Quelltext der Seite Anton Frind

[[Datei:Anton-ludwig-frind.jpg|mini|Porträt Anton Ludwig Frind, Bischof von Leitmeritz (1879–1881)]]
[[Datei:Biskup Frind Antonín Ludvík.jpg|mini|Wappen Anton Ludwig Frind]]
[[Datei:Grabplatte Wenzel Anton Frind.jpg|mini|Grabplatte von [[Wenzel Anton Frind]], Vetter von Anton Ludwig Frind, an der Friedhofskapelle von Hainsbach]]
'''Anton Ludwig Frind''' ({{csS|Antonín Ludvík Frind}}; * [[9. Oktober]] [[1823]] in [[Lipová u Šluknova|Hainspach bei Schluckenau]], [[Leitmeritzer Kreis]]; † [[18. Oktober]] [[1881]] in [[Litoměřice|Leitmeritz]]) war [[Bischof]] von [[Bistum Leitmeritz|Leitmeritz]] und Kirchenhistoriker.

== Werdegang ==
Anton Ludwig Frind besuchte ab 1835 ein [[Gymnasium]] in Prag und die beiden Abschluss-Klassen im Gymnasium in Leitmeritz. Anschließend studierte er 1842–1843 [[Philosophie]] in Prag und 1844–1847 [[Katholische Theologie]] am Leitmeritzer [[Katholisches Priesterseminar|Priesterseminar]]. Am 26. Juli 1847 wurde er zum [[Priesterweihe|Priester geweiht]] und wirkte anschließend als Kaplan in [[Varnsdorf|Warnsdorf]] in Nordböhmen.

Ab 1851 wurde er als Religionslehrer an das Leitmeritzer Gymnasium berufen und war kurzfristig dessen Direktor. Da er dort durch sein Interesse für Geschichtswissenschaften auffiel, beauftragte ihn der Leitmeritzer Bischof [[Augustin I. Bartolomäus Hille|Hille]] mit der Abfassung einer Diözesangeschichte zum 200-jährigen Bestehen des [[Bistum Leitmeritz|Bistums Leitmeritz]], das im Jahre 1856 gefeiert werden sollte.

1859 bis 1869 war Anton Ludwig Frind Direktor des [[Cheb|Egerer]] Gymnasiums in Westböhmen. In dieser Zeit veröffentlichte er den ersten Band einer Kirchengeschichte [[Böhmen]]s, mit der er in wissenschaftlichen und kirchlichen Kreisen bekannt wurde. Das [[Germanisches Nationalmuseum|Germanische Nationalmuseum]] in Nürnberg ernannte ihn zum Mitglied des Gelehrtenausschusses, die Wiener Centralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Baudenkmale zum korrespondierenden Mitglied.

Am 25. Mai 1869 wurde Anton Ludwig Frind zum Domkapitular am Prager [[Veitsdom]] berufen. 1871/1872 veranlasste er die Neuordnung des dortigen Domarchivs. Als [[Bischöfliche Ehrentitel|Konsistorialrat]] war er auch Mitglied des Geistlichen Gerichts. Daneben widmete er sich der Abfassung der böhmischen Kirchengeschichte.

== Bischof von Leitmeritz ==
Nach dem Tod des Leitmeritzer Bischofs [[Augustin II. Pavel Vahala]] trat eine zweijährige Vakanz ein. Am 25. April 1879 ernannte Kaier [[Franz Joseph I.]] in seiner Eigenschaft als König von Böhmen Anton Ludwig Frind zu dessen Nachfolger. Die [[Bischofsweihe]] erfolgte am 8. Juni 1879 im Veitsdom durch den Erzbischof [[Friedrich Johannes Jacob Cölestin von Schwarzenberg|Friedrich von Schwarzenberg]]. Am 22. Juni folgte die [[Inthronisation]] in Leitmeritz.

== Ehrungen ==
* Ehrenmitglied (und später „Hoher Protector“) der [[katholische Studentenverbindung|katholischen Studentenverbindung]] [[KDStV Ferdinandea (Prag) Heidelberg|Ferdinandea Prag]]<ref>''Acta Studentica'', Folge&nbsp;158, Dez.&nbsp;2006, S.&nbsp;22</ref> sowie Ehrenmitglied der Saxo-Bavaria Prag und der [[KDStV Vandalia (Prag) München|Vandalia Prag]]<ref>{{ÖCV|13600238}}</ref> 

== Publikationen ==
* ''Der geschichtliche hl. Johannes von Nepomuk'', Tempsky-Verlag, Prag 1861
* ''Die Kirchengeschichte Böhmens im Allgemeinen und in ihrer besonderen Beziehung auf die jetzige Leitmeritzer Diöcese in der Zeit vor dem erblichen Königthume''. 4 Bände, Prag 1864–1878
* ''Die Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von Prag''. Calve’sche Universitäts-Buchhandlung, Prag 1873, S. 19–20
* ''Gedenkbuch des neuhundertjährigen Jubiläums der Errichtung des Prager Bistums, gefeiert im Jahre 1873''. Verlag des katholischen Preßvereins, Prag 1874.
* ''Der hl. Johannes von Nepomuk''. Denkschrift zur Feier des dritten fünfzigjährigen Jubiläums der Heiligsprechung. Calve’sche Buchhandlung, Prag 1879
* ''Im Kreuze ist Heil''. Opitz-Verlag, Warnsdorf 1880

== Literatur ==
* {{ÖBL|1|369||Frind Anton Ludwig|}}
* ''Der Episcopat der Gegenwart in Lebensbildern dargestellt: Dr. Anton Ludwig Frind, Bischof von Leitmeritz''. Verlag von Leo Woerl, Würzburg / Wien 1883, {{archive.org|a621977800wroouoft}}
* Anton Frind: ''Die Kirchengeschichte Böhmens in ihrer besonderen Beziehung auf die Leitmeritzer Diöcese''. Prag 1864, 422 S., {{archive.org|diekirchengeschi00frin|Blatt=n9}}
* Harald Bachmann: ''Anton Ludwig Frind (1823–1881) als böhmischer Kirchenhistoriker. Eine Erinnerung zum 100. Todesjahr des Leitmeritzer Bischofs.'' In: ''Archiv für Kirchengeschichte von Böhmen – Mähren – Schlesien.'' 6. 1982, S. 261–270
* {{ADB|49|148|149|Frind, Anton Ludwig|[[Friedrich Lauchert]]|ADB:Frind, Anton Ludwig}}
* ''Heimatkreis Eger. Geschichte einer deutschen Landschaft in Dokumentationen und Erinnerungen''. Herausgeber: Egerer Landtag e.&nbsp;V. Amberg in der Oberpfalz, 1981, dort: Kurzbiographie des Anton Frind, 1859 bis 1869 Direktor des Gymnasiums in Eger.

== Weblinks ==
* [http://www.biskupstvi-ltm.cz/ biskupstvi-ltm.cz] (tschechisch)
* {{catholic-hierarchy|b|bfrind}}
* {{ÖCV|13600238}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Augustin II. Pavel Vahala]]|NACHFOLGER=[[Emmanuel Johann Schöbel]]|AMT=[[Liste der Bischöfe von Leitmeritz|Bischof von Leitmeritz]]|ZEIT=[[1879]]–[[1881]]}}
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[[Kategorie:Bischof von Leitmeritz]]
[[Kategorie:Kirchenhistoriker (Theologe)]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Träger des Franz-Joseph-Ordens (Ritter)]]
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[[Kategorie:Gestorben 1881]]
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{{Personendaten
|NAME=Frind, Anton
|ALTERNATIVNAMEN=Frind, Anton Ludwig (vollständiger Name); Frind, Antonín Ludvík (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=Bischof von Leitmeritz
|GEBURTSDATUM=9. Oktober 1823
|GEBURTSORT=[[Lipová u Šluknova|Hainspach bei Schluckenau]], [[Bezirk Tetschen (Königreich Böhmen)|Bezirk Tetschen]], [[Leitmeritzer Kreis]]
|STERBEDATUM=18. Oktober 1881
|STERBEORT=[[Litoměřice|Leitmeritz]], [[Bezirk Leitmeritz (Königreich Böhmen)|Bezirk Leitmeritz]]
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