Saudi-Arabien
Saudi-Arabien liegt im Nahen Osten auf der Arabischen Halbinsel. Angrenzende Länder sind Jordanien, der Irak und Kuwait im Norden, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate im Osten und Oman und Jemen im Süden.
Lage | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Riad |
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Staatsform | Absolute Monarchie |
Währung | 1 Saudi-Riyal (SAR) = 100 Halala |
Fläche | 1,96 Mio km² |
Bevölkerung | 25,8 Mio |
Sprachen | Arabisch |
Religionen | Muslime 100 % |
Stromnetz | 127 V, 220 V/ 60 Hz |
Telefonvorwahl | +966 |
Internet TLD | .sa |
Zeitzone | MEZ+2h |
Regionen
Städte
Weitere Ziele
Hintergrund
Anreise
Einreisebestimmungen
Da Individualtourismus in Saudi-Arabien nicht erlaubt ist, benötigt man immer eine offizielle Einladung einer saudischen Organisation oder eines Wirtschaftsunternehmens. Diese ist für die Beantragung eines Einreisevisums zwingend erforderlich. Sonderregelungen gibt es nur bei Gruppen von islamischen Pilgern (Hajj und Umrah), die die heiligen Stätten Mekka und Medina besuchen. Einreise für Personen ist meist nur mit dem Flugzeug oder Schiff gestattet. Der Reisepaß muss mindestens noch sechs Monate gültig sein; man muss gültige und bezahlte Rückflugtickets vorweisen können.
Frauen unter 40 Jahren dürfen ohne Begleitung eines erwachsenen Verwandten nicht einreisen.
Flugzeug
Saudi-Arabien, besonders Jeddah und Riad, sind von fast jedem europäischen Flughafen mit vielen internationalen Fluglinien zu erreichen. Die staatliche Linie Saudia fliegt mit modernen Flugzeugen und hat eine hohe Qualität. Fliegen mit Saudia ist innerhalb des Landes sehr günstig, da keinerlei Steuern den Preis belasten.
Bahn
Die einzige Bahnstrecke des Landes führt von Riyadh nach Al Hofuf am persischen Golf. Sie wurde in den 1930er Jahren von den Engländern für den damaligen König gebaut. Sie kann heute von jedermann benutzt werden, der Riader Bahnhof ist sehr luxuriös und einen Besuch wert. Weitere Bahnstrecken, teilweise von deutschen Unternehmen gebaut, werden heute nicht mehr benutzt.
Bus
Auto/ Motorrad/ Fahrrad
Eine Fahrt mit dem Auto nach Saudi-Arabien ist über Jordanien-Syrien-Türkei möglich. Eine Reise nach Deutschland dauert mehr als eine Woche. Ein gültiges Visum eines Arbeitgebers ist Voraussetzung für einen Grenzübertritt. Sicherer ist jedoch die Anreise mit dem Flugzeug, da Grenzbeamte unter Umständen kein Englisch verstehen und ein "Festsitzen" an der Grenze mitten in der Wüste nicht sehr angenehm ist. Benzin ist mit ca. 14 Cent pro Liter (Stand: 2010) sehr billig, da der Treibstoff keine langen Wege zurücklegen muss und nicht besteuert wird.
Schiff
Es gibt eine Fähre von Jeddah nach Port Sudan im Sudan.
Mobilität
Ausländer dürfen in Saudi-Arabien nur mit einem internationalen oder Sonder-Führerschein Auto fahren. Da es kaum gut funktionierenden Nahverkehr gibt, ist man auf Taxis oder auf Fahrzeuge der Gastgeber angewiesen. Wer jedoch den Kontakt mit Einheimischen nicht scheut, kann bei Strecken innerhalb der größeren Städte auf die sporadisch, aber häufig verkehrenden Kleinbusse zurückgreifen. Sie sind in der Regel kostenlos, man gibt jedoch einen freiwilligen Betrag an den Fahrer, der in der Regel ein Inder oder Pakistani ist. So auch die meisten anderen Fahrgäste, da der Saudi in der Regel eines oder mehrere Autos hat. Frauen ist das Autofahren verboten, Jungen ab 14 dürfen auch allein Auto fahren (aufgrund der hohen Unfallraten offiziell zwar verboten, doch oft gesehen).
Die Entfernungen im Lande sind groß, deshalb ist Fliegen die günstigste Verbindung zwischen den großen Städten. Die nationale Fluggesellschaft ist "Saudi Arabian Airlines/ SAUDIA". Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer Gesellschaften die für sehr niedrige Preise durch das Land fliegen.
Sprache
Die offizielle Amtssprache Saudi-Arabiens ist Arabisch. Daneben ist Englisch sehr häufig anzutreffen. Die Straßenschilder sind zweisprachig, auch verstehen fast alle Personen, die man in den Städten antrifft, die englische Sprache. Viele Saudis mit höherem Bildungsgrad haben eine Ausbildung oder ein Studium im westlichen Ausland absolviert, so wird man schon einmal überraschend in der eigenen Sprache begrüßt.
Geld/ Einkaufen
Die saudi-arabische Währung ist der Riyal, unterteilt in 100 Halala. Banknoten gibt es in 1, 5, 10, 50, 100 und 500 Riyalscheinen. Münzen gibt es 5, 10, 25, 50 und 100 Halala. Der saudi-arabische Riyal kann in jede Währung konvertiert werden. Es gibt Wechselstuben am Flughafen und Banken in Riad und anderen Städten, die Geld tauschen.
Kaufen kann man in der Regel alles, was nicht gegen die streng ausgelegten Regeln des Koran verstößt. So können sämtliche Artikel gekauft werden, die für den Westeuropäer gewohnt sind. Es gibt riesige Supermärkte, pompöse Shopping Malls, Schnellrestaurants an jeder Ecke, die sich an keine Öffnungszeiten halten müssen. Eine wesentliche Ausnahme bildet hier die Zeit des Gebets: fünfmal am Tag und zwar zu den Gebetszeiten der Moslems, bitten tausende Muezzins im ganzen Land die Gläubigen zum Gebet. Zu dieser Zeit steht das Leben still, sämtliche Geschäfte, Restaurants, Arztpraxen und alle weiteren öffentlichen Einrichtungen werden geschlossen und sind für ca. 30 Minuten nicht zu betreten oder zu verlassen, die Türen sind zu. Wer sich zu dieser Zeit im Laden befindet, kann sich einschließen lassen oder wird gebeten, zu gehen. Verwunderung darüber ist erlaubt, Protest zwecklos.
Fast alle amerikanischen Marken sind vertreten, ob in Form von Autos, Schnellrestaurants oder Sportbekleidung. Man hat das Gefühl, dass die meisten Saudis die Marken bewusst besitzen, und sie schämen sich nicht, mit ihrem Luxus zu glänzen.
Frauen können in den meisten Geschäften einkaufen, in einheimischen Imbissstuben werden sie entweder nicht eingelassen oder es existiert eine "Family Section", ein abgetrennter Bereich, in denen sich i.d. Regel Frauen und Kinder aufhalten.
Beim Einkauf und sonstigem Aufenthalt auf öffentlichen Straßen sollten Frauen immer darauf achten, die Abaya zu tragen und ihre Haare mit einem Tuch bedeckt zu halten, da ansonsten die Mutawas (Religionspolizei) von ihren Pickups mit Lautspechern die Übeltäterin ermahnen, ihre Kopfbedeckung aufzusetzen. Die Religionspolizei gehört zum Stadtbild und achtet auf Einhaltung der strengen Sitten.
Küche
Die arabische Küche ist an das Klima angepasst und ist leicht bekömmlich. Grundsätzlich wird zu fast jeder Mahlzeit Humus gereicht, ein Brei aus getrockneten Kichererbsen mit etwas Olivenöl, der mit frischem Fladenbrot aufgenommen gegessen wird.
Hühnchen- und Rinderfleisch, viel Gemüse, frisches Obst und immer wieder Humus und Fladenbrot sind Gerichte, die überall günstig zu haben sind. Datteln und Feigen, die vielerorts an Bäumen wachsen, sind das nahezu einzige einheimische Obst. Imbisse und kleinere Restaurants werden fast ausschließlich von Indern und Pakistani betrieben, die einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung darstellen und unentbehrlich im Königreich sind. Diese Menschen haben einen Teil ihrer eigenen Kultur mit ins Land gebracht und drücken sie u.a. mit der Art und der Zubereitung von Essen aus. Zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch wird süßer Tee gereicht, der intensiv schmeckt und leicht anregend wirkt.
Nachtleben
Ausgehen ist im Königreich nur mit vielen Entbehrungen möglich. Es sind jegliche Einrichtungen verboten, in denen Männer und Frauen zusammenkommen können. Darunter fallen Kinos, Diskotheken, Bars, Pubs usw. Männer allein können die wenigen Bars besuchen, die jedoch aufgrund des Alkoholverbots nicht stark frequentiert sind. Nachts sind die Straßen fast leer, als junger Mensch fährt man mit dem Taxi zu den nächsten "Wohncamps" von Europäern oder Amerikanern, wo in der Regel ein anderes Leben mit vielen privaten Feiern und Freizügigkeit stattfindet.
Unterkunft
In den großen Städten Saudi-Arabiens befinden sich nahezu alle großen Hotelketten des Westens, jedoch nur der höheren Preisklasse, da die meisten Kurzzeitbesucher Geschäftsleute sind und Geld keine Rolle spielt. Mittelklasse-Reisende oder gar Rucksacktouristen kommen aufgrund der Visavergabepraxis so gut wie nicht vor.
Lernen und Studieren
In den größeren Städten des Königreichs sind Schulen derjenigen Länder vorhanden, die viele ihrer Bürger im Land hat. So sind amerikanische, deutsche, britische und französische Schulen vor Ort und gegen ein geringes Schulgeld, das vom Arbeitgeber des Vaters bezahlt wird, zu besuchen. Namhafte Universitäten gibt es Saudi-Arabien (noch) nicht, so dass die lernwilligen Einheimischen zum Studieren ins Ausland gehen, sofern das von ihnen gefordert wird oder es ihr Wunsch ist.
Arbeiten
Körperliche Arbeit ist in Saudi-Arabien den Ausländern vorbehalten. Für minderqualifizierte Arbeiten wie Autofahren, Straßenunterhaltung, das Bauhandwerk, Kellnern, Verkaufen und Putzen werden Menschen aus ganz Asien zu Tausenden ins Land geholt und arbeiten für wenig Geld. Für die Asiaten ist es jedoch aufgrund der geringen Lebenshaltungskosten genug, um selbst zu leben und noch etwas zur Familie nach Hause zu schicken. Für höhere Arbeiten wie Fernmelde- und Nachrichtentechnik, Architektur und Maschinenbau werden die Fachleute aus dem Westen eingeladen, ins Land zu kommen, welche mit üppigem Gehalt und allem Komfort verwöhnt werden.
Diplomaten haben im Königreich einen Sonderstatus und wohnen im sog. "Diplomatic Quarter", in denen die verallgemeinerten Gesetze des westlichen Europas herrschen und Alkohol sowie Schweinefleisch legal sind. Saudis dürfen sich in diesen Vierteln nicht aufhalten.
Feiertage
Donnerstag und Freitag ist Wochenende. Der Freitag ist im Islam, was der Sonntag für das Christentum ist - der heilige Tag der Woche.
Termin | Name | Bedeutung |
23. September | ? | Nationalfeiertag |
Sicherheit
Saudi-Arabien ist wahrscheinlich eines der sichersten Länder der Welt. Sieht man einmal von jüngsten Feldzügen gegen Al-Kaida ab und vergisst einige Bombenattentate der letzten zehn Jahre gegen amerikanische Einrichtungen, gibt es im Land praktisch keine Kriminalität. Kaum jemand verriegelt seine Haus- oder Autotür, niemand muss um sein Hab und Gut fürchten. Schuld daran ist die makabre aber wirkungsvolle Auslegung der Scharia, des islamischen Gesetzbuchs. Hierin wird angeführt, dass einem Dieb die rechte Hand abgehackt werden soll, wird er beim Stehlen erwischt. Dieses Gesetz wird praktiziert: Jeden Freitag wird auf einem Platz in der Nähe des Gold-Souks ein Exempel an einem oder mehreren Beschuldigten statuiert. Frauen, denen der Ehebruch nachgewiesen wird, werden öffentlich gesteinigt. Morde können mit dem Tod durch Enthauptung bestraft werden.
Im Jahr 2005 wurden in Saudi-Arabien mindestens 86 Menschen hingerichtet. Todesstrafen werden öffentlich vollstreckt. Unklar definierte Straftatbestände lassen Richtern großen individuellen Ermessensspielraum bei der Wahl des Strafmaßes: schon die sexuelle Belästigung, ein unklar definierter Straftatbestand, kann ein Todesurteil begründen. Im April 2005 wurden sechs Somalier, die verdächtigt wurden, Autos gestohlen zu haben, enthauptet.
Ausländer westlicher Herkunft werden bei o.g. Verbrechen des Landes verwiesen. Polizei und Sittenwächter sind vielerorts präsent, sie haben aber praktisch nichts zu tun.
Gesundheit
Es gibt im Land sehr gut ausgebildete Ärzte, man findet nach etwas Suchen sogar einen Arzt mit Kentnissen der eigenen Sprache. Das Gesundheitssystem ist sehr gut, man findet sofort und unkompliziert Hilfe. Die Krankenhäuser sind modern und komfortabel eingerichtet, das Personal ist gut bezahlt und motiviert. Zum Erhalt der Gesundheit tragen die zahlreichen Fitness- und Erholungsangebote bei, die teilweise nur von Männern beanspruchbar sind. In den Wohncamps sind Swimmingpools und Fitnessräume Standard. Selbst Eislaufen oder Rodeln ist in dem Wüstenstaat in bestimmten Hallen möglich.
Klima und Reisezeit
Vorwiegend herrscht in Saudi-Arabien heißes und trockenes Klima. Die Küstengebiete feucht und schwül; hier fällt regelmäßiger Niederschlag, in der im Landesinnneren gelegenen Wüste regnet es dagegen jahrelang gar nicht.
Die günstigste Reisezeit herrscht von November bis März, wenn die (Durchschnitts-)Temperaturen von 23 °C bis 27 °C reichen. In den übrigen Monaten des Jahres herrschen (Durchschnitts-)Temperaturen von 30 °C bis 37 °C.
Verhaltensregeln
Der Koran ist die Grundlage aller Sitten und Gebräuche in diesem islamischen Staat. Besonders die Rechte der Frauen sind traditionell sehr stark eingeengt. Die islamischen Gebetsstunden sind Gesetz; Läden, Kaffeehäuser und Restaurants schließen zur "Prayer Time" (Gebetsstunde).
Alkohol und Drogen sind verboten. Verstöße (Besitz oder Konsum) werden hart bestraft. Auf Drogenbesitz und -konsum steht die Todesstrafe.
In der Kleidung sollte man sich unbedingt den Landessitten anpassen. Männer sollten auch bei 50 °C in der Wüste stets lange Hosen und Hemden tragen, Frauen sollten zur eigenen Sicherheit den üblichen Schleier tragen. Die Kleider aber sind kühl und schützen vor der Hitze in der Wüste.
Die Araber sind traditionell mehrheitlich feindlich gegen Zionisten gestimmt. Diskussionen über dieses Thema sollten vermieden werden, es sei denn, es besteht eine persönliche Freundschaft zum einheimischen Gesprächspartner. Die Deutschen sind i.A. hochangesehene Leute, denn mit ihnen verbinden die Saudis zum einen hohen technischen Sachverstand und Kompetenz, zum anderen den zweifelhaften Teil ihrer Vergangenheit, in der sie die Zionisten zum Feind erklärten.
Post und Telekommunikation
Literatur
Weblinks
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