„Kovač“ – Versionsunterschied

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'''Kovač''' (deutsch ''Kowatsch'') ist eine Gemeinde in [[Tschechien]]. Sie liegt 10 Kilometer südöstlich von [[Jičín]] und gehört zum [[Okres Jičín]].
'''Kovač''' (deutsch ''Kowatsch'') ist eine Gemeinde in [[Tschechien]]. Sie liegt 10 Kilometer südöstlich von [[Jičín]] und gehört zum [[Okres Jičín]].


==Geographie==
== Geographie ==
Das Straßendorf Kovač erstreckt sich längs des Baches ''Lužanka'' westlich des Horschitzer Sandsteinrückens im Bergland ''Jičínská pahorkatina'' innerhalb des Nordböhmischen Tafellandes. Südlich des Ortes verläuft die Eisenbahnstrecke [[Hradec Králové]] - [[Jičín]], an der bei Kovač die gleichnamige Bahnstation liegt.
Das Straßendorf Kovač erstreckt sich längs des Baches ''Lužanka'' westlich des Horschitzer Sandsteinrückens im Bergland ''Jičínská pahorkatina'' innerhalb des Nordböhmischen Tafellandes. Südlich des Ortes verläuft die Eisenbahnstrecke [[Hradec Králové]] [[Jičín]], an der bei Kovač die gleichnamige Bahnstation liegt.


Nachbarorte sind [[Lužany u Jičína|Lužany]] und Kamenice im Norden, [[Konecchlumí]] im Nordosten, [[Podhorní Újezd a Vojice]] im Osten, [[Sobčice]] und Kabáty im Südosten, [[Třtěnice]] im Süden, [[Vrbice nad Cidlinou|Vrbice]] im Südwesten, [[Butoves]] und [[Tuř]] im Westen sowie [[Kacákova Lhota]] und Řeheč im Nordwesten.
Nachbarorte sind [[Lužany u Jičína|Lužany]] und Kamenice im Norden, [[Konecchlumí]] im Nordosten, [[Podhorní Újezd a Vojice]] im Osten, [[Sobčice]] und Kabáty im Südosten, [[Třtěnice]] im Süden, [[Vrbice nad Cidlinou|Vrbice]] im Südwesten, [[Butoves]] und [[Tuř]] im Westen sowie [[Kacákova Lhota]] und Řeheč im Nordwesten.


==Geschichte==
== Geschichte ==
Das Dorf wurde 1318 als Besitz des Ota von Byšice erstmals urkundlich erwähnt. 1422 gehörte das Dorf Jan Satlo von Kovač. Die Familie Satlo von Kovač hielt den Besitz fast ein Jahrhundert. Von ihnen erwarb 1513 Matěj Libák von Radovesice die Feste und den Ort. Nachfolgende Besitzer waren die Geschlechter Bílský von Kařišov und Jilemnický von Újezdec und Kounice. 1584 kaufte Jaroslav [[Smiřický von Smiřice]] Kovač. Zwei Jahre später wurden die Kovačer Güter als gemeinsamer Besitz der Brüder Zikmund, Jaroslav, Ladislav und Albrecht Smiřický an die Güter in [[Úlibice]] angeschlossen.
Das Dorf wurde 1318 als Besitz des Ota von Byšice erstmals urkundlich erwähnt. 1422 gehörte das Dorf Jan Satlo von Kovač. Die Familie Satlo von Kovač hielt den Besitz fast ein Jahrhundert. Von ihr erwarb 1513 Matěj Libák von Radovesice die Feste und den Ort. Nachfolgende Besitzer waren die Geschlechter Bílský von Kařišov und Jilemnický von Újezdec und Kounice. 1584 kaufte Jaroslav [[Smiřický von Smiřice]] Kovač. Zwei Jahre später wurden die Kovačer Güter als gemeinsamer Besitz der Brüder Zikmund, Jaroslav, Ladislav und Albrecht Smiřický an die Güter in [[Úlibice]] angeschlossen.


Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] wurden die Güter der Smiřický konfisziert und an [[Albrecht von Waldstein]] übergeben. 1636 ging Kovač als erblicher Besitz an [[Rudolf von Tiefenbach]] über. Tiefenbach, der ohne Nachkommen blieb, setzte testamentarisch Norbert [[Sternberg (Adelsgeschlecht)|von Sternberg]] zum Erben aller Besitztümer nach dem Ableben seiner Witwe ein. 1710 kaufte Johann Joseph von [[Trauttmansdorff]] die Herrschaft Úlibice. Die Grafen Trauttmansdorff vereinigten die Herrschaften [[Burg Kumburk|Kumburk]] und Úlibice zur Herrschaft Kumburk-Úlibice.
Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] wurden die Güter der Smiřický konfisziert und an [[Wallenstein|Albrecht von Waldstein]] übergeben. 1636 ging Kovač als erblicher Besitz an [[Rudolf von Tiefenbach]] über. Tiefenbach, der ohne Nachkommen blieb, setzte testamentarisch Norbert [[Sternberg (böhmisches Adelsgeschlecht)|von Sternberg]] zum Erben aller Besitztümer nach dem Ableben seiner Witwe ein. 1710 kaufte Johann Joseph von [[Trauttmansdorff]] die Herrschaft Úlibice. Die Grafen Trauttmansdorff vereinigten die Herrschaften [[Burg Kumburk|Kumburk]] und Úlibice zur Herrschaft Kumburk-Úlibice.


1804 entstand südlich des Dorfes die Zlodějek-Mühle, die insbesondere für die Bewohner von Kovač und Lužany mahlte. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde ''Kováč'', wie der Ort seinerzeit geschrieben wurde, 1850 zu einer Gemeinde mit 202 Einwohnern im Okres Jičín. 1880 hatte der Ort mit 361 Bewohnern seine größte Bevölkerungszahl erreicht. Karl von Trauttmansdorff ließ 1895 einen Hof errichten und nutzte die Wälder um Kovač als Jagdrevier.
1804 entstand südlich des Dorfes die Zlodějek-Mühle, die insbesondere für die Bewohner von Kovač und Lužany mahlte. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde ''Kováč'', wie der Ort seinerzeit geschrieben wurde, 1850 zu einer Gemeinde mit 202 Einwohnern im Okres Jičín. 1880 hatte der Ort mit 361 Bewohnern seine größte Bevölkerungszahl erreicht. Karl von Trauttmansdorff ließ 1895 einen Hof errichten und nutzte die Wälder um Kovač als Jagdrevier.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grafen Trauttmansdorff enteignet. Die Zlodějek-Mühle, deren letzter Besitzer František Špígl war, verfiel nach 1945. Heute sind nur noch Ruinen vorhanden. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Konecchlumí, seit dem 24. November 1990 bildet Kovač wieder eine eigene Gemeinde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grafen Trauttmansdorff enteignet. Die Zlodějek-Mühle, deren letzter Besitzer František Špígl war, verfiel nach 1945. Heute sind nur noch Ruinen vorhanden. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Konecchlumí, seit dem 24. November 1990 bildet Kovač wieder eine eigene Gemeinde.


==Gemeindegliederung==
== Gemeindegliederung ==
Für die Gemeinde Kovač sind keine Ortsteile ausgewiesen.
Für die Gemeinde Kovač sind keine Ortsteile ausgewiesen.


==Sehenswürdigkeiten==
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Kaplička Panny Marie - Kovač.JPG|mini|Marienkapelle]]
*Glockenturm am Dorfplatz
*Sandsteinstatue des Hl. Isidor, am Dorfplatz, errichtet 1737
* Glockenturm am Dorfplatz
* Sandsteinstatue des Hl. Isidor, am Dorfplatz, errichtet 1737
*Sandsteinstatue des Hl. Karl Borromäus am westlichen Ortsausgang nach Butoves
* Sandsteinstatue des Hl. Karl Borromäus am westlichen Ortsausgang nach Butoves
*barocke Marienkapelle aus dem Jahre 1727, östlich des Dorfes auf einer Kuppe am Weg nach Konecchlumí
* barocke Marienkapelle aus dem Jahre 1727, östlich des Dorfes auf einer Kuppe am Weg nach Konecchlumí
*barockes Sandsteinkruzifix, südöstlich von Kovač am Weg nach Kabáty, errichtet 1770
* barockes Sandsteinkruzifix, südöstlich von Kovač am Weg nach Kabáty, errichtet 1770
*Naturreservat Kovačská bažantnice, nördlich des Dorfes
* Naturreservat Kovačská bažantnice, nördlich des Dorfes


== Einzelnachweise ==
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<references />


== Weblinks ==
[[cs:Kovač]]
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[[en:Kovač (Jičín District)]]

[[nl:Kovač]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Jičín}}
[[sk:Kovač]]

{{SORTIERUNG:Kovac}}
[[Kategorie:Ersterwähnung 1318]]

Aktuelle Version vom 20. Januar 2024, 17:54 Uhr

Kovač
Wappen von Kovač
Kovač (Tschechien)
Kovač (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Jičín
Fläche: 772 ha
Geographische Lage: 50° 24′ N, 15° 28′ OKoordinaten: 50° 23′ 53″ N, 15° 27′ 35″ O
Höhe: 265 m n.m.
Einwohner: 147 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 506 01
Verkehr
Straße: KonecchlumíVysoké Veselí
Bahnanschluss: Ostroměř–Jičín
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Miloš Mádle (Stand: 2008)
Adresse: Kovač 21
506 01 Jičín 1
Gemeindenummer: 548944
Website: www.podchlumi.cz/kovac

Kovač (deutsch Kowatsch) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 10 Kilometer südöstlich von Jičín und gehört zum Okres Jičín.

Das Straßendorf Kovač erstreckt sich längs des Baches Lužanka westlich des Horschitzer Sandsteinrückens im Bergland Jičínská pahorkatina innerhalb des Nordböhmischen Tafellandes. Südlich des Ortes verläuft die Eisenbahnstrecke Hradec KrálovéJičín, an der bei Kovač die gleichnamige Bahnstation liegt.

Nachbarorte sind Lužany und Kamenice im Norden, Konecchlumí im Nordosten, Podhorní Újezd a Vojice im Osten, Sobčice und Kabáty im Südosten, Třtěnice im Süden, Vrbice im Südwesten, Butoves und Tuř im Westen sowie Kacákova Lhota und Řeheč im Nordwesten.

Das Dorf wurde 1318 als Besitz des Ota von Byšice erstmals urkundlich erwähnt. 1422 gehörte das Dorf Jan Satlo von Kovač. Die Familie Satlo von Kovač hielt den Besitz fast ein Jahrhundert. Von ihr erwarb 1513 Matěj Libák von Radovesice die Feste und den Ort. Nachfolgende Besitzer waren die Geschlechter Bílský von Kařišov und Jilemnický von Újezdec und Kounice. 1584 kaufte Jaroslav Smiřický von Smiřice Kovač. Zwei Jahre später wurden die Kovačer Güter als gemeinsamer Besitz der Brüder Zikmund, Jaroslav, Ladislav und Albrecht Smiřický an die Güter in Úlibice angeschlossen.

Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter der Smiřický konfisziert und an Albrecht von Waldstein übergeben. 1636 ging Kovač als erblicher Besitz an Rudolf von Tiefenbach über. Tiefenbach, der ohne Nachkommen blieb, setzte testamentarisch Norbert von Sternberg zum Erben aller Besitztümer nach dem Ableben seiner Witwe ein. 1710 kaufte Johann Joseph von Trauttmansdorff die Herrschaft Úlibice. Die Grafen Trauttmansdorff vereinigten die Herrschaften Kumburk und Úlibice zur Herrschaft Kumburk-Úlibice.

1804 entstand südlich des Dorfes die Zlodějek-Mühle, die insbesondere für die Bewohner von Kovač und Lužany mahlte. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Kováč, wie der Ort seinerzeit geschrieben wurde, 1850 zu einer Gemeinde mit 202 Einwohnern im Okres Jičín. 1880 hatte der Ort mit 361 Bewohnern seine größte Bevölkerungszahl erreicht. Karl von Trauttmansdorff ließ 1895 einen Hof errichten und nutzte die Wälder um Kovač als Jagdrevier.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grafen Trauttmansdorff enteignet. Die Zlodějek-Mühle, deren letzter Besitzer František Špígl war, verfiel nach 1945. Heute sind nur noch Ruinen vorhanden. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Konecchlumí, seit dem 24. November 1990 bildet Kovač wieder eine eigene Gemeinde.

Gemeindegliederung

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Für die Gemeinde Kovač sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

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Marienkapelle
  • Glockenturm am Dorfplatz
  • Sandsteinstatue des Hl. Isidor, am Dorfplatz, errichtet 1737
  • Sandsteinstatue des Hl. Karl Borromäus am westlichen Ortsausgang nach Butoves
  • barocke Marienkapelle aus dem Jahre 1727, östlich des Dorfes auf einer Kuppe am Weg nach Konecchlumí
  • barockes Sandsteinkruzifix, südöstlich von Kovač am Weg nach Kabáty, errichtet 1770
  • Naturreservat Kovačská bažantnice, nördlich des Dorfes

Einzelnachweise

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  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
Commons: Kovač – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien