„Tideresonanz“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K revert linkänderung
Aus der Tatsache, dass es sich um eine Viertelresonanz handelt, folgt nicht logisch, dass die Amplitude der Wellen gleich sei. Vielmehr sollte es gar nicht zu einer gleichen Amplitude kommen, da eine Erhöhung der Amplitude Kernpunkt der Resonanz ist.
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 15 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
In der [[Ozeanographie]] wird das Phänomen der '''Tideresonanz'''
In der [[Ozeanographie]] wird das Phänomen der '''Tideresonanz'''
am besten durch die [[Tide]]bewegung in der [[Bay of Fundy]] dokumentiert.
am besten durch die [[Tide]]bewegung in der [[Bay of Fundy]] erklärt.


Die [[Bucht]] ist deutlich weniger tief als der [[Ozean]]. Der Tiefenunterschied bedeutet eine [[Schelf]]kante am Eingang und macht die Bucht zu einem halboffenen [[Resonator]]. Die Länge der Bucht (etwa 220 km) ist gerade ein Viertel der [[Wellenlänge]] der [[Gezeitenwelle]] innerhalb der Bucht. Die Bucht ist also ein Viertel-Resonator. Zudem ist die [[Laufzeitmessung|Laufzeit]] der Gezeitenwelle zwischen Eintritt in und Rückkehr aus der Bucht (etwa 12 Stunden) gleich groß wie der Zeitabstand zweier aufeinanderfolgender Hoch[[Wasserstand|wasserstände]] am Buchteingang. Somit wird die rückkehrende Gezeitenwelle mit der neuen aus dem Ozean kommenden Welle überlagert. Es besteht [[Resonanz]]: die [[Wasserspiegelauslenkung]]en in der Bucht werden im Rhythmus der Tide verstärkt. Dadurch und wegen der Reduzierung der Wellengeschwindigkeit, die durch die abnehmende Wassertiefe in der Bucht verursacht wird, kann der [[Tidenhub]] im Inneren der Fundy-Bucht bei [[Springflut]] bis auf 16 m anwachsen; bei einer [[Sturmflut]] wurden gar 21 m gemessen.
Eine (hohe) in die [[Bucht]] einlaufende Tidewelle wird am Ende der Bucht reflektiert. Dabei stimmt die Laufzeit, die die [[Wasserwelle|Tidewelle]] für den Weg von der Mündung in die Bucht hinein und wieder zurück benötigt, mit dem Zeitabstand zweier aufeinanderfolgender Hochwasserstände überein. Diese zeitliche Übereinstimmung hat zur Folge, dass die [[Wasserspiegelauslenkung]]en in der Bucht im [[Rhythmus]] der Tide verstärkt werden. In der Fundy-Bucht werden mit bis zu 21 m Höhenunterschied zwischen [[Hochwasser]] und [[Niedrigwasser]] die weltweit größten [[Tidenhub|Tidenhübe]] gemessen.


== Siehe auch ==
* [[Seiche]]
* [[Wellenresonanz]]
* [[Beckenschwingung]]


[[Kategorie:Gezeitenrechnung]]
''Siehe auch:'' [[Seiche]], [[Wellenresonanz]], [[Beckenschwingung]], [[Resonanz (Physik)]], [[Stehende Welle]], [[Hohlraumresonator]], [[Beckenresonator]]

[[Kategorie:Ozeanologie]]
[[Kategorie:Küsteningenieurwesen]]


[[en:Tidal resonance]]

Aktuelle Version vom 20. März 2023, 13:09 Uhr

In der Ozeanographie wird das Phänomen der Tideresonanz am besten durch die Tidebewegung in der Bay of Fundy erklärt.

Die Bucht ist deutlich weniger tief als der Ozean. Der Tiefenunterschied bedeutet eine Schelfkante am Eingang und macht die Bucht zu einem halboffenen Resonator. Die Länge der Bucht (etwa 220 km) ist gerade ein Viertel der Wellenlänge der Gezeitenwelle innerhalb der Bucht. Die Bucht ist also ein Viertel-Resonator. Zudem ist die Laufzeit der Gezeitenwelle zwischen Eintritt in und Rückkehr aus der Bucht (etwa 12 Stunden) gleich groß wie der Zeitabstand zweier aufeinanderfolgender Hochwasserstände am Buchteingang. Somit wird die rückkehrende Gezeitenwelle mit der neuen aus dem Ozean kommenden Welle überlagert. Es besteht Resonanz: die Wasserspiegelauslenkungen in der Bucht werden im Rhythmus der Tide verstärkt. Dadurch und wegen der Reduzierung der Wellengeschwindigkeit, die durch die abnehmende Wassertiefe in der Bucht verursacht wird, kann der Tidenhub im Inneren der Fundy-Bucht bei Springflut bis auf 16 m anwachsen; bei einer Sturmflut wurden gar 21 m gemessen.