„Franz Ferdinand von Rummel“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
erg Biografie, Literatur
link
 
(44 dazwischenliegende Versionen von 36 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Franz Ferdinand von Rummel.jpg|mini|hochkant|Zeitgenössischer Stich mit dem Porträt Franz Ferdinand von Rummels.]]
'''Franz Ferdinand Freiherr von Rummel''' (* [[28. Oktober]] [[1644]] in [[Weiden i.d.OPf.|Weiden in der Oberpfalz]]; † [[15. März]] [[1716]] in [[Wien]]) er war [[Fürstbischof]] der [[Erzdiözese Wien|Diözese Wien]]
'''Franz Ferdinand Freiherr von Rummel''' (* [[28. Oktober]] [[1644]] in [[Weiden in der Oberpfalz]]; † [[15. März]] [[1716]] in [[Wien]]) war ab 1684 [[Erzieher]] und Religionslehrer des römisch-deutschen Kaisers [[Joseph I. (HRR)|Joseph I.]], wurde [[Bischof]] von [[Knin|Tinna]] sowie [[Propst]] von [[Ardagger]] und [[Breslau]] und war von 1706 bis 1716 [[Fürstbischof]] der [[Erzdiözese Wien|Diözese Wien]].
[[Datei:COA bishop AT Rummel Franz Ferdinand.png|mini|hochkant=0.7|Wappen als Bischof von Wien]]
[[Datei:Weiden i.d.OPf. Pfarrplatz 1 "Vestes Haus" (Veste) Denis Apel.JPG|mini|links|Geburtshaus von Franz Ferdinand in Weiden]]


== Leben ==
== Leben ==
Er studierte Jus, Philosophie und Theologie in [[Ingolstadt]]
Franz Ferdinand [[Rummel (Adelsgeschlecht)|von Rummel]] aus einem alten Nürnberger Patriziergeschlecht studierte [[Rechtswissenschaft]]en, [[Philosophie]] und [[Katholische Theologie]] in [[Ingolstadt]] und wollte in den [[Kapuziner]]orden eintreten.
[[Marco d’Aviano]] prophezeite ihm seinen Erfolg als [[Weltpriester]] und empfahl ihn nach Rummels [[Priesterweihe]] als [[Erzieher]] und Religionslehrer des römisch-deutschen Kaisers [[Joseph I. (HRR)|Joseph I.]] Hinzu kam, dass die Gattin des Kaisers [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]], [[Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg]], sich für ihn einsetzte, da bereits dessen Großvater Johann Rummel dem Hause [[Pfalz-Neuburg]] als Kammerrat gedient habe.
und wollte in den [[Kapuziner]]orden eintreten.
Ab 1684 übte er diese Tätigkeit aus, wurde aber bald angefeindet und verleumdet.
[[Marco d'Aviano]] prophezeite ihm seinen Erfolg als [[Weltpriester]]
Durch Vermittlung des Kaisers Leopold wurde er Bischof von Tinna sowie Propst von Ardagger und Breslau.
und empfahl ihn nach Rummels Priesterweihe als [[Erzieher]] und Religionslehrer des römisch-deutschen Kaisers [[Joseph I. (HRR)|Joseph I.]]
Ab [[1684]] übte er diese Tätigkeit aus, wurde aber bald angefeindet und verleumdet.
Durch Vermittlung des Kaisers [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] wurde er [[Titularbischof]] von Tinna sowie [[Propst]] von [[Ardagger]] und [[Breslau]].


Am [[11. Juli]] [[1706]] wurde er von Joseph I. zum Fürstbischof der Diözese Wien ernannt,
Am 11. Juli 1706 wurde er von Joseph I. zum Fürstbischof der Diözese Wien ernannt, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 4. Oktober.
die päpstliche Bestätigung erfolgte am [[4. Oktober]].


Er war um die Seelsorge bemüht und konnte einen Anstieg der [[Priesterweihe]]n erreichen. Im Jahr [[1708]] gab es 111 Priesterweihen in der kleinen Wiener Diözese!
Er war um die Seelsorge bemüht und konnte einen Anstieg der Priesterweihen erreichen. Im Jahr 1708 gab es 111 Priesterweihen in der kleinen Wiener Diözese. Er führte das [[Rosenkranzfest]] ein und ließ 1711 aus den Kanonenkugeln der [[Zweite Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] die [[Pummerin]] gießen. Er vermittelte auch zwischen Kaiser und dem Papst [[Klemens XI.]] als 1708 österreichische Truppen im [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] Gebiete des [[Kirchenstaat]]es besetzt hatten.


Er ist in der Bischofsgruft des [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdoms]] begraben.
Gegen Ende seines Lebens war er schwer erkrankt und konnte nur mehr im Sitzen schlafen. Als 72-Jähriger ist er 1716 verstorben und wurde in der Bischofsgruft des [[Stephansdom|Wiener Stephansdoms]] begraben.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BLKÖ|Rummel, Franz Ferdinand Freiherr von|27|258|259|}}
* Franz Loidl: ''Geschichte des Erzbistums Wien''. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
* Ernst Tomek: ''Kirchengeschichte Österreichs''. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
* [[Ernst Tomek]]: ''Kirchengeschichte Österreichs''. Tyrolia, Innsbruck Wien München 1935–59.
* Friedrich von Rummel: Franz Ferdinand von Rummel: Lehrer Kaiser Josephs I. und Fürstbischof von Wien (1644–1716). Schriftenreihe des Instituts für Österreichkunde. Oldenbourg, München 1980, ISBN 3-486-50131-3.
* [[Franz Loidl]]: ''Geschichte des Erzbistums Wien''. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4.
* Johann Ascherl (2005): Aus der Jungen Pfalz an den Kaiserhof. Die Karriere des Außenseiters Franz Ferdinand Freiherr von Rummel. In Heimatkundlicher Arbeitskreis Vohenstrauß, ''Streifzüge, 20. Jahrgang, Heft 27,'' S. 13–15.
* {{NDB|22|248|249|Rummel, Franz Ferdinand Freiherr von|Johann Weißensteiner|118604112}}


== Weblinks ==
{| align="center" cellpadding="3" cellspacing="0" border="1" style="border-collapse:collapse; background-color:#F8F8F8" width="80%"
{{Commonscat}}
|-
* {{catholic-hierarchy|bishop|brumme}}
| width="35%" align="center" | '''Vorgänger'''<br /> [[Franz Anton Graf von Harrach]]
| width="30%" align="center" | [[Liste der Erzbischöfe von Wien|Liste der Erzbischöfe]]<br />der [[Erzdiözese Wien]]
| width="35%" align="center" | '''Nachfolger'''<br />[[Sigismund Graf von Kollonitz]]
|}


{{Personenleiste|VORGÄNGER=[[Franz Anton von Harrach]]|AMT=[[Liste der Erzbischöfe von Wien|Bischof von Wien]]|ZEIT=1706–1716|NACHFOLGER=[[Sigismund von Kollonitz]]}}
[[Kategorie:Mann]]
{{NaviBlock
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (18. Jh.)]]
|Navigationsleiste der Bischöfe von Wien (1513–1716)
}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=118604112|VIAF=42630600}}

{{SORTIERUNG:Rummel, Franz Ferdinand Von}}
[[Kategorie:Bischof von Wien]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Freiherr]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1644]]
[[Kategorie:Geboren 1644]]
[[Kategorie:Gestorben 1716]]
[[Kategorie:Gestorben 1716]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten|
{{Personendaten
NAME=Rummel, Franz Ferdinand Freiherr von
|NAME=Rummel, Franz Ferdinand von
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=Rummel, Franz Ferdinand Freiherr von
|KURZBESCHREIBUNG=Fürstbischof der Diözese Wien
|KURZBESCHREIBUNG=Fürstbischof der Diözese Wien
|GEBURTSDATUM=[[28. Oktober]] [[1644]]
|GEBURTSDATUM=28. Oktober 1644
|GEBURTSORT=[[Weiden i.d.OPf.|Weiden in der Oberpfalz]]
|GEBURTSORT=[[Weiden in der Oberpfalz]]
|STERBEDATUM=[[15. März]] [[1716]]
|STERBEDATUM=15. März 1716
|STERBEORT=Wien
|STERBEORT=[[Wien]]
}}
}}

Aktuelle Version vom 25. November 2021, 16:34 Uhr

Zeitgenössischer Stich mit dem Porträt Franz Ferdinand von Rummels.

Franz Ferdinand Freiherr von Rummel (* 28. Oktober 1644 in Weiden in der Oberpfalz; † 15. März 1716 in Wien) war ab 1684 Erzieher und Religionslehrer des römisch-deutschen Kaisers Joseph I., wurde Bischof von Tinna sowie Propst von Ardagger und Breslau und war von 1706 bis 1716 Fürstbischof der Diözese Wien.

Wappen als Bischof von Wien
Geburtshaus von Franz Ferdinand in Weiden

Franz Ferdinand von Rummel aus einem alten Nürnberger Patriziergeschlecht studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Katholische Theologie in Ingolstadt und wollte in den Kapuzinerorden eintreten. Marco d’Aviano prophezeite ihm seinen Erfolg als Weltpriester und empfahl ihn nach Rummels Priesterweihe als Erzieher und Religionslehrer des römisch-deutschen Kaisers Joseph I. Hinzu kam, dass die Gattin des Kaisers Leopold I., Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg, sich für ihn einsetzte, da bereits dessen Großvater Johann Rummel dem Hause Pfalz-Neuburg als Kammerrat gedient habe. Ab 1684 übte er diese Tätigkeit aus, wurde aber bald angefeindet und verleumdet. Durch Vermittlung des Kaisers Leopold wurde er Bischof von Tinna sowie Propst von Ardagger und Breslau.

Am 11. Juli 1706 wurde er von Joseph I. zum Fürstbischof der Diözese Wien ernannt, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 4. Oktober.

Er war um die Seelsorge bemüht und konnte einen Anstieg der Priesterweihen erreichen. Im Jahr 1708 gab es 111 Priesterweihen in der kleinen Wiener Diözese. Er führte das Rosenkranzfest ein und ließ 1711 aus den Kanonenkugeln der zweiten Türkenbelagerung die Pummerin gießen. Er vermittelte auch zwischen Kaiser und dem Papst Klemens XI. als 1708 österreichische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg Gebiete des Kirchenstaates besetzt hatten.

Gegen Ende seines Lebens war er schwer erkrankt und konnte nur mehr im Sitzen schlafen. Als 72-Jähriger ist er 1716 verstorben und wurde in der Bischofsgruft des Wiener Stephansdoms begraben.

Commons: Franz Ferdinand von Rummel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Franz Anton von HarrachBischof von Wien
1706–1716
Sigismund von Kollonitz