„Glärnisch“ – Versionsunterschied

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Der '''Glärnisch''' ist ein südwestlich von [[Glarus (Ort)|Glarus]] ([[Schweiz]]) gelegener vergletscherter [[Massiv|Gebirgsstock]], der zu den [[Glarner Alpen]] gehört. Das bekannte Bergmassiv liegt ausschliesslich im [[Kanton Glarus]].
Der '''Glärnisch''' ist ein südwestlich von [[Glarus]] ([[Schweiz]]) liegendes vergletschertes [[Massiv]] (auch ''Glärnischgruppe'' genannt), das zu den [[Schwyzer Alpen]]<ref name="Höh" /><ref name="Füh" /> gehört. Da es gänzlich im [[Kanton Glarus]] liegt, wird häufig (so auch vom [[Schweizer Alpen-Club|SAC]]) gesagt, es liege in den [[Glarner Alpen (SAC)|Glarner Alpen]].
[[Datei:Glaernisch 20100605 MartinSteiger CCBYSA 001.jpg|left|thumb|Glärnisch aus dem Flugzeug]]
[[Datei:Glaernisch 20100605 MartinSteiger CCBYSA 001.jpg|links|mini|Glärnisch aus dem Flugzeug]]
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[[Datei:Oberplegi und Vreneli.jpg|mini|links|Oberblegisee mit Nidfurner Turm und Vrenelisgärtli (der rundlichere Gipfel Mitte hinten).]]
[[Datei:Glarner Alpen - Zürichsee - Strandbad Mythenquai 2010-08-26 18-53-54.JPG|left|thumb|Glärnisch, Ansicht von [[Zürich]]]]
[[Datei:Glarner Alpen - Zürichsee - Strandbad Mythenquai 2010-08-26 18-53-54.JPG|links|mini|Glärnisch, Ansicht von [[Zürich]]]]


== Geografie ==
== Geografie ==
Der Glärnisch besteht aus zwei [[Gebirgsgrat|Hauptgraten]], die V-förmig angeordnet sind und den nach Westsüdwesten abfliessenden [[Glärnischfirn]] umschliessen. Der rechts des Glärnischfirns nach Westen verlaufende Grat trägt den ''Ruchen'' ({{Höhe|2901|CH|link=true}}) und wird im Norden durch das [[Klöntal]] mit dem [[Klöntalersee]] begrenzt. Der links nach Südwesten verlaufende Grat ist geringfügig höher und trägt den ''Bächistock'' ({{Höhe|2914|CH}}) sowie den namenlosen höchsten Punkt des Glärnisch ({{Höhe|2915|CH}}).
Der Glärnisch besteht aus zwei [[Gebirgsgrat|Hauptgraten]], die V-förmig angeordnet sind und den nach Westsüdwesten abfliessenden [[Glärnischfirn]] umschliessen. Der rechts des Glärnischfirns nach Westen verlaufende Grat trägt den ''Ruchen'' ({{Höhe|2901|CH|link=1}}) und wird im Norden durch das [[Klöntal]] mit dem [[Klöntalersee]] begrenzt. Der links nach Südwesten verlaufende Grat ist geringfügig höher und trägt den '''Bächistock''' ({{Höhe|2915|CH}})<ref name="Swiss" /> sowie nordöstlich davon den namenlosen und bis 1960 als höchsten Punkt des Glärnisch angesehenen nunmehrigen Punkt ({{Höhe|2910|CH}}) über dem sich zurück ziehenden ''Bächistockfirn'' sowie einen mit einem Kreuz markierten und bis 2013 auf der Landeskarte höher als der Bächstock markierten Punkt 2914 (bis 2013: "2915", während der Bächistock mit 2914,3 Metern eingezeichnet war).


Der Vereinigungspunkt der Grate (sog. Schwander Grat) stellt für die meisten Berggänger keinen eigenen Gipfel dar, obschon er als Doppelgipfel eine Selbständigkeit von 60 bis 80 Metern erreicht. Der Schwander Grat wird bestiegen als Zugang zu dem ihm nach Nordosten gegen Glarus vorgelagerten und am meisten bestiegenen Gipfel, dem ''Vrenelisgärtli'' ({{Höhe|2904|CH}}, mit markantem, aus dem Unterland sichtbaren, früher dauerhaften [[Firn]]feld).
Der Vereinigungspunkt der Grate (sog. Schwander Grat) stellt für die meisten Berggänger keinen eigenen Gipfel dar, obschon er als Doppelgipfel eine Selbständigkeit von 60 bis 80 Metern erreicht. Der Schwander Grat wird bestiegen als Zugang zu dem ihm nach Nordosten gegen Glarus vorgelagerten und am meisten bestiegenen Gipfel, dem ''Vrenelisgärtli'' ({{Höhe|2904|CH}}, mit markantem, aus dem Unterland sichtbaren, früher dauerhaften [[Firn]]feld).


Unterhalb des fast waagerechten und ohne grössere Schwierigkeiten begehbaren Verbindungsgrates zwischen Bächistock und Vrenelisgärtli (WS) befinden sich auch in der Südostwand mehrere Firnfelder, u.a. der Bächifirn und der Guppenfirn, die sich auf Bändern quer durch die ganze Flanke ziehen und dem Glärnisch von Osten her sein charakteristisches Aussehen verleihen, vorgelagert vor dem Guppenfirn findet sich der Gipfel des [[Nidfurner Turm]]s.
Unterhalb des fast waagerechten und ohne grössere Schwierigkeiten begehbaren Verbindungsgrates zwischen Bächistock und Vrenelisgärtli (WS) befinden sich auch in der Südostwand mehrere Firnfelder, u.&nbsp;a. der Bächifirn und der Guppenfirn, die sich auf Bändern quer durch die ganze Flanke ziehen und dem Glärnisch von Osten her sein charakteristisches Aussehen verleihen, vorgelagert vor dem Guppenfirn findet sich der Gipfel des [[Nidfurner Turm]]s.
Am Südosthang der [[Gebirgskamm|Bergkette]] liegen in zwei Kesseln der ''[[Oberblegisee]]'' ({{Höhe|1422|CH}}) und der ''Guppensee'' ({{Höhe|1515|CH}}), beide ohne oberirdischen Abfluss.
Am Südosthang der [[Gebirgskamm|Bergkette]] liegen in zwei Kesseln der ''[[Oberblegisee]]'' ({{Höhe|1422|CH}}) und der ''Guppensee'' ({{Höhe|1515|CH}}), beide ohne oberirdischen Abfluss.


Auch nach Norden ins Klöntal stürzt der Glärnisch mit z.&nbsp;T. sehr steilen Felswänden ab.
Auch nach Norden ins Klöntal stürzt der Glärnisch mit z.&nbsp;T. sehr steilen Felswänden ab.


Zum Glärnisch im weiteren Sinne gehören ausserdem der [[Vorderglärnisch]] ({{Höhe|2327|CH}}, nordöstlich des Vrenelisgärtli), der sich direkt über dem Kantonshauptort Glarus erhebt, und das ''Rad'' ({{Höhe|2661|CH}}), das die Verbindung zum südwestlich liegenden [[Bös Fulen]] vermittelt.
Zum Glärnisch im weiteren Sinne gehören ausserdem der [[Vorderglärnisch]] ({{Höhe|2327|CH}}, nordöstlich des Vrenelisgärtli), der sich direkt über dem Kantonshauptort Glarus erhebt, und das ''Rad'' ({{Höhe|2661|CH}}), das die Verbindung zum südwestlich liegenden [[Bös Fulen]] vermittelt.
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== Anstieg ==
== Anstieg ==
Die normale, auch als Skitour machbare Aufstiegsroute führt durch das Rossmatter Tal zur [[Glärnischhütte]] des [[Schweizer Alpen-Club]]s in der Westsüdwestflanke des Berges ({{Höhe|1990|CH}}) und dann weiter über den Glärnischfirn. Von hier aus sind alle drei Hauptgipfel zu erreichen, am leichtesten der Ruchen (L oder T 4, aber Firn); etwas anspruchsvoller sind Vrenelisgärtli und Bächistock (WS). Fast klassisch ist der Direktaufstieg von Glarus über Oberstafel und den sog. Guppengrat auf das Vrenelisgärtli (WS oder T 6).
Die normale, auch als Skitour machbare Aufstiegsroute führt durch das Rossmatter Tal zur [[Glärnischhütte]] des [[Schweizer Alpen-Club]]s in der Westsüdwestflanke des Berges ({{Höhe|1990|CH}}) und dann weiter über den Glärnischfirn. Von hier aus sind alle drei Hauptgipfel zu erreichen, am leichtesten der Ruchen (L oder T 4, aber Firn); etwas anspruchsvoller sind Vrenelisgärtli und Bächistock (WS). Fast klassisch ist der Direktaufstieg von Glarus über Oberstafel und den sog. Guppengrat auf das Vrenelisgärtli (ZS oder T 6).


== Vrenelisgärtli-Sage ==
Das erwähnte Firnfeld am Vrenelisgärtli ist der Ort, an welchem der Sage nach das Vreneli (kleine Verena) vor Zeiten einen Garten anlegen wollte. Die Pflanzung dort oben war eine Versuchung Gottes, und so begann es zur Strafe heftig zu schneien, und das Vreneli wurde samt der Schüssel, mit der es sich gegen den Schnee zu schützen versuchte, eingeschneit und blieb seither dort oben. Die Sage ist offensichtlich eine Reaktion auf die Abkühlung der Temperaturen in Mitteleuropa ab ca. 1300, als ein Klima, das wärmer war als das heutige, in mehreren Schüben durch ein erheblich kälteres abgelöst wurde („[[Kleine Eiszeit]]“). Das Firnfeld ist übrigens im Sommer 2003 vollständig abgeschmolzen, aber Überbleibsel des Vreneli oder seiner Schüssel sind nicht gefunden worden.
Das erwähnte Firnfeld am Vrenelisgärtli ist der Ort, an dem der Sage nach das Vreneli (kleine Verena) vor Zeiten einen Garten anlegen wollte. Die Pflanzung dort oben war eine Versuchung Gottes, und so begann es zur Strafe heftig zu schneien, und das Vreneli wurde samt der Schüssel, mit der es sich gegen den Schnee zu schützen versuchte, eingeschneit und blieb seither dort oben. Die Sage ist offensichtlich eine Reaktion auf die Abkühlung der Temperaturen in Mitteleuropa ab ca. 1300, als ein Klima, das wärmer war als das heutige, in mehreren Schüben durch ein erheblich kälteres abgelöst wurde („[[Kleine Eiszeit]]“). Das Firnfeld ist übrigens im Sommer 2003 vollständig abgeschmolzen, aber Überbleibsel des Vreneli oder seines Kessels sind nicht gefunden worden...


== Literarische Rezeption ==
== Literarische Rezeption ==
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== Eponyme ==
== Eponyme ==
Der am 19. September 1965 entdeckte Asteroid [[(2914) Glärnisch]] trägt seit 1992 den Namen des Gebirgsstocks.<ref>[http://www.minorplanetcenter.net/iau/ECS/MPCArchive/1992/MPC_19921110.pdf Minor Planet Circ. 21129]</ref>
Der am 19. September 1965 entdeckte Asteroid [[(2914) Glärnisch]] trägt seit 1992 den Namen des Gebirgsstocks.<ref name="Ast" />

[[Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft #Glärnisch|''Glärnisch'']] ist seit 1955 ein Passagierschiff auf dem Zürichsee.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Emil Zopfi]] (Hrsg.): ''Glärnisch – Rosen auf Vrenelis Gärtli.'' (Bergmonografie 9), AS Verlag, Zürich 2003, ISBN 9783905111873
* [[Emil Zopfi]] (Hrsg.): ''Glärnisch – Rosen auf Vrenelis Gärtli.'' (Bergmonografie 9), AS Verlag, Zürich 2003, ISBN 978-3-905111-87-3
* [[Tim Krohn]]: ''Vrenelis Gärtli''. Roman. Eichborn, Frankfurt am Main 2007; Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-23962-1
* [[Tim Krohn]]: ''Vrenelis Gärtli''. Roman. Eichborn, Frankfurt am Main 2007; Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-23962-1


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://www.jump2nature.de/jump2nature/outdoor_hochtouren/2008_10_06_07_GlaernischHochtour/tourdaten.htm Tourbeschreibung über den Glärnischfirn zum Schwander Grat auf www.jump2nature.de]
*[http://www.jump2nature.de/jump2nature/outdoor_hochtouren/2008_10_06_07_GlaernischHochtour/tourdaten.htm Tourbeschreibung über den Glärnischfirn zum Schwander Grat auf www.jump2nature.de]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references>
<ref name="Swiss">
[https://s.geo.admin.ch/76704ec7a6 Karten der Schweiz (SwissTopo)]
</ref>
<ref name="Höh">
{{Literatur |Autor=Ernst Höhne |Titel=Knaurs Lexikon für Bergfreunde / Die Alpen zwischen Matterhorn und Bodensee |Verlag=Droemer Knaur |Ort=München |Datum=1987 |ISBN=3-426-26223-1 |Seiten=36, 120}}
</ref>
<ref name="Füh">
{{Literatur |Autor=Johannes Führer |Titel=Bergwelt |Ort=München |Datum=1980 |Seiten=38 ff. |Online=http://www.bergalbum.de/alpeneinteilung_3.htm}}
</ref>
<ref name="Ast">
[http://www.minorplanetcenter.net/iau/ECS/MPCArchive/1992/MPC_19921110.pdf Minor Planet Circ. 21129]
</ref>
</references>


{{SORTIERUNG:Glarnisch}}
{{SORTIERUNG:Glarnisch}}
[[Kategorie:Berg in den Glarner Alpen]]
[[Kategorie:Berg in den Glarner Alpen]]
[[Kategorie:Glarus]]
[[Kategorie:Geographie (Glarus)]]
[[Kategorie:Namensgeber (Asteroid)]]
[[Kategorie:Berg als Namensgeber für einen Asteroiden]]

Aktuelle Version vom 30. März 2024, 21:29 Uhr

Glärnisch

Westansicht des Glärnisch mit Glärnischfirn

Höhe 2915 m ü. M. [1]
Lage Kanton Glarus, Schweiz
Gebirge Schwyzer Alpen[2][3],
nach SAC: Glarner Alpen
Dominanz 14,3 km → Hausstock
Schartenhöhe 966 m ↓ Klausenpass
Koordinaten 718642 / 206463Koordinaten: 46° 59′ 55″ N, 8° 59′ 55″ O; CH1903: 718642 / 206463
Glärnisch (Schwyzer Alpen)
Glärnisch (Schwyzer Alpen)
Gestein Jura- & Kreidekalk

Glärnischgruppe Nordflanke ins Klöntal

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Glärnisch ist ein südwestlich von Glarus (Schweiz) liegendes vergletschertes Massiv (auch Glärnischgruppe genannt), das zu den Schwyzer Alpen[2][3] gehört. Da es gänzlich im Kanton Glarus liegt, wird häufig (so auch vom SAC) gesagt, es liege in den Glarner Alpen.

Glärnisch aus dem Flugzeug
Oberblegisee mit Nidfurner Turm und Vrenelisgärtli (der rundlichere Gipfel Mitte hinten).
Glärnisch, Ansicht von Zürich

Der Glärnisch besteht aus zwei Hauptgraten, die V-förmig angeordnet sind und den nach Westsüdwesten abfliessenden Glärnischfirn umschliessen. Der rechts des Glärnischfirns nach Westen verlaufende Grat trägt den Ruchen (2901 m ü. M.) und wird im Norden durch das Klöntal mit dem Klöntalersee begrenzt. Der links nach Südwesten verlaufende Grat ist geringfügig höher und trägt den Bächistock (2915 m ü. M.)[1] sowie nordöstlich davon den namenlosen und bis 1960 als höchsten Punkt des Glärnisch angesehenen nunmehrigen Punkt (2910 m ü. M.) über dem sich zurück ziehenden Bächistockfirn sowie einen mit einem Kreuz markierten und bis 2013 auf der Landeskarte höher als der Bächstock markierten Punkt 2914 (bis 2013: "2915", während der Bächistock mit 2914,3 Metern eingezeichnet war).

Der Vereinigungspunkt der Grate (sog. Schwander Grat) stellt für die meisten Berggänger keinen eigenen Gipfel dar, obschon er als Doppelgipfel eine Selbständigkeit von 60 bis 80 Metern erreicht. Der Schwander Grat wird bestiegen als Zugang zu dem ihm nach Nordosten gegen Glarus vorgelagerten und am meisten bestiegenen Gipfel, dem Vrenelisgärtli (2904 m ü. M., mit markantem, aus dem Unterland sichtbaren, früher dauerhaften Firnfeld).

Unterhalb des fast waagerechten und ohne grössere Schwierigkeiten begehbaren Verbindungsgrates zwischen Bächistock und Vrenelisgärtli (WS) befinden sich auch in der Südostwand mehrere Firnfelder, u. a. der Bächifirn und der Guppenfirn, die sich auf Bändern quer durch die ganze Flanke ziehen und dem Glärnisch von Osten her sein charakteristisches Aussehen verleihen, vorgelagert vor dem Guppenfirn findet sich der Gipfel des Nidfurner Turms. Am Südosthang der Bergkette liegen in zwei Kesseln der Oberblegisee (1422 m ü. M.) und der Guppensee (1515 m ü. M.), beide ohne oberirdischen Abfluss.

Auch nach Norden ins Klöntal stürzt der Glärnisch mit z. T. sehr steilen Felswänden ab.

Zum Glärnisch im weiteren Sinne gehören ausserdem der Vorderglärnisch (2327 m ü. M., nordöstlich des Vrenelisgärtli), der sich direkt über dem Kantonshauptort Glarus erhebt, und das Rad (2661 m ü. M.), das die Verbindung zum südwestlich liegenden Bös Fulen vermittelt.

Der Glärnisch besteht aus Kalksteinen der Jura- und Kreidezeit und gehört zum Helvetikum.

Die normale, auch als Skitour machbare Aufstiegsroute führt durch das Rossmatter Tal zur Glärnischhütte des Schweizer Alpen-Clubs in der Westsüdwestflanke des Berges (1990 m ü. M.) und dann weiter über den Glärnischfirn. Von hier aus sind alle drei Hauptgipfel zu erreichen, am leichtesten der Ruchen (L oder T 4, aber Firn); etwas anspruchsvoller sind Vrenelisgärtli und Bächistock (WS). Fast klassisch ist der Direktaufstieg von Glarus über Oberstafel und den sog. Guppengrat auf das Vrenelisgärtli (ZS oder T 6).

Vrenelisgärtli-Sage

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Das erwähnte Firnfeld am Vrenelisgärtli ist der Ort, an dem der Sage nach das Vreneli (kleine Verena) vor Zeiten einen Garten anlegen wollte. Die Pflanzung dort oben war eine Versuchung Gottes, und so begann es zur Strafe heftig zu schneien, und das Vreneli wurde samt der Schüssel, mit der es sich gegen den Schnee zu schützen versuchte, eingeschneit und blieb seither dort oben. Die Sage ist offensichtlich eine Reaktion auf die Abkühlung der Temperaturen in Mitteleuropa ab ca. 1300, als ein Klima, das wärmer war als das heutige, in mehreren Schüben durch ein erheblich kälteres abgelöst wurde („Kleine Eiszeit“). Das Firnfeld ist übrigens im Sommer 2003 vollständig abgeschmolzen, aber Überbleibsel des Vreneli oder seines Kessels sind nicht gefunden worden...

Literarische Rezeption

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Der Glärnisch findet bereits bei Friedrich Schiller im vierten Aufzug, dritte Szene, von Wilhelm Tell literarische Erwähnung.

Der am 19. September 1965 entdeckte Asteroid (2914) Glärnisch trägt seit 1992 den Namen des Gebirgsstocks.[4]

Glärnisch ist seit 1955 ein Passagierschiff auf dem Zürichsee.

Commons: Glärnisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Karten der Schweiz (SwissTopo)
  2. a b Ernst Höhne: Knaurs Lexikon für Bergfreunde / Die Alpen zwischen Matterhorn und Bodensee. Droemer Knaur, München 1987, ISBN 3-426-26223-1, S. 36, 120.
  3. a b Johannes Führer: Bergwelt. München 1980, S. 38 ff. (bergalbum.de).
  4. Minor Planet Circ. 21129