„Franz Erdmann (Sachsen-Lauenburg)“ – Versionsunterschied

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Franz Erdmann von Sachsen-Lauenburg (* 25. Februar 1629 in Theusing; † 30. Juli 1666 in Schwarzenbek) war von 1665 bis 1666 Herzog von Sachsen-Lauenburg und kaiserlicher Generalfeldmarschall.

Leben

Franz Erdmann war der älteste Sohn des Herzogs Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg (1586–1665) aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth Sophie (1589–1629), Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg und verwitwete Fürstin Radziwill. Der Prinz wurde in der lutherischen Lehre erzogen, obwohl sein Vater zum Katholizismus konvertiert war.

Franz Erdmann diente während des Dreißigjährigen Kriegs sowohl in der schwedischen Armee als Generalmajor gegen Polen als auch im kaiserlichen Heer als Generalfeldmarschall im Krieg gegen Frankreich.

Franz Erdmann heiratete 1654 seine Cousine Sibylle Hedwig (1625–1703), Tochter des Herzogs August von Sachsen-Lauenburg. In Groß Grönau ließ er im selben Jahr das Schloss Fürstenhof errichten,^[1] später legte er in diesem Ort, den er zu seiner Residenz machte, auch eine Münze und eine Buchdruckerei an^[2] und stattete die St.-Willehad-Kirche mit einer neuen Kanzel und einem repräsentativen Fürstengestühl^[3] aus.

Da Franz Erdmann um 1655 vom Katholizismus zum Luthertum konvertierte, bestimmte sein Vater Julius Franz als Erbe seiner böhmischen Besitzungen.^[4]

Er folgte seinem Vater 1665 als Herzog von Sachsen-Lauenburg, regierte aber kein volles Jahr, bevor er starb. In seine Regierungszeit fällt der Aufstand Lübecker Handwerker von 1665, der auch auf das Herzogtum Lauenburg übergriff, und die Verschärfung von Hexenverfolgungen mit zunehmenden Hinrichtungen. Unter dem Gesellschaftsnamen Der Fortwuchernde wurde er als Mitglied in die literarische Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen.

Franz Erdmanns Ehe blieb kinderlos, als Herzog folgte ihm deshalb sein jüngerer Halbbruder Julius Franz.

Literatur

Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogthums Lauenburg, Band 3, Harro von Hirschheydt, 1837, S. 70 ff.
Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge, Band 48, J. f. Gleditsch, 1848, S. 91 f. (Digitalisat)

Einzelnachweise

↑ Burgen und Schlösser im Landkreis Herzogtum Lauenburg (Memento vom 26. Mai 2009 im Internet Archive).
↑ Die Geschichte Groß Grönaus (Memento vom 28. Januar 2005 im Internet Archive).
↑ Historische Fotos: Kunstgegenstände. In: kirche-gross-groenau.de. Abgerufen am 2. August 2022.
↑ Franziska Hormuth: Strategien dynastischen Handelns in der Vormoderne. Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg (1296–1689), Kiel/Hamburg 2020, S. 102.

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Julius Heinrich	Herzog von Sachsen-Lauenburg 1665–1666	Julius Franz

Personendaten
NAME	Franz Erdmann
ALTERNATIVNAMEN	Franz Erdmann von Sachsen-Lauenburg
KURZBESCHREIBUNG	Herzog von Sachsen-Lauenburg
GEBURTSDATUM	25. Februar 1629
GEBURTSORT	Theusing
STERBEDATUM	30. Juli 1666
STERBEORT	Schwarzenbek

[1] Burgen und Schlösser im Landkreis Herzogtum Lauenburg (Memento vom 26. Mai 2009 im Internet Archive).

[2] Die Geschichte Groß Grönaus (Memento vom 28. Januar 2005 im Internet Archive).

[3] Historische Fotos: Kunstgegenstände. In: kirche-gross-groenau.de. Abgerufen am 2. August 2022.

[4] Franziska Hormuth: Strategien dynastischen Handelns in der Vormoderne. Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg (1296–1689), Kiel/Hamburg 2020, S. 102.

[1]

[2]

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 == Leben ==
-Franz Erdmann war der älteste Sohn des Herzogs [[Julius Heinrich (Sachsen-Lauenburg)|Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg]] (1586–1665) aus dessen zweiter Ehe mit [[Elisabeth Sophie von Brandenburg (1589–1629)|Elisabeth Sophie]] (1589–1629), Tochter des Kurfürsten [[Johann Georg (Brandenburg)|Johann Georg von Brandenburg]]. Der Prinz wurde in der [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischen Lehre]] erzogen obwohl sein Vater zum [[Katholizismus]] konvertiert war.
+Franz Erdmann war der älteste Sohn des Herzogs [[Julius Heinrich (Sachsen-Lauenburg)|Julius Heinrich]] von Sachsen-Lauenburg (1586–1665) aus dessen zweiter Ehe mit [[Elisabeth Sophie von Brandenburg (1589–1629)|Elisabeth Sophie]] (1589–1629), Tochter des Kurfürsten [[Johann Georg (Brandenburg)|Johann Georg von Brandenburg]] und verwitwete [[Janusz Radziwiłł (1579–1620)|Fürstin Radziwill]]. Der Prinz wurde in der [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischen Lehre]] erzogen, obwohl sein Vater zum [[Katholizismus]] konvertiert war.
-Franz Erdmann diente sowohl in der schwedischen Armee als Generalmajor gegen Polen als auch im kaiserlichen Heer als Generalfeldmarschall im Krieg gegen Frankreich.
+Franz Erdmann diente während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] sowohl in der schwedischen Armee als Generalmajor gegen Polen als auch im kaiserlichen Heer als Generalfeldmarschall im Krieg gegen Frankreich.
-Franz Erdmann heiratete 1654 seine Cousine [[Sibylle Hedwig von Sachsen-Lauenburg|Sibylle Hedwig]] (1625–1703), Tochter des Herzogs [[August (Sachsen-Lauenburg)|August von Sachsen-Lauenburg]]. In [[Groß Grönau]] ließ er im selben Jahr das Schloss Fürstenhof errichten<ref>http://www.burgeninventar.de/html/sh/HL_big.html</ref>, später legte er in diesem Ort, den er zu seiner Residenz machte, auch eine Münze und eine Buchdruckerei an.<ref>http://www.gewerbe-groenau.de/gemeinde/gemeinde/seite2.htm</ref> Er folgte seinem Vater 1665 als Herzog von Sachsen-Lauenburg, regierte aber kein volles Jahr bevor er starb. In seine Regierungszeit fällt der Aufstand Lübecker Handwerker von 1665, der auch auf das Herzogtum Lauenburg übergriff und die Verschärfung von [[Hexenverfolgung]]en mit zunehmenden Hinrichtungen.
+Franz Erdmann heiratete 1654 seine Cousine [[Sibylle Hedwig von Sachsen-Lauenburg|Sibylle Hedwig]] (1625–1703), Tochter des Herzogs [[August (Sachsen-Lauenburg)|August von Sachsen-Lauenburg]]. In [[Groß Grönau]] ließ er im selben Jahr das Schloss Fürstenhof errichten,<ref>{{Webarchiv|text=Burgen und Schlösser im Landkreis Herzogtum Lauenburg |url=http://www.burgeninventar.de/html/sh/HL_big.html |wayback=20090526142719}}.</ref> später legte er in diesem Ort, den er zu seiner Residenz machte, auch eine Münze und eine Buchdruckerei an<ref>{{Webarchiv|text=Die Geschichte Groß Grönaus |url=http://www.gewerbe-groenau.de/gemeinde/gemeinde/seite2.htm |wayback=20050128082155}}.</ref> und stattete die [[St. Willehad (Groß Grönau)|St.-Willehad-Kirche]] mit einer neuen Kanzel und einem repräsentativen Fürstengestühl<ref>{{Internetquelle|url=https://www.kirche-gross-groenau.de/unsere_kirche/historische-bilder-kunstgegenstaende.html|titel=Historische Fotos: Kunstgegenstände|werk=kirche-gross-groenau.de|abruf=2022-08-2}}</ref> aus.
+Da Franz Erdmann um 1655 vom Katholizismus zum Luthertum konvertierte, bestimmte sein Vater [[Julius Franz (Sachsen-Lauenburg)|Julius Franz]] als Erbe seiner böhmischen Besitzungen.<ref>Franziska Hormuth: Strategien dynastischen Handelns in der Vormoderne. Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg (1296–1689), Kiel/Hamburg 2020, S. 102.</ref>
+Er folgte seinem Vater 1665 als Herzog von Sachsen-Lauenburg, regierte aber kein volles Jahr, bevor er starb. In seine Regierungszeit fällt der Aufstand Lübecker Handwerker von 1665, der auch auf das Herzogtum Lauenburg übergriff, und die Verschärfung von [[Hexenverfolgung]]en mit zunehmenden Hinrichtungen.
+Unter dem Gesellschaftsnamen ''Der Fortwuchernde'' wurde er als Mitglied in die literarische [[Fruchtbringende Gesellschaft]] aufgenommen.
 Franz Erdmanns Ehe blieb kinderlos, als Herzog folgte ihm deshalb sein jüngerer Halbbruder [[Julius Franz (Sachsen-Lauenburg)|Julius Franz]].
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 == Literatur ==
 * [[Peter von Kobbe]]: ''Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogthums Lauenburg'', Band 3, Harro von Hirschheydt, 1837, S. 70 ff.
-* Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge'', Band 48, J. f. Gleditsch, 1848, S. 91 f. ([http://books.google.com/books?id=CnjEBJU5boQC&pg=PA91 Digitalisat])
+* Johann Samuel Ersch: ''Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge'', Band 48, J. f. Gleditsch, 1848, S. 91 f. ([https://books.google.de/books?id=CnjEBJU5boQC&pg=PA91&redir_esc=y&hl=de Digitalisat])
 == Einzelnachweise ==
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