„Hermann Ariovist von Fürth“ – Versionsunterschied

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'''Hermann Ariovist Felix Hubert Kaspar Freiherr von Fürth''' (* [[21. Mai]] [[1815]] in [[Lüttich]]; † [[27. Dezember]] [[1888]] in [[Aachen]]) war Jurist und Mitglied des [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Deutschen Reichstags]].
'''Hermann Ariovist Felix Hubert Kaspar Freiherr von Brewer, genannt von Fürth''' (* [[21. Mai]] [[1815]] in [[Lüttich]]; † [[27. Dezember]] [[1888]] in [[Aachen]]) war ein deutscher Jurist und Reichstagsabgeordneter.


== Leben ==
== Leben ==
Hermann Ariovist von Fürth war der Sohn des Aachener Appellationsgerichtsrates [[Bernhard Chrysart von Fürth]] (1782–1849), eines Enkels des Aachener Bürgermeisters [[Franz von Fürth]], welcher 1773 mit der Nennung ''Freiherr von Brewer, genannt von Fürth'' in den [[Reichsfreiherr]]enstand erhoben worden war. Sein Onkel war der Landrat [[Joseph von Fürth]] und sein Bruder der Rechtshistoriker [[August von Fürth]].
Fürth besuchte das Gymnasium in Aachen und studierte [[Rechtswissenschaft]] und [[Kameralwissenschaft]] auf den Universitäten in [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]] und [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]], Kirchenrecht und andere theologische Fächer auf der katholischen Universität in [[Löwen]]. In der Folge war er Rat beim Landgericht in Bonn.


Hermann Ariovist von Fürth besuchte das Gymnasium in Aachen und studierte [[Rechtswissenschaft]] und [[Kameralwissenschaft]] auf den Universitäten in [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]] und [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]], Kirchenrecht und andere theologische Fächer auf der katholischen Universität in [[Löwen]]. Etwa 1834 wurde er Mitglied des [[Corps Saxonia Bonn]].<ref>Kösener Korpslisten 1910, 27/5</ref> In der Folge war er Rat beim Landgericht in Bonn.<ref>vergleiche Kurzbiographie in: [[Georg Hirth|Hirth, Georg]] (Hrsg.): ''Deutscher Parlaments-Almanach''. 14. Ausgabe vom November 1881. Leipzig & München: Verlag Georg Hirth, 1881, S. 144</ref>
Von 1875 bis zu seinem Tode war er Mitglied des [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Preußischen Abgeordnetenhauses]] und von 1877 bis 1887 war er Mitglied des Deutschen Reichstags erst für den Wahlkreis Aachen 5 ([[Geilenkirchen]], [[Erkelenz]]) und später für [[Köln]] 4 (Bonn) und das [[deutsche Zentrumspartei|Zentrum]].

Von 1875 bis zu seinem Tode war er Mitglied des [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Preußischen Abgeordnetenhauses]]<ref>[[Bernhard Mann (Historiker)|Bernhard Mann]] (Bearb.) unter Mitarbeit von [[Martin Doerry]], [[Cornelia Rauh]], Thomas Kühne: ''Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918'' (= ''Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.'' Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 139; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: ''Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten'' (= ''Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.'' Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 709–711.</ref> und von 1877 bis 1887 war er Mitglied des Deutschen Reichstags, von 1877 bis 1884 für den Wahlkreis [[Regierungsbezirk Aachen]] 5 ([[Geilenkirchen]] – [[Erkelenz]])<ref>Fritz Specht / Paul Schwabe: ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten''. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 184; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages''. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 114</ref> und von 1884 bis 1887 für den Wahlkreis [[Köln]] 4 (Rheinbach – Bonn).<ref>Fritz Specht / Paul Schwabe: ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten''. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 175</ref> Er gehörte zur Fraktion des [[deutsche Zentrumspartei|Zentrums]].

Hermann Ariovist von Fürth fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Ostfriedhof (Aachen)|Aachener Ostfriedhof]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ostfriedhof.de/grabmal_des_monats/grabmal_juni08.htm |wayback=20140104212639 |text=Grabstätte von Fürth einschließlich Vita}}</ref> Da er ohne leibliche Nachkommen blieb, vermachte er seine umfangreiche Büchersammlung der [[Stadtbibliothek Aachen]]. Zwei Jahre nach seinem Tode erschien noch sein eigenes dreibändiges Werk: ''Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien''.<ref>[https://wiki.genealogy.net/Beitr%C3%A4ge_und_Material_zur_Geschichte_der_Aachener_Patrizier-Familien,_1._Band ''Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien'' online-Fassung bei GenWiki]</ref>

== Werke ==
* ''Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien.'' 3 Bände, Cremer, Aachen 1882–1890
** Band 1, 1890 {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-453466}}
** Band 2, 1882 {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-445518}}
** Band 3, 1890 {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-453473}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Heinrich Savelsberg: ''Aachener Gelehrte in älterer und neuerer Zeit.'' In: ''Königliches Kaiser-Wilhelms-Gymnasium in Aachen, Jahresbericht für das Schuljahr 1905/06.'' Aachener Verlags- und Druckerei-GmbH, Heinrich 1906.
* Heinrich Savelsberg: ''Aachener Gelehrte in älterer und neuerer Zeit.'' In: ''Königliches Kaiser-Wilhelms-Gymnasium in Aachen, Jahresbericht für das Schuljahr 1905/06.'' Aachener Verlags- und Druckerei-GmbH, Heinrich 1906.
* Bernhard Mann: ''Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918).'' Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)
* [[Bernhard Mann (Historiker)|Bernhard Mann]] (Bearb.) unter Mitarbeit von [[Martin Doerry]], [[Cornelia Rauh]], Thomas Kühne: ''Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918'' (= ''Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.'' Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{ReichstagDB|116847395}}
* {{ReichstagDB|116847395|Freiherr von Fürth, Hermann Ariovist Hubert}}
* {{Biorabk|Hermann Hubert Freiherr Fuerth|709}}
* {{biorabk}}

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 14. Juni 2023, 21:56 Uhr

Hermann Ariovist Felix Hubert Kaspar Freiherr von Brewer, genannt von Fürth (* 21. Mai 1815 in Lüttich; † 27. Dezember 1888 in Aachen) war ein deutscher Jurist und Reichstagsabgeordneter.

Hermann Ariovist von Fürth war der Sohn des Aachener Appellationsgerichtsrates Bernhard Chrysart von Fürth (1782–1849), eines Enkels des Aachener Bürgermeisters Franz von Fürth, welcher 1773 mit der Nennung Freiherr von Brewer, genannt von Fürth in den Reichsfreiherrenstand erhoben worden war. Sein Onkel war der Landrat Joseph von Fürth und sein Bruder der Rechtshistoriker August von Fürth.

Hermann Ariovist von Fürth besuchte das Gymnasium in Aachen und studierte Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft auf den Universitäten in Bonn und Berlin, Kirchenrecht und andere theologische Fächer auf der katholischen Universität in Löwen. Etwa 1834 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Bonn.[1] In der Folge war er Rat beim Landgericht in Bonn.[2]

Von 1875 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[3] und von 1877 bis 1887 war er Mitglied des Deutschen Reichstags, von 1877 bis 1884 für den Wahlkreis Regierungsbezirk Aachen 5 (GeilenkirchenErkelenz)[4] und von 1884 bis 1887 für den Wahlkreis Köln 4 (Rheinbach – Bonn).[5] Er gehörte zur Fraktion des Zentrums.

Hermann Ariovist von Fürth fand seine letzte Ruhestätte auf dem Aachener Ostfriedhof.[6] Da er ohne leibliche Nachkommen blieb, vermachte er seine umfangreiche Büchersammlung der Stadtbibliothek Aachen. Zwei Jahre nach seinem Tode erschien noch sein eigenes dreibändiges Werk: Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien.[7]

  • Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien. 3 Bände, Cremer, Aachen 1882–1890
  • Heinrich Savelsberg: Aachener Gelehrte in älterer und neuerer Zeit. In: Königliches Kaiser-Wilhelms-Gymnasium in Aachen, Jahresbericht für das Schuljahr 1905/06. Aachener Verlags- und Druckerei-GmbH, Heinrich 1906.
  • Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.

Einzelnachweise

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  1. Kösener Korpslisten 1910, 27/5
  2. vergleiche Kurzbiographie in: Hirth, Georg (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 14. Ausgabe vom November 1881. Leipzig & München: Verlag Georg Hirth, 1881, S. 144
  3. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 139; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 709–711.
  4. Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 184; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 114
  5. Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 175
  6. Grabstätte von Fürth einschließlich Vita (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive)
  7. Beiträge und Material zur Geschichte der Aachener Patrizier-Familien online-Fassung bei GenWiki