„Posewitz“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Geschichte: Detail ergänzt
K fix typo
 
(13 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 19: Zeile 19:
| Einwohner-Stand-Datum =
| Einwohner-Stand-Datum =
| Einwohner-Quelle =
| Einwohner-Quelle =
| Eingemeindungsdatum =
| Eingemeindungsdatum = 1950-07-01
| Eingemeindet-nach = [[Dornburg/Saale]]
| Eingemeindet-nach = [[Zöthen]]
| Postleitzahl1 = 07774
| Postleitzahl1 = 07774
| Postleitzahl2 =
| Postleitzahl2 =
Zeile 32: Zeile 32:
}}
}}


'''Posewitz''' ist eine [[Weiler|weilerartige Kleinsiedlung]], sie ist ein Ortsteil der Stadt [[Dornburg-Camburg]] im [[Saale-Holzland-Kreis]].
'''Posewitz''' ist eine [[Weiler|weilerartige Kleinsiedlung]], sie ist ein Ortsteil der Stadt [[Dornburg-Camburg]] im [[Saale-Holzland-Kreis]].


== Geografie ==
== Geografie ==
Posewitz befindet sich etwa halbwegs zwischen Camburg und [[Zöthen]].
Posewitz befindet sich auf halben Weg zwischen Camburg und [[Zöthen]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Ort wurde 1349/50 erstmals urkundlich erwähnt.<ref> Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen : Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thüringen 1349/1350/ hrsg. von Woldemar Lippert,
Der Ort wurde 1271 erstmals urkundlich erwähnt.<ref>[[Wolfgang Kahl (Autor)|Wolfgang Kahl]]: ''Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch.'' Verlag Rockstuhl 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 223</ref> Der Ort gehörte zum [[Wettiner|wettinischen]] [[Amt Camburg]], welches aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens zu verschiedenen [[Ernestinische Herzogtümer|Ernestinischen Herzogtümern]] gehörte.
Aus den Schriften der Sächsischen Kommission für Geschichte / Sächsische Kommission für Geschichte 8, Leipzig 1903</ref> Der Ort gehörte seit spätestens Mitte des 14. Jh. zum [[Wettiner|wettinischen]] [[Amt Camburg]], welches aufgrund von Erbteilungen zu verschiedenen [[Albertiner|Albertinischen]] und [[Ernestinische Herzogtümer|Ernestinischen Herzogtümern]] gehörte. Erst ab Ende des 15. Jh. lässt sich der Ort durchgängig nachweisen.<ref>Andrei Zahn: Geschichte der Ortsteile der Stadt Dornburg-Camburg, in Vorbereitung</ref> Im Laufe der Jahrhunderte wechselten als Lehnsnehmer des Rittergutes die Herren von Würchhausen und von Tümpling.


Während des Rückzugs von Teilen der geschlagenen napoleonischen Truppen im Herbst 1813 wurde das Herrenhaus in Posewitz beschlagnahmt und zum französischen [[Lazarett|Notlazarett]] umgenutzt. Auf dem Friedhof der Rittergutsbesitzer in der Nähe des Gutshof hat man die im Lazarett Verstorbenen in Gemeinschaftsgräbern bestattet, wie auch später österreichische Soldaten. Der Soldatenfriedhof ist zur Zeit von SBZ und DDR verkommen. Es gibt keinen einzigen Grabstein von Soldaten oder Gutsbesitzern mehr, nur eine verrostete Umfriedung eines früheren Familiengrabs. Eine informative Schautafel gibt die Geschichte des "Franzosen-Friedhofs" wieder. Ein Hinweis auf den Friedhof an der Straße existiert nicht.
Während des Rückzugs von Teilen der geschlagenen napoleonischen Truppen im Herbst 1813 wurde das Herrenhaus in Posewitz beschlagnahmt und zum französischen [[Lazarett|Notlazarett]] umgenutzt. Auf dem Friedhof der Rittergutsbesitzer in der Nähe des Gutshof hat man die im Lazarett Verstorbenen in Gemeinschaftsgräbern bestattet, wie auch später österreichische Soldaten. Der Soldatenfriedhof lag zur Zeit von SBZ und DDR brach. Grabsteine der Soldaten oder Gutsbesitzern existieren heute nicht mehr, lediglich eine metallene Umfriedung eines früheren Familiengrabs. Eine informative Schautafel gibt die Geschichte des "Franzosen-Friedhofs" wieder.


1826 kam Posewitz als Teil der Exklave Camburg vom Herzogtum [[Sachsen-Gotha-Altenburg]] zum [[Herzogtum Sachsen-Meiningen]]. Von 1922 bis 1939 gehörte der Ort zur [[Kreisabteilung Camburg]].
1826 kam Posewitz als Teil der Exklave Camburg vom Herzogtum [[Sachsen-Gotha-Altenburg]] zum [[Herzogtum Sachsen-Meiningen]]. Von 1922 bis 1939 gehörte der Ort zur [[Kreisabteilung Camburg]].


Am 1. Juli 1950 wurde Posewitz nach Zöthen eingemeindet.
== Bilder von 2012 ==

Die für das Jahr 2021 angedachte 750 Jahrfeier begründet sich auf eine 1271 genannte Person "Martinus de Busewiczs", die aus dem Inhalt der Urkunde nicht näher auf dieses Posewitz bezogen werden kann. Siehe hierzu auch ähnlich lautende Orte wie [[Bosewitz]], [[Poschwitz]], oder [[Baschütz]] mit gleichem Wortstamm.


<gallery>
<gallery>
Datei:Herrenhaus Posewitz.JPG|Herrenhaus des Gutes Posewitz
Herrenhaus Posewitz.JPG|Herrenhaus des Gutes Posewitz
Datei:Trakehner-Gestüt Posewitz.JPG|Trakehner-Gestüt im Gut
Trakehner-Gestüt Posewitz.JPG|Trakehner-Gestüt im Gut
Datei:Soldatenfriedhof 2 zu Posewitz.JPG|Früherer Guts- und Soldatenfriedhof
Soldatenfriedhof 2 zu Posewitz.JPG|Früherer Guts- und Soldatenfriedhof
Datei:Soldatenfriedhof zu Posewitz.JPG|Schautafel auf dem Friedhof
Soldatenfriedhof zu Posewitz.JPG|Schautafel auf dem Friedhof
</gallery>
</gallery>


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
Das zur Zeit der [[SBZ]] -wie das gesamte Gut- entschädigungslos enteignete Herrenhaus Posewitz wurde in der DDR als Lehrlingswohnheim genutzt. Nach der Wende wurde das Anwesen privatisiert und zum Mittelpunkt eines neugegründeten [[Trakehner]]gestüts.
Das zur Zeit der [[SBZ]] wie das gesamte Gut entschädigungslos enteignete Herrenhaus Posewitz wurde in der DDR als Lehrlingswohnheim genutzt, ebenso beherbergte es die Gemeindeverwaltung. Nach der Wende wurde das Anwesen privatisiert und zum Mittelpunkt eines neugegründeten [[Trakehner]]gestüts. Ebenso wurde in Posewitz der Reitplatzbelag SWINGGROUND hergestellt. Die Herstellung des Reitplatzbelages sowie das Gestüt wurden zwischenzeitlich aufgegeben. Seit 2014 beherbergt das Gut einen [[Pensionsstall]] für Reitpferde und die Broken Wheel Ranch (Zucht von American Quarter Horses).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 60: Zeile 63:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat}}
{{Commonscat}}


{{Navigationsleiste Stadtteile von Dornburg-Camburg}}
{{Navigationsleiste Stadtteile von Dornburg-Camburg}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=1191839672}}
[[Kategorie:Dornburg-Camburg]]
[[Kategorie:Dornburg-Camburg]]
[[Kategorie:Ort im Saale-Holzland-Kreis]]
[[Kategorie:Ort im Saale-Holzland-Kreis]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Saale-Holzland-Kreis)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Saale-Holzland-Kreis)]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1272]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1950]]

Aktuelle Version vom 13. April 2021, 13:17 Uhr

Posewitz
Koordinaten: 51° 3′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 51° 3′ 19″ N, 11° 43′ 25″ O
Höhe: 190 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Zöthen
Postleitzahl: 07774
Vorwahl: 036421
Karte
Lage von Posewitz in Dornburg-Camburg

Posewitz ist eine weilerartige Kleinsiedlung, sie ist ein Ortsteil der Stadt Dornburg-Camburg im Saale-Holzland-Kreis.

Posewitz befindet sich auf halben Weg zwischen Camburg und Zöthen.

Der Ort wurde 1349/50 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Der Ort gehörte seit spätestens Mitte des 14. Jh. zum wettinischen Amt Camburg, welches aufgrund von Erbteilungen zu verschiedenen Albertinischen und Ernestinischen Herzogtümern gehörte. Erst ab Ende des 15. Jh. lässt sich der Ort durchgängig nachweisen.[2] Im Laufe der Jahrhunderte wechselten als Lehnsnehmer des Rittergutes die Herren von Würchhausen und von Tümpling.

Während des Rückzugs von Teilen der geschlagenen napoleonischen Truppen im Herbst 1813 wurde das Herrenhaus in Posewitz beschlagnahmt und zum französischen Notlazarett umgenutzt. Auf dem Friedhof der Rittergutsbesitzer in der Nähe des Gutshof hat man die im Lazarett Verstorbenen in Gemeinschaftsgräbern bestattet, wie auch später österreichische Soldaten. Der Soldatenfriedhof lag zur Zeit von SBZ und DDR brach. Grabsteine der Soldaten oder Gutsbesitzern existieren heute nicht mehr, lediglich eine metallene Umfriedung eines früheren Familiengrabs. Eine informative Schautafel gibt die Geschichte des "Franzosen-Friedhofs" wieder.

1826 kam Posewitz als Teil der Exklave Camburg vom Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Von 1922 bis 1939 gehörte der Ort zur Kreisabteilung Camburg.

Am 1. Juli 1950 wurde Posewitz nach Zöthen eingemeindet.

Die für das Jahr 2021 angedachte 750 Jahrfeier begründet sich auf eine 1271 genannte Person "Martinus de Busewiczs", die aus dem Inhalt der Urkunde nicht näher auf dieses Posewitz bezogen werden kann. Siehe hierzu auch ähnlich lautende Orte wie Bosewitz, Poschwitz, oder Baschütz mit gleichem Wortstamm.

Das zur Zeit der SBZ – wie das gesamte Gut – entschädigungslos enteignete Herrenhaus Posewitz wurde in der DDR als Lehrlingswohnheim genutzt, ebenso beherbergte es die Gemeindeverwaltung. Nach der Wende wurde das Anwesen privatisiert und zum Mittelpunkt eines neugegründeten Trakehnergestüts. Ebenso wurde in Posewitz der Reitplatzbelag SWINGGROUND hergestellt. Die Herstellung des Reitplatzbelages sowie das Gestüt wurden zwischenzeitlich aufgegeben. Seit 2014 beherbergt das Gut einen Pensionsstall für Reitpferde und die Broken Wheel Ranch (Zucht von American Quarter Horses).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen : Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thüringen 1349/1350/ hrsg. von Woldemar Lippert, Aus den Schriften der Sächsischen Kommission für Geschichte / Sächsische Kommission für Geschichte 8, Leipzig 1903
  2. Andrei Zahn: Geschichte der Ortsteile der Stadt Dornburg-Camburg, in Vorbereitung
Commons: Posewitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien