Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort und wichtiges Heiligtum: [I, archäologisch]
Band IV,2 (1901) S. 25172700
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Delphoi. (Δελφοί).

A. Lage.

So recht im Herzen von Mittelgriechenland erheben sich, dicht benachbart, drei gewaltige Kalksteinmassen, nächst dem Olymp die höchsten Gipfel Griechenlands: in der Reihe von West nach Ost Korax (jetzt Vardussia); das jetzt Giona genannte Gebirge, von dem kein Name aus dem Altertum überliefert ist; und drittens der Parnassos (2459 m.). Diese drei schroffen und dabei breit ausgedehnten Gebirgsstöcke bilden die Schranke zwischen den niedrigeren, offeneren und im Altertum hoch cultivierten Landschaften des östlichen Mittelgriechenland und den wilden, von halbbarbarischen Stämmen bewohnten Gebirgslandschaften des Westens. Von Osten gesehen erscheint der Parnassos, die beiden andern verdeckend, als mächtiger Coloss, weit über alle übrigen Gebirge emporragend. Eine tiefe Furche trennt ihn von der Giona im Westen: von dem obersten Becken des Kephissos, der Landschaft Doris, aus führt hier ein bequemer Pass nach Süden in die fruchtbare Thalebene von Amphissa, die sich ihrerseits zu einer tief eingreifenden Bucht des korinthischen Golfes öffnet, der Bucht von Krisa. Diese Furche, welche den Gebirgskranz durchbricht, der sonst die Nordküste des korinthischen Golfes geschlossen begleitet, ist eine der wichtigsten Verkehrs- und Culturstrassen von Griechenland, die von Norden, von Thessalien und Malis her, zum korinthischen Golf und also auch zum nördlichen Peloponnes führt. Hier lag daher zu allen Zeiten der bedeutendste Hafenplatz der Nordküste des Golfes innerhalb von Naupaktos. So ist der Parnassos, wie im Norden und Osten von den fruchtbaren Kephissosgauen, auch im Westen noch von einem Streifen Culturland umgeben, jenseits dessen mit dem Gebiet der ozolischen Lokrer das Land der rohen Gebirgsstämme beginnt.

Im Süden aber breitet sich zwischen dem Parnassos und dem korinthischen Golfe ein zwar felsiges und unfruchtbares, aber doch niedrigeres und zugänglicheres Kalkgebirge aus, aus dem sich weiter nach Osten das Helikongebirge entwickelt. Einige kleine unterirdisch entwässerte Ebenen und einige tiefe und meist auch ziemlich breite Thäler erleichtern Siedelungen und Verkehr, wenn auch nicht in dem Masse, wie auf den andern Seiten des Parnassos. Hier führt die von zahlreichen [2518] grösseren und kleineren, nur zum Teil zu identifizierenden Ruinenstätten bezeichnete Strasse hindurch, welche, den Parnassos im Süden umgehend, die Ebenen am unteren Kephissos (Phokis und Boiotien) mit der Bucht von Krisa verbindet. Zwei Wege von Osten her vereinigen sich zu dieser Strasse; der bequemere, den auch die pythische Festgesandtschaft der Athener zog (Strab. IX 422), ging von Chaironeia durch die Kephissosebene über Panopeus (oder Phanoteus) und Daulis, dann am Ostfuss des Parnassos entlang nach Süden, das Thal eines jetzt Platania genannten Baches hinauf; hier traf er sich mit dem anderen Wege, der von Lebadeia direct nach Westen über mehrere niedrige Sättel hinweg zieht; dazu noch mit einem dritten von Süden, von Antikyra und Ambryssos her. Von diesem Schiste oder Triodos genannten Platze aus, wo Oidipus seinen Vater erschlug, steigt die Strasse eine enge Felsschlucht nach West hinauf zu einer Passhöhe (763 m. ü. M.) am Fusse des gewaltigen Südabsturzes des Parnassos. Von hier zieht das Thal des Trockenbaches Pleistos nach Westen 15 km. weit zur Ebene von Amphissa und Krisa hinab, den Parnassos trennend von dem ihm im Süden vorliegenden niedrigeren Kalkgebirge Kirphis (1563 m.).

Das Thal des Pleistos hat eine recht charakteristische Gestaltung. Der Kalk des Parnassos (der oberen Kreideformation zugehörig) setzt auf der anderen Seite des Thales im Kirphisgebirge fort. Darunter aber erscheint im Thaleinschnitt eine ziemlich mächtige Schieferzone. Der harte Kalkstein bricht, namentlich auf der Parnassseite, über den weichen Schiefern in riesigen Felswänden ab (den Phaidriaden der Alten), die dem ganzen Thale ein grossartig wildes Gepräge geben. In der oberen Strecke des Thales breiten sich unter diesen Wänden die Schiefer in sanften, mit Reben bepflanzten Abhängen aus; hier liegt das grosse wohlhabende Dorf Arachova (vielleicht das alte Anemoreia); in der unteren Thalstrecke jedoch schneidet sich der Bach unter den Schiefern noch tief in einen unteren, dunklen Kalk ein, so dass hier die Schiefer an beiden Thalseiten entlang nur eine schmale Terrasse zwischen den hohen Felswänden oben, der engen Steilschlucht unten bilden. Der Schieferterrasse an der Nordseite des Thales folgt der von Boiotien herankommende Weg. Wo endlich das Thal in die Ebene mündet, (nur 4 km. von der Küste entfernt, lag auf dem zwischen Thal und Ebene vorspringenden Bergsporn die Stadt Krisa (beim jetzigen Dorfe Chrysó), die also beide grosse Strassen, die thessalische und die boiotische, und ihre Verbindung mit dem Meere, dem Hafenort Kirrha, beherrschte.

In der wilden unteren Strecke dieses Pleistosthales, auf der Schieferterrasse der nördlichen Thalwand, also auch an der boiotischen Strasse, lag D., nur etwa 3½ km. oberhalb Krisa, unmittelbar vor der Stelle, wo die Wände des Parnass nach Norden zurückweichen, wo sich daher der Weg nach Nordwest, nach Amphissa, von demjenigen nach Krisa und dem Meere abzweigt. Es bezeichnet also einen Strassenknoten untergeordneter Bedeutung; sonst hat die Stelle wirtschaftlich nichts Verlockendes für eine grössere Siedelung; einige Felder und Gärten auf der Terrasse, einige Olivenhaine an den Gehängen, einige [2519] Mühlen an den schnellen Bächen, die Weideflächen im benachbarten Gebirge, ernähren heute kümmerlich die Bewohner des Dörfchens Kastri, welches bis zum Beginne der letzten französischen Ausgrabungen die Stelle des alten D. einnahm. Desto eindrucksvoller ist das Landschaftsbild.

Die Terrasse der Schiefer, auf der D. erbaut ist, ist schmal und abschüssig (zwischen 700 u. 500 m. ü. d. M.; Reservoir der Kastalia 533 m.; vgl. den Plan von D. von Convert Bull. hell. XXI 1897, Pl. XIV—XV); darunter senkt sich die mehrere hundert Meter tiefe steile Schlucht des Pleistos in den unteren Kalk ein; darüber erheben sich 200—300 m. hoch die fast senkrechten Wände der Phaidriaden. Die Zerstörung dieser letzteren wird durch die leichte Verwitterbarkeit ihrer Unterlage, des Schiefers, befördert. Die Erdbeben, die hier besonders häufig und heftig auftreten — die West- und Südseite des Parnass ist eines der Haupterdbebencentren Griechenlands — brechen oft grosse Massen von den Wänden los, die als Bergstürze in die Tiefe gehen und das Terrain mit der Zeit wesentlich verändert haben (vgl. die Schilderung der grossen phokischen Erdbebenkatastrophe vom August 1870 von Jul. Schmidt Vulcane und Erdbeben, Leipzig 1881, II 128). Herabgerollte Trümmer liegen in grosser Zahl auf der Terrasse umher. An der Grenze zwischen dem oberen Kalk und dem Schiefer brechen mehrere kalte Quellen hervor; so die Kastalia an der Stelle, wo eine Schlucht, in der nach Regen ein Wasserfall herabbraust, die Phaidriaden und weiter hinab die Terrasse und den Abhang darunter tief einkerbt. Diese Schlucht zerschneidet die von D. eingenommene Terrasse in zwei Abschnitte, einen schmaleren östlichen und einen breiteren westlichen, die in stumpfem Winkel zu einander stehen, so dass das Ganze einem Kreisbogen ähnelt. Auf dem westlichen Abschnitt befindet sich der wichtigere Teil der Stadt um den Apollontempel und die Orakelstätte, auch das moderne Dorf. Die Felskluft, über der die Pythia weissagte, ist nicht mehr vorhanden, ebensowenig irgend welche Dampfausströmungen. Den westlichen Abschluss der Stadt bildet ein Felsrücken, der quer über die Schieferterrasse hinwegzieht: er besteht aus einer fest verkitteten Kalkbreccie, einem prähistorischen Bergsturz. Er trägt die Befestigungen, welche dem Phoker Philomelos zugeschrieben werden, und an seinem südlichen Ende, am Ausgang der Stadt, den Vorort Pylaia. Von hier aus übersieht man schon den Abstieg zur Ebene und einen Teil dieser selbst.

D. war keine Stadt, die durch wirtschaftliche Gunst der Lage erwachsen musste; sie beherrschte, wenigstens unmittelbar, weder ein fruchtbares Gefilde noch einen wichtigen Strassenknoten; sondern es war wohl die grossartige Natur des Felsgebirges, die reine Luft, die frischen Quellen, die geheimnisvollen Schluchten, welche die Bewohner der benachbarten heissen Ebene anlockten und hier ein Heiligtum entstehen liessen, das sich zu einem der grossen nationalen und religiösen Mittelpunkte von Hellas entwickelte und so seinerseits eine Stadt um sich sammelte. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die Nähe des bedeutsamen Strassenknotens in der Ebene von Krisa [2520] sowie durch die Nähe der grossen Schiffahrtsstrasse des korinthischen Golfes, von dessen Küste aus man in zwei bis drei Stunden nach D. hinaufsteigt. Es vereinigen sich in dieser Gegend um die Bucht von Krisa natürliche Wege nach Thessalien und nach dem östlichen Mittelgriechenland, nach dem Peloponnes und dem westlichen Meere, die dem Aufblühen D.s zu gute kamen. Über die Lage und Umgebung von D. vgl. Bursian Geogr. von Griechenland I 170. 180. Baedekers Griechenland. Ulrichs Reisen 35—116. Vischer Erinner. aus Griechenland 605ff. und zahlreiche andere Reisebeschreibungen. Geologisches: Bittner Denkschr. Akad. Wien, math.-nat. Kl. XL 1880, 31. Philippson Ztschr. Ges. f. Erdk., Berlin XXV 1890, 359f.

I. Übersicht über die Quellen. Der Zeit nach müssen wir an die Spitze das Prooimion eines Rhapsoden stellen, welches den pythischen Apollon feiert und in der Sammlung der homerischen Hymnen jetzt äusserlich mit einem Liede auf den delischen Apollon vereinigt ist. Nachdem Ruhnken (Epistola critica I, Lugd. Bat. 1782, 8ff.) die beiden Teile geschieden, andere teils ihm gefolgt sind, teils in anderer Weise die Lösung des Problems gesucht haben, worüber die Litteratur bei Gemoll Homer. Hymnen 107ff., wies Kirchhoff S.-Ber Akad. Berl. 1893, 20ff. das im wesentlichen gleiche Schema der beiden Hymnen nach, die wahrscheinlich dadurch, dass das Ende des ersten, der Anfang des zweiten verloren gingen, in einen verschmolzen seien. Doch entbehrt auch dieses zweite Prooimion der inneren Einheit; ausser der Episode von der Geburt des Typhaon v. 127–177 ist ein Lied auf den boiotischen Apollon Telphusios in die einfache Handlung, den Zug des Apollon vom Olymp nach D. und die Drachentötung, hineingearbeitet (66-98. 197–209) und ein anderes auf den Apollon Delphinios (210–Schluss) damit vereinigt, natürlicherweise nicht in rein äusserlicher Mosaikarbeit, sondern mit mannigfaltigen Änderungen, Zusetzungen und Weglassungen (Weniger Die religiöse Seite der grossen Pythien 10). Die Entstehungszeit des Prooimion wird nicht unter das Ende des 7. Jhdts., das Ende der Macht von Krisa, hinabzurücken sein; wie weit die benützten Hymnen zeitlich vorausgehen, kann man schwerlich noch ausmachen. Von den eigentlichen Cultliedern der Delpher selbst, die das Prooimion nur ahnen lässt, haben wir für die ältere Zeit nichts; der Hymnos des Alkaios, der die Fahrt des Apollon von den Hyperboreern nach D. besang, ist uns nur bei einem späten Redner erhalten (PLG III 147 frg. 2–4f.); einen delphischen Hymnos mag Aischylos im Eingang der Eumeniden benützt haben. Erst die Inschriften liefern uns die Originale, den bald nach dem J. 338/7 gedichteten [2521] Hymnos auf Dionysos (H. Weil Bull. hell. XIX 1895, 393ff. 548. H. Diels S.-Ber. Akad. Berl. 1896, 457ff.) und die erst geraume Zeit nach dem Galliereinfalle von 279 entstandenen Apollonhymnen (H. Weil und Th. Reinach Bull. hell. XVII 1893, 561–610. XVIII 1894, 345–389. Crusius Die delph. Hymnen, Götting. 1894. Pomtow Rh. Mus. XLIX 1894, 577ff.). Davon gehört der Paian des Aristonoos von Korinth in das letzte Drittel des 3. Jhdts. (etwa 230–220 nach Pomtow), während die beiden Hymnen, deren Reste in grösserer oder geringerer Vollständigkeit erhalten sind, erst dem 2. Jhdt. ihre Entstehung verdanken (um 130 v. Chr. nach Pomtow). Paian und Hymnen standen auf den Wänden des Schatzhauses der Athener; die Hymnen haben durch die übergeschriebenen Noten in weitesten Kreisen Interesse erregt. Über antike Hymnensammlungen (?) s. Choerobosc. ed. Hörschelmann bei Studemund Anecd. 84. v. Wilamowitz Comm. metr. I 1885. 9. H. Weil Bull. hell. XIX 1895, 393 (die sog. Delphikoi sind eine Metrengattung, keine Liedersammlung, vgl. Crusius a. a. O. 52).

Von historischen Aufzeichnungen ist die Archontenliste zu nennen, die sich bis zum J. 586 hinauf verfolgen lässt (hypoth. Pind. Pyth.), in späterer Zeit aber auch eine Erweiterung bis in die mythische Zeit erfuhr, was das Los aller ἀναγραφαί der Art gewesen ist; ferner die Liste der Sieger an den Pythien, welche Aristoteles (frg. 615–617 Rose³) und Kallisthenes herausgegeben haben, wofür ihnen die Delpher hohe, später wieder zurückgenommene Ehren erwiesen (Homolle Bull. hell. XXII 1898, 260ff. Pomtow Berl. phil. Woch. 1899, 251ff. Aelian. v. h. XIV 1). Schon vor ihm scheint der Πυθικός des Menaichmos von Sikyon die Chroniken von D. bearbeitet zu haben (FHG II 182. Scriptor. rer. Alex. Magni 116, hinter dem Arrian der Didotschen Ausgabe). Ferner gab es Sammlungen von Orakeln. Dass auch das delphische Archiv, das ζύγαστρον (Phot. s. v.) eine solche enthielt, behauptet, ohne es sicher beweisen zu können, F. Benedikt De orac. ab Herodoto comm. I 1871, 3f. (ausserdem ist Cvyaargovζύγαστρον gar nicht das Archiv, welches auch in D. ἀρχεῖον hiess [Bull. hell. XVIII 1894, 230], sondern [in der Mehrzahl] Kisten, welche die πινάκια von provisorischen Rechnungen enthalten [Bull. hell. XX 1896, 218f.]); weit grösser war natürlich die Zahl der im Umlauf befindlichen, zum grossen Teil in ihrer Echtheit sehr anzuzweifelnden Orakel. Ein nicht auf D. beschränktes Verzeichnis der Bearbeitungen dieser sehr ungleichwertigen Masse bei G. Wolff Porphyrii de philosophia ex oraculis haurienda libror. reliquiae 1856, 43ff. Hervorzuheben sind die Arbeiten von Philochoros und Istros (Plut. de Pyth. orac. 19; s. o. Bd. I S. 1711); des Stoikers Chrysippos, den Cicero eifrig benützt (de divin. I 5. 37. II 115; des Nikandros von Kolophon περὶ χρηστηρίων πάντων (παντοίων D. Volkmann) βιβλία γ’ aus dem Ende des 3. Jhdts. (s. u.); des Mnaseas χρησμῶν συναγωγή (FHG III 157) u. a. m. Sicherlich befanden sich seit der Peisistratidenzeit zahlreiche Privatpersonen im Besitze von Orakeln; auch andere Staaten, wie namentlich der spartanische, sammelten die ihnen erteilten Sprüche, [2522] und diese Sammlungen benützen die Historiker von Herodot ab als ergiebige Geschichtsquelle. Neuere Sammlungen der antiken Orakel bei Wolff a. a. O. und mit Ausschluss der von Wolff herausgegebenen, sowie der überhaupt noch nicht gesammelten Prosaorakel bei R. Hendess Oracula graeca, Diss. phil. Hal. IV 1, 1877, 27ff. An einem dem heutigen Stande der Wissenschaft genügenden Corpus oraculorum wird seit lange von Eduard Schwartz wie auch von H. Pomtow gearbeitet. An die Orakel mögen sich die dazu gehörigen Erzählungen, vielfach von zweifelhafter Glaubwürdigkeit, an die Sieger- und Beamtenlisten chronikartige Notizen über Neuerungen im Betriebe der Pythien und über politische Ereignisse geknüpft haben; das waren die ὑπομνήματα Δελφῶν (Plut. Sol. 11. v. Wilamowitz Aristot. u. Athen I 284f.). In hohem Grade stand unter dem Einflusse dieser Art Quellen Herodot (Stellen bei A. v. Gutschmid Kl. Schr. IV 150ff. 159ff. 173); nicht minder aber trotz des platten Rationalismus, mit dem er die heilige Geschichte von D. rationalisierte, Ephoros, zumal für die Colonisationssagen.

Ganz anderer Art sind die dichterischen Quellen, die direct und indirect von D. zeugen oder abhängen. Der Einfluss auf Hesiod und das genealogische Epos, zumal die Eoiendichter, gehört der Geschichte der religiösen Bewegung an. Das attische Drama ist sehr bedeutsam, indem es den Glauben der Dichter und die Vorstellungen ihrer Zeit von der Bedeutung des Orakels in die mythische Vorzeit projiciert. Die Eumeniden, welche die erhabene Lehre von der apollinischen Blutsühne vorführen, und ein kühnes Tendenzstück wie der Ion, dessen Dichter die Überlieferung in seinem Sinne immerhin zum Ruhme der Vaterstadt umgestaltet, sind hier starke Gegensätze, welche die vielseitige Bedeutung dieser Litteraturgattung für die spätere Gestaltung der Tradition bezeugen.

Mit Herodot beginnt die gleichzeitige Geschichtschreibung Licht auf das Orakel und die Vorgänge in D. zu werfen. Er benützte auch schon Steinurkunden (Decret für Kroisos I 54 H. Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 333, 1. 343; Pomtow verweist jetzt auf eine solche Wohlthäterliste aus dem 4. Jhdt., Bull. hell. XX 1896, 695) und studierte die Denkmäler, die er sah. Thukydides hat wenige, aber wertvolle Nachrichten. In stärkstem Masse zog erst der dritte heilige Krieg (bis 346) aller Augen auf D. Demophilos fügte seine Darstellung dem Werke des Ephoros, seines Vaters, hinzu (Diod. XVI 14. FHG I 274f.), und Theopompos, der nach Plutarchs gewiss sachverständigem Urteil von keinem Menschen im Studium des Orakels übertroffen wurde (de Pyth. or. 19), erzählte im 26.–30. Buche seiner Philippika mit stark aufgetragener Tendenz die erbauliche Geschichte von dem Frevel der Phoker und der gerechten Strafe, indem er besonders die geraubten Weihgeschenke eingehend behandelte (FHG I 308ff.; das σύγγραμμα περὶ τῶν συληθέντων ἱερῶν ἐκ Δελφῶν χρημάτων ist nur ein Teiltitel); man kann nicht bezweifeln, dass er hierbei Inschriftsteine und Archive benützt hat. Des Aristoteles und seiner auf die ἀναγραφαί gerichteten Bestrebungen ist schon gedacht. Die Zeit der Aitolerherrschaft, [2523] die ein volles Jahrhundert währte, vertraten für D. wohl die Αἰτωλικά des Nikandros von Kolophon, den die Delpher, wie bemerkt, im letzten Drittel des 3. Jhdts. durch ein Proxeniedecret ehrten (Bull. hell. VI 1882, 217ff., 50. Pomtow Jahrb. f. Philol. 1889, 554, 49; Rh. Mus. XLIX 1894, 581f., der die Chronologie, wie sie eigentlich schon in den vorliegenden Quellen enthalten war, richtig stellt). Nun beteiligte sich endlich auch ein Delpher an der Geschichtschreibung; Anaxandridas schrieb περὶ τοῦ ἐν Δελφοῖς χρηστηρίου und, wie Theopomp, περὶ τῶν συληθέντων ἐν Δελφοῖς ἀναθημάτων (L. Weniger De Anaxandrida Polemone Hegesandro rerum Delphicarum scriptoribus, Berl. 1865, 7–21). Er ist, wie mir Pomtow mitteilt, identisch mit dem in delphischen Urkunden oft erwähnten Ἄναξανδρίδας Χαιρεφάνευς, bezeugt für die J. 225–182, also ein wenig älter als sein grosser Gegner Polemon. Ein gewisser Hagesandros schrieb ὑπομνήματα, darin auch über ἀνδριάντες und ἀγάλματα; zumeist aber war es eitler Anekdotenkram, den Athenaios ausgiebig benützt hat (FHG IV 412–422. Weniger a. a. O. 49–59; an seiner nur durch Athenaios bezeugten delphischen Heimat zweifelt Pomtow, weil der Name in den zahllosen delphischen Urkunden nicht einmal für einen Delpher vorkommt; denn der Archon bei Wescher-Foucart 266, vgl. Philolog. LVII 557, gehöre des Monatsnamens wegen nach Chaleion). Beiden weit überlegen war Polemon, Sohn des Milesios von Ilion, von den Delphern 176 mit der Proxenie belohnt (Dittenberger Syll.² 268, 261), noch zu Plutarchs Zeit (quaest. conv. V 2, 9) hoch geschätzt. Vgl. Weniger a. a. O. 22–48. Er schrieb gegen Anaxandridas; ferner περὶ τῶν ἐν Φωκίδι πόλεων καὶ περὶ τῶν πρὸς Ἀθηναίους συγγνείας αὐτῶν (nicht anzuzweifeln! vgl. über Steiris Paus. X 35, 5; Daulis ebd. 4, 9); endlich περὶ τῶν ἐν Δελφοῖς θησαυρῶν. Dass er von Pausanias, namentlich für die Beschreibung der Bilder des Polygnot in der Lesche, benützt ist, ist sehr wahrscheinlich. Zeitlos sind Theodoros von Phokaia de tholo qui est Delphis (Vitruv. VII praef.); Apellas ἐν τοῖς Δελφικοῖς (FHG IV 307); Melisseus ὁ τὰ Δελφικὰ συνταξάμενος (FHG IV 445. v. Wilamowitz Aristot. u. Athen II 20f., 12); Alketas περὶ τῶν ἐν Δελφοῖς ἀναθημάτων wenigstens in zwei Büchern (FHG IV 295). Doch wird es vielleicht erlaubt sein, den letzteren mit Pomtow dem einzigen Delpher gleichzusetzen, der diesen Namen geführt hat und dreimal zwischen 168 und etwa 105 v. Chr. genannt wird. Er würde dann also wohl bald nach Polemon geschrieben haben.

Aus gelehrten Quellen, zum Teil grammatischen, die sich mit den Pindarscholien berühren, schöpft Strabon IX 3, 2–12; Apollodor und Ephoros werden stark benützt. Vor allem aber sind die Schriften des Chaironeers Plutarch zu nennen, unter diesen wieder an erster Stelle die drei Πυθικοὶ λόγοι. Plutarch war fast ebenso sehr Delpher wie Boioter; er lebte im Alter in D. und bekleidete dort die Priesterwürde; mit ihm ist ein Stück delphischer Geschichte so eng verknüpft, dass er auch in diesem Abriss nicht von seiner Zeit getrennt werden kann. Und endlich die einzige erhaltene ausführliche Beschreibung des [2524] Pausanias X 5, 5–32, 1; schwerlich ohne Autopsie geschrieben, aber mit starker Benützung schriftlicher Quellen, namentlich für die Lesche der Knidier und die historisch-antiquarischen Excurse, sowie die apokryphen Orakelsammlungen, für die er ein Corpus gehabt zu haben scheint. Weniger a. a. O. 42ff. Kalkmann Pausanias 109–119. Gurlitt Pausanias 442–445, dieser besonders über die ähnliche Benützung von Fremdenführern bei Pausanias und Plutarch; vgl. Frazers umfangreichen Commentar in seiner neuen Pausaniasausgabe. Pomtow Arch. Anz. 1895, 2ff.; über die Sibyllen Maass De Sibyll. indicibus; über die Lesche die Hall. Winckelmannsprogramme von C. Robert (s. u. S. 2556).

Zu den schriftlichen Quellen treten mit einer Massenhaftigkeit wie an wenig anderen Orten Griechenlands die Steininschriften. Sie waren schon öfter zu berücksichtigen. Herodot, Polemon und andere haben sie ja studiert. Was in der Neuzeit seit Cyriacus von Ancona bis 1827 gesammelt ist, findet sich bei Boeckh CIG I 1. 25. 1687–1724. 1728. Einzelnes fügten hinzu W. M. Leake Travels in Northern Greece 1835 II 637 nr. 1–13 (davon neu 7–9) und L. Ross Inscr. gr. ined. I 1834 nr.67–72. Thiersch Abh. Akad. München III 1840, 63f. (zwei neue). Ulrichs Reisen I 1840, 36 = 115, 36. 38 = 43, 5. 62 = 67, 20. Eine neue Epoche bedeuten die Ausgrabungen von K. O. Müller und E. Curtius im J. 1840; 68 neue Inschriften bieten des letzteren Anecdota Delphica (erschienen 1843). Es folgen Rangabé Ant. hell. 1855 I 706-38. 903–945 (nur Wiederholungen der seit Boeckh hinzugekommenen Texte). Le Bas III 833–970 (davon nur 14 neue) mit einem Plan der von Curtius erforschten Polygonmauer. Ussing Graeske og Latinske Inscr. 1854, 30f. (nur eine neue). Conze und Michaëlis Ann. d. Inst. 1861, 63ff. (27 neue Inschr.). Der dritte Abschnitt beginnt mit den Ausgrabungen der École française, geleitet von Wescher und Foucart, im Herbst 1860. Unter ihren 479 ,Inscriptions recueillies à D.‘ (1863) sind 432 Freilassungsurkunden; daneben die wichtige Proxenenliste nr. 18. Ergänzend C. Wescher Étude sur le monument bilingue de D. 1864 (und anderwärts). Bis hierhin fasst die Litteratur zusammen L. Weniger Die relig. Seite der grossen Pythien, Breslau 1870, 1f., der schon mehr als 620 Inschriften (genauer 640 nach Pomtow) zählt. Es folgt, um von Kleinigkeiten abzusehen, Joh. Schmidt Athen. Mitt. V 1880, 197–205. Im J. 1880 beginnt ein vierter Abschnitt mit den Ausgrabungen Haussoulliers, die zur Auffindung der Athenerhalle und einer Menge Inschriften führte. Die wichtigsten derselben sind von Haussoullier selbst im 5.-7. Bande des Bull. hell. (1881–1883) veröffentlicht; der Rest von 109 Freilassungsurkunden folgte freilich erst 1893 nach (Couve und Bourguet Bull. hell. XVII 343–409). Unterdessen hatte H. Pomtow in mehrfachen Besuchen, an die sich auch erfolgreiche selbständige Grabungen knüpften, den Grund zu eigener gründlicher Kenntnis des delphischen Terrains und der Inschriften gelegt, die er als zweiten Band der Inscriptiones Graeciae septentrionalis bearbeitet. Seine Ausbeute betrug 335 neue Inschriften, von denen [2525] er bisher etwa ein Drittel veröffentlicht hat. Die immer grösser und greifbarer werdenden Pläne der École française, das Werk Foucarts und Hausoulliers zu vollenden, nötigten zu immer neuem Aufschube, der aber der Wissenschaft insofern zu gut kam, als Pomtow unterdessen das weitschichtige Material in den Beitr. zur Topogr. von D. 1889 und in den Fasti Delphici in den Jahrb. 1889, 1894, 1897f., sowie in zahlreichen Aufsätzen in den letzten Bänden des Rh. Mus. und Philol. durcharbeitete. Einen schönen Einzelfund machte Nikitsky Herm. XXVII (1892) 619ff. (dessen Hauptwerk leider in russischer Sprache geschrieben ist). Endlich begannen am 10. October 1892 die grossen Ausgrabungen unter Leitung von Homolle. Über deren Ergebnisse liegen vorläufige Berichte in den Bänden des Bull. hell. 1893–1898 und den Comptes rendus der Académie des inscriptions vor; eine Reihe von Prachtstücken, auch eine nicht geringe Anzahl für Geschichte, Chronologie der Beamten, Topographie bedeutender Texte ist veröffentlicht; aber die grosse Masse harrt noch der systematischen Herausgabe. Wenn Pomtow 1889 die Zahl der delphischen Inschriften auf etwa 1075 schätzte, so mag sie jetzt die fünf- bis sechsfache Höhe erreicht haben; die französischen Inventarnummern gehen bis in die Viertausende, wenn auch natürlich Fragmente, die einzeln gezählt, nachher zusammengesetzt sind, diese Zahl etwas herabmindern werden (Pomtow Berl. phil. Woch. 1899, 250). An der Bearbeitung haben sich neben Homolle namentlich Colin, Couve, Bourguet, Perdrizet beteiligt. Die Sammlung von J. Baunack in den Griech. Dial.-Inschr. III nr. 1683–2993 ist durch den sprachlichen Zweck dieses ganzen Unternehmens beschränkt und entbehrt noch der Indices, durch die eine Inschriftsammlung erst brauchbar wird. Erst wenn das ganze Material herausgegeben und mit Benützung der anderweitigen, weitverstreuten und überreichen Überlieferung verarbeitet ist, wird ein Meister es wagen können, als Frucht langjähriger Studien eine Geschichte D.s zu schreiben. Wer sich jetzt überhaupt an den Gegenstand heranwagt, darf keinen Zweifel darüber lassen, dass er nur eine Skizze zu bieten vermag, und muss sich damit begnügen, wenn spätere Funde in derselben nicht allzu grobe Verzeichnungen zum Nachweis bringen.

II. Geschichte.

1. Bis zum ersten heiligen Kriege. Oberhalb der Stadt Krisa lag die alte Cult- und Orakelstätte Pytho. Es ist ein Ortsname wie andere, dessen Etymologie für die Erkenntnis des Wesens der dortigen Culte und religiösen Vorstellungen völlig gleichgültig ist; wahrscheinlich bezeichnet er die Beschaffenheit des Steines, wie im Schweizer Bergnamen ,Faulhorn‘ (A. Mommsen Delph. 13). Die antike Ableitung Πυθ-ών (gen. -ῶνος oder Πυθώ gen. -οῦς) von πυθ-έσθαι ist schon sprachlich verfehlt (Apollod. bei Strab. IX 419. Plut. de E apud Delph. 2; Wortspiel bei Soph. Oed. R. 603); die von πῦθειν ,faulen machen‘ vertritt schon der homerische Rhapsode (h. in Ap. Pyth. 190ff.). Die homerischen Gedichte kennen nur diesen Namen, der sich auch später in der Dichtersprache hält; erst Herakleitos (bei Plut. Pyth. orac. 21; wohl mit Unrecht bestritten) und [2526] der homerische Hymnos auf Artemis XXVI 14 haben den später üblichen, für Stadt und Volk gebrauchten Δελφοί, dessen einheimische Form nach Ausweis der Münzen bis zur Mitte des 4. Jhdts. v. Chr. Δαλφοί lautete (Svoronos Bull. hell. XX 1896, 13. 19–27), während die Aioler Βελφοί sagten (IGS I 2418 und sonst). Die Stelle war nach Ausweis von Scherben, die unter dem Tempel und an seiner Westfront gefunden sind, schon zur Zeit der sog. mykenischen Cultur bewohnt (Bull. hell. XVIII 1894, 181; ein Inselidol, das in oder dicht beim Dorfe Kastri gefunden sein soll, bei J. Schmidt Athen. Mitt. VI 1881, 361), und viele wechselvolle Schicksale waren über sie seitdem hingegangen, als der verhältnismässig späte Dichter der Λιταί (Ilias IX 401ff.) den Achilleus die reichen Schätze verschmähen lässt, die die steinerne Schwelle (λάϊνος οὐδός) des Schützen Phoibos Apollon im felsigen Pytho (Πυθοί) einschliesst. Der Schiffskatalog (II 519), der Πυθῶνα πετρήεσσαν unter den Orten der Phoker vor der heiligen Krisa nennt, und der Gesang des Demodokos, Od. VIII 74f., hängen von der Iliasstelle ab: Agamemnon befragt hier das Orakel vor dem troischen Kriege, die steinerne Schwelle überschreitend, und als nachher Odysseus und der Pelide in Streit geraten, freut er sich über die Erfüllung des geweissagten Vorzeichens eines guten Ausganges. Die Erwähnung in der Nekyia (XI 576) gehört erst ins 6. Jhdt. Eine zusammenhängende Erzählung von der Entstehung des delphischen Cultes giebt der homerische Apollonhymnos, der freilich, um recht verstanden zu werden, in seine verschiedenen Bestandteile aufzulösen ist. Eine Quelle gab die Legende von Krisa. Diese im 8. und 7. Jhdt. mächtige Stadt beherrschte die Pleistosschlucht und die Strasse nach Panopeus und weiter nach Orchomenos und nach Theben, aber auch die andere, die nordwestlich am Parnass vorbei nach Doris und Lamia führte. An dem tiefeingeschnittenen Meerbusen von Itea besass sie die anscheinend befestigte Hafenstadt Kirrha; sie beherrschte sowohl die fruchtbare Ebene (Κρισαῖον πεδίον), wie auch den korinthischen Golf, der im Hymnos v. 253 Κρίσης κόλπος heisst. Die Gründungssage von Metapont bewahrt die Erinnerung an einen Herrscher Daulios von Krisa (Strab. VI 265); nach der Argolis über greift die Genealogie des Pylades, dessen Vater Strophios ein Sohn des Krisos und Enkel des Phokos genannt wird und die Schwester des Agamemnon heiratet (Asios frg. 5 Ki. Schol. Eur. Or. 33; zu Grunde liegt nach v. Wilamowitz Aesch. Orestie II 251 eine delphische Orestie. die auch Pindar Pyth. XI 12ff. im Auge hat und die sicherlich noch ins 7. Jhdt. gehört, als Krisas Name etwas bedeutete).

Am Hafen von Kirrha lag ein Altar des Apollon Delphinios; den hatte Apollon sich selbst erbaut, als er kretische Schiffer aus Knosos in Delphingestalt wider ihre ursprüngliche Absicht dahin geleitet hatte. Von da hatte er sie den Berg hinauf als schöner Jüngling, die Phorminx spielend, in seinen Tempel geführt, wobei sie den Ἰηπαιήων nach ihrer heimischen kretischen Weise sangen, und zu Dienern seines Cultes, zu seinen ὀργίονες auserkoren, denen er, wenn sie gerecht bleiben, ein glückliches Dasein voraussagt. Auf [2527] das interessante cultliche Detail kommen wir nachher zurück. Die andere, mit dieser geschickt verwobene Legende lässt den Gott vom Olymp kommen; er geht an den Orten, wo er später auch Verehrung genoss, vorüber; sie erscheinen ihm minderwertig; die boiotische Quellnymphe Telpusa redet ihm auch die Absicht aus, bei ihr zu wohnen; im Gebiet von Krisa erst bleibt er; unter dem Parnass baut er die breiten und sehr langen Fundamente; darauf errichten Trophonios und Agamedes den λάϊνος οὐδός, und das Volk baut den Tempel. Darauf tötet der Gott die Schlange (δράκαινα), die nahe dem Tempel bei einer schönen Quelle hauste. Der Todeskampf des Scheusals, das Hirt und Herden verschlungen, wird behaglich ausgemalt, und mit Breite verweilt der Gott bei dem Verwesen des Leichnams, von dem der Ort Πυθώ, der Gott Πύθιος heissen soll (s. o.); l’aède trouve sans doute que le cadavre d’un ennemi sent toujours bon; car il s’attarde un peu longtemps à sa leçon d’étymologie (Bouché-Leclercq Hist. de la div. III 68). Nebenbei ein Zeichen, dass der Dichter besonders stolz darauf ist, d. h. dass er die Etymologie selbst gefunden hat.

Dies der Hauptinhalt der überaus wertvollen Urkunde. Sie zeigt uns Apollon als Δελφίνιος und als Πύθιος, als Gott der Schiffahrt in Delphinengestalt und als ruhmreichen, segenbringenden Drachentöter. Πύθιος ist der Gott von Πυθώ, also, wird man zunächst schliessen, Δελφίνιος der Apollon von Δελφοί. Daraus würde die religionsgeschichtlich überaus wichtige Thatsache folgen, dass alle Πύθιοι und Δελφίνιοι aus D. stammen. Für die Πύθιοι wird dies gelten können (auch für das Πύθιον am Olymp, von dem man zuviel hat wissen wollen, wird es gehen); für die Δελφίνιοι mögen wir daran denken, dass der Name Δελφοί erst relativ spät durchgedrungen ist, während der Cult des Δελφίνιος schon in sehr alter Zeit weit verbreitet war, und deshalb für möglich halten, dass D. nach dem Delphinios benannt ist, wie Athenai von Athena, Eleusis von der Eleusinia. Das ist die Meinung von Kretschmer Einl. in die Gesch. der griech. Sprache 420. Jedenfalls ist der Delphin als redendes Wappen auf den Münzen von D. (Head HN 288f.), und finden sich der Δελφίνιος und der Πύθιος, so verschieden ihre Bedeutung ist, meist zusammen, und meist in deutlichem Zusammenhange mit D. Falls sich, was ich kaum glauben möchte, die von so vielen geteilte Anschauung des Hymnos bestätigen sollte, dass der Delphinios aus Kreta kam, so hat D. dafür den Kretern seinen Pythios zurückgegeben.

Der Hymnos setzt voraus einen stattlichen Tempel. Durch viele Dreifüsse hindurch geht der Gott in sein Adyton (265): dort entzündet er eine mächtige Flamme, das ist die ἑστία, die später eine grosse Rolle spielt. Seine ὀργίονες, d. i. ὀργείονες (W. Schulze Quaest. ep. 254f.) = attisch ὀργεῶνες, schlachten ihm die Opfertiere, Schafe, deren die zahlreichen Besucher immer bringen werden; mit Paian und ὀλολυγή der Frauen wird seine Epiphanie begrüsst, und wie Zeus in Dodona aus der Eiche, weissagt er ἐκ δάφνης (215). Die Worte aber, welche für den Fall des Ungehorsams und der ὕβρις eine ewige Knechtschaft unter ἄλλοι σημάντορες ἄνδρες androhen (362–366), darf man wohl als ein nachträgliches Einschiebsel ansehen, welches die zum ersten heiligen Kriege führenden Vorgänge und dessen Folgen zur Voraussetzung hat: Krisa zerstört, die ὀργίονες zu Tempelsclaven degradiert. Denn das Cultpersonal änderte sich ja gewaltig: der Hymnos kennt noch keine Pythia, auch keine enthusiastische Mantik. Er kennt auch keine Verschuldung des Gottes durch den Drachenmord, und schweigt von Poseidon und Dionysos. Das ist eher 8. als 7. Jhdt.

Über die apollinische Religion und die Feste derselben s. den Art. Apollon. Es ist natürlich, dass beim Zutritte neuer Götter starke Verschiebungen eintraten; namentlich beim Eindringen der dionysischen Religion. Besonders wird die Ankunft des Apollon gefeiert; nach dem Hymnos kommt er, sei es vom Olymp, sei es aus Kreta; nach dem Liede des Alkaios von den Hyperboreern (PLG III 147f. Preller-Robert Gr. M. I 242ff. Crusius in Roschers Lex. I 2805ff., der das Verdienst hat, die delphischen und delischen Traditionen geschieden zu haben). Er kommt nach dem Dichter im Sommer, d. h. im Frühjahr, wenn die Nachtigallen und Cicaden singen. Diese erste Epiphanie wird in besonderen Farben gemalt; für das Festjahr muss sie sich in jedem Frühlinge wiederholen, während in jedem Winter der Gott bei seinen Verehrern jenseits des Nordwindes weilt. Und in jedem Hochsommer wird dann der Kampf mit dem Drachen gefeiert sein. In den Versen des Hymnos, die ihn beschreiben, ist schon der später kunstvoll ausgebildete νόμος Πύθιος im Keime enthalten.

Zu Apollon gehören seine Eltern Zeus und Leto und seine Schwester Artemis. Der letzteren wurden in D. wie in den meisten griechischen Staaten um die Frühjahrsnachtgleiche Feste gefeiert (Εὔκλεια, Ἀρταμίτια und Λάφρια in der Labyadeninschrift Bull. hell. XIX 1895, 5ff.); Zeus wurde, je mehr sich die griechischen Staaten, namentlich die dorischen, consolidierten und je grösseren Einfluss das Orakel auf sie gewann, um so mehr der eigentliche Hauptgott, dessen Willen zu künden Apollons Beruf ist. Neben Zeus steht seine Tochter Athena, in D. von altersher als προναία, d. h. gewissermassen als die Göttin, die den Eingang zum Apollonheiligtum hütet, hochgeehrt. Zeus und Athena sind ja in der spartanischen Rhetra die eigentlichen Staatsgötter; und sie sind es, meist in umgekehrter Folge, die Göttin an erster Stelle, auch an vielen anderen Orten.

Verhältnismässig spät eingedrungen in den Kreis der delphischen Gottheiten ist Hera, die im homerischen Hymnos eine feindliche Stellung einnimmt, da sie den Typhon gebiert, der bei der Schlange aufwächst (v. 127ff.); in Krisa freilich finden wir sie auf der doch vor der Zerstörung der Stadt, also im 7. Jhdt., geweihten Doppeleschara mit Athena im Cult vereint (IGA 314), und der Monat nach der Herbstnachtgleiche gehört ihr. Spät, d. h. nach Apollon, ist auch Herakles nach D. gekommen; hier sind die geschichtlichen Gründe noch klar; es ist der dorische Einfluss. Ein noch späterer, dafür um so wichtigerer Eindringling ist Dionysos. Aber es gab auch Götter, die ein höheres Alter als Apollon beanspruchten. [2529] Dies waren die Erdgöttin, die unter vielen Namen verehrte, bald Gaia, bald Themis, anderwärts auch Demeter, und der Erderschütterer, der auch das Meer beherrscht, Poseidon oder delphisch Poteidan.

Poseidon hatte noch im späteren Apollontempel seinen Altar (Paus. X 24, 4); das Geschlecht der Labyaden verehrte ihn als φράτριος (Bull. hell. XIX 1895, 5ff.). Wahrscheinlich fiel sein Hauptfest in den Monat vor der Wintersonnenwende, den Ποιτρόπιος, entsprechend dem ionischen Brauche (Ποιτρόπια im Labyadengesetz, s. o.; Ποιτρόπιος = ion. Ποσιδεών nach A. Mommsen Delph. 277f.). Sein Diener Pyrkon erscheint als Beigeordneter der Chthonie-Ge in der Eumolpie des Musaios (frg. 12 Kern bei Paus. X 5, 5), die schwerlich lange vor dem 6. Jhdt. in Attika entstammt ist. Ein besonderes Heiligtum der Ge gab es noch zu Plutarchs Zeiten im Süden des Tempels (de Pyth. orac. 17), früher mit Musencult verbunden. Aischylos (Eumen. Anf.) denkt sich Gaia als πρωτόμαντις, deren Nachfolgerin Themis ja auch von der Erdgöttin nicht verschieden ist, und weiter malt es Euripides aus (Iph. T. 1245ff.). Der Drache hütet das μαντεῖον χθόνιον, und als ihn Apollon noch als Kind auf den Armen der Mutter getötet, sendet Themis zukunftkündende Träume den Menschen, und ihre Mutter Gaia nimmt so dem Apollon die Ehre des Orakels, bis Apollon von Zeus die Abstellung dieser Träume erbittet. Denn eine Felsspalte, ein στόμα γῆς, aus dem ein kühler, eigenartiger Luftzug herauskam, war nach der Ansicht der Alten der Ausgangspunkt des ganzen Orakelbetriebs. Dass es mit solchen Luftströmungen seine Richtigkeit hat, bezeugt von neueren Reisenden namentlich Pomtow Beiträge 32, 2. Die Quellen sind freilich jung: Diod. XVI 26. Iustin. XXIV 6. Plut. def. orac. 42; ganz phantastisch Lucan. Phars. V 79ff. u. s. w., und die es beschrieben, hatten schwerlich Gelegenheit gehabt, es zu spüren. In der Nähe des Spaltes befand sich der Omphalos (s. d.), in zahlreichen Stellen bei Pindar und den Tragikern Γᾶς ὀμφαλός genannt (gesammelt von Ulrichs Reisen und Forschungen 193), der Nabel, d. h. der Mittelpunkt der Erde, wie die Insel der Kalypso in der Odysse (I 50) der Omphalos des Meeres (beide Omphaloi stellt zusammen Epimenides frg. 4 K. p. 234), der Umbilicus Romae das Centrum des römischen Strassennetzes ist; also gewissermassen ein ὅρος-Stein, über dessen Bedeutung in Altertum und Neuzeit tiefsinnige Betrachtungen angestellt sind. Zum Grabe des Python macht ihn Varro de l. l. VII 304 (Pythonos tumulum); auf einer Amphiktionenmünze umgiebt ihn auch die sepulcrale Schlange; diese Tholosform möchte E. Rohde Psych. I² 132ff., der in seiner sehr anregenden Darstellung dieser Probleme hier dem Varro folgt, als das eigentlich Bedeutsame ansehen; danach wäre es also ein kleines Kuppelgrab, unter dem der Erdgeist Python zur Zeit des alten Erdorakels lebend in der Tiefe hausend, später zur apollinischen Zeit begraben gedacht worden sei. Die Idee vom Erdmittelpunkt sieht Rohde für ein Missverständnis an. Gegen Varro: Preller-Robert Gr. M. I 266, 1. Für einen Fetischstein gleich dem des Kronos, den schon [2530] Hesiod sah (Theog. 498ff.), halten ihn Ulrichs Reisen und Forschungen 93 und andere; vgl. o. Bd. II S. 725. Später war er aus Marmor, Paus. X 16, 3, und auf jeder Seite war (vor der Zeit des phobischen Krieges) ein goldener Adler angebracht, einem Mythos zufolge, dass die Tiere, von den beiden Enden der Erde kommend, an dieser Stelle zusammengetroffen wären (Schol. Pind. Pyth. IV 4. Strab. IX 419. Plut def. orac. 1. Relief aus Sparta, darstellend den Omphalos mit den Adlern auf den beiden Seiten, rechts Artemis, links Apollon, bei P. Wolters Athen. Mitt. XII 1887, 378ff. und Taf. XII. Paus. X 16, 3). Ein ausgegrabener Omphalos, wohl ein Weihgeschenk, wird erwähnt Bull. hell, XVIII 180; auch anderorten weihte man Omphaloi, so im Heiligtum des Apollon Erethimios auf Rhodos (IGIns. I 733). Jedenfalls war er später das Symbol der apollinischen Mantik und stand als solches im Tempel (Schol. Luc. de salt. 38. Eur. Ion 223f.); dass er ausserhalb des Tempels stand, ist ein alter Irrtum, zu dem die falsche Erklärung von Paus. X 16, 3 geführt hat.

Wenn Ge und Poseidon in D. anerkanntermassen älter sind als Apollon, so kennzeichnet sich Dionysos als ein späterer, wenn auch sehr einflussreicher Eindringling. Es giebt ja keinen griechischen Gott, dessen Ankunft an den vielen Stätten seines Cultus mit so glühenden Farben geschildert ist, wie es bei Dionysos geschah. Wenn Plutarch sagen konnte (de E apud Delph. 9), dass Dionysos nicht minderen Anteil an D. hat als Apollon, und wenn in späterer Zeit im Giebel des Apollontempels neben Apollon, den Musen u. s. w. auch Dionysos und die Thyiaden dargestellt waren (Paus. X 19, 4), so gingen andere sogar so weit, Dionysos für einen Vorgänger Apollons zu erklären; er habe auf dem prophetischen Dreifuss neben Styx Orakel gegeben, wie Python neben Themis (Hypoth. Pind. Pyth. p. 297 Boeckh). Soweit mit den Orphikern, deren Vorstellungen hier wohl zu Grunde liegen, zu gehen, werden wir uns nicht entschliessen können. Immerhin spricht der Festkalender dafür, dass Dionysosfeste schon zu einer Zeit eingeführt worden sind, als die alte Oktaeteris noch bestand, d. h. vor der Zeit der vierjährigen Pythien (s. u.); denn alle acht Jahre wurde die Charila, ein Sühnefest, bei dem die Anführerin der Thyiaden eine wichtige Rolle spielte (Plut. quaest. gr. 12. A. Mommsen Delph. 250, und die Herois, ein ,allgemeines Seelenfest‘ (Rohde Psyche II² 45, 1) gefeiert, bei dem die Rückführung der Semele aus dem Hades zur mimischen Darstellung kam. Später war das Hauptfest trieterisch. Im Dadophorios (Fest Δαιδαφ[όρια] der Labyadeninschriftj, dem ersten Wintermonate, etwa unserem November entsprechend, verstummte der Paian; der pithyrambos trat auf drei Monate für ihn ein (Plut. de E ap. Delph. 9). In nächtlicher Feier zogen die Thyiaden, ein theilweise aus attischen Frauen bestehendes Priestercollegium, auf den Parnass, den recht eigentlich dem Dionysos geheiligten Berg, und suchten das neugeborene Götterkind, den Λικνίτης, während die fünf Hosioi im Heiligtum des Apollon ein geheimnisvolles Opfer darbrachten (Plut. Is. et Os. 35). Denn zum mindesten seit der Erneuerung des Tempels, die dem dritten [2531] heiligen Kriege folgte, besass Dionysos ein ἄντρον (Dionysoshymnos Bull. hell. XIX 1895, 393ff. S.-Ber. Akad. Berl. 1896, 457f.), das der gleichzeitige Philochoros sein Grab nennt (frg. 22); hier war der Gott nach der in der rhapsodischen Theogonie des Orpheus im 6. Jhdt. v. Chr. ausgeführten Sage bestattet, als ihn die Titanen zerrissen hatten. Für den dionysischen Orgiasmus ist auf den Artikel Dionysos zu verweisen; am schönsten hat ihn dargestellt B. Rohde Psyche ΙΙ² 1–37, seine Aufnahme in Griechenland 38ff., sein Zusammentreffen mit dem Apolloncult und die gegenseitige Beeinflussung beider Götter 56ff. Der wichtigste Einfluss, den die Dionysosreligion auf D. ausübte, bestand in einer völligen Umgestaltung der Mantik. Dionysos war in Thrakien und an anderen Orten ein Orakelgott (Paus. X 33, 1. Cornut. 30. Plut. quaest. symp. VIII 10, 2. Rohde II² 59, 2); nun trug er das orgiastische Element, die Ekstase, auch in die apollinische Weissagung hinein. An die Stelle der kretischen Orgionen, die aus dem Rauschen des Lorheerbaums den Willen des Gottes kündeten, und der alten Losorakel, der Θριαί (s. d.), die nach Lobeck Agl. 813 sogar die eigentliche technische Bezeichnung für die Orakelerteilung ἀναιρεῖν = sortes tollere geliefert hatten, trat ein Weib, die Pythia, sie bestieg den Dreifuss, der über dem alten στόμα γῆς aufgestellt war, und die Propheten fassten ihre im Enthusiasmus ausgestossenen Worte in die Form der Orakelsprüche. Die Bedeutung, die das Weib im delphischen Cultus hat, ist dionysisch, wie die Bakchen und Thyiaden dionysisch sind. Wann diese Umgestaltung erfolgte, ist unsicher; ich vermute, dass sie eine unmittelbare Folge des ersten heiligen Krieges war, der die alten krisaeischen Familien beseitigte – die Späteren, das Drama, Herodot u. a. konnten sich D. natürlich nicht mehr ohne Pythia denken. Damit soll jedoch nicht geleugnet werden, dass schon in früherer Zeit Orakel in der einzigen damals geläufigen Kunstform, der des Hexameters, gegeben sind, so viele auch von den uns überlieferten apokryph sein werden.

Erst nach dem Eindringen des Dionysoscultus ist der delphische Kalender in der Form entstanden, wie wir ihn aus den späteren Inschriften durch die Untersuchungen von A. Kirchhoff S.-Ber. Akad. Berl. 1864, 129ff. A. Mommsen Delphika 119ff. Bischoff De fastis (Leipz. Stud. VII) 351ff., zu denen das wichtige Vereinsstatut der Labyaden gekommen ist, kennen. Das Wichtigste und zugleich Sicherste davon ist in die nebenstehende Tabelle aufgenommen; weitere mehr oder weniger sichere Combinationen, sowie Belege bei Mommsen, der sich auch mit der delphischen Zeitrechnung eingehend beschäftigt (besonders 153f.); vgl. dazu Ad. Schmidt Handbuch der griech. Chronologie 70–72. Die alte Einheit war die Oktaeteris, oder Ennaeteris, ein Zeitraum von acht Jahren, innerhalb dessen die Rechnungen nach Sonne und Mond durch Schaltungen von Monaten ausgeglichen wurden. Sie spielt in viele alte Sagen hinein, wie die thessalische von der Dienstbarkeit des Apollon bei Admetos, und hängt mit den schon zum Teil erwähnten Festen Septerion, Herois und Charila zusammen: auch die Pythien sollen anfänglich achtjährig gewesen sein. [2532]

Kalender und Feste von Delphoi

(Lab.=Labyadeninschrift Bull. hell.

Ungefährer
heutiger
Monat
Ungefährer
delisch-attischer
Monat
Delphischer
Monat
Feste
Juli
Ἑκατομβαιών Ἀπελλαῖος Ἀπελλαι (Lab.) [Labyadenopfer an Dionysos].
August
Μεταγειτνιών Βουκάτιος Βουκάτια (Lab.) – alle vier Jahre: Πύθια [Labyadenopfer an Zeus Patroos und Apollon].
– Über die Pythien, deren Festzeit schwankte, s. den betreffenden Artikel
September
Βουφονιών/ Βοηδρομιών Βοαθόος Ἡραῖα (Lab.)
Oktober
Ἀπατουριών/ Πυανοφιών Ἡραῖος Ἡραῖα
November
Ἀρησιών/ Μαιμακτηριών Λαδοφόριος Λαδαφ[όρια] (Lab.) alle zwei Jahre: Geburt des Dionysos Zeit des Dionysos
Dezember
Ποσιδείον Ποιτρόπιος Zeit des Dionysos Ποιτρόπια Zeit des Dionysos
Januar
Ληναιών/ Λαμηλιών Ἀμάλιος alle zwei Jahre: Tod des Dionysos Zeit des Dionysos
Februar
Ἱερός/ Ἀνθεοτηριών Βύσιος ἑβδόμα, ἐνάτα (Lab.) Apollinisch: älteste Orakelzeit, Plut. quaest. gr. 9
= Θεοφάνια? (Mommsen Delph. 281f. Εὔκλεια (Lab.) für Artemis
März
Γαλαξιών/ Ἐλαφηβολιών Θεοξένιος Θεοξένιa Bull. hell. XVIII 71: ποθόδιον, παιάν, ὕμνος auf Apollon. –
Ἀρταμίτια und Λάφρια (Lab.) für Artemis.
April
Ἀρτεμισιών/ Μουνιχιών Ἐνδυσποιτρόπιος Τραχίνια (Lab.) Τραχίνια Διοσκουρήϊα Μεγαλάρτια (Lab., ein Fest).
Mai
Ταργηλιών/Θαργηλιών Ἡρακλεῖος Ἡρακλεῖα (Lab.)
Juni
Πάνημιος/Σκιροφοριών Ἰλαῖος Ἡρακλεῖα (Lab.)

[2533] und als man die delphische Archontenliste in die mythische Zeit hinauf verlängerte, erfand man einen προάρχων τὴν ἐν[ναετηρίδα] (Kern Gründungsgeschichte von Magnesia [= Inschr. von Magnesia 17] und dazu Pomtow Philol. LIV 1895, 245ff.).

Die Einrichtung und das Personal des Orakels werden uns zwar meist von späteren Autoren geschildert, aber die wesentlichen Züge müssen sich schon in dieser Zeit fest gebildet haben. Über den Bau des Trophonios und Agamedes vermag ich freilich nichts weiter zu sagen, als was Homer und die Anschauung der Polygonmauer lehren; mehr wissen wir erst über die Zeit, als die Pythia auf dem Dreifusse über dem Brdspalte weissagte, eine Greisin (Aesch. Eum. 38), deren Alter, wie bei der Priesterin der Artemis Hymnia bei Mantineia (Paus. VIII 5, 11f.), damit begründet wird, dass ein Frevler, der Thessaler Echekrates, einst eine jugendliche Pythia entführt hatte (Diod. XVI 26); aus vornehmem Geschlecht (πασῶν Δελφίδων ἐξαίρετος Eur. Ion 1323). Mit feierlichem Ornat angethan (Plut. Pyth. orac. 24, doch vgl. 6), trinkt sie von der heiligen Wasserader (Lucian. Hermot. 60; bis accus. 1. Rohde Psyche II² 58, 1, wie in Klaros; das Wasser wohl die Kassotis) und kaut Lorbeerblätter (Luc. bis accus. 1) und Gerste (beides Plut. Pyth. orac. 6); dann gerät sie in Verzückung und weissagt, ἑμμετρά τε καὶ ἄμετρα; auch diese aber bringen ποιηταί τινες ὑπουργοῦντες τῷ ἱερῷ in Verse (Strab. IX 419). Den Grund der Verzückung suchen viele, jedenfalls auch der Stoiker Chrysippos, in einem unterirdischen Luftstrom, einem divinus adflatus (Cic. divin. I 38 aus Chrysippos. Rohde Psyche II² 58, 1, vgl. Strab. IX 419 πνεῦμα ἐνθουσιαστικόν und schon die euhemeristische Darstellung des Diod. XVI 26, die auf eine Geschichte des dritten heiligen Krieges zurückgeht). In der Kaiserzeit gab es nur eine Pythia; früher, als der Andrang grösser war, lösten sich zwei bis drei in der anstrengenden und aufregenden Thätigkeit ab (Plut. def. orac. 9). Ihr zur Seite stehen als vornehmste Tempelbeamte zwei Priester, die jedenfalls im 2. Jhdt. v. Chr., wahrscheinlich auch vorher lebenslänglich gewählt wurden (Priesterlisten: Pomtow Jahrb. f. Phil. 1889, 513ff. 1894, 497ff. 657ff.; Philol. LIV 1895, 211ff. 356ff. 587ff. Baunack Dial. Inschr. II 5 S. 635ff.; die von Nikitsky geteilte Ansicht Pomtows Philol. LIV 597f., 18, dass Priester- und Prophetenamt identisch, d. h. dass die Prophetie den wichtigsten Teil des Amtes der beiden Priester bildete, streitet wohl nur scheinbar mit Plut. def. orac. 51, wo zuerst die opfernden ἱερεῖς, dann der προφήτης Νίκανδρος genannt werden). Auch die fünf ὅσιοι, ebenfalls lebenslänglich, aus Deukalions Geschlecht, waren zu Plutarchs Zeit (def. or. a. a. O.: quaest. gr. 9) bei der Orakelbefragung zugegen, während der auf Inschriften öfter vorkommende νεωκόρος ursprünglich wohl niedere Dienste ausführte (wie der euripideische Ion).

Kenner der russischen Sprache finden in Νikitskys Delph. epigraph. Studien eingehende Erörterungen über die Priester des pythischen Apollon (S. 128–162), das Neokorat, das nicht als eine ἀρχή, sondern als eine lebenslängliche [2534] Hierodulie erklärt wird (S. 163–182) und über die zahlreichen anderen Tempelbeamten (S. 183-211) [nach. Mitteilung von Pomtow]. All das wird man erst übersehen können, wenn die Indices zum delphischen Inschriftencorpus vorliegen. Diejenigen, welche kamen, um das Orakel zu befragen, hiessen θεοπρόποι. Sie haben sich in der Kastalia einer (symbolischen ?) Reinigung unterzogen (Ulrichs Reis. u. Forsch. I 48f. 55f); vor dem Tempel opfern sie einen πέλανος und Schafe (Eur. Ion 228f.; Androm. 1111ff. ἔμπυρα) oder Ziegen (Ziegen auf den Münzen häufig; vgl. die Stiftungslegende Diod. XVI 26), wobei die Priester die Pflicht hatten, die Opfertiere genau zu untersuchen, ob sie geeignet waren (Plut. def. orac. 49); vornehmere Opfertiere konnten meist nur Reiche und Staaten erschwingen. Das Los (Aesch. Eum. Anf.) entschied über die Reihenfolge der Zulassung, soweit nicht einer oder der andere die Ehre der προμαντεία erhalten hatte (oft in Inschriften); wer an die Reihe kam, durfte das ἄδυτον selbst betreten (Orakel Herodot. VII 140 140 ἀλλ’ ἴτον ἐξ ἀδύτοιο). Ausgeschlossen waren Frauen von der Befragung (Plut. de E ap. Delph. 2).

Gegenstand der Orakelbefragung, Inhalt und Form der Orakel. Allgemeine Wirksamkeit des Orakels. Plutarch redet von der alten guten Zeit des Orakels, wo noch nicht der erste Beste wegen Sclavenkaufs oder um einer Arbeit willen den Gott bemüht habe, sondern Städte und Könige und Tyrannen die Fragesteller waren (Pyth. orac. 26). Das mag halb und halb für die Glanzzeit gelten; aber der Anfang jedes Orakels wird darin bestehen, dass die Umwohner kommen und nach ihren kleinen Privatangelegenheiten fragen, die doch für den einzelnen meist das Wichtigste sind. Solche Fragen waren εἰ γαμήσουσιν, εἰ συμφέρει πλεῖν, εἰ γεωργεῖν, εἰ ἀποδημεῖν (Plut. de E ap. Delph. 5) oder εἰ γαμητέον, εἰ πλευστέον, εἰ δανειστέον (Pyth. orac. 28), καρποῦ ὑπὲρ γῆς (Eur. Ion 303) und tausend anderes. Mancher fragte sicher auch πῶς παιδοποιήσεται, wofür uns die im Drama behandelten Mythen, in so vielem das treue Spiegelbild ihrer Zeit, zahlreiche Beispiele liefern (Laïos; Aigeus Apd. III 207; Xuthos und Kreusa Eur. Ion u. s. w.). Eine ungewöhnliche Frage stellte Isyllos von Epidauros durch einen Vertrauensmann: ob er einen Paian, den er dem Asklepios gedichtet, in Stein hauen lassen solle (v. Wilamowitz Isyllos 13f.). Es gab auch vorwitzige und verwerfliche Fragen περὶ θησαυρῶν ἢ κληορνομιῶν ἢ γάμων πρανόμων (def. orac. 7|. Xenophon fragte, bevor er zu Kyros ging, welchem Gotte er opfern müsse, um seine Reise, die er plante, am besten auszuführen und heil nach Hause zu kommen, und wurde deshalb von Sokrates gescholten wegen falscher Fragestellung; er hätte zuerst fragen sollen πότερον λῷον εἴη αὐτῷ πορεύεσθαι ἢ μένειν. Aber nun müsse er dem Gott gehorchen (Xen. anab. III 1. 6f., vgl. Pomtow Jahrb. 1883, 359). Eine doppelte und mehrfache Befragung des Gottes zur Ergänzung oder Erklärung des ersten Bescheides war also offenbar für den Privatmann ebensowenig etwas Ungewöhnliches wie für Städte und Könige. Im übrigen kennen wir diese Art von privater Orakelbefragung am besten aus Dodona [2535] (s. d.). Aber schon in sehr früher Zeit begannen höher Gestellte das Orakel zu befragen. Agamemnon überschreitet, bevor er nach Troia zieht, die steinerne Schwelle, um sich ein Orakel geben zu lassen (Il. IX 401ff.). Und viele werden desgleichen gethan haben, bevor es die Könige von Phrygien und Lydien nachahmten. Damit ergiebt sich mit Sicherheit für das 8. Jhdt. eine hohe Blüte des Orakels; wie weit wir höher hinaufgehen dürfen, lässt sich in Zahlen nicht ausdrücken, da in diesen Zeiten die verlässliche Chronologie aufhört; aber ganz kurze Zeit konnte nicht genügen, um solche Steigerung des Ansehens vorzubereiten. Eine Übersicht über die einzelnen Stämme und Städte wird das zeigen. Von der allgemeinen Thätigkeit des Orakels hat E. Curtius Gr. Gesch.⁶ I 475ff. ein glänzendes Bild entworfen, das von anderer Seite vielfache Widersprüche und Einschränkungen erfuhr. Sicher ist es ja, dass unsere historische Überlieferung von der älteren Zeit bei Herodot, Ephoros, Theopomp u. a. sehr stark durch specifisch delphische Traditionen beeinflusst ist, und dass die Priester vor Vergewaltigungen und Fälschungen nicht immer zurückgeschreckt sind (s. Kyrene). Auch hat das Orakel sehr oft nur gutgeheissen, was man ihm durch die Frage nahegelegt hatte (darin verständig Holm Gr. G. I 279). Man muss sich also hüten, die Intelligenz und den weiten politischen Blick der Priester zu überschätzen. Trotzdem hatten sie zu Zeiten mehr Gelegenheit, die Wünsche und Stimmungen der verschiedensten Seiten kennen zu lernen und in gewissem Grade auch auf sie einzuwirken, als manche anerkannte staatlichen Mächte. Dass dies so war, beweisen die Versuche, das Orakel in die Hände zu bekommen und als Machtmittel zu gebrauchen. Die Amphiktionie, Iason, Philipp, die Geschichte des aitolischen Bundes sind Belege. Es sind zunächst religiöse Fragen, die Platon im Sinne Athens, aber auch im allgemein griechischen Geiste dem Gotte zuweist: Stiftungen von Heiligtümern und Opfer und andere Pflege der Götter und Daemonen und Heroen, und die Bestattungen der Toten und wie man die Abgeschiedenen gnädig stimmen kann (Plat. Rep. 427 b). Beispiele auch aus späteren Zeiten zahllos; darunter die vielen πυθόχρηστοι (s. d.) θεοί, für den Heroencult gesammelt von Rohde Psyche I² 161 A. 177ff. ,Es kommt hinzu, dass das Orakel alles, was den Seelencult fördern und stärken konnte, in seinen Schutz nahm; soweit man von einer delphischen Theologie reden kann, darf man den Unsterblichkeitsglauben in seinen populären Formen und den Cult der unsterblichen Seelen zu den wichtigsten Bestandteilen dieser Thätigkeit rechnen.‘ Die Hauptsache ist auch hier, dass das Orakel einem allgemein tief empfundenen Bedürfnis entgegenkam. Als eine segensreiche Culturmacht erwies es sich dann durch sein Eingreifen in die alte wilde Sitte der Blutrache, die Ermöglichung der Sühne für vergossenes Blut. Wie der Mythos von der Drachentötung umgeändert wurde, so dass Apollon selbst das Blut dieses Scheusals zu sühnen hatte, um wieder völlig rein zu sein, so bietet auch eine andere Sage, die um 600 von einem ganz in delphischen Anschauungen lebenden Dichter gestaltet ist, dem ,hesiodischen‘ Verfasser der Koronis-Eoie, [2536] ein Beispiel, dass Apollon durch Knechtesdienste bei einem Sterblichen das vergossene Blut der Kyklopen sühnen muss (v. Wilamowitz Isyllos 64. 71). Ein delphisches Gedicht hat v. Wilamowitz auch für die Orestessage erschlossen, die dann mit dem Cult des Delphinios nach Athen wanderte (Aischyl. Orest. II 15ff.; das attische Delphinion delphisch: Rohde Psyche I 274f.). Die Tötung der eigenen Mutter befiehlt Apollon dem Orestes, er entsühnt ihn und steht ihm dann auch im Gerichtsverfahren bei. Dass der Gott von der Religion auch auf das Gebiet der praktischen Moral herabstieg mit den pythischen Sprüchen, die man nachher den Sieben Weisen zuschrieb, ist unter diesem Stichwort auszuführen. Eine wichtige Rolle spielte das Orakel jedenfalls in den Augen der Griechen des 6. und 5. Jhdts. bei den Coloniegründungen. Fast die ganze überlieferte Colonialgeschichte zeigt dies. Beispiele sammelt P. Lampros De conditoram coloniarum graec. indole praemiisque et honoribus, Diss. Berl. 1873, 2–20. Herodot tadelt den Dorieus, weil er eine Colonie ohne Befragung des Gottes übernommen (V 42); Kallimachos dichtet (h. in Ap. II 55ff.): ,dem Phoibos folgend legten die Menschen Städte an; denn Phoibos freut sich immer über die Gründung von Städten, und Phoibos legt selbst (wie bei seinem delphischen Tempel) die Fundamente‘. Und Cicero, der ja für D. viel aus Chrysipp entnommen hat, sagt in einer bekannten Stelle (de divin. I 3): welche Colonie hat Griechenland nach Aiolien, Ionien, Asien, Sicilien, Italien ohne das Orakel von Pytho oder Dodona oder das des Ammon ausgesandt? Wir werden diesen späten Zeugnissen, zu deren Begründung das allbekannte Buch des Herodot vollauf genügte, keinen übertriebenen Wert beimessen; soviel ist sicher, dass noch bei den Coloniegründungen des 5. Jhdts. das Orakel eine beratende Stimme hatte, kamen doch auch wichtige Interessen des Cultus in Frage, den die Tochterstädte aus der alten Heimat mit hinübernahmen. Wie weit sich diese Überlieferungen im einzelnen verhalten und noch auf höheres Alter und Glaubwürdigkeit Anspruch haben, wird bei den Einzelstaaten zu sehen sein; und ebenda werden auch manche andere Seiten der Thätigkeit des Orakels zur Sprache kommen.

Die Form der Orakel mag in alter Zeit wie später für ganz gewöhnliche Dinge die prosaische gewesen sein, vgl. Plut. de Pyth. orac. 19; die Ansicht, dass die Pythia zur Zeit des Pyrrhos aufgehört habe, metrisch zu reden (Cic. div. II 56, vgl. Homolle Bull. hell. IV 1880, 476), ist, wenn man sie wörtlich nimmt, unrichtig nach beiden Seiten; schon früher waren wichtige Orakel bisweilen in Prosa abgefasst (Demosth. XLIII 66 p. 1072 und überhaupt Kultorakel), und spätere sind metrisch. Richtig ist nur, dass in der hellenistischen Zeit die Prosa durchaus überwiegt. Die vorherrschende Form der älteren Zeit, und nicht nur für delphische Sprüche, war der Hexameter; die Sprache die episch-ionische. Es sind dieselben Einflüsse von Osten her, welche die delphische Orakelsprache und die Form der hesiodischen Poesie geschaffen haben. Bei der letzteren ging oft der poetische Wert über die Form (vgl. v. Wilamowitz Isyllos 73); nicht anders war das bei [2537] den Orakeln, die nach Plutarchs Urteil (def. orac. 5) meist in Metrik und Wortfall nachlässig und schlecht gefasst waren. Und da es sich gezeigt hat, dass unter den Gedichten des hesiodischen Corpus, den Eoien, mehrere sicher unter delphischem Einfluss entstanden sind, werden die Dichter der Orakel und der hesiodischen Lieder zum Teil nicht einmal in den Personen verschieden gewesen sein. Freilich müssen wir immer betonen, dass die Orakelpoesie namentlich im 6. Jhdt. Gemeingut war (Näheres s. u. Orakel). Es verstand sich von selbst, dass der Gott auf gewisse, gar zu neugierige Fragen nur zurückhaltend und oft zweideutig antworten konnte, um seinen Ruf nicht zu gefährden, und dass er, wenn er sich offenkundig geirrt hatte, immer eine sophistische Erklärung, wo nicht eine kleine Fälschung bei der Hand hatte, um seine Weisheit stets zu rechtfertigen. Für den Thorenverstand waren die Orakel nicht berechnet. Ὁ ἄναξ, οὗ τὸ μαντεῖόν ἐστι τὸ ἐν Δελφοῖς, οὔτε λέγει οὔτε κρύπτει, ἀλλὰ σημαίνει (Heraklit bei Plut. Pyth. orac. 21).

Die Stellung Delphis zu den griechischen Stämmen bis zum heiligen Kriege. Pytho wird schon vom Dichter des Schiffskatalogs (Il. II 519) als phokischer Ort bezeichnet. Die phokische Stadt Krisa übte die Herrschaft über die Orakelstätte aus, sie beherrschte auch die Zugänge zum Meere und die Strasse, die nordwärts am Parnass vorbei über Kytinion nach Lamia führte. Der Einfluss, den D. bei den anderen griechischen Städten gewann, führte dazu, Krisa diese Machtstellung zu bestreiten. Nicht nur der erste heilige Krieg ist für die Emancipation D.s von den Phokern geführt; vielmehr zieht sich bis in die Zeit Philipps von Makedonien dieser Gegensatz zwischen den geschichtlich begründeten Ansprüchen der Phoker und den in der Amphiktionie verkörperten Bestrebungen, D. von dem Nachbarstamme unabhängig zu machen, hindurch. D.s Nähe war das Unglück des tapferen phokischen Stammes; der letzte glänzend beginnende, aber um so trauriger endende Versuch der Phoker, ihr altes Recht zu wahren – Onomarchos berief sich natürlich auf den Schiffskatalog als Rechtsgrund (Diod. XVI 23) – führte zur fast völligen politischen Vernichtung und wurde von den unter dem Einfluss der Priesterschaft stehenden Historikern in den schwärzesten Farben ausgemalt. Bezeichnend für den zunehmenden Gegensatz von D. zu Phokis ist der Umstand, dass die Phoker den delphischen Kalender geflissentlich verschmäht haben. Wer bedenkt, einen wie enormen Einfluss z. B. der delische Kalender auf die Gestaltung des Festjahrs bei den Ioniern ausgeübt hat, wird die Bedeutung dieser Thatsache würdigen.

Die Beziehungen Boiotiens zu D. müssen in alter Zeit schon sehr vielseitig gewesen sein, wenn auch nicht immer freundlich. Am Wege nach Chaironeia und Orchomenos lag noch auf phokischem Gebiet die Stadt Phanoteus-Panopeus. Eine der angesehensten delphischen Patrien stammte, wie aus der Labyadeninschrift (Homolle Bull. hell. XIX 1895, 1ff., D 29ff., vgl. S. 57) geschlossen ist, daher. [Pomtow sieht in Phanoteus den Namen der Felsanhäufung östlich vom ἱερόν in D. selbst, da wo die grosse Felsinschrift der Labyaden liegt, hält aber daneben die Herkunft der [2538] Labyaden aus Panopeus nicht für ausgeschlossen]. Hier war die Sage vom Erdriesen Tityos zu Hause, der die Leto zu vergewaltigen suchte und von Apollon und Artemis erlegt wurde (Preller-Robert Gr. M. I 234f.). In der Kopaisniederung lag die Stadt der frevlerischen Phlegyer (h. in Ap. Pyth. 99), deren Schandthaten von den Späteren noch weiter ausgemalt werden (so namentlich dem übel beleumdeten Kallippos von Orchomenos bei Paus. IX 36, 2; vgl. X 4, 1. 7, 1. IX 9, 2. VIII 4, 4). Von alter Feindschaft gegen Apollon und sein Geschlecht weiss auch die boiotische Niobesage zu melden; findet sich doch sogar der Zug verzeichnet, dass Amphion, der Mann der Niobe, beim Sturm auf den Tempel des Apollon durch die Pfeile des Gottes getötet ist (Hyg. fab. 9). Der homerische Hymnos lässt in einem Bestandteile, der ehemals in der Gründung des Altars des Apollon Telphusios gipfelte, den Gott vom Euripos kommend an vielen boiotischen Orten vorbeigehen; erst bei den Krisaeern lockt es ihn zu bleiben. Aber in früher Zeit triumphiert Apollon über seine Widersacher. In Theben vereinigen sich die Feststrassen von Chalkis und Athen und gehen weiter über Panopeus nach D.; überall erblühen Cultstätten des Gottes, wenn auch vielfach von D. unabhängig. In Tegyra findet sich die delische Geburtssage und der pythische Drachenkampf vereinigt (Plut. Pelop. 16. Preller-Robert Gr. M. I 235, 3); auch das Ptoïon hat die Sagen vom Python und Tityos (ebd.). Der Cult des Pythiers in Theben ist nicht gesichert (IGS I 2524), und ein Schatzhaus haben die Boioter in D. angeblich erst seit der Schlacht bei Leuktra gehabt. Aber überaus zahlreich sind in Boiotien die mit Πουθ- und Πυθ– zusammengesetzten Eigennamen, freilich meist erst aus späterer Zeit, aber für diese auch stark beweiskräftig (Index zu IGS I). Am Tempel von D. bauen Meister aus dem boiotischen Lebadeia, Trophonios und Agamedes (hymn. Ap. Pyth. 116ff.) den λάϊνος οὐδός. Und wohl am stärksten zeigt sich der delphische Einfluss in der Poesie. Hesiod, dessen Vater aus der Aiolis kam, der aber selbst in Askra zum Boioter geworden, hat in seine Theogonie zwar schwerlich so viel delphische Theologie hineingearbeitet, als es das gelehrte aber hypothesenreiche Buch von A. Mommsen (Delphika) will; aber sicher hat er den Kronosstein in Pytho gesehen und seine Legende erzählt (Theog. 498ff.), und daran haftet nicht wenig. Und die an Hesiods Namen anknüpfende genealogische Poesie hat in bedeutenden und tiefsinnigen Dichtungen, deren wir schon anlässlich der Orakel gedachten, den Eoien von Koronis und Kyrene, vielleicht auch in einer Dichtung von Kadmos (Crusius Roschers Lex. II 883), und in der weniger hochzustellenden vom Schilde des Herakles im delphischen Sinne gewirkt (vgl. v. Wilamowitz Isyllos 72; Aischylos Orestie II 20. 22ff.). Die Boioter als Stamm haben hieran freilich keinen Anteil; aber die Wirkung auf sie kann doch nicht gering gewesen sein. Vielleicht war der Dichter des telphusischen Hymnos ein echter Boioter; und wenn man annehmen wollte, dass die Vereinigung des delphischen und delischen Apollonhymnos schon in ältere Zeit hinaufginge, würde ein Ort wie Tegyra, der beide Sagengruppen verbunden hat, gewiss mit [2539] in Betracht kommen. Als eifrige Vorkämpfer des Gottes zeigten sich die Boioter im dritten heiligen Kriege; der Besiegung der Phoker konnten sie sich freilich nur kurze Zeit freuen.

Auch bei den ozolischen Lokrern gab es eine locale Version des Drachenkampfes (Plut. quaest. gr. 15) und also auch wohl einen in höhere Zeit hinaufreichenden Einfluss des pythischen Cultus. Viel wichtiger ist die Frage, wie die Beziehungen D.s zum Norden, zu der später nach den Thessalern benannten Landschaft waren. Schon nach der einen Version im homerischen Hymnos (216ff.) kommt Apollon vom Olymp her bis nach Iolkos, von wo er dann auf dem Umwege über Euboia weiter zieht. Auf den Schutz dieser Strasse gegen Wegelagerer bezieht sich der hesiodische Schild des Herakles. Am Westabhange des Olymp lag ein Pythion (Plut. Aem. Paul. 15). Auf ein erhebliches Alter können die Beziehungen zu Tempe schon deshalb Anspruch machen, weil die Cultgebräuche ennaeterisch sind, also im Kern älter als die erst nach dem ersten heiligen Kriege beginnende vierjährige Pythienfeier. Auf der Πυθιάς genannten Feststrasse, die westlich am Parnass vorbei durch Malis über Larissa (Steph. Byz. s. Δειπνιάς) nach Tempe führt, wird eine Procession geschickt, um den heiligen und entsühnenden Lorbeer zu holen (Aelian. v. h. III 1 und sonst; Preller-Robert 287f.: Septerion). In den Festbräuchen weist manches auf eine spätere Zeit, in der auf die Verschuldung des Gottes durch die Drachentötung und dadurch notwendige Sühnung Wert gelegt wurde (vgl. A. Mommsen Delph. 295f.); zu Grunde liegt jedenfalls die Thatsache, dass der Lorbeer auf den thessalischen Höhen häufig, weiter nach Süden zu selten wird (a. a. O. 96). Doch wird es gut sein, die Bedeutung dieser Zusammenhänge für die älteste Zeit nicht zu übertreiben. Auch die Amphiktionie um das Demeterheiligtum von Anthela ist in der Zeit vor dem heiligen Kriege bedeutungslos für D. Starke Anknüpfungen enthalten die Wandersagen der Ainianen (Plut. quaest. gr. 13. 26), der Magneten, welche mit ἀπαρχαί von Menschen den Gott geehrt haben (Plut. Pyth. orac. 16; es ist dies die von Kern Gründungsgeschichte von Magnesia am Maiandros u. a. in verschiedenem Sinne behandelte κτίσις des kleinasiatischen Magnesia), endlich die Sagen von Admetos von Pherai und Alkestis aus der mehrerwähnten Koronis-Eoie. Das meiste von dem allem wird nicht älter sein als die Zeit des thessalischen Übergewichts nach dem ersten heiligen Kriege.

Ganz besonders wichtig war jedoch das Verhältnis, in das der von Norden her erst in relativ später Zeit einwandernde Dorerstamm zu dem Gotte trat. Es geht nicht mehr an, den Apollon für einen ursprünglich dorischen Gott zu erklären; eher wird man mit v. Wilamowitz Eur. Her.² I 265f. aus der Sage vom delphischen Dreifuss, den Herakles als fremder Ankömmling dem Apollon raubt, den Schluss ziehen dürfen, dass das delphische Heiligtum von den Dorern occupiert wurde, nachher aber wieder in friedliche Beziehungen zu ihnen trat, und dass nunmehr die Dorer umso eifrigere Diener des pythischen Gottes wurden. D. lag am Wege; der bequemste Weg von der Doris nach Naupaktos führt über Kirrha und [2540] dann an der lokrischen Küste entlang; und Naupaktos ist der von der Überlieferung gegebene Ausgangspunkt der weiten dorischen Wikingerfahrten. Wohin dieselben auch gingen, überall finden wir den Pythier und meist auch den Delphinier. Mag die herkömmliche Geschichte von der dorischen Wanderung, wie sie in den mythologischen Handbüchern stand, künstlich und spät zurechtgemacht sein, wonach die delphischen Orakel an die Herakliden, die mythischen Ahnherrn der argivischen und spartanischen Königsgeschlechter, alles angeordnet und geleitet haben, und mag man selbst Pindar (Pyth. V 51) nur geringes Gewicht beilegen, der Lakedaimon, Argos und Pylos nach dem Orakelspruch des Apollon gründen lässt, um von Isokrates Archidamos (VI 17ff.) zu schweigen – historische Thatsache bleibt, dass im 7. Jhdt. Tyrtaios die Grundlagen des spartanischen Staatsrechts als von Pytho geholt und von Phoibos verkündet bezeichnet (PLG II⁴ 9 und Plut. Lyc. 6; auf die meines Erachtens zu weit gehenden Zweifel Ed. Meyers, gegen den Joh. Toepffer Beitr. zur Altertumswissensch. 349ff., kann hier nicht eingegangen werden). Herodot I 65 nennt für uns zuerst den Namen des Lykurgos, den das Orakel mehr als Gott, denn als Mensch begrüsst und dem es τὸν νῦν κατεστεῶτα κόσμον Σπαρτιήτῃσι angegeben habe (wenn Herodots spartanische Freunde es besser wussten und die militärische Einteilung und Ephorat und Gerusia von Lykurg aus Kreta beziehen liessen statt aus D., so spielt hier die zeitweilige Entfremdung zwischen Sparta und D. nach 446 mit; s. u.; man wollte damals in Sparta nichts dem Orakel verdanken; das ging aber rasch vorüber). Wichtige Bestimmungen dieser Rhetra waren eine Stiftung des Cultes des Zeus Sellanyos und der Athena Sellanya, eine neue Einteilung in Phylen und Oben (wobei die alten dorischen Phylen nach Töpffers Vermutung beseitigt wurden), Bestimmungen über Könige, Gerusia und Volksversammlung. Namentlich charakteristisch für D. ist, wie wir weiter sehen werden, die Sorge für die Phyleneinteilung. Frühzeitig wurde ein festes Organ für den Verkehr mit D. geschaffen, die vier Πύθιοι, von denen jeder König zwei wählte, die mit den Königen speisten und dazu bestimmt waren, das Orakel zu befragen, auch den Königen in der Aufbewahrung der Orakel halfen (συνειδέναι Herodot. I 57; über die staatliche Orakelsammlung in Sparta F. Benedict De orac. ab Herodot. comm. 1871, 4). Im 6. Jhdt. waren die Beziehungen besonders eng; die Pythia mischte sich auch stark in die Thronfolgestreitigkeiten (Herodot. VI 66 u. s. w.) Kleomenes befragte das Orakel mehrfach, wandte sogar mit Erfolg das Mittel der Bestechung der Pythia an; auch Dorieus fragte einmal (V 43), hatte aber keinen Erfolg bei der Expedition; vorher, als er Sparta verliess, hatte er nicht gefragt, wohin er gehen sollte, was Herodot (V 42) als Verstoss gegen die Sitte hervorhebt. Über den Cult des Apollon Δελφίδιος; in Sparta Le Bas-Waddington 162 h. Wide Lak. Culte 88; Πυθαεύς in Thornax bei Sellasia, Paus. III 10, 8; auf der Agora in Sparta Bilder des Apollon Πυθαεύς, der Artemis und Leto, Paus. III 11, 9. Es ist nicht richtig, aus Diod. XII 78 zu folgern, dass der spartanische Πυθαεύς eine Filiale des argivischen sei, [2541] denn man hat längst aus Thuc. V 53 Ἐπιδαυρίοις für Λακεδαιμονίοις eingesetzt.

Argos, der am frühesten zur Macht gelangte dorische Staat, hatte eine Filiale von D., einen Tempel des Apollon Pythaeus, auf der Akropolis, wo alle Monate ein Weib im Enthusiasmus, nachdem es Blut getrunken, Orakel gab (Paus. II 24, 1). Vielleicht hatten die mächtigen Herrscher bei der Gründung die Absicht gehabt, sich vom delphischen Einflusse unabhängig zu machen, ähnlich wie die Peisistratiden bei der Gründung oder Begünstigung des Pythion am Ilisos. Nach dem Sturze der Temeniden befragte man daher wieder das delphische Orakel wegen einer neuen Herrscherfamilie, Plut. fort. Alex. II 8. Dass der Πυθαεύς oder Πυθαιεύς nicht, wie Maass vermutet, vom Πύθιος verschieden ist, beweisen die Πυθαϊσταί, von denen niemand bestreiten kann, dass sie zum Πύθιος wallfahren. Ein altes Weihgeschenk der Argiver nach D.: Herodot. I 31, die Statuen der Kleobis und Biton. Der Tempel des Apollon Pythaeus scheint eine Zeit lang auch ein politischer Mittelpunkt der Argolis gewesen zu sein (Preller-Robert Gr. M. I 267, 2. Busolt Gr. G. I² 222, 8, Zweifel bei Beloch Gr. G. I 281); Hermione (Paus. II 35, 2), Epidauros (Paus. II 36, 4. Thuc. V 53), Asine (Paus. II 36, 4) hatten den Cult übernommen, von Epidauros wird im besondern gesagt, dass es ein Opfer zum Tempel schickte. In der Kynuria ist eine altertümliche Weihung Πυθαι[εῖ] gefunden, IGA 59. Auch in Trozen gab es alte Pythien , Paus. II 32, 1. In Sikyon wurden Pythien gefeiert (Menaichm. bei Schol. Pind. Nem. IX 3, mehr bei Schreiber Apollon Pythokt. 43ff. Odelberg Sacra Corinthia Sicyonia Phliasia, Upsaliae 1896, 38ff.); den engen Anschluss an D. suchte hier der Tyrann Kleisthenes aus Anlass des heiligen Krieges. Auf Aigina wurde der Πύθιος und der Δελφίνιος gefeiert (Pind. Nem. III 69. 70 mit Schol. Schol. Pind. Ol. VII 156. Boeckh Explic. 401). Megara hatte einen Agon Πυθάεια [τὰ ἐν ἄ]στε[ι] IGS I 48 (196-86 v. Chr.), nach Schol. Pind. Nem. V 84 Πύθια; vgl. die an den pythischen Dreifuss erinnernde Gründungssage von Tripodiskos Paus. I 43, 7. 8. Am meisten jedoch tritt Korinth in den Vordergrund. Kypselos der Tyrann (657–627 nach Busolt Gr. G. I² 637f.) baute in D. das erste Schatzhaus, um darin seine Weihgeschenke besonders aufzustellen. Darum wurde auch seine Jugendgeschichte mit Orakeln reich ausgestattet, und zwar noch zu einer Zeit, als die Dynastie angesehen war (Herodot. I 14. V 92). Nach dem Sturze derselben setzte die Stadt der Korinther ihren Namen auf das Gebäude. Korinths Bedeutung für den Handel reicht in eine hohe Zeit hinauf; der Osten und Westen traf hier zusammen, und als kleinasiatische Fürsten des 7. und 6. Jhdts. das delphische Orakel befragten, vertrauten sie ihre reichen Weihgeschenke dem korinthischen Schatzhaus an (Herodot. a. O., vgl. dazu namentlich E. Bethe Theban. Heldenlieder 149f.). Durch korinthischen Einfluss wurde die Macht des Gottes auch im ionischen Meer anerkannt; Korkyra hatte seinen ῥόος Πυθαῖος (IGA 347), die Apolloniaten schickten ein χρυσοῦν θέρος nach D. (Plut. Pyth. orac. 16; auch nach dem dritten heiligen Kriege weihen [2542] sie 3000 Scheffel Gerste, Bull. hell. XX 1896, 695; ob auch Spina, das hoch im Norden in der Poniederung gelegene, von Korinth in den Kreis des delphischen Gottes gezogen ist?).

Von Inseln des aegaeischen Meeres hatten die Dorer nach Kreta schon bei der Einwanderung den Cult des Πύθιος, hier meist Πύτιος geschrieben, und Δελφίνιος oder Δελφίδιος mitgebracht, und so finden wir die beiden in sehr vielen kretischen Städten (o. Bd. II S. 47ff. und 65ff.). Der homerische Hymnos auf Apollon Pythios lässt in der einen Version Apollon als Δελφίνιος das knossische Schiff nach D. fahren und diese Kreter werden die Orgionen des Gottes. Der Paian, den sie singen, wird ausdrücklich als kretisch bezeichnet. Nun möchte ich zwar nicht so weit gehen, wie O. Gruppe Handb. d. Alt. V 2, 250, der Kreta direct als Heimat des übrigens nach seiner Ansicht stark vom semitischen Osten beeinflussten Delphinioscultes fasst. Ich zweifle selbst daran, dass die Orgionen, in deren Sinn doch jedenfalls der ältere zu Grunde liegende Hymnos gedichtet worden ist, wirklich sämtlich kretische Einwanderer waren. Aber mir scheint es a priori am annehmbarsten, dass die kretischen Dorer ihren Cult zwar von Norden mitbrachten, in der neuen Heimat aber viel stärker entwickelten und namentlich durch die Pflege der Musik ein bedeutsames Element hinzufügten, das dann mit manchem anderen auf D. zurückwirkte. Die dortigen Priestergeschlechter, die diesen Einfluss stark empfanden und bei ihren Emancipationsgelüsten besser auf ihre Rechnung zu kommen hofften, wenn sie als Fremde galten, machten gern den kretischen Ursprungsglauben zu dem ihren. So mag es mit manchen kretischen Culten gegangen sein. Nachher fabulierten die Kreter vielerlei hinzu; denn die Nachrichten von der kretischen Heimat der mythischen apollinischen Sänger und Sühnepropheten, Chrysothemis, Karmanor u. a., und von der Sühnung Apollons für das vergossene Drachenblut sind weder sehr alt (meist bei Pausanias) noch hat man innere Gründe, ihnen erheblichen Wert für die ältere Zeit beizumessen.

Von den dorischen Kykladen und Sporaden hatte Thera nach einer Felsinschrift des 7. Jhdts. den Delphinios (Schwur ναὶ τὸν Δελφίνιον IGIns. III 537), nach dem auch ein Monat hiess und auf den das Stadtwappen über einer Inschriftstele und auf Münzen, zwei bezw. drei Delphine, hinweisen. Apollon Pythios wird zwar erst auf einer Inschrift um 200 v. Chr. erwähnt (IGIns. III 322), aber schon die Gründungsgeschichte von Kyrene erwähnt eine Hekatombe des Königs Grinnos von Thera an den delphischen Gott (Herodot. IV 150). Und von Thera verpflanzten sich die Beziehungen nach Kyrene, dessen Geschichte bei Herodot voller Orakel ist, wie das hier nicht näher ausgeführt werden kann. Auch das nahe Anaphe hatte einen Cult des Apollon Pythios (IGIns. III 268–271 aus dem 3. und 2. Jhdt. v. Chr.). In der dorischen Hexapolis finden wir zahlreiche Belege für den Cult des Apollon Pythaeus und Pythios in der von Argos gegründeten Stadt Lindos, und daher natürlich auch in der grossen Stadt Rhodos (IGIns. I Indices S. 234), auch der ländliche Cult des Apollon Erethimios zeigt durch einen in seinem Bereich ausgegrabenen Omphalos [2543] (ebd. 733), dass er an D. anknüpft. Das Weihgeschenk der Lindier (Paus. X 18, 4) nach D. kann auch nur vor 408 fallen; nachher besorgte solche äussere Beziehungen die Hauptstadt. Das kleine Syme besass einen Priester des Apollon Pythios (IGIns. III 1). Aus Telos sind zwei stark beschädigte Weihungen an denselben Gott erhalten, die eine locale (Pythien-?) Feier erwähnen, bei der nach meiner Ergänzung ein Πυθάρχας und 29 Πυθαϊσταί mitwirkten (ebd. III 34. 35). Endlich zeigte Knidos seine Verehrung dem Pythier durch Errichtung eines Schatzhauses (wiederaufgefunden, mit archaischer Weihinschrift, Homolle Bull. hell. XX 1896, 581ff. Befragung des Orakels durch die Knidier um 540, Herodot. I 174) und Weihgeschenke (Paus. X 11, 1), und, freilich erst nach den Perserkriegen, durch die Lesche, welche mit den Wunderwerken des Meisters Polygnot geschmückt war. Anschliessen mag man hier den Ἀπέλων Πύτιος als Schwurgott des pamphylischen, unter dorischem Einfluss stehenden Sillyon IGA 505, 30.

Auch der ionische Stamm hatte, wo wir ihn finden, Beziehungen zur delphischen Religion, wenn auch nicht überall so enge wie der dorische. Dies ist natürlich; denn die Ionier hatten ihre Wohnsitze in Attika und Euboia schon inne, als die Dorer kamen, und sie waren nie in eine so persönliche Verbindung getreten wie sie für die Dorer der Mythos vom Dreifussraub wiederspiegelt. Die Ionier von Euboia und der in ältester Zeit zugehörigen Küste bei Tanagra verehrten den Apollon Delphinios. In Chalkis war sein Tempel (Plut. Flamin. 16). Der höchste Berg Euboias klingt mit seinem Kamen Dirphys, heute Delph, an D. an (v. Wilamowitz Arist. u. Ath. I 44, 17); Delphinion hiess der Hafen von Oropos; nach dem homerischen Hymnos nahm Apollon von Olympos über Iolkos seinen Weg nach dem Cap Kenaion im Norden Euboias und weiter durch das lelantische Gefilde zum Euripos. Und Klearch (FHG II 318, 46) lässt Leto von Chalkis nach D. mit ihren noch kleinen Kindern kommen (vgl. Schreiber Apollo Pyth. 4. Mommsen Hertol. I 48f.). In der chalkidischen Colonisation des Westens spielt der Gott eine Rolle; dem Apollon Ἀρχαγέτας weihen die Colonisten von Naxos in Sicilien den ersten Altar. Und die Eretrier ehrten ihn ἀνθρώπον ἀπαρχαῖς, wie die Magneten (Plut. Pyth. orac. 16). Der Cult des Πύθιος in Chalkis geht aus der Inschrift IGA 374 = Dittenberger Inschr. von Olympia 25 nicht mit genügender Sicherheit hervor. Über die Ionier in der Amphiktionie s. u.

Genauer sind wir über die Beziehungen von Attika zu D. unterrichtet, doch ist gerade hier eine zusammenfassende Darstellung so lange sehr schwierig, als die Funde vom Schatzhause der Athener nicht vollständig veröffentlicht sind. Zuerst wurde, wie es scheint, der Pythier in der Tetrapolis verehrt (Toepffer Beiträge zur Altertumswissenschaft 1897, 122ff.), wie auch zuerst der Osten Attikas in Verbindung mit Delos stand. In Oinoe bei Marathon, nicht dem am Kithairon, lag das älteste attische Pythion, in der Nähe auch ein Delion; an diesen Stellen opferte der Seher während der Theorien an jedem Tage ihrer Dauer (Philoch. frg. 158, FHG IV 411). Von hier aus [2544] ging die heilige Strasse, auf der die Pythaisten zogen (Ephor. bei Strab. IX 422). Über die Zahl und Zusammensetzung derselben in ältester Zeit wissen wir nichts; in späterer Zeit war es ein stattlicher Zug. Die etwa um 100 v. Chr. eingehauene Inschrift Nikitsky Herm. XXVIII 1893, 619ff. (vgl. Pomtow Philol. LIV 1895, 592f.) nennt an erster Stelle, soweit sie erhalten ist, die πυρφόρος ἡ ἐγ Δελφῶν, sodann werden die Pythaisten aufgezählt: vier aus den Eupatriden, dazu ein Seher, drei Keryken, drei Euneïden, einer ἐκ Τετραπόλεων, dahinter ὁ ἐπὶ τὰς ἀπαρχάς. Die beiden folgenden oben verstümmelten Columnen enthielten weit über 33 Namen; wohl der aus allen Athenern gewählten Pythaisten. Die πυρφόρος wurde mit dem Dreifuss auf einem Wagen nach Athen und wieder zurückgebracht; sie hatte augenscheinlich die Aufgabe, den Athenern das heilige Feuer zu bringen (Inschriften bei Couve Bull. hell. XVΙΙI 1894, 92 und 87, vgl. Curtius Arch. Anz. 1895, 109f.; Zeit 135–120 und 97/6 v. Chr. nach Pomtow; vgl. Philol. LIV 593). Gerade hier ist von den Inschriften des Athenerschatzhauses besonders reiche Belehrung zu erwarten; vgl. Homolle Bull. hell. XIX 1895, 59. Über die Kephalossage von Thorikos, die auch sehr stark nach D. weist, s. Toepffer Att. Gen. 256ff. In Athen gab es in alter Zeit ein Delphinion. Dort soll Aigeus gewohnt haben (Plut. Thes. 12), nach einer Sage stiftete er es, als er von D. kam, dem Apollon Delphinios und der Artemis Delphinia (Bekker Anecd. I 255). Es war die alte Gerichtsstätte für die, welche einen gerechten Mord begangen hatten, wofür ja der Drachenmord Apollons prototypisch war (Arist. Ἀθ. πολ. 57. Theseus da vom Mord des Skiron und Sinis gereinigt, Etym. M. s. ἐπὶ Δελφινίῳ). Über die Lage vgl. Maass De Lenaeo et Delphinio, Progr. Greifswald 1891. Sicheres ist noch nicht ausgemacht. Das Fest der Delphinien fiel in den Munichion, es bedeutete die Eröffnung der Schiffahrt; Theseus fuhr damals nach Kreta, und überhaupt wird in diesem Zusammenhange an Kreta angeknüpft (Plut. Etym. M. a. a. O., vgl. den homerischen Hymnos). Das Delphinion war eine Sühnestätte; die Sühnung scheint eine der Obliegenheiten der drei ἐξηγηταὶ πυθόχρηστοι gewesen zu sein (Timaei lex. Plat. p. 109 R. E. Rohde Psyche I² 274. 259f.), welchen auch sonst die Auslegung aller den delphischen Gott betreffenden Fragen obgelegen haben wird, gleichwie den spartanischen πύθιοι, als deren Seitenstück man sie wohl bezeichnen kann. Dass Athen bei der Einigung der Landschaft, die spätestens im 7. Jhdt. vollzogene Thatsache gewesen sein muss, auch die Hauptculte der Tetrapolis übernahm, kann als sicher angesehen werden. Die heilige Strasse musste damals nach Athen verlängert werden, und damit war auch der Anlass gegeben, in Athen ein Pythion zu schaffen. Aber wann dies geschehen und wo zuerst, darüber tobt jetzt heftiger Streit. Als man noch Thukydides für eine unbedingte Autorität auch in Fragen ansah, über die er nicht mehr wissen konnte als ein anderer gebildeter Athener, der für die Altertümer seiner Stadt Interesse hatte, stand es fest, dass es unterhalb der Burghöhe vor Theseus Zeiten ein Olympieion und ein Pythion und noch andere [2545] Heiligtümer gegeben habe, die man dann früher allgemein in den Südosten an den Ilissos setzte, wo ja das bekannte Obympieion sicher lag und ebenfalls sicher das Pythion der peisistratischen Zeit. Jetzt weiss man, dass sich Thukydides in Fragen, die lange vor seiner Zeit lagen, sehr wohl irren konnte, und würde sich nicht wundern, wenn er Gründungen des Peisistratos dem Kekrops oder Erechtheus zuschriebe – waren sie doch für das Ende des 5. Jhdts., in dem Athen so unendlich viel erlebt hatte, schon uralt. Peisistratos begann den Bau des Tempels des Zeus Olympios, sein Sohn weihte den Altar des Pythiers in dessen schon vorhandenem Heiligtum; es ist sehr wohl möglich, dass diese ganze Ilissosvorstadt mit samt ihren Heiligtümern überhaupt erst den Peisistratiden ihren Glanz, wenn nicht ihre Existenz verdankt. Dann wäre mit ihr für das 7. Jhdt. nicht zu rechnen. Wohl aber besass die alte Stadt ein Heiligtum des Apollon πατρῷος, zwar nicht identisch mit dem sog. Theseion, aber jedenfalls im Westen der Akropolis gelegen, bei der Stoa Eleutherios, also am Staatsmarkt (Paus. I 3, 4). Ich sehe von Euripides Ion ab, über den später ein Wort gesagt werden muss. Sicher ist es, dass Zeus Herkeios und Apollon Patroos die Götter bereits des vorkleisthenischen Geschlechterstaats waren; die Archonten, die in der ersten Zeit nur aus den Geschlechtern gewählt werden durften, mussten bekennen, dass sie an ihren ἱερά Anteil hatten (vgl. darüber Toepffer Att. Gen. 6f). v. Wilamowitz setzt den Anschluss Athens an den delphischen Apollon spätestens 683, in das Jahr der letzten Umgestaltung des Archontats; er hält mit der Bezeichnung als Πατρῷος auch die Phyleneinteilung durch das Orakel für gegeben, für die dann Milet das Vorbild gegeben hätte (Aristot. und Athen II 44ff.; Aisch. Orestie II 15. 19). In späterer Zeit hatte Milet zwölf Phylen, von denen drei mit den späten athenischen, den kleisthenischen gleichnamig waren, eine vierte, Ἀσωπίς, nach Boiotien weist (Haussoullier Rev. de phil. XVII 1897, 46ff.). Diese letztere hat nach Haussoullier schon bestanden, als es in Milet Geleonten Hopliten u.s.w. gab; sie sind eine Erinnerung an die boiotischen Teilnehmer an der Colonisation. Damit werden aber gerade die eigentlichen ionischen Phylen als bereits vor der Colonisation bestehend nachgewiesen; sie werden Athen, der πρεσβυτάτη πόλις Ἰαονίης, als ursprünglich zu belassen sein und so gut wie die dorischen Hylleer Dymanen Pamphylen vor die Zeit fallen, in der D. in solchen Dingen etwas zu sagen hatte. Der Einfluss D.s auf Athen schon im 7. Jhdt. kann nicht gering gewesen sein. Kylon befragte das Orakel vor seinem verunglückten Staatsstreich (Thuc. I 126). In diese Zeit fällt das Eintreten des Gottes für die Einführung des Dionysoscults in Athen, etwas später wohl auch in Eleusis, vgl. Rohde Psych. II² 54. Kern Beitr. zur griech. Phil. und Rel. 85ff. Athen gab D. nicht weniger zurück als es erhalten; dem attischen Thyiadencollegium wurde im delphischen Cult eine hervorragende Stelle eingeräumt, und natürlich war es, dass der Festkalender namentlich in Bezug auf die dionysischen Feste in Athen sich in vielen Punkten nach D. richtete (Crusius Delph. Hymn. [2546] 157). Ein attischer Dichter des 6. Jhdts., der sich hinter dem heiligen Namen Musaios birgt (vgl. Kern De Musaei Atheniensis fragmentis, Progr. Rostock Sommer 1898) besang die delphische Urgeschichte, wobei er den (in Eleusis hochverehrten) Poseidon stark in den Vordergrund rückte. Und ,zum Andenken des Vorbildes aller pythischen Pilger‘ aus Athen gab es in D. einen Ort Theseia (Plut. Thes. 5. Curtius Ges. Abh. I 40).

Von den ionischen Kykladen hatte Delos ein gewisses Freundschaftsverhältnis zu den Delphern, die sie, so oft einer von ihnen hinkam, mit dem Nötigsten bewirteten (Samos FHG IV 493); auch ein Πύθιον gab es auf Delos (Lebègue Rev. Arch. VIT 1887, 250 nach Wernicke). Im übrigen bestand zwischen den beiden apollinischen Hauptcultstätten eine Rivalität, die besonders dann zunahm, wenn Athen und der Seebund mit D. sich schlecht vertrugen (Robert Arch. Jahrb. V 1889, 224ff.). Auf Keos hatten Iulis und Karthaia Heiligtümer des Apollon Pythios, Karthaia feierte auch Pythien (att. Decret aus dem J. 363/2, Dittenberger Syll.² 101. Ant. Lib. 1). In Ios gab es jedenfalls in hellenistischer Zeit ein Heiligtum des Pythiers (Bull. hell. I 1876, 136, 56. Ross Inscr. gr. ined. II 95. 96); in Paros schon um 400 (Ross a. a. O. II 147; daher auch in der parischen Colonie Thasos CIG II 2161); für Naxos vergleiche die Naxiersäule, die Erneuerung einer alten Urkunde, die den Naxiern Promanteia giebt καττὰ ἀρχαῖα (Pomtow Beitr. Tafel VIII). In Sikinos gab es ebenfalls einen Tempel des Pythiers, den man aber, wie A. Schiff in einem Vortrage im athenischen archäologischen Institut gezeigt hat, nicht nach Ross mit dem späten Grabbau identificieren darf, in der heute die Kirche Episkopi eingebaut ist. Für Siphnos endlich spricht die Thatsache, dass die Bewohner dieser kleinen, aber durch ihre reichen Minen früh reich gewordenen Insel schon um die Mitte (?) des 6. Jhdts. dem delphischen Gott ein Schatzhaus errichteten. Man glaubte es bei den letzten Ausgrabungen wieder gefunden zu haben; dagegen jetzt Homolle Bull. hell. 1896, 581ff., welcher den knidischen Ursprung des fraglichen Gebäudes nachweist. Eine Vermutung über die Lage des Siphnierschatzhauses bei Pomtow Arch. Anz. 1898, 43, 1.

Von den kleinasiatischen Ioniern wird auch gegolten haben, was Strab. IV 270 von allen sagt, dass der Apollon Delphinios allen gemeinsam war. Auf Chios war ein Delphinion (Thuc. VIII 38, 1); die Chier stifteten früh einen Altar in D. (Herodot. II 135: Zeit: erste Hälfte des 5. Jhdts.? [nach Pomtow gleichzeitig mit der Neuordnung des Tempels etwa 520–515]. Homolle Bull. hell. XX 1896, 617ff., Ionsagen in Chios anerkannt S. 625; gute Beziehungen im 5. u. 3. Jhdt. zeigen die Inschriften Homolle a. a. O.); ein χορός der Chier um 500 nach D. geschickt, Herodot. VI 27. Ephesos hatte einen mit der Gründungssage verbundenen Tempel des Apollon Pythios (Kreophyl. FHG IV 371). Klazomenai baute wohl vor 548 einen θησαυρός in D., wie aus Herodot. I 51 mittelbar folgt. Die beiden Orakelstätten von Didyma (Branchidengeschlecht) und Klaros (Schluss der Thebais) suchten Anschluss an D., Strab. IX 421; vgl. Buttmann [2547] Mythol. II 211; Thebais, Manto, Tochter des Teiresias: Bethe Theban. Heldenlieder 146. Auf Phokaia lässt das Heiligtum des Delphinios in Massalia schliessen (Strab. a. a. O.); auf Milet Kyzikos, das auf Orakelgeheiss gegründet ist und den Apollon als Archegeten verehrt (Aristid. XVI 383f. Dind.). Samos hatte alten Cult des Pythiers; Polykrates feierte Pythien und Delien. Hier ist auch Magnesia am Maiandros zu erwähnen. Schon nach Aristoteles und Theophrast bei Ath. IV 173 e waren die Magneten Δελφῶν ἄποικοι, vgl. K. Ο. Müller Dorier I¹ 258ff. Kern Gründungsgeschichte von Magnesia am Maiandros. v. Wilamowitz Hermes XXX 180ff. Nach Strab. XIV 647 kamen sie von den Δίδυμα ὄρη am boibeischen See in Thessalien; Colonisten der D. waren sie in dem Sinne, dass die Magneten des Pelion den Gott mit ἀνθρώπων ἀπαρχαί beschenkt hatten. Spätere Fälschungen, wie sie die Funde der Ausgrabungen ergaben, können die Bedeutung dieses echten Kerns nicht umstossen. Die Beziehungen Magnesias zu D. müssen alt sein und aus einer Zeit stammen, als es unabhängig von Persien war. Vorher aber war es ephesisch; also aus der Zeit vor dem Kimmeriereinfall, spätestens dem 8. Jhdt.

Bei den weder dorischen noch ionischen Stämmen brauchen wir uns wenig aufzuhalten. Dass es in Olympia unter so vielen Altären auch einen des Pythiers gab, beweist nicht viel (Paus. V 15, 4). Arkadien hatte bei Lykosura ein Πύτιον, CIG I 1534. Paus. VIII 38, 8; ebenso Pheneos, von Herakles gegründet, der dorthin den delphischen Dreifuss brachte. Auch bei Tegea gab es ein Pythion, Paus. VIII 54, 5.

In der kleinasiatischen Aiolis hatte das Heiligtum des Apollon Gryneios, in Myrina mit Orakel verbunden, den delphischen Drachenkampf recipiert; vgl. den Flussnamen Πυθικός (Preller-Robert I 283, 3. 242, 1. Schreiber Apollon Pythokt. 47f. Serv. Ecl. VI 72). Ein χρυσοῦν θέρος der Myrinaeer erwähnt Plut. Pyth. orac. 16. Das troische Zeleia hatte einen Tempel des Pythiers (Dittenberger Syll.² 154, 36, Zeit Alexanders). Der Priester desselben in Pergamon (Fraenkel Inschr. von Perg. 309) aus römischer Zeit besagt wenig.

Auch begannen schon in dieser Periode die Beziehungen D.s zum Westen. Als die Chalkidier im J. 735 Naxos in Sicilien gründeten, erbauten sie einen Altar des Apollon Archegetes, auf dem noch zu Thukydides Zeit (VI 3, 1) die sicilischen Theoren, die nach D. gingen, opferten. Im 7. Jhdt. gründete auch Daulios, der Tyrann von Krisa, die Stadt Metapont, die dann durch den apollinischen Wundermann Aristeas von Prokonnesos einen Altar des Apollon erhielt; auch sie schickte ein χρυσοῦν θέρος nach D.. Strab. VI 265. Theopomp. frg. 182. Herodot. IV 15. Das Weitere gehört in die nächste Periode.

2. Vom Beginne des ersten heiligen Krieges bis zu den Perserkriegen (ca. 600–490). Im 7. Jhdt. war Krisa durch seinen Handel mit dem Westen reich geworden und erregte den Neid der Nachbarn. Es zu stürzen fand sich ein Vorwand: sie hätten die zum Heiligtum Pilgernden schwer besteuert (Strab. IX 418) ,gegen die Gebote der Amphiktionen, die [2548] hiermit zum erstenmale praktisch in Erscheinung treten. Ein Eingehen auf die Amphiktionie ist hier nicht möglich; s. o. Bd. I S. 1909ff., wo freilich nach den neuesten Funden und Forschungen schon wieder zahlreiche Ergänzungen nötig sind. Religiöser Mittelpunkt war das Demeterheiligtum von Anthela, nach den benachbarten Thermopylen hiessen die Versammlungen bis in die späteste Zeit Πυλαῖαι, die Vertreter der einzelnen Staaten Πυλαγόροι (Strab. IX 420). Es war ein Bund der ,Umwohner‘, den um 600 aber der vom Westen im Peneiosthal eingedrungene Stamm der Thessaler beherrschte. Im Bundesrate hatten diese ebensoviel Stimmen wie die mit ihnen formell verbündeten Stämme; thatsächlich standen ihnen bei ihrer damaligen Machtentfaltung die Stimmen der Perrhaeber, Magneten, Phthioten, Doloper, Malier, Ainianen, im ganzen also 7 von 12 bezw. 14 von 24, zur Verfügung (Amphiktionenliste jetzt bei Pomtow Jahrb. f. Phil. 1897, 738ff.). Die Thessaler stellten auch den Oberbefehlshaber im Kriege, Eurylochos (Hypoth. Pind. Pyth.); die Athener schickten ein Contingent unter Alkmeon (ὑπομνήμ. Δελφῶν bei Plut. Sol. 11; Solon ist erst später eingeschwärzt; als Antragsteller im Amphiktionenrat nennt ihn Aeschin. III 108). Kleisthenes von Sikyon soll mit einer eigens dazu erbauten Flotte den Krisaeern die Zufuhr zur See abgeschnitten haben (Menaechm. Sikyon. bei Apoll. Pind. Pyth.). Im J. 590/89 fiel Krisa, als Siegesfest feierte Eurylochos den Agon der Pythien, in dem er, natürlich aus der Beute, Geldpreise aussetzte (Marm. Par. ep. 37. Hypoth. Pind. a. a. O.). Eine Anzahl Kirrhaeer hielt sich noch auf dem Kirphisgebirge; als auch sie durch den thessalischen Strategen Hippias im J. 582/1 (Marm. Par.) bezwungen waren, wurde der Siegespreis ein (Lorbeer-) Kranz. Schon früher hatte, wie es heisst, ein Agon der Kitharoeden bestanden: sie sangen einen Paian auf den Gott (Strab. IX 421). Nunmehr wurde ein Wettkampf der Aulodie und des einfachen Flötenspiels hinzugefügt (Paus. X 7, 2). Über die weitere Entwicklung der Agone s. Pythia, über die Gesänge Νόμος Πυθικός. Krisa wurde vernichtet, die Stadt zerstört, der Hafen (Kirrha) zugeschüttet, das Land dem Apollon Pythios, Artemis, Leto und Athena Pronaia geweiht; wer es bebaute, wurde verflucht und als ἑναγής erklärt (Aesch. III 109ff.). Die Amphiktionen verwalteten das geweihte Land und überwachten es, ebenso wie sie auch den Tempel und die in ihm befindlichen Weihgeschenke schützten. Sie leiteten auch alle vier Jahre den Agon der Pythien. Die an der Amphiktionie beteiligten Staaten sandten ihre Hieromnemonen nach D., das damit der eigentliche politische Mittelpunkt der Amphiktionie wurde. Doch behielten die Versammlungen den Namen Πυλαῖαι.

In den nächsten Jahren muss D. ganz im thessalischen Machtbereich gelegen haben; die Phoker waren den Thessalern völlig unterthänig, und auch Boiotien wurde durch ein Heer bedroht. Aber vor 571 wurde dieses geschlagen. Auch die Unabhängigkeit der Phoker wurde von den Thessalern bedroht, aber es gelang, die Eindringlinge zurückzuschlagen, und mehrere Weihgeschenke in D. zeugten von den phokischen Siegen. Herodot. [2549] VIII 27. 28. Paus. X 1. 13, 6. Nach Herodot waren es 2000 Schilde und grosse Statuen um den Dreifuss kämpfender Figuren vor dem Apollontempel, d. h. der Streit um den Dreifuss zwischen Apollon und Herakles, den Pausanias als Statuengruppe beschreibt; Pausanias erwähnt ausserdem eine frühere Stiftung, die Statuen des Sehers Tellias und der siegreichen phokischen Feldherrn u. s. w. Die Zeitbestimmung bei Herodot: nicht viele Jahre vor dem Xerxeszuge lässt uns einigen Spielraum. Busolt I² 698ff. setzt die Ereignisse bald nach 571, Pomtow Anathemata Delphica rückt sie mehr an die Perserkriege heran. Es ist möglich, dass durch diese vorübergehende thessalische Vorherrschaft auch die unter delphischem Einfluss stehende Poesie stark beeinflusst worden ist. Wenn einzelne Partien des genealogischen Epos bis in diese Zeit hinabgehen, so kann man den Grund der Bevorzugung der südthessalischen Heroen (Admetos) in diesen Verhältnissen suchen. Weitgehende, sehr beachtenswerte Vermutungen über die Umgestaltung der Cultgebräuche und Mythen zu Ungunsten der Besiegten, zum Vorteil und Ruhm der Sieger und namentlich der thessalischen Liga bei O. Gruppe Handb. der Alt. V 2, 106f.

In Sikyon feierte Kleisthenes seine eigenen Pythien (Hypoth. Pind. Pyth.); von ihm wird doch auch die Gründung eines eigenen Schatzhauses in D. ausgegangen sein, worin er dem Beispiel des Kypselos von Korinth folgte, vielleicht aus Anlass seines Wagensieges im ersten hippischen Agon des Jahres 582 (Paus. X 7; Thesauros: 11, 1. Plut. qu. conv. V 2, 675 b). Die Sculpturen möchte Homolle wegen ihres recht eigentlich dorischen Inhalts, der nicht zur bekannten dorerfeindlichen Richtung des Kleisthenes stimmen will, erst der Zeit nach dem Sturze des Tyrannen, etwa 570–550, zuweisen (Bull. hell. XX 1896, 657–675). Schon früh hatten die Mächtigen der Erde angefangen, um die Gunst D.s als einer geistlichen Macht zu werben, namentlich wenn es sich darum handelte, Einfluss auf die Gemüter der Hellenen zu erlangen. Noch in späterer Zeit zeigte man in D. den Thron des phrygischen Königs Midas, der 696 oder 676 beim Kimmeriereinfall starb (Herodot. I 14. Busolt Gr. G. II² 462, 1; Zweifel bei Reichel Vorhellen. Götterculte 1897, 17, der darin vielmehr einen mykenischen Götterthron sehen möchte; ihm zustimmend A. Körte Ath. Mitt. XXIII 1898, 97). Bald nachher hatte Gyges von Lydien, der die Mennnadendynastie stürzte und vom delphischen Orakel, wie es heisst, in seiner Herrschaft bestätigt wurde, sechs goldene Mischkrüge und andere Kostbarkeiten im korinthischen Schatzhause als Weihgeschenk deponiert. Dies hinderte ihn nicht, griechische Städte in Ionien zu bekämpfen. Um den Anfang des 6. Jhdts. weihte Alyattes, nachdem er von einer Krankheit genesen war, einen silbernen Mischkrug mit Untersatz, den Glaukos von Chios gefertigt hatte (Herodot. I 19. 25); später war nur noch das eiserne Untergestell übrig (Paus. X 16, 1). Auch Alyattes bekämpfte eifrig die ionischen Städte, und so ist es vielleicht kein Zufall, wenn eine derselben, die seinen Angriff mit Erfolg zurückschlug (Herodot. I 16), Klazomenai, ein Schatzhaus in D. stiftete, als Antwort [2550] auf die Weihgeschenke des Lyders (Schatzhaus Herodot. I 51, die Datierung ist Combination; die Gründung muss jedenfalls vor die persische Eroberung um 540 fallen; über Klazomenai und seine Kunst vgl. S. Reinach Rev. des ét. gr. VIII 1895, 161ff. und die sonstige Litteratur zu den klazomenischen Thonsarkophagen). Die Politik seiner Vorgänger setzte nach beiden Richtungen Kroisos fort. Im J. 556, gleich nach seinem Regierungsantritt, schickte er zum erstenmale θεωροί nach D. (Marm. Par. ep. 41). Seine Weihgeschenke, ein zehn Talente schwerer goldener Löwe, der auf einem Unterbau von goldenen Plinthen ruhte, erregte noch in später Zeit trotz aller Beschädigungen die allgemeine Bewunderung (Herodot. I 50). Als nachher Kroisos angeblich für ein Orakel, worin ihm für den geplanten Feldzug gegen Persien Ratschläge gegeben wurden, an die Delpher pro Mann ein Geschenk von zwei Goldstateren schickte, wurde zu seinen Ehren ein Decret verfasst, das Herodot I 54 nur mit wenigen dialektischen Änderungen wiedergiebt: Δελφοὶ ἔδοσαν Κροίσῳ καὶ Λυδοῖς προμαντηΐην καὶ ἀτέλειαν καὶ προεδρίην καὶ ἐξεῖναι τῷ βουλομένῳ αὐτῶν γενέσθαι Δελφὸν ἐς τὸν ἀεὶ χρόνον (darauf spielt das Decret der Delpher aus dem 2. Jhdt. v. Chr. für eine sardische Gesandtschaft an: Haussoullier Bull. hell. V 1881, 384f. Z. 5; ähnlich S. 398f. Z. 6ff., vgl. Pomtow Jahrb. 1896, 758f.). Auch in den Tempel der Athene Pronaia weiht Kroisos einen goldenen Schild (Herodot. I 92. Paus. X 8, 7), um von anderem zu schweigen. Diese Beziehungen Lydiens zu D. müssen nicht wenig zur Verbreitung griechischer Cultur im Reiche des Kroisos beigetragen haben. Zur Zeit des Xerxes hiess der reichste Lyder Pythios, Herodot. VII 21f. 38f.; mit Πυθ- zusammengesetzte Namen sind auch später in Lydien und Karten sehr häufig (Maass De Lenaeo et Delphinio XIII A. 1). Aber im J. 541/0 (Marm. Par.) fiel das lydische Reich (Marm. Par. ep. 42; über die Zeit Toepffer Beitr. z. griech. Altertumswiss. 88ff. Busolt Gr. G. II² 502; neuerdings hat C. F. Lehmann wieder einen weit frühern Ansatz, das J. 547 oder 546, vertreten, Arch. Ges. März 1898, s. Arch. Jahrb. 1898, 122ff.). Damit hörte der directe Einfluss D.s in dieser Gegend für lange Zeit auf. Aber das Bild des Königs, der so viel für das Orakel gethan, wurde mehr und mehr mit sagenhaften Zügen ausgestattet; am weitesten geht Bakchylides in seinem 468 gedichteten Siegeslied für Hieron. Kroisos errichtet einen Scheiterhaufen, um die Sclaverei nicht zu erleben, besteigt ihn mit Frau und Töchtern und schilt den Gott undankbar. Aber den brennenden Scheiterhaufen löscht eine von Zeus gesandte Regenwolke, und den König mitsamt seinen Töchtern entrückt Apollon zu den Hyperboreern (vgl. das Vasenbild Mon. d. Inst. I 54 und die weitere Litteratur bei Busolt II² 503, 2). Als Harpagos kam und die Knidier ihren Isthmos durchstechen wollten, riet ihnen die Pythia ab, und die Knidier ergaben sich ohne Kampf (Herodot. I 175). D. gab die kleinasiatischen Griechen auf, wofür ein schnödes, ex eventu gefertigtes Orakel über das um 500 zerstörte Milet und Didyma (Herodot. VI 19) charakteristisch ist.

Im J. 548/7 war der delphische Tempel abgebrannt [2551] (Busolt Gr. G. II² 386; Zeugnisse bei Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 329ff.; das Datum bei Paus. X 5, 13). Die delphische Priesterschaft bewies hier ihr Geschick, alles Unglück zum Vorteil zu kehren, zum erstenmale. Auch die Amphiktionie zeigte jetzt, was sie für den Gott leisten wollte und konnte. Sie verdangen den Bau eines neuen Tempels für 300 Talente (Herodot. II 180). Davon hatten die Delpher selbst den vierten Teil aufzubringen, wofür eine Sammelliste in der ganzen bekannten Welt herumgeschickt wurde. Herodot muss sie gesehen haben (Pomtow a. a. O. 333, 1); er führt einen beträchtlichen Beitrag des Amasis von Ägypten (also vor 525) und einen sehr geringen der Bewohner von Naukratis an. Dass auch Kroisos Geldgeschenk von zwei Goldstateren pro Kopf diesem Zwecke galt, meint Pomtow. Aber ein athenisches Adelsgeschlecht übernahm, obwohl verbannt aus der Heimat, die Ausführung des Baus, die Alkmaioniden. Wann sie damit begonnen haben, wissen wir nicht, jedenfalls müssen eine Reihe von Jahren auf die Gesandtschaften gerechnet werden, und dann hat der Bau, wie es alle Analogien zeigen, eine erhebliche Zeit in Anspruch genommen. Wir hatten gesehen, dass die delphisch-attischen Beziehungen im 7. Jhdt. freundliche waren; dann hatte Athen dem Gott gegen Krisa geholfen, und auch bei der Erwerbung von Salamis ist von günstigen Orakeln die Rede (Plut. Sol. 9; spätere attische Erfindung nach Toepffer Quaest. Pis. 26f. = Beitr. z. Altertumsw. 20f.). Als Peisistratos zur Herrschaft kam, wurde es anders. Die Alkmaioniden agitierten gegen ihn und seine Söhne (seit wann?), der spartanische Einfluss steigerte sich, und Kleisthenes hatte gezeigt, wie man den Pythier verehren konnte, ohne von der delphischen Priesterschaft abhängig zu sein. Peisistratos hob also nicht nur die andere apollinische Cultstätte, Delos (O. Gruppe Handb. d. Alt. V 2. 241), sondern er schuf sich auch neben seinem Olympieion ein Pythion; sein Enkel Peisistratos, Sohn des Hippias, weihte dort als Archon im J. 520 den bekannten, wieder aufgefundenen Altar (Thuc. VI 54. CIA IV 1, 373 e). In diesem Pythion wurden auch die Dreifüsse der Sieger in den Thargelien, die sonst ganz dem delischen Apollon galten, aufbewahrt (Theophr. bei Ath. X 424 f). Zu dem grossen delphischen Feste der Pythien schuf er ein Seitenstück in den ebenfalls vierjährigen grossen Panathenaeen, die im selben Jahre, mit bewusster Absicht wohl nur wenige Tage früher als die Pythien, gefeiert wurden (die Panathenaeen Ende Hekatombaion, die Pythien meist im Bukatios-Metageitnion). Auch Peisistratos hatte, wie seine ganze Zeit, einen sehr grossen Orakelbedarf: aber er befriedigte ihn durch die Sprüche des Amphilytos aus Akarnanien (Herodot. I 62), des Musaios, den Onomakritos nach Bedarf interpolierte (Herodot. VII 6), und anderer; eine Masse davon wurde auf der Burg im Athenatempel aufbewahrt und fiel dort dem Kleomenes in die Hände; aber delphische waren schwerlich darunter (Herodot. V 90, 1. Benedikt De orac. ap. Herodot. commem. 4). D. verlor also durch die Peisistratiden erheblich. Dies benutzten die Alkmaioniden. Sie bauten zuerst den Tempel prächtiger als ausbedungen. [2552] Den Porosstein ersetzten sie an der Ostfront durch parischen Marmor. Spintharos von Korinth war der Architekt (Paus. X 5, 13); sein Vorbild scheint der noch jetzt in Trümmern erhaltene alte Tempel von Korinth gewesen zu sein (Pomtow Beitr. 37; Rh. Mus. LI 337f.). Ob Aristoteles mit seiner Behauptung Recht hat, dass die Alkmaioniden trotzdem beim Bau selbst ein gutes Geschäft machten (und dadurch erst die Mittel für ihre weiteren Unternehmungen erhielten), lasse ich dahingestellt (Ἀθ. πολ. 19; dafür Ad. Wilhelm Arch.-epigr. Mitt. aus Oest. XX 1897, 97ff.). Jedenfalls erwarben sie sich durch ihre That eine solche Stellung in D., dass sie kaum erst die Pythia zu bestechen brauchten, um sie zu bewegen, den Lakedaimoniern bei jeder Gelegenheit die Befreiung Athens ans Herz zu legen. Dies half; im J. 510 rückte Kleomenes vor Athen; die Peisistratiden zogen ab. Kurz darauf schüttelte Athen auch die lakonische Vormundschaft ab; und als Kleisthenes seine neue Phylenordnung schuf, wurde der Pythia respectvoll die äussere Bestätigung übertragen; sie hatte aus einer Liste von hundert Archegeten die Eponymen der zehn Phylen auszuwählen. Sehr bald darauf erprobte der neue Staat seine Kraft an den Boiotern und Chalkidiern. Als Siegesdenkmal will v. Wilamowitz Arist. u. Athen II 287f. und jetzt auch Homolle Bull. hell. XX 1896, 616 die Stoa der Athener fassen, deren Inschrift lautet (Haussoullier Bull. hell. V 1881, 13ff. IGA 3 a) Ἀθεναῖοι ἀνεέθεσαν τὲν στοὰν καὶ τὰ hόπλα καὶ τἀκτροτέρια hελόντες τôν πολεμίον (Haussoullier setzt sie nach 460/59, U. Koehler Rh. Mus. XLVI 1891, 1 nach dem Seesiege über die Aigineten nach 490; Pomtow Jahrb. 1896, 612 denkt neuerdings an die Schlacht bei Salamis; vgl. seine späteren Bemerkungen Arch. Anz. 1898, 45; Berl. philol. Wochenschr. 1899, 256). Für den zunehmenden Einfluss von D. sind noch einige schwer anzuordnende Thatsachen zu erwähnen. Über Spartas Stellung zu D. ist mehrfach gesprochen; namentlich war die Einmischung in die spartanischen Thronstreitigkeiten zwischen Kleomenes und Demaratos zu erwähnen. Von den Inseln erbaute jedenfalls vor 524 das kleine Siph-nos einen schönen Thesauros in D. (Herodot. III 57). In Kyrene gebot die Pythia, als unter dem lahmen Battos III. innere Kämpfe tobten, aus dem arkadischen Mantineia καταρτιστῆρα ἀγαγέσθαι; es kam Damonax, und er that unter delphischer Sanction fast genau das, was in der spartanischen Rhetra betont wird; er bestimmte die Befugnisse von König und Volk und schuf eine neue, den thatsächlichen Elementen der Bevölkerung gerecht werdende Phyleneinteilung (Herodot. III 161). Auch in Kypros gab es einen Tyrannen, der nach Kroisos Beispiel D. begünstigt: Euelthon von Salamis, Gastfreund der Pheretima, Herodot. IV 162; auch sein Weihgeschenk stand bezeichnenderweise im korinthischen Thesauros. Vom Westen wird besser erst später ausführlicher zu handeln sein. Vielleicht sind die Schatzhäuser der Spineten (Polemon frg. 28) und Agyllaeer schon im 6. Jhdt. gebaut (ein Orakel an die Agyllaeer um 540, Herodot. I 167). Die Weihgeschenke der Liparer von ihren Tyrrhenersiegen sind möglicherweise schon eben so alt; Lipara ist [2553] um 580 gegründet (Diod. V 9. Paus. X 11, 3).

Für die Beurteilung der delphischen Zustände in dieser Zeit kommt namentlich die starke Bestechlichkeit der Pythia in dem Falle des Demaratos, dessen Königsherrschaft in Sparta auf Betreiben des Kleomenes für ungültig erklärt wurde, in Betracht. Auf die Geschichte von der Ermordung des Fabeldichters Aisopos spielt schon Herodot (II 134) an. Dass sie die Alkmaioniden stark begünstigten, wird man ihnen nicht allzusehr zum Vorwurf machen können. Wohl aber zeigt das ex eventu gemachte Orakel über Milet einen bedenklichen Mangel an Patriotismus, wie er noch stärker bei der Ankunft der Perser hervortritt. Wenig wissen wir aus dieser Zeit über die Verfassung von D. Der blutige Streit der beiden Geschlechter des Krates und Orsilaos und seine Folgen (Aristot. Pol. V 1303 b 37. Plut. praec. reip. ger. 32) fällt nach Koehler Rh. Mus. LIII 1898, 485ff. in die letzten Zeiten der absoluten Adelsherrschaft und ,bildet zusammen mit dem krisäischen Krieg, den Beziehungen zu Kroisos und der Anwesenheit und Wirksamkeit der attischen Emigration für uns den Inhalt der Geschichte D.s im 6. Jhdt.‘ (S. 488). Die Anfänge der Münzprägung werden von Svoronos Bull. hell. XX 1896, 11ff. etwa in die Jahre 520–480 gesetzt.


3. Vom Beginn der Perserkriege bis zum Anfange des dritten heiligen Kriegs (490–356). Wenn Plutarch einmal (def. orac. 15) vorwurfsvoll sagt, dass der Tempel von D. voll wäre von Siegesdenkmälern, die Hellenen über Hellenen errichtet hätten, wie ,Brasidas und die Akanthier von den Athenern‘, ,die Athener von den Korinthern‘, ,die Phoker von den Thessalern‘, ,die Orneaten von den Sikyoniern‘, ,die Amphiktionen von den Phokern‘ – so trat in den Persern den Griechen ein nationaler Feind gegenüber, und dies prägt sich auch in den Weihgeschenken aus. Das älteste derselben wäre, wenn es nach dem Anlass der Stiftung allein ginge, von den Athenern bei ihrem Thesauros gestiftet; es trägt die Inschrift Ἀθεναῖοι τ[ô]ι Ἀπόλλον[ι ἀπὸ Μέδ]ον ἀκ[ροθ]ίνια τε͂ς Μαραθ[ô]νι μ[άχες] (Homolle Bull. hell. XVII 1892, 612. XX 1896, 612; die Buchstaben stehen nach Pomtow Arch. Anz. 1898, 44 in Rasur und gehören anscheinend einer Erneuerung im 4. Jhdt. v. Chr. an). Der, Zehnte dieses Sieges war eine grosse Statuengruppe; diese enthielt Athena, Apollon, Miltiades, die zehn neuen Phylenheroen, Kodros, Theseus und Phyleus (Neleus? Loewy). Paus. X 10, 1 nennt Pheidias als Künstler. Da aber die Beziehung auf Marathon durch die Person des Miltiades gesichert ist (Loewy Studi ital. di filol. class. V 1896, 33ff.), muss man entweder die Beziehung auf Pheidias aufgeben (Loewy) oder das Denkmal in spätere Zeit hinabrücken (so Collignon Hist. de la sculpt. gr. I 520f., der etwa an die Jahre 465-460 denkt). Als 480 Xerxes kam und Makedoner, Thessaler und Thebaner und viele andere griechischen Städte und Stämme medisch gesinnt waren, da schwankte auch der Gott. Die Athener schreckte er durch ein ganz entmutigendes Orakel; als die Boten durch Vermittlung eines angesehenen Delphers wiedereingeführt als Bittflehende noch einmal [2554] fragten, wurden sie auf die hölzerne Mauer verwiesen; ein trostreicher Schlusspassus auf Salamis ist natürlich erst ex eventu zugefügt, Herodot. VII 139–142. Auch den Argeiern riet die Pythia zur Vorsicht, Herodot. VII 148. Die Kreter wollten ebenfalls das Orakel befragt haben, und zwar κοινῆ, aber eine abmahnende Antwort erhalten haben (Herodot. VII 169). Ein Orakel an Sparta, das ihrer Stadt Zerstörung oder den Tod eines Herakliden ankündigte, ist jünger als die Thermopylenschlacht (Herodot. VII 220. 239. IX 64; vgl. über diese Orakel und das Folgende Pomtow Jahrb. 1884, 227ff. Busolt Gr. G. II² 661f. Anm. 4, wo zahlreiche Litteratur). Diejenigen Griechen, die an der nationalen Sache festhielten, leisteten einen Schwur, alle die, welche sich ohne Zwang den Persern ergeben hätten, dem delphischen Gotte zu zehnten (Herodot. VII 132), der es eigentlich gar nicht um ihre gute Sache verdient hatte. Aber das wurde vergessen im Jubel des Sieges. Und als Salamis und Plataiai geschlagen war, da wusste die kluge Priesterschaft rasch alles zu ihrem Besten zu kehren. Namentlich wurde ein Beutezug der Perser, der sich gegen das Heiligtum gerichtet haben soll, mit allem Apparat von Heroenerscheinungen, Gewittern und Erdbeben ausgeschmückt. Die Delpher waren auf den Gipfel des Parnass, nach der korykischen Grotte und nach Amphissa geflohen; nur 60 Mann und der Prophet Akeratos blieben und schauten die Wunder – zumeist wohl in ihrer eigenen Phantasie, Herodot. VIII 33ff. Die Beschreibung dieses abgeschlagenen Überfalls blieb vorbildlich für spätere Zeiten. Die Delpher errichteten dem Zeus ein Tropaion, in dessen Epigramm sie sich rühmten, die Schar der Meder abgewehrt und das Heiligtum geschützt zu haben (Diod. XI 14), sie machten auch lebhaft Propaganda für den Cult der Winde, die bei Artemision den Griechen so wacker gegen die persische Flottenübermacht geholfen hatten, und behaupteten, dies schon vorher in richtiger Ahnung gethan zu haben – um die Erinnerung an die Angst, die sie thatsächlich gehabt hatten, zu verwischen (Herodot. VII 178). Und zahllos waren die anderen Siegesdenkmäler. Nach der Schlacht bei Plataiai hatte das Orakel geboten, einen Altar des Zeus Eleutherios zu erbauen; geopfert wurde auf demselben erst, nachdem im ganzen griechischen Heere die Feuer ausgelöscht waren, welche von den Barbaren für befleckt galten, und reines Feuer von der κοινὴ ἑστία in D. geholt war (Plut. Arist. 20). Das siegreiche Heer stiftete nach D. einen goldenen Dreifuss, der von ehernen um einander geflochtenen Schlangen getragen wurde. Dieser Fuss ist erhalten; auf ihm sind die Namen der am Kampfe beteiligten Städte eingegraben und andere, die nachträglich dieser selben Ehre gewürdigt wurden; auf dem Dreifuss liess nach Thuc. I 132 der spartanische König Pausanias eine ihn verherrlichende Inschrift anbringen, die später von den Lakedaimoniern ausgekratzt und durch eben jene Namen ersetzt wurde. Ein weiteres Epigramm, das Diodor XI 33, 2 überliefert, setzt Fabricius in seiner erschöpfenden Behandlung des Gegenstands, Arch. Jahrb. I 1886, 176ff., auf die verlorene Basis [nach Pomtow unecht]. Für die Seesiege von Artemision und Salamis [2555] weihten die Griechen eine Apollonstatue (Paus. X 14, 5), wohl identisch mit dem von Herodot. VIII 121f. erwähnten zwölf Ellen hohen Coloss, der einen Schiffsschnabel trug.

Die Amphiktionen stifteten Statuen des wackern Tauchers Skyllis von Skione und seiner Tochter Hydne (Paus. X 19, 1, vgl. Herodot. VIII 8), liessen die Epigramme auf den Gräbern der Peloponnesier und der 300 Spartiaten in Thermopylai anbringen; sie setzten auch einen Preis auf den Kopf des Verräters Ephialtes aus.

Besondere Weihgeschenke machten die Aigirieten für Salamis (Herodot. VIII 122); die Plataeer für Plataiai (Paus. X 16, 1); die Epidaurier (ebd.), die Karystier (16, 1). Auch Privatleute machten Stiftungen, so der reiche Kallias, Sohn des Lysimachidos, aus Athen (Paus. X 18, 1); das Weihgeschenk des Themistokles soll die Pythia zurückgewiesen haben (? Paus. X 14, 5f.). Der kluge Makedonenkönig Alexander, der den Anschluss an Griechenland suchte, weihte seine goldene Statue nach D.; freilich ohne dass ausdrücklich der Anlass erwähnt wird (Herodot. VIII 121). Auch der Altar der Chier, den Herodot (II 135) schon sah, mag infolge der Perserkriege gestiftet sein; die Weihinschrift trägt nach Homolle Bull. hell. XX 1896, 617 die Züge vom Anfange des 5. Jhdts. Manchen von diesen Weihungen standen gleichartige an das peloponnesische Hauptheiligtum in Olympia zur Seite. Ebenso wuchs das Ansehen von D. als Platz der Wettkämpfe. Pindars pythische Oden bezeugen es (Litteratur über ihre Chronologie u. s. w. bei Busolt Gr. G. III 1, 150ff.). Namentlich sind es die reichen Herrscher Siciliens, die D. jetzt mit ihren Gaben schmücken. Deinomenes hatte das Orakel befragt (Plut. Pyth. orac. 19); Gelon stiftete zugleich im Namen seiner Brüder Hieron, Polyzalos und Thrasybulos goldene Dreifüsse mit einem Epigramm des Simonides, das den Sieg über die Karthager bei Himera als eine panhellenische Grossthat feierte (Schol. Pind. Pyth. I 135, vgl. Bakchyl. III 17ff. Diod. XI 26, 7. Ath. VI 231f; Reste der Basen mit Inschriften: Homolle Bull. hell. XVIII 1894, 179f. und ausführlicher Mélanges Henry Weil 1898, 207ff.). Eine Statue des Hieron sah Plutarch (de Pyth. orac. 8); ihre Inschrift ist wiederaufgefunden (Bull. hell. XXI 1897, 404f.). Die schöne im Jahre 1896 oberhalb des Tempels ausgegrabene Bronzestatue eines fast unbärtigen Jünglings im Wagenlenkercostüm, vervollständigt durch Bruchstücke des dazu gehörigen Viergespanns, wird durch das Mittelstück einer grossen, an demselben Orte gleichzeitig gefundenen Basis, deren Zugehörigkeit die Entdecker mit grosser Wahrscheinlichkeit angenommen haben, als Weihung eines [P]olyzalos bezeichnet, den Homolle nicht ansteht, für den Sohn des Deinomenes zu halten (Acad. des inscr. Paris XXIV 1896, 362ff. mit 3 Tafeln, dazu die prächtige Veröffentlichung Homolles Fondation Eugène Piot 1898: L’aurige de Delphes). Der Name des Polyzalos steht in Rasur und weist spätere Schriftzüge auf als die zweite, zur ursprünglichen Fassung gehörige Zeile, welche die Dedication an Apollon in hexametrischer Fassung enthält und nach ihrem Schriftcharakter mit den oben erwähnten Weihungen der syrakusanischen Grossen [2556] nahe Berührung hat; das vierstrichige ε gemahnt an die olympische Bronze des Geloers Pantares (Dittenberger-Purgold Inschr. von Olympia 142). Sicherlich war der Wagenlenker keiner der syrakusanischen Fürsten, welche niemals selbst die Rennbahn betreten haben und das Wagenlenkercostüm ohne Zweifel verschmäht hätten, aber sehr wohl kann der bekannte Polyzalos der Stifter des fürstlichen Weihgeschenks gewesen sein – der Dargestellte war dann eben sein Wagenlenker (vgl. das Verhältnis des Karrhotos zu Arkesilas IV., Pind. Pyth. V). Über den Anlass der Rasur und den Namen, der vordem dagestanden haben könnte, enthalte ich mich der Vermutungen, deren Wert doch nur ein subjectiver sein könnte. Bald nach den Perserkriegen erwirkten die Athener von den Amphiktionen einen günstigen Beschluss, der ihnen freie Hand gegen die Doloper von Skyros gab (im J. 476; Plut. Cim. 8). Athen hatte auch Gelegenheit, nach der Schlacht am Eurymedon 465 noch ein Siegesdenkmal über die Perser aufzustellen (Paus. X 15, 4). Als dann die Athener und Argeier sich verbündet und bei Oinoe einen Sieg über die Lakedaimonier erfochten hatten, liessen die Athener als Siegesdenkmal in der Stoa Poikile ein Bild der Schlacht malen; die Argiver aber weihten eine grosse Statuengruppe nach D., Werk des Hypatodoros und Aristogeiton, darstellend die Sieben gegen Theben und, anscheinend von demselben Weihgeschenk, die Epigonen (Paus. X 10, 3. Robert Hermes XXV 1890, 412ff., wo er die Schlacht 462–458, und genauer VIII. hallisches Winckelmannsprogramm 1895, 8f., wo er sie Sommer 460 oder Frühjahr 459 ansetzt; Busolt Gr. G. III 1, 324f. zieht 456 vor, spricht sich aber auch gegen die übliche Hinabsetzung in die Zeit des korinthischen Krieges aus; über den Ort Pomtow Arch. Anz. 1895, 6ff.). Nach dem Siege von Oinophyta im J. 457 wurden die Athener die Herren von Boiotien und Phokis (Thuc. I 108). Dies blieben sie auch trotz der missglückten Expedition nach Thessalien (Thuc. I 111), die wohl der Anlass war, dass die Pheraeer ein Siegesdenkmal über die athenische Reiterei in D. aufstellten (Paus. X 15, 4). Die Phoker waren damals, wie auch das Bruchstück einer Urkunde lehrt (CIA IV p. 8 nr. 22 b; vgl. v. Wilamowitz Arist. u. Ath. II 303) mit Athen sehr befreundet; damals malte Polygnotos von Thasos, der Freund des Kimon, für eine Stadt des attischen Seebundes die Lesche der Knidier aus. Dieselbe war oberhalb des Grabes des Neoptolemos errichtet (Paus. X 28, 4), weshalb dieser Heros auch auf dem einen der Gemälde, das die Iliupersis darstellte, die am stärksten handelnde Person war. Das andere Bild, der Aufenthalt des Odysseus in der Unterwelt, hatte durch die dargestellten Personen besondere Bezüge auf die Auftraggeber, darunter nicht nur die Knidier (Iaseus–Triopion), sondern auch auf andere dorische Städte (Klytia = Kos, Kamiro = Kamiros), auf die Heimat des Künstlers (Tellis und Kleoboia) und, was für die politische Constellation besonders wichtig ist, auf Phokis (Schedios) und D. (Thyia). Diesen Nachweis und eine genaue Besprechung der Bilder enthält das XVI. und XVII. hallische Winckelmannsprogramm von C. Robert (1892 und 1893). Die Halle war [2557] offen und jedermann zugänglich, man trat durch die Thüre ein, sass und plauderte darin (Plut. def. orac. 6). Über die Gemälde giebt es eine grosse Litteratur; s. Polygnotos. Die Lesche behandelt auf Grund der französischen Ausgrabungen H. Pomtow Arch. Anz. 1898, 45ff. Der Friedenszustand wurde durch die Lakedaimonier unterbrochen, welche in dem sog. (zweiten) heiligen Kriege D. besetzten und von den Phokern unabhängig machten (Thuc. I 112). Sie erhielten dafür die Ehre der Promanteia, die sie auf der Stirn des ehernen Wolfes, neben dem grossen Altar (Paus. X 14, 7). eingraben liessen (Urkunde von Philochoros frg. 88, FHG I 398 benutzt, vgl. Plut. Per. 21). Zwei Jahre darauf kamen die Athener unter Perikles und gaben das Heiligtum den Phokern zurück; dafür erhielten sie nun ihrerseits die Promanteia, die sie auf der rechten Seite desselben Wolfes anbrachten. Es ist dies zugleich ein typisches Beispiel, wie man in D. fremde Weihgeschenke wie auch Basen und Mauern benutzte, um darauf eigene Urkunden zu verewigen (Thuc. Plut. Philoch. a. a. O.). In diesem Falle war es ein von den Delphern selbst gestifteter Gegenstand. Damals wird Herodot Sparta besucht haben, wo man der politischen Lage wegen von dem delphischen Einfluss auf die lykurgische Gesetzgebung ausnahmsweise nichts wissen wollte (s. o.). Dass Herodot zur Zeit des spartanischen Einflusses, also 448, in D. war, hat man daraus gefolgert, dass er eine spartaner-freundliche Fälschung, die Anbringung der Aufschrift Λακεδαιμονίων auf einem goldenen περιρραντήριον des Kroisos, erwähnt, wobei er den Namen des Fälschers verschweigt, weil er wohl ein angesehener Zeitgenosse war (Kirchhoff Entstehung des herodot. Geschichtswerks 32ff.). Doch ist es auch denkbar, dass die Athener die unschädliche Lüge ruhig stehen liessen; hatten sie doch Wichtigeres zu thun, als dem Kroisos zu seinem Recht zu verhelfen, und spricht gerade die Aufdeckung der Fälschung für eine spartanerfeindliche Stimmung. Lange dauerte das attische Übergewicht nicht; der unglückliche Tag von Koroneia im J. 447 raubte den Athenern ihre Hegemonie jenseits des Kithairon. Auch D. erlangte nicht nur die Unabhängigkeit, sondern trat auch in einen entschiedenen Gegensatz zu Athen (Kirchhoff Thukydides und sein Urkundenmaterial 32). Dies zeigte sich bei Thurioi: im J. 445 war diese Neugründung unter Athens Leitung ausgeführt, aber als nachher zwischen den Bewohnern Streit entstand, welche Stadt als Mutterstadt anzusehen und wer als κτίστης zu bezeichnen sei, da entschied der Gott, die Rechte Athens missachtend, ohne sie gerade zu verletzen, dass er selbst der Gründer sei (Diod. XII 35; Busolt Gr. G. III 1, 537f. hebt richtig die Tendenz hervor). Als im J. 432 die Spartaner den Krieg gegen Athen beschlossen, antwortete ihnen das Orakel auf ihre Frage, sie würden siegen, wenn sie kräftig kämpften, und der Gott selbst würde ihnen helfen, gebeten und auch ungebeten (Thuc. I 118, 3, vgl. I 121. 143). Weshalb auch Thukydides in seinen erfundenen Reden auf beiden Seiten die Möglichkeit erwägen lässt, dass die Spartaner in Olympia und D. eine Anleihe machten. Im J. 426 fand unter delphischer Sanction die [2558] Besiedlung von Herakleia durch die Spartaner statt, zum Schutz von Trachis und zur Eröffnung der Strasse nach Norden (Thuc. III 92f.).- Auf diesem Wege marschierte denn auch Brasidas nach Thrakien. Im Winter 424/3 zog er die Akanthier auf seine Seite, mit denen er in D. ein Schatzhaus weihte, das die Weihinschrift trug ,Brasidas und die Akanthier von den Athenern‘ (Plut. Lys. 1; def. orac. 14. 15). Dem stehen freilich von athenischer Seite andere Weihgeschenke entgegen; Phormion weihte Schiffsschnäbel und Schilde, die er in der Schlacht bei Rhion 428 erbeutet hatte (Paus. X 11, 6, der diese Weihung verkehrterweise auf die ganze Athenerhalle bezieht). Und athenische Bundesgenossen, die Messenier und Naupaktier, stifteten nach Olympia und D. hohe dreiseitige Basen, die olympische mit der Nike des Paionios gekrönt, die delphische wiederhergestellt von Pomtow Jahrb. 1896, 505ff. Als Anlässe der Stiftungen sind mehrere Ereignisse vorgeschlagen; Pomtow (S. 600f.) bezieht das delphische Denkmal auf die Thaten im amphilochischen Kriege 426/5, das olympische auf die Teilnahme an der Besetzung von Pylos und Sphakteria. Wann diese Denkmäler vollendet sind, ist nicht sicher; jedenfalls wurde erst durch den Waffenstillstand vom Frühjahr 423 D. wieder frei zugänglich, indem festgesetzt wurde, dass jeder beliebige das Orakel befragen dürfe, und auch Vorsorge für die Schätze des Gottes getroffen wurde (Thuc. IV 118. Kirchhoff Thukyd. 4ff). Im Frieden des Nikias (421) wurde festgesetzt, dass jeder die heiligen Stätten besuchen und Orakel einholen dürfe, und dass das Heiligtum und der Tempel in D. autonom sein solle (αὐτονόμους εἶναι καὶ αὐτοδίκους καὶ αὑτῶν καὶ τῆς γῆς τῆς ἑαυτῶν κατὰ τὰ πάτρια). Damit wurde D., das kürzlich noch gegen das ionische Apollonheiligtum in Delos für das boiotische in Tegyra) eingetreten war (Plut. def. orac. 5) und den verbannten König von Sparta, Pleistoanax, wohl wegen Bestechung der πρόμαντις begünstigt hatte (Thuc. V 16, 2f. Plut. Pyth. orac. 19), frei für Athen.

Dies benutzte, wie es scheint, Alkibiades, dessen grosse Politik gerade in diese Zeit fällt. D. geht auf kurze Zeit in athenisches Fahrwasser über. Die Anzeichen hierfür sind bisher wenig beachtet. Erst A. Körte ist der Nachweis gelungen, dass in diese Zeit, und nicht, wie man früher allgemein meinte, in die perikleische, das berühmte attische Gesetz über die ἀπαρχή der Feldfrüchte an die eleusinischen Gottheiten gehört, welches auf ein Orakel des Gottes von D. Bezug nimmt (CIA IV 1 p. 59ff. nr. 27 b = Dittenberger Syll.² 20. A. Körte Athen. Mitt. XXI 1896, 320ff.) und woran Isokrates im Panegyrikus 31 (im J. 380) anknüpft. Die Beweise Körtes sind sprachlicher Art und sachlich; die Folgen einer solchen ἀπαρχή sind nämlich, wie er nachweist, in älterer Zeit kaum zu spüren, dagegen von Ende des 4. Jhdts. ab und später sehr stark. Gerade die Forderung, auch an die nichtverbündeten Städte Gesandtschaften wegen der ἀπαρχαί zu schicken, passt in eine Zeit, als Athen weitgehende politische Aspirationen hatte, wie sie vor dem Scheitern der peloponnesischen Allianz gegen Sparta, der [2559] Schlacht bei Mantineia im J. 418 war. In diese Zeit nun fällt auch ein sehr merkwürdiges Stück, der euripideische Ion. Derselbe citiert den um 422, die Zeit des Nikiasfrieden, gedichteten Erechtheus, ist also jünger als dieser. Er schildert ein Verbrüderungsfest zwischen Xuthos, dem Gatten der Erechtheustochter Kreusa, und den Delphern. Ion, der Held des Stückes, wird in einer Grotte bei den Makrai, am Nordabhange der Burg, wie v. 501ff. zeigt, in der Pansgrotte, von Apollon empfangen; ebenda setzt ihn auch Kreusa aus; Hermes bringt das Kind nach D., wo es von der Priesterin gepflegt, als χρυσοφύλαξ und ταμίας (und νεωκόρος im eigentlichsten Sinn) aufwächst. Dass der Cult des Pan erst nach der Schlacht bei Marathon an dieser Stelle eingeführt ist, müssen wir wohl den Alten glauben (Herodot. VI 105). Er war wenigstens so alt. Über Apollon haben wir längst eine durch die neuesten Ausgrabungen von Kavvadias vermehrte Reihe von Zeugnissen, dass er in der Kaiserzeit als ὑπὸ Μακραῖς, ὑπὸ Ἄρκαις oder Ὑπακραῖος verehrt worden ist (Ἐφ. ἀρχ. 1897, 1ff.). Euripides sagt nur, dass diesen Ort der Pythier (wenn man dafür des Metrums wegen Φοῖβος einsetzt, so besagt dies wenig) und die pythischen Blitze ehren (v. 285). Er spielt damit auf die Beobachtung der Blitze über dem Harma an, die nach Strabon IX 404 vom Altar des Zeus Astrapaios auf der Mauer zwischen Olympieion und Pythion aus stattgefunden hat. Dörpfeld hat deshalb am Nordabhange ein Pythion und ein Olympieion angenommen, die auch Thukydides in seiner berühmten Skizze von der ältesten Stadtgeschichte (II 15, 4) gemeint habe. Aber Thukydides spricht an einer anderen Stelle (VI 54) sicher vom peisistratischen Pythion, über dessen Lage am Ilisos kein Zweifel besteht, hat also, wenn er von einem Pythion in Athen ohne Unterscheidung spricht, nicht gut ein anderes meinen können als dieses. Sodann ist es auch sicher und namentlich von Töpffer nachgewiesen, dass Ion zunächst in der attischen Tetrapolis zu Hause war und erst spät in Athen Eingang gefunden hat. Euripides aber musste ihn an der Burg, innerhalb des erechtheischen ἄστυ geboren sein lassen, um seinen Zweck, ihn zu einem urathenischen Erechthiden zu machen (was er in Wahrheit gar nicht war), zu erreichen. Dies nötigte ihn, auf den Geburtsort ein geborgtes Licht fallen zu lassen, das nicht viel klarer würde, wenn die Fiction schon ein anderer kurz vorher gemacht hätte, das aber ausreichen konnte, der Stelle in der Kaiserzeit zu einem dürftigen Cult zu verhelfen. Hätte Euripides von diesem eine Ahnung gehabt – nie wäre es ihm eingefallen, das Wirken des Apollon in die Pansgrotte zu verlegen! Dass er dies that, beweist, dass keine apollinische Cultstätte zur Verfügung stand (vgl. die trefflichen Ausführungen von E. Ermatinger Die att. Autochthonensage bis auf Euripides 1897, 127, 75; den gegenteiligen Bemerkungen von S. Wide Berl. phil. Woch. 1898, 848 kann ich nicht zustimmen). [Diese Darlegung könnte natürlich durch neue Funde, die gerade an dieser Stelle dank der Initiative von Kavvadias und der archäologischen Gesellschaft zu erhoffen sind, in vieler Hinsicht abgeändert werden. Aus der gleichzeitigen gesteigerten Berücksichtigung von [2560] Eleusis würde sich, worauf mich v. Wilamowitz hinweist, die an und für sich auffallende und durch den Zusammenhang allein nicht begründete Verherrlichung der eleusinischen Feier im Chorlied (v. 1074ff.) erklären]. Ion ist der Stammvater der vier ionischen Phylenheroen, welche die Kykladen und die kleinasiatische Küste besiedeln werden; von Xuthos und Kreusa aber werden Doros und Achaios geboren werden. So schliesst diese Tendenzdichtung, die für das damalige Athen grosse Aspirationen voraussetzt. Bald macht diesen die Schlacht bei Mantineia nach dem Peloponnes hin ein Ende. Den Argeiern war es noch vergönnt, im J. 414 ein Siegesdenkmal über die Lakedaimonier in D. zu weihen (Paus. X 9, 12; der Sieg von Thyrea ist aber nicht, wie Pausanias meint, der aus Herodot bekannte, sondern der von Thuc. VI 95 erwähnte, bei dem besonders die Masse der Beute hervorgehoben wird; s. Brunn G. d. gr. K. I² 198 und den Art. Antiphanes Nr. 21). Dann kam die schwere sicilische Katastrophe (413). Athen sank; die siegreichen Syrakusaner weihten ein Schatzhaus (Paus. X 11, 4).

Bald hatten auch die Megarer Anlass, einen Erfolg in D. durch ein Weihgeschenk zu verewigen (Paus. X 15, 1, vgl. Plut. Pyth. orac. 16; im J. 409 nach Diod. XIII 65). Und als Athen gefallen, weihte Lysandros eine grossartige Statuengruppe von Bronze als Siegesdenkmal, worin er von Poseidon bekränzt dargestellt war, dazu die Götter von D. und Sparta (die Dioskuren) und seine zahlreichen Unterführer, meist von den Bundesgenossen (Paus. X 9. Plut. Lys. 12. 18; de Pyth. orac. 2; die Reste bei Homolle Bull. hell. XXI 1897, 284ff.). Spartas Einfluss war in D. wiederhergestellt. Dementsprechend unterhielt Lysandros fortdauernd gute Beziehungen zur Priesterschaft, die er allerdings auch zu allerhand Schwindel benutzt haben soll (Plut. Lys. 18. 26), und Agesilaos kam nach der halbgewonnenen Schlacht von Koroneia an den Pythien 394 nach D., um das Zehntel der asiatischen Beute dahin zu stiften (Xen. hell. IV 3, 21. A. Mommsen Delph. 131f.). Pausanias, der aus Sparta verbannte König, schrieb eine von Ephoros benutzte Schrift, worin er, Herodot entgegen, wieder stark den grossen Einfluss von D. auf die lykurgische Verfassung betonte (395–385); vgl. über ihn Ed. Meyer Forschungen zur alten Gesch. 1215ff., dessen Folgerungen etwas einzuschränken sind, s. o. S. 2540.

Über die inneren Zustände in D. am Anfange des 4. Jhdts. erfahren wir vielerlei aus dem Gesetz der Labyaden, Bull. hell. XIX 1895, 5ff. = Dittenberger Syll.² 438. Diese auf vier Seiten eines rechteckigen Pfeilers geschriebene Urkunde, welche das ionische Alphabet noch in einer Übergangsstufe verwendet, enthält genaue Bestimmungen über die Thätigkeit und Pflichten der Beamten der πάτρα, über die Einkünfte und Strafen, die Versammlungen, die gesetzmässigen Opferschmäuse und namentlich auch Verfügungen über die Totenbestattung, wo die Beschränkungen der Klage lebhaft an solonische Bestimmungen gemahnen. Wie zahlreich die Labyaden waren, geht daraus hervor, dass in einer Versammlung (ἁλία) 182 Stimmen für einen Beschluss abgegeben sind. Den Labyaden gehört übrigens auch die älteste delphische [2561] Inschrift IGA 319 = Collitz Gr. D.-Inschr. 1683, ergänzt von Pomtow Berl. phil. Woch. 1897, 96; vgl. E. W. Buchheim Beitr. zur Geschichte des delph. Staatswesens I, Progr. Gymn. Freiberg 1898, 16ff. Ausser ihnen gab es in D. noch manche anderen bedeutenden Sippen, so die Θραικίδαι (Diod. XVI 24) und das sich von Deukalion ableitende Geschlecht, aus dem die Ὅσιοι gewählt wurden (s. o.). Es hängt dies mit der delphischen Flutsage zusammen, wonach das Schiff des Deukalion auf dem Parnass sitzen blieb, und welche der hoch am Parnass gelegenen Stadt Lykorcia ein besonderes Alter als Zufluchtsort bei der Überschwemmung zuwies. Da Deukalion aus Thessalien stammt und mit der Genealogie der griechischen Stämme, auch mit den Sagen von Amphiktion eng zusammenhängt, ist es kaum wahrscheinlich, dass seine Einfügung in die delphischen Sagen älter ist als der erste heilige Krieg. Aus der Geschichte sehen wir, dass einzelne hervorragende Männer in D. stets einen gewissen Einfluss geltend gemacht haben, oft im üblen Sinne. Zu einer Charakteristik der Zeit würde auch gehören, dass wir die Schätzung des Orakels nicht nur im Volk, sondern auch bei den geistig am höchsten stehenden Zeitgenossen würdigten. Nach den sog. Sieben Weisen war es namentlich Demokrit, welcher in sehr würdiger Weise des Orakels gedachte; dann wissen wir, wieviel Sokrates dem Gott vertraute und wie seine so ungleichen Schüler Xenophon (Weihung nach dem Zuge der Zehntausend, Xen. anab. V 3, 5) und Platon ihm folgten. Das attische Drama, das in stärkerer Weise den wechselnden Tagesströmungen der Politik folgte, nahm zu D. sehr verschiedene Stellungen ein. Selbst Aischylos, dem es doch mit der Religion tiefernst war, hat nicht nur die Orestie gedichtet, in der das Gebot des delphischen Gottes einen entscheidenden Platz einnimmt und auch im Conflicte mit anderen Pflichten siegreich bleibt, sondern auch die Verse der Thetis, die Platon im Staat missbilligt, wie Phoibos bei ihrer Hochzeit allen Segen verkündigt habe und sie seinen göttlichen Schermund für frei von jeder Lüge gehalten habe – ὁ δ’ αὐτὸς ὑμνῶν, αὐτὸς ἐν θοίνῃ παρών, αὐτὸς τάδ’ εἰπών, αὐτός ἐστιν ὁ κτανὼν τὸν παῖδα τὸν ἐμόν. Dass sich Euripides eine sehr unbefangene Kritik des Gottes erlaubte, zeigt selbst der Ion, in dem äusserlich die Beziehungen zwischen Athen und D. so günstig erscheinen. Die grosse Bedeutung D.s in den griechischen Sagen, wenigstens in der Gestaltung derselben, wie sie uns meist in den mythographischen Handbüchern der späteren Zeit vorliegen, geht zum guten Teil auf das attische Drama zurück. Doch fehlt es hier an Raum, dies auszuführen, das gehört in eine Geschichte der griechischen Sage, die noch zu schreiben ist.

In das erste Jahrzehnt des 4. Jhdts. würde der Überlieferung nach die Sendung eines goldenen Mischkrugs fallen, den die Römer nach der Einnahme von Veii nach D. schickten (Liv. V 28. Plut. Camill. 8. Diod. XIV 93). Er kam, nachdem ihn Seeräuber weggenommen, durch Vermittlung des Liparaeers Timasitheos, dessen Nachkommen in Lipara von den Römern noch später geehrt wurden, in das Schatzhaus der Massalioten. An dieser einzelnen Stiftung wird kaum zu zweifeln sein. Das Schatzhaus [2562] der Massalioten war schon früher angelegt, A. Mommsen Delph. 146f. Th. Mommsen hat den delphischen Einfluss auf Rom, der Überlieferung über die Sibyllenorakel u. a. folgend, in ziemlieh frühe Zeit hinaufgerückt (R. G.⁶ I 178f., vgl. über Spina und Caere 139f.); dagegen bemerkt Diels Sibyll. Blätter 46, 3, dass ausser Sagen, die man billig bei seite lasse, das Vorhandensein eines irgendwann gestifteten Kraters in D. gegen häufigen Verkehr spräche, da er in einem fremden Schatzhaus stand, während die Caeritaner längst ihr eigenes hatten. Erst nach dem hannibalischen Kriege sei der delphische Einfluss in Rom sicher nachweisbar. Für das Verhältnis zu Athen kommt das sehr verstümmelte Amphiktionengesetz CIA II 546 in Betracht, das im J. 380/79 in Athen veröffentlicht ist und Einzelheiten des Cultes, namentlich aber auch die Pflichten der Hieromnemonen, ihre Inspectionsreisen, die Sorge für die heiligen Strassen und Ähnliches behandelte (s. Amphiktionia). Am wichtigsten aber war für die allgemeine Lage die Besiegung der Spartaner bei Leuktra 371 und das Aufkommen der thebanischen Macht. Nach Paus. X 11, 5 wäre damals das Schatzhaus der Thebaner in D. erbaut worden; doch bemerkt Pomtow dagegen, dass die Fundamente viel älter seien und dass nach Diod. XVII 10 vielmehr die Siege über die Phoker – nämlich im dritten heiligen Kriege – den Anlass zur Stiftung gaben; daher auch Asopichos, der Liebling der Epaminondas, seinen Schild mit dem Tropaion von Leuktra (Theopomp. bei Ath. XIII 604f) noch an einem anderen Orte weihte. Es folgten rasch in demselben Sinne das Weihgeschenk der Argeier wegen ihrer Teilnahme an der Gründung von Messene, eine Gruppe ihrer ältesten sagenhaften Könige (Paus. X 10, 5; wiedergefundene Reste bei Homolle Bull. hell. XX 1896, 605ff. XXI 1897, 401, 8), und das arkadische Siegesdenkmal, stolz den Nauarchen des Lysandros gegenübergestellt, nahe dem anderen grossen Weihgeschenk von Argos, den Epigonen (Paus. X 9, 5; Inschrift von Pomtow wiedergefunden, s. oben Bd. II S. 1129; neue Stücke der Basis mit Aufschriften bei Homolle Bull. hell. XXI 1897, 276ff. Bulle und Wiegandt Bull. hell. XXII 1808, 328ff.). Bald nach Leuktra drohte von D. her der Freiheit der Hellenen eine schwere Gefahr. Iason von Pherai verlangte für die Pythienfeier des J. 370 von den Städten Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine; der Stadt, die das schönste Rind liefern würde, setzte er einen goldenen Kranz als Preis aus. Die Thessaler sollten sich rüsten; er wollte den Vorsitz der Pythien übernehmen und mit einem grossen Opfer feiern. Iason wurde freilich ermordet, bevor er seine Pläne ausführen konnte, aber er zeigte einem Späteren, Glücklicheren den Weg (Xen. hell. IV 4, 29ff.). Kurz zuvor muss der delphische Tempel wenigstens teilweise zerstört oder doch stark beschädigt worden sein. Die entscheidende Stelle der Inschrift, welche den Thuriern ihre Proxenie erneuert, bei J. Schmidt Athen. Mitt. V 1880, 202f., 62 wird verschieden ergänzt; vgl. U. Koehler Herm. XXVI 1891, 45, 1. Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 357 und Arch. Anz. 1897, 83f. schlägt statt des bisherigen ἐπεὶ ὁ ναὸς κατ[εκα]ύθα vor κατ[εχ]ύθη zu lesen; er [2563] macht auch geltend, dass die Niedrigkeit der in den J. 353ff. (s. u.) verwendeten Bausummen eher für den Ausbau eines teilweise (durch Erdbeben?) eingestürzten Tempels, als für einen grossartigen Neubau sprächen. Homolles Vorschlag (Bull. hell. XX 1896, 684ff.) κατ[ην]ύθη) ist, wie Pomtow bemerkt, sprachlich unzulässig, da die Form κατανύσθη lauten müsste. Wahrscheinlich handelt es sich um das grosse Erdbeben von 373, das auch Helike und Bura zerstörte (Homolle, Dittenberger Syll. I² 93 Anm. 3). Jedenfalls war eine erhebliche Ausbesserung nötig. Schon bei den Friedensverhandlungen in Sparta, 371 v. Chr., scheint es ausgemacht gewesen zu sein, dass jede Stadt nach Belieben εἰς τὸν ναὸν τοῦ Ἀπόλλωνος, d. h. für den Bau des Tempels, beisteuern sollte (Xen. hell. VI 4, 2. Koehler Athen. Mitt. I 1876, 16f.). Zum nächsten Friedenscongress, der in D. selbst stattfand (Koehler a. a. O. 12ff. Diod. XV 70. Xen. hell. VII 1, 27, welcher tadelt, dass man den Gott gar nicht gefragt habe, sondern nach eigener Meinung verfahren sei), gehört ein im Frühsommer 368 v. Chr. gefasster attischer Volksbeschluss (CIA II 51 – Dittenberger Syll.² 89) wegen Briefen des Dionysios von Syrakus, in denen von der οἰκοδομία τοῦ νεώ und der Herstellung des Friedens die Rede war. Einen Erfolg hatte dieser Congress nicht. Epaminondas setzte seine Angriffe gegen Sparta fort. Für D. war es von Bedeutung, dass die Phoker, die als ὑπήκοοι der Thebaner (Xen. hell. VI 5, 23) den ersten Zug nach dem Peloponnes mitgemacht hatten, sich beim letzten (362 v. Chr.) ausschlοssen, da ihr Bündnis mit Theben nur ein Schutzbündnis sei. Dies war der Anfang der Entzweiung (Schäfer Demosth. I² 489), die bald zu offenem Kampf führte.

4. Vom Beginn des dritten heiligen Krieges bis zur Herrschaft der Aitoler (357–c. 300). Die Phoker hatten, obwohl mit den Thessalern von altersher verfeindet und auch mit den Boiotern nur für kurze Zeit gezwungen vereint, ihre alten Ansprüche auf den Besitz des Orakels nicht aufgegeben. Ein Beschluss der Amphiktionie, in der die Thessaler damals noch den überwiegenden Einfluss hatten, verurteilte sie wegen Bebauung von kirrhaeischem Land zu einer Geldbusse, die sie nicht zahlen wollten. Da wagte Philomelos mit seinem Bruder Onomarchos, Strategen der Phoker, einen kühnen Schritt; sicher wenigstens der halben Zustimmung von Sparta und Athen, welche beide mit der Amphiktionie auf gespanntem Fusse standen (für Athen vgl. CIA II 54 = Dittenberger Syll.² 100; Sparta war mit einer Geldbusse wegen der Besetzung der Kadmeia belegt), besetzte er D. im J. 356. Das Geschlecht der Thrakiden, das Widerstand leistete, wurde ausgerottet, die Urkundenstele der Amphiktionenbeschlüsse vernichtet. Das Heiligtum wurde am westlichen Zugange, wo die Spuren von Ulrichs nachgewiesen sind, und vielleicht auch im Osten durch Befestigungen geschützt, die Pythia gab gezwungen das Orakel, dass Onomarchos thun dürfte, was ihm beliebe. Man griff zuerst nur die Tempelkasse an, um daraus Söldner zu werben, erst die Nachfolger des Philomelos vergriffen sich an den Weihgeschenken. Über die Kriegsereignisse Diod. XVI 23ff. Paus. X 2, 1. [2564] Schäfer Demosth.² I 488ff. (Näheres s. u. Phokis und Philippos III. von Makedonien). Gegner der Phoker waren zunächst ihre Nachharn: die Lokrer, die Thehaner und ihre Erhfeinde, die Thessaler. Philomelos gewann mehrere Siege, erlitt aber schliesslich eine entscheidende Niederlage von den Boiotern, in der er selbst fiel. Sein Nachfolger Onomarchos begann wieder mit Erfolgen. Gegen ihn trat zuerst Philipp von Makedonien ins Feld, der zweimal geschlagen endlich einen grossen Sieg erfocht, wobei Onomarchos seinen Tod fand. Aber die Athener hinderten ihn, schon jetzt durch die Thermopylen in Griechenland einzudringen. Noch lange dauerte mit wechselndem Erfolg der Kampf. Die Tempelschätze wurden während desselben systematisch geplündert, aus den Edelmetallen Geld geprägt, das zur Besoldung der Söldner sehr notwendig war (Head HN 288. Svoronos Bull. hell. XX 1896, 13ff. Bourguet ebd. 210; Theopomp u. a. schrieben über die geraubten Weihgeschenke dicke Bücher, s. die Quellenübersicht). Den Gegnern Philipps, den Söhnen des Odrysenkönigs Kersebleptes, Iolaos, Poseidonios, Medistes und Teres, verliehen die Delpher im J. 351/350 die Proxenie (Perdrizet Bull. hell. XX 1896, 466ff.). Zum zweitenmal kam Philipp von den Boiotern gerufen, diesmal mit durchschlagendem Erfolg; Phalaikos, der phokische Stratege, schloss eine Capitulation, die ihm freien Abzug sicherte, die Phoker ergaben sich. Den Inhalt des Friedens enthält Diod. XVI 60: Philipp von Makedonien erhielt die beiden Stimmen der Phoker im Amphiktionenrat für sich und seine Nachkommen als persönliches Recht; die Phoker werden aus der Amphiktionie ausgeschlossen, ihre Städte in Dörfer aufgelöst u. s. w., sie müssen jährlich dem delphischen Gott 60 Talente zahlen, bis sie das geraubte Gut ersetzt haben (Protokolle darüber aus D.: Bourguet Bull. hell. XXI 1897, 321ff.; im Heiligtum der Athena Kranaia bei Elateia. Bull. hell. XI 1877. 321ff., vgl. Pomtow Jahrb. 1896, 628, 111; Rh. Mus. LI 1896, 355, 2. Dittenberger Syll.² 141ff.). Philipp sollte mit den Boiotern und Thessalern den Agon der Pythien abhalten (natürlich erhielt er auch die προμαντεία. vgl. Demosth. IX 32). In die Zeit, die diesem Frieden voranging und folgte, führt uns eine Reihe von Urkunden ersten Ranges, die delphischen Tempelbaurechnungen, von denen die hervorragendste von Bourguet Bull. hell. XX 1896. 197ff. veröffentlicht ist; vgl. Pomtow Phil. Wochenschr. 1897. 260: Arch. Jahrb. 1897. 84. 739. 760ff. B. Keil Herm. XXXII 1897, 399ff. Dittenberger Syll.² 140. Wir sehen daraus, dass in den zehn Jahren des ‚heiligen Krieges‘, der aber in D. nur während der Jahre, als der Krieg wirklich in der nächsten Nähe tobte, als solcher empfunden ist, am Tempel weitergebaut wurde: wie Pomtow aus der niedrigen Bausumme schliesst, war dies kein totaler Neubau, sondern nur ein Umbau der beiden durch Erdbeben zerstörten Giebelseiten; der Ostgiebel sei von 371–357, der Westgiebel von 353–328 wiederhergestellt worden. Die Verwaltung der Baugelder besorgte die Commission der ναοποιοί, deren wechselnde Zusammensetzung ein interessantes Bild von der verschiedenen politischen Lage gewährt. Von Haus aus hatten die Staaten, welche [2565] grössere Beiträge gewährt hatten, das Recht auf eine entsprechende Vertretung in der Commission; während des Krieges aber wurden naturgemäss die den Phokern feindlichen Städte und Stämme ausgeschlossen, und ebenso ging es nachher den Phokern. Auch über die Vorgänge im Amphiktionenrat sehen wir nun erst klarer; die Zusammensetzung desselben ist jetzt, nachdem ein wichtiger Punkt, die Delpher und die Abgesandten des Makedonerkönig betreffend, aufgeklärt ist (Pomtow Jahrb. 1897 an verschiedenen Orten, zuletzt S. 765), wie folgt festgestellt: Thessaler 2, Philipp 2, Delpher 2, Dorer 2, Ionier 2, Perrhaeber und Doloper 2 (von denen anscheinend jeder Stamm eine Stimme an die Delpher abgegeben hatte), Boioter 2, Lokrer 2, Achaier 2, Magneten 2, Ainianen 2, Malier 2 Stimmen, in Summa 24, die alte heilige Zahl. Die Angabe des Pausanias, dass die Lakedaimonier damals vom Bunde ausgeschlossen seien (X 8, 2), wird durch die Inschrift widerlegt. Aus dieser Zeit stammen die Münzen mit der Aufschrift Ἀμφικτιόνων, welche auf der Vorderseite die Demeter von Anthela, auf der Rückseite Apollon auf dem Omphalos sitzend, vor ihm den Dreifuss, oder den Omphalos, um den sich eine Schlange windet, zeigen (Head HN 289f. Svoronos Bull. hell. XX 1896, 27f.).

Die Folgen des heiligen Krieges waren sehr fühlbar. Die prächtigen Weihgeschenke aus edlen Metallen, die Gaben der lydischen Könige, der goldene Dreifuss von Plataiai, all das war dahin, und die neuen Stiftungen der Amphiktionen, ein 35 Ellen hoher Apolloncoloss, der den Spitznamen Sitalkes (thrakisch) führte (Paus. X 15, 1), und eine andere Apollonstatue (ebd. 15, 7), ein Herakles von den Thebanern (ebd. 13, 6), eine Hydria der opuntischen Lokrer, aus dem Silber der phokischen, von eingeschmolzenen Weihgeschenken geprägten Münzen gefertigt (Plut. def. orac. 16), auch eine Statue Philipps von Makedonien (Alketas bei Athen. XIII 591 b), konnten das fehlende nicht ersetzen (Foucart Arch. des miss. II 2, 201). Die thessalischen Dynasten von Philipps Gnaden bedachten jetzt D. fleissig; eine Basis, die neun Siegerstatuen getragen hat, errichtet dem thessalischen Dynasten Daochos, seinen Vorfahren und seinen Kindern, Tetrarchen, Athleten, auch einem Hieromnamon, hat Homolle gefunden, auch einige der zugehörigen Statuen, die teils nackt sind, teils den thessalischen Mantel tragen (Bull. hell. XIX 1895, 534. XXI 1897, 592ff.). Man bemühte sich auch, beschädigte oder zerstörte Weihgeschenke wieder auszubessern; für die Weihinschrift der Athener von 490 nimmt dies an Homolle Bull. hell. XX 1896, 614. Auch aus Sicilien kam ein Weihgeschenk, von Timoleon nach der Schlacht am Krimisos (343) gestiftet (Pomtow Athen. Mitt. XX 1895, 483ff.). Bedeutsamer ist der religiöse Einfluss der Ereignisse, die so recht augenfällig gezeigt hatten, wie das ruchlose Verhalten der Phoker, die sich an dem Gute des Gottes vergriffen, seine Sühne finden musste. A. Mommsen Delph. 171 meint, dass in die heilige Legende von den Pythien erst damals der büssende Apollon, der durch den Drachemnord eine Schuld auf sich geladen, hineingekommen sei, als Mahnung an jeden einzelnen, seiner Sündenschuld zu gedenken. Das Fest des Septerion, dessen [2566] Brauch Ephoros bei Strab. IX 422. 423 zuerst schildert, sei damals gestiftet, obwohl es auf der alten Oktaeteris beruht. Sicher ist diese Combination nicht; die Vorstellung von der Sühnung Apollons steht zwar dem Redactor des homerischen Hymnos und seinen Quellen fern, die in der Drachentötung nur eine befreiende That sehen, kann aber sehr wohl schon im 6. Jhdt. nach dem ersten heiligen Kriege, dem classischen Zeitalter der Sühnepropheten, Eingang gefunden haben.

Unterdessen hatte eine neue Benutzung der heiligen Feldmark durch die Lokrer von Amphissa stattgefunden. Aischines, als athenischer Pylagore, brachte diese in der Herbstpylaia des Jahres 340 (über die Chronologie Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 347, 1) zur Sprache, als die Amphisseer einen Antrag vorhatten, die Athener mit einer Geldbusse von 50 Talenten zu belegen, weil sie an den neuen Tempel, bevor derselbe eingeweiht (über πρὶν ἐξαρέσασθαι s. U. Koehler Herm. XXVI 1891, 45, 1) war, goldene Schilde mit der herausfordernden Inschrift ,die Athener von den Medern und Thebanern, als sie gegen die Griechen fochten‘ gehängt hatten. Dieser Antrag hatte eine sofortige Action gegen die Häuser der Amphisseer, die dort angelegt waren, einen Gegenangriff der Lokrer und schliesslich jenen Beschluss der Herbstpylaia 339 zu Folge, welcher die erneute Vermittlung Philipps von Makedonien anrief. Philipp kam, besetzte Elateia und siegt bei Chaironeia. Die Einzelheiten bei Schaefer Demosth. II 532ff.; Hauptquelle Aischin. III 115ff. Wenn die Pythia nach Demosthenes schon längst philippisierte, so lag nunmehr ganz Griechenland in Philipps Hand. Was ihn sein früher Tod auszuführen hinderte, nahm sein Sohn Alexander in Angriff. Seine Stellung zu D. charakterisiert die Anekdote, dass er während einer Reihe von ἀποφράδες ἡμέραι das Orakel befragen wollte und die widerstrebende Pythia mit Gewalt in den Tempel zog, wobei sie ihn unbezwinglich nennt; Alexander nahm den Ausruf als Orakel an (Plut. Alex. 14). Im Amphiktionenrat liess er sich, wie sein Vater, durch zwei Abgesandte vertreten παρ Ἀλεξάνδρου, einmal παρ βασιλέως Ἀλεξάνδρου, richtig gestellt von Pomtow Jahrb. 1897, 765 Schlussbemerkung). Der Tempelbau wurde unter Alexander mit neuem Eifer aufgenommen und beendigt. Der in den französischen Ausgrabungen gefundene Hymnos auf Dionysos mahnt zur Vollendung des Werks, darin wird zum erstenmale das goldelfenbeinerne Bild des Apollon in altertümlicher Ausstattung (αὐτόχθων κόσμος) genannt, offenbar nicht verschieden vom goldenen Apollon im Adyton (Paus. X 24, 5). Dem Dionysos wird eine Statue auf einem von goldenen Löwen gezogenen Wagen errichtet und eine Grotte (ἄντρον) geweiht (Dionysoshymnos). Auch die Giebelgruppen weisen auf die innige Verbindung von Apollon und Dionysos; die eine stellte Artemis, Leto, Apollon mit den Musen und den Untergang des Helios, die andere Dionysos und die Thyiaden dar. Nach Pausanias X 19, 4 hätte schon Praxias von Athen, ein Schüler des Kalamis, die Arbeit daran begonnen; einige Zeit nach seinem Tode hätte sie Androsthenes, Schüler des Eukadmos, ebenfalls aus Athen, vollendet. Wir können den Ursprung und die Genauigkeit [2567] dieser Angaben nicht mehr controllieren, aber dass Pausanias die Giebelgruppen gesehen hat, daran zu zweifeln fällt mir schwer. Und dann liegt es doch am nächsten, sie in die Zeit nach der Zerstörung, also ins 4. Jhdt., zu setzen (Homolle Bull. hell. XX 726, 1 erörtert verschiedene Möglichkeiten: Praxias der am Erechtheion beschäftigte Künstler CIA I 324? auch noch im 4. Jhdt. thätig? dann könnte Androsthenes sehr gut in die Zeit des heiligen Krieges und selbst nachher fallen: die Angaben über Schülerverhältnisse sind mit besonderer Vorsicht aufzufassen; sie stammen keinesfalls aus den Bauurkunden). Zur Einweihung des Tempels rüstete man wohl allerorten Festgesandtschaften aus; eine attische wurde von zehn ἱεροποίοι geführt, unter denen sich die Redner Lykurgos und Demades befanden (Colin Bull. hell. XX 1896, 675f.; an Demades, vielleicht den Antragsteller, wurde die Proxenie verliehen; den Stein schmücken Athena, Apollon und Delphos im Relief, Colin 677). Nun trat in Griechenland alles zurück vor den Thaten Alexanders. Eine Bronzegruppe, die von Lysippos und mehr noch, wie es scheint, von Leochares herrührte, stellte Alexander dar, von Löwen angegriffen, dem Krateros zu Hülfe kommt; Krateros gleichnamiger Enkel, Sohn des Alexandros, ist der Weihende; die That feiert die von Homolle Bull. hell. XIX 1895, 534 erwähnte, XXI 1897, 598ff. herausgegebene metrische Inschrift. Auf die Gruppe geht das messenische Relief im Louvre zurück, Plut. Alex. 40. Loeschcke Arch. Jahrb. III 1888, 189ff. und Taf. VII. Collignon Hist. de la sculpt. gr. II 312f. Mit der delphischen Proxenie wurde Nearchos, Sohn des Androtimos aus Kreta, der Admiral Alexanders geehrt (Perdrizet Bull. hell. XX 1896, 470ff., andere makedonische πρόξενοι aus dem 4. Jhdt. bei Perdrizet Bull. hell. XXI 1897, 102ff. Pomtow Berl. phil. Woch. 1898, 254). Das Testament Alexanders bestimmte, dass in Delos, Delphi, Dodona und an drei anderen Orten kostbare Tempel für je 1500 Talente gebaut werden sollten (Diod. XVIII 4). Wie so vieles, unterblieb auch dies nach dem Tode des grossen Königs.

An der Erhebung im lamischen Kriege und dem zeitweiligen Erfolge der Griechen gegen Makedonien nahm D. teil und tilgte im Übereifer sogar die dem Freunde des Antipatros, Aristoteles, für wissenschaftliche Verdienste um die delphische Anagraphe erwiesenen Ehren (Aelian. v. h. XIV 1. Pomtow Berl. phil. Woch. 1899, 254). Der von Foucart Arch. miss. scient. II 2, 205 hierher bezogene eherne Löwe der Plataeer (nach Pomtow vielmehr Elateer, Paus. X 18. 7) gehört nicht in diesen Krieg (s. u.). Im J. 314 wurde Ptolemaios der Makedone, der Herrscher Ägyptens, als Sieger bei den Pythien mit dem Fohlengespann ausgerufen; um 306 fügten die Athener ihrem marathonischen Weihgeschenk die neuen Phylenheroen Antigonos und Demetrios hinzu (Paus. X 10, 2. E. Loewy Stud. ital. di fil. cl. V 1896, 34ff.). Um 300 weihten die Phoker noch einmal ein Denkmal wegen der Abwehr des Kassandros von den Mauern Elateias (Paus. X 18, 7). Aber der Gott hatte sein Ansehen seit dem letzten heiligen Kriege eingebüsst, und es bedurfte eines gewaltigen neuen Ereignisses, um ihm wieder [2568] Achtung und Glauben zu verschaffen. Das war der Galliereinfall.

5. Die Zeit der Aitolerherrschaft (um 300–189 v. Chr.). Im ersten Jahrzehnt des 3. Jhdts., nach Pomtow Jahrb. 1897, 787 als Bundesgenossen des Pyrrhos gegen Demetrios im J. 292/291, verschafften sich die Aitoler die Vorherrschaft über D. Im J. 290 sassen sie dort schon fest; damals feierte Demetrios Poliorketes in Athen die Pythien, unter dem Vorwande, dass Apollon ja der Stammgott der Athener sei (Plut. Demetr. 40). Man sang in Athen den Ithyphallos auf den neuen Gott Demetrios, worin man ihn bat, den Aitoler, der auf dem delphischen Felsen sass, wie die Sphinx auf dem thebanischen, und von da ganz Hellas vergewaltigte, zu vernichten (PLG III⁴ 674. Duris FHG II 476 bei Ath. VI 253 d ff. v. Wilamowitz Antig. 241f). Die Macht des Demetrios brach bald zusammen; nun knüpften die Athener auch wieder Beziehungen zu D. an. Ein Beschluss verleiht Aischron, Sohn des Proxenos, das attische Bürgerrecht, wahrscheinlich weil er Athener oder athenische Parteigänger in D. geschützt hatte (CIA II 309 unter Archon Diokles; nach Koehler 287/6, ebenso v. Schoeffer o. Bd. II S. 589; nach v. Wilamowitz a. a. O., dem noch Niese Gesch. d. griech. u. maked. Staaten I 377, 1 folgt, 290/89; Αἴσχρων Προξένου ist übrigens nach Pomtow wahrscheinlich kein Delpher, wie man gewöhnlich annimmt, da die Namen in D. nicht weiter vorkommen). Die Aitoler waren nicht, wie man früher gemeint hat, im J. 338 in die Amphiktionie eingetreten (so noch Koehler zu CIA II 551); die Amphiktionenliste aus der Zeit Alexanders enthält ihren Namen nicht (Bourguet Bull. hell. XX 1896, 241). Ihre beiden Hieromnemonen werden erst nach 279 erwähnt. Sie hatten einen wesentlichen, in der Überlieferung der nächsten hundert Jahre noch gesteigerten Anteil an der Abwehr der Gallier im J. 278 (Polyb. IX 30, 3. 35, 1. Pomtow Jahrb. 1897, 756, 1). Die Berichte über diesen Angriff sind ,immerhin poetisch, aber nicht der Wahrheit gemäss‘ (Droysen Hell. II 22, 351. Paus. X 23. Iust. XXIV 6–8. Diod. XXII 9). Erdbeben, Gewitter, plötzliche Kälte und Schneestürme, herabrollende Felsen, Heroen- und Göttererscheinungen – alles wird aufgeboten, um das Orakel gegen die Scharen des Brennus zu schützen. Von den Heroen sind Hyperochos und Laodokos stark delisch gefärbt und erinnern an die Hyperboreersage; im übrigen fühlt man sich vielfach in die Schilderung Herodots von dem gleichartigen Perserangriff auf D. zurückversetzt. Der Apparat ist derselbe. Und jetzt hat Crusius auch für ein Stück, den Schneefall, die Quelle in einem Hymnenfragment nachgewiesen (Delph. Hymnen 89f. 141f. und schon ähnlich im Artikel Hyperboreer in Roschers Lex. I 2809f.). Als Abwehrer der Gallier hat man seit Preller öfter den Apollon von Belvedere ansehen wollen, und Overbeck Gr. Plast. II⁴ 378ff. hat ihm die Artemis von Versailles und eine Athena des capitolinischen Museum als von beiden Seiten zu Hülfe eilend zur Seite gestellt. Doch sind die Voraussetzungen, auf denen diese Combination beruht, jetzt zum grossen Teil als irrig erwiesen (vgl. Winter Arch. Jahrb. VII [2569] 1892, 164ff. Collignon Hist. de la sculpt. gr. II 316ff.). Es wird schwer sein festzustellen, was Wahrheit und was Dichtung bleibt. Den Gewinn hatte jedenfalls einmal das delphische Orakel, zum zweiten die Aitolermacht. Wie einst nach Plataiai, wurde der heilige Bezirk mit Siegesdenkmälern geschmückt. Vor allen andern weihten die Aitoler die Bilder ihrer Strategen, sowie die der Artemis und Athena (Paus. X 15, 2. 16, 4); ferner die bewaffnete Heroine Aitolia neben einem Tropaion als Siegeszeichen für den Galliersieg bei Kallion (Paus. X 18, 7. 22, 3; eine Copie auf den Münzen bei Head HN 283, vgl. o. Bd. I S. 1122); endlich auf dem Epistyl des Tempels die merkwürdig geformten Schilde der Barbaren. Auch die Phoker weihten das Bild ihres Führers, Aleximachos, der im Kampf gefallen war (Paus. X 23, 1). Sie hatten sich noch einen besonderen Siegespreis erfochten: die Wiederzulassung zur Amphiktionie (Paus. X 8, 3. CIA II 551). Auch die Lokrer hatten ihre alte Schuld gegen das Orakel durch tapfere Thaten gesühnt. Aber je mehr diese Barbarenabwehr, fast dem troianischen Kriege vergleichbar, zu einer panhellenischen Ruhmesthat heranwuchs, desto mehr suchten auch andere Städte ihren Anteil an der Abwehr der Barbaren ins rechte Licht zu setzen. So die Könige Antigonos von Makedonien und Antiochos von Syrien (Paus. X 20, 5); mit letzterem vielleicht die damals in seinem Machtbereich befindlichen Magneten vom Maiandros (Decret der Epidamnier und Orakel bei Kern-Wendland Beiträge zur griech. Phil. u. Rel. 87, vgl. Pomtow Jahrb. 1895, 766 und Kern Inschr. von Magnesia 46, 8ff.). Zur dauernden Erinnerung an das grosse Ereignis wurde das Fest der Soterien gestiftet. Vgl. A. Mommsen Delph. 215–225. Reisch De mus. Graec. certaminibus 87–105. Pomtow Jahrb. 1894, 501–506. Die Aitoler schickten Gesandte herum, um die Griechen zu bitten, den neuen Agon für seinen musischen Teil den Pythien, für den gymnischen und hippisehen den Nemeen gleichzustellen. Sie selbst, die Aitoler, sind es, die den Agon veranstalten, nicht mehr die Delpher; gefeiert werden Zeus Soter und Apollon Pythios. Der Agon ist nach Dittenberger Syll.² 205 im J. 274 gestiftet und zwar als penteterisch; doch ist für den musischen Teil eine jährliche Feier nachgewiesen (dabei wird es wohl bleiben, vgl. Pomtow Jahrb. 1894, 505). Erhalten sind die Decrete der Chier (Bull. hell. V 1881, 300ff. = Dittenberger Syll.² 206) und Athener (CIA II 323 = Dittenberger² 205). Näheres s. Art. Soteria und Aitolia. Die Geschichte der für ein Jahrhundert mit D. eng verbundenen Aitolermacht ist noch zu schreiben. Denn von nun ab nimmt die Masse der Inschriften immer mehr zu. Für ihre Verarbeitung hat Pomtow in den erwähnten Fasti Delphici viel geleistet, aber was mag seitdem in den französischen Ausgrabungen gefunden sein! Eine abschliessende Darstellung zu geben ist hier noch mehr als für die anderen Zeitabschnitte unmöglich; auch hat es für D. selbst keine entscheidende Wichtigkeit, alle die zahllosen Schwankungen der Ausdehnung des Aitolerbundes, wie sie sich in den Inschriften mit minutiöser Genauigkeit verfolgen lassen werden, festzustellen; das Wichtigste ist, dass diese Macht bestehen bleibt. [2570] Wie die Amphiktionenlisten zeigen, übernahmen die Aitoler die Hieromnemonenstimmen der zu ihrem Bunde gehörenden Stämme, welche zum Teil sogar nicht durch Angehörige derselben, sondern durch wirkliche Aitoler vertreten wurden, beliessen jedoch den Delphern ihre zwei Stimmen. Makedoner und Thessaler mit ihrem Anhange, soweit dieser nicht zeitweilig dem aitolischen Bunde beitrat, wurden vom Rate ausgeschlossen (die Thessaler stimmten noch mit kurz nach 278, CIA II 551, dann nicht mehr). D. war die geistliche Hauptstadt des aitolischen Bundes, wie Thermon die weltliche (Pomtow), und es lag den Aitolern daran, äusserlich die alten Formen des ehrwürdigen Amphiktionenbundes zu wahren, um durch sie desto leichter herrschen zu können. So schützten sie auch gelegentlich die Delpher gegen einen die Finanzen der Stadt schädigenden Missbrauch der Atelie (Haussoullier Bull. hell. V 1881, 404, 14 nach Niese und Pomtow). Aber oft barg sich unter dem Schein arge Willkür und Gewaltthätigkeit, und die achaeische Bundesversammlung vom J. 220 beschliesst auch, den Amphiktionen ihre Gesetze und die Macht heim Heiligtum wiederzugewinnen, welche die Aitoler genommen haben, in der Absicht den Ort um das Heiligtum zu beherrschen (Polyb. IV 27. Pomtow Jahrb. 1894, 833). Dass die Aitoler sogar aus eigener Machtvollkommenheit Amphiktionenstimmen vergaben, lehrt eine alsbald zu erwähnende Inschrift von Magnesia a. M.

Wenn Polybios (V 106) sagt, dass nach dem Bundesgenossenkriege um 216 die Achaeer und mit ihnen auch die anderen Städte im Peloponnes wieder zu sich selbst zurückkehrten, dass man die Privatbeschäftigung wiederaufnahm, das Land bebaute, die hergebrachten Opfer erneuerte und auch die Feste und die anderen Bräuche, die im Verkehr der Menschen mit den Göttern allenthalben bestanden, nachdem in der vorangegangenen Zeit die unaufhörlichen Kriege all das fast hatten vergessen lassen – so gilt dies zwar zunächst nur für den Peloponnes, lässt sich aber auch im weiteren Umfange anwenden. Es ist dies die Zeit, in der gerade einzelne Heiligtümer zu gesteigertem Ansehen kamen und sich zu Mittelpunkten des religiösen und teilweise auch politischen Lebens herausbildeten, wobei dann jedesmal dem delphischen Orakel die Ehre der Initiative oder doch der Sanctionierung und Förderung zufiel. Ein äusserer Wechsel in der Form der Orakel ist von den Alten beobachtet: bei Pyrrhos, den selbst ein zweideutiger Spruch in den Krieg mit Rom getrieben haben soll, heisst es, dass die Pythia damals bereits aufgehört hatte in Hexametern zu sprechen, bezw. ihren Sprüchen diese Form geben zu lassen. Dies bestätigen die zu erwähnenden Orakelsprüche des 3. Jhdts., soweit sie auf Authentie Anspruch haben; erst in der Kaiserzeit finden wir wieder Sprüche in metrischer Form. Namentlich gehört hierher die Ausbildung des Asylwesens. Schon Seleukos II. von Syrien (246-226) hatte ein delphisches Orakel erhalten, das den Tempel der Aphrodite Stratonikis und die Stadt der Smyrnaeer für heilig und asyl erklärte; ein delphisches Decret erkannte dies an und verlieh den Smyrnaeern die Promantie (Couve Bull. hell. XVIII 1894, 227ff. und Tac. ann. III 63). Aus der reichen Urkundenfülle, [2571] die uns der Markt von Magnesia am Maiandros gespendet hat (O. Kern Inschriften von Magnesia a. M.), ist uns ein Fall klar geworden, der wohl einer von vielen war. Artemis Leukophryene ist (der Priesterin Agaristo? nr. 16, 6) erschienen, ob in einem ξόανον, das plötzlich gefunden war, wie das des Dionysos in der Platane, oder ob im Traum, erfahren wir leider nicht; man befragt das Orakel und hört, dass man die Göttin und Apollon Pythios verehren und Stadt und Land der Magneten für heilig und asyl ansehen soll. Dies geschah im J. 221/20. Vierzehn Jahre später wurden Gesandtschaften zu den Königen und Städten geschickt, um die Anerkennung zu dem neugestifteten Agon der Λευκοφρυηνά von ihnen zu erlangen, der nach dem Muster der Pythien zum erstenmale χρηματίτης, dann regelmässig στεφανίτης war. Der Aitolerbund erkennt unter der zweiten Strategie des Agelaos (wahrscheinlich 206 v. Chr.) die Stadt als heilig und asyl an, und verlieh ihnen eine Hieromnemonenstimme im Amphiktionenrat (neugefundene Ιnschrift von Thermon nach Soteriadis bei Kern Inschriften von Magnesia a. M. S. XIV nr. LIV a). Hand in Hand damit ging der Bau eines neuen Tempels durch Hermogenes von Alabanda. Etwa gleichzeitig fand eine Neubelebung des Dionysoscults in Teos statt; auch hier baute Hermogenes den Tempel und erkannten Gesandte verschiedener Stämme Stadt und Land als heilig und asyl an (Le Bas III 60-84; Amphiktionendecret für Teos vom J. 203: Couve Bull. hell. XVIII 1894, 240f.; Zeitbestimmung Ende 3., nicht Anfang 2. Jhdts. und Wiederherstellung einiger wichtiger Urkunden, namentlich auch der delphischen, bei Wilhelm Gött. Gel. Anz. 1898). Auch Antiocheia τῶν ἐκ τοῦ Χρυσαορέων ἔθνεος liess sich durch ein Orakel und einen Amphiktionenbeschluss bestätigen, dass Stadt und Land asyl und dem Zeus Chrysaoreus und Apollon geweiht seien (unter Antiochos Megas im J. 202: Couve Bull. hell. XVIII 1894, 235 II). Ähnlich erwirkten die Kyzikener ein Orakel, welches die Stadt und die Opfer an [Kore] Soteira für heilig erklärt (Homolle Bull. hell. IV 1880, 471) und bemerkenswerterweise auch im delischen Heiligtum aufgestellt wurde (dies Exemplar ist erhalten). Auch dem Heiligtum des Apollon Ptoios in Akraiphia wurde durch einen Amphiktionenbeschluss die Asylie zuerkannt (Holleaux Bull. hell. XIV 1890, 19, 10, vor 200; nach Pomtow Jahrb. 1894, 668 erst in den Jahren 180–150). In dieselbe Zeit dürfte die Anerkennung des Asylrechts durch die Amphiktionen fallen, die wohl in dem Bruchstücke aus dem Poseidonheiligtum von Kalaureia (Wide Athen. Mitt. XX 1895, 295) zu erkennen ist, vielleicht einem [χρησμὸς τοῦ Πυθίου Ἀπολλ]ωνος, dessen Würdigung angebahnt ist durch v. Wilamowitz Nachr. der Göttinger Ges. d. Wiss. 1896, 160. Dies sind nur Beispiele, welche zeigen, wie das Asylrecht, das an sich vielerorten schon von alters her bestand, in dieser Zeit unter delphischer Protection seinen Aufschwung nahm. Dass hinter D. meist der aitolische Bund steckte, versteht sich von selbst und wird auch in zahlreichen Fällen durch besondere Urkunden der Aitoler erwiesen, z. B. in Magnesia (Kern a. a. O. nr. 91). Wenn aber die Sorge D.s um die Heiligtümer und Städte so augenfällig hervortrat, lag es auch [2572] nahe, diesen Zug in der älteren Überlieferung und Sage stärker hervorzuheben. Die ganz mit delphischen Orakeln durchsetzte Gründungsgeschichte von Magnesia a. M. ist ein Beispiel, wie man zu diesem Zwecke auch zu fälschen wusste; ein anderes die ebenfalls um diese Zeit entstandene Schrift über die messenische Geschichte, welche bis unter die Mitte des 3. Jhdts. hinabging (nachgewiesen o. Bd. II S. 1131) und namentlich für die Darstellung der alten messenischen Kriege von Orakeln wimmelt (benutzt von Paus. IV). Die freundlichen Beziehungen D.s während der Aitolerzeit zu Syrien sehen wir im Beschluss für die Aphrodite Stratonikis hervortreten, in dem auch für Antiochos eine 8 Ellen hohe Statue zu errichten bestimmt wurde (Bull. hell. XVIII 1894, 235 II); für Ägypten zeigt sie die Verleihung der Promanteia an die Alexandriner unter Philadelphos, wobei aus Höflichkeit in der betreffenden Urkunde der Name des Königs vor dem Archon von D. als Datierung genannt wird (Curtius Anecd. Delph. 56). Einem Thraker- (d. i. Odrysen-) König Kotys, Sohn des Raizdes, wurde die Proxenie erneuert, die sein Haus seit der Zeit Philipps III. von Makedonien hatte (Perdrizet Bull. hell. XX 1896, 476ff., nach Pomtow bereits 270-260 v. Chr.). Auch der kluge König Attalos von Pergamon wusste sich frühzeitig die Gunst des Orakels zu sichern, die auch seinen Nachkommen erhalten blieb. Er stiftete in D. eine Säulenhalle (Homolle Bull. hell. XX 1896, 628). Als die Römer im J. 205 eine Gesandtschaft nach D. schickten, um die von den sibyllinischen Büchern geforderte Einführung des Cultbildes der grossen Mutter von Pessinus einzuleiten, wurden sie an Attalos gewiesen, der sich auch in jeder Weise hülfreich zeigt (Liv. XXIX 9ff., vgl. darüber Preller-Jordan Röm. Myth. II 54ff. Staehelin Gesch. der kleinas. Galater 48). Auch Eumenes II. wurden von den Aitolern, aber erst nach dem Ende ihrer Macht, in D. ein Standbild gesetzt (Pomtow Beiträge 107ff., Zeit nach ihm: 178-172). Dies führt auf das Verhältnis Roms, dessen Aufmerksamkeit in einem steigenden Masse sich den Dingen im griechischen Osten zuwandte, zum Orakel. Bereits nach der Niederlage bei Cannae 216 hatte der römische Senat den Geschichtschreiber Q. Fabius Pictor nach D. geschickt (Liv. XXII 57. XXIII 11. Appian. Hann. 27). Nach der Schlacht am Metaurus, der Niederwerfung Hasdrubals, brachten M. Pomponius Matho und C. Catius eine 200 Pfund schwere goldene Krone und 1000 Pfund schwere silberne Abbilder der spolia nach D. (Liv. XXVIII 44). Bald war Karthago, bald auch Makedonien besiegt. Das Orakel huldigte dem Sieger, indem es ,in einem kurz nach der Schlacht bei Kynoskephalai veröffentlichten Orakel mit sauersüssem Gesichte der γενέα Τρώων den Sieg über Hannibal und Philipp nachträglich weissagte (Plut. de Pyth. orac. 11 nach Poseidonios; Diels Sibyll. Blätter 102). Das Weihgeschenk des Flamininus, eine Reihe silberner Schilde und dazu sein eigener, enthielt in der Aufschrift dieses letzteren, einem Epigramm an die Dioskuren, einen wohl beabsichtigten Hinweis auf die Dioskuren des Lysanderdenkmals, während ein goldener Kranz dem Apollon galt (Plut. Tit. 12; vgl. Sull. 12). Für die Zeit vom ersten bis in die Mitte des zweiten makedonischen [2573] Krieges giebt uns ein chronologisch geordnetes Verzeichnis der delphischen πρόξενοι (Dittenberger Syll.² 268) einmal in den Archontennamen eine sichere Grundlage der Chronologie, zum zweiten in der Heimat der Geehrten ein Bild von den vielseitigen Beziehungen des Orakels. Die Italiker werden häufiger; der erste ist 195/4 ein Canusiner und ein Römer, dann 191/0 ein Argyrippianer und ein Brundusier, 190/89 finden wir Omottones-Mutina, den zu Rom übergetretenen numidischen Reiterführer, dessen Söhne bereits das römische Bürgerrecht haben; 189/8 den Sieger T. Quinctius (Flamininus), ferner L. Acilius und M. Aemilius Lepidus (cos. 197). Aber die meisten von diesen fallen erst nach dem Kriege gegen Antiochos von Syrien, der seinen Einfluss auch eine Zeit lang in D. geltend zu machen wusste; waren doch im J. 194/3 seine Vertraute Alexander der Akarnane, vorher Philipps V. Freund, und 193 Hegesianax von Alexandreia Troas zu Proxenen ernannt worden (a. a. O. mit den Anmerkungen von Dittenberger). Die Niederlage des Antiochos bei den Thermopylen (191) entschied auch das Schicksal des aitolischen Bundes. D. wurde von seinen Bedrückern frei, seine Geschicke regelten nunmehr die Römer. Ein Fest, die Ῥωμαῖα, feierte in D. die Göttin der herrschenden Stadt (Wescher Mon. bil. 108f.: um 160 v. Chr.).

6. Vom Ende der Aitolerherrschaft bis zur Schlacht bei Actium (um 190-31 v. Chr.). Noch vor der Schlacht bei Magnesia a. S. kam der Consul M.’ Acilius Glabrio, der den Krieg gegen die Aitoler während des J. 191 führte, nach D., um die Grenze des heiligen Gebietes festzustellen. Seine Entscheidung wird auch noch von den römischen Kaisern des 3. Jhdts. als grundlegend behandelt (Wescher Mon. bil. de Delphes. Mommsen CIL III 567 und add. p. 987ff.; vgl. den nächsten Abschnitt; auf eine solche Angelegenheit mag sich das Fragment Couve Bull. hell. XVIII 1894, 249 nr. 895 beziehen; vgl. Pomtow Philol. LIV 1895, 358). Die dankbare Stadt ehrte ihn durch eine Statue (Pomtow Beitr. 118f., 8 – Taf. XIV 42). Bald darauf verlieh ein Senatsbeschluss dem Heiligtum, der Stadt und dem Land der Delpher die Freiheit und selbständige Verwaltung des Heiligtums (mitgeteilt durch Briefe des Spurius Postumius L. f. στρατηγός, nach Viereck Sermo graecus II wahrscheinlich Praetor urbanus von 189, nach Pomtow Jahrb. 1889, 565, 68 derselbe als στρατηγὸς ὕπατος = cos. von 186). Von nun an bis zum Perseuskriege beherrschten wechselnde Stimmungen Griechenland, die auch in D. zum Ausdruck kamen. Das Aufhören des beherrschenden aitolischen Einflusses zeigt sich vor allem im Verhältnis zu dem bisher fast ganz ausgeschlossenen Norden. Das Verzeichnis der πρόξενοι nennt u. a. 189/8 Phaylos von Skotussa, 187/6 Thrasylochos von Atrax, beide zu der Zeit Strategen des thessalischen Bundes. Auch Makedonen fanden Zutritt: 190/89 kommt ein Pellaeer, 187/6 ein Kassandreer vor. Die Beziehungen zu Aitolien wurden nicht geradezu abgebrochen, 187/6 wird ein Τριχονεύς genannt. Zahlreich sind die Namen von Boiotern, auch Phoker nicht selten. Natürlich stellt jetzt auch der achaeische Bund ein stärkeres Contingent, [2574] Philopoimen erhielt vielleicht schon früher, vielleicht erst jetzt eine Ehrenstatue (Homolle Bull. XXI 1897, 294 inv. 2800: 208–183). Aus der damals auf dem Höhepunkte ihrer Macht befindlichen rhodischen Republik erhielten im J. 180/79 neun Bürger auf einmal die Proxenie (Dittenberger Syll.² 268, 211ff.; vgl. das Proxeniedecret für Philophron von Rhodos Bull. hell. V 1881, 403, 11). Auch Ägypten suchte die delphische Freundschaft; im J. 188/7 fanden wir eine grosse Anzahl von Alexandrinern, die zum Teil am Hofe des Ptolemaios Epiphanes wichtige Stellungen einnahmen, in der Liste der πρόξενοι (S. die Anmerkung von Dittenberger Syll.² 268); vereinzelte kommen noch in späteren Jahren vor. Noch wichtiger und kenntlicher ist die Beziehung zur pergamenischen Dynastie. Eumenes IΙ. stiftete zur Erinnerung an seine Galatersiege den Agon der Nikephorien und liess sich dazu das Heiligtum der Athena Nikephoros als asyl anerkennen. Es wird uns nicht ausdrücklich überliefert, dass D. durch ein Orakel mitgewirkt habe, aber wir haben die aitolische Anerkennung des Agon (Haussoullier Bull. hell. V 1881, 372ff.). Aus der Thatsache, dass ein Exemplar derselben in D., das andere in Thermon aufgestellt war, folgt noch nicht mit zwingender Notwendigkeit, dass die Urkunde in die Zeit der aitolischen Vorherrschaft fällt. Fraenkel setzt sie um 183 (Inschr. v. Perg. I S. 105). Dem römerfreundlichen Eumenes suchte der 179 zur Regierung gelangte Makedonenkönig Perseus auch in D. zu begegnen. Er hatte, gleich seinen Vorgängern Philipp und Alexander d. Gr., zwei Vertreter im Amphiktionenrat (Foucart Bull. hell. VII 1883, 427ff. VI. Dittenberger Herm. XXXII 1897, 161ff. Pomtow Jahrb. 1894, 663ff., 3 und 1897, 746, 14), kam auch selbst einmal nach D., wo er Gastfreundschaft bei der vornehmen Delpherin Praxo fand (Liv. XLI 24, s. u.). Einen Brief an die Delpher, worin er über eine dem Herkommen nicht entsprechende Pythienfeier, über die Zulassung der jenseits des Meeres Wohnenden zum Amphiktionenrat, gemeint die Chier und Magneten am Maiandros, Beschwerde führt und Barbaren (= Thraker?) erwähnt, die das Heiligtum angegriffen und beinahe erobert hätten, auch von einem Bündnisse und einer Gesandtschaft an Eumenes spricht, die wohl nichts erreicht hatte, weshalb er wohl nun seine eigene Hülfe anbot, bezieht Pomtow nicht unwahrscheinlich auf Perseus (Jahrb. 1896, 759ff. 768f.). Vergeblich versuchte Perseus den Eumenes, als er auf der Rückkehr von Rom dem Apollon zu opfern vom Hafen nach D. hinaufstieg, an der schmalen Stelle des Weges, da wo er um die Bergecke von Westen her sich der Stadt zuwendet, durch gedungene Sendlinge zu ermorden. Eumenes entkam, und das Zeugnis der Delpherin Praxo, die Mitwisserin des gemeinen Anschlags gewesen war, trug nachher in Rom das Wesentliche bei, Perseus zu entlarven (Polyb. bei Liv. XLII 15ff. Pomtow Beitr. 85f., 2). Jedenfalls zeigt diese Geschichte, dass sich in D. (wie auch z. B. in Boiotien, vgl. o. Bd. III S. 661) makedonische Sympathien regten, wollte Perseus sich dort doch ein Siegesdenkmal errichten lassen. Den Krieg des Perseus gegen Rom, der nun entbrannte, entschied Aemilius Paulus bei Pydna (168 v. Chr.); [2575] er besuchte als ersten Punkt seiner eines Gelehrten würdigen Rundreise durch die sehenswerten Punkte Griechenlands auch D. und bestimmte die Pfeiler, die für die Statuen des Perseus ausersehen waren, für sein eigenes Siegesdenkmal (Polyb. XXX 15 = Liv. XLV 27. Plut. Aem. Paul. 28; von dem Denkmal sind stattliche Reste gefunden: Homolle Bull. hell. XXI 1897, 620ff.).

Es ist hier vielleicht die Zeit, von den politischen Hin- und Gegenzügen hinweg seinen Blick auf die litterarischen und künstlerischen Strömungen zu lenken, die D. beherrschten. Die Delpher verstanden es, die Männer zu ehren, die zu ihrem Ruhme schrieben oder ihre Feste verherrlichten. Noch in der Aitolerzeit hatte deren Sänger, der Epiker Nikandros von Kolophon, die Proxenie erhalten (Bull. hell. VI 1882, 217. Pomtow Rh. Mus. XLIX 581f., vor 201); vielleicht etwas früher Aristonoos von Korinth, der Dichter eines erhaltenen Paian (Bull. hell. XVII 1893, 561ff., nach Pomtow etwa 230–220 v. Chr.), etwa gleichzeitig der melische Dichter Kleochares aus Athen, dem ein ποθόδιον, ein παιάν und ein ὕμνος an Apollon, für das Theoxenienopfer bestimmt, verdankt wurden (vom Athenerschatzhaus Couve Bull. hell. XVIII 1894, 71, 1). Im J. 185/4 wurde Skymnos von Chios, vielleicht der Geograph (E. Rohde Rh. Mus. XXXIV 153), 177/6 Polemon von Ilion, der über die Schatzhäuser in D. geschrieben hatte (s. o.), delphischer Proxenos; Ende 3. Jhdts. ein unbekannter Epiker Kleandros von Kolophon (Bull. hell. XVIII 1894, 269f., 6; vgl. Pomtow Philolog. LIV 1895, 356, 1); um 150 ein ,Historiograph‘ aus Trozen, vielleicht Zenodotos (Couve Bull. hell. XVIII 1894, 77f., 3, vgl. FHG IV 531). Auch ein Flötenspieler Satyros von Samos, der ohne Concurrent gesiegt und auf Verlangen ein ᾆσμα μετὰ χοροῦ ,Dionysos‘ und eine Kitharmusik aus den Bakchen des Euripides zugegeben hatte, wird gerühmt (Couve a. a. O. 84f., 7), und zwei Pheneaten (um 150 v. Chr.), die ἀριθμοὺς τῶν ἀρχαίων ποιητῶν vortrugen, erhielten die Proxenie; die gleiche Ehre widerfuhr sogar einer χοροψάλτρια aus Kyme (a. a. O. 82, 6, um 150 v. Chr.). Wenn also Pausanias in seiner delphischen Periegese die Athleten und die musischen Wettkämpfer übergeht, so bietet die Fülle der neugefundenen Inschriften hier einen willkommenen Ersatz.

Auch von aussen wurde in D. die Pflege der Bildung befördert, namentlich durch den kunstliebenden König Attalos II. von Pergamon (seit 159). Man wusste ihm durch zwei Gesandtschaften eine Förderung des delphischen Schulunterrichts so nahe zu legen, dass er 18 000 Alexanderdrachmen für diesen Zweck hergab und noch 300 für die Ehren und die Opfer. Die Delpher stifteten daraufhin ein besonderes Opfer Ἀτταλεῖα für Apollon, Leto und Artemis, verbunden mit einer Pompa und öffentlichen Speisung am 13. Herakleios, und schrieben das Ehrendecret auf die Basis des Standbildes ihres Wohlthäters (Haussoullier Bull. hell. V 1881. 157ff. Pomtow Jahrb. 1889, 567). Dafür schickte Attalos III. um 135 drei Maler, Κalas, Gaudotos und – – – – –ides, sämtlich aus Pergamon, nach D., um dort Copien anzufertigen (ἀπογραψάσθαι). Hauptsächlich werden die Bilder des Polygnotos in der Lesche den Gegenstand ihrer Thätigkeit gebildet haben, für [2576] welche ihnen die Proxenie zu teil wurde (Inschrift bei Haussoullier a. a. O. 388ff., deren Verständnis im wesentlichsten Punkte M. Fraenkel Arch. Jahrb. VI 1891, 49ff. erschlossen hat; dazu Pomtow Jahrb. 1889, 517, 10. 518. 574. Preuner Herm. XXIX 1894, 535ff.). Dies waren aber auch die letzten Lichtpunkte in der Geschichte D.s für lange Zeit. Das pergamenische Reich hörte alsbald auf, Ägypten, das unter Philometor sich mit D. gut stand (Ehren für den Staatsmann Seleukos, Sohn des Bithys, von Alexandreia, Bull. hell. XVIII 1894, 248ff.; etwa 156–150 v. Chr.), sank immer mehr zur völligen Unbedeutendheit herab. Die Amphiktionen regelten um 130 definitiv die Grenz- und Besitzverhältnisse des Heiligtums (Wescher Mon. bil. 55. Pomtow Jahrb. 1889, 566, 68), etwas später hören wir von der Verleihung besonderer Vorrechte an die dionysischen Techniten ebenfalls durch den Amphiktionenrat (CIA II 551. Pomtow a. a. O. 675f.; Philol. LIV 1895, 215ff., wo als Datum für den darin erwähnten attischen Archonten 126 ermittelt wird).

Dem Heiligtum drohte eine schwere Gefahr. Schon lange bestanden keltische Reiche in der nördlichen Balkanhalbinsel. In den letzten Jahrzehnten des 2. Jhdts. kamen diese von neuem in Bewegung durch den Kimbernzug. Wenn auch die grösste Not nicht durch die geschlagenen römischen Heere, sondern durch eigene wechselnde Entschlüsse der germanischen Eindringlinge beseitigt wurde, so blieb doch die Gefahr vor den gallischen und mit ihnen verbündeten thrakischen Horden bestehen. Noch einmal ging es glücklich an D. vorüber; im J. 109 schlug M. Minucius Q. f. Rufus, der römische Proconsul, mit seinem Bruder Quintus als Legat die gallischen Skordisker und die thrakischen Besser mit ihrem Anhang (Triballer u. a.); die Stadt D. setzte dem siegreichen Imperator ein Denkmal, welches die thebanischen Künstler Menekrates und Sopatros anfertigten. Quintus stiftete dem Pythier (Phutio) ein besonderes Weihgeschenk (Perdrizet Bull. hell. XX 1896, 480ff. CIL III 566. Pomtow Philol. LIV 1895, 225ff.; der Überfall der Autariaten und Kimbrer auf D. vor der Schlacht von Arausio [105] bei Appian. Illyr. 4, der durch Regen, Sturm und Blitze und allerlei Plagen vereitelt ist, erweckt als Copie früherer Barbarenüberfälle [Perser, Gallier] das grösste Misstrauen). Es folgte eine kurze Zeit der Ruhe, so dass man sogar von einer Renaissance von D. sprechen konnte, die für das Ende des 2. Jhdts. durch die Inschriften des Athenerschatzhauses in auffälliger Weise bezeugt sei (Perdrizet a. a. O. 493). Als im J. 92/1 in Bithynien Nikomedes III. zur Regierung kam, schickte man an ihn eine Bettelgesandtschaft, um Tempelsclaven zu erhalten; waren doch die Bithynier als Sclavenmaterial besonders geschätzt. Die Bitte wurde erfüllt, sie erhielten 30 Sclaven, davon je 5 für die heiligen Schafe und Ziegen, je 4 (?) für die heiligen Rinder und Rosse, zwei Zimmerleute, einen Bäcker und einen Koch, einen Palaestrawächter u. s. w. (Couve Bull. hell. XVIII 1894. 254ff. Pomtow Philol. LIV 1895, 358ff. 387ff.). Aber die mithradatischen Kriege, die Delos verwüsteten, trafen auch D. schwer. Der Römer Sulla, der den Tempel [2577] seiner kostbaren Weihgeschenke berauben liess (Plut. Sull. 12) und die Horden der Maider, die an den Tempel selbst Hand anlegten, vollendeten den Ruin. Hieron. a. Abr. 1933 setzt den Brand in ein Jahr mit dem des römischen Capitols, welches am 6. Juli 83 verbrannte. Plut. Num. 9 bringt die Verlöschung des heiligen Feuers und Vernichtung des Altars, auf dem es brannte, mit der Verbrennung des Tempels durch die Maider περὶ τὰ Μιθριδατικὰ καὶ τὸν ἐμφθλιον Ῥωμαίων πόλεμον zusammen. Vgl. Pomtow Rh. Mus. LI 375ff.; Homolle Bull. hell. XX 1896, 704 stimmt dem Zeitansatz zu, während Perdrizet XX 494 die Zeit bald nach 90 vorzieht, da Sulla im J. 85/4 die Skordisker und Thraker besiegt. Da Perdrizet seine Ansicht nicht ausführlich begründet, möchte ich den Pomtow sehen Ansatz vorläufig beibehalten. Die Zerstörung war keine völlige, dies beweist die gefundene Architektur des Tempels, die dem hellenistischen Bau angehört; auch pflegten griechische Tempel nicht durch das Feuer, sondern durch Erdbeben zerstört zu werden (vgl. Homolle a. a. O. 705). Aber das Ansehen des Orakels war dahin, es war nicht mehr der Glaube an seine Kraft vorhanden, durch den es auch einen solchen Schlag hätte verwinden oder gar, wie ehemals, zu seinen Gunsten hätte ausbeuten können. Die Verarmung der ehemals so reichen Bürgerschaft zeigt sich wie allerorten auch darin, dass sich nicht mehr die genügende Zahl von geeigneten Personen für die Übernahme der Ämter fand; so wurden jetzt statt drei halbjährigen Buleuten (d. h. im Jahre 6) seit der XIII. Priesterschaft Pomtows nur noch vier für das ganze Jahr gewählt, und auch diese Zahl in der 2. Hälfte des Jahrhunderts auf drei, um Christi Geburt herum sogar auf zwei verringert (Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 375ff.). Auch die Freilassungsurkunden, deren Zahl im 2. Jhdt. v. Chr. eine ausserordentlich hohe war, hören in dieser Priesterzeit ganz auf (nachher beginnen sie nach Pomtow wieder zahlreich zu werden). Der grosse historische und culturgeschichtliche Gewinn dieser Inschriften ist an anderer Stelle zu würdigen. Vgl. im allgemeinen Pomtow a. a. O. Homolle Bull. hell. XX 1896, 706f. Cicero soll das Orakel etwa in den J. 79–77 befragt haben (Plut. Cic. 5. Pomtow a. a. O. 376, 4); aber er selbst steht damit im Widerspruch, wenn er sagt, dass der aus der Erde kommende Hauch geschwunden sei, der die Pythia zu ihren Prophezeiungen begeistert habe, und dass schon längst keine Orakel mehr nach der Weise wie ehemals gegeben wurden, ut nihil possit esse contemptius (de divin. II 117). An anderer Stelle spricht er minder scharf; das Orakel hat jetzt geringeren Ruhm, weil die Wahrheit der Orakel weniger hervortritt (ebd. I 38; vgl. G. Wolff De novissima oraculorum aetate l). Wir müssen freilich berücksichtigen, dass Cicero von seinen Quellen abhängig war, zu denen hier namentlich der Stoiker Chrysipp zu zählen ist, und ferner dass die Äusserungen geistreicher Schriftsteller, Philosophen und Dichter nur mit grosser Vorsicht verwendet werden dürfen, um das zu erschliessen, was die grosse Masse des Volkes zu der Zeit dachte. Die Gebildeten mochten spotten, die griechischen Städte in ihrer Unbedeutendheit, zu der sie herabgesunken waren, wenig Anlässe [2578] zu bedeutsamen Fragen und noch weniger Mittel zu grossartigen Weihgeschenken haben; die locale Bedeutung des Orakels für das Wissensbedürfnis der Umwohner wird nicht aufgehört haben, wie ja auch der Aberglaube beim Verfall der Religionen oft eher zunimmt, als sich verringert. Plutarch hält diese trivialen Fragen des täglichen Lebens für eine Herabminderung, in Wahrheit werden sie stets das Orakel beschäftigt haben. Wir hören gelegentlich, dass im J. 48 D. sich dem Legaten Caesars Fufius Calenus ergab (Caes. bell. civ. III 55. Homolle a. a. O. 707, 1. (Couve Bull. hell. XXII 1898, 150) und dass M. Antonius nach der Schlacht bei Philippi im J. 42 den delphischen Tempel vermessen liess, in der Absicht, ihn zu vollenden, denn dies hatte er dem Senat versprochen (Plut. Ant. 23; Pomtow denkt nach brieflicher Mitteilung vielmehr an den Tempel des Apollon Pythios in Megara). Dies beweist immerhin, dass der römische Staat den delphischen Cult nicht ganz ausser Augen liess, der alten Weisheit der Könige und Machthaber gemäss, dass, wer die Griechen gewinnen wollte, sich mit ihren Göttern gut stellen musste. Aber wirkliche Besserung brachte hier wie in allem erst die römische Kaiserzeit.

7. Von Augustus bis zum Ende der griechischen Cultur. Reiches neues Material liefert Homolle Bull. hell. XX 1896, 707–732. Augustus belebte und veränderte zugleich den alten Amphiktionenbund, indem er der zur Erinnerung an den Sieg von Actium neu gegründeten Stadt Nikopolis, den Makedonen und Thessalern je 6 Stimmen gab, den Boiotern, Phokern, Delphern, Lokrern, Ioniern und Dorern je 2 Stimmen beliess, in Summa also 30 Stimmen schuf (Paus. X 8. Mommsen R. G. V 232 und Karte VII). Der Kaiser stiftete seine Waffe in das Allerheiligste des Tempels, neben den goldenen Apollon (Syncell. chron. I p. 307 Dind. A. Mommsen Delph. 188), seine Gemahlin Livia ein goldenes E an Stelle des früheren ehernen der Athener und des noch älteren von Holz, das man den Sieben Weisen zuschrieb (Plut. de E ap. Delph. 3, dargestellt auf einer Münze des Hadrian: Svoronos Bull. hell. XX 36 und Taf. XXVII 12). Trotz dieser kaiserlichen Gunst nennt Strabon zu seiner Zeit das Orakel sehr arm (πενέστατον IX 420) und vernachlässigt. Das ist nicht auffällig, wo war es in Griechenland anders? Dem Kaisercult wurde, ungewiss wann, ein besonderer Bau, also ein Καισαρεῖον, wie es anderwärts heisst, geweiht (Paus. X 8, 6; nach Pomtow geschah dies in der Weise, dass man in einen der unteren Tempel der Marmaria, dessen Erbauung in das 6. Jhdt. hinaufgeht, einige Kaiserbilder setzte). Wir haben Inschriften auf Lucius und Gaius, Caesar und Iulia (CIG I 1712. Homolle a. a. O. 708, Inv. 904), an dieselben, mit Iulia vereint (Homolle ebd.). an Agrippina. Tochter des Agrippa (Athen. Mitt. V 1880, 197). Auch Tiberius (Homolle a. a. O. Inv. 203), Claudius und Agrippina sind vertreten (a. a. O. Inv. 3198), aber auf schlechten, zum Teil schon gebrauchten Basen und in so wenig monumentaler Schrift, dass man schon daraus den Verfall merkt. Das Orakel schwieg, wenigstens wenn man den übertriebenen Berichten von meist Fernerstehenden (z. B. Lucan. Phars. [2579] V) glauben dürfte, was freilich nur mit grosser Beschränkung erlaubt ist. Unter Nero erfolgte ein gewisser Aufschwung (Belege bei Homolle 710–715). Aus seinen beiden ersten Regierungsjahren stammen zwei, im Vergleich zu den vorhergehenden stattliche Ehrenbasen, etwa gleichzeitig ist die auf seine Mutter Agrippina (Homolle 708, Inv. nr. 1121). An seine Reise in den J. 66–67 knüpfen sich zahlreiche Fabeln, die Homolle auf ihr richtiges Mass zurückzuführen sucht. Thatsache ist, dass Nero in D. gewesen ist und bei den Pythien gesiegt hat, auch noch, dass er für die Ausschmückung des Tempels 100 000 Denare bestimmt hat, deren Auszahlung aber nachher durch Galba verhindert wurde (Cass. Dio LXIII 14). Dass Nero den Tempelbau vollendete, behauptet das Aischinesscholion (zu III 116), dass er das Orakel grösser und prunkvoller wiederherstellte als es gewesen, es nachher aber freilich wieder ruinierte, sagt der Verfasser der Proleg. zu Aristides III 740 Dind. Etwas mehr wird wohl daran sein, als selbst Homolle zugiebt; vgl. Pomtow Rh. Mus. LI 1896, 379. Die Schauergeschichten von der Verstopfung des Orakelschlundes durch Hineinwerfen eines Leichnams oder des Typhonkopfes, die an ein angebliches Orakel auf den Muttermörder anknüpfen, sind jetzt in ihrem wahren Unwert erkannt (Pomtow 378, 1. 2). Die behauptete Wegnahme der kirrhaeischen Feldmark (Dio LXIII 31 14) kann jedenfalls nur eine zeitweilige Massregel gewesen sein. Sicher ist dagegen der Raub zahlreicher Kunstschätze, Dio Chrys. XXXI 148. Paus. X 7, 1 (giebt die runde Zahl von 500 Statuen). 19, 2. Während seines Aufenthalts war Plutarch von Chaironeia als jugendlicher Zuhörer des Ammonius in D. (Plut. de E ap. Delph. 1. Volkmann Leben, Schriften u. Philos. des Plut. I 26f.). Besser wurde es unter den flavischen Kaisern. D. war immer noch eine freie Stadt (Plin. n. h. IV 7), und den Reichtum an Kunstwerken, den es auch nach Neros Räubereien hatte, bezeugt Mucianus bei Plin. n. h. XXXIV 36 (ter consul, also frühestens im J. 72). Vespasian scheint sich mit dem heiligen Gebiet beschäftigt zu haben (Homolle 715, 1, frg. Inv. nr. 575); Titus übernahm im J. 79 sogar das Amt des eponymen Archon (Couve Bull. hell. XVIII 96, 13. Pomtow Philol. LIV 1895. 239, 9. 598). Die Fürsorge des Domitian für die Provinzen erstreckt sich auch auf D. (Homolle 715ff.). Eine Prunkinschrift aus dem J. 84 meldet die Wiederherstellung des Apollontempels durch ihn (Homolle 716f. refecit). Ein Brief des Kaisers belobt die Behörden, dass sie die Pythienfeier von 91 nach den amphiktionischen Gesetzen begangen hatten (Haussoullier Bull. hell. VI 1882, 451, 82).

Unter Traian wurden nochmals die Besitzansprüche D.s auf das heilige Gebiet, gegenüber den Nachbarstädten Amphissa, Myon, Antikyra und Ambryssos von dem Legatus Augusti pro praetore C. Avidius Nigrinus eingehend geprüft. Zu Grunde legte man die Entscheidung des M’. Acilius und des römischen Senats und den darauf fussenden Amphiktionenbeschluss. Das bisher vorliegende Material, das nach Wescher Étude sur le monument bilingue de Delphes, der für die Lesung die Hauptsache geleistet hat, besonders [2580] von Mommsen unter staatsrechtlichen Gesichtspunkten geprüft ist (CIL III 567; vgl. noch Pomtow Jahrb. 1894, 669, 5-8), ist durch bisher noch unveröffentlichte neue Funde erheblich erweitert, über die Homolle Bull. hell. XX 1896, 722 eine vorläufige Übersicht giebt. Hand in Hand mit dieser Sicherung des äusseren Besitzstandes ging eine gesteigerte Bauthätigkeit. Die Pylaia, der alte Versammlungsort der Amphiktionen im Westen der eigentlichen Stadt, wenn auch wohl keine eigentliche Vorstadt, wurde unter der Fürsorge des Kaisers, nicht ohne Mitwirkung Plutarchs, der Polykrates und Petraios als seine Genossen nennt, mit Heiligtümern, Versammlungsräumen und Wasseranlagen geschmückt (Plut. de Pyth. or. 29. Pomtow Beitr. 75f.; Jahrb. 1889, 555, 53). Der Tempel des Asklepios, dessen Lage unbestimmt ist, wurde von den Amphiktionen aus den Schätzen des Gottes erneuert (Homolle Bull. hell. 1896, 720), die Quelle und die Wasserleitung und die Mauern unter Fürsorge des Megalinos, die ,Bybliotheke‘ und die Wohnung der Pythia von den Amphiktionen durch Soklaros wiederhergestellt (Homolle 720f.). Noch immer war am Tempel ein nicht unerhebliches Personal beschäftigt. Zwar genügte eine Pythia, während in der Glanzzeit deren drei kaum dem Andrange genügen konnten (Plut. def. orac. 9). Von den Persönlichkeiten der Seherinnen berichtet Plutarch sehr anschaulich, wie die eine widerwillig den Orakelsitz bestieg und hysterische Anfälle bekam, denen sie nach kurzer Zeit erlag, und ihre Nachfolgerin ein einfaches, ungebildetes Weib war. Unter den lebenslänglichen Priestern, deren Zahl nach wie vor zwei betrug, finden wir Plutarch von Chaironeia, der sicherlich in D. ,eine zweite Heimat‘ hatte; er besorgt in dieser Eigenschaft die Aufstellung einer Statue des Hadrian (CIG II 1713. Pomtow Jahrb. 1889, 551ff.). Von der Thätigkeit der ὅσιοι weiss Plutarch, dem inschriftliche Zeugnisse (s. o. Homolle a. a. O. 719) zur Seite stehen, zu berichten; der Thiasos der Thyiaden machte auch jetzt noch seine Wanderungen und Tänze, und ihre Vorsteherin, Klea, wurde von Plutarch seiner besonderen Freundschaft gewürdigt (Widmung der Schriften de mul. virt. und de Iside et Os.). Auch Pausanias trifft noch, jedenfalls nicht vor Hadrian, in Phokis mit den Thyiaden zusammen (X 4, 3 und dazu Heberdey Die Reisen des Pausanias 106). Die Ämter waren damals meist in den Händen weniger reicher Familien; war es doch damals kostspielig, allen mit solchen Ehren verbundenen Verpflichtungen zu genügen. Der Stammbaum der angesehenen Dame, den Homolle 719 veröffentlicht, aus einem Trostdecret von D., nennt unter den Ascendenten Priester und ὅσιοι, einen ἱερὸς παῖς τοῦ Πυθίου, der also wohl die Sühnefahrt nach Tempe vollzogen hatte und der später πρέσβυς τῶν ὁσίων geworden war, und ἀρχηΐδες, über deren Functionen wir, wie es scheint, noch gar nichts wissen. D. war damals als Merkwürdigkeit ein gesuchtes Reiseziel für viele Neugierige und Wissenseifrige; gewerbsmässige Periegeten, die sich vor ihren Standesgenossen anderer Art offenbar nicht durch Intelligenz auszeichneten, suchten deren Interessen zu dienen. Die geistig Höherstehenden fanden an ihren schalen und abgedroschenen [2581] Erklärungen wenig Freude, wie uns Plutarch lehrt. Auch eine so sehr auf der Höhe der Bildung stehende Persönlichkeit wie er konnte bei einer langausgedehnten Amtsthätigkeit in D. seine Befriedigung finden, die auch ihren wohlverdienten Abschluss in der ihm von den Amphiktionen nach seinem Tode gesetzten Herme fand (Pomtow Beitr. 1889, 77 und Taf. XIV 50). Und so kamen auch andere, wohl schon unter Nero ein Apollonios von Tyana, dem vielleicht seine Schüler ein einfaches Denkmal in D. gesetzt haben (Inschrift Ἀπολλώνιον οἱ μαθηταί Homolle 716), unter Domitian der Redner Dion von Prusa, der sich vom Gotte einen Rat für die Reise geben liess. Unter denen, welchen die Stadt damals die Proxenie verliehen hat, werden ein Arzt, ein Maler, ein Naturforscher (φυσικὸς ἐπιστήμων), einige Künstler und fünf platonische Philosophen genannt, auch ein βιβλίων σοφιστής (unveröffentlicht, nach Pomtow), und wir wollen mit den braven Delphern nicht rechten, wenn sie gleichzeitig, da allenthalben das Virtuosentum blühte, auch einen Seiltänzer aus Alexandreia durch Verleihung des Bürgerrechts und der Buleutenwürde fürstlich zu belohnen wussten (Bourguet Acad. des inscr. C. R. 1896, 86f. Homolle a. a. O. 717, 2).

Unter Hadrian ging diese aufsteigende Entwicklung weiter, sie zeigte sich selbst in einer Wiederaufnahme der Münzprägung, welche mit Antoninus Pius und den beiden Faustinen wieder abschliesst (Svoronos Bull. hell. XX 1896, 18. 33–41), einer Äusserung der αὐτονομία, die D. ausdrücklich von Traian durch ein Rescript an den Proconsul Herennius Saturninus erhalten hatte (Homolle 722). Hadrian ordnete ferner im Einverständnis mit dem Senat die Stimmenverhältnisse der Amphiktionen, indem er von den Stimmen, die die Thessalier zu viel hatten, den Athenern, Lakedaimoniern und andern abgab, um den Rat zu einer wahren Vertretung von ganz Hellas zu machen (Bourguet Ac. des Inscr. C. R. 1896, 88). Auch für die Finanzverwaltung und die Feier der Pythien sorgte er. Sein Freund Herodes Atticus schmückte das Stadion von D. mit pentelischen Marmorsitzen, wie er es vorher in Athen gethan (Paus. X 32, 1. Inschrift Bull. hell. I 1877, 409). Zweimal, in den J. 126 und 129, besuchte der Kaiser selbst D. und übernahm beidemale das Amt des Archon. Er befragte auch das Orakel; die Antwort, die in der Anthologie XIV 102 steht, zeigt, wenn sie echt ist, dass die Frage nicht besser war, als die nach der Mutter der Hecuba. Auf der zweiten Reise begleitete ihn Antinoos, dem die Delpher nach seinem Tode (130) ganz besondere Ehren erwiesen. Die Amphiktionen prägten Münzen mit der Aufschrift Ἀντίνοον ἥρωα. (Svoronos Bull. hell. XX 41) und errichteten ihm eine schöne Statue (wiederaufgefunden: Gazette des Beaux arts 1894. 454 u. Taf. zu S. 448. Homolle a. a. O. 723, 2). Den Tempel lieben die Münzen der Zeit darzustellen, ohne dass aber daraus auf grössere Umgestaltungen geschlossen werden dürfte; die Abbildungen sind nach Homolles Nachweis (725f.) conventionell und ungenau. Das Orakel gewann neues Ansehen, in Athen wurde damals ein metrischer Spruch wegen der ἀπαρχαί an den Tempel der Demeter Chloë am Südabhang der Burg aufgezeichnet, wenn [2582] es kein ἀρχαῖος χρησμός ist, ein Beweis, dass die Pythia wieder begonnen hatte, ἔμμετρα χρᾶν (Kern und Lolling Ath. Mitt. XVIII 1893, 192ff.). Unter Marc Aurel drohen schon die Barbareneinfälle; eine Abteilung der Kostoboker dringt bis Elateia vor. Die letzte delphische Nachblüte nahte ihrem Ende. Damals, bald nach jenem Einfalle, schrieb Pausanias seine Periegese von D., etwa 176 oder 177 (R. Heberdey Arch.-epigr. Mitt. aus Öst. XIII 1890, 191). Es war Zeit, dass er kam und aufzeichnete, was er fand – wenn er manches nur aus alten Büchern zu Lernende hinzunahm, wollen wir ihn deshalb nicht schelten. Er sah wohl Tempel in Trümmern (X 8, 6), klagte auch, da dies ja ein rhetorischer Gemeinplatz war, über den Unterschied von einst und jetzt, zumal nach den Räubereien Neros (s. o.); das Sikyonierschatzhaus und die andern fand er ausgeraubt (11, 1). Aber im Tempel herrschte noch stramme Disciplin, man sieht, dass der unberufene Frager nicht in das Adyton hineingelassen ist (vgl. Ulrichs Reisen u. Forsch. 76). Nachher hielten es die Delpher mit Septimius Severus (Bull. hell. VI 1882, 453, 83; bedenkliche Orakel: Statue Hist. Aug. Pescennius Niger 8) und wurden deshalb von ihm und Caracalla gnädig behandelt; ein kaiserlicher Brief bestätigt ihre Autonomie (Homolle 727). Zum letztenmale hören wir, dass ein Consular und ἐπανορθωτὴς τῆς Ἑλλάδος Claudius Leonticus den Apollontempel erneuert (ἀνανεωσάμενον nicht buchstäblich zu nehmen) und das heilige Land wieder in Besitz genommen habe für die Delpher (Homolle a. a. O. Inv. nr. 3480; vgl. Bull. hell. VI 1882, 449f., 79). Die Pythienagone mochten, wie die Inschriften zeigen, noch länger Bestand haben und ihre Agonothesie eine für den sie Leitenden wichtige, wenn auch kostspielige Sache bleiben (ein Fall aus der Zeit, da Septimius Severus Byzanz belagert hatte [195 n. Chr.], zeigt, dass man von dem Urteil des Preisrichters auch an den Kaiser provocieren konnte, der in diesem Falle das Urteil bestätigte, Philostr. v. soph. 27 p. 269. Dessau Herm. XXIV 1889, 353). Schon Heliodor, etwa Zeitgenosse des Aurelian, schildert die Pythien nicht mehr aus eigener Erfahrung, sondern mit allerlei Unglaublichkeiten ausstaffiert (A. Mommsen Delph. 244-248 und E. Rohde Griech. Roman 466f.). Für das heilige Drama der Drachentötung wird als letzter Zeuge der heilige Cyprian angeführt (200–257 n. Chr.), der noch als Kind diese δραματουργία geschaut zu haben erzählt, da er dem Apollon ἐξ ἁπαλῶν ὀνύχων als κειμήλιον geweiht sei (Schreiber Apollon Pythoktonos 17. 66 citiert Preller Philolog. I 349. Confessio S. Cypr. Act. SS. Sept. VII 222). Und so scheint auch die Beschäftigung des Porphyrios von Tyros mit den delphischen Orakeln, die in die 2. Hälfte des 3. Jhdts. fällt, weniger für ein Fortleben des Orakels in seiner Zeit als für eine gelehrte Vorliebe zu sprechen. Immerhin bleibt D. die ,heilige Stadt‘, welche den Kaisern Valerian, Carus, Domitian. Constantin, Iulian und selbst noch Constans Denkmäler setzt (Homolle 728f.; Carus = CIG 1714. Le Bas 884: Constantin Pomtow Beitr. 113, 2 und Taf. IX 22. XIV 41). Von einer gewissen Bedeutung der Stadt zeugt auch die Auffindung eines Exemplars des Diokletiansedicts [2583] (Homolle 729). Im J. 319 machte ein reicher Bürger noch eine Stiftung für die öffentlichen Bäder. Constantin nahm, ein zweiter Nero, die Plünderung des Heiligtums wieder auf. Unter ihm oder seinen Nachfolgern kam die berühmte Schlangensäule, das Weihgeschenk von Plataiai, nach Constantinopel, und ausser den Statuen, von denen berichtet wird (vgl. Ulrichs Reisen und Forschungen I 61), werden vielleicht auch die Giebelgruppen des Tempels, von denen keine Reste an Ort und Stelle gefunden sind, nach der neuen Reichshauptstadt gewandert sein. Noch einmal soll Iulian das Orakel befragt haben, als er gegen die Perser zog; aber seinem Arzte und Quaestor Oribasios sei die Antwort geworden: Εἴπατε τῷ βασιλῆι· χαμαὶ πέσε δαίδαλος αὐλά· οὐκέτι Φοῖβος ἔχει καλύβαν, οὐ μάντιδα δάφνην, οὐ παγὰν λαλέουσαν· ἀπέσβετο καὶ λάλον ὕδωρ (Cedren. hist. comp. I p. 304 a ed. Paris, nach G. Wolff De noviss. orac. aetate 44, der darin eine Fälschung der Kirchenväter wittert, auch von Herzberg Gesch. Griech. III 297, 22 verworfen; die Zuteilung des Orakels an Augustus bei Homolle 709, 1 beruht, wie mir Pomtow mitteilt, auf einem Versehen). Die Verfügung des Theodosius machte dem letzten Reste des heidnischen Cultes officiell ein Ende. Im 6. Jhdt. war D. nach Hierokles (643, 13) noch Stadt, vielleicht aus dem 5. stammen die ältesten Reste christlicher Baukunst, die dort gefunden sind. Nachher verschwindet der Name völlig, um erst durch die gelehrte Forschung der neuen Zeit seine Auferstehung zu feiern.

C. Zur Chronologie.[2] Die Verzeichnisse der delphischen Archonten, Buleuten und anderer Beamten (Priester u. s. w.) lassen sich in ungeahnter Vollständigkeit fast für ein halbes Jahrtausend zusammenstellen. Sie gewinnen durch diese Continuität einen unberechenbaren Wert für die griechische Geschichte und Epigraphik, auch wenn ihr eigentlicher Beginn verhältnismässig spät liegt (357 v. Chr.). Ihre endgültige Gestalt können sie erst nach Vollendung der Ausgrabungen und nach Bekanntgabe [2584] des gesamten Materials erhalten; die diesbezüglichen Untersuchungen werden im Philologus als Fortsetzung der Fasti Delphici veröffentlicht werden. Bis dahin sollen die nachfolgenden Listen als Ersatz dienen. Da in ihnen zum erstenmal der gesamte Stoff, häufig aus unedierten Texten, dargeboten wird, war es in Rücksicht auf die Benutzung und Kritik durch die Fachgenossen unerlässlich, hier Nachweise und Belege in grösserem Umfang beizufügen, als bei solchen Katalogen sonst wünschenswert und üblich ist.

Dafür, dass die Listen hier in so vollständiger Gestalt erscheinen können, dass sie später nur noch unwesentliche materielle Bereicherungen erfahren werden, gebührt der Dank in erster Linie den französischen Gelehrten E. Bourguet und G. Colin, und dem, der ihre Mitarbeit gestattete, Herrn Th. Homolle. Sie haben durch Mitteilung zahlreicher Archonten- und Buleutennamen aus unedierten Urkunden, sowie durch bereitwillige Auskünfte über eine grosse Zahl zweifelhafter Punkte ein sehr wesentliches Verdienst an der Aufstellung dieser Kataloge erworben.

Die Verzeichnisse selbst sind folgende: I. Die Archontentafel (Übersicht der Archontate ohne Belegstellen). Dazu I a die bisher bekannten 14 attisch-delphischen Archontengleichungen und I b das alphabetische Verzeichnis der delphischen Archonten. II. Die Priesterzeiten (desgl.). III. Die delphischen Beamten (ausser Archonten und Priestern noch: Buleuten, Prytanen, Hieromnemonen, Naopoioi, Neokoroi, Prostatai, Hosioi). Dies ist die mit Belegstellen versehene Hauptliste. Vollständig sind die Belege bis zum J. 200 v. Chr. mitgeteilt. Von da ab sind in Rücksicht auf die grosse Zahl der Texte und das Vorhandensein anderer Tabellen (A. Mommsen, Nikitsky) nur ein oder zwei Hauptstellen angegeben, weil es sich hier nicht um ein Repertorium der delphischen Inschriften handelt, sondern um das leichte Auffinden und die Benutzbarkeit der aus ihnen gewonnenen Resultate. Zum Schluss sind als Ergänzung der Artikel des I. Bandes der Real-Encyklopädie Aitolia und Amphiktionia beigegeben worden: IV. Die aitolische Strategenliste und V. Die Hieromnemonenverzeichnisse aller bisher bekannten Amphiktionenversammlungen in chronologischer Ordnung. Auch diese zwei Listen sind fast ganz aus den delphischen Inschriften gewonnen worden. Weggelassen dagegen sind die Listen der phokischen Strategen, der thessalischen Strategen, der ausserdelphischen, nordgriechischen Localbehörden (Archonten, Buleuten, Thearen u. a.) und Agonotheten, wie sie sich aus IGS II und III ergeben werden; sie stehen mit dem Artikel D. in zu geringer Berührung. Soweit diese Namen aus delphischen Texten stammen, finden sie sich in den Tabellen von A. Mommsen, Nikitsky und zum Teil von Colin. [Zu den Verzeichnissen I und III ist an den mit *) bezeichneten Stellen der Nachtrag am Schluss des Artikels einzusehen, der mehrfache Veränderungen enthält].

Viertes Jahrhundert v.Chr. Die Grundlage der Chronologie des 4. Jhdts. bilden die von Bourguet edierten Bauurkunden des Apollontempels. In ihnen sind meist Jahr für Jahr die delphischen Behörden verzeichnet, unter denen [2585] die Baugelder von der Aufsichtsbehörde (der Bule von D. und der speciellen Baucommission der Naopoioi) gezahlt worden sind. Sie umfassen die J. 356–340, die auf Grund des in ihnen erwähnten Friedensschlusses vom Herbst 346 sicher fixiert sind, lassen dann von 340–332/1 eine Lücke, die mit Hülfe ähnlicher Texte und anderer Urkunden provisorisch gefüllt ist, und schliessen mit den Jahren von c. 331/0–320/19, bei denen die Archontenfolge zwar feststeht, es aber ungewiss bleibt, ob dieselbe eine ununterbrochene ist. Der Rest des Jahrhunderts wird durch die Eponymen von Proxeniedecreten ausgefüllt, deren Rangierung meist ganz unsicher ist und nur nach palaeographischen und genealogischen Indicien gegeben wurde.

Neben den eponymen Archonten, den Hieromnemonen und den sπωλητῆρες τᾶν δεκατᾶν lernen wir von Behörden nur die βουλά, die πρυτάνεις und die ναοποιοί kennen. Die Bule hat einen geschäftsführenden Ausschuss von 15 Mann pro Semester (zu dem der Ratsschreiber hinzutritt); von ihnen werden jedoch gewöhnlich nur die ersten 3–5 mit Namen aufgeführt, niemals mehr, ausser wo die ganzen πεντεκαίδεκα auftreten. Sie hiessen βουλεύοντες oder βουλευταί, während die Ratsherren selbst πρόβουλοι genannt wurden. Die Zahl der letzteren kennen wir nicht, in Erythrai betrug sie ein Jahrhundert früher 120 Mann (CIA I 9), in D. hatte aber die ἁλία der Labyaden schon wenigstens 180 Teilnehmer. Die πρόβουλοι mussten über 30 Jahre alt sein und waren stets wieder wählbar, die βουλεύοντες als solche jedoch nicht wieder im 2. Semester desselben Jahres. Die πρυτάνεις waren eine Commission von acht, ein Jahr lang fungierenden Mitgliedern, von deren Obliegenheiten wir bis jetzt nur die Finanzverwaltung, bezw. deren Controlle kennen. Das Genauere über Bule und πρυτάνεις im Philol. LVII 524.

Die ναοποιοί sind die von den Amphiktionen auf Lebenszeit gewählten Mitglieder der Tempelbaucommission, an Höchstzahl 36, die sich auf jeder Pylaia im Herbst und Frühjahr versammeln, den Baufortschritt prüfen, Zahlungsanweisungen erlassen und die Aufrechnungen ἀπὸ πυλαίας εἰς πυλαίαν controllieren. Einige von ihnen, die ἐπιμήνιοι, sind auch in der Zwischenzeit anwesend und besorgen zusammen mit dem delphischen ναοποιός die laufenden Geschäfte. Nach Vollendung des Rohbaues und der Consecration des Tempels hören die Versammlungen auf, und es führen allein zwei delphische ναοποιοί die Aufsicht (so im wesentlichen nach Dittenberger Syll.² 140 not. 3. 12. 81).

Litteratur der Baurechnungen: Bourguet Bull. hell. XX 197. XXI 321. 477. XXII 303. B. Keil Herm. XXXII 399. Pomtow Berl. Ph. Woch. 1897, 92f.; Jahrb. f. Philol. 1897, 740. 846. Dittenberger Syll.² 140.

Drittes Jahrhundert. Dieser ,dunkelste Zeitraum der griechischen Geschichte‘ enthält zwar die eponymen Archonten leidlich vollständig, aber ihre Zuweisung an bestimmte Jahre unserer Zeitrechnung bleibt hier ganz besonders problematisch. Nicht ein einziges Jahr konnte bisher mit völliger Sicherheit fixiert werden. Es fehlen die Reihen von Archontaten gänzlich, wie sie die Baurechnungen im 4. und die Proxenenliste [2586] im 2. Jhdt. zeigen. Die einzige Hülfe bieten die Gruppen der Amphiktionentexte, welche sich nach den Zahlen der von dem aitolischen Bunde geführten Stimmen zusammensetzen lassen; denn da diese Zahlen mit der Ausdehnung oder Reduction des Bundesgebietes steigen oder fallen, so kann man die Archontate mit gleichviel aitolischen Hieromnemonen nicht nur in gleiche Zeit verweisen, sondern auch letztere ganz ungefähr historisch umgrenzen. Durch örtliche Indicien wie Stellung/Schrift u. a. ist dann die Rangierung innerhalb der Gruppen ermöglicht worden. Die übrigen Archontate, fast sämtlich Proxeniedecreten angehörend, sind nach Wahrscheinlichkeitsgründen (Stellung, Schrift, genealogischen Erwägungen, politischen Beziehungen der Vaterstädte der Proxenoi u. dgl.) vor, zwischen und nach diesen Gruppen eingereiht worden. Man wolle diese Verteilung aber lediglich als Vorschläge für die ungefähre Zeit der betreffenden Archonten ansehen.

Die Zusammensetzung der Bulevertretung und die Art, sie anzuführen (2–5 Buleuten), bleibt dieselbe wie im vorigen Jahrhundert, die des amphiktionischen Synedrions ist aber fortwährenden Schwankungen unterworfen. Das Genauere ergiebt sich aus der in Abschnitt V enthaltenen Sammlung der Hieromnemonenlisten.

Litteratur der Amphiktionendecrete (Gruppe A–F): Pomtow Fasti Delphici II 1 u. 2, Jahrb. f. Philol. 1894, 497 (Tabelle S. 826). 1897, 737. 785 (Tabelle S. 847). Die früheren Schriften sind ebd. 1894, 499, 4 verzeichnet.

Zweites Jahrhundert. Spätestens mit dem J. 201 beginnen die delphischen Manumissionen und in ihnen die Anführung der Priesterpaare des pythischen Apollo. [Über die Vererbung der Priesterwürde, im Gegensatz zu der früher angenommenen Wählbarkeit der Priester (oben S. 2533) s. u. S. 2588]. Dadurch, dass nach dem Tode des einen Priesters der überlebende mit einem neuen Collegen die nächste Epoche bildet, entsteht eine ununterbrochene Abfolge von Priesterzeiten, in welche sich die gleichfalls in den Manumissionen verzeichneten Archonten mühelos gruppieren lassen. Fast gleichzeitig hat man das Verzeichnis der delphischen Proxenoi (W.-F. 18) angelegt und ein Menschenalter lang in ihm Jahr für Jahr die Behörden und Proxenen eingetragen. Es beginnt mit dem Anfang des iulianischen J. 196 (ἄ. Ἐμμενίδα, II. Sem.). [Wahrscheinlich mit dem Anfangsjahr eines neuen 19jährigen kallippischen Schaltcyclus, s. Nachtrag]. Durch Combination dieser Jahresbehörden mit den aus den Manumissionen und den Historikern überlieferten aitolischen Strategen hat A. Mommsens Scharfsinn die Archontate der J. 198–169 sicher fixiert, die meisten Priesterzeiten des 2. Jhdts. ermittelt und deren historische Verwertbarkeit nachgewiesen. Seine lange Zeit ganz unbeachtet gebliebene Abhandlung bildet für immer die Grundlage aller delphischen chronologischen Untersuchungen. Als Fortsetzung und Ergänzung können die Fasti Delphici I dienen, welche die Priesterzeiten bis Plutarch fortführen und die Veränderungen in dem Bule-Ausschuss nachweisen. Mit dem Beginn unseres Jahrhunderts werden nämlich nicht mehr fünf oder vier, sondern regelmässig nur drei Buleuten [2587] an der Seite des Archon verzeichnet, von denen einer (meist der letzte) der jetzt gleichfalls semestral wechselnde Ratsschreiber ist.

Während die Archonten des zweiten Drittels des Jahrhunderts (IV.–VIII. Priesterzeit) meist nur ihrer Abfolge nach feststehen und sich um mehrere Jahre hinauf oder hinunterschieben lassen, erhalten wir soeben für das letzte Drittel durch Colins Bearbeitung der neuen Funde drei neue attisch-delphische Archontengleichungen, die für die Fixierung der IX. Priesterzeit äusserst wichtig sind (vgl. die J. 134, 130, 128 v. Chr.). Einige Jahre früher hatte Nikitsky den Versuch unternommen, die Tabellen der Behörden von c. 200 an aufzustellen, und nach seinen auf sorgfältiger Arbeit beruhenden Vorschlägen ist die Rangierung der Archonten der zweiten Hälfte der IV., sowie die der VI. Priesterzeit gegeben worden. Wenn er aber, gestützt auf das Coincidieren einiger delphischer Schaltjahre mit solchen des metonischen Cyclus (nach Scaliger und A. Mommsen), glaubt, dass wir die Archontate der IV.–VIII. Priesterzeit von 168–140 v. Chr. völlig lückenlos besitzen, so kann ich mich dem ebenso wenig anschliessen, wie es Dittenberger (Syll.¹ nr. 467 not. 5) und Colin (brieflich) thun. Obwohl auch die neuen Ausgrabungen bisher keinen Zuwachs an Archontaten in IV–VIII ergeben haben (Colin), wird man doch bis zur Klärung der Schaltjahrfragen dem Zufall mehr Spielraum lassen wollen, als es Nikitsky thut, und darum nach wie vor glauben, dass Priesterzeit VI etwa bis 140, VII und VIII etwa bis 137 v. Chr. gereicht haben.

Litteratur der Priesterzeiten und Archontate: A. Mommsen Philol. XXIV 1ff. Pomtow Fasti Delph. I, Jahrb. f. Philol. 1889, 513ff. Nikitsky Delphische epigraph. Studien (russisch). Odessa 1895, 214ff. Colin Bull. XXII 1ff. Zu den attisch-delphischen Archontengleichungen vgl. Ferguson The athenian archons of the third and second centuries before Christ, 1899.

Erstes Jahrhundert v. Chr. Dieser Zeitraum bietet nur drei leidlich sicher fixierte Jahre (vgl. unten J. 97, 92, 48 v. Chr.) trotz der Fülle der überlieferten Archonten und trotz zahlreicher Veränderungen in der Ämterbesetzung, die eine Classificierung nach Gruppen gestatten und zugleich wenigstens die zeitliche Abfolge derselben erkennen lassen. Auch die zahlreichen Gleichungen mit attischen Archonten helfen für die delphische Chronologie nicht, da letztere selbst meist unfixiert sind. Die erste Neuerung betrifft die Buleuten. Bald nach 92 v. Chr., etwa in der Mitte der XII. Priesterzeit, wird die Semesterteilung des delphischen Jahres (nach πρώτη und δευτέρα ἑξάμηνος) abgeschafft, und man adscribiert statt der 2 ✕ 3 Semesterbuleuten nur noch vier Jahresbuleuten. Gleichzeitig verschwindet der γραμματεὺς τᾶς βουλὰς aus den Urkunden völlig. Eine fernere Reduction von vier auf drei Jahresbuleuten findet dann um 60 v. Chr., am Ende der XVI. oder am Anfang der XVII. Priesterzeit statt, endlich die letzte bald nach 40 v. Chr. beim Übergang von XIX zu XX, von wo ab nur noch zwei Jahresbuleuten erscheinen. Die Erklärung für diese successive Verringerung liegt in der stetig abnehmenden Kopfzahl der delphischen Bürger (Jahrb. 1889, 545).

[2588] Auch in den Priesterschaften gehen Veränderungen vor sich. Von der strengen Succession der Priesterpaare, wie sie das vorige Jahrhundert aufwies, ist nur selten etwas zu erkennen. Häufig erscheinen drei Priester neben einander, von denen einer dann eine Zeit lang verschwindet, um später wieder aufzutreten u. dgl. mehr. Colin hat in seiner mit Sachkenntnis und Sorgfalt geschriebenen Abhandlung, der wir die Kenntnis einer Anzahl neuer Priesterzeiten verdanken, unter möglichster Anlehnung an die Priesterschaftszählung der Fasti Delphici alle überlieferten Priesternamen als die von wirklich fungierenden Apollonpriestern aufgefasst und demgemäss auch die ambulanten, wieder verschwindenden Paare als vollgültige Priesterzeiten gezählt. Obwohl auf Grund des von ihm bisher mitgeteilten Materials sich die Erklärung der Dreizahl noch nicht erschöpfend geben lässt, können wir doch an einer charakteristischen, von ihm nicht genug ausgenutzten Stelle (s. u. die Anmerkung zum Jahr des ἄ. Ἐπίνικος in XXI c. a. 20/19 v. Chr.) die Entstehung der Dreizahl in der Vertretung eines oder beider fungierenden Priester durch Gehülfen oder Stellvertreter erkennen. [Wenn auch diese als ἱερεῖς bezeichnet werden, so erklärt sich das vielleicht daraus, dass sie ebenfalls den wenigen delphischen Familien angehören, in denen die Priesterwürde des pythischen Apollon erblich war, und dass auch der eine oder andere von ihnen bald darauf, nach dem Tode des von ihm Vertretenen, wirklich fungierender Priester geworden ist (z. B. Polemarchos in XXII, der in XX und XXI Vertreter war). Wer die Priesterschaftsliste genauer prüft, kann an der Vererbung dieser Würde innerhalb eines, bezw. zweier grösserer Geschlechter nicht zweifeln, da mehrfach dieselben Namen und Patronymika wiederkehren. Genaueres hierüber findet derjenige, der russisch versteht, vermutlich bei Nikitsky a. a. O. S. 155, nach Berl. Phil. Wochenschr. 1896, 305]. Haben wir aber häufiger, wenn nicht immer, in der Dreizahl der Priester lediglich Stellvertretungen vor uns, so musste eine andere Zählung der Priesterzeiten als die Colin’sche durchgeführt werden. Ob sie überall gelungen ist, muss dahingestellt bleiben, so lange nicht die Ursache so vieler ‚Stellvertretungen‘ gerade im ersten vor- und nachchristlichen Jahrhundert – im Gegensatz zum 2. Jhdt. v. Chr. – genauer erkannt werden kann, als es das bisher bekannt gegebene Material gestattet. Gegen die Priesterschaftszählung der Fasti Delphici verschiebt sich für das letzte Jahrhundert v. Chr. die unten gegebene nur um die neu hinzugekommene Epoche XIII Πυρρίας–Ξενοκράτης, so dass die früher mit XIII–XX bezeichneten Priesterzeiten jetzt XIV-XXI sind, wobei XXI Καλλίστρατος–Φίλων lautet, statt des früheren Καλλίστρατος–Διόδωρος. Die Priesterzeit XXII bleibt dieselbe wie bisher, nur mit Inversion der beiden Namen; Priesterzeit XXIII lautet wie die frühere XXI.

Endlich tritt auch in der Bekleidung des Archontats gegen Ende des 1. Jhdts. insofern eine Änderung ein, als es von da ab gestattet wird, dass jemand diese Würde zum zweiten- und drittenmal erhält. Der erste für uns erkennbare derartige Fall ist das zweite Archontat des Ἀντιγένης Ἀρχία gegen den Beginn unserer Zeitrechnung [2589] (s. J. 5 v. Chr.). Auch hier liegt der Grund zweifelsohne in der Abnahme der Vollbürgerzahl. Über das interessante Auftreten der fünf lebenslänglichen Hosioi in den letzten Priesterzeiten v. Chr. s. die Anmerkung zum J. 10 v. Chr.

Vgl. Pomtow Fasti Delph. I, Jahrb. 1889, 520ff.; Philol. LIV 356f. 587f. Colin Notes de Chronologie delphique, Bull. XXII 149ff.

Erstes nachchristliches Jahrhundert. Die letzten zehn Priesterzeiten (XXIV–XX XIII) sind mit Ausnahme weniger, aus Plutarch bekannter Namen uns erst durch die verdienstvolle Abhandlung Colins übermittelt worden. Auch in ihnen sind nur wenige Jahre sicher fixiert (Nikanders Priesterzeit während Neros Besuch, Herbst 67 n. Chr.; das Archontat des Kaisers Titus im J. 79; Plutarchs Tod nach 125 n. Chr.). Eine der Priesterepochen (die XXX.) musste ergänzt werden. Den Beschluss bilden von c. 95–126 n. Chr. die Priesterzeiten Plutarchs (wenigstens zwei, wahrscheinlich mehr). Schon vor ihrem Beginn hatte die Sitte der delphischen Manumissionen im Hieron des Apollon ihr Ende erreicht, etwa um das J. 90 n. Chr., und mit diesen monotonen, oft verachteten Urkunden versiegt auch die Quelle der delphischen Chronologie. Für die wenigen späteren Archontate fehlt es, mangels der Kenntnis der Priesterzeiten, an jedem Anhalt zur Rangierung oder Datierung.

[2590] Die Zweizahl der Jahresbuleuten bleibt bestehen, nur vorübergehend zeigen vier Jahre der XXIV. Priesterzeit drei Buleuten. Da deren erster jedesmal derselbe und zwar anscheinend der Priester Diodoros (Φιλονίκου) ist, so habe ich das mit der Annahme seiner lebenslänglichen, honoris causa erfolgten Creïrung zum Buleuten zu erklären versucht; denn in D. wurde der Titel βουλευτής als Ehrenbezeugung z. B. an Ausländer verliehen (Bull. XVIII 183). Ob die vier Jahresbuleuten der letzten Manumission um 89 v. Chr. (ἄ. Τ. Φλ. Πωλλιανοῦ) nur eine Ausnahme sind, oder ob man in jener letzten Blütezeit D.s unter Traian und Hadrian die alte Vierzahl dauernd wieder herstellte, wissen wir nicht.

Auch ein von dem früheren Ratsschreiber durchaus verschiedener γραμματεὺς τῆς πόλεως wird von Ende XXIV ab als Vorsteher des Stadtarchivs (δημόσιον τεῦχος) häufiger genannt. Anfangs scheint er längere Zeit hindurch im Amt gewesen zu sein, etwa 5-10 Jahre lang (wahrscheinlich 10). Später erscheinen in den wenigen überlieferten Archontaten stets wechselnde Stadtschreiber, doch kann das in der Lückenhaftigkeit unserer Überlieferung seinen Grund haben.

Vgl. Pomtow Jahrb. 1889, 549 (der Priester Plutarch und seine Collegen) und Colin Bull. XXII 1ff.

I. Archontentafel.

1) Die sogenannten Proarchonten der Ennacteriden (des achtjährigen pythischen Festcyclus). c. 1090 v. Chr. Xenyllos.

Die einjährigen Archonten.

(Die chronologisch sicher fixierten Archonten sind durch gesperrte Schrift bezeichnet, die ziemlich sicheren durch gewöhnliche, die ganz mutmasslich bestimmten durch schräge Schrift. Ein Strich vor etlichen Namen zeigt, dass dieselben nur im allgemeinen der betreffenden Periode zugewiesen werden können und auch ihre Reihenfolge nicht sicher ist; vgl. Bd. II S. 583 und 588. Die unterstrichenen Jahreszahlen bezeichnen die Pythienjahre, d. h. die dritten Jahre der Olympiaden.)

590/89 Gylidas=att. ἄ. Simon
582/1 Diodoros I = att. ἄ. Damasias (2)
c.0430 Trichas
c.0400–3900 Karpos
c.0390–362 Kadys
c.0380–362 Trax
357/6 Herakleidas I (Prytane?) = att. ἄ. Agathokles
356/5 Aischylos [3] [361]
355/4 Mnasimachos [3] [360]
354/3
353/2 Argilios [3] [358]
352/1 Herakleitos [3] [357]
351/0 Aristoxenos I [3] [356]
350/49 Hierinos [3] [355]
349/8 Nikon I [3] [354]
348/7 Autias [3] [353]
347/6 Theocharis [3] [352]
346/5 Damoxenos I [4]
345/4 Archon I [4]
344/3 Kleon I [4]
343/2 Chairolas [4]
342/1 Peithagoras I [4]
341/0 Aristonymos [4]
340/39 Palaios [4]
339/8 [Nik]a[si]bulos (? in Phokis)
338/7 Damochares I
337/6 Thebagoras [3] [334]
336/5 Dion I
335/4 Etymondas
334/3 Ornichidas I [3] [337]
333/2 Theon [3] [328]
332/1 Charixenos I [3] [330]
331/0 Kaphis
330/29 Echedoridas [3] [329]
329/8 Ba[th]ylos = (Babylos I)
328/7 [D]a[m]a[t]rios (?in Phokis) [d. h. Eribas 327]
327/6 Pleiston I [5]
326/5 Euarchidas [5]
325/4 Eukritos [5]
324/3 Kleobulos I [5]
323/2 Menaichmos [5]
322/1 Thoinion [5]
321/0 Lyson I [5]
320/19 Maimalos [5]
319/18 Diokles I [3] [318]
318/17 Archetimos [3] [317]
317/16 Korinthotimos [3] [316]
316/15 Eribas [3] [327]
315/14 Orestas I
314/13 Theolytos
313/12 Phainis I
312/11 Megakles
311/10 Aithid[as]
310/9 Eubulidas
309/8 Kleodamos I
308/7 Damokrates I
307/6 Antichares
306/5 Sarpadon
305/4
304/3 Timokrates I
303/4 Hierondas
302/1 Sylochos
301/0
300/299 (IV. Jhdt.: Ἀριστ...)
300/99
299/8 (Athambos?)
298/7
297/6 Eudokos I
[2591]
295/4 Ison
294/3
293/2 Hieros
292/1
291/0
290/89
289/8 Aristoxenos II
288/7
287/6 (Dexippos s. 217)
286/5
285/4 Ornichidas II
284/3
283/2
282/1 Herakleidas II
281/0
280/79 (Archiadas?)
279/8 Dioskuridas
278/7 Hieron Gruppe A
277/6 Erasippos
276/5 Kleobulos II
275/4 Battos
274/3 Hippotas
273/2 Timon
272/1 Aristagoras I  Gruppe B
271/0 Emmenidas I
270/69 Nikodamos I
269/8 Kleondas I
268/7 Androtimos
267/6 Achaimenes
266/5 Kallikles I Gruppe C
265/4 Archelaos I
264/3 Ateisidas I
263/2 Ameinias
262/1 Timokrates II
261/0 Philon I
260/59 Amyntas I  Gruppe C 260–250
259/8 Nikaïdas
258/7 Dion II
257/6 Praochos
256/5 Theoteles
255/4 Orestas II
254/3 Charixenos II
253/2 Aischriondas
252/1 Aristomachos
251/0 Archidamos
250/49 Iatadas?
249/8 Aristion I
248/7 Athanion I
247/6 Ainesidas
246/5 Pleiston II Gruppe C
245/4 Euthyon
244/3 Xenochares I
243/2 Lyson II
242/1 Damotimos
241/0 Damaios
240/39 Diodoros II
239/8 Kallikles II
238/7 Thessalos
237/6 Eukles I
236/5 Archiadas  Gruppe D
235/4 Eudokos II
234/3 Straton I
233/2 Athambos I
232/1 Damosthenes I
231/0 Damochares II
230/29 Peithagoras II  Gruppe E
229/8 Herys I
[2591]
228/7 Herakleidas III  Gruppe E
227/6 Nikarchos I
226/5 Kallias I
225/4 . . . . .
224/3 Euagoras
223/2 Alexarchos
222/1 Euagoras
221/0 Archelaos II
220/19 Xenokles
219/8 Phainis I
218/7 Damokrates II
217/6 Dexippos [besser 287]
216/5 Patrondas
215/4 Eudoros I
214/3 . . . .
213/2 Polykleitos
212/1 Aristion II
211/10 Anaxandridas
210/9 Ariston
209/8 . . . . .
208/7 Babylos II
207/6 Kalleidas
206/5 Alexeas
205/4 Nikodamos II  I. Priesterzeit
204/3 Kallieros
203/2 Megartas I
202/1 Philaitolos I
201/0 Euangelos I
200/199 Mantias I
199/8 Hybrias I
198/7 Orthaios I  II. Priesterzeit
197/6 Emmenidas II
196/5 Orthaios II (Μαντία)
195/4 Diodoros III (Μνασιθέου)
194/3 Peithagoras
193/2 Echephylos
192/1 Kleodamos I
191/0 Phainis II
190/89 Kallikrates I
189/8 Xenon I Ἀτεισίδα
188/7 Kleodamos II Πολυκλείτου
187/6 Peisilaos
186/5 Nikobulos
185/4 Eukrates
184/3 Kraton
183/2 Aristainetos I
182/1 Damosthenes II Ἀρχελάου
181/0 Andronikos I [Πατρέα]
180/79 Mantias II {Πολύωνος)  III. Priesterzeit
179/8 Euangelos II
178/7 Praxias
177/6 Melission I
176/5 Xenochares II
175/4 Archelaos III (Δαμοσθένεος)
174/3 Sosinikos (Εὐδόκου)
173/2 Aiakidas I (Φιλαιτώλου)
172/1 Kleophanes
171/0 Menes I
170/69 Laïadas I  IV. Priesterzeit
169/8 Kleodamos III (Μαντία)
168/7 Kleon II (Δίωνος)
167/6 Xeneas (Βαβύλου)
166/5 Theoxenos I (Καλλία)
165/4 Pyrrhos I
164/3 Archon II (Νικοβλούλου)
163/2 Euangelos III (Σωδαμίδα)
162/1 Emmenidas III (Καλλία)
161/0 Menestratos [Εὐχαρίδα]
[2593]
160/59 Andronkios II (Φρικίδα)  IV. Priesterzeit
159/8 Amphistratos (Ἀμφιστράτου)
158/7 Archon III (Καλλία)
157/6 Patreas (Ἀνδρονίκου)  V. Priesterzeit
156/5 Herys II (Πλείστωνος)
155/4 Athambos (Ἁβρομάχου)
154/3 Philokrates (Ξένωνος)
153/2 Eudoros II (Ἂμύντα)  VI. Priesterzeit
152/1 Archias (Ἀρχελάου)
151/0 Peisitheos (Ξένωνος)
150/49 Dexondas (Δάμωνος)
149/8 Eucharidas (Φαίνιος)
148/7 Thrasykles (Πραξία)
147/6 Soxenos (Ἐκεφύλου)
146/5 Babylos III (Ἀιακίδα I)
145/4 Eukles II (Καλλιστράτου)
144/3 Damostratos (Μενεστράτου)
143/2 Damosthenes III (Ἄρχωνος) VII. Priesterzeit
142/1 Damon I (Ξενοστράτου)  VIII. Priesterzeit
141/0 Kleodamos IV (Πολυκράτεος)
140/39 Xenokritos I (Ταραντίνου)
139/8 – – zu VII. - IX.
138/7 Agesilaos (Ταραντίνου)
137/6 I . . . . . . os
136/5 Sosipatros (Ἀιακίδα)  IX. Priesterzeit
135/4
134/3 Timokritos (Εὐκλείδα) = att. ἄ Timarchos
133/2 Hybrias II (Ξένωνος)
132/1 Hagion I (Ἐχεφύλου)
131/0 Ateisidas II
130/29 Aristion III (Αναξανδρίδα) = att. ἄ Demostratos
129/8 Glaukos Ξένωνος
128/7 Pyrrhos II = att. ἄ Dionysios μετὰ Λυκισκον
127/6
126/5 Habromachos I (Μαντία)
125/4 Kleondas II (Μένητος)
124/3 Kallidamos (Ἂμφιστράτου)
123/2
122/1 Babylos IV (Ἀνδρομένεος), wohl IX
121/0
120/19 Kallikrates II (Διοδώρου)
119/8 Herakleidas (Καλλία)
118/7 Amyntas II (Εὐδώρου)
117/6 Eukleidas I (Καλλείδα)
116/5 Sosylos      etwa IX
115/4 ...ylos      etwa IX–XI
114/3 ....los      wohl VII–IX
113/2
112/1 Mnasidamos (Ξενοκρίτου)  IX. oder X. Priesterzeit
111/0 Nikomachos (Φιλοξένου)
110/9 Agon (Ἀριστίωνος)  X. Priesterzeit
109/8 Pyrrhias (Ἀρχελάου)
108/7 Timokrates III (Εὐκράτεος)
107/6 Xenon II      wohl X oder XI
106/5 Xenokrates (Ἀγησιλάου) = att. ἄ Agathokles
105/4
104/3 Hagion II (Πολυκλείτου)  XI. Priesterzeit
103/2 Diodoros IV
102/1 Sotylos I
101/00 - –
100/99 Archon IV (Εὐαγόρα) X–XII¹
99/8
98/7
[2594]
97/6 Mentor I [Φιλαιτώλου] = att. ἄ. Argeios (I.)
96/5 Polyon [Θεοξένου]  X.– XII.¹
95/4 Diodoros V (Ἄρχωνος)
94/3 Nikodamos III (Στράτωνος)  XII.¹ Priesterzeit
93/2 Patron I (ἀριστοβούλου Ι)
92/1 Kleodamos V (Κλέωνος)
91/0 Kleandros   oder XII¹  XII.²
90/89 Babylo V (Λαϊάδα)
89/8 Damon II
88/7 Antipatros  etwa XII.
87/6 Habromachos II (Ἀθάμβου)  c. XII.² –XIII.
86/5 Athanion II (Κλεοξενίδα)
85/4 Aiakiddas II (Βαβύλου)
84/3 – –  XIII. Priesterzeit
83/2 Sostratos I  oder XIV
82/1 Damokrates III Übergang zu XIV
81/0 Herakleidas V (Εὐκλείδα)  XIV. Priesterzeit
80/79 Laïadas II (Βαβύλου)
79/8 Xenokritos II (Μνασιδάμου)
78/7 Charixenos III (Σωτύλου)
77/6 Nikarchos II (Ἐράτωνος) XIV. oder XV.
76/5 Habromachos III  XII.²– XVI.
75/4 Kallias II
74/3 Laïadas III (Ἄγωνος)  XV. Priesterzeit
73/2 Philonikos I (Νικία Ι)
72/1 Dorothos
71/0 Pyrrhos III (Ἀτεισίδα)
70/69
69/8 . . . . . (. . . . . .εος)  wohl XIV.– XVI.
68/7 Hagion III (Δρομοκλείδα)
67/6 Dionysios I (Ἀστοξένου Ι)  XVI. Priesterzeit
66/5 Kleoxenidas (Ἀθανίωνος)
65/4 Peisistratos (Βούλωνος)
64/3 Tarantinos
63/2 Philoneikos II (Διοδώρου) wohl XVI.
62/1 Herys III (Κλέωνος)  wohl XII.²– XVI.
61/0 Philaitolos II
60/59 . . . . .   wohl XVI./XVII.
59/8
58/7 Pyrrhos IV   XVI. oder XVII.
57/6 Philon II (Στρατάγου)
56/5 Emmenidas IV (Τιμολέωνος)   XVII. Priesterzeit
55/4 Nikandros I (Βούλωνος)
54/3 Nikostratos I (Ἄρχωνος)
53/2 Pason I
52/1 Straton II (Ἰατάδα)
51/0 . . . . .  XVII. a
50/49 Eukleidas II (Καλλία) XVII. b
49/8 Eukleidas III (Αἰακίδα Ι)   XVIII. Priesterzeit
48/7 Amyntas III (Εὐαγγέλου)
47/6 Patron II (Ἀριστοβούλου ΙΙ)
46/5 Babylos VI (Αἰακίδα ΙΙ) wohl XVIII.
45/4 . . . . .   XVII.–XIX.
44/3
43/2 . . . . .   XIX. Priesterzeit
42/1 Hagion IV (Δίωνος)
41/0 Kleomantis (Δείνωνος)
40/39 Kallistratos I (Αἰακίδα)
39/8 . . . . . .
38/7 Sotylos II (Ἡράκωνος) wohl Übergang zu XIX
37/6
36/5 Eraton   XX. Priesterzeit
35/4 Mentor II (Λαϊάδα)
34/3 . . . . . .os
33/2 Eukleidas IV (Ἡρακλείδα)
32/1 [Sostr]atos II (Διονυσίου)
[2595]
31/0 Astoxenos I (Διονυσίου)   XX. Priesterzeit
30/29 Dion III (Ἀντιγενείδα)
29/8 Polemarchos I (Δάμωνος Ι)
28/7 Melission II (Διονυσίου Ι)
27/6 . . . . . .
26/5 Antigenes I [τὸ α'] (Ἀρχία Ι) = att. ἄ. Architimos   XXI. Priesterzeit
25/4 Diodoros VI (Δωροθέου)
24/3 Theoxenos II (Φιλαιτώλου Ι)
23/2 Megartas II (Εὐαγγέλου)
22/1 Menes II (Δάμωνος)
21/0 Stratagos (Φίλωνος)
20/19 Epinikos I (Νικοστράτου Ι)
19/8
18/7
17/6   XXII. Priesterzeit
16/5
15/4 Dionysios II (Ἀστοξένου ΙΙ τὸ α' ?)
14/3 Antiphilos (Γοργίλου)
13/12 Timoleon [6] (Ἐμμενίδα) = att. ἄ. Theophilos (Διοδώρου) [11/0]
12/11
11/10 Aiakidas III [6] (Εὐκλείδα) [9]
10/9 [τὸ α'] (Πολεμάρχου)} [8]   XXIII. Priest.-zeit
9/8 Xenagoras I [6] (Ἀβρομάχου Ι) = att. ἄ. Apolexis (Διοδώρου) [11/0]
8/7   wohl XXIII. bis XXIV.
7/6 Dionysios II [6] (τὸ β' Ἀστοξένου ΙΙ) [5]
6/5
5/4 Antigenes II [6] (τὸ β' Ἀρχία Ι ) gegen Chr. Geb. = att. ἄ. Apolexis [7]
4/3
3/2
2/1
1/1
1/2 Damoxenos II (Διοδώρου Ι )  XXIV. Priesterzeit
2/3 Philonikos III (Νικία ΙΙΙ)
3/4 Damon III (τὸ β' (Πολεμάρχου) )
4/5 Diodoros VII (Ὀρέστου)
5/6 (Diodoros VIII (τὸ α', Φιλονίκου Ι)
7/7 Diokles II (Φιλιστίωνος)
7/8 Kleon III [τὸ α'] (Νικία) = att. ἄ. Nikostratos
8/9 Nikandros II (Νικάνδρου)
9/10 (Nikan- oder Klean-)dros III
10/11 Nikostratos II (Ἐπινίκου )
11/2 Philaitolos III (Θεοξένου)
12/3 Kleon III (τὸ β', Νικία)
13/4
14/5 Diodoros VIII τὸ β', (Νικία )
15/6 Eudoros III (Ἐπινίκου)
16/7 Eukleidas V (Αἰακίδα ΙΙ)
17/8 Polemarchos II (Δάμωνος ΙΙ)
18/9
19/20 Aristokleas (Φιλονίκου)   XXV. Priesterzeit
20/1 Diodoros IX (Ἀνδρονίκου)
21/2 Lamenes (Στρατάγου, γόνῳ Λαμένους)
22/3 Pason II (Δάμωνος)
23/4 Damon III τὸ γ' (Πολεμάρχου )
24/5 Theoxenos III (Φιλαιτώλου ΙΙ)
25/6 Nikanor (Λυσιμάχου)
26/7 Donysios II τὸ γ' (Ἀστοξένου ΙΙ )
27/8 Epinikos II (Νικοστράτου ΙΙ)
[2596]
28/9 C. Iulius Seidektas   XXV. Priesterzeit
29/30 Eukles III (Εὐάνδρου)
30/1 Leon (Νικάνορος)
31/2 Lysimachos I [¤τὸ α’ ?](Νικάνορος I)
32/3 Menes III (Ξενοκρίτου)
33/4 Nikon II (Νικαίου)
34/5 Polytimidas (Λαϊάδα )
35/6 Lysimachos II [oder I] τὸ β’ ?)
(Νικάνορος II oder I)
36/7
37/8 [Laïa]das IV (Μελισσίωνος) etwa XXV–XXVI.
38/9 Timagenes (Νεικάνδρου) etwa XXV–XXVII.
39/40
40/1 Sotas (Εὐκλείδα) XXVII. Priesterzeit
41/2
42/3 Kritolaos I (Κριτολάου) wohl XXVII–XXVIII.
43/4
44/5 (Kallistratos II [τὸ α'] Καλλιστράτου) wohl XXVI–XXVII.
45/6 (Theokles [τὸ α'] Θεοκλέους) wohl XXVI–XXVII.
47/8
48/9 Kallistratos II τὸ β' (Καλλιστράτου) etwa XXVII.
49/50
50/1 (Theokles [τὸ β'] Θεοκλέους) etwa XXVII.
51/2
52/3 Astoxenos II (Διονυσίου II)  XXVII. Priesterzeit
53/4
54/5 Kallistratos II τὸ β' (Καλλιστράτου)
55/6
56/7 P. Memmius Kritolaos II [τὸ α'] ] wohl XXVII.
57/8 [Melissio]n III (Διονυσίου II)  XXVIII. Priesterzeit
58/9
59/60 Kallistratos III [τὸ α'] (Νικάνδρου)
60/1
61/2 Antigenes II [(Αρχία II) wohl XXXVIII.
62/3 P. Memmius Kritolaos II [τὸ β') wohl XXXVIII.
63/4 τὸ γ' (Θεοκλέους))} wohl XXXVIII.
64/5 (Φιλονείκου II))}
65/6 Nikandros IV (Καλλιστράτου)
66/7 C. Memmius Euthydamos [τὸ α']  XXIX. Priesterzeit
67/8 . . . . . .
68/9 Kritolaos III (Δωροθέου)
69/70
70/1 (Xenagoras II [τὸ α'] Ἁβρομάχου II XXVI.–XXIX.
71/2
72/3 A[stoxen]os III Εὐκλείδου
73/4
74/5 (Xenagoras II τὸ β' Ἁβρομάχου II)
75/6
76/7 (C. Memmius Euthydamos τὸ β')
77/8
78/9 . . . . .  XXX. Priesterzeit
79/80 Titos Kaisar Sebastos
80/1
81/2 C. Memmius Euthydamos τὸ γ'
82/3
83/4 [Kallistratos III] τὸ β' (Νεικάνδρου)
84/5
85/6 Xenagoras II τὸ γ' (Ἁβρομάχου II)  XXXI. Priesterzeit
86/7
87/8 – – = att. ἄ. Imp. Caes. Domitianus
88/9
89/90 T. Flavius Pollianos
90/1
[2597]
91/2 Eukles III (Εὐάνδρου)
92/3
93/4
94/5  XXXII. Priesterzeit
95/6
96/7
97/8
98/9 T. Flavius Soklaros
99/100
100/101 Damoxenos III (Διοδώρου II)
101/2
102/3
103/4
104/5  XXXIII. Priesterzeit
105/6
106/7
107/8
108/9
109/10
[2598]
110/11 Cn. Babbius Maximus (Μάγνου υἱός)  XXXIII. Priesterzeit
111/12
112/13
113/14
114/15
115/16
116/17
117/18
118/19
119/20
120/21
121/22
122/23
123/24
124/25
125/26
126/27 (Plutarchs Tod)
117/38 P. Aelius Pytho .....
163/4 Tiberius Iulius Aristainetos II.

Ia. Attisch-delphische Archontengleichungen.

[2597]

590/89 Gylidas = att. ἄ Simon
582/1 Diodoros (I) =   „ Damasias (2)
357/6 Herakleidas (I) =   „ Agathokles
134/3 Timokritos =   „ Timarchos
130/29 Aristion (III) =   „ Demostratos
128/7 Pyrrhos (II) =   „ Dionysios μ. Λυκίσκον
106/5 Xenokrates =   „ Agathokles
597/6 Mentor (I) =   „ Argeios (1.)
c. 26/5 Antigenes (I) =   „ Architimos
11/10 Timoleon =   „ Theophilos
c. 7/6 Antigenes(I τὸ β') =   „ Apolexis
c. 3/2 Xenagoras0(I) =0  0Apolexis0(Φιλοκράτου ἐξ0Οἴου}})
7/8 Kleon0(III0τὸ0α') =000  Nikostratos
c. 87 – – =   „ Imp. Caes. Domitianus.


Ib. Alphabetisches Verzeichnis der delphischen Archonten.

[2597]

Ἁβρόμαχος Ι Μαντία c. 126 v. Chr. (IX. Pr.)
     –  II Ἀθάμβου c. 87 v. Chr. (wohl XII.² od. XIII. Pr.)
     –  III c. 76 v. Chr. (XII.² – XVI. Pr.)
Ἁγησιλάος (Ταραντίνου) 138 v. Chr.
     –  oder Ξενοκράτεος ? 58 v. Chr. ?
Ἁγίων Ι Ἐχεφύλου c. 132 v. Chr. (IX. Pr.)
     –  II Πολυκλείτου c. 104 v. Chr. (XI. Pr.)
     –  III Δρομοκλείδα c. 68 v. Chr. (XIV. – XVI. Pr.)
     –  IV Δίωνος c. 42 v. Chr. (XIX. Pr.)
Ἄγων Ἀριστίωνος c. 110 v. Chr. (X. Pr.)
Ἄθαμβος I 233 v. Chr. (vgl. a. 299?)
     –  II Ἁβρομάχου, 155 v. Chr. (V. Pr.)
Ἀθανίων I 248 v. Chr.
     –  II Κλεοξενίδα c. 86 v. Chr. (wohl XXII² oder XIII. Pr.)
Αἰακίδας I Φιλαιτώλου, 173 v. Chr. (III. Pr.)
     –  II Βαβύλου c. 85 v. Chr. (wohl XII² od. XIII. Pr.)
     –  IIΙ Εὐκλείδα c. 11 v. Chr. (XXIII. Pr.)
Ἀἰθίδ[ας] c. 311 v. Chr.
Π. Αἴλιος Πυθο.... c. 117/38 n. Chr.
Αἴνησίδας c. 247 v. Chr.
Αἴσχριώδας c. 253 v. Chr.
Αἴσχύλος 356 v. Chr.
Ἀλέξαρχος c. 223 v. Chr.
Ἀλεξέας 206 v. Chr.
Ἀμεινίας c. 263 v. Chr.
Ἀμύντας I c. 260 v. Chr.
     –  IΙ Εὐδώρου c. 118 v. Chr. (IX. Pr.)
     –  IΙI Εὐαγγέλου, 48 v. Chr. (XVIII. Pr.)
Ἀμφίστρατος Ἀμφιστράτου 159 v. Chr. (IV. Pr.)
Ἀναξανδρίδας (Χαιρεφάνεος) c. 211 v. Chr.
Ἀνδρόνικος I (Πατρέα)), 181 v. Chr. (II. Pr.)
     –  IΙ Φρικίδα, 160 v. Chr. (IV. Pr.)
Ἀνδρότιμος, c. 268 v. Chr.
Ἀντιγένης I Ἀρχία I (τὸ α'), c. 26 v. Chr. (XXI. Pr.)
 = att. ἄ. Ἀρχίτιμος
     –  I Ἀρχία I (τὸ β'), c. 5 v. Chr. (wohl XXIII. oder XXIV.)
 = att. ἄ. Ἀπόληξις
     –  II Ἀρχία ΙI c. 61 n. Chr. (XXVIII. Pr.)
Ἀντίπατρος, c. 88 v. Chr. (etwa XII. Pr.)
Ἀντίφιλος Γοργίλου, c. 14 v. Chr. (etwa XXII. Pr.)
Ἀντιχάρης, c. 307 v. Chr.
Ἀργίλιος, 353 v. Chr.
Ἀρισταγόρας I, 272 v. Chr.
     –  II c. 222 v. Chr.
Ἀρισταίνετος I, 183 v. Chr. (II. Pr.)
     –  II s. u. Τιβ. Ἰούλιος
Ἀριστίων I, c. 249 v. Chr.
     –  II c. 212 v. Chr.
     –  III Ἀναξανδρίδα, 130 v. Chr. (IX. Pr.)
  = att. ἄ. Δημόστρατος
Ἀριστοκλέας Φιλονίκου c. 19 n. Chr. (XXV. Pr.)
Ἀριστόμαχος c. 252 v. Chr.
Ἀριστόξενος I, 351 v. Chr.
     –  II c. 289 v. Chr.
Ἀρίστων c. 210 v. Chr.
Ἀριστώνθμος, 341 v. Chr.
Ἀρχέλαος I, c. 265 v. Chr.
     –  II c. 221 v. Chr.
     –  III Δαμοσθένεος, 175 v. Chr. (III. Pr.)
Ἀρχέτιμος c. 318 v. Chr.
Ἀρχιάδας, 236 v. Chr. (und e. homonym. 280?)
Ἀρχίας Ἀρχελάου c. 152 v. Chr. (VI. Pr.)
Ἀρχίδαμος c. 251 v. Chr.
Ἄρχων I, 345 v. Chr.
     –  II Νικοβούλου, 164 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  III Καλλία, 158 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  IV Εὐαγόρα, c. 100 v. Chr. (X. – XII.¹ Pr.)

[2599]

Ἁστόξενος Ι Διονυσίου Ι c. 31 v. Chr. (XX. a. Pr.)
     –  II Διονυσίου ΙΙ c. 52 n. Chr. (XXVII. Pr.)
Ἁ[στόξεν]ος ΙΙΙ Εὐκλείδου) c. 72 n. Chr. (wohl XXVIII.–XXIX. Pr.)
Ἀτεισίδας Ι c. 264 v. Chr.
     –  II (wohl Ξένωνος) c. 131 v. Chr. (IX. Pr.)
Αὐτίας 348 v. Chr.
Ἀχαιμένης c. 267 v. Chr.
Γν. Βάββιος Μάξιμος c. 105/17 n. Chr.
Βα[β]ύλος (?) Ι c. 329 v. Chr. (vgl. Βαθύλλος)
     –  II 208 v. Chr.
     –  III Αἰακίδα Ι c. 146 v. Chr. (VI. Pr.)
     –  IV Ἀνδρομένεος c. 122 v. Chr. (IX. Pr.)
     –  V Λαϊάδα c. 90 v. Chr. (XII.² Pr.)
     –  VI Αἰακίδα ΙΙ c. 46 v. Chr. (wohl XVII od. XVIII)
Βα[θ]ύλλος (?) c. 329 v. Chr. (vgl. Βαβύλος I)
Βάττος c. 275 v. Chr.
Γλαῦκος Ξένωνος c. 129 v. Chr. (IX. Pr.)
Γυλίδας, 590 v. Chr. ἄ. Σίμων
Δαμαῖος c. 241 v. Chr.
[Δ]α[μ]ά[τ]ριος ? (in Phokis) c. 328 v. Chr.
Δαμοκράτης I c. 308 v. Chr.
     –  II c. 218 v. Chr.
     –  III Δάμωνος od. Τείσωνος)
 c. 82 v. Chr. (XIII. od. XIV. Pr.)
Δαμόξενος I 346 v. Chr.
     –  II Διοδώρου I c. 1 n. Chr. (XXIV. Pr.)
     –  III Διοδώρου II c. 100 n. Chr. (XXXI. Pr.)
Δαμοσθένης I 232 v. Chr.
     –  II Ἀρχελάου, 182 v. Chr. (II. Pr.)
     –  III Ἄρχωνος c. 143 v. Chr. (VII. Pr.)
Δαμόστρατος Μενεστράτου c. 144 v. Chr. (VI. Pr.=
Δαμότιμος 242 v. Chr.
Δαμοχάρης I 338 v. Chr.
     –  II c. 231 v. Chr.
Δάμων I Ξενοστράτου c. 142 v. Chr. (VIII. Pr.)
     –  II Ξενοστράτου? ΙΙ c. 89 v. Chr. (XII.² Pr.)
     –  III Πολεμάρχου (τὸ α') c. 10 v. Chr. (XXIII)
     –    (τὸ β') c. 3 n. Chr. (XXIV. Pr.)
     –    (τὸ γ') c. 23 n. Chr. (XXV. Pr.)
Δέξιππος c. 217 v. Chr. [besser 287]
Δεξώνδας Δάμωνος c. 150 v. Chr. (VI. Pr.)
Διόδωρος I 582 v. Chr. att. ἄ. Δαμασίας (2.)
     –  II c. 240 v. Chr.
     –  III Μνασιθέου, 195 v. Chr. (II. Pr.)
     –  IV c. 103 v. Chr. (XI. Pr.)
     –  V Ἄρχωνος c. 95 v. Chr. (X.–XII.² Pr.)
     –  VI Δωροθέου c. 25 v. Chr. (XXI. Pr.)
     –  VII Ὀρέστου c. 4 n. Chr. (XXIV. Pr.)
     –  VIII Φιλονίκου I. τὸ α'. c. 5 n. Chr. (XXII–XXIV)
     –   τὸ β' c. 14 n. Chr. (XXIV. Pr.)
     –  IX Ἀνδρονίκου, c. 20 n. Chr. (XXV. Pr.)
     –  X Φιλονείκου II c. 64 n. Chr. (XXVIII. Pr.)
Διοκλῆς I c. 319 v. Chr.
     –  II Φιλιστίωνος c. 6 n. Chr. (XXIV. Pr.)
Διονύσιος I Ἀστοξένου I c. 319 v. Chr.
     –  II (Ἀστοξένου? II τὸ α'?) c. 15 v. Chr. (XXII)
     –  (II Ἀστοξένου II τὸ β', c. 7 v. Chr. (wohl XXIII. oder XXIV. Pr.)
     –  II      –  II (τὸ γ', c. 26 n. Chr. (XXV. PR.)
Διοσκουρίδας c. 279 v. Chr.
Δίων I, 336 v. Chr.
     –  II c. 258 v. Chr.
     –  III Ἀντιγενείδα, c. 30 v. Chr. (XXa PR.)
Δωρόθεος c. 72 v. Chr. (XV. Pr.)
Ἐκέφυλος s. u. Ἐχέφυλος
Ἐμμενίδας Ι 271 v. Chr.
     –  II, 197 v. Chr. (ΙΙ. Pr.)
     –  IIΙ, Καλλία, 162 v. Chr. (ΙV. Pr.)

[2600]

Ἐμμενίδας ΙV Τιμολέωνος c. 56 v. Chr. (XVII. Pr.)
Ἐπίνικος Ι Νικοστράτου Ι c. 20 v. Chr. (XXI. Pr.)
     –  II      –            II c. 27 n. Chr. (XXV. Pr.)
Ἐράσιππος c. 277 v. Chr.
Ἐράτων c. 36 v. Chr. (XX. Pr.)
Ἐρίβας c. 316 v. Chr.
Εὐάγγελος I (Μεγάρτα), 201 v. Chr. (I. Pr.)
     –  II, (Πάτρωνος) 179 v. Chr. (ΙIΙ. Pr.)
     –  III, (Σωδαμίδα), 163 v. Chr. (ΙV. Pr.)
Εὐαγόρας c. 224 v. Chr.
Εὐαρχίδας c. 326 v. Chr.
Εὐβουλίδας c. 310 v. Chr.
Εὔδοκος I c. 297 v. Chr.
     –  II, 235 v. Chr.
Εὔδωρος I c. 215 v. Chr.
     –  II, (Ἀμύντα) c. 153 v. Chr. (VΙ. Pr.)
     –  III, (Ἐπινίκου), c. 15 n. Chr. (XXIV. Pr.)
Εὐθύδαμος s. u. Γ. Μέμμιος
Εὐθύων c. 245 v. Chr.
Εὐκλείδας I Καλλείδα 117 v. Chr. (ΙX. Pr.)
     –  II, (Καλλία) c. 50 v. Chr. (XVIΙb. Pr.)
     –  III, (Αἰακίδα I), c. 49 v. Chr. (XVIII. Pr.)
     –  IV, (Ἡρακλείδα ), c. 33 v. Chr. (XX. Pr.)
     –  V, (Αἰακίδα II ), c. 16 n. Chr. (XXIV. Pr.)
Εὐκλῆς I c. 237 v. Chr.
     –  II, (Καλλιστράτου) c. 145 v. Chr. (VI. Pr.)
     –  III, (Εὐάνδρου) c. 29 n. Chr. (XXV. Pr.)
Εὐκράτης (Καλλίκωνος), 185 v. Chr. (ΙI. Pr.)
Εὔκριτος c. 325 v. Chr.
Εὐχαρίδας Φαίνιος c. 149 v. Chr. (VI. Pr.)
Ἐτυμώνδας c. 325 v. Chr.
Ἐχεδωρίδας c. 330 v. Chr.
Ἐχέφυλος (Ἁγίωνος), 193 v. Chr. (ΙI. Pr.)
Ἡρακλείδας I (πρύτανις?), 357 v. Chr. = att. ἄ. Ἀγατοκλῆς
     –  II c. 282 v. Chr.
     –  III c. 228 v. Chr.
     –  IV Καλλία c. 119 v. Chr. (IX. Pr.)
     –  V Εὐκλείδα c. 81 v. Chr. (XIV. Pr.)
Ἡράκλειτος, 352 v. Chr.
Ἦρυς I, 229 v. Chr.
     –  II Πλείστωνος, 156 v. Chr. (V. Pr.)
     –  III Κλέωνος c. 62 v. Chr. (wohl XVI. Pr.)
(Θεοκλῆς Θεοκλέους, τὸ α'), c. 46 n. Chr.
     (– –               τὸ β'), c. 50 n. Chr.
     (– –               τὸ γ'), c. 63 n. Chr. (XXVIII?)
Θεόλυτος, c. 314 v. Chr.
Θεόξενος Ι Καλλία, 166 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  II Φιλαιτώλου I, c. 24 v. Chr. (XXI. Pr.)
     –  III            c. 24 n. Chr. (XXV. Pr.)
Θεοτέλης c. 256 v. Chr.
Θεόχαρις, 347 v. Chr.
Θεσσαλος c. 238 v. Chr.
Θέων c. 333 v. Chr.
Θηβαγόρας, 337 v. Chr.
Θοινίων c. 322 v. Chr.
Θρᾶιξ c. 380–358 v. Chr.
Θρασυκλῆς (Πραξία), c. 148 v. Chr. (VI. Pr.)
Ἲατάδας c. 250 v. Chr.
Ἱέρινος 350 v. Chr.
Ἱερός c. 293 v. Chr.
Ἱέρων c. 278 v. Chr.
Ἱερώνδας ψ 303 v. Chr.
Τιβ. Ἰούλιος Ἀρισταινετος, 163/4 n. Chr.
Γ. Ἰούλιος Σειδέκτας c. 28 n. Chr. (XXV. Pr.)
Ἱππότας c. 274 v. Chr.
Ἴσων c. 295 v. Chr.
Κάδυς c. 390–360 v. Chr.

[2601]

Τ. Καῖσαρ Σεβαστός 79 n. Chr. ( wohl XXIX. Pr.)
Καλλείδας c. 207 v. Chr.
Καλλίας I 226 v. Chr.
     –  II c. 75 v. Chr. (XII.²–XVI. Pr.)
Καλλίδαμος Ἀμφιστράτου c. 124 v. Chr. (IX. Pr.)
Καλλίερος c. 204 v. Chr.
Καλλικλῆς I, 266 v. Chr.
     –  II c. 239 v. Chr.
Καλλικράτης I, 190 v. Chr. (II. Pr.)
     –  II Διοδώρου c. 120 v. Chr. (IX. Pr.)
Καλλίστρατος I Αἰακίδα c. 40 v. Chr. (XIX. Pr.)
     –  (II Καλλιστράτου, τὸ α', c. 44 n. Chr., c. XXVI.)
     –  II τὸ β', c. 48 n. Chr. (wohl XXVI.–XXVII.)
     –  II τὸ γ',c. 54 n. Chr. (XXVIIa. Pr.)
     –  III Νικάνδρου (τὸ α') c. 59 n. Chr. (XXVIII.)
     [–]  III      –   τὸ β', 83 n. Chr. (XXIX. Pr.)
Κάρπος c. 400–390 v. Chr.
Κᾶφις c. 331 v. Chr.
Κλέανδρος c. 91 (XII. Pr.)
[Κλέαν- II, od. Νίκαν- III]δρος c. 9 n. Chr. (XXIV.)
Κλεόβουλος I c. 324 v. Chr.
     –  II c. 276 v. Chr.
Κλεόδαμος Ι c. 309 v. Chr.
     –  II (wohl Κλέωνος I), 192 v. Chr. (II. Pr.)
     –  III Πολυκλείτου, 188 v. Chr. (II. Pr.)
     –  IV Μαντία, 169 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  V (wohl Πολυκράτεος c. 141 v. Chr. (VIII. Pr.)
     –  VI Κλέωνος ΙΙ, 92 v. Chr. (ΧΙΙ.¹ Pr.)
Κλεόμαντις Δείνωνος c. 41 v. Chr. (XIX. Pr.)
Κλεοξενίδας Ἀθανίωνος c. 66 v. Chr. (XVI. Pr.)
Κλεοφάνης (wohl Ἀμεινία) 172 v. Chr. (III. Pr.)
Κλέων Ι, 344 v. Chr.
     –  II Δίωνος
     –  III Νικία (τὸ α'), c. 7 n. Chr. (XXIV. Pr.)
 = att. ἄ. Νικόστρατος
     –  III Νικία τὸ β', c. 12 n. Chr. (XXIV. Pr.)
Κλεώνδας Ι, 269 v. Chr.
     –  II Μένη[τος], c. 125 v. Chr. (IX. Pr.)
Κορινθότιμος c. 317 v. Chr.
Κράτων, 184 v. Chr. (II. Pr.)
Κριτόλαος Ι Κριτόλαου c. 42 n. Chr. (wohl XXVI.)
     –  ΙΙ s. u. Π. Μέμμιος
     –  IΙΙ Δωροθέου c. 68 n. Chr. (XXVIIIa. Pr.)
Λαϊάδας Ι (Βαβύλου Ι), 170 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  ΙΙ (Βαβύλου IΙ c. 80 v. Chr. (XXIV Pr.)
     –  ΙΙI (Ἄγωνος) c. 74 v. Chr. (XV. Pr.)
     –  ΙV (Μελισσίωνος) c. 37 n. Chr. (wohl XXV.– XXVI.)
Λαμένης Στρατάγου (γόνῳ Λαμένους), c. 21 n. Chr. (XXV.)
Λέων Νικάνορος, c. 30 n. Chr. (XXV. od. XXIV.)
Λυκῖνος, 333 v. Chr., s. Nachtrag
Λυσίμαχος Ι Νικάνορος Ι (τὸ α' ?) c. 31 n. Chr. (XXV. oder XXIV.)
     –  II      –  II (od. I τὸ β' ?), c. 35 n. Chr. (XXV.)
Λύσων I c. 321 v. Chr.
     –  II c. 243 v. Chr.
Μαίμαλος c. 320 v. Chr.
Μαντίας Ι (wohl Φιλαιτώλου), 200 v. Chr. (I. Pr.)
     –  II Πολύωνος, 180 v. Chr. (III. Pr.)
Μεγακλῆς c. 312 v. Chr.
Μεγάρτας Ι, 203 v. Chr.
     –  II Εὐαγγέλου c. 23 v. Chr. (XXI. Pr.)
Μελισσίων Ι (Εὐαγγέλου), 177 v. Chr. (III. Pr.)
     –  II Διονυσίου Ι c. 28 v. Chr. (XXc. Pr.)
     [–]ν           IIΙ      –          II c. 57 n. Chr. (XXVIII. Pr.)
Γ. Μέμμιος Εὐθύδαμος (τὸ α') c. 66 n. Chr. (XXIX.)
     –  –      τὸ β', c. 76 n. Chr.)
     –  –      τὸ γ', c. 81 n. Chr. (wohl XXX.)

[2602]

Π. Μέμμιος Κριτόλαοις (τὸ α') c. 56 n. Chr. (c. XXVII.)
     –  –      τὸ β', c. 62 n. Chr. (c. XXVIII.)
Μέναιχμος c. 323 v. Chr.
Μενέστρατος (Εὐχαρίδα) 161 v. Chr. (IV. Pr.)
Μένης Ι (Πεισιστράτου), 171 v. Chr. (IΙΙ. Pr.)
     –  II Δάμωνος c. 22 v. Chr. (XXΙ. Pr.)
     –  II Ξενοκρίτου c. 32 n. Chr. (XXV. Pr.)
Μέντωρ Ι Φιλαιτώλου 97 v. Chr. (XI.–XII.¹ Pr.)
  = att. ἄ. Ἀργεῖος (1.)
     –  II Λαϊάδα c. 35 v. Chr. (XX. Pr.)
Μνασίδαμος (Ξενοκρίτου) c. 112 v. Chr. (IX. oder X.)
Μνησίμαχος 355 v. Chr.
Νικαϊδας c. 259 v. Chr.
Νικάνδρος Ι Βούλωνος c. 55 v. Chr. (XVII. Pr.)
     –  II Νικάνδρου c. 8 n. Chr. (XXIV. Pr.)
     [–]δρος ΙΙΙ od. [Κλέαν]δρος ΙΙ c. 9 n. Chr. (XXIV.)
     –  IV Καλλιστράτου c. 65 n. Chr. (XXVIIIa. Pr.)
Νικάνωρ Λυσιμάχου c. 25 n. Chr. (XXV. Pr.)
Νίκαρχος Ι 227 v. Chr.
     –  II Ἐράτωνος c. 77 v. Chr. (XIV. od. XV. Pr.)
[Νικ]α[σί]βουλος ? in Phokis ? 339 v. Chr.
Νικόβουλος 186 v. Chr. (II. Pr.)
Νικόδαμος Ι 270 v. Chr.
     –  II c. 205 v. Chr.
     –  III Στράτωνος c. 94 v. Chr. (II. Pr.)
Νικόμαχος (Φιλοξένου) c. 111 v. Chr. (IX. od. X.)
Νικόστρατος Ι Ἄρχωνος c. 54 v. Chr. (XVII. Pr.)
     –  II Ἐπινίκου c. 10 n. Chr. (XXIV. oder XXV.
Νίκων Ι 349 v. Chr.
     –  II Νικαίου c. 33 n. Chr. (XXV. Pr.)
Ξεναγόρας Ι Ἁβρομάχου Ι c. 9 v. Chr. (XXIII. Pr.)
  = att. ἄ. Ἀπόληξις Φιλοκράτους
     (–)  II Ἁβρομάχου ΙΙ τὸ α' c. 70 n. Chr.
     (–)  II Ἁβρομάχου ΙΙ τὸ β' c. 74 n. Chr.
     –  II Ἁβρομάχου ΙΙ τὸ γ' c. 85 n. Chr. (XXXI.)
Ξενέας Βαβύλου, 167 v. Chr. (IV. Pr.)
Ξενοκλῆς c. 220 v. Chr.
Ξενoκράτης Ἀγησιλάου, 106 v. Chr. (X. od. XI. Pr.)
  = att. ἄ. Ἀγαθοκλῆς
Ξενόκριτος Ι Ταραντίνου, c. 140 v. Chr. (VIII. Pr.)
     –  II Μνασιδάμου c. 79 v. Chr. (XIV. Pr.)
Ξενοχάρης Ι , c. 244 v. Chr.
     –  II 176 v. Chr. (III. Pr.)
Ξενύλλος, προάρχων , c. 1090 v. Chr.
Ξένων Ι Ἀτεισίδα, 189 v. Chr. (II. Pr.)
     –  II c. 107 v. Chr. (wohl X. oder XI. Pr.)
Ὀρέστας Ι, c. 315 v. Chr.
     –  II c. 255 v. Chr.
Ὀρθαῖος Ι (wohl Χάρητος), 198 v. Chr. (II. Pr.)
     –  II Μαντία 196 v. Chr. (II. Pr.)
Ὀρνιχίδας Ι , c. 334 v. Chr.
     –  II c. 285 v. Chr.
Παλαῖος Εὐάνθεος , 340 v. Chr.
Πάσων Ι (Ὀρέστα), c. 53 v. Chr. (XVII. Pr.)
     –  II Δάμωνος c. 22 n. Chr. (XXV. Pr.)
Πατρέας Ἀνδρονίκου , 157 v. Chr. (V. Pr.)
Πάτρων Ι Ἀριστοβούλου Ι, c. 93 v. Chr. (XII.¹ Pr.)
     –  II      –  II c. 47 v. Chr. (XVIII. Pr.)
Πατρώνδάς , c. 216 v. Chr.
Πειθαγόρας Ι 342 v. Chr.
     –  II 230 v. Chr.
     –  ΙII (Ξένωνος), 194 v. Chr. (II. Pr.)
Πεισίθεος Ξένωνος c. 151 v. Chr. (VI. Pr.)
Πεισίλαος (Νικοδάμου), 187 v. Chr. (ΙI. Pr.)
Πεισίστρατος (Βούλωνος) c. 65 v. Chr. (XVI. Pr.)
Πλείστων Ι c. 327 v. Chr.
     –  II, 246 v. Chr.

[2603]

Πολέμαρχος Ι Δάμωνος Ι c. 29 v. Chr. (XXb.)
     –  II      –  II c. 17 v. Chr. (XXIV.)
Πολύκλειτος c. 213 v. Chr.
Πολυτιμίδας Λαϊάδα c. 34 v. Chr. (wohl XXV. Pr.)
Πολύων (Θεοξένου) c. 96 v. Chr. (X. – XΙΙ.¹ Pr.)
Πραξίας Εὐδόκου, 178 v. Chr. (IΙΙ. Pr.)
Πράοχος c. 257 v. Chr.
Πυρρίας Ἀρχελάου c. 109 v. Chr. (X. Pr.)
Πύρρος Ι 165 v. Chr. (IV. Pr.)
     –  II 128 v. Chr. (IX. Pr.)
 = att. ἄ. Διονύσιος μετὰ Λυκίσκον
     –  IIΙ Ἀτεισίδα c. 71 v. Chr. (XV. Pr.)
     –  IV Δρομοκλείδα c. 58 v. Chr. (wohl XVII.)
Σαρπάδων c. 306 v. Chr.
Στράταγος Φίλωνος c. 21 v. Chr. (XXI. Pr.)
Στράτων Ι, 234 v. Chr.
     –  II Ἰατάδα c. 52 v. Chr. (XVII. Pr.)
Σύλοχος c. 302 v. Chr.
Σώξενος Ἐκεφύλου, 147 v. Chr.
Σωσίνικος Εὐδόκου, 174 v. Chr. (ΙII. Pr.)
Σωσίπατρος Αἰακίδα c. 136 v. Chr. (ΙX. Pr.)
Σώστρατος Ι (Ξένωνος) c. 83 v. Chr. (XIII. od. XIV.)
     [–]ατος IΙ Διονυσίου c. 32 v. Chr. (XX. Pr.)
Σωσύλος c. 116 v. Chr. (etwa IX. Pr.)
Σώτας Εὐκλείδα c. 40 ν. Chr. (XXVI. Pr.)
Σωτύλος Ι (Σωστράτου) c. 102 v. Chr. (XI. Pr.)
     –  II Ἡράκωνος c. 38 v. Chr. (XVII.–XIX.)
Ταραντῖνος (Δρομοκλείδα) c. 64 v. Chr. (XVI. Pr.)
Τιμαγένης Νεικάνδρου c. 38 n. Chr. (wohl XXV.–XXVI.)
Τιμοκράτης Ι c. 304 v. Chr.
     –  II c. 262 v. Chr. )
     –  III Εὐκράτεος c. 108 v. Chr. (X. Pr.)
Τιμόκριτος Εὐκλείδα 134 v. Chr. (IX. Pr.)
 = att. ἄ. Τίμαρχος
Τιμολέων Ἐμμενίδα c. 13 v. Chr. (XXII. Pr.)
 = att. ἄ. Θεόφιλος Διοδώρου
Τίμων c. 273 v. Chr.
Τίτος Καῖσαρ s. u. Καῖσαρ
Τριχάς c. 430 v. Chr.
Ὑβρίας Ι 199 v. Chr. (I. Pr.)
     –  II Ξένωνος c. 133 v. Chr. (IX. Pr.)
Φαῖνις Ι c. 313 v. Chr.
     –  II c. 219 v. Chr.
     –  III Εὐχαρίδα, 191 v. Chr. (IΙ. Pr.)
Φιλαίτωλος Ι 202 v. Chr.
     –  II Μέντορος c. 61 v. Chr. (wohl XVI. Pr.)
     –  III Θεοξένου c. 11 n. Chr. (XXIV. Pr.)
ΦιλΦιλοκράτης Ξένωνος 154 v. Chr. (V. Pr.)
Φιλόνικος Ι Νικία Ι c. 73 v. Chr. (XV. Pr.)
     –  II Διοδώρου c. 63 v. Chr. (wohl XVI. Pr.)
     –  III Νικία ΙΙ c. 2 n. Chr. (XXIV. Pr.)
Φίλων Ι c. 261 v. Chr.
     –  II Στρατάγου c. 57 v. Chr. (wohl XVII. Pr.)
Τ. Φλάβιος Πωλλιανός c. 89 n. Chr. (XXXI. Pr.)
Τ. Φλάβιος Σώκλαρος c. 98 n. Chr.
Χαιρόλας 343 v. Chr.
Χαρίξενος Ι c. 332 v. Chr.
     –  II c. 254 v. Chr.
     –  III Σωτύλου c. 78 v. Chr. (XIV. Pr.)
Unbestimmt:
. . . . . . . 87 (od. 91) n. Chr. (XXXI. Pr.)
 = att. ἄ. Imp. Caesar Domitianus
. . . . . . .έος c. 69 v. Chr.
. . . . . . .ιος c. 114 v. Chr.
. . . . . . .ος c. 34 v. Chr.
. . . .ύλος c. 115 v. Chr.
Ι.....ος c. 137 v. Chr.
II. Die Priesterzeiten.

a) Ein bis fünf Semesterbuleuten adscribiert (von 357–202 v. Chr.)

b) Drei Semesterbuleuten; der dritte ist meist der γραμματεὺς τᾶς βουλᾶς:

I. Eukles–Xenon (Βούλωνος) c.205–198 v. Chr.
II. Xenon–Athambos I (Ἀγάθωνος) c. 198–181
III. Athambos I – Amyntas (Ἐυδώρου) c. 180–171
IV. Amyntas – Tarantinos (Ἄρχωνος) c. 170–c. 158
V. Amyntas – Andronikos (Φρικίδα) c. 157–154
VI. Andronikos – Praxias (Ἐυδόκου) c. 154–144
VIΙ. Andronikos – Archon (Καλλία) c. 143
VIΙΙ. Archon – Dromokleidas (Ἁγίωνος) c. 142–137
IX. Archon – Athambos II (Ἁβρομάχου) c. 136–111
Χ. Athambos II – Patreas (Ἀνδρονίκου) c. 110–105
XΙ. Patreas – Hagion (Πολυκλείτου) c. 104–095
XIΙ.¹ Hagion – Pyrrhias (Ἀρχελάου) c. 094–085
c) Vier Jahresbuleuten; der γραμματεύς verschwindet:
XIΙ.² Hagion – Pyrrhias beginnt c. 91 v. Chr. c. 094–085
XIΙI. Pyrrhias – Xenokrates (Ἀγησιλάου) c. 084–082
XIΙI.a Kallias – Xenokrates
XIV. Xenokrates – Aiakidas (Βαβύλου) c. 082–075
XV. Aiakidas – Emmenidas (Πάσωνος) c. 074–068
XVΙ. Emmenidas – Laïadas (Βαβύλου) c. 067–057
d) Drei Jahresbuleuten (beginnen Ende XVI. oder Anfang XVII.):
XVΙI. Laïadas – Nikostratos (Ἄρχωνος) c. 056–050
XVΙI.a Laïadas – Damon (Ἀγάθωνος) c. 056–050
XVΙI.b Nikostratos – Damon c. 056–050
XVIII. Nikostratos – Xenokritos (Μένητος) c. 049–044
XIX. Nikostratos – Kallistratos (Αἰακίδα) c. 043–038
e) Zwei Jahresbuleuten:
XX. Kallistratos – Habromachos (Ξεναγόρα) c. 037–027
XX.a Kallistratos – Diodoros (Δωροτέου)–Habromachos
XX.b Diodoros – Habromachos – Polemarchos (Δάμονος)
XX.c Diodoros – Kallistratos
XXI. Kallistratos – Philon (Στρατάγου) c. 026–018
XXΙ.a Kallistratos – Diodoros – Philon
XXI.b Polemarchos – Philon (zufällig wie XXII)
XXII. Philon – Polemarchos (Δάμωνος)*)[7] c. 017–010
XXIII. Polemarchos – Diodoros (Φιλονίκου)*) c. 009–001 v. Chr.
XXIV. Diodoros–Dionysios (Ἀστοξένου)–Damon (Πολεμάρχου) c. 001–017 n. Chr.
f) Die letzten vier Jahre von XXIV zeigen vorübergehend drei Jahresbuleuten, deren erster der Priester Diodoros ist. Zugleich beginnt die Erwähnung eines von den Buleuten getrennten γραμματεὺς τῆς πόλεως.
XXV. Dionysios – Damon c. 018–039
XXVI. Dionysios – Melission (Λαϊάδα) c. 040–041
XXVIΙ. Melission – Theokles (Θεοκλέους) c. 042–056
XXVIΙ.a Melission – Kallistratos (Καλλιστράτου) c. 042–056
g) Wieder zwei Jahresbuleuten von XXV ab; getrennt davon der γραμματεὺς τῆς πόλεως.
XXVIΙI. Melission – Nikandros (Καλλιστράτου) c. 057–065
XXVIΙI.a P. Memmius Kritolaos – Melission – Nikandros c. 057–065
XXIX. P. Memmios Kritolaos – Nikandros c. 066–077
XXIX.a Tib. Claudius Kritolaos – Tib. Claudius Nikandros c. 066–077
XXX. Nikandros – Eukleidas c. 078–083
XXX. Nikandros – oder Euthydamos c. 078–083
XXXI. G. Memmius Euthydamos – Eukleidas (Ἀστοξένου) c. 084–094
h) Am Schluss von XXXI. erscheinen (vorübergehend?) vier Jahresbuleuten, getrennt davon der γραμματεὺς τῃς πόλεως.
XXXIΙ. G. Memmius Euthydamos – Mestrius Plutarchos (Ἀστοξένου) c. 095–104
XXXIΙI. Plutarchos – x c. 105–a.126 n. Chr.
II. Anhang.
Die lebenslänglich fungierenden Neokoroi des pythischen Apollon.

[Der älteste νεωκόρος war Labys, Eponymos der Labyaden, Schol. Plat. Phileb. 48 c (wo er aberεὐνοῦχος genannt wird). Vgl. Perdrizet Rev. des ét. gr. 1899, 248.]

a. 200 u. 199 Κλέων Ὀρέστα
a. 196 – 191 Καλλικλῆς (Νικομάχου)
a. 183 – 177 Καλλικκων Εὐκράτεος
a. 176 – 166 Καλλίερος Μέντορος
a. 166 – c. 136 Μένης Πεισιστράτου (doch s. zum J. 136!)
c. 132 – c. 100 Ἀτεισίδας Ὀρθαίου
c. 090 v. Chr. Κλεώνδας (Μένη[τος])
c. 084 – c. 82 Κλεόδαμος Κλέωνος
c. 054 – c. 52 Δάμων Ὀρθαίου
c. 048 – c. 38 Κλεόμαντις Δείνωνος

Nikitsky hat nachgewiesen, dass die Neokoren sich auch häufig ohne ihren Titel unter den Zeugen der Freilassungen befinden; diese Fälle sind nebenstehend und in Liste III mit aufgeführt, aber in letzterer durch Einklammerung () der Neokorennamen kenntlich gemacht. Nicht aufgenommen ist der von Nikitsky für die J. 73–64 vermutete, angebliche νεωκ. Σάτυρος. Ωγλ. Nikitsky Delph. epigr. Stud. 240f.


III. Die Hauptliste der delphischen Beamten.*)

Die im Anfang der Archontentafel gegebene Erklärung der verschiedenen Schrift (gesperrt, gewöhnlich, schräg) gilt auch für diese Liste, nur wird der hier nicht anwendbare Strich vor etlichen Namen durch den Zusatz von c. (circa) vor der Jahreszahl ersetzt. In den Citaten bezeichnen die Zahlen ohne jeden Zusatz die betreffenden Bände des Bulletin de correspondance hellénique, z. B. XXII 146 = Bull. Bd. XXII S. 146. An. oder Anecd. sind die Anecdota Delphica von E. Curtius. Die Buchstaben W.-P. bedeuten die bekannten Inscriptions recueillies à Delphes par Wescher et Foucart, Paris 1863. ,Mus. nr. 110‘ ist die Nummer des Inschriften-Steins im Museum zu D. ,Messenierbasis 3‘ bezeichnet die 30 Texte der „dreiseitigen Basis der Messenier und Naupaktier zu D.“, Jahrb. 1896, 614ff. Die häufig hinter den Citaten stehenden Ethnika (Messenier, Korinther u. s. w.) geben die Vaterstadt des in dem betreffenden Proxeniedecret Geehrten an.

c. a. 1090. Ξενύλλος.

Er ist als sog. προάρχων der Ennaeteris, des achtjährigen pythischen Festcyclus, fingiert in der (gegen 200 v. Chr. entstandenen) κτίσις Μαγνησίας für die Zeit etwa hundert Jahre nach Troias Fall (Kern Gründungsgesch. Magnes. 7); vgl. Philol. LIV 249. Indes dürfte προάρχων kein Titel sein, da das Verbum προάρχειν am Ende des 3. Jhdts. häufiger erscheint, um das Amtieren [2606] von nichteponymen Behörden zu bezeichnen im Gegensatz zu dem ἄρχειν τὸν ἐνιαυτόν des eponymen Jahresarchonten, vgl. τὸν ταμίαν τὸν προάρχοντα τὰν τρίταν πετράμεινον IGS I 3172, 114 und ähnlich 4143.

Aristoteles Pythionikai in Hypothes. Pind. Pyth. p. 298 (Boeckh) und Marm. Par. 37; vgl. Philol. LIV 211 und v. Wilamowitz Aristot. I 10–14.

[2607]

Vgl. voriges Archontat, und Marm. Par. 38. Aristot. Ἀθ. πολ. 13, 2. Mit diesem Jahr beginnt die Pythiadenzählung (der Pindarscholien), während es Pausanias als Pythias II zählt und das vorige Archontat als Pythias I in das J. 586 setzt; Philol. LIV 212.

c. a. 430. Τριχάς

Bezeugt auf der alten Felseninschrift W.-F. 480, vgl. Berl. Philol. Wochenschr. 1897, 96.

c. a. 400–390. Κάρπος

Der ἄ. des Labyadensteins XIX 7, 19; ergänzt in Jahrb. f. Philol. 1896, 553. Die Schrift ist noch teilweise in epichorischem Alphabet; darnach die Datierung.

c. 390–362. Κάδυς.

Aus diesem Jahr ein Finanzgesetz (unediert) erhalten XX 583, von Bourguet in die erste Hälfte des 4. Jhdts. gesetzt (briefl.); da die Schrift schon ionisch ist, gehört der Text hinter das vorige Archontat. Die Namen der Archonten Γυλίδας, Τριχάς, Κάρπος, κάδυς kommen als Delphier nicht wieder vor (Κάρπος jedoch im 2. Jhdt. als Sclave und Bürge).

c. 380–362. Θρᾶιξ.

,Aus diesem Jahr ein anonymes Decret erhalten, keine Buleuten (vollständig), fast στοιχηδόν, 4. Jhdt.; Invent. 1695.‘ Homolle (briefl.). Der Name des ἄ. findet sich hier in D. inschriftlich zum erstenmal. Er ist die einzige erhaltene Spur der bekannten, von Diodor. XVI 24 erwähnten delphischen Familie der Thrakiden, die im Frühjahr des iulianischen J. 356 (Philol. LIV 212) durch Philomelos ausgerottet wurde, weil sie sich seiner Besetzung D.s widersetzte. War die Vernichtung der Familienglieder damals eine vollständige, so gehört unser ἄ. in die J. c. 380–362, was um so wahrscheinlicher ist, als der Name später nie wieder vorkommt [der Text soeben ediert XXIII 512; dort vor oder um a. 370 angesetzt].


a) Fünfzehn Semester-Buleuten, von denen die ersten fünf (oder weniger, häufig drei) dem ἄρχων adscribiert sind.
a. 357/6. Ἡρακλείδας (Ι) (πρυτ.?)*)

Von Paus. X 2, 3 als eponymer Prytane bezeichnet (Ἡρακλείδου μὲν πρυτανεύοντος ἐν Δελφοῖς καὶ Ἂγαθοκλέους Ἀθήνῃσιν ἄρχοντος); Vgl. Philol. LIV 212. Vielleicht hielt sein Gewährsmann den ersten auf einer Urkunde verzeichneten Prytanen für den Eponymos. Der ἄ. war entweder Ἡρ. Καλλία βουλ. a. 332, derselbe wohl schon πρύτ. a. 344, oder minder wahrscheinlich Ἡρ. Τιμαίου πρύτ. a. 327, βουλ. a. 325, πωλητ. a. 322 und 321.

c. a. 356/5. Αἰσχύλος*) [361]
.

In das Frühjahr 355 fällt die 13. Pylaia der Naopoioi, als deren 18. die Herbstpylaia des J. 353 feststeht; XX 694 (indes sind bisweilen Pylaiai ausgefallen, vgl. a. 350 und 349). Der Sohn des ἄ. ist wohl Εὐθύκριτος Αἰσχύλου βουλ. a. 332.

c. a. 355/4. Μνασίμαχος*) [360]

βουλ. Ἱπ[πάρχου] XXIII 517 Promantie für Theben [nach Bourguet ist als ἄ. sicher Μνα[σίμαχος] zu ergänzen, briefl. Dann würde in diese Zeit [2608] auch ἄ Θέολυτος (a. 314) und die Promanteia für Naxos gehören, d. h. um 360, vielleicht grade auf 359].

Die 14. Pylaia der ναοποιοί (Herbst 355), s. voriges Jahr; XX 694 und 696. (vgl. Μνασιδάμος (?) ἱερομν. a. 344).

a. 354/3..........
a. 353/2. Ἀργίλιος.*) [358].

Beginn der Tempelbauurkunden; XX 198, 1ff. Die Herbstsession 353 ist die 18. Pylaia der ναοποιοί; XX 694.

a. 352/1. Ἡράκλειτος.*) [357].

XX 198, 3; hier steht Ἡράκλειος, so heisst aber der 11. delphische Monat. Auch steht Ἡράκλειτος deutlich als βουλ. a. 348, und Bourguet bestätigt mir, dass ,il y a un petit T au dessus de la ligne‘, wiewohl er das eher für einen Steinriss halten möchte.

a. 351/0. Ἀριστόξενος (Ι).*) [356].
βουλ.   (I. Sem.) Καλλίππου, Σακεδάλλου, Ἀργύλου τοῦ Ἱέρωνος XX 198, 5 und 10.
(II. Sem.) Καλ[λικράτ]εος, Εὐφράντου, –– –– XX 467 (Kersebleptessöhne).

ναοπ. Herbst: Ἂρισταγόρα μὲν ἀφισταμένου τᾶς ναοποιΐας, Νικομάχου δὲ τοῦ Μενεκράτεος ναοποιέοντος XX 198, 5. Frühjahr: ναοποιοὶ οὐ συνῆλθον XX 198, 31.

Die Unterscheidung eines jüngeren ἄ Ἀριστόξενος (ΙΙ) a 289 ist Philol. LVII 531, 13 motiviert; von Bourguet mir bestätigt [vgl. dagegen jetzt ein Fragment mit den Buleutennamen Μαίμαλος, Εὔφραντος a. 289, XXXIII 349]. Der Name des ἄ noch: Ἀριστόξ. Πυρρία βουλ. a. 325 und beim Sohn (?) Ξένων Ἀριστοξένου ebd.

a. 350/49. Ἱέρινος.*) [355].

Herbst und Frühjahr: ναοποιοὶ οὐ συνῆλθον XX 198, 31.

a. 349/8. Νίκων (Ι).*) [354].
βουλ.   (I. Sem.) ––, ––, ––,
(II. Sem.) Λύσωνος, Μαχίδα, Ἀρχεμαχίδα XX 198, 38.

ναοπ. Herbst: οὐ συνῆλθον ∥ Frühjahr: ναοπ. Ἀγησάρχου XX 198, 34 und 38. Der ἄ. noch ἱερομν. a. 333.

a. 348/7. Αὐτίας.*) [353].
βουλ.   (I. Sem.) Διοκλέους, Ἡρακλείτου, Δεινομάχου XX 198, 42.
(II. Sem.) Κλέωνος τοῦ Τιμοκράτεος, Φειδίλα, Θεοχάριος, Ὀρνιχίδα XX 198, 52.

ναοπ. Herbst und Frühjahr Ἀγησάρχου XX 198, 42. 52.

Vgl. des ἄ. Sohn Κλεόδαμος Αὐτία βουλ. a. 320.

a. 347/6. Θεόχαρις.*) [352].
βουλ.   (I. Sem.) Κλέωνος, Κλεινία, Διώνος XX 198, 59.
(II. Sem.) Καλλαγόρα, Ἀθανί(ων?)ος, Μένωνος XX 198, 64.

ναοπ. Herbst und Frühjahr Ἀγησάρχου ebd.

Vgl. des ἄ. Söhne Εὔφαντος und Εὐάγορος Θεοχάριος βουλ. a. 320. Der ἄ. Θεόχαρις war βουλ. a. 348. Ob der βουλ. des II. Sem. Ἄθανις hiess, oder ob der später häufige Namen Ἀθανίων (zuerst a. 241) herzustellen ist, bleibt ungewiss.

a. 346/5. Δαμόξενος (Ι.).*) [345].
βουλ.   (I. Sem.) Ἀριστοκράτεος, Αἰσχριώνδα, ––, Πλείστωτος XXIII 487 Echinaier.
(II. Sem.) τῶν περὶ Γόργιππον XX 198, 81.
[2609]

ναοπ. Herbst und Frühjahr: Σιμυλίωνος, ἐπεὶ ἁ εἰράνα ἐγένετο XX 198, 71. 81. [Pythienjahr; Agonothet: König Pnilipp].

[ἱερομν. πυλ. ὀπωριν., τῶν μετὰ Κοττύφου καὶ Κολοσίμμου XII 304, 23.]

a. 345/4. Ἅρχων (Ι.).*) [344].
βουλ.   (I. Sem.) –– –– ––
(II. Sem.) Ἱππάρχωυ, Νικομάχου XX 198, 84.

ναοπ. Herbst und Frühjahr: Σιμυλίωνος ebd.

Vgl. des ἄ. Sohn Ἀρχέλας Ἄρχωνος βουλ. a332. Der ἄ. selbst noch XXII 320, 15.

a. 344/3. Κλέων (Ι.).*) [343].
βουλ.   (I. Sem.) Ξενοχάρευς, Δαμοτίμου, Θεοαίστου XX 198, 92.
(II. Sem.) Λυ[κίνου], [Ἱατά?]δα, Ἱέ[ρου] (oder: Λύ[σωνος], [Σωκλεί]δα, Ἱε[ρίνου]) XXIII 487, unbestimmt.

πρυτ. Ἐχετίμου, Ἡρακλείδα, Ἀνταγόρα, Ἀρίστωνος, Φιλίνου, Χοιρίκου, Ἀνηρίτου, Σωδάμου XXI 322, 17.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. –– ––; ἠριν. Δάμωνος, Μνασιδάμου XXDI 322, 24.

ναοπ. Herbst und Frühjahr: Σιμυλίωνος XX 198, 92.

Im Herbst 344 findet die 1., im Frühjahr 343 die 2. Phokerzahlung an den Tempel statt, beidemal von je 30 Talenten; XXI 322. Vgl. Κλέων Αἰνησιδάμου βουλ. a. 328, Κλέων βουλ. a. 347 und a. 321, sowie Σωτιμίδας Κλέωνος βουλ. a. 320.


a. 343/2. Χαιρόλας.*) [342].
βουλ.   (I. Sem.) Μαχίδα, Ἀριστομάχου XX 198, 105.(dasselbe Sem.?) Ἀριστομάχου (τοῦ) Πει(θαγόρα), Ἀχαιμένεθς, Δαμοτίμου (τοῦ) Συλό(χου), Ἀγήτορος (τοῦ) Ἱέρο(υ)}} XXIII 489 (vgl. 354) Thessaler aus Larisa (der thessal. Naopoioi des Vorjahrs).)

πρυτ. –– –– ....α, [Δί]ωνος (oder [Θέ]ωνος) XXI 322, Col. II 1.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. –– ––; ἠριν. ......, Δάμωνος XXI 322 Col. II 6.

ναοπ. Herbst und Frühjahr: Σιμυλίωνος XX 198, 104.

Die Herbstsession 343 ist die 35. Pylaia der ναοποιοί, XX 694, 2. An ihr findet die 3., im Frühjahr 342 die 4. Phokerzahlung statt, jedesmal von 30 Talenten; XXI 322. – Der Name des ἄ. ist Χαιρόλας Ἱερώνδα βουλ. a. 328; vgl. Χαιρόλας ἱερομν. a. 336. [die abgekürzten Namen hinter dem 1. 3. 4. Bzleuten halte ich für die Patronymica, vgl. den Sohn unseres Buleuten, Σύλοχος Δαμοτίμου β a. 320 (so auch Homolle XXIII 515 note).]


a. 342/1. Πειθαγόρας (Ι.).*) [341].

βουλ. (I. Sem.) Θεοαίστου, Φιλαίχμου, XX 198, 1093 πρυτ. Εὐκρίτου, Καλ[λλικράτεο]ς, Πλείστωνος, Δαμοφάνεος, Μ[νασικράτ]εος, Ἐτεοκράτεος, ......, Χερσῆνος}} XXI 322 Col. II 22.

ἱεργουν. πυλ. (ὀπωρ.?) Ἀλκιμάχου, Θεολύτου ebd. ναοπ. Herbst (u. Frühjahr) Σιμυλίωνος XX 198, 108.

Im J. 342/1 (wahrscheinlich Herbst 342) findet die 5. Phokerzahlung von 30 Talenten statt; XXI 322 [Pythienjahr]. [Neue Zählung der Phokerzahlungen s. im Nachtrag bei a. 345 39. Unter ἄ. Peithagoras findet die 5. im Herbst, die 6. im Frühjahr statt, noch immer je 30 Talente.] Der ἄ. ist wohl Πειθαγ. Σιμυλίωνος. Vgl. den Vater Σιμυλίων Πειθαγόρα, προαιρετός der Stadt a. 332, der von 346–324/3 (also bis zum Tode) [2610] zuerst allein, dann mit Ἐτυμώνδας delphischer ναοποιέων ist. Πειθαγόρας selbst ist später βουλ. a. 333 und a. 319.


a. 341/0. Ἀριστώνυμος (Ι.).*) [340].
βουλ.   (I. Sem.) Τελεσάρχου, Κοριντοτίμου, Πλειστέα, Ἀγήτορος, [Ἀρίσ]τωνος; Messenierbasis n. 2 (für Messenier) und XX 198, 115 [XXIII 349 Pellaneus, s. hinter a. 302].
(II. Sem.) Ἐτυμώνδα, Ἱέρου, Ξενοστράτου XXIII 492 zwei Histiaeer, datiert μηνὸς Ἀμαλίου

βουλ. Λυκίνου, –ου, Πλείστωνος, ––, Πυθογένους ebd. unbestimmt. (Bourguet erkennt hier wiederum das II. Sem. und will in den Lücken Ξενόστρατος und Ἵερος ergänzen, während Ἐτυμώνδας [der 6. Buleut! vgl. a. 285] zufällig verhindert gewesen und durch einen andern vertreten worden sei).

πρυτ. [8]}} Ἀριστίωνος, ουρ[ίου oder -ίςνος?], Ταραντίνου, Ἀγαθύλλου, Περιλαΐδα, Ἀριστωνύμου, Μνασία, Δαμίνου, XX 680, 2 und Bourguet brieflich.

ναοπ. Herbst (u. Frühjahr) Σιμυλίωνος XX 198, 114.

Vgl. den πρύτ. Ἀριστώνυμος Δαμαίου a. 327; jedoch steht nicht fest, ob unser ἅ. so hiess, weil es zwei Ἀριστώνυμος neben einander gab, s. ἄ. und πρυτ. a 341.


a. 340/39. Παλαῖος Εὐάνθεος.*) [339].

βουλ. Ἱππάρχου, Αὐτία, Ἀρχέλα XXIII 494 unbestimmt.

πρυτ. Θηβαγόρας Ἐλίνιος, Εὔδοκος Ἐπηράτου, Ἀρίστων Λύητος, Εὔπολις Κλεοδάμου, Κλέων Αἰνησιδάμου, Ἀγασέας Εὐαγγέλου, Θεόδωρος Κραττίδα, Τελέδωρος Ἀλέξωνος, IGS III 111 (wo vom Setzer Zeile 11 irrtümlich ausgelassen ist, vgl. Bull. XI 323) und Bull. XXI 328, 2, wo die Namen besser erhalten sind.

Im Frühjahr 339 findet die 9. (?) Phokerzahlung von 30 Talenten statt; es ist wahrscheinlich die erste der von jetzt an beginnenden jährlichen Zahlungen (früher halbjährlich), XXI 343. IGS III 111. [Vielmehr hat ἄ. Palaios die 9. Zahlung im Frühjahr, die 10. im Herbst, je 30Talente, s. Nachtrag bei a. 345/39.] Das Patronymikon ist dem Archonten hier nach phokischer Sitte hinzugefügt (z. B. IGS III 110. 111); in D. fehlt es stets auch bei den übrigen unedierten Texten dieses Jahres (Bourguet). Der Sohn (oder Vater?) Εὐάνθης βουλ. a. 329: ein homonymer Παλαῖος Πάτρωνος βουλ. a. 324. [Der 6. Prytane Ἀγασέας nach Bourguet briefl.]


a. 339/8. [Νικασίβουλος? in Phokis?.*) [339].

πρυτ. [?, besser βουλ. (wohl I. Sem.)] Ταραντίνου, Ἀ[γα]θ[ύλλ]ου, Δ[α]μο[χάρε]λος, Ἐτυμώνδα; IGS III 110.

In diesem Jahr, wahrscheinlich Frühjahr 338, fand die 10.(?) Phokerzahlung statt, die letzte, welche noch 30 Talente zeigt; XXI 343. IGS III [2611] 110. Der Name [Νικ]α[σί]βουλος Αἰσχ[ρ]ίωνος Μεδεώνιος IGS III 110 ist nach Bourguet auf dem Stein so unsicher, dass statt seiner sogar 4 Phokarchen dagestanden haben könnten (vgl. IGS III 111), oder selbst ein delphischer Archont. Aber auch wenn ein phokischer ἄ. zu lesen sei, so müsse man doch die vier folgenden Namen nicht für Prytanen halten, weil diese stets acht sind, sondern das gleichfalls unsichere Wort zu β[ουλ]ευόντων ergänzen (brieflich, vgl. XXI 329, 8). [Durch Herabrücken der vorigen Archontate – s. Nachtrag – verschwindet der phokische ἄ. Nikasibulos aus der delphischen Liste. Welchem von den fünf delphischen Archonten ἄ. Κλέων –– ἄ Παλαῖος er gleichzusetzen ist, bleibt noch unbestimmt, da deren Buleuten nicht vollständig bekannt sind; jedenfalls gehört diese Zahlung von 30 Talenten (IGS III 110) in die J. 343–339].


a. 338/7. [Δαμοχάρης (Ι).

πρυτ. Νικοάμου, Ἡρακλείδα, Χαριξένου, Χαιρεφάνους, Ἀλκιμάχου, Πυθοδώρου, Αἰσχύλου, Θράσωνος, XXI 478 (Herbst) und p. 337 (Frühjahr in etwas anderer Reihenfolge).

ναοπ. Herbst (u. Frühjahr) Σιμυλίωνος XXI 478, 11. [ἱερομν. πυλ. ἠριν. τῶμ μετὰ Δαόχου καὶ Θρασυδάου XXI 337].

Pythienjahr (XXI 337, 28). Im Frühjahr 337 (Endyspoitropios) findet die 11. Phokerzahlung statt; sie ist die erste von nur 10 Talenten jährlich; XXI 337. 343. Der ἄ. Δαμοχάρης ist βουλ. a. 339 (?), a. 328, a. 323.

a. 337/6. [Θηβαγόρας. *)[334].

βουλ.. (wohl I. Sem.) Γνωσία, Ἀρισταγόρα, Ἀλκιμάχου, Rhein. Mus. LI 351. Bull. XX 678f. Erneuerung der Promanteia für Thurioi.

Das Jahr der Weihung oder Ingebrauchnahme des Tempels nach Vollendung des Rohbaues; letzterer ist seit 341 im wesentlichen fertig, die Weihung war 340/39 noch nicht erfolgt (Aischin. III 116), wurde 339 und 338 durch den Krieg verhindert, und ist wohl im Jahr nach der Schlacht von Chaironea und vor Philipps Tod anzusetzen, da 338 und 336 schon andere Archonten haben (vollendet ist der Tempel aber damals ebensowenig, wie a. 335 und in den folgenden Decennien (γενεαί, vgl. Bull. XIX 406 Zeile 105 u. 118), und darum ist die Ergänzung κατ[ην]ύθη) Bull. XX 686 abzulehnen. Der ἄ. heisst Θηβαγόρας Ἐλίνιος πρυτ. a. 340, ist Zeuge a. 328 (in Elateia IGS III 115). Die Buleuten Ἀρισταγόρας ναοπ. a. 351 und Ἀλκίμαχος ἱερομν. a. 342; πρυτ. a. 338 weisen ebenfalls auf obige Zeit.


a. 336/5. Δίων (Ι).

[?βουλ. ––, ––κλει––, –τίμου, Ἀ––δώρου XXIII 534, doch bleibt die Ergänhzung unseres ἄ. sehr unsicher]

πρυτ. Πραξέα, Κλεοφάνεος, Κλεοφάνεος, Δαμάρχου, Γρλύκωνος, Πανταλέοντος, Χαρίσωνος, Δάμωνος; XX 697.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. –– ––; ἠριν. (μ. Ἐνδυσποιτροπίου) Χαιρόλα, Φιλοξένου ebd.

Zur Zeit: XX 698. XXI 342. Der Name des ἄ. wohl Δίων Ὀφελάνδρου βουλ. a. 332; vgl. Δίων βουλ. a. 347, [[Δί?]ων πρύτ. a. 343 und den Sohn(?) Ἐπιχαρίδας Δίωνος βουλ. a. 320. Der 7. Prytane heisst nach Bourguets jüngster Mitteilung Χαρίσων, nicht Να..σων [vgl. jetzt Bull. XXIV 130]. [2612]


a. 335/4. Ἐτυμώνδας
βουλ.   (I. Sem.) –– –– ––
(II. Sem.) Πλείστωνος, Καλλικράτεος XIX 410. XX 237, 1.

In diesem Archontat ist der Paian auf Dionysos von Philodamos verfasst, XIX 393ff. Er fällt in das Frühjahr (Theoxenien XIX 395f.) eines zweiten Olympiadenjahrs (XIX 396) und wahrscheinlich vor ἄ Χαρίξενος a. 332 (XX 237, 1. 685, 1). Da a. 331/0 jetzt endgültig besetzt ist, so bleibt nur 335 übrig (darnach ist XX 700: a. 331 zu corrigieren). Der ἄ heisst Ἐτυμ. Λαρισίου προαιρ. a. 332, βουλ. a. 320; ausserdem ist Ἐτυμώνδας bezeugt als πρυτ. oder βουλ. a. 339; ναοπ. von a. 332–320; Zeuge a. 329 und a. 328 (in Elateia IGS III 113. 115).

a. 334/3. Ὀρνιχίδας (Ι). *)[337].

πρυτ. Μελανώπου, Σω[δάμου?] –– –– IGS ΙΙΙ 112.

Die (15.?) Phokerzahlung von 10 Talenten jährlich; denn IGS III 112 ist nicht ⊿⊿⊿, sondern [δέκα] zu ergänzen, weil seit 338 nur noch 10 Talente gezahlt werden, die Jahre vorher aber besetzt sind. Ornichidas war βουλ. a. 348, sein Archontat muss also so hoch wie möglich angesetzt werden, jedenfalls vor die Reihe a. 328–320. Zum Prytanen vgl. Σωδαμος πρύτ. a. 344; Σωτιμέδας Κλέωνος βουλ. a. 320; Ἀριστοκράτης Σωκλείδα βουλ. a. 332 [die Zahlung ist die 12., im J. 337, s. Nachtrag].

[9]a. 333/2. Θέων *) [328].

βουλ. [Πει]θαγόρα, Πεισίλα, Ταρα[ντίνου] XX 680, 4 (Invent. 1140) [= XXII 613 στοιχ. drei Thcbaner].

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. –– ––; ἠριν. Κλεοβολου, Νίκωνος XX 700, 6.

Da 10 Hieromnemonen ἄ Θέωνος sich auch bei ἄ Χαρίξεμπς finden (Bourguet), gehören die beiden Jahre eng zusammen; das Fehlen der zwei Makedonen (XX 700) erklärt sich vielleicht durch Alexanders Abwesenheit in Asien. Unerklärlich aber scheint das Ehrendecret für Thebaner (Invent. nr. 1140), deren Vaterstadt zerstört ist; sie müssten denn damals in D. gelebt haben (es sind die auch Anth. Pal. VI 112 in D. erwähnten Promenessöhne). (Θέ?)ων πρυτ. a. 343 [s. Nachtrag].

c. a. 332/1. Χαρίξενος (Ι). *) [330].
βουλ.   (I. Sem.) –– –– ––
(II. Sem.) βουλ. Πλείστωνος Εὐφράντου, Χηρία Ἰατάδα, Ἡρακλείδα Καλλία, Ἀντικράτεος Ἀγάθιος, Εὐθυκρήτου Αἰσχύλου, Θράσωνος Ἐρυμάνθου, Εὐθία Θοινίωνος, Δίωνος Ὀφελάνδρου, Κεφάλωνος Τιμομάχου, Θεοδώρου Κραττίδα, Τεισιβίου Νικάρχου, Κάφιος Σατύρου, Ἀρχέλα Ἄρχωνος, Ἀριστοκράτεος Σωκλείδα, Θυμέα Λακράτεος (15 Buleuten) XX 198, 128. [Bourguet bestätigt mir, dass der 4. Buleut Ἀντι-, nicht Ἀριστοκράτης]; heisse; letzteres sei Druckfehler in XX a. Ο.]

γραμματ. τ. βουλᾷ Ἐρασίππου Λυσία, ebd. προαιρετοὶ (ὑπὸ τᾶς πόλιος μετὰ τᾶς βουλᾶς): Ἐτυμώνδάς Λαρισίου, Σιμυλίων Πειθαγόρα, Δάμων [2613] Ἱππία, Λυκῖνος Μεγακλέους, Ἀρχέλας Κρίτωνος, Καλλικράτης Καλλικλέος, ἀχαιμένης Δαμαίου, Ἀγάθυλλος Αἰνησίλα, Φειδίας Ἁγνία, Πυθόδωρος Ἱέρου, Διοσκουρίδας Ἀρισταγόρα, Ἐχεκρατίδας Θεσσαλοῦ, Θεόαιστος Ξεναγόρα, XX 198, 133.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. –– ––; ἠριν. Ἀλέξαρχος, Καλλίξενος, XX 198, 150.

ναοπ. (Frühjahr) Ἐτυμώνδα καὶ Σιμυλίωνος, XX 198, 139.

In dieses Jahr fällt die neue Katastasis der Tempelbauverwaltung (Herm. XXXII 406). Auch diese Hieromnemonenliste ist fast identisch mit der des folgenden Jahres (XX 698), also gehören ἄ Θέων, Χαρίξενος, Κᾶφις unmittelbar aneinander, wenn auch ihre Reihenfolge noch nicht feststeht (Bourguet). Homolle hält unser Jahr für ein Pythienjahr, weil die Katastasis auf eine Pythienfeier weise, – aber jene fand ja an einer Frühjahrspylaia statt (XX 205, 127). Der Name des ἄ. war Χαρίξενος Ἡρακλείδα βουλ. a. 323; vgl. Χαρίξενος πρύτ. a. 338; βουλ. a. 319 [s. Nachtrag].

c. a. 331/0. Κᾶφις.

Im Frühjahr 330 findet die 18. Phokerzahlung statt und zwar 10 Talente, XX 698. 700. XXI 339. Die Hieromnemonenliste ist fast identisch mit der des ἄ. Χαρίξενος a. 332 (XX 698). Der ἄ. heisst Κᾶφις Σατύρου βουλ. a. 332. [Aus diesem Jahr oder dem des ἄ. Charixenos stammt das archonten- und buleutenlose Decretfragment XXII 519 für den athenischen ναοποιός dieser beiden Jahre Ἐπιτέλης Σωινόμου XXIII 490 note].

c. a. 330/1. Ἐχεδωρίδας. *) [329].

, ΧΕΔΩ ΙΔΟΑΡΧΟ, unediert, στοιχηδόν, Interpunction  , keine Buleuten oder in der Lücke verloren, Inv. 3733.‘ Homolle briefl. Der Text ist auch von mir hinter der Kirche Hag. Nikolaos gefunden und abgeklatscht, widerstand aber allen Ergänzungsversuchen, da der Archontenname damals unbekannt war. Jetzt ist derselbe – worauf Homolle verweist – im Jahr des ἄ. Ἐρίβας ([jetzt drittnächstes Jahr, 327 s. Nachtrag] früher ἄ Πλείστων XX 198, 160) bei dem Buleuten Echedoridas zum Vorschein gekommen. Daher wurde der neue ἄ. Ἐχεδωρίδας jenem so nahe wie möglich in das noch freie J. 330 [329] verwiesen; auch findet sich die seltene Interpunction ( ) ebenfalls bei ἄ. Eribas [s. Nachtrag).

c. a. 329/8. Βα[θ]ύλος (oder Βα[β]ύλος I?).*) [332].

βουλ. [Δαμο]τίμου, Πρα[ξέα,......Ε]ὐάνθεος Inv. 1882 (Bourguet briefl.).

πρυτ......τος, Ιοεόδαμος, ......, .....εύς, Διονυσ..., ......, Πεισίλαος, ...... IGS III 113.

Die (20.?) Phokerzahlung. Haben die Phoker in der That nur bis zum lamischen Kriege gezahlt (Berl. Phil. Woch. 1899, 254), so gehört unser Jahr vor die Reihe a. 328–320 (so auch Bourguet). Vom Archontennamen ist IGS III 113 nur Βα..... erhalten. Inv. nr. 1882 nur .... λου, in einem andern Decret ...ύλλου (uned. Fragm.). Die στοιχ. Ordnung erfordert beidemal Βαθύλος (bezw. Βάθυλλος, wie Bourguet vorschlägt; indes wäre in den zwei ersten Fällen auch Βαβύλος möglich, obwohl dieser bekannte delphische Name erst hundert Jahr später auftritt (um a. 225, Bull. XX 628; um a. 212, Bull. XX 264; a. 208, Bull. XX 621). [Die Phokerzahlung ist die 17., im J. 332, s. Nachtrag bei a. 345/39]. [2614]

Vgl. Δαμότιμος βουλ. a. 345, sein Sohn Σύλοχος Δαμοτίμου βουλ. a. 320 u. s. w. [s. Nachtrag].

c. a. 328/7. [Δαμ]άτριος (in Phokis ?).*)
[327 = delph. ἄ. Ἐρίβας].
βουλ.   (I. Sem.) –– –– ––
(II. Sem.) Μελανώπου, Δαμοχάρεος, Κλέωνος, Αἰσχριώδα IGS III 15 = ἁ βουλὰ τοὶ περὶ· Μελάνωπον, Κλέωνα Αἰνησιδάμου, Δαμοχάρη, Αἰσχριώνδαν Ἀγέλα, Δαμοκράτη, Χαιρόλαν Ἱερώνδα, Ἐχεδωγίδαν, Ξενοκλείδαν, Ἐ[ιαμ Θεοτίμου, Χαίρωνα, Ἀρχέμηλον, Θαρρίκωνα Εὐδάμου, Θράσυν, Φιλόνικον, Λάφιλον. XX 198, 159.

Die (21.?) [22. im J. 327] Phokerzahlung, s. voriges Jahr. Bourguet und ich hielten den ἄ. für den phokischen Paralleleponymos zu Πλείστων a. 327, vgl. XXI 330, 3. Philol. LVII 527, 3; dieser aber hat beidemal andere Buleuten. Darum muss Δαμάτριος (?) voran liegen, mag er nun delphischer oder phokischer Archont sein.

Hier beginnt die zweite Reihe der Archonten der Tempelbauurkunden: Δαμάτριος bezw. Πλείστων–Μαίμαλος XX 198, 157ff. Man hat sie bisher für eine geschlossene gehalten, und ich habe dem vorläufig Rechnung getragen, weil keine Beweise für das Gegenteil existieren. Gleichwohl möchte ich glauben, dass mehrere Archontate zwischen jene gehören, so z. B. Βαβύλος, Διοκλῆς, Ἀρχέτιμος u. a., die jetzt kurz vor und hinter der Reihe stehen. Auch betrachtete man ἄ Χαρίξενος (a. 332) als Anfang dieser Reihe, obwohl das ὕστερον XX 198, 157 auf eine Lücke nach ihm deutet (XXI 330, 3) [s. Nachtrag].

c. a. 327/6. Πλείστων (Ι).*) [326].
βουλ.   Ἐρασίππου, Εὐαρχίδα, Μνασιδάμου, Αὐτία, Ἀρίστωνος, Philol. LVII 563. [Vull. XXIII 495 Apolloniat; unbest.]
Ἀγαθύλλου, Ἐ ......., ––, Δάμωνος –– ebd. (nach Bourguet [XXIII 497].

πρύτ. Δαμοκράτεος, Ἀριστωνύμου τοῦ Δαμαίου, Βούλωνος, Ἀγασέα, Νικάνδρου τοῦ Ἀριστίωνος, Χαρία τοῦ Ἡρακλείδα, Ἡρακλείδα τοῦ Τιμαίου, Ἀγέλα τοῦ Παντέα XX 198, 162.

Der ἄ. heisst Πλείστων πρύτ. a. 342; βουλ. a. 335.

c. a. 326/5. Εὐαρχίδας.*) [325].

πρυτ. Ἐχέμμας, Ἀρχέλας, Εὔφραντος, Ἀριστείδας, Κλεόμαντις. Φιλώνδας, Σύλοχος, Ἐπιθάλης, XX 198, 168. Der ἄ. heisst Εὐαρχίδας Κρίτωνος βουλ. a. 323.

c. a. 325/4. Εὔκριτος .*) [324].

ἁ βουλὰ τοὶ περὶ· Καλλικράτη Ἀρισταγόρα, Κλεόβουλον, Ταραντῖνον Ἀγησίλα, Θεοδωρίδαν [Ν]ίκωνος. Λυσίδαμον Ἀγεστράτου, Εὐάγορον, Κρινιάδαν, Ἡρακλείδαν Τιμαίου, Πανταλέοντα Τιμοκράτεος, Ξένωνα Θρασέα, Ἀγησίδαμον, Ἀρχέτιμον, Κέφαλον (ob I. oder II. Sem., unbestimmt), XX 198, 169. [Vielleicht auch ein Fragment XXIII 522 hierher gehörig, mit den Buleuten [Εὐαγόρα, Κλεοβούλου, Λυσιδάμου.]

ναοπ. Ἑτυμώνδα καὶ Σιμυλίωνος XX 198, 174.

Der ἄ. Εὔκριτος noch πρύτ. a. 342, βουλ. a. 319.

c. a. 324/3. Κλεόβουλος (Ι) .*) [323].

βουλ. Ἐτυμώνδα, Μαιμάλου, Ἀμφικράτευς XXIII 497, drei Aitoler. [2615]

ἁ βουλὰ τοὶ περὶ· Διοσκουρίδαν, Κορινθότιμον, Κλεοφάνη, Ἀγόρη, Ἀρίσταρχον, Δεινόμαχον Κρατησίχου, Πεισίθεον, Πολύξενον, Δάτυν Τιμογένευς, Παλαῖον Πάτρωνος, Τείσωνα Κλεάνδρου, Πανταλέοντα Ἀλέξιος, Βούλωνα, Αἰνέαν (nur 14 Namen, vielleicht ein Patronymikon aus ου in ον zu ändern); unbestimmt, ob I. oder II. Sem.; XX 198, 175 und nochmal genau so 180.

ναοπ. Ἐτυμώνδα καὶ Σιμυλίωνος ebd.; der ἄ. Κλεόβουλος noch ἱερομν a. 333; βουλ. a. 325.

c. a. 323/2. Μέναιχμος .*) [322].

ἁ βουλὰ (I. Sem.) τοὶ περὶ· Καλλικράτη Καλλικλέος, Πραξίαν, Ἀλκινείδαν, Ἀρίστωνα Λύ[η]τος, Ἀριστείδαν, Αὐτόλοχον, Δαμοστθένη, Ἄνδρωνα Στράτωνος, Ἐπίαν Τιμογένεις. Ξένωνα Ἐλλία, Θεόξενον Ἀντάνδρου, Ἀγασέαν, Θάρρανδρον Εὐδάμου, Ἀγημονίδαν Κραττίδα, Πατροκλείδαν, XX 198, 185.

βουλ. (I. Sem.) Καλλικράτεος, Ἀλκινείδα, [Πραξ]έα XXIII 499 für einen Θούριος ἀπ’ Ἰταλίας; ebd. 500 unbestimmt. [β. Πραξία, Καλλικράτεος, Ἀρίστωνος.]

ἁ βουλὰ (II. Sem.) τοὶ περὶ· Δαμοχάρη, Εὐαρχίδαν Κρίτωνος, Νεοκλῆ, Τλάσωνα Μαχίδα, Αἰνησίδαμον Ἀλέξιος, Πάτρωνα Θρασέα, Κίμωνα, Ἄντωνα Χηρία, Καλλικράτη Δάμωνος, Χαρίξενον Ἡρακλείδα, Τεισίαν Λύσωνος, Φλείακα Μαχίδα, Δαμοκράτη Θεσπία, Ἄλεξιν Αἰνησιδάμου XX 198, 190.

ναοπ. Herbst und Frühjahr Ἐτυμώνδα καὶ Καλλικράτεος, ebd.

c. a. 322/1. Θοινίων.*) [321].
βουλ.   Ἀσωποδώρου, Ἡρακλείδα, Δαμοτίμου, CIG 1962 (besser bei Roehl Beitr. z. griech. Epigr. p. 5) Tanagraeer,
Ἀχαιμένεος, Πάτρωνος, Αἰσχριώνδα, Θεομνάστου, Ἀρχιάδα, XX 198, 197 [XXIII 502 unbest.]

Auch wohl die beiden Decrete mit teilweise fehlendem Archontennamen XXIII 501. 502 gehören in unser Jahr: ἄ. (Θοινίωνο)ς, beide für Ἡρακλεῖοι ἀπ’ Ἰταλίας.

ναοπ. Ἐτυμώνδα καὶ Καλλικράτεος, ebd.; τοὶ πωλητῆρες τᾶν δεκατᾶν· Πυθόδωρος, Ἡρακλείδας, Ἀλκινείδας, Κλευφάνης, Πραξίας, Εὔφραντος, XX 198, 195.

Vatername: Θοινίων Εὐθία βουλ. a. 320; der Vater Εὐθίας Θοινίωνος βουλ. a. 332.

c. a. 321/0. Λύσων (Ι).*) [320].
βουλ.   Ἀρχέλα, Κλέωνος, Πεισίλα, Δαμοστράτου, Ἀχρίνου, XX 198, 200.
–– –– ––, XXΙΙΙ 503 verbunden mit VI 229, 64.

ναοπ. Ἐτυμώνδα καὶ Καλλικράτεος XX 198, 200. τ. πωλητῆρες δ. δεκ., dieselben wie a. 322, ebd.

Der ἄ. hiess wohl Λύσων Χαρμαντίδα a. 339 ebd. (Zeuge in Elateia IGS III 111), ein Λύσων war βουλ. a. 323; sein Enkel Λύσων βουλ. a. 290.

c. a. 320/19. Μαίμαλος *) [319].

ἁ βουλὰ τοὶ περὶ· Ἐτυμώνδαν Λαρισίου, Εὔφραντον Θεοχάριος, Σύλοχον Δαμοτίμου, Ἀλκαμένη Ἀμφιστράτου, Εὐάγορον Θεοχάριος, Λάμωνα Ἀκρατήτου, Ζηνέαν Ἁγνία, Κλεόδαμον Αὐτία, Θοινίωνα Εὐθία, Ξενόφιλον Φιλομήλου, Σωτιμίδαν Κλέωνος, Ἀνάξανδρον Ξενοδάμου, Ἐπιχαρίδαν Δίωνος (Sem. unbest.), XX 198, 203. [2616]

ναοπ. Ἐτυμώνδα καὶ Καλλικράτεος ebd.

c. a. 319/18. Διοκλῆς (Ι) *) [318].
βουλ.   Ἁγνία, Χαριξένου, Δάμωνος, Ὀρέστα, Ἀρχελα· Πειθαγόρα, Βούλωνος, Εὐκρίτου, Ἥρυος.

XXI 313 zweimal Korinther (Brüder). VI 235 Orchomenier. Messenierbasis nr. 3: Messenier aus Thuria. XXI 315 zweimal Megarenser [XXIII 522, unbestimmt, στοιχηδόν]. Das Archontat gehört mit dem folgenden zusammen dicht vor oder hinter (oder zwischen) die Reihe a. 328–320. Διοκῆς war schon βουλ. a. 348.

c. a. 318/17. Ἀρχέτιμος *) [317].

βουλ. Ἀσωποδώρου, Ἀλκαμένεος, Κλεοφάνεος

Messenierbasis nr. 1: Messenier aus Ithome. Über das Jahr s. voriges Archontat: Ἀρχέτιμος ist βουλ. a. 325.

c. a. 317/16. Κορινθότιμος *) [316].

β......ίδα, ––, –– [z. B. Εὐαρχίδα, Ὀρνιχίδα etc.].

XXI 261, vgl. XXIII 357,1 Achaier aus Aigira. Κορινθότιμος war βουλ. a. 341 und 324 [s. Nachtrag].

c. a. 316/15. Ἐρίβας *) [327].

βουλ. Χειρία, [Κ]ράτωνος, Ἀντιχάρου, Ἀρχιάδα, Ἀλκινείδα XX 636 Knidier.

Drei der Buleuten in der Reihe a. 332–320 vorkommend, also unser Archont kurz vor- oder nachher [s. Nachtrag zum J. 327/6].

a. 315/14. Ὀρέστας (Ι)

[Zwei neue Decrete XXIII 524, das erste unbestimmt und στοιχ., das zweite für zwei Liparaeer].

Ὀρέστας Zeuge in Elateia IGS III 114; βουλ. a. 319.

c. a. 314/13. (Θεόλυτος

βουλεύοντος Ἐπιγένεος W.-F. 466 Naxiersäule. βουλ. Κλεοφάνεος, Αἰνησίλα XX 557 Arkadier aus Kleitor.

Ob oben zwei verschiedene Semester gemeint sind, ist unbestimmt. ∥ Θεόλυτος war ἱερομν a. 342, darum gehört das Archontat vielleicht vor die Reihe a. 328–320 [s. o. beim J. 355].

c. a. 313/12. Φαῖνις (I).

βουλ. Ἐπηράτου, Ἐχεκρατίδα XXIII 503 ein Stymphalier καὶ τοὶ ἀδελφοί. Schrift der Thurioistele (a. 337) sehr ähnlich, s. Nachtrag,

c. a. 312/11. Μεγακλῆς.

βουλ. Ἐχεκρατίδα, Ἀριστομάχου, Ἀρχιάδα, Πολυκλήτου.

Messenierbasis nr. 11 u. 12: zweimal Messenier; XXI 318 Megarer. Der Vater des ἄ. ist Λυκῖνος Μεγακλέους προιαιρ. a. 382, Μεγακλῆς selbst βουλ. a. 304. Der βουλ. Ἀριστόμαχος schon βουλ. a. 343.

c. a. 311/10. Αἰθίδ[ας]
.

βουλ. Πίθθιος, Ἐ...........ιδ[α].

Annali 1861, 72. Der Buleutenname Πιτθις (so) auch in unedierten Inschriften (Bourguet). [Die Texte soeben ediert XXIII 527 unbestimmt. στοιχ. βουλ. Ἀλεξιδίκου, [.......ιδ]α, Πίτθιος und ebd. 529 βουλ. Πίτθιος, Φιλ...., Λυκωντίου (etwa Λυκώπου?). Homolle hat auch den Text der Annali a. O. wiedergefunden und bestätigt dessen Lesung ἄ. Αἰθίλ.., nicht, wie oben ergänzt, Αἰθίδ[α]. Ob alle drei Texte zu unserm Archontat gehören, bleibt zweifelhaft, wahrscheinlich aber die beiden ersten. Die Zeit aller giebt auch Homolle als das Ende des 4. Jbdts. an; [2617] auch veröffentlicht er ein Anathem des Pitthis an Dionysos.]

c. a. 310/9. Εὐβουλίδας].

βουλ. Διοσκουρίδα, Πειθαγόρα, Λαρισίου.

VI 233, 67 Akarnane aus Thyrreion.

c. a. 309/8. Κλεόδαμος (Ι)].

βουλ. Πολυ[κλήτου], ––, ....ωνος XXIII 505 unbestimmt. Schrift der Thurioistele (a. 337) ähnlich, s. Nachtrag.

c. a. 308/7. Δαμοκράτης (Ι)].

βουλ. ––, Χαρ ...., ΧΧΙΙΙ 519 Arkader aus ....

Ferner unediertes Fragment einer ναοποιοί-Rechnung (Bourguet). Δαμοκράτης war βουλ. a. 327 und a. 323, doch ist ein Homonymer zugleich πρυτ. a. 327. Sein Archontat könnte daher schon bald nach a. 320 gehören.

c. a. 307/8. Ἀντιχάρης.

βουλ. Ξενοστράτου, Πυρρίνου XXIII 544 unbest.

Der ἄ. nur noch als β. a. 316 (später vom 2. Jhdt. ab häufig). Xenostratos β. a. 341. Die Zeit unseres ἄ. ohne Zweifel etwas älter als der Beginn des 3. Jhdts. (Homolle).

c. a. 306/5. Σαρπάδων.
βουλ.   Πειθαγόρα, Φλαύκωνος, Εὐκρίτου ΧΧΙΙΙ 507 .... ιεὺς ἐξ ...
Πυθοδώρου, Δα[ιτώνδα?], Πολυκλήτου, ––, ––, XXIII 508 unbest. und Magnet.

Bourguet setzt den ἄ. wegen Schrift und Buleuten in die J. 310–300.

c. a. 305/4. ......
c. a. 304/3. Τιμοκράτης (Ι).

βουλ. Χαιρήκωνος, Ἀγελόχου, Μεγακλέους, Ἱππότα, Συλόχου XXIII 510 Mytilenaeer (Sohn des att. Proxenos Apollonidas, Demosthen. XL 36).

Der Vater des ἄ. ist entweder Κλέων Τιμοκράτεος β. a. 348 oder Πανταλέων Τιμοκράτεος β. a. 326.

c. a. 303/2. Ἱερώνδας.

,Fragment eines anonymen Decrets, Buleutennamen in Lücke verloren, 3. Jhdt.; Inv. 1577.‘ Homolle briefl. [Jetzt ediert XXIII 544]. Der Vater des ἄ. ist Χαιρόλας Ἱερώνδα ἄ. a. 343, ἱερομν. a. 336, β. a. 328, also unser Archontat um 300 v. Chr.; der Name Hierondas kommt sonst nicht wieder vor.

c. a. 302/1. Σύλοχος.

βουλ. Ἐχεκρατίδα, Ἀστυκραάτευς, Ἁγίωνος, Ἀγάθωνος, Θρασυκλέος XXI 318.

Der ἄ hiess Σύλοχος Δαμοτίμου β. a. 320; vgl. auch Σύλοχος πρύτ. a. 326, β. a. 285. Der β. Ἀστυκράτης ist wohl der Enkel des delphischen Verbannten vom J. 363; CIA II 54 [da Ἀστυκρ. jetzt bezeugt ist, liegt kein Grund mehr vor, Kirchhoffs Ergänzung [Δελφός] zu bezweifeln].

Vor 300. ἄ. Ἀριστ .... [jetzt = a. 341].

XXI 578 und Taf. XIX Pellaneus (schwerlich ist mit dem Herausgeber an das kephallenische Pale oder das achaeische Pellene zu denken; vielmehr wird die spartanische Perioekenstadt Pellana gemeint sein, vgl. u. a. Niese II 564, 5).

Die Schrift weist zweifellos auf das 4. Jhdt. und zwar auf den Steinmetzen der Naxos-Promanteia a. 314 (ἄ Θεολύτου). Daher ist wohl a. ἄ Ἀριστ[ωνύμου] a. 341, vielleicht schon ἄ Ἀριστ[οξένου] a. 351 zu ergänzen, falls hier kein neues Archontat vorliegt. [Ersteres soeben bestätigt; der ἄ. heisst Aristonymos a. 341 und hat als 4. Buleut [Ἀρίσ]των, XXIII 349.] [2618]

c. a. 299. Ἄθαμβος?.

In unedierten Naopoioi-Rechnungen stehen drei Archontate Ἄθαμβος, Ἡρακλείδας, Ἀρχιάδας die so aufeinanderfolgen, vielleicht mit Intervallen, die aber nicht bis a. 236–233 herabgerückt werden können, sondern den J. 319–260 zuzuweisen sind (Bourguet briefl.). Wie sie sich darnach zu den homonymen Archonten der J. 236, 233, 228 verhalten (etwa Grossväter?) bleibt vorläufig durchaus unsicher.

c. a. 297/6. Εὔδοκος (I).

βουλ. Ἀρισταγόρα, Λύσωνος, Ἱέρου, Ἀρίστωνος, Πεισιθέου, XXI 31V Megarer; XXI 306 unbestimmt; ebd. Makedone. [Der letzte Buleut heisst nach XXI 317 nicht Πραξέα oder dgl., sondern Πεισιθέου. Dieser Text wird XXIII 355 irrtümlich dem neuen ἄ. Lykinos a. 333 zugewiesen; vgl. Nachtrag].

Der ἄ. wohl nicht Εὔδ. ἐπηράτου πρ. a. 339, sondern ein Vorfahr der Εὔδοκος–Πραξίας (Stemma Jahrb. 1889, 560), Vater des β. Πραξίας a. 267, Sohn des πρ. Πραξίας a. 336, β. 323, πωλ. 322. Er lebt noch als β. a. 268.

c. a. 295/4. Ἴσων.

βουλ. Δαμοχάρεος, Δαμοτίμου, Ἀστυκράτεος, Δαμέα, Ἀδειμάντου Inv. 1561 (unediert, Homolle briefl.:  , 3. Jhdt.); drei Korkyraier.

Der Name des ἄ. nur als Ἴσων β. a. 217, wo sich zugleich auch Dameas als Buleute findet. –– Ἀστυκράτης ist β. c. a. 302, darnach die vorläufige Datierung. [Text soeben ediert XXIII 545, wo nach dem Schriftcharakter ebenfalls der Anfang des 3. Jhdts. als Zeit angegeben wird.]

c. a. 293/2. Ἱέρος.

Unedierter Text erw. XX 610 (Inv. 718). Zum ἄ. vgl. Πυθόδωρος Ἱέρου πρ. a. 338, προαιρ. 332, πωλ. 322, dann den Sohn Ἵερος β. a. 297. endlich den Enkel Πυθόδωρος β. a. 251. Sollte Schrift und Zeit der unbekannten Inschrift sich als jünger herausstellen, so müssten wir in unserem ἄ. den Urenkel erkennen und ihn zwei Generationen später ansetzen, um 225 v. Chr.

c. a. 289/8. Ἀριστόξενος (II).

βουλ. Καλλικράτεος, Ἀπημάντου, Μαιμάλου XXI 309 Aitoler. Die Unterscheidung vom Grossvater, ἄ. a, 351, und die Datierung steht Philol. LVII 532, 13. [Die Existenz eines jüngeren ἄ. Aristoxenos wird jetzt zweifelhaft durch ein kleines Fragment mit den Buleutennamen Μαίμαλος, Εὔφραντος XXIII 349; es lässt wohl auf das II. Semester des ἄ Aristoxenos I. a. 351 schliessen mit den vier Buleuten Καλλικράτης, Εὔφραντος, ἀπήμαντος, Μαίμαλος.] Der Name des ἄ. erscheint erst wieder um 160 v. Chr.

c. a. 285/4. Ὀρνιχίδας (II).

β. Καλλικράτεος, Συλόχου, Χαριξένου, Ἱππάρχου, Ἀγέλα [Λυσιδάμου wird vor Ἀγέλα in XXIII 350 hinzugefügt, bezw. aufrecht erhalten; vgl. sechs (?) Buleuten a. 341]

XXI 316 Megarer; XXI 319 unbestimmt; XX 584 Knidier. XXIII 374f. je dreimal ein Pellaneus (Achaia). Der erste Text zeigt στοιχ. u.  , die übrigen nicht; so würde man jenen in das J. 334 verweisen, doch finden sich drei seiner Buleuten auch in XXI 319 und XX 584. Freilich sind die Namen nicht überall gleich sicher, und es könnten die zwei letzten Texte und ἄ. Ὀρνιχ. II vielleicht c. 30 Jahre jünger anzusetzen sein; hier kommt [2619] unser ἅ. nochmal vor als βουλ. a. 254. [Jedoch setzt auch Perdrizet soeben unsern ἅ. in das erste Viertel des 3. Jhdts., XXIII 350 vgl. 376.]

c. a. 282/1. Ἡρακλείδας (II).

βουλ. [Λ]αρισίου, Σακεδάλλου, Δάμωνος XXI 293 Megalopolit.

Ἀθάμβου, Ξένωνος, Ἰασιμάχου XXI 314 Megarer (als Stratege IGS I 1–6); XXI 290 Megalopolit [der Text hat ἄ. Εὐκλείδα, aber unsere zwei ersten Buleuten]. Derselbe ἄ. kommt auch in einem στοιχηδ. geschriebenen Nachtrag zu den Naopoioi-Rechnungen vor [[ἐπὶ Ἡρακ]λείδα, πυλαίας ἠρινᾶς (Bourguet briefl.), s. o. a. 299.

c. a. 280 (Ἀρχιάδάς?).

In unedierter Naopoioi-Rechnung. S. beim J. 299.

c. a. 279 (Διοσκουρίδας).

βουλ. Κράτωνος, ––, Ἱππάρχου XXIII 546 ...pheus.

Dieser soeben edierte ἄ. ist der Enkel des β. a. 324, 310; er selbst als β. a. 241. Ähnlich der Buleut Κράτων a. 240, 219 (Grossvater 316), und Ἵππαρχος β. 285 (Grossvater 355, 345, 340). Auch die Schrift weist auf die erste Hälfte des 3. Jhdts. (Homolle); darnach c. 280–250.

a. 278/7. Ἱέρων

ἱερομν. πυλ. ἐαριν.: die Delpher sind nicht vertreten; CIA II 551. Jahrb. 1894, 500, amph. Decret für die attischen Dionysos-Techniten. Wegen der phokischen Hieromnemonen frühestens 278/7, Jahrb. 1897, 808. Zum ἄ. vgl. seinen Vater Ἅργυλος Ἱέρωνος β. a. 351, seinen Enkel Ἱέρων β. a. 222, sein Ururenkel Ἱέρων Θεοδότου VI. Pr. (150–140).

c. a. 277/6 (Ἐράσιππος).

βουλ. Χαριξένου, Αἰακίδα, Μελισσίωνος, Inv. 2591, drei Decrete, davon die ersten zwei ohne erhaltene Ethnika, das dritte für Ἱεροκλῆς Ἱέρωνος Συρακούσιος. – Inv. 744 zwei anonyme Decrete mit dem Anfang des ersten Buleuten Χαρ[ίηενος] 3. Jhdt. Homolle briefl.

Zweifellos ist in dem erhaltenen Proxenen ein Verwandter des Tyrannen von Syrakus, Hieron II (Ἱεροκλέους), zu erkennen, der um 274 (bezw. 270) v. Chr. zur Herrschaft kam und bis 215 v. Chr. regierte (Niese II 177). Da seine Nachkommen andere Namen führen, kann man wohl nur an seinen Vater denken und die Zeit des Decrets etwa der Thronbesteigung des 36jährigen Hieron II gleichsetzen. Damit stimmen auch die Namen des ἄ. und des ersten Buleuten; denn Charixenos Ι (338–319, s. bei 332) und Erasippos I Λυσία (γραμμ. τ. β. a. 332) stehen parallel den gleichnamigen Enkeln Charixenos II (285–233, s. bei a. 254) und Erasippos II (260–232), so dass unser Archontat in die J. 280–260 gehören wird. Ἐράσ. β. a. 260, 233, 232 (auch 222, doch wird dies Jahr besser zwei Decennien emporgerückt, s. u.). Auch der zweite Buleut Αἰακίδάς hat damals fungiert, a. 249. [Die ersten drei Decrete soeben ediert XXIII 549, die letzten zwei ebd. 552; ausserdem ein neues für den bekannten Athener Γλαύκων Ἐτεοκλέους, den Bruder des Chremonides, ebd. 547. Alle erweisen unsere Zeit: um oder bald nach 280 v. Chr.]

c. a. 276/5. Κλεόβουλος (II).

β. ––, ––, [Κορι]νθοτίμου, Jahrb. 1896, 633, 23, wohl Messenier. Der Grossvater des ἄ. war von 333–324 (s. zum J. 324), der des β. Κορινθότιμος [2620] im J. 341 und 324 bezeugt; ob hier die Enkel um 275, oder die Ururenkel um 210 zu erkennen sind, bleibt noch unentschieden. Die übernächste Generation (die 7.) wird durch Κλεύβουλος um 145 repräsentiert (VI. Pr., W.-F. 34).

c. a. 275/4. Βάττος.

βουλ. Κλεοδάμου, Ὀρέστα, Ἄρχωνος, Ζηνέα, Ἀπολλωνίου Inv. 298 (unediert, anonymes Decret, 3. Jhdt.). Homolle briefl. [Dieser Text und ein neues Decret soeben ediert XXIII 554, letzteres für einen Megarer.]

Der Name des ἄ. hier inschriftlich in D. zum erstenmal; zu den Buleuten vgl. Ἀγάθων Ἀπολλωνίου a. 189, Ὀρέστας II ἄ. 255, also unser Text wohl zweites Drittel des 3. Jhdts., das aber bereits mit Archonten gefüllt war. [Da das J. a. 217 (Dexippos) jetzt frei wird, s. u., kann unser ἄ. Βάττος dorthin rücken. Die Schrift gehört ,in die 2. Hälfte und selbst an das Ende des 3. Jhdts.‘ Homolle. Er vergleicht u. a. die beiden Buleuten Archon und Kleodamos des J. 204.]

c. a. 274/3. Ἱππότας.

Text unvollendet, XXI 314 Leukadier [vgl. XXIII 350]. Der Name des ἄ in D. unerhört [soeben als β a. 304 bezeugt; also unser ἄ wohl Anfang des 3. Jhdts. zu setzen].

c. a. 273/2. Τίμων.

βουλ. Ἀρχιδάμου, Ξένωνος, Νικάνδρου. Inv. 3700 (unediertes, anonymes Decret, στοιχηδόν, aber Ξ, 4.–3. Jhdt.). Homolle briefl.

Seit dem Delphier Τίμων Ἀνδροβούλου a. 480 (Herodot. VII 141) kommt Timon erst wieder von a. 194 ab vor, hier wohl des letzteren Grossvater. Der Buleut Ἀρχίδαμος ist ἄ. a. 251, – also unser Text etwa Mitte des 3. Jhdts., die aber bereits mit Archonten gefüllt war. [Der Text soeben ediert XXIII 521, als Zeit wird die Wende des 4. Jhdts. vermutet.]

c. a. 272/1. Ἀρισταγόρας (Ι).

β. Χαριξένου, ένωνος, Θευδωρίδα Anecd. 56, für die Alexandriner οἱ ἀπ’ Αἰγύπτου, βασιλεύοντος Πτολεμαίου τοῦ Πτολεμαίου βασιλέως, vgl. Jahrb. 1897, 821f.

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Ἀρχιάδα, Μαντία W.-F. 3 Soterienliste. Die Datierung: Jahrb. 1894, 504 und 1897, 817ff. [Die vier Soterienlisten, a. 272–269, stellen ein olympisches Quadriennium dar, A. Mommsen Philol. LIX 36, 31, d. i. Olymp. 127, 1–4.]

a. 271/0. Ἐμμενίδας (I).

βουλ. Καλλικλέος, Ξένωνος, Ἀρίστωνος, Ἀρχέλα

VI 224, 57. Jahrb. 1896, 620, 9, Naupaktier; XXI 281 Megalopolit.

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Κλεοδάμου, Αἰσχριώνδα

W.-F. 4 Soterienliste. Die Datierung wie bei a. 272.

c. a. 270/69. Νικόδαμος (Ι).

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Πυθίοις· Ἀριστοκράτους Ἄνδρωνος CIG 1689 b. Jahrb. 1894, 504, amph. Decr. f. Amphiktionendiener; W.-F. 5 Soterienliste. Die Datierung: wie bei a. 272. Der Grossvater des ἄ. ist πρ. 338, der ἄ. selbst noch β. a. 268; im übrigen vgl. a. 205.

a. 269/8. Κλεώνδας (I).

βουλ. Ἄνδρωνος, Ἀρχιάδα, Ἀλεξάρχου

XXI 280 Mantineier.

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Βούλωνος, Πυρρίνου[2621]

W.-F. 6. Jahrb. 1894, 504 Soterienliste. Die Datierung wie bei a. 272. Der Name des ἄ. erst wieder von a. 168 an.

c. a. 268/7. Ἀνδρότιμος.

β. Κλεομάντιος, Εὐδόκου, Ἀριστίωνος, Νικοδάμου Leake Trav. in North. Gr. II 637, 7. Le Bas II 857 Histiaier. Die Datierung: Jahrb. 1894, 510. 1897, 826. Der ἄ. kommt nie wieder vor, vielleicht Ἀνδρόνικος zu lesen.

c. a. 267/6. Ἀχαιμένης.

βουλ. Κλεομάντιος, Ἄνδρωνος, Βούλωνος, Πυρρίνου, Μ[αντία], V 402, 10 Kyprier [nur die ersten drei Buleuten]. VI 224, 56. Jahrb. 1896, 631, 18 Messenier [nur die letzten zwei Buleuten].

βουλ. Ἰασιμάχου, Πραξία, Ἐμμενίδα, Ἐχεκρατίδα, Ἵππωνος W.-F. 16 Metoike.

Ob die ersten fünf Buleuten wirklich zu einem Semester und Archontat gehören, ist noch zweifelhaft. Der Grossvater des ἄ. ist Ἀχαιμ. Δαμαίου προαιρ. a. 332, Zeuge a. 328 (IGS III 115), β. a. 322, er selbst ist noch β. a. 239, sein Sohn Δαμαῖος ἄ. a. 241.

a. 266/5. Καλλικλῆς (I).

βουλ. Αἰσχριώνδα, Ξνωνος, Ἀμφιστράτου, Ἁγνία, Φιλομένευς VII 426. Philol. LVII 658 Kyllon d. Eleier; Bull. XXI 280 Megalopolit.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. (Πυθίοις)· Δεξιθέου, Ἥρυος Anecd. 45. Jahrb. 1894, 516 amph. Decr. f. [Aitoler] aus Naupaktos. Die Datierung und Unterscheidung vom jüngeren ἄ.steht Jahrb. 1897, 830.

c. a. 265/4. Ἀρχέλας (I).

βουλ. Καλλικλέος, Ἀριστομάχου, Νικοδώρου Anecd. 51 Alabandenser (drei Brüder). [ἄ [Ἀρχ]έλα, β. Μενάνδρου, Δάμωνος, Κλεοτίμου lautet unediertes Decret auf dem Cippus Inv. 718 (dessen Abklatsch Homolle soeben gesendet) für Μεγακλῆς Σωσιπάτρου Νεαπολίτης. Es sind das aber die Buleuten des ἄ. Ἀριστίων I a. 249! Darnach hat sich der Steinmetz der neuen Inschrift verschrieben, oder wir haben einen Archon suffectus in einemder beiden vor uns; jedenfalls aber gehören diese beiden Archonten unmittelbar zusammen.]

c. a. 264/3. (Ἀ)τεισίδας (I).

βουλ. Ἀγελό[χο]υ(?), [Εὐ]φ[ρά]ντου (?), [Θ]α[ρ]ρίκωνος XXI 292 Phenikos. Die letzten Buleuten lauten im Bull. [Θε]ο[φά]ντου, Χαιρίκωνος [alle drei finden sich so niemals wieder, sind also verlesen. Εὐρραντος kommt 351–320 oft vr, hier wohl der Enkel. Θαρρίκων β. a. 260, sein Grossvater αρρ. Εὐδάμου β. a 327, sein Enkel Θαρρ. Τιμοκλέος Freilasser a. 189, W.-F. 361]. Vielleicht gehört das Archontat wegen Nachbarschaft mit den , der J. 220 und 217 zwei Generationen tiefer. Damals lebte ein Ateisidas als β. 211, er ist der Vater von Ξένων Ἀτ. (189–160), Ορθαῖος Ἀτ. (185–177), Κλεόδαμος Ἀτ. (178–176). Doch wegen Θαρρίκων β. a 260 zunächst unsere Zeit wahrscheinlich.

c. a. 263/2. Ἀμεινίας.

βουλ. Τιμοκράτευς, Καλλικλεῦς, Ἀθάμβου XXI 313 Megarer. Vielleicht ist das Archontat 10–20 Jahre jünger. Der ἄ. ist ἱερομν. a 234, sein Enkel lebt a. 195, 187, 158.

c. a. 262/1. Θιμοκράτης (II).

βουλ. Ἐχέμμα, Ἀριστ ..., ––, ––, XXI 317 [2622] Megarer (seine Grabschrift IGS I 151); unedierte Texte mit 5 Buleuten erwähnt XX 637 not.

Vielleicht ist das Archontat 10–20 Jahre jünger. Der Urgrossvater des ἄ. entweder Κλέων Τιμοκρ.. β. a 348 oder Πανταλέων Τιμοκρ. β a. 325; sein Grossvater ἄ. a. 263, 260, 254, 253; vielleicht Nachkomme von ihm (Τιμ. Εὐκράτευς) in IX. und X. Priesterzeit, 130–100.

c. a. 261/0. Φίλων (I).

βουλ. Κράτωνος, Ἡρακλείδα, [Θευ]τέλεος, Πειθαγόρα, Ἀριστίωνος Inv. 705 (unediertes, anonymes Decret oberhalb eines Textes aus dem Jahre des ἄ Πλεείστων [a. 246], 3. Jhdt.), Homolle brieflich. [Soeben ediert XXIII 553]

Der erste homonyme unseres ἄ ist Φίλων Δαμέα a. 196, wohl sein Enkel; vgl. den Buleuten Θεοτέλης als ἄ. a. 256.

c. a. 260/59. Ἀμύντας (I).

βουλ. I Sem.) Δάμωνος, Πάσωνος, Ἱππία, Εὐχαρίδα, Θαρρίκωνος XX 637 Knidier.

βουλ. II Sem.) Τιμοκάτεος, Ἀθάμβου, Καλλικλέος, Ἐρασίππου Ostm. XII. Philol. LVIII 68 Thebaner († als Strateg 245); XX 558 Chier (Hieromnemon).

ἱερομν. (πυλ. ὀχωρ.) Νικομάχου, Ἀγάθωνος Thiersch 2, Jahrb. 1894, 507, vgl. 1897, 830, amph. Decr. f. Kallikles

Die Datierung: Jahrb. 1897, 822ff. ob die vier Buleuten des II. Semesters zu einem Semester gehören, nicht absolut sicher, Philol. LVIII 69; wenn nicht, wäre ein ἄ Ἀμύντας II zu constatieren, vgl. die beiden Ἀμύντας-Buleuten a. 205. Der ἄ. ist β. a. 244 und 238, sein Enkel Ἀμ. Εὐδώρου ist von 192–158 bezeugt, eventuell schon β. 205; dann wäre der ἄ. Εὔδωρος 215 der Sohn unseres ἄ.

c. a. 259/58. Nikaΐδας.

βουλ. Χάρητος, Ἀμφιστράτου, Χαιρεφάνεος V 403,12 Alexandriner, XXII 409 Sidonier aus Beirut (ἐγ Βαρυτέου).

ἱερομν. (πυλ. ὀχωρ.) Πραόχου, Κλεομάντιος

Anecd. 42. Jahrb. 1894, 507, amph. Decr. f. Kallikles. Vgl. Jahrb. 1897, 830.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 822ff. Der ἄ. ist ἱερομν. a. 258, seine Söhne Ἐμμενίδας und Κρίτων Νικαΐδα leben noch im J. 201 (W.-F. 384); ersterer ist ἄ. 197.

a. 258/7. Δίων (II).

βουλ. Ἒχεκρατίδα, Ξένωνος, Εὐίππου

Anecd. 60. Jahrb. 1894, 508 für Kallikles.

βουλ. Γοργίππου, Γλαύκωνος, Εὐίππου, Κλεοδώρου, Πάτρωνος XXIII 376 Arkader aus Megalopolis (dasselbe Semester wie vorher?).

ἱερομν. (wohl πυλ. ὀχωρ.) Ἐχεκρατίδα, Νικαΐδα

Anecd. 41. Jahrb. 1894, 508 amph. Decr. f. Kallikles.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 822ff. [und jetzt XXIII 376 für die Jahre 280–234 wegen des arkadischen Münzzeichens auf dem Stein; vor allem ebd. 566, wo ein neues Hieromnemonen-Verzeichnis unseres Jahres ediert ist, dem die Verdingung der Arbeiten für das Pythienfest des laufenden Jahres folgt. Damit ist der obige Ansatz des ἄ. Δίων auf ein Pythienjahr bestätigt]. Die Vorfahren des ἄ. s. bei a. 336; er selbst β. a. 249; sein Enkel wohl Δίων Κλέωνος 199–187 und vielleicht schon β. a. 216.

[2623]

a. 257/6. Πράοχος.

ἱερομν. (πυλ. ὀχωρ.) αμονίκου, Εὐθυδίκου< (πυλ. ἠριν.) Ταραντίνου, Δεξώνδα, Leake n. 8 und 9. Jahrb. 1894, 511, zwei amph. Decr. f. Kallikles [Der Name des ersten Hieromnemonen kommt nie wieder vor, er ist wohl verlesen aus Δαμοτίμου].

Die Datierung: Jahrb. 1897, 822ff. Der ῎ ist ἱερομν. a. 259, β. a. 248, sein Enkel {Πράοχος Ἀρχέλα ist von 203–185 bezeugt

c. a. 256/5. Θεοτέλης.

βουλ. Ξενοστράτου, Ἐτυμώνδα, Κλέωνος, Ἁγέα XXI 309 Aitoler.

Der ἄ.ist β. a. 255, sonst unbekannt.

c. a. 255/4. Ὀρέστας (II).

ßoυλ. Κλέωνος, Μενάνδρου, Θεοτέλεος XX 583 Knidier. Nach XX 637. 2 giebt es noch andere Texte mit fünf Buleuten. Der Grossvater des ἄ. ist β. a. 319, ἄ. 315; er selbst ist β. 234, ἱερομν. 226; wohl sein Sohn ist Κλέων Ὀρέστα, der a. 198 oder 197 als νεωκόρος stirbt; ein anderer Sohn ist Εὐχααρίδας β. 219, vgl. dessen Sohn (also Enkel unseres ἄ.) Ὀρέστας Εὐχαρίδα 198–153. Ob Δαμένης Ὀρέστα 188–145 des letzteren Sohn und Urenkel unseres ἄ. war, ist weniger sicher.

a. 254/3. Χαρίξενος (II).

βουλ. Χάρητος, Τιμοκράτεος, Καλλιφάνεος, Λύσωνος Ostm. XVII. Philol. LVIII 72 Aitoler; XXI 279 unbestimmt, hier ist unser ἄ. zu ergänzen).

βουλ. Κρίτωνος, Ἀριστοκράτεος, Ὀρνιχίδα XXI 117 Olynthier; (XX 584 Koer; ebd. Akarnane; ebd. drei unedierte erw.). Den Grossvater des ἄ. siehe bei 332; er selbst ist β. 285 (?), 272, 233; sein Enkel Χαρίξ. Ἀμυνέα lebt 193–169.

c. a. 253/2. Αἰσχριώνδας.

βουλ. Τιμοκράτεος, [Δαμα]ίου, Ἁγίωνος; XXI 291 Tegeat.

βουλ. Θρασυκλέος, Ξεβιχάρεις, Ἁγνία XXI 308 Aitoler. Der Grossvater des ἄ. ist wohl Αἰσχρ. Ἀγέλα β. a. 327 und 322 (vgl. jedoch Τελέδαμος Αἰσχριώνδα β. a. 339); er selbst ist ἱερομν. 271, β. a. 266 und 235.

c. a. 252/1. Ἀριστόμαχος.

βουλ. ––, ––,.....μάχου XX 590 Promantie f. Knidos.

Der Grossvater des ἄ. war β. 343 und 310; er selbst ist β. a. 265, 246, 240; wohl sein Enkel Ἀριστόμ. Ἀριστοβούλου ist ἄ. 220, 218, 207 und bezeugt von 203–180.

c. a. 251/0. Ἀρχίδαμος.

βουλ. Ἀρισταγόρα, Δάμωνος, Ἀθάμβου XXI 307 und 308, je ein Aitoler.

βουλ. [Κλεομάντ?]ιος, Πυθοδώρου, Ἀγασιλάου (?), Θεσσαλοῦ XX 609 Athener; XXI 317 Megarer. Der ἄ. nur noch als β. a. 236.

a. 250/49. [Ἰατάδας?].

βουλ. Δείνωνος, ....ος, Ἀθανίωνος. ––, Ἑὐχαρίδα XXI 315 (wohl Megarenser); unediertes Decretfragment (ect. n. 154 A: ἄ. Ἰατάδα, β. ––, ––, Ἀθανίωνος, Δείνωνος, ––).

Δείνων als β. findet sich bisher nur in diesen zwei Texten, daher sind sie vorläufig in dasselbe Archontat verwiesen, obwohl der ἄ. in XXI 315 nicht erhalten ist. Der unedierte Text ist älter als ἄ. Ξενέας (a. 167, unter jenem stehend); ob er aber in die ersten Jahre der IV. Priesterzeit [2624] um 168, oder in das Ende des 3. Jhdts., oder gar in dessen Mitte, wie oben angenommen, gehört, bleibt durchaus ungewiss, weil das Fragment zu verstümmelt ist. Zum ἄ. vgl. den Vorfahren Χηρίας Ἰατάδα β. a. 332; dann Ἰατάδας β. a. 238; dessen Sohn (?) Πάτρων β. 198; Enkel Ἰατάδ. Πατρ. a. 197 und 195; Urenkel Πάτρ. Ἰατάδ. a. 178 – c. 135; Ururenkel Ἰατάδ. Πάτρ. a. 172 – c. 125; endlich Πατρ. Ἰατάδ. von Priesterzeit X–XV.

c. a. 249/8. Ἀριστίων (I).

βουλ. Δάμωνος, Ἄνδρωνος, Μενάνδρου, Κλεοτίμου. VII 426 unbestimmt; Ostm. XVI. Philol. LVIII 71, Aitoler aus Herakleia.

βουλ. Εὐαγόρα, Αἰακίδα, Μαντία, Δίωνος, Ἐπικράτεοσ XX 477 Odrysenkönig Kotys. [Unser ἄ. Aristion I gehört unmittelbar neben ἄ. Archelas I a. 265 oder umgekehrt; s. o.]

c. a. 248/7. Ἀθανίων (I).

βουλ. Πραόχου, Ξένωνος, Χάρητος Le Bas 867 Byzantier.

Der ἄ. hiess Ἀθαν. Πάτρωνος W.-F. 1 (Jahrb. 1894, 834), war β. a. 241 und 234. [Vielleicht gehört wegen des β. Πράοχος hierher das neue Decret ohne ἄ. in XXIII 381].

c. a. 247/6. Αἰνασίδας.

βουλ. Ξένωνος, Ἀρισταγόρα, Θευσκόπου, Ἀλκαμένεθς, Χάρητος XXI 319, sechs Megarer; XXI 314 Leukadier; XXI 308 und 309 zweimal Aitoler.

Der Grossvater des ἄ. war β. a. 314, er selbst β. a. 236 und 228.

a. 246/5. Πλείστων (II).

βουλ. Ἀριστομάχου, Ἐπαρμόστου, Δρωπίδα, Στράτωνος, Ἀρχιάδα Anecd. 48 (Le Bas 876) Nesiot; Anecd. 49 und 44 Thessaler aus Larissa [die Namen des zweiten und dritten Buleuten sind nicht delphisch und zum Teil unsicher].

βουλ. ––, ...κράτευς, Ἀρχιδάμου, Ἁλκίνου, Εὐδόκου Inv. 705; unediertes Decret für Νικέας Ὀλυμπίχου, steht unter einem Text des ἄ Φίλων. c. a. 261; Homolle briefl. [und jetzt XXIII 553].

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) ––, ––, (τῶν περὶ), Anecd. 43. Jahrb. 1894, 537 und 693 amph. Decret für Schmückung der Athene Pronaia.

Als Pythienjahr vermutet und datiert: Jahrb. 1897, 830; das Πυθίοις bestätigt Bourguet aus unedierten Naopoioi-Rechnungen (briefl.). Der Grossvater des ἄ. ist 328 Eponymos, s. d.; der ἄ. selbst ist β. a. 244, 239, 233, 215 und 205?! seine Söhne Πράξων und Ἧρυς Πλείστωνος sind 197–170 und 178–151, sein Enkel Πλ. Πράξωνος um 152 bezeugt.

c. a. 245/4. Εὐθύων.

βουλ. Καλλικράτεος, Κλέωνος, Κρίτωνος, Πάσωνος W.-F. 17 Oieus; XVIII 269 kolophonischer Dichter. Der ἄ. nur noch als β. a. 228.

c. a. 244/3. Ξενοχάρης (II.)

βουλ. Κρίτωνος, Πλείστωνος, Ἀμύντα, Ἀρισταγόρα, Κλεοφάνεος Anecd. 52–54, Amphipolit; Phoinikier; Aitoler.

βουλ. Ἐχέμμα, Κράτςνος, Φιλώνδα XXI 318, Epizephyrier; unbestimmt XX 610 (Inv. 720) unediert.

Der Grossvater des ἄ. ist β. 344; der ἄ. selbst β. 253; sein Enkel bezeugt a. 195–176 (ἄ. a. 176), der Ururenkel Ξενοχ. Πολυξένου c. 151–100, die [2625] achte Generation Πολύξενος Ξενοχάρεος c. 120–95 v. Chr.

c. a. 243/2. Λύσων (II).

βουλ. Ἀριστίωνος, Ἀσωποδώρου, Φιλώνδα XXI 291 Stymphalier (Erneuerung); unediert XX 610 (Inv. 720) hat nach XX 637, 2 fünf Buleuten. ∥ Λύσων I β. 349, ἄ. 321; Τεισίας Λύσωνος β. a. 323; Λύσων II β. 297; Λύσων III β. 254, 242, 235, 234, 230, 216; Λύσων IV bezeugt von 196 bis c. 139.

a. 242/1. Δαμότιμος.

βουλ. (I. Sem.) Πύρρου, Κλευφάνεος, Κλεινία, Φιλίνου, Καλλικράτεος XVIII 229 und 267 Promantie für Smyrna.

βουλ. (II. Sem.) Μιμνέα, Χένωνος, Λύσωνος, Ἀρψηιάδα, Δάμωνος XVIII 229 und 268 Makedone.

Auch das erste Decret dieses Cippus XVIII 228, Asylie für Smyrna, gehört wohl in unser Jahr (I. Sem.), das dann nach Vergleichung von XVIII 228, 15 mit der Smyrna-Inschrift CIG 3137, 11 (Dittenberger Syll.¹ 171) und mit Niese II 161, 4 nur das Pythienjahr 242 sein kann. Ähnlich fehlt die Datierung im ersten, wird auch nachgeholt im zweiten Decret ἄ. Ἀναξανδρίδα a. 211 Promantie für Sardes. Δαμότιμος I β. a. 345 und 322; Σύλοχος Δαμοτίμου β. a. 320, ἄ. a. 302; Δαμότιμος II β. a. 231, 223, 222; Δαμότιμος III (Ἀνδρονίκου καὶ Τιμοῦς) c. 163–139.

c. a. 241/0. Δαμαῖος.

βουλ. Ἁγίωνος, Ἀριστοκλεῦς, Ἀμυνάνδρου, Ἀθανίωνος, Διοσκουρίδα XXI 278 unbestimmt; ebd. Φενικοί (zugleich Erneuerung); XXI 305 Keïer; XXI 280 unbestimmt.

βουλ. Νικοδάμου, Ἀμύντα, Λ...... Unediertes Decret für einen Mylasseus (erwähnt XX 610), Inv. 718 (Homolle briefl.).

Der Grossvater unseres ἄ. war entweder Ἀριστώνυμος oder Ἀχαιμένης Δαμαίου β. a. 332 und 327; der ἄ. selbst noch β. a. 253 und 239.

c. a. 240/39. Διόδωρος (II).

βουλ. Ἀριστομάχου, Ἀριστοκράτευς, Δαμέα XXI 305 zweimal mehrere Ephesier.

Der ἄ. ist ἱερομν. a. 229, β. 215; sein Enkel Διόδ. Μνασιθεέου bezeugt von 195–158.

a. 239/8. Καλλικλῆς (II).

βουλ. (I Sem.) Κρίτωνος, Πλείστωνος, Ἀχαιμένευς, Ἱππία, Κλέωνος W.-F. 7, Metoiken (2 Brüder).

βουλ. (II Sem.) Δαμαίου, Εὐρυμήδευς, Ξενοδάμου, Στράτωνος, Κράτωνος W.-F. 8 Metoike. Ostm. XV. Philol. LVIII 70 drei Lamienser. !

στραταγ. Τιμαίου, W.-F. 14 und Jahrb. 1894, 833 Aitolerdecret über delph. Atelie.

Zur Datierung: Jahrb. 1897, 828 und Niese II 262. Philol. LVIII 71.

a. 238/7. Θεσσακός.

βουλ. Ἀγάθωνος, Κρίτωνος, Αμθντα, Ἀριστοκρατευς, Ἰατάδα Anecd. 58 Samier (drei Brüder); Anecd. 47 unbestimmt; Anecd. 62 Kottaeus; unediert, für amphiloch. Argiver; Inv. 718 (avisiert XX 610).

βουλ. Ἁγνία, Εὐκλέος, Παρνασσίου, Ἀρισταρχίδα Anecd. 66 Hermioneer (derselbe a. 271; W.-F. 4, 29 und Herm. XXIX 539); Bull. XXI 315 Megarer; Le Bas 863 Malier.

Ein Vorfahre des ἄ. war Ἐχεκρατίδας Θεσσαλοῦ β. a. 332; der ἄ. selbst nur noch β. a. 251

c. a. 237/6. Εὐκλῆς (I)

βουλ. Ξενοδόκου, Θρασυμάχου, ἀρισταγόρα, Μένητος, [2626] Ἀγήτορος XXI 279, 280 und 293, dreimal Megalopoliten; Anecd. 55, 61, 63 Aigineten, Skarpheus, Thessaler aus Gyrton; Athen. Mitt. XIV 35 Erneuerung für Arkader;

βουλ. Ἡρακλείδα, Κλεομάντιος, Ἀθάμβου Ostm. XI. Phüol. LVIII 67 Alabandenser; VII 416 Aioleus; ebd. Malier aus Echinos.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 832. Der ἅ. ist noch β. a. 238, 223, 219, wird dann Priester (bezeugt seit 201) und stirbt als solcher 199/8, Jahrb. 1889, 515. Sein Sohn war wohl Ἑτυμώνδας Εὐκλέος, β. a. 212, 205 und von 197–188 bezeugt; seine Enkel: Εὐκλῆς II Ἐτυμώνδα 185–158 und Ἀριστομάχος Ἐτυμ. 170–158. Doch könnte auch Εὐκλῆς Καλλιστράτου 158–125 in Betracht kommen.

a 236/5. Ἀρχιάδας.

βουλ. Ἀρισταγόρα, Δάμωνος, Αἰνησίδα, Κλεοφάνευς, Ἀρχιδάμου Anecd. 57, Lokrer aus Larymna; XX 584 zweimal Knidier; XXI 315 Megarer (sein Vater oder Sohn IGS I 188).

(?) β. [Σασιπ]όλιος, Τιμογένευς, Ἀγήτορος XXI 316 Megarer.

ἱερομν. πυλ. ἠριν. Ἀναξανδρίδα, Νικοδάμου Wescher Mon. bil. 139 D. Jahrb. 1894, 517. Über die Zuteilung der Buleuten in unser Archontat vgl. Philol. LVII 535. Eventuell ist ein neuer ἄ. Ἀρχ..... mit XX 584 und XXI 316 zu statuieren. Die Datierung Jahrb. 1897, 832. Der Grossvater des ἄ. war β. 325, 316, 312; er selbst war β. a. 272, 246, 242, 223, 221; sein Enkel Ἀρχιάδ. Δεξιθέου bezeugt 197–176.

a. 235/4. Εὔδοκος (II).

βουλ. Καλλικλεῦς, Ἀρίστωνος, Δεξίππου, Ἀργιλίου, Ἀμυνάνδρου Jahrb. 1896, 595 Messenier.

β. Ἀλκαμένεος, λύσωνος, Αἰσχριώνδα, Νικία, Μενάνδρου XXI 289 fünfmal Mantineier; XXI 305 Amphiloch. Argiver. [Weitere unedierte Texte erwähnt XX 610; es sind zwei Decrete, für einen Σολεύς und für einen Μεταποντῖνος, und enthalten beidemal nur drei Buleuten (Ἀλκαμ. Νικίας, Αἰσχριωνδ.). Inv. 718, Abklatsch von Homolle gesendet].

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. Ἁγίωνος (oder Κρίτωνος), Ἡρακλείδου VII 410 nr. I und XX 585; Jahrb. 1894, 520 und 1897, 838 amph. Decret für Entdecker von Tempeldiebstahl.

Die Datierung Jahrb. 1897, 832 – Εὔδοκος I Ἐπηράτου πρ. 339, Εὔδοκος II ἄ. 297, β. 268, Εὔδοκος III unser ἄ., das weitere Stemma steht Jahrb. 1889, 560. [Das obere Semester und der Text der Messenierbasis nr. 24 (Jahrb. 1896, 595) kann jetzt wegen der στοιχηδόν-Ordnung doch dem ἄ. Eudokos I a. 297 zugewiesen werden].

a. 234/3. Στράτων (I).

βουλ. (I. Sem.) Λύσωνος, Ἀμυνάνδρου, Τιμογένευς VII 415 Knidier (derselbe im vorigen Jahr von den Amphiktionen geehrt), ebd. Eleier (desgl.).

βουλ. (II. Sem.) Ὀρέστα, Ἱππία, Ξένωνος, Ἀλκίνου, Ἀθανίωνος, Athen. Mitt. XIV 34, Arkader aus Stymphalos. [Unedierte Texte erwähnt Bull. XX 610].

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. (Πυθίοις) Ἀθάμβου, Ἀμεινία Anecd. 40, Jahrb. 1894, 521 amph. Decret für Stifter von Schilden.

Die Datierung Jahrb. 1897, 832; Pythienjahr ebd. 839. Zum ἄ. vgl. Ἄνδρων Στράτωνος β. a. 323. der ἄ. selbst β. a. 246, 239, 228, 222; sein Enkel (?)Στράτων Βούλωνος a. 197–193.

[2627]

a. 233/2. Ἄθαμβος (I).

βουλ. (I. Sem.) –, –, –, [Χαρι]ξένου, Νικοδάμου VI 236, 71 und Jahrb. 1894, 546ff., für die Hieromnemonen dieses Jahres.

β. Ἀρισταγόρα, Δάμωνος, Πλείστωνος Anecd. 59, Aitoler; Wescher Mon. bil. 137 B. Jahrb. 1894, 518 Rhodier

Die Datierung Jahrb. 1897, 832. Die Zugehörigkeit beider Semester zu einem Archontat ist nicht ganz sicher, ebd. 837. Auch bei zwei unedierten Nachträgen zu den Naopoioi-Rechnungen, die ἐπὶ Ἀθάμβου datiert sind (Bourguet briefl.), bleibt es unsicher, ob sie unserem Archontat angehören oder etwa bei ihrer Stellung vor ἄ. Πλείστων (246) einem älteren Homonymen zugewiesen werden müssen [s. jetzt z. J. 299]. Der ἄ. ist β. a. 263, 260, 251, 237, ἱερομν. 234, β. 229; wohl sein Enkel ist der bekannte spätere Priester Ἄθαμβος Ἀγάθωνος 203–171 (†).

a. 232/1. Aa/tooMrr); (I).

ἳερομν. πυλ. ὀπωρ. Ἁγνία, Δαμαρμένου, Wescher Mon. bil. 138 C. und Jahrb. 1894, 523 amph. Decret für Kamarinaeer.

Die Datierung Jahrb. 1897, 832. Zum ἄ. vgl. Δαμοσθένης vor a. 355, θεαροδόκος der Epidaurier in Delphi (Philol. LIV 51ff. Z. 3), β. a. 323, und den späteren Δαμοσθ. Ἀρχελάου 197–158.

c. a. 231/0. Δαμοχάρης (II).

βουλ. Ἀντάνδρου, Ἐρασίππου, Εὐαρχίδα XVII 565. Rh. Mus. IL 579 korinthischer Hymnendichter.

βουλ. Δάμωνος, Δαμοτίμου, Κλεωνύμου XXI 307 und 308 je ein Aitoler.

Hierher gehört ferner XX 610 (unediert, Inv. 720). Unbestimmt bleibt: Jahrb. 1896, 636, 26. Die ungefähre Datierung und das Stemma unseres ἄ. Δαμοχάρης (II Καλλείδα) steht Rh. Mus. IL 596.

a. 230/29. Πειθαγόρας (II).

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. Λύσωνος, Ζακυνθίου VII 421 nr. IV und Jahrb. 1894, 525; Le Bas II 840 und Jahrb. 1894, 530. Rh. Mus. LI 351; Bull. VII 423 nr. V und Jahrb. 1894, 532 und 688, drei amph. Decrete für Hieromnemonen-Diener, Tempelbaumeister, Diebstahlsanzeiger.

Die Datierung Jahrb. 1897, 844. Die Vorfahren des ἄ. sind beim J. 342 aufgezählt; seine Nachkommen sind Πειθαγ. Ξένωνος 194–186 und Ξένων Πειθαγόρα 169–158.

a. 229/8. Ἧρυς (I).

βουλ. Ἀρχέλα, Βούλωνος XVII 565. ––, Anecd. 65 (Le Bas II 872) Rhodier.

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. Πολύωνος, Διοδώρου VII 420 nr. III und Jahrb. 1894, 526, amph. Decret für Hieromnemonen-Diener.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 843. Der Grossvater des ἄ. war β. a. 319; er selbst ist ἱερομν. a. 239; sein Sohn Εὔδωρος Ἥρυος β. a. 229, 218, ἄ. a. 215; die Enkel Ἧρυς und Ἀμύντας Εὐδώρου sind bezeugt a. 197–158 und 192–150.

a. 228/7. Ἡρακλίδας (III).

βουλ. Στράτωνος, Κλεοφάνευς, Ἀθάμβου, Αἰνησίδα Anecd. 46 und Jahrb. 1894, 536 boiot. Hieromnemon aus Tanagra.

βουλ. Λυσιμάχου, Εὐδώρου, Ὀνυμοκλεῦς, Εὐθύωνος, Μνάσωνος, V 403, 11 und Jahrb. 1894, 526 Rhodier; Inv. 1137 (unediert) der Thebaner Hypatodoros (Erneuerung). Die Datierung: Jahrb. 1897, 843; vgl. Philol. LVII 540.

[2628]
a. 227/6. Νίκαρχος (I).

ἱερομν. πυλ. ἠριν. Ἵππωνος, Ἀντάνδρου W.-F. 2 und Jahrb. 1894, 540 amph. Decret für zwei Aigieier.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 842. Vorfahr des ἄ. Τεισείβιος Νικάρχου β. a. 332, wohl ein Sohn Πολύων Νικάρχου a. 194.

a. 226/5 Καλλίας (I).

ἱερομν. πυλ.ὀπωρ. Νικία, Ὀρέστα VII 416 n. II und Jahrb. 1894, 535, amph. Decr. f. einen Metoiken; XX 628 Soteriensiegerliste.

ἀγωνοθετ. Χαριξένου Τριχονέος ebd., desgl.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 842. Der Urgrossvater des ἄ. war wohl Ἡρακλείδας Καλλία β. a. 332, sein Enkel Καλλίας Ἐμμενίδα a. 201–168, der Ururenkel Καλλ. Ἐμμ. um 120 v. Chr.

a. 225/4......

ἱερομν. [πυλ. ὀπωρ.) Μνάσωνος, Βαβύλου XX 628 und Jahrb. 1897, 840, Soteriensiegerliste.

ἀγωνοθετ. Ξεβνία τ. Ἑλλανίκου ἐκ Τριχονείου ebd.

Die Datierung: Jahrb. 1897, 842. Dieses Archontat folgte unmittelbar auf ἄ. Καλλίας, sein Eponymos ist noch nicht bekannt.

c. a. 224/3. Εὐαγόρας.

βουλ. Δαμάρχου, Τελεδάμου, Δεξίππου VI 228, 62 und Jahrb. 1896, 619, 7, Thelphusier.

Die ungefähre Datierung Jahrb. 1896, 628 (vor ἄ. Ἀλέξαρχος). Der ἀ. noch β. a. 212; sein Sohn Ἀβρόμαχος Εὐαγόρα bezeugt 196–185; der Enkel Εὐαγ. Ἁβρομάχου von 174–c. 145.

c. a. 223/2. Ἀλέξαρχος.

βουλ. Δαμοτίμου, Τελεδάμου, Σωκράτεος, Εὐκλέος, Εὐθυδίκου XXI 281 Megalopolit; V 402, 9 Metoike (derselbe wie a. 226).

βουλ. Φαίνιος, Ἀρχιάδσ, Ἁγίωνος VI 226, 60 und Jahrb. 1896, 618, 6 Boioter aus Koroneia; VI 226, 59 und Jahrb. 1896, 619, 8 Makedone.

Zur Datierung, später als ἄ. Ἡρακλείδας 228, vgl. Jahrb. 1894, 528. Der Grossvater des ἄ. ist ἱερομν. a. 332; er selbst β. a. 269, 221, 218.

c. a. 222/1. Ἀρισταγόρας (II).

βουλ. (I. Sem.) Στράτωνος, Δαμοτίμου, Ἐρασίππου, Νικοδάμου, Ἐμμενίδα XVIII 268 drei Metoiken.

βουλ. (II. Sem.) Δάμωνος, Ταραντίνου, Ἱέρωνος, Εὐθυδίκου, Ἵππωνος XVIII 268 Halikarnassier; Ostm. XIII. XIV. Philol. LVIII 69f., zweimal Eleier; XXI 112 Makedone (Ἐλειμιώτης ἐκ Πυθείου); ebd. noch zwei unedierte Texte angekündigt.

ἱερομν. πυλ. ἠριν. –, –, CIG 1694 und Jahrb. 1894, 542, amph. Decr. (frg.).

Zur Datierung vgl. Jahrb. 1897, 845 und Philol. LVIII 74. Es könnte jedoch CIG 1694 auch in das J. 272, und unser Archontat kurz vor Gruppe D, also 245–238 gehören.

c. a. 221/0. Ἀρχέλας (II).

βουλ. Ἀλεξάρχου, Ἵππωνος, Ἀντάνδρου, Αἰακίδα, Καλλι(κ)ωνος) W.-F. 9 Metoike.

βουλ. Ἀ......, –, Ἀρχιάδα, Καλλιγένεος, Εὐαγγέλου, Ἐφημ. ἀρχ. 1883, 163 aitolischer Epimelet in D.

Zur Datierung Jahrb. 1897, 845, 116.

c. a. 220/19. Ξενοκλῆς.

βουλ. Ἀριστομάχου, Ἀλκαμένεος XXI 291 Arkader aus Megalopolis.

βουλ. Ἀναξανδρίδα, Λαρισίου, Ξενοδόκου XXI 291 unbestimmt: XXI 292 zweimal ein Φενικός; [2629] XXI 307 Mylassenser ( !); oberhalb von VI 233, 67 (unediert) unbestimmt.

Der Name des ἄ. sonst unbekannt,

c. a. 219/8. Φαῖνις (II).

βουλ. Ἐχεκρατίδα, Εὐκλεῦς, Εὐθυδίκου, Κράτωνος, Κλέωνος W.-F. 10 Syrakusaner (vier), Arkader, Ephesier, Knidier.

Das Archontat ist sicher später als W.-F. 9, ἄ. Ἀρχέλα 221, aber gehört vielleicht mit W.-F. 9 ein oder zwei Decennien höher hinauf, als oben vermutet. Der ἄ. nur noch als β. a. 223; sein Sohn Εὐχαρίδας Φαίνιος 196–183; der Enkel Φαῖνις Εὐχαρ. 192–169; der Urenkel Εὐχαρ Φαίνιος c. 145–135 [s. jetzt ἄ. Φαῖνις I c. a. 313].

c. a. 218/7. Δαμοκράτης (II).

βουλ. Ἁγίωνος, Ἀριστομάχου, Εὐδώρου, Ἀλξάρχου CIG 1691 Kalymnier.

Vorfahre des ἄ. war δαμοκρ. Θεσπίαπρύτ. und β. 327, 323; ἄ. a. 308; Nachkommen Δαμοκράτης Καλλιγένεος a. 187–180, sowie Δαμόφαντος und ἀθανίων Δαμοκράτεος a. 189–c. 145 und a. 186.

c. a. 217/6. Δέξιππος [besser 287].

βουλ. Ἴσωνος, Δαμέα, Νικία XXI 115 Kassandreier; XXI 292 Arkader aus Mantineia; XXI 292. 293 zweimal Arkader aus Megalopolis [XXI 306 ist irrigerweise der Text von XXI 115 noch einmal als neu ediert]. Die Texte zeigen fast überall  , was mit der oben vorgeschlagenen Datierung unvereinbar wäre.

Der ἄ. noch β. a. 235, 224; wohl sein Sohn Δέξιππος Νικαίου a. 178–161; sein Enkel Νικόμαχος Δεξίππου a. 159–139. [Da soeben XXIII 545 im J. 295 Ison und Dameas als ἄ. und β. neben einander zum Vorschein kommen und der neue Text aucht   zeigt, wird unser ἄ. vielleicht als der Grossvater des Buleuten vom J. 235, 224 anzusehen und zwei Generationen höher, c. a. 287, anzusetzen sein. Das J. 217 wird dann für einen andern ἄ. frei].

c. a. 216/5. Πατρώνδας.

βουλ. (vielleicht II. Sem.) Λύσωνος, Νικία, Δίωνος, Φνωσίλα, Εὐθυδίκου XVIII 71 athenischer Dichter.

Vielleicht ist das Archontat ein bis zwei Decennien älter. Ein Nachkomme (Enkel) des ἄ. wohl Ξεναίνετος Πατρώνδα Freilasser c. 145 (W.-F. 48).

c. a. 215/4. Εὔδωρος (I).

βουλ. Διοδώρου, Πλείστωνος, Ἐχεκρατίδα W.-F., 463–465. Jahrb. 1896, 625, 13–15 ein Chier; ein Thelphusier; zwei Thelphusier (Brüder, Erneuerung); V 403, 13 Skotussaier (auf dem Stein ist ἄρχοντος Εὐ[δώρου] erhalten).

Der ἄ. noch β. a. 228, 218; seine Söhne Ἀμύντας und Ἤρυς Εὐδώρου. a. 192–150 († als Priester) und a. 197–158; der Enkel Εὔδωρος Ἁμύντα a. 169–c. 145.

a. 214/3.......

ἱερομν. (πυλ. ὁπωρ.) Πυθίοις· Τελεδάμου, Ἐμμενίδα CIG 1689. Jahrb. 1894, 557 und 1897, 806 amph. Decr. f. Techniten.

Die Schrift ist wie a. 213 (XX 623); die Verhandlung mit den Techniten scheint auf Friedenszeit zu deuten, also wären nur die Pythien von 214 oder 202 gemeint. Zu letzterem Jahr passte vielleicht besser der Θαυμακός als amphiktyonischer Schreiber (Jahrb. 1897, 806).

[2630]
a. 213/2. Πολύκλειτος.

(?)βουλ. –, –, –, ... έλεος W.-F. 473 Larissaier [ob unser Archont, zweifelhaft, vielleicht der ἄ. Πολύκλειτος in VI. Priesterzeit um 145; doch deuten die 33 Zeichen der Buleutennamen eher auf vier Buleuten, also vor 200].

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Παρνασσίου, Βαβύλου XX 623 amph. Decr. f. den Hieromnemonen von Chios.

Da Boioter und Athener auf der Pylaia erscheinen, ist Friede; da Athamanen und Magneten noch fehlen, liegt das Archontat vor 208, also Grenzen: 216–212 v. Chr. Der Sohn des ἄ. wohl Κλεόδαμος Πολυκλ. a. 194–165; Enkel Πολύκλ. Κλεοδάμου um 145. [Nach Niese II 503, 1 scheint Pharsalos in den ersten Jahren des ersten makedonischen Krieges an Aitolien gekommen zu sein. Da nun unter den Aitolern auf der Pylaia ἄ. Πολυκλείτου ein Pharsalier erscheint, kann unser ἄ. vielleicht auf a. 211 herabrücken],

c. a. 212/11. Ἀριστίων (II).

βουλ. Ἀρισταγόρα, Ῥοδίου. Ἀ......, [Ἐτυμ- oder Πατρ]ώνδα, Εὐκραάτευς VI 234, 68 Akarnanen.

βουλ. Νικαίου, Ἁγίωνος, Καλλίκωνος XVIII 229 und 267 Antiocheier vom Kydnos(d. i. aus Tarsos).

Vorfahren des ἄ. sind: Ἀριστίων πρ. 341; Νίκανδρος Ἀριστίωνος β. 327; Ἀριστίων β. a. 268, ἄ. a. 249, β. 243. Nachkommen: Νικίας Ἀριστίωνος a. 197.

c. a. 211/10. Ἀναξανδρίδας.

βουλ. Ἵππωνος, Μνασιθέου, Νικία, Πολύωνος, Ἀτεισίδα V 398, 7 und 402, 8 Promantie für Sardes (Erneuerung) und den sardischen Gesandten.

Der ἄ. ist der bekannte delphische Perieget Ἀναξανδρίδας Χαιρεφάνευς, ἱερομν. a. 236, β. a. 220, und a. 197–182; sein Enkel (?) Ἀναξ. Αἰακίδα c. 150–125, Urenkel Ἀριστίων Ἀναξανδρίδα ἄ. a. 130.

c. a. 210/9 Ἀρίστων.

βουλ. Ἡρακλείδα, –, –, unedierte Inschrift erwähnt XX 627, vgl. 610.

Zum ἄ. vgl. Ἀρίστων I Λύητος a. 344, 323; Ἀρίστων II ist β. a. 297 und 271; der ἄ. selbst heisst wohl Ἀρίστων III Πραόχου ist β. a. 205, und bezeugt a. 196 und 193; die Söhne Δάμων und Νικίας Ἀρίστωνος a. 197, der Enkel Ἀρίστων IV Δάμωνος a. 186–180, der Urenkel Δάμων Ἀρίστωωος a. 158.

a. 209/8.......

ἱερομν. πυλ...., Φιλοξένου, Ἡρακλείδα XX 628 c, amph. Decr. über eine von Attalus gestiftete παστάς.

Die Zeit zunächst 211–197, da Attalus erst von da an mit Aitolien in Verbindung (Niese II 481); genauer seine Anwesenheit in Griechenland a. 209 und 208 oder 200–197 (Niese II 606). Ersterer Termin 209–208 ist wahrscheinlicher.

a. 208/7. Βαβύλος (II?).

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) –, ...α]γόρα XX 620 amph. Decr. f. d. Hieromnemon von Chios.

Da die Athamanen einen Hieromnemonen haben, wohl a. 208 (vgl. o. Bd. I S. 2004); denn 206 geht Amynandros zu Makedonien über (Niese II 500; vgl. Jahrb. 1897, 807). Der ἀ. ist wohl Βαβ. Λυσιδάμου, ἱερομν. a. 225 und dann von 199–192.

c. a. 207/6. Καλλείδας.

βουλ. Βούωνος, Ἀρισταγόρα, ἐχεφύλου, Λυσιμάχου, Ἀριστοβούλου W.-F. 14, 15, Paphier und Amathusier.

[2631] Das Stemma des ἄ. Καλλείδας II Δαμοχάρεος im Rh. Mus. XLIX 596.

a. <u<206/5 Ἀλεξέας.

βουλ. Λυσιμάχου, Ἀρχέλα, Λυσιδάμου, Εὐθυδίκου, Ἀρχέλα Jahrb. 1896, 617. 765; ebd. 637, messenische Söldnerführer in D.; XXI 618 andere messenische Söldnerführer; Jahrb. 1896, 627 megalopolitanischer Arzt; XX 617, 2 frg. Die Datierung: Jahrb. 1896, 764. Der Name des ἄ. nur hier.

c. a. 205/4. Νικόδαμος (II).

βουλ. Ἀρίστωνος, Νικοδάμου, Πλείστωνος, Ξένωνος, Ἐπιχαρίδα VI 217, 50. Rh. Mus. XLIX 581 der bekannte Dichter Nikander von Kolophon.

β/Ἀμύντα, Κλεοτίμου, Ἐτυμώδα, Ἀμύντα,.....ου Anecd. 64, Jahrb. 1896, 628 Oisymaier (Vorfahr des θεαροδόκος um a. 175, Bull. VII 198 Col. II 6); VI 225, 58, Jahrb. 1896, 629 Sinopenser.

Die Zeit dieses Archontats bleibt zweifelhaft (Rh. Mus. XLIX 581); es wäre sogar möglich, dass ein Semester dem ἄ, Νικόδαμος I (jetzt 270) zuzuweisen sei. Bei der Häufigkeit des Namens des ἄ. ist seine Persönlichkeit nicht zu identificieren. Der geehrte Oisymaier braucht nicht der Vater des θεαροδόκος um 175 zu sein; wäre er es, würde a. 205 gut passen.

c. a. 204/3. Καλλίερος.

βουλ. Παρνασσίου, Ἄρχωνος, Ἀριστομάχου, Κλεοδάμου, Εὐχαρίδα VI 219, 51 Ilieus. Der Enkel des ἄ. ist bezeugt a. 177–160.

a. 203/2. Μεγάρτας (I).

βουλ. (II. Sem.) Μνασιθέου, Πρωτάρχου, Ἀθάμβου, Φιλίνου, Νικοβούλου Le Bas III 84. Gött. Gel. Anz. 1898, 217, Asylie für Teos; unediertes Decret für die zwei Teos-Gesandten.

ἱερομν. (πυλ. ἠριν.) Πραόχου, Πατρέα XVIII 241 (zum Teil unediert, Inv. 471) amph. Decr. für die Teos-Techniten.

στραταγ. Ἀλεξάνδρου Καλυδωνίου, Παναιτωλικοῖς Le Bas III 85 Aitoler-Decr. für Teos.

Das Archontat könnte einige Jahre früher liegen, indes ist Ἀλέξ. II Strategie 196, III Strategie 185. Der Sohn des ἄ. wohl Εὐάγγελος Μεγάρτα a. 201–193; ein Enkel Μεγ. erst von c. 145 ab vorkommend.

a. 202/1. Φιλαίτωλος (I).

ἱερομν. (πυλ. ὀπωρ.) Ἀριστομάχου, Καλλικράτεος XVIII 235 amph. Decr. für die Ἀντιοχεῖς ἀπὸ τοῦ Χρυσαρρέων ἔθνους(d. i. Alabanda, nach Holleaux überzeugender Ausführung in der Rev. des ét. gr. 1899, 345ff.) Das Archontat fällt anscheinend in ein Pythienjahr (καρῦξαι ἐν τοῖς Πυθίοις)

Der ἄ. ist Φιλαίτωλος Αἰακίδα, bezeugt von 199–187; seine drei Söhne Αἰακίδάς (a. 188 –c. 145), Μαντίας (180–c. 150), Παναιτώλος (a. 180) Φιλαιτώλου; sein Urenkel Αἰακίδας II Φιλαιτώλου c. 120–70 v. Chr.



Unbestimmte Archontate:
Dem 4. Jahrhundert sind zuzuweisen: (sämtlich Fragmente, στοιχηδόν)
ἄ........

βουλ. –, Ἐχετ[ίμου] – – XXIII 525.

Der seltene Echetimos nur noch als Prytane a. 344; in dieser Zeit sind mehrere Archonten mit sieben Buchstaben im Genitiv.

ἄ........(vgl. a. 311).

βουλ. Ἀλεξιδίκου, [.......ίδ)α, Πίτθιος XXIII 527 (nicht στοιχ.).

ἄ – – (vgl. a. 311).

βουλ. Πίτθιος, Φιλ ..., Λυκωτίου (etwa Λυκώπου ?) XXIII 529.

ἄ........

βουλ. Κορινθοτίμου, Καλλικράτεος, Θεοτέλεος XXIII 533.

ἄ........ας

βουλ. Λυσιδάμου, ........., Δε[ινομάχου] XXIII 534.

{{Center|ἄ. Ἐ.......(XXIII 535, unbest. στοιχ.).

ἄ. – –

βουλ. Ἀχαιμένευς, Κλεοδάμου, Ἀριστ... XXIII 535.

ἄ........ας.

βουλ. Καλλ....., Ἱέρου, .....έος XXIII 536.


Dem 3. Jahrhundert sind zuzuweisen:
...ἄ..Ἀρχ.....

βουλ. Ἀρι......, . .\τωνος, Αἰνησίδα XX 584 zweimal Knidier.

...ἄ..Ἀρχ.....

βουλ. Σωσισπ?]όλιος, Τιμογένευς, Ἀγήτορος XXI 31, 6 Megarer (Vater oder Sohn IGS I 188).

Es wäre möglich, dass eines dieser Semester noch dem ἄ. Ἀρχέλας I a. 265, das andere aber, oder gar beide einem unbekannten Archontat angehören. Letzterenfalls stammten sie aus der Mitte des 3. Jhdts. Vorläufig sind sie oben mit den Buleuten des ἄ. Ἀρχιάδας a. 236 combiniert.

...ἄ.........

βουλ. Παντάνδρου, Μ......, –, –,.....ου, Jahrb. 1896, 634, 25.

Vielleicht ist Ἀντάνδρου zu lesen (Πάντανδρος nie wieder) und als Zeit 240–210 anzusetzen. [Soeben erscheint die bisher einzig in unserem Decret vorkommende Wendung σὺν ψάφωι τᾶι ἐννόμωι νικεούσαι auch im J. 256, ἄ. Δίωνος II. In dessen Nähe wird jenes daher zu setzen sein, vgl. XXIII 376].

..ἄ.........

βουλ. Ἀρχέλα, Λυσιδάμου, Νικία VI 229, 63. Jahrb. 1896, 615, 4 mehrere Keïer.

Die Zeit ist Jahrb. a. a. O. auf 240–220 angegeben; vielleicht jedoch 230–200. Der Name des ἄ. hatte zehn Zeichen, z. B. Φιλαιτώλου.

..ἄ.........

ἱερομν. πυλ. ὀπωρ. Ἀρχίππου (?), Ἡρακλείδα XX 627 amph. Decr. f. d. Hieromnemonen von Chios.

Da den Hieromnemonen die Ethnika fehlen und der Chier erscheint, gehört der Text zu Gruppe C (260–250) oder E (230–220); wahrscheinlich in die J. 224–220.

[2633/2634]

b) Drei Semesterbuleuten genannt (von 198 an, unter ihnen der γραμματεύς, meist als Dritter).
Jahr Archon Buleuten und übrige Beamte Belegstellen [10]
Beginn der Priesterzeiten.
I. Priesterzeit. Εὐκλῆς [Ἐτυμώνδα]–Ξένων Βούλωνος; bis 198 v. Chr.
  201/0 Εὐάγγελος (I) β. –, –, –,
προστάται· Νικόδαμος, Κλέων [Kenner des Russischen finden näheres über die προστάται τοῦ ἱεροῦ oder τῶν δαμιοργῶν bei Nikitsky Delph. epigraph. Stud. 184ff.]
W.-F..384
  200/199 Μαντίας (I) β. –, –, –,
0νεωκόρος· Κλέων Ὀρέστα
V 408, 15
  199/8 Ὑβρίας (I) β. –, –, –,
0νεωκ. Κλέων Ορέστα ∥ προστ. Μαντίας, Αἰακίδας
W.-F. 18,2
0V 410, 16

II. Priesterzeit. Ξένων– Ἄθαμβος (I) Ἀγγάθωνος. 198–181 v. Chr.
 198/7 Ὀρθαῖος (I) β. I Sem. –, –, –,
     II Sem. Πάτρων, Ὀρέστας, Ἐπικράτης
W.-F. 408. 409
  197/6 Ἐμμενίδας (II)[11] β. I Sem. Δαμοχάρης, Ἁγίων, Πράξων
     II Sem. Πατρέας, Ταραντῖνος, γρ. Ἦρυς Εὐδώρου
W.-F. 18, 2
0W.-F. 379
  196/5 Ὀρθαῖος (II)
0Μαντία
β. I Sem. –, –, –,
     II Sem. Κλεόδαμος, Λύσων, γρ. Παρνάσσιος νεωκ. (Καλλικλῆς)
W.-F. 415
0W.-F. 347
  195/4 Διόδωρος (III)
0 Μνασιθέου
      W.-F. 329
β. I Sem. Ὀρέστας, Βούλων, Μένων
0     II Sem. Καλλικράτης, Ὀρθαῖος, Δίων
0νεωκ. (Καλλικλῆς Νικομάχου)
W.-F. 18, 18
0W.-F. 18, 12 ∥ 329
0V 410, 17
 194/3
0Πύθιοις
Πειθαγόρας (II) β. I Sem. Ἁβρόμαχος Εὐαγόρα, Εὐύμαχος Εὐρύδαμου,
 γρ. Βαβύλος Αἰακίδα
0     II Sem. Διόδωρος, Εὐκλείδας, Μνάσων
0(Pythienjahr, Jahrb. 1894, 658)
W.-F. 403
0W.-F. 18, 42
  193/2 Ἐκέφυλος β. I Sem. Ξένων Δαμοχάρεος, Φιλαίτωλος, Ἀστύοχος
0     II Sem. –, –, –,
W.-F. 314. 319
  192/1 Κλεόδαμος (II) β. I Sem. Ἀμύντας, Θεόφραστος, Πραξίας
0     II Sem. Ὀρθαῖος, Δαμοσθένης, Ἐκέφυλος
0νεωκ. (Καλλικλῆς)
W.-F. 18, 55
0V 418, 30
0W.-F. 424
  191/0 Φαῖνις (III) β. I Sem. Ἀωδρόκριτος, Κλεόδαμος, Ξένων
0     II Sem. Παρνάσσιος, Μαντίας, Μενέστρατος
0νεωκ. Καλλικλῆς
W.-F. 18, 72
0W.-F. 18, 67
0W.-F. 321
 190/89 Καλλικράτης (I) β. I Sem. Μνάσων, Μρνων, Θρασυκλῆς,
     II Sem. Γλαῦκος Σένωνος, Δεξικράτης Μνασιθέου,
 Καλλίας Ἐμμενίδα
W.-F. 18, 85
0W.-F. 342
  189/8 Ξένων (I) β. I Sem. Ἀγάθων, Ξενόστρατος, Κλεόδαμος
0     II Sem. Κλεόδαμος, Ξένων, Δεξικράτης
W.-F. 18, 105
0W.-F. 18, 108
  188/7 Κλεόδαμος (III)
0Πολυκλείτου
β. I Sem. Ἐτυμώνδας, Πραξίας, Πεισίλας
0     II Sem. Ἧρυς Εὐδώρου, Ὀρθαῖος, Ξενοκράτης Πραόχου
0προστ. Πολύκλειτος, Ἁγίων
W.-F. 18, 127
0W.-F. 18, 149 ∥ 326
0n. (95)
  187/6 Πεισίλαος β. I Sem. Θεόφραστος, Ξένων, Ἀριστοτέλης
0     II Sem.Κλεόδαμος, Κλέωνος, Ἧρυς, Φιλαίτωλος
W.-F. 18, 157 ∥ 389
0W.-F. 18, 161; n. (82)
 186/5 Νικόβουλος β. I Sem. Δεξικράτης, Εὐκλείδας, Ξενόστρατος,
     II Sem. Εὐκράτης, Δάμων, Ξενοχάρης
W.-F. 18, 170 ∥ 381
0W.-F. 18, 174; n. (96)


[2635]

Jahr Archon Buleuten und übrige Beamte Belegstellen
  185/4 Ἑὐκράτης β. I Sem. Ἁβρόμαχος, Ἀρχέλαος, Ξένων
     II Sem. Κράτων Νικοδάμου, Ὀρθαῖος Ἀτεισίδα
 Σωδαμίδας Εὐαγγέλου
0προστ. Ζηνέας, Καλλίκων
W.-F. 18, 183

0W.-F. 18, 195 ∥ 285
0W.-F. 285
  184/3 Κράτων β. I Sem. Διόδωρος, Πολυκράτης, –,
     II Sem. Πεισίλαος, Ἀνδρόνικος, Σωσίνικος
n. (86)
0W.-F. 18, 200
  183/2 Ἀρισταίνετος (I) β. I Sem. Ἀμύντας, Ἀρχέλαος, Πράξων
     II Sem. Ἧρυς, Σωδαμίδας, Ἀστυοχος
0νεωκ. (Καλλίκων)
W.-F. 18, 204 ∥ 301
0V 419, 32
0W.-F. 303
 182/1 Δαμοσθένης (II)
0Ἀρχελάου
β. I Sem. Πεισίλαος, Μαντίας, Κλεόδαμος
     II Sem. Ἧρυς, Σωδαμίδας, Ἀστύοχος
0νεωκ. (Καλλίκων Εὐκράτεος)
W.-F. 392
0W.-F. 18, 207
0W.-F. 382, 327
  181/0 Ἀνδρόνικος (I) β. I Sem. Κλεόδαμος, Μενέστρατος, Μαντίας
     II Sem. Καλλίας, Δαμένης, Κράτων
V 420, 33
0W.-F. 18, 212

III. Priesterzeit. Ἄθαμβος (I) – Ἀμύντας Εὐδώρου. 180–171 v. Chr.
  180/79 Μαντίας (II)
0Πολύωνος
β. I Sem. Διόδωρος, Ξένων, Σωσίνικος
     II Sem. Σωδαμίδας, Πολυκράτης, Ξενέας
0νεωκ. (Καλλίκων Εὐκράτεος); προστ. Ξενόστρατος, –,
W.-F. 18, 217 ∥ 350
0W.-F. 18, 152
0W.-F. 367. 255
  179/8 Εὐάγγελος (II) β. I Sem. Βούλων, Αἰακίδας, Μελισσίων
     II Sem. Ἁνδρόνικος, –, –,
0νεωκ. (Καλλίκων)
W.-F. 18, 228
0W.-F. 253
0W.-F. 268. 242
 178/7
0Πυθίοις
Πραξίας β. I Sem. Μνάσων, Σώτιμος, Ἀμφίστρατος
     II Sem. Καλλίας, Δαμένης, Βάκχιος
0νεωκ. Καλλίκων ∥ ἱερομν. Πυθίοις· Ξενοκράτης Πραόχου, Μελισσίων Εὐαγγέλου
W.-F. 18, 238 ∥ 383
0W.-F. 18, 250 ∥ 244
0W.-F. 368 ∥ VII 427
  177/6 Μελισσίων (I) β. I Sem. Δεξικράτης, Ἀρχέλαος Πραόχου, Ἀνδρομένης
     II Sem. Πραξίας, Ἀνδρόνικος, Ἀριστίων
0νεωκ. Καλλίκων
W.-F. 18, 257 ∥ 207
0W.-F. 18, 264 ∥ 362
0n. (90)
  176/5 Ξενοχάρης (II) β. I Sem. Δρομοκλείδας, Ἀνδρόνικος, Ἀλκῖνος
     II Sem. Ἐκέφυλος, Πράξων, Θεόφραστος
0νεωκ. (Καλλίερος) ∥ Das Schaltjahr folgt aus Ποιτρόπιος πρῶτος W.-F. 197
W.-F. 198
0W.-F. 18, 270
0W.-F. 203
  175/4 Ἀρχέλαος (III)
0Δαμοσθένεος
β. I Sem. Μελισσίων, Ξένων, Βούλων
     II Sem. Ταραντῖνος, Ἀρχέλαος Πραόχου, Καλλίας
0νεωκ. Καλλίερος
W.-F. 18, 267 ∥ 200
0W.-F. 322. XXIII 542
0W.-F. 178
 174/3 Σωσίνικος
0Εὐδόκου
β. I Sem. Γλαῦκος Ξένωνος, Μνασίθεος Ταραντίνου
  Διόδωρος Μνασιθέου
     II Sem. Ἀλκῖνος, Ἀνδρομένης, Δρομοκλείδας
0νεωκ. (Καλλίερος)

0W.-F. 122
0W.-F. 134
0W.-F. 121
  173/2 Αἰακίδας (I)
0Φιλαιτώλου
β. I Sem. Ὀρθαῖος, Δαμοσθένης, Νικόμαχος
     II Sem. Εὐκράτης, Ξενέας, Δαμοκράτης
0νεωκ. (Καλλίερος)
W.-F. 156. 65
0W.-F. 18, 277 ∥ 93
0W.-F. 167
  172/1 Κλευφάνης β. I Sem. Ἀλκῖνος Ἀρχιάδα, Ἀρχέλας Δαμοσθρνεος, –,
     II Sem. Αἰακίδας Φιλαιτώλου, Μελισσίων Εὐαγγέλου,
  Λαϊάδας Βαβύλου
0νεωκ. (Καλλίερος)
W.-F. 90

0W.-F. 18, 282 ∥ 94
0W.-F. 139
  171/0 Μένης (I) β. I Sem. –, –, –,
     II Sem. Πραξίας, Δεξικράτης, γρ. Ἐμμενίδας
0νεωκ. (Καλλίερος)

0W.-F. 12
0W.-F. 145

IV. Priesterzeit. Ἀμύντας – Ταραντῖνος Ἄρχωνος; 170– c. 158/7 v. Chr.
 170/69 Λαϊάδας (I) β. Βακχιος, Ἀριστίων, Ἀμυνέας
     II Sem. Ἀρχέλαος Πρόχου, Μνασιθέος Ταραντῖνου
 Φιλοκράτης Ξένωνος
0νεωκ. (Καλλίερος) ∥ Aus der hohen Zahl von 5 Freilassungen im Ποιτρόπιος schließt Nikitsky p. 353, 3 und A. Mommsen (briefl.)auf Ποιτρ. πρῶτος und δεύτερος, d. h. ein Schaltjahr
W.-F. 18, 295 ∥ 124

0W.-F. 222
0W.-F. 96

[2637]
  169/8 Κλεόδαμος (IV)
0Μαντία
β. I Sem. Ἄσανδρος, Ἄρχων, Διόδωρος Μνασιθέου
     II Sem. Ἀμυνέας Χαριξένου, Ἀνδρόνικος Φρικίδα, Ξένων Βούλωνος
0νεωκ. (Καλλίερος Μέντορος)
W.-F. 144. 192
0W.-F. 97
0W.-F. 99
  168/7 Κλέων (II)
0Δίωνος
β. I Sem. Καλλίας, Ἧρυς Πλείστωνος, Πασίων
     II Sem. Δεξώνδρασ, Δάμωνος, Ἄσανδρος, Ξένων Βούλωνος
0νεωκ. (Καλλίερος) ∥ Zum Schaltjahr vgl. den ποιτρ. πρῶτος W.-F. 112 und ποιτρ. δεύτερος W.-F. 86
W.-F. 11. 171. 59
0W.-F. 106. 114. 172
0W.-F. 84
  167/6 Ξενέας
0Βαβύλου
β. I Sem. Ἀριστοκράτης Λυκίσκου, Ἀρχίας Ἀρχελάου,
 Δαμοφάνης Ἀρίστωνος
     II Sem. Δάμων, Ξένων Ἀτεισίδα, Πολύων Τιμοκλέος
0νεωκ. (Καλλίερος)

0W.-F. 13. 62. 78
0W.-F. 63. 128
0W.-F. 113
 166/5 Θεόξενος (I)
0Καλλία
β. I Sem. Ἰατάδας Πάτρωνος, Αἰακίδας Φιλαιτώλου, Ξένων Βούλωνος
     II Sem. Πολέμαρχος Παυσανία, Φιλοκράτης Ξένωνος,
 Ἄρχων Νικοβούλου
0νεωκ. (Καλλίερος) und vom Pitropios ab:
 νεωκ. (Μένης Πεισιστράτου) W.-F. 82
W.-F. 150
0W.-F. 79. 111

0W.-F. 119 u.180
  165/4

0Schaltj.
Πύρρος (I) β. I Sem. Ἄθαμβος Ἀθανιώνος, Ἀρχέλαος Δαμοσθένεος,
 Δίων Ἀλέξωνος
     II Sem. Ἄθαμβος Ἁβρομάχου, Ἄσανδρος Σωπόλιος, Ἡράκων
0νεωκ. Μένης (Πεισιστράτου) (neue Lesung)
 [Zum Schaltjahr vgl. den Ποιτρ. πρῶτος W.-F. 164]

0W.-F. 18. 307 ∥ 147
0W.-F. 100. 153
0W.-F. 219
  164/3 Ἄρχων (II)
0Νικοβούλου
β. I Sem. Ἀριστοκράτης, Καλλίμαχος, Εὐαγόρας
     II Sem. Σώτιμος, Χαρίξενος, Νικόμαχος
0νεωκ. (Μένης)
W.-F. 184. 209
0W.-F. 221
0W.-F. 154
  163/2 Εὐάγγελος (III)
0Σωδαμίδα
β. I Sem. Ἀστόξενος, Δεξιάδας, Ξενόκριτος Ταραντίνου
     II Sem. Βάκχιος, Εὔδοκος, Καλλίμαχος
0νεωκ. (Μένης) ∥ προστ. Ξένων Ἀτεισίδα
W.-F. 149. 211
0W.-F. 67
0W.-F. 68
 162/1

0Schaltj.
Ἐμμενίδας (III)
0Καλλία
β. I Sem. Ἀριστίων Ἄγωνος, Ἄσανδρος Διονυσίου,
 Ἀριστόμαχος Ὀλυμπογένεος
     II Sem. Ἄθαμβος, Κλέων, Καλλικλῆς
0νεωκ. (Μένης) ∥ Zum Schaltjahr vgl. den Ποιτρ. δεύτερος W.-F. 154
W.-F. 365. 72
0W.-F. 157
0W.-F. 154
  161/0 Μενέστρατος
0(Εὐχαρίδα)
β. I Sem. Πατρέας, Ἐκέφυλος, Κλέανδρος (Wesch. mon. bil. 140)
     II Sem. Θεόξενος Καλλία, Ἁγίων Ἐκεφύλου
 γρ. Μνασίθεος Δεξικράτεος
0νεωκ. (Μένης)
Ostm. V

0W.-F. 159
0W.-F. 158
  160/59 Ἀνδρόνικος (II)
0Φρικίδα
β. I Sem. Εὐαγόρας, Καλλίμαχος Βαβύλον, γρ. Εὐάγγελος Σωδαμίδα
     II Sem. Ἄρχων Καλλία, Νικόμαχος Δεξιππου,.
 γρ. Ἄθαμβος Ἁβρομάχου
0νεωκ. (Μένης)
W.-F. 160
0Ostm. VI
0Phil. LVIII 58
0W.-F. 160
  159/8 Ἀμφίστρατος
0Ἀμφιστράτου
β. I Sem. Αἰακίδας, Βαβύλου, Ἰατάδας, Καλλιγένης Κλευδάμου
     II Sem. Ἄθαμβος, Τελέσαρχος, Ἄσανδρος
0νεωκ. (Μένης) ∥ ἐπιδαμιουργ. Ξενόκριτος, ἀγησίλαος unediert (Colin briefl.)
Ostm. X. Phil. LVIII
065. Anecd. 23
0W.-F. 51
0W.-F. 43
 158/7

Ἄρχων (III)
0Καλλία
β. I Sem. Ἄθαμβος Ἀθανίωνος, Πεισίθεος Ξένωνος,,
 Ἄθαμβος Ἀγάθωνος
     II Sem. Κλέων Δαμοσθένεος, Νίκαρχος Ἐράτωνος,
 Ἁγίων Ἐκεφύλου
0νεωκ. (Μένης)

0W.-F. 173. Bull. XXI 311
0W.-F. 53

0W.-F. 174
[Ἰατάδας?]
0
[β. τὰν πρ. ἑξάμηνον] oder [β. τοῦ δεῖνος, δεῖνος τοῦ]
     Ἀθανίωνος, Δείνωνος. Das A. gehört entweder in die ersten Jahre
     der IV. Priesterzeit, um 168, oder in das 3. Jhdt. Siehe bei a. 250
Unediert,
0ectyp. 154 A

[2639]

Jahr Archon Buleuten und übrige Beamte Belegstellen
V. Priesterzeit. Ἀμύντας – Ἀνδρόνικος Φρικίδα. c. 157–154 v. Chr.

Die Reihenfolge dieser vier Archonten ist gesichert (Jahrb. 1894, 547, 81), desgleichen die Dauer der Priesterzeit, da ihr letztes Jahr ein Schaltjahr ist und als solches mit Kallipps Cyclus stimmt [A. Mommsen Philol. LIX 60].

  157/6 Πατρέας
0Ἀνδρονίκου
β. I Sem. Ἀρχέλαος Δαμοσθένεος, Ἀστύοχος Γνωσιλάου, Νικίας
     II Sem. Δρομοκλείδας, Πολυκράτης, Πασίων
0δαμιοργ. Καλλείδας ∥ (ἐπιμεληταὶ? τῶ)ν Σωτηρίων· Ἀνδρομένης,
0Φιλοκράτης [über die δαμιουργοί handelt ausführlich Nikitsky]
0Delph. epigr. Stud. 187ff. (russisch)]
0νεωκ. (Μένης)
W.-F. 23. 25
0W.-F. 18, 75 ∥ 24
018, 77 ∥ 18, 251

0Polyg. (16)
  156/5 Ἧρυς (II)
0Πλείστωνος
β. I Sem. Ξενέας, Δεξώνδας Πολυκράτεος, Ἀριστόβουλος Πάτρωνος
     II Sem. Ἀθανίων, Εὐκλῆς Καλλιστράτου, Τελέσαρχος Δαμοτέλεος
0ναοκ. Μένης
W.-F. 270
0W.-F. 240. 258. 230
0W.-F. 256
  155/4 Ἄθαμβος (II)
0Ἁβρομάχου
β. I Sem. –, –, –,
     II Sem. Ἀριστίων Ἄγωνος, Πολέμαρχος Πολέμωνος, Εὔδωρος Ἀμύντα
0νεωκ. Μένης ∥ ἀρχιτέκτ. Τιμόκριτος Εὐκλείδα

0W.-F. 45
0W.-F. 44. 45
 154/4

0Schaltj.
Φιλοκράτης
0Ξένωνος
β. I Sem. Ἀλκῖνος, Λαϊάδας, Βάγχιος
     II Sem. Ξένων Φιλοκράτεος, Ἀριστίων Ἄγωνος,
 Ἀστόξενος Διονυσίου
0νεωκ. Μένης ∥ Zum Schaltjahr vgl. den Ποιτρ. πρῶτος W.-F. 243
W.-F. 259. 236

0W.-F. 228
0W.-F. 247
VI. Priesterzeit. Ἀνδρόνικος – Πραξίας Εὐδόκου. c. 154–144 v. Chr.


Die ganze Priesterzeit kann bei etwa vorhandenen Lücken in der Reihe der Archontate um 2–3 Jahre herabrücken. [12]
Jahr Archon Buleuten und übrige Beamte Belegstellen
c. 153/2 Εὔδωρος (II)
0Ἀμύντα
β. I Sem. Καλλίμαχος Βαβύλου, Γενναῖος Ἡράκωνος,
 Δαμόστρατος Μενεστράτου
     II Sem. Θρασυκλῆς Πραξία, Ἀντιγένης Διοδώρου, Εὐκλῆς
 Καλλιστράτου Colin briefl.
0νεωκ. Μένης

0W.-F. 283. 306

0W.-F. 290, 19
0W.-F. 292
c. 152/1 Ἀρχίας
0Ἀρχελάου
β. I Sem. Πεισίστρατος
     II Sem. Ἐμμενίδας Καλλία, Δρομοκλείδας, Ξενόκριτος
0νεωκ. (Μένης)
Thiersch 1

0W.-F. 308. 355
0Thiersch 1
c. 151/0 Πεισίθεος
0Ξένωνος
β. I Sem. Τιμόκριτος, Ἀνδρομένης, Θεόξενος
     II Sem. Εὔδοκος Πραξία, Ἀγησίλαος Ταραντίνου, Γλαῦκος
0νεωκ. (Μένης)
W.-F. 175

0Anecd. 5 u. 6
0W.-F. 48
c. 150/49 Δεξώνδας *)
0Δάμωνος
β. I Sem. Ἐμμενίδας Καλλία, Ἀλκῖνος Ἀρχιάδα, Πράοχος Ἀρχελάου
     II Sem. Ἁγίων Ἐκεφύλου, Γενναῖος Ἡράκωνος, γρ.
 Σώστρατος Σωτύλου
0νεωκ. Μένης Πεισιστράτου
W.-F. 262

0W.-F. 263
0W.-F. 262 Le Bas 907
c. 149/8 Εὐχαρίδας *)
0Φαίνιος
β. I Sem. Πασίων Κλέωνος, Βαβύλος Αἰακίδα, Τιμοκλῆς Πολύωνος
     II Sem. Εὔδωρος Ἀμύντα, Ξεναγόρας Εὐκλείδα
 γρ. Εὐκράτης Καλλίκωνος
0νεωκ. Μένης
W.-F. 31 u. Colin
0briefl.
0W.-F. 18, 313
0W.-F. 36
[2641]
c. 148/7 Θρασυκλῆς *)
0Πραξία
β. I Sem. Δαμόστρατος Μενεστράτου, Τίμων Καλλικλέος
 Ἀριστόβουλος Πάτρωνος
     II Sem. Δεξώνδας Δάμωνος, Μαντίας Κλεοδάμου, Ξεναίνετος
 Σωσινίκου
0νεωκ. Μένης
An. 27 u. Colin
0briefl.
0Anecd. 25
0nr. (66)
c. 147/6 Σώξενος
0(Ἐκεφύλου)
β. I Sem. Διονύσιος. –, –,
     II Sem. Λαϊάδας Βαβύλου, Ἀντιγένης Διοδώρου,
 γρ. Ἡρακλείδας Καλλία
0νεωκ. Μένης ∥ προστ. Δρομοκλείδας
Colin briefl.
0W.-F. 21
0Anecd. 7
0(Le Bas 915}
c. 146/5 Βαβύλος (III)
0Αἰακίδα (I)
β. I Sem. Ὑβρίας, Ἀλκῖνος, –,
     II Sem. Ἰατάδας Πάτρωνος, Ἀρχέλαος Δαμοσθένεος,
 γρ. Ἁγίων Κλευδάμου
0νεωκ. Μένης
W.-F. 39. 443. An. 2 ∥
0unediert, Colin briefl.

0W.-F. 442, 40
c. 145/4 Εὐκλῆς (II)
0(Καλλιστράτου)
0 = att. στρατηγὸς
0Ξενοκλῆς
β. I Sem. Εὔδοκος Πραξία, Ἀγησίλαος Ταραντίνου
 γρ. Πολίτας Ἀσάνδρου
     II Sem. Καλλικράτης Διοδώρου, Ἁγίων Πολυκλείτου
 γρ. Δάμων Ξενοστράτου
0νεωκ. (Μένης Πεισιστράτου) ∥ Zum στρ. Ξενοκλ. vgl.
     Kirchner Gött. Gel.-Anz. 1900, 477; er ist att. ἄ. a. 168

0W.-F. 424

0W.-F. 429
0W.-F. 429
c. 144/3 Δαμόστρατος (III)
0Μενεστράτου
β. I Sem. Σώστρατος Σωτύλου, Ἡαρακλείδας Καλλία,
 γρ. Πυρρίας Ἀρχελάου
     II Sem. Ἄθαμβος Ἁβρομάχου, Γλαῦκος Ξένωνος,
 γρ. Σώξενος Ἐχεφύλου
0νεωκ. (Μένης) ∥ προστ. τῶν δαμιοργῶν· Ἰατάδας καὶ Βούλων

0n. (71)

0W.-F. 273
0n. (42)



VII. Priesterzeit. Ἀνδρόνικος – Ἄρχων Καλλία c. 143 v. Chr. (event. c. 141–140)

c. 143/2

0Schaltj.
Δαμοσθένης (III)
0Ἄρχωνος
β. I Sem. Φιλαίτωλος Φαίνιος, Τιμοκλῆς Θρασέα,
 γρ. Ἀναξανδρίδας Αἰακίδα
     II Sem. Ἐμμενίδας Καλλία, Ἄθαμβος Ἁβρομάχου
 γρ. Ἀντιγένης Διοδώρου
0νεωκ. Μένης Πεισιστράτου ∥ Zum Schaltjahr vgl. den
0Ποιτρ. πρῶτος in Polyg. (35) und (57)

0n. (35)

0Anecd. 31. n (36)
0n. (55) vgl. n. (40)

VIII. Priesterzeit.[13] Ἄρχων – Δρομοκλείδας Ἁγίωνος c. 142–137 v. Chr.
(Vielleicht war Dromokleidas nur der Stellvertreter des lange erkrankten Andronikow, s. Anm. zum J. 20 v. Chr.)

c. 142/1 Δάμον (I)
0Ξενοστράτου
β. I Sem. Βαβύλος Αἰακίδα, Κλέων Δαμοσθένεος
 γρ. Δίων Ἐπισθένεος
     II Sem. Εὐκλῆς Καλλιστράτου, Ἁγίων Ἐκεφύλου,
 Ἀναξανδρίδας Αἰακίδα
0νεωκ. (Μένης)

0W.-F. 428

0 Anecd. (37 b)
0Polyg. (26)
c. 141/0 Κλεόδαμος (V)
0Πολυκράτεος
β. I Sem. Σώστρατος Σωτύλου, Ἁγίων Δρομοκλείδα
 Δαμοσθένης Ἄρχωνος
     II Sem. Μνασίθεος Διοδώρου, Ἁγίων Πολυκλείτου,
 γρ. Κλεόδαμος Μαντία
0νεωκ. Μένης

0n. (67)

0n. (78)
0n. (6)
[2643]
Jahr Archon Buleuten und übrige Beamte Belegstellen
c. 140/39

0Schaltj.
Ξενόκριτος (I)
0Ταραντίνου
β. I Sem. Σώξενος Ἐχεφύλου, Σωσίπατρος Αἰακίδα,
 γρ. Γενναῖος Ἡράκωνος
     II Sem. Κλέων Κλευδάμου, Καλλικράτης Διοδώρου,
 γρ. Μεγάρτας Μελισσίωνος
0νεωκ. Μένης ∥ Zum Schaltjahr vgl. den Ποιτρ. δεύτερος W.-F. 425
0 und Polyg. (28)

0W.-F. 423

0n. (18)
0n. (79)
  139/8
– – β. (I oder II ?) – –, – [Π]άσωνος, Σω ..... –;
     oder: –, [Π]άσων, Σω .....). Gehört zu VII – IX,
     ὁ ἱερεὺς Ἄρχων

0Haus n. 62 (unediert)
c. 138/7

0
Ἀγησίλαος
0(Ταραντίνου)
0siehe a. 58
β. (I oder II Sem.?) Ἡρακλείδας, Νίκανδρος, Κλεόμαντις,
 Pythienjahr. ∥ Decret für zwei Smyrnäer ∥
     Homolle will in dem ἄ. den Vater des ἄ. Ξενοκράτης
     II Sem. Κλέων Κλευδάμου, Καλλικράτης Διοδώρου,
     Ἀγησιλάου a. 106 erkennen und setzt ihn deshalb
     eine Generation vor diesen [14]
W.-F. XXIII 556
0[soeben ediert]
  137/6
I .......ος Getilgte Inschrift; falls kein neues Archontat, so ist nur
0ἄ. Πεισίθεος in VI oder ἄ. Κλεόδαμος in VIII wahrscheinlich
Polyg. (69) unediert

IX. Priesterzeit. Ἄρχων – Αθαμβος Ἁβρομάχου c. 136 – 111 v. Chr.

  136/5 Σωσίπατρος [15]
0Αἰακίδα
β. I Sem. Ἀντιγένης Διοδώρου, Ἁγίων Κλεοδάμου
 γρ. Ὑβρίας Ξένωνος
     II Sem. Ἀμύντας Εὐδώρου, Πάσων Δαμένεος,
 γρ. Ξένων Πολύωνος
0νεωκ. Μένης **)

0Ross n. 67

0Polyg. (62)
0Le Bas 928
  135/4
....... ........
c. 134/3

0
Τιμόκριτος
0Εὐκλείδα
= attischer ἄ Τίμαρχος, vgl. Ferguson The athenien archons
0p. 73 [Kirchner Gött. Gel.-Anz. 1900, 465]
0β. I Sem. Πυρρίας Ἀρχελάου, Σωτύλος Τιμοκλέος,
 γρ. Κλέοδαμος Πολυκράτεος
     II Sem. Ἀριστίων Ἀναξανδρίδα, Πράοχος Ἀρχελάου,
     γρ. Πάτρων Ἰατάδα

0XXII 157

0XXII 14

0W.-F. 426 a. XXII 14f.
c. 133/2

0
Ὑβρίας (ΙΙ)
0Ξένωνος
β. I Sem. Ἡρακλείδας Καλλία, Ξεναίνετος Σωσινίκου,
 γρ. Καλλικράτης Διοδώρου
     II Sem. Ἁγίων Κλεοδάμου, Τιμοκλῆς Πολύωνος,
 γρ. Βαβύλος Ἀνδρομένεος

0Anecd. 15

0W.-F. 433
c. 132/1

0Schaltj.
Ἁγίων (Ι) **)
0Ἐχεφύλου
β. I Sem. Ξένων Ἀριστοβούλου, Νικόστρατος Εὐδώρου,
 γρ. Τιμοκλῆς Θρασέα
     II Sem. Κλέων Ἥρυος, Ἀζάρατος Ἀντιχάρεος,
 γρ. Ταραντῖνος Μνασιθέου
0νεωκ. Ἀτεισίδας (Ὀρθαίου W.-F. 27).∥ Zum Schaltjahr
     vgl. den Ποιτρ. δεύτερος in Polyg. (13)
Beitr. 116 [der γραμμ.
0Τιμοκλῆς auch
0XXIII 570]
0Jahrb. 1889, 572
[2645]
0c. 131/0

0
Ἀτεισίδας (ΙΙ)
0(s. Note **)
β. I Sem. Καλλίκων Εὐκράτεος (? s. II Sem.) –, –,
     II Sem. Ἀναξανδρίδας Αἰακίδα, Νικάρετος Ἀντισάρεος
 γρ. Καλλίκων Εὐκράτεος
0νεωκ. Ἀτεισίδας
Polyg. (70)

0W.-F. 33
0W.-F. 32
c. 130/29

0Πυθίοις
Ἀριστίων (III)
0Ἀναξανδρίδα
= attischer ἄ Δημόστρατος, vgl. Ferguson p. 77
0[Kirchner Gött. Gel.-Anz. 1900, 467]
0β. I Sem. Σωσίστρατος Αἰακίδα, Πάτρων Ἰατάδα,
 γρ. Ἁγίων Ἐχεφύλου
νεωκ. Ἀτεισίδας Ὀρθαίου Anecd. 35 = Le Bas 929,
     προστ. Φιλαίτωλος, Βαβύλος

0CIA II 551

0Polyg. (60)

0V 430, 44
c. 129/8 0 Γλαῦκος
0Ξένωνος
β. I Sem. Πολίτας Ἀσάνδρου, Κλέων Δαμασθένεος,,
 γρ. Κλεόμαντις Ἥρυος
     II Sem. ––, ––, ––,
XXII 22 und ect.
0(uned.)
  128/7 0 Πύρρος (II)
0
= att: ἄ. Διονύσιος μετὰ Λυκίσκον, vgl.Ferguson p. 78
β. I Sem. Κλέων Πασίωνος, Μικκύλος Εὐδόκου,
 γρ. Θεύτιμος Δίωνος
     II Sem. Ἐχέφυλος Πολυκλείτου, Ταραντίνος Χενοκρίτου,
 γρ. Σωτύλος Σωστράτου
0νεωκ. Ἀτεισίδας
XXII 157

0Polyg. (51)

0XVIII 91
0Polyg. (51)
  127/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . .
c. 126/5 Ἁβρόμαχος (I)
0Μαντία
β. I Sem. Διόδωρος Ἄρχωνος, Δάμων Ἀθανίωνος,
 γρ. Ἀρχέλαος Πεισιθέου
     II Sem. Καλλίας Δίωνος, Νικόστρατος Εὐδώρου, γρ. Εὔανδρος

0XXII 9
0CIG 1699
c. 125/4 Κλέωνδας (II)
0Μένη[τος]
β. I Sem. Ἁγίων Κλεοδάμου, Πάτρων Ἰατάδα, γρ. Ἀριστέας Φίλωνος
     II Sem. Πυρρίας Ἀρχελάου, Ἀριστίων Ἥρυος,
 γρ. Πάτρων Ἀριστοβλούλου
νεωκ. Ἀτεισίδας Ὀρθαίου
W.-F. 353

0XXII 13
0XXII 12
c. 124/3 Καλλίδαμος
0Ἀμφιστράτου
β. I Sem. Ἀμύντας, Γλαῦκος, γρ. Ἁβρόμαχος
     II Sem. Μνασίθεος Διοδώρου, Κλεύδαμος Μαντία
 γρ. Ἄγων Ἀριστίωνος
0νεωκ. Ἀτεισίδας
W.-F. 434

0XXII 11
0XXII 11
  123/2 . . . . . . . . . . . . . . . . . .
c. 122/1 Βαβ[ύλος] (IV)
0Ἀνδρομένεος
β. I Sem. ..α ..., ––, ––, –– ‖ Priesterzeit nicht ganz sicher,
 ‖ da von den Priestern anscheinend
     II Sem. ––, ––, ––  0nur [Ἄρχ]ων lesbar
W.-F. 281 e (unediert)
  121/0 . . . . . . . . . . . . . . . . . .
c. 120/19 Καλλικράτης (II)
0Διοδώρου
β. I Sem. Φίλων Ἰατάδα, Μνασίδαμος Ξενοκρίτου
 Κλευξενίδας Ἀθανίωνος
     II Sem. Κλεόδαμος Πολυκράτεος, Ἀμύντας Εὐδώρου,
 γρ. Καλλιγένης Δαμοστράτεος
0νεωκ. Ἀτεισίδας Ὀρθαίου

0V 433, 48

0CIG 1704
0Le Bas 939
c. 119/8 Ἡαλέίδας (IV)
0(Καλλία)
β. I Sem. Νικάτας Ἀλκίνου, Σώστρατος Σωτύλου, γρ.
 Καλλίας Δίωνος
     II Sem. Πολυτιμίδας Μελισσίωνος, Φίλων Ἰατάδα, γρ.
 Ἐχέφυλος Πολυκλείτου
0νεωκ. Ἀτεισίδας Ὀρθαίου
V 431, 46


0Beitr. 117
0Anecd. 26
c. 118/7 Ἀμύντας (II)
0Εὐδώρου
β. I Sem. Ξενόκριτος Στησιμένεος, Κλέων Διονυσίου,
 γρ. Μνασίδαμος Ξενοκρίτου
     II Sem. Ἄγων Ἀριστίωνος, Τείσων Θεοχάριος, γρ.
 Πάσων Δαμένεος
0νεωκ. Ἀτεισίδας

0W.-F. 28
0mus. 195 (uned.)
0Haus n. 212 (uned.)
0W.-F. 28.
  117/6 Εὐκλείδας (I)
0Καλλείδα
β. I Sem. ––, ––, ––, vgl. Jahrb. 1894, 674 und Bull. XXII 156
     II Sem. ––, ––, ––,
0ἱερομν. (Herbst) Ἀμύντας Εὐδώρου, Καλλίδαμος
     Ἀμφιστράτου [jetzt XXIV 82ff.]
Wescher Mon. Bil.
     56, 64

0(uned., briefl.)
[2647]
c. 116/5
     ?
Σωσούλος β. I Sem. ––, ––, ––, Priesterzeit unbestimmt.
     II Sem. [Ἄσα]νδρος [Διονυ]σίου ?, ––, ––, (neue Les.)

0CIG 1708
c. 115/4 . . .ύλος Buleuten unbekannt ‖ Das Archontat könnte identisch sein mit dem vorigen oder mit dem des J. 121, wahrscheinlich ist aber ἄ. [Σωτ]ύλου, derselbe wie in XI a. 102, und in letzterem Text unsere Freilasserin [Ξεναία Θεοφράστ]ου zu ergänzen ect. 39 (unediert)
c. 114/3 ος Bul. unbek. ‖ Priester ΑΡΧων nicht ganz sicher; wohl VII–IX. (Unediert) W.–F.. 310 b
  113/2 . . . . . . . . . . . . . . .
c. 112/1 Μνησίδαμος
0(Ξενοκρίτου)
β. I Sem. ––, ––, ––, ‖ Gehört zu IX oder X
     II Sem. Ἁγίων Πολυκλείτου, Ταραντῖνος Ξενοκρ(ίτου),
 γρ. Φιλόξενος Νικομάχου


0W.-F. 447
c. 111/0 Νικόμαχος Bul. unbek. ‖ Der Name des ἄ. Νικόμαχος (Φιλοξένου) weist auf IX oder X. CIG 1705 b

X. Priesterzeit. Ἄθαμβος – Πατρέας Ἀνδρονίκου. c. 110 – 105 v. Chr.


c. 110/9 Ἄγων
0Ἀριστίωνος
β. I Sem. ––, ––, ––,
     II Sem. Σωσίξενος Ξένωνος, Κάλλων Ξένωνος,
 γρ. Νικόδαμος Στράτωνος
XXII 16

0XXII 15
c. 109/8 Πυρρίας
0Ἀρχελάου
β. I Sem. Δάμων Ξενοστράτου, Σωτύλος Τιμοκλέος,
 γρ. Ἀρίστων Σωστράτου
     II Sem. Πολέμων Πολεμάρχου, Κλέων Δαμοσθένεος,
 γρ.Γλαῦκος Γενναίου

0Jahrb. 1889, 559

0W.–F. 421
c. 108/7 Τιμοκράτης (III)
0Εὐκράτεος
β. I Sem. Πράοχος Ἀρχελάου, Γενναῖος Ἡράκωνος,
 γρ. Πολύων Θεοξένου
     II Sem. Ἡρακλείδάς Καλλία, Ξένων Ἀριστοβούλου,
 γρ. Ξενοκράτης Ἀγησιλάου
0νεωκ. Ἀτεισίδας

0 CIG 1709

0Le Bas 934
0Le Bas 934
c. 107/6 Ξένων (II) Unediert; der ἄ. heisst wohl Ξ. Ἀριστοβούλου; wohl X oder XI XXII 17, 1
c. 106/5 Ξενοκράτης
0Ἀγησιλάου
= att. ἄ. Ἀγαθοκλῆς, Ferguson p. 82
0β. I Sem. ––, ––, ––,
     II Sem. Τιμολέων Ἐμμενίδα, Νικόδαμος Στράτωνος,
 γρ. Ἄρχων Καλλικράτεος
XXII 160


0CIA II 550
  105/4 . . . . . . . . . . . . . . .

XI. Priesterzeit. Πατρέας – Ἁγίων Πολυκλείτου. c. 104 – 95 v. Chr.


c. 104/3 Ἀγίων (II)
0Πολυκλείτου
β. I Sem. ––, ––, ––,
     II Sem. Πάτρων Ἀριστοβούλου, Ἀρίστων Δαμοφάνεος,
 γρ. Ἡρακλείδας Ἀριστοδάμου
  XXII 18 u. 16 CIG 1700
c. 103/2 Διοδώρος (IV) β. I Sem. ––, ––, ––, ‖ Vielleicht gehört hierher auch das Archontat
 des J. 95
     II Sem.Σωτύλος Σωστράτου, Καλλίδαμος Ἀμφιστράτου,
 γρ. Φιλόνικος Μενεδάμου
Jahrb. 1889, 522
c. 102/1 Σωτύλος (I) β. I Sem. ––, ––, ––, ‖ s. zu a. 115
     II Sem. Σώστρατος Σωτύλου, Ξενόκριτος Στησιμένεος,
 γρ. Εἰρανεῖος Θεοδότου


0XXII 18. 19
c. 103/2
––
β. I oder II Sem.) Ξένων Ἀριστοβούλου, Τεμολέων, Ἀρέστων dom. 212 (uned.)
c. 100/99
0Schaltj.
Ἄρχων (IV)
0Εὐαγόρα
β. I Sem. Μέντωρ Φιλαιτώλου, Μένης Δάμονος,
 γρ. Ὀρθαῖος Ἁγίωνος
     II Sem. ––, ––, ––,‖Zum Schaltjahr vgl. den Ποιτρ. δεύτερος XXII 21 ‖ Priesterzeit X – XII¹ [Vorläufig in XI gesetzt, da die Schaltjahre 97/6 und 94/3 schon besetzt sind. Ausserdem noch möglich die Schaltjahre 108, 105, 102]

0XXII 21
[2649]
  99/8 ..... Bul. unbek. ‖ Name und Patronym. des ἄ. waren viel kürzer als die der Archontate von 104–102
0νεωκ. Ἀτείδας
 XXII 19
c. 98/7 . . . . . . . . . . . . . . .
c. 97/6 Μέντωρ (I)
0(Φιλαιτώλου)
= att. ἄ Ἀργεῖος (I) Ferguson p. 86
0Bul. unbek. ‖ Μέντωρ Φιλαιτώλου ist a. 97 bezeugt.
0Ende von XI oder anfang von XII
0Nach Phil. LIV 217, sowie nach Koehler und
0Kirchner Gött. gel. Anz. 1900, 474 gehört diese
0attisch-delphische Archontengleichung in das J. 97,
0nicht mit Ferguson in 98.
XVII 90, vgl. Phil. LIV 217
c. 96/5 Πολύων
0(Θεοξένου)
β. I od. II Sem. Λαϊάδας Ἡρακλείδα, Χαρ[ίξενος Σωτύλου],
     γρ. [Ἐμμενίδας] Πάσωνος
     Wohl Priesterzeit X – XII¹
XXII 24 anm. 1
c. 95/4 Διόδωρος (V)
0Ἄρχωνος (?)
β. I Sem. Δάμων Διονυσίου, Ἄρχων Εὐαγόρα, γρ. Φίλων
 Ἐρασίππου
     II Sem. ––, ––, ––, ‖ Das Archontat vielleicht
     identisch mit dem des J. 103.
     ‖Wohl Priesterzeit X – XII¹
XXI 116

XII. Priesterzeit. Ἅγίων – Πυρρίας Ἀρχελάου. c. 94 – 85 v. Chr. 1. Hälfte (XII¹)

c. 94/3 Νικόδαμος (III)
0(Στράτωνος)
β. I Sem. Πολύων, Δάμων, γρ. Κλεώνδας
     II Sem. ––, ––, ––,
CIG 1705
c. 93/2 Πάτρων (I)
0Ἀριστοβούλου
β. I Sem.Ἄρχων, Ἀρίστων, γρ. Μνάσων
     II Sem.Δάμων, Ἀριστοκλῆς, γρ. Θεόχαρις
W.-F. 445
0W.-F. 446
c. 92/1 Κλεύδαμος (VI)
0Κλέωνος
β. I Sem. Κλέανδρος Τίμωνος, Δαμοκράτης Τείσωνος,
 γρ. Νικίας Κλέωνος
     II Sem. Ἀριστοκλῆς Ἡράκωνος, Ξένων Γλαύκου,
 γρ. Δικαίαρχος Πυρρία
0Die Datierung steht Philol. LIV 591.
XXII 21, vgl. XVII
     255
     
0Anecd. 8

c) Vier Jahresbuleuten genannt, der γραμματεύς verschwindet. 2. Hälfte (XII²).


c. 91/0 Κλέανδρος Bul. unbek. ‖ Das Archontat kann daher auch in XII¹ gehören. W.-F. 274. 437
c. 90/89 Βαβύλος (V)
0Λαϊάδα
β. Τιμολέων Ἐμμενίδα, Ἄρχων Καλλικράτεος, Κλεόμαντις Ἤρυος, Μελισσίων Πολυτιμίδα. ‖ XXII 25 und wohl auch Herm. VIII 412 anm. 1 haben nur die 3 letzten Bul.; vielleicht hier Übergang von XII¹ zu XII² XXII 24
c. 89/8 Δάμων (II) β. Αἰακίδας, Φίλων, Ὀρέστας, Δαμοκράτης XXII 27
c. 88/7 (?) Ἀντίπατρος Bul. unbek. ‖ Etwa XII. Priesterzeit, denn der Sohn Κλεόδαμος Ἀντιπάτρου erscheint in XVII a. 55 (XXII 38) CIG 1701 b
c. 87/6 Ἁβρόμαχος (II)
0Ἀθάμβου
β. Δάμων, Κλέων, Στράταγος, Ἀντίφιλος
0Wohl Priesterzeit XII² oder XIII; der ἄ. war Zeuge
0a. 02 (Anecd. 8).
XXII 37 anm. 1
c. 86/5 Ἁθανίων (II)
0Κλεοξενίδα
β. Πολυκράτης Κλεοδάμου, Τιμοκλῆς Σωτύλου, Φίλων Ἀριστέα, Εὐάγγελος Μεγάρτα. ‖ Wohl Priesterzeit XII² oder XIII (Colin). XXII 34
c. 85/4 Ἁλακίδας (II)
0Βαβύλου
β. Ορθαῖος, Θεόξενος, Ἀντιγένης, Φίλαργος
0Wohl XII² oder XIII; Grenzen XII² – XVI.
XXII 38 not.
0neu XXIII 572
[2651]

XIII. Priesterzeit. Πυρρίας – Ξενοκράτης Ἀγησιλάου. c. 84 – 82 v. Chr.

Stellvertreter [16] des ersteren ist Καλλίας (Ἐμμενίδα) in XIII a.



c. 84/3 [Ἀρχελάου, Ξενοκράτης Ἀγησιλάου· Κλεόδαμ]ος Κλ[έωνος
0νεωκ. (Κλεόδαμος Κλέωνος)
mus. 190
c. 83/2 Σώστρατοσ (I) β. Ἀγάθων, Ἀθανίων, Ἡρακλείδας (der vierte fehlt wohl zufällig). ‖ Genannt ist nur der Priester Ξενοκράτης, also wäre noch XIV möglich. XXII 38

XIII a. Καλλίας, Ξενοκράτης

c. 82/1
01. Hälfte
[Δαμοκράτης (III)] β. Κλέανδρος, Ἰατάδας, Ἀριστίων, Καλλίας ‖ Für den erkrankten Priester Πυρρίας tritt bis zu dessen Tode als Stellvertreter Καλλίας ein.
0νεωκ. Κλεόδαμος
0Auch Mus. 204 (unediert) zeigt [Καλ]λίας anscheinend als Priester, gehört also zu unserem oder einem vorangehenden Archontat.
XXII 27


0XXII 28

XIV. Priesterzeit. Ξενοκράτης – Αἰακίδας Βαβύλου. c. 82 – 75 v. Chr.



02. Hälfte
Δαμοκράτης (III) β. [Καλ]λί[ας, Κλέ]αν[δρος, Ἰ]ατάδας, Ἀριστίων
0Die neue Lesung von W.-F. 438 ergiebt als Bul. sicher [Κλέ]αν[δρος] und als Priester Αἰακ[ίδας, Ξε]νο[κράτης]. Darnach ist das Bedenken Colins XXII 28 ungerechtfertigt. Zweifelhaft bleibt nur, ob Καλλίας hier als 1. oder 4. Buleut angeführt war.
W.-F. 438
c. 81/0 Ἡρακλείδας (V)
0Εὐκλείδα
β. Ἀθανίων Κλεοξενίδα, Φιλόνικος Νικία, Στράτων
0Νικοδάμου, Ἐμμενίδας Τιμολέωνος

0XXII 29
c. 80/79 Λαϊάδας (II)
0Βαβύλου
β. Ἀρχίας, Διονύσίος, Νικόστρατος, Θεόχαρις ‖ Vgl.
0das Decret gleichen Datums Beitr. 9.
XXII 30
c. 79/8 Ξενόκριτος (II)
0Μνασιδάμου
β. Πολύκλειτος, Χαρίξενος, Λαϊάδας, Ἀρχέλαος ‖ XXII 37
0Zeile 6 ist nur zu ergänzen οἵ τε ἱερεῖς Ἀπόλλωνος
0Ξενοκράτης, Α[λακίδας· ἰδιῶται Καλ|λίας Εὐ]κλείδα.
0Die Apolysis [17] zu XXII 44 (unediert) folgt erst in Pr.-Zt. XVII ἄ. Φίλωνος a. 57 (XXII 43).
XXII 37


0vgl. XXII 43
c. 78/7 Χαρίξενος (III)
0Σωτύλου
β. Φιλαίτωλος Μέντορος, Δάμων ––, ––, ––,
0Νικόστρατος Εὐδώρου
XXII 31
c. 77/6 Νίκαρχος (II)
0Ἐράτωνος
β. Δωρόθεος, Ξενόκριτος, Φίλων, Γόργιλος ‖ Ob XIV oder XV
0ist unentschieden, da nur der Priester Αἰκίδας genannt ist.
XXII 36
c. 76/5 Ἁβρόμαχος (III) β. Θρασυκλῆς, Φίλων, Κλέων ‖ XII² – XVI (wohl XVI) XXII 37, 1
c. 75/4 Καλλίας (II) β. Ἐμμενίδας, Πάτρων, .....ης oder ...ων, Δάμων XII²–XVI XXII 35
[2653]

XV. Priesterzeit. Αἰακίδας – Ἐμμενίδας Πάσωνος. c. 74 – 68 v. Chr.

c. 74/3 Λαϊάδας (III)
0Ἄγωνος
β. Στράταγος, Κλεόδαμος, Δάμων, Ἡρακλείδας ‖ Beide
0Texte ediert Jahrb. 1889, 542f.; ebd. 540, 21 ist
0gezeigt, dass das Archontat zu XV gehört.
Polyg. (64); W.-F. 441
c. 73/2 Φιλόνικος (I)
0Νικία (I)
β. Πάτρων, Εὐκλείδας, Δάμων, Στράτων V 429, 43 und
0Polyg. (65)
c. 72/1 Δωρόθεος β. Βαβύλος, Ἁγίων, Πύρρος, Δάμων ‖ ediert Jahrb. 1889, 541 C--M. (10)
c. 71/0 Πύρρος (III)
0Ἀτεισίδα
β. Πάσων, Κλέων, Ἀμύντας, Πάτρων XXII 32. 33
c. 70/69 . . . . . . . . . . . . . . . . .
c. 69/8 . . . . . .
0......εος
β. Πύρρος ........, –– ––, Κλόμαντις Δείνωνος,
     Νικ........ ‖ Wohl XIV–XVI. Priesterzeit.

0mus. 231 (unediert)
c. 68/7 Ἁγίων (III)
0Δρομοκλείδα
β. Ἁβρόμαχος, Πολυτιμίδας, Εὐκλείδας, Στράτων. Vom
     Priesternamen nur .....ΛΑΣ erhalten, also XIV–XVI.
     Nach XXII 163 anscheinend XVI.
Le Bas 959 u. 960

XVI. Priesterzeit. Ἐμμενίδας – Λαϊάδας Βαβύλου. c. 67 – 57 v. Chr.

c. 67/6 Διονύσιος (I)
0Ἀστοξένου (I)
β. Ἁγίων Δίωνος, Πάτρων Ἀριστοβλούλου, Φιλιστίων
     Διοκλέος, Πάτρων Ἰατάδα ‖ Die Apolysis zu Polyg.
     (19) enthält Polyg. (74) in XX ἄ. Μέντορος, s. zum
     J. 35; daher unser Archontat möglichst tief in XVI.
Polyg. (19) in Jahrb.
01889, 535
c. 66/5 Κλεοξενίδας
0Ἁθανίωνος
β. Καλλίστρατος Αἰακίδα, Πολυτιμίδας Μελισσίωνος,
     Πεισίστρατος Βούλωνος, Κλέων Ἄρχωνος (ediert
     Jahrb. 1889, 539)
Anecd. 24 (Le Bas
     950) u. theatr. g
c. 65/4 Πεισίστρατος
0(Βούλωνος)
β. Διόδωρος Ὀρέστα, Φίλων Στρατάγου, Ἁγίων
     Δρομοκλείδα, Ἀγησιλάος Ξενοκράτεος
XXII 33
c. 64/3 Ταραντῖνος β. Φιλαίτωλος, Δάμων, Κλεόδαμος, Δάμων Polyg. (48)
c. 63/2 Φιλόνεικος (II)
0Διοδώρου
β. –– Ἐπι?](χ)αρίδα, Ἁγίων Δίωνος, ––, ––,
     [Κλεοξενίδας] Ἀθανίωνος. Wohl XVI.
Athen. Mitt. V 200ff.
     n. 61
c. 62/1 Ἧρυς (III)
0Κλέωνος
β. Ξενόκριτος Μένητος, Ταραντῖνος Δρομοκλείδα,
     Ἀρχέλαος Εὐδώρου, Χαρίξενος Σωτύλοου. XII²–XVI
CIG 1695, vgl. Philol.
     LIV 228
c. 61/0 Φιλαίτωλος (II) β. Πύρρος, Καλλίστρατος, Ἡράκων, Πεισίστρατος. XII²–XVI Philol. LIV 230
c. 60/59 ...... β. Στράτων, Φιλόνεικος ––, ––(?); ungewiss, ob 3 oder 4 Bul.;
     das Archontat gehört zu XIV–XVIIII,
     genauer wohl zu XVI oder XVII.
CIG 1709 b

d. Drei Jahresbuleuten, der γραμματεύς bleibt unerwähnt.

     59 ...... ......
c. 58/7 Πύρρος (IV)[18] β. Βαβύλος, Φίλων, Πολυτειμίδας ‖ ὁ ἱερ. Λαϊδας,
 also XVII oder XVII a
Polyg. (30)
c. 57/6 Φίλων (II)
     Στρατάγου
β. Πάσων Ὀρέστα, Ἄγων Λαϊάδα, Ἀμύντας Εὐαγγέλου
     ‖ ὁ ἱερ. Λαϊδας, also XVII oder XVII a
     XXII 43 enthält die Apolysis zu der Manumission
     XXII 44 (unediert) in XIV ἄ Ξενοκρίτου a. 79.
XXII 43, vgl. Polyg.
     n (25)
[2655]

XVII. Priesterzeit. Λαϊάδας – Νικόστρατος Ἄρχωνος. c. 56 – 50 v. Chr.

Stellvertreter für beide ist Δάμων Ἀγάθωνος in XVII a und b.

c. 56/5 Ἑμμενίδας (IV)
0Τιμολέωνος
β. Νίκανδρος Βούλωνος, Κλεοξενίδας Ἀθανίωνος,
     [Κλεύδαμος] Μαντία
C.-M. 12
c. 55/4 Νίκανδρος (I)
0Βούλωνος
β. Νικίας, Μέντωρ, Ὀρθαῖος ΧΧΙΙ 38
c. 54/3 Νικόστρατος (I)
0Ἄρχωνος
β. Πολέμαρχος Δάμωνος, Εὐκλείδας Αἰακίδα ‖ Beidemal nur 2 Bul.
0νεωκ. Δάμων Ὀρθαίου
0προστ. Καλλίστρατος Αἰακίδα, Ξενόκριτος Μένητος
0Die erste Apolysis zu XXII 39 folgt in XVIII ἄ. Πάτρωνος
      a. 47 (XXII 41), die des zweiten Sclaven erst in
     XX b ἄ. Πολεμάρχου a. 29 (XXII 42).
Polyg. (61) und
     XXII 39
0[unedierte Manumission
0angekündigt XXIII 571]
c. 53/2 Πάσων (I) β. Φιλιστίων Διοκλέος, Ἄγων Λαϊάδα (nur zwei)
0νεωκ. (Δάμων Ὀρθαίου)
Polyg. (63)
0Polyg. (63)
c. 52/1 Στράτων (II)
0Ἰατaδα
β. Ἐράτων Κλέωνος, Κικίας [Κλέωνος], Κλεόμαντις Δείνωνος
0 (nur zwei)
0νεωκ. Δάμων Ὀρθαίου
XXII 42
0W.-F. 435

XVII a. Λαϊάδας, Δάμων Ἁγάθωνος.
c. 51/0 ..... β. ––, ––, ––, XXII 44

XVII b. Νικόστρατος, Δάμων Ἁγάθωνος.
c. 50/49 Εὐκλείδας (II)
0Καλλία
β. Ἅρχων Νικοστράτου, Δίων Ἀντιγενείδα, Κλεοξενίδας Ἀθανίωνος
     ‖ Ediert Jahrb. 1889, 527, wo Κάλλων Ἀντιγ. in Δίων Αντιγενείδα zu verbessern ist.
     In XXII 45 ist nur erhalten οἱ ἱερεῖς Νικόστρατος Ἄρχωνος .....

XVIII. Priesterzeit. Νικόστρατος – Ξενόκριτος Μένητος. c. 49 – 44 v. Chr.

c. 49/8 Εὐκλείδας (III)
0Αἰακίδα (I)
β. Ἐράτων Κλέωνος, Βαβύλος Λαϊάδα, Σωτύλος Σωστράτου
0Die Apolysis zu XXII 47 folgt im nächsten Jahr
     (ἄ. Ἀμύντα) XXII 48
XXII 47. 48
0Polyg. (10) ediert in
0Jahrb. 1889, 525
c. 48/7 Ἀμύντας (III)
0Εὐαγγέλου
β. Διόδωρος Δωροθέου, Σώστρατος Διονυσίου. Beidemal nur 2 Bul.
0νεωκ. Κλεόμαντις ‖ προστ. Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα. ‖ Die Proxenie
     XXII 151 erwähnt Caesars Legaten Q. Fufius Calenus, der
     damals D. besezte.
XXII 46. 151 u. mus
0115 B, vgl. XXII 48
c. 47/6 Πάτρων (II)
0Ἀριστοβούλου (II)
β. Φιλόνικος Διοδώρου, Εὐκλείδας Ἡρακλείδα (nur 2)
     XXII 41 giebt eine Apolysis zu XXII 39 in XVII ἄ. Νικοστράτου.
0νεωκ. Κλεόμαντις Δείνωνος
XXII 41
0.
0XXII 41
c. 46/5 Βαβύλος (VI)
0Αἰακίδα (II)
β. [Ἀριστοκλέας oder Διοδώρος oder Νικίας] Φιλονίκου,
      Μένης, Ξενοκρίτου, Κλέανδρος [Φίλωνος]
     ‖ XVII–XIX (wohl XVIII)
W.-F. 448
c. 45/4 . . . . . β. [Πολυτιμίδας] Ἀθάμβου, Μέ[ντωρ Λαϊάδα oder νης Δάμωνος],
     Σωτύλος Ἡράκωνος ‖ XVII–XIX; erhalten ist nur
     der Priester [Νικόστρ.] Ἄρχωνος.
Beitr. 119, 9
c. 44/3 . . . . . . . . . .

XIX. Priesterzeit. Νικόστρατος – Καλλίστρατος Αἰακίδα. c. 43 – 38 v. Chr.

c. 43/2 . . . . . β. ––, ––, ––, ‖ Ediert Jahrb. 1889, 528
0[νεωκ.? . . . . .ο]υ ‖ προστ. Νι ....
Anecd. 36 a
c. 42/1 Ἁγίων (IV)
0Δίωνος
β. Εὐάγγελος, Κριτόλαος, Σωτύλος XX 49 und
0mus. 200 B (unediert)
c. 41/0 Κλεόμαντις
0Δίωνος
β. Δίων Ἀντιγενείδα, Μέντωρ Λαϊάδα, Τιμολέων Ἐμμενίδα
     Ediert Jahrb. 1889, 528
Anecd. 9. 36 b
c. 40/39 Καλλίστρατος (I)
0Αἰακίδα
β. Μελισσίων Διονυσίου, Κλέων Δάμωνος, Σωτύλος Σωστράτου
0προστ. Εὐκλείδας, Καλλία
XXII 50
0XXII 50
c. 39/8 . . . . . β. ––, ––, ––,
0νεωκ. Κλε[όμαντις Δείνωνος]
XXII 51
c. 38/7 Σωτύλος (II)
0Ἡράκωνος
β. Πολυτιμίδας Ἀθάμβου, Μεγάρτας Εὐαγγέλου ‖ Nur der Priester Νίκοστρ. genannt, also XVII–XIX.
0(νεωκ.) Κλεόμαντις Δείνωνος unter den ἰδιῶται
0Wegen 2 Buleuten wohl schon Übergang zu:
XXII 51

Zwei Jahresbuleuten, der γραμματεύς bleibt unerwähnt.

XX. Priesterzeit. Καλλίστρατος – Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα. c. 37 – 27 v. Chr.
Stellvertreter sind: Διόδωρος Δωροθέου und Πολέμαρχος Δάμωνος, XX a–c.
      37 . . . . . . . . . . . . . . .
c. 36/5 Ἐράτων β. Πολέμαρχος Δάμωνος, Βαβύλος Λαϊάδα XXII 52
c. 35/4 Μέντωρ (II)
0 Λαϊάδα
β. ––, ––, ‖ XXII 53 enthält die Apolysis zur Freilassung
     des vorigen Archontats, Polyg. (74) diejenige zur Freilassung
     vom J. 67 in XVI. Daher ist ἄ. Διονύσιος möglichst tief
     in XVI, ἄ. Μέντωρ möglichst hoch in XX anzusetzen.
Poly. (74)
0XXII 53
c. 34/3 . . . . .ος β. Ἁβρόμαχος, Μεγάρτας XXII 55
c. 33/2 Εὐκλείδας (IV)
0Ἡραλέίδα
β. Ἀντιγένης Ἀρχία, Μένης Δάμωνος ‖ Polyg. (41) ediert
     Jahrb. 1889, 530. XXII 55 ist die Apolysis zur Freilassung
     des vorigen Archontats.
Polyg. (41)
0XXII 55
c. 32/1 [Σώστρ]ατος (II)
0Διονυσίου
β. Ἀστόξενος Διονυσίου, Εὐάγγελος Μεγάρτα XXII 54

XX a. Καλλίστρατος, Διόδωρος Δωροθέου, Ἁβρόμαχος.
c. 31/0 Ἀστόξενος (I)
0Διονυσίου
β. Νίκαιος Νίκωνος, Εὐκράτης Δαμένεος XXII 56
c. 30/29 Δίων (III)
0Ἀντιγεννείδα
β. Λέων Ξενοφάντου, Στάταγος Φίλωνος XXII 57

XX b. Διόδωρος, Ἁβρόμαχος, Πολέμαρχος Δάμωνος.
c. 29/8 Πολέμαρχος (I)
0Δάμωνος
β. Σέλευκος Βαβύλου, ἀντίφιλος Γοργίλου ‖ Im Amalios werden 2 Priester
     (Διόδωρος, Ἁβρόμαχ.), im Ilaios alle drei genannt.
     Vgl. a. 25/4. Der Text XXII 42 enthält die 2. Apolysis
     zu XXII 39 in XVIII ἄ. Νικοστράτου
XXII 58
0XXII 59
0vgl. XXII 42

XX c. Διόδωρος, Καλλίστρατος.
c. 28/7 Μελισσίων (II)
0Διονυσίου
β. Ἀριστοκλέας Φιλονίκου, Ἀντίφιλος Γοργίλου ‖ Aus der Stellung
     folgert Colin, dass XX c später sei, als XX. ‖ Die Apolysis
     zu XXII 74, 1 enthält XXII 74 in XXI b, ἄ. Ἐπινίκου, a. 20
XXII 60
0XXII 74, 1
c. 27/6 . . . . . β. ––, ––, ‖ zu mus. 229 (ediert Jahrb. 1889, 531) ist jetzt das rechts
     anstossende Stück XXII 61 gefunden. προστ. Διόδωρος Φιλονίκου
mus. 229
0XXII 61
[2659]

XXI. Priesterzeit. Καλλίστρατος – Φίλων Στρατάγου. c. 26 – 18 v. Chr.
Stellvertreter (dieselben wie in XX): Διόδωρος und Πολέμαρχος in XXI a und b.
c. 26/5 Ἀντιγένης (I)
0Ἀρχία (I) (τὸ α’)
= att. ἄ. Ἀρχίτιμος (Πυθίοις). Philol. LIV 221.
     Vgl. Ztschr. f. Numism. XXI 97f.
0β. Φιλλέας Δαμένεος, Ἀθανίων Κλεοξενίδα ‖ Da ἄ. Μένης und
     ἄ. Στράταγος älter als unser Archontat zu sein scheinen (s. die betr.
     Archont.), so könnte für letzteres auch a. 22 v. Chr. in Betracht
     kommen.[19] Die Apolysis zu XXII 63 enthält XXII 65
     in XXII ἄ. Ἀντιφίλου, a. 14.
XVIII 93
0XXII 62. 63
c. 25/4 Διόδωρος (VI)
0Δωροθέου
β. Εὐκλῆς Ἄρχωνος, Κλέων Νικία ‖ Als letzte der ἰδιῶται
     stehen die früheren Priestervertreter Διόδωρος Δωροθέου (der ἄ.)
      und Πολέμαρχος Δάμωνος
XXII 65
c. 24/3 Θεόξενος (II)
0Φιλαιτώλου (I)[20]
β. Αἰακίδας Εὐκλείδα, Νίκων Νικαίου XXII 67. 68
c. 23/2 Μεγάρτας (II)
0Εὐαγγέλου
β. Θεόξενος Φιλαιτώλου, Μένης Δάμωνος XXII 69
c. 22/1 Μένης (II)
0Δάμωνος
β. Στράταγος Φίλωνος, Λέων Ξενοφάντου ‖ XVIII 91 unvollendete
     Manumission über solcher aus dem Archontat des
     Ἀντιγένης Ἀρχία, also wohl älter als diese.
XXII 70
0XVIII 91
c. 21/20 Στράταγος
0Φίλωνος
β. [Μελισσίω]ν Διονυσίου, Σέλευκος Βαβύλου
0Die Freilasserin hat schon in XVII ἄ. Νικοστράτου (a. 54)
      dfrei Sclaven freigelassen (Colin). Also ist
0ἄ. Νικόστρατος in XVII möglichst tief, ἄ. Στράταγος in XXI
     möglichst hoch anzusetzen, falls hier nicht eine gleichnamige
      Tochter gemeint ist, vgl. die Urkunde XXII 54.
XXII 71
c. 20/19 Ἐπίνικος (I)
0Νικοστράτου (I)
0μ. [Ἁπελλ]αίου
0
0
0μ. Θεοξενίου
0
0
0 μ. Ἐνδυσποιτροπίου

0 XXI a. Καλλίστρατος, Διόδωρος, Φίλων.

[21] β. Διόδωρος Φιλονίκου, Τιμολέων Ἐμμενίδα
0
0XXI b. Πολέμαρχος, Φίλων (zufällig wie XXII).
0Buleuten wie oben. ‖ XXII 74 enthält die Apolysis
0zu XXII 74 anm. 1 in XX c, ἄ. Μελισσίωνος a. 28.
0
0 XXI Schluss. Καλλίστρατος, Αἰακ., Φίλων Στρατ.
0Buleuten wie oben



0XXII 72



0XXII 74


0XXII 66

[2661]

Jahr Archon Buleuten und andere Beamte Belegstellen

XXII. Priesterzeit. Φίλων – Πολέμαρχος Δάμωνος; c. 17 – 10 v. Chr.
[Die Priesterzeit rückt um 2 Jahre herab, auf 17 – 10 v. Chr., siehe Nachtrag.]
  19/8 18/7. 17/6. 16/5 . . . . .
c. 15/4   Διονύσιος (II)
0Ἀστοξένου (II) τὸ α’?
βουλευταὶ Κλέων καὶ Εὐκλῆς. ‖ XXII 67 enthält die
     Apolysis zur Manumission XXII 55 ἄ. Ἐπινίκου in
     XXI. Der ἄ. ist wahrscheinlich Διον. Ἀστοξένου, wenn
     nicht, wäre bis zum J. 7 noch des letzteren
     erstes Archontat einzuschieben.
XXII 67
c. 14/3 Ἀντίφιλος
0Γοργίλου
β. Ἀριστοκλέας Φιλονίκου, Δάμων Πολεμάρχου ‖ XXII 65
     enthält die Apolysis zur Freilassung des J. 26 ἄ.
     Ἀντιγένους (XXII 63). ‖ Die Zeugen sind noch
     dieselben wie a. 26; also ἄ. Ἀντιγένης möglichst
     tief in XXI, ἄ. Ἀντίφιλος möglichst hoch in XXII.
XXII 73. 65
0W.-F. 450
c. 13/2 Τιμολέων [22][11/0]
0Ἐμμενίδα
= att. ἄ. Θεόφιλος Διοδώρου XXII 151.
0β. Νικάνωρ Λυσιμάχου, Ἄθαμβος Πολυτιμίδα
Ἀθήναιον XII 277
     12 . . . . . . . . . .

XXIII. Priesterzeit. Πολέμαρχος – Διόδωρος Φιλονίκου; c. 9 – 1 v. Chr.
[Der Beginn rückt um 2 Jahre herab, auf 9 v. Chr., s. Nachtrag.]
c. 11/10 Αἰακίδας (III)[22] [9/8]
0Εὐκλείδα
β. Διόδωρος Φιλονίκου, Ἀθανίων Κλεοξενίδα ‖ nr. (8)
     ist ediert Jahrb. 1889, 533; die Apolysis folgt
     ἄ. Ξεναγόρα nr. (9).
Polyg. (8)
c. 10/9 Δάμων (III)[22] [8/7]
0Πολεμάρχου (τὸ α’)
Ξεναγόρας· Ἁβρομάχου ‖ Beidemal nur 1 Buleut. ὅσιοι [23] 0Μεγάρτας Εὐαγγέλου, Βαβύλος Λαϊάδα, Εὐκλείδας
     Αἰακίδα, Νικίας Φιλονίκου ‖ Die Apolysis zu XXII 75
     folgt in XXIV ἄ. Δάμωνος τὸ β’ a. 3 p. Chr. (XXII 77).
XXII 75
0Anecd. 37 a
c. 9/8 Ξεναγόρας (I)[22] [3/2]
0Ἁβρομάχου (I)
= att. ἄ. Ἀπόληξις Φιλοκράτου XXII 151.
0β. Διονύσιος Ἀστοξένου, Γοργίλος Ἀντιφίλου ‖ S. zu J. 11.
Polyg. (9). (38)
     8/7 . . . . . . . . . .
c. 7/6 (Διονύσιος) (II)[22]
0Ἀστοξένου (II) τὸ β’)
ist zu ergänzen, wohl in XXIII oder XXIV [besser
     auf a. 5/4 v. Chr.]
c. 6/5 . . . . . . . . . .
c. 5/4 Ἀντιγένης (I)[22]
0Ἀρχία (I) τὸ β’)
= att. ἄ. Ἀπόληξις ‖ ‚List inédite de dodécade‘
      Colin XXII 182. ‚Vers le début de notre ére‘ XXII 180
     [besser auf a. 7/6 v. Chr.].
XXII 182
4/3. 3/2. 2/1. 1/1 v. Chr. . . . . .

XXIV. Priesterzeit. Διόδωρος – Διονύσιος Ἀστοξένου – Δάμων Πολεμάρχου; c. 1 – 17 n. Chr.
Vielleicht ist Διονύσιος nur Gehilfe des Διόδωρος [Ähnlich A. Mommsen Philol. LIX 77.]
c. 1/2
0n. Chr.
Δαμόξενος (II)
0Διοδώρου (I)
β. Λέων Ξενοφάντου, Ἀριστοκλῆς Ἡράκωνος XXII 77
c. 2/3 Φιλόνικος (III)
0Νικία (II)
β. Φιλαίτωλος Θεοξένου, Φίλων Κλεάνδρου ‖ XXII 78
     enthält die Apolysis zur Freilassung des vorigen
     Archontats; da μάρτυρες οἱ αὐτοί steht, folgt sie ihm
     sehr bald.
XXII 78
[2663]
c. 3/4 Δάμων (III)
0Πολεμάρχου το β’
β. Λαμένης Εὐκράτεος, Φίλων Κλεάνδρου ‖ Apolysis zu
     XXII 75 ἄ. Δάμωνος (τὸ α’) a. 10. S. folg. Archontat,
     ὅσιοι [24] Κλέων Νικία, Νικίας Φιλονίκου
XXII 77
c. 4/5 Διόδωρος (VII)
0Ὁρέστου
β. Λαμένης Εὐκράτεος, Φίλων Κλεάνδρου (?). Buleuten
     (und Monat) dieselben wie im Vorjahr, also an
      einer Stelle verschrieben, oder der ἄ. ist
     suffectus. Beide Texte stehen über einander und
     zeigen als Freilasserinnen zwei Schwestern.
XXII 79
c. 5/6 (Διόδωρος) (VIII)
0Φιλονίκου (I) [τὸ α’]
ist in XXII – XXIV zu ergänzen
c. 6/7 Διοκλῆς Φιλιστίωνος β. Λαϊάδας Μελισσίωνος, Νίκων Νικαίου W.-F 449 u. XXII 80
c. 7/8 Κλέων (III)
0Νικία (το α’)
= att. ἄ. Νικοστράτος XXII 151
0 Ξεναγόρας Ἁβρομάχου, Λυσίμαχος Νικάνορος
XXII 81
c. 8/9 Νίκανδρος (II)
0Νικάνδρου
Διόδωρος Ὀρέστα, Εὔδωρος Ἐπινίκου sind die ersten
     Zeugen und wahrscheinlich die Buleuten, da vorher wohl
     οἱ ἄρχοντες zu ergänzen ist. S. folgend. Archontat
XXII 83
c. 9/10 [Νίκαν/
0Κλέαν]nδρος (III)
β. Διόδωρος Ὀρέστα, –– ––; vielleicht dasselbe Archontat
     wie das vorige. Ob vor den zwei Priestern Διονύσιος
     Ἀστ., Δάμ[ων Πολεμ.] jetzt [οἱ ἱερεῖ]ς oder etwa der
     dritte [Διόδωρο]ς zu ergänzen ist, bleibt ungewiss.
     Ersterenfalls hätten wir ein neues Archontat in XXV,
     letzterenfalls wohl das vorige Archontat vor uns.
Thiersch n. 3 =
0Rhangabé II 945
c. 10/11 Νίκόστρατος (II)
0Ἐπινίκου
β. Λαμένης Εὐκράτεος, Φιλονίκος Νικία ‖ Die Priester
     fehlen. Nur wenig später als der darüber
     stehende ἄ Δαμόξενος in XXIV
     Colin. Also wohl XXV noch möglich.
XXII 138
c. 11/12 Φιλαίτωλος (III)
0Θεοξένου
β. Λαϊάδας, Ἀρχίας. XXII 84
c. 12/13 Κλέων (III)
0Νικία τὸ β’
β. Λυσίμαχος Νεικάνορος, ἀριστοκλῆς Ἡράκωνος XXII 82
c. 12/13 . . . . . . . . . .

f) Vorübergehend drei Jahresbuleuten,
da dem ersten Priester Diodoros auf Lebenszeit das Amt eines Ehrenbuleuten verliehen wird.
Getrennt von den Buleuten beginnt die Erwähnung der Stadtschreiber als Vorsteher des Archivs.
c. 14/15 Διόδωρος (VIII)
0Φιλονίκου (I) τὸ β’
β. Διόδωρος Φιλονίκου, Μένης Ξενοκίτου, Νείκανδρος
     Καλλιστράτου ‖ Der ἄ. ist ausserdem noch erster
     (Ehren-)buleut und Priester.
XXII 85
c. 15/6 Εὔδωρος (III)
0Ἐπινίκου
β. Διόδωρος Φιλονίκου, Διόδωρος Ἀνδρονίκου,
     Κριτόλαος Δωροθέου
0γραμματεὺς Νικάνωρ Λυσιμάχου
0Hierzu die Apolysis in XXV ἄ. Μένητος (XXII 88), wo
     Νικάνωρ Λυσιμάχου zweiter Buleut ist.

0XXII 87
0XXII 88
c. 16/7 Εὐκλείδας (V)
0Αἰακίδα (II)
β. Διόδωρος Φιλονίκου, Πολέμαρχος Δάμωνος,
     Εὔανδρος Μεγάρτα
0γραμμ. Λυσίμαχος Νικάνορος
0Die Apolysis steht auf dem Nachbarstein in XXV ἄ.
     Νίκωνος (XXII 89). Datiert ist μηνὸς Βοαθοίου τοῦ
     καὶ Σεβαστοῦ; der Quinctilis hatte den Namen
     Augustus seit a. 8 v. Chr. (Colin).

0XXII 89
c. 17/8 Πολέμαρχος (II)
0Δάμωνος (II)
β. Διόδωρος Φιλονίκου, Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα, Εὔανδρος
     Μεγάρτα
0γραμμ. Λυσίμαχος Νικάνορος

0 XXII 91
[2665]

g) Wieder zwei Jahresbuleuten. Getrennt davon der γραμματεύς.

XXV. Priesterzeit. Διονύσιος – Δάμων Πολεμἄρχου; c. 18 – 39 n. Chr.
c. 18/9 . . . . . . . . . .
c. 19/20 Ἀριστοκλέας
0Φιλονίκου
β. Εὐάγγεκις Μεγάρτα, Εὐκλείδας Σώτα ‖ Die Apolysis
      steht darunter, ἄ. Πάσωνος XXII 94, s. J. 22 n. Chr.
XXII 93
c. 20/1 Διόδωρος (IX)
0Ἀνδρονίκου
β. Καλλίστρατος Καλλιστράτου, Πάσων [Δάμωνος] ‖
     Die Apolysis steht gleich darunter, ἄ. Λαμένους
      XXII 97 (folgendes Archontat)
     γραμμ. Λυσίμαχος Νικάνορος
XXII 95. 96
c. 21/2 Λαμένης
0Στρατάγου, γόνῳ δὲ
     Λαμένους
β. Σώτας Εὐκλείδα, Λέων Νικάνορος ‖ Die Priester
     fehlen, doch stehen als erste Zeugen: Διονύσιος Ἀστ.,
     Ἀστόξενος Διον.; also wohl XXV, s. vor. Archontat
XXII 97
c. 22/3 Πάσων (II)
     Δάμωνος
β. Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα, Μᾶρκος Μάρκου (d. h. Μ.
     Κορνήλιος Ῥοῦφος XXII 107, not. 1). Vgl. o. J. 19,
0γραμμ. Λυσίμαχος Νικάναρος
XXII 107. 94
0
0XXII 107
c. 23/4 Δάμων (III)
0Πολεμάρχου τὸ γ’
β. Μηνόδωρος Μάρκου, Φιλόνεικος Διοδώρου XXII 95
c. 24/5 Θεόξενος (III)
0Φιλαιτώλου (II)
β. Ἐπίνικος Νικοστράτου, Σάτυρος Ζωΐλου ‖
     Die Apolysis folgt a. 38, s. d.
0γραμμ. Μελισσίων Λαϊάδα ‖ ‚Wohl später als ἄ Δάμων
     τὸ γ’‘ Colin.
XXII 100
c. 25/6 Νικάνωρ
0Λυσιμάχου
β. Λαμένης Στρατάγου γόνῳ δὲ Λαμένους,
     Λυσίμαχος Νικάνορος
0γραμμ. Μελισσίων Λαϊάδα
XXII 104
c. 26/7 Διονύσιος (II)
0 Ἀστοξένου (II) τὸ γ’
β. Πολυτιμίδας Λαϊάδα, Σώτηρος Κτήσωνος,
0γραμμ. Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα
XXII 97
c. 27/8 Ἐπίνικος (II)
0Νικοστράτου (II)
β. Λαμένης Στρατάγου γόνῳ δὲ Λαμένους, Εὐκλῆς
     Εὐάνδρου ‖ Die Priester fehlen. Doch beweist der
     γρ. die Zugehörigkeit zu XXV und zum vorigen Archontat
0γραμμ. Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα
XXII 127
c. 28/9 Γάιος Ἰούλιος
0Σειδέκτας
β. Λαμένης Λαμένους (d.h. καθ’ ὑσθεσ. Στρατάγου)
     Φιλόνικος Διοδώρου
0γραμμ. Θεοκλῆς Θεοκλέους
XXII 108
c. 29/30 Εὐκλῆς (III)
0Εὐάνδρου
β. .....Νεικάνδρου, Ἀντιγέν[ης Ἀρχία]; vgl. XVIII 85 XXII 99
c. 30/1 Λέων
0Νικάνορος
β. Ἄγων Ἄγωνος, Ἑρμογένης Διονυσίου ‖ Erwähnt ist
     nur der Priester Δάμων, doch ist ‚nach der Schrift
     die Priesterzeit XXV zweifellos‘ Colin.
XXII 136
c. 31/2 Λυσίμαχος (I)
0Νεικάνορος (I) (τὸ α’ ?)
β. Ἐπίνικος Νικοστράτου, Κλέανδρος Φίλωνος ‖ Genannt
      ist nur der Priester Δάμων, also XXIV oder
     XXV. Vgl. das J. 35.
XXII 138
c. 32/3 Μένης (III)
0Ξενοκρίτου
β. Ἁβρόμαχος Ξεναγόρα, Νικάνωρ Λυσιμάχου ‖ Hier die
     Apolysis zu XXII 87 in XXIV ἄ Εὐδώρου, (a. 15 p. Chr.).
XXII 88
c. 33/4 Νίκων (II)
0Νικαίου
β. Καλλίστρατος Καλλιστράτου, Πολυτιμίδας Λαϊάδα ‖
     Hier die Apolysis zu XXII 89 in XXIV ἄ. Εὐκλείδα
     (a. 16 p. Chr.).
XXII 90
c. 34/5 Πολυτιμίδας
0Λαϊάδα
β. Θεόξενος Φιλαιτώλου, Εὐκλῆς Εὐάνδρου ‖ Als erster
     Zeuge steht Δάμων Πολεμάρχου, wohl der Priester;
     auch die übrigen Namen machen XXV wahrscheinlich.
XXII 139
c. 35/6 Λυσίμαχος (II)
0Νεικάνορος (II) (od. I
     τὸ β’ ?)
β. Καλλίστρατος Κλεοτίμου, Λέων Ἐπαγάθου ‖ Wie die
     Personennamen zeigen, ist das Archontat später als
     das gleichnamige vom J. 31; doch bleibt zweifelhaft,
     ob hier τὸ β’ ausgelassen ist, oder der
     homonyme Enkel gemeint ist.
c. 36/7 ....... ........
[2667]
c. 37/8 [Λαϊά]δας (IV)
0Μελισσίωνος
β. Λυσίμαχος Νεικάνορος, Εὐκλῆς Εὐάνδρου ‖
     Priesterzeit unbekannt, etwa XXV–XXVI
0γραμμ. Λέων Νικάνορος
XXII 135
0
0XXII 136
c. 38/9 Τιμαγένης
0(Νεικάνδρου)
β. ––, ––, ‖ Hier die Apolysis zu XXII 100 in XXV
     ἄ. Θεοξένου (a. 24) durch den Sohn des damaligen
     Freilasser. Etwa XXV–XXVII
XXII 102
c. 39/40 ....... ........

XXVI. Priesterzeit. Διονύσιος – Μελισσίων Λαϊά]δα; c. 40 – 41 n. Chr.
c. 40/1 Σώτας
0Εὐκλείδα
β. Λυσίμαχος Νεικάνορος, Κτήσων Σωτήρου
0γραμμ. Πολέμαρχος Δάμωνος
XXII 109
c. 41/2 ....... ........
c. 42/3 Κριτόλαος (I)
0Κριτολάου
β. Ἐπίνεικος Νεικοστράτου, Ἑρμογένης Διονυσίου ‖
     Genannt ist nur der Priester Μελισσίων, also wohl
     XXVII–XXVIII
0γραμμ. Καλλίστρατος Καλλιστράτου
XXII 133
c. 43/4 ....... ........
c. 44/5 (Καλλίστρατος (II)
0Καλλιστράτου [τὸ α’]).
Wohl XXVI–XXVII
00 45/6 ....... ........
c. 46/7 (Θεοκλῆς
0Θεοκλέους [τὸ α’]).
Etwa XXVI–XXVII
00 47/8 ....... ........
c. 48/9 Καλλίστρατος (II)
0Καλλιστράτου τὸ β’
00 49/50 ....... ........
c. 50/1 (Θεοκλής
0Θεοκλέους τὸ β’).
Etwa XXVII
00 51/2 ....... ........
XXVII. Priesterzeit.
Μελισσίων – Θεοκλῆς Θεοκλέους
0 000Μελισσίων0 Καλλίστρατος Καλλιστράτου
c. 42 – 56 n. Chr.
Ob Θεοκλῆς Vertreter des Καλλίστρατος ist, oder umgekehr, bleibt zweifelhaft (XXVII a).
c. 52/3 Αστόξενος (II)
0Διονυσίου (II)
β. Θεόξενος Θεοξένου, Μνησίθεος Ἀντιγένους
0γραμμ. Λέων Νεικάνορος
XXII 113
00 53/4 ....... ........

XXVII a. Μελισσίων, Καλλίστρατος Καλλιστράτου.
c. 54/5 Καλλίστρατος (II)
0Καλλιστάτου τὸ γ’
β.Νεικάνωρ Λυσιμάχου, Διόδωρος Φιλονείκου,
0γραμμ. Θεόξενος Φιλαιτώλου
XXII 115
0055/6 ....... ........
c. 56/7 (Π.) Μέμμιος
0Κριτόλαος (II) (τὸ α’)
β. Νικόστρατος Εὐδώρου, Ἄρχων Λέοντος ‖ Wohl XXVII.
0γραμμ. Δ...... (wohl Δ[ιόδωρος Φιλονίκου]; vgl.
     zum J. 68). Der Text XXII 131 hat als ἄ. Γ. Μέμμιος
     Κριτ., wohl Schreibfehler für das sonst stets bezeugte
     Π. Μέμμιος.
XXII 131

XXVIII. Priesterzeit. Μελισσίων – Νείκανδρος Καλλιστράτου. c. 57 – 65 n. Chr.
Stellvertreter ist Π. Μεμμιος Κριτόλαος in XXVIII a.
c. 57/8 [Μελλισσίω]ν (III)
0Διονυσίου (II)
β. Λέων Νεικάνορος, [Κλε]ότειμος Καλλιστράτου
     (vgl. XXII 132)
0γραμμ. Εὐκλῆς Εὐάνδρου
XXII 112
00 58/9 ....... ........
[2669]
0059/60 Καλλίστρατος (III)
0Νεικάνδρου [τὸ α’]
β. Πολυτιμίδάς Λαϊάδα, Λαμένης Λαμένους
0γραμμ. Ἑρμογένης Διονυσίου
XXII 111
00 60/1 ....... ........
c. 61/2 Ἀντιγένης (II)
{{0}Ἂρχία (II)
β. Κριτόλαος Κριτολάου, Σωσίπατρος Σωσιπάτρου.
     Wohl XXVIII, genannt ist nur der Priester Νίκανδρος.
0γραμμ. Ξεναγόρας Ἁβρομάχου
XXII 126
0Unediert: Haus n. 85
0und mus. 105
c. 62/3 Π. Μέμμιος
0Κριτόλαος (II) τὸ β’
β. Εὐκλείδας Ἀστοξένου, Καλλίστρατος Κλεοτείμου.
     Wohl XXVIII, genannt ist nur der Priester Μελισσίων.
0γραμμ. Νείκανδρος Καλλιστράτου
XXII 132
0063/4 Θεοκλῆς
0Θεοκλέους τὸ γ’
β. Λέων Νικάνορος, Λαϊάδας Μελισσίωνος ‖ Wohl
     XXVIII, genannt ist nur der Priester Νίκανδρος.
XXII 128

XXVIII a. Π. Μέμμιος Κριτόλαος, Μελισσίων, Νείκανδρος
c. 64/5 Διόδωρος (X)
0Φιλονείκου (II)
β. Κριτόλαος Εὐφροσύνου, Κτήσων Κτήσωνος ‖ Die
     Zeugen sind οἱ ἱερεῖς Πόπλ. Μεμμ. Κριτ., Μελισσ.
     Λαϊάδ., Νείκανδρ. Καλλ., Ἀντιγένης Ἀρχία.
0γραμμ. Μνησίθεος Ἀντιγένους
XXII 116
c. 65/6 Νίκανδρος (IV)
0Καλλιστράτου
β. Πόπλιος Μέμμιος Κριτόλαος, Νικάνωρ Λυσιμάχου
0γραμμ. Ἀντίοχος ⟨Ἀπόλλωνος⟩ lies Διοδώρου vgl. XXII
     120. ‖ Nur die zwei ersten Priester sind genannt;
     Nikandros fehlt, vielleicht weil er ἄ. ist.
XXII 117

XXIX. Priesterzeit. Π. Μέμμιος Κριτόλαος καὶ Νείκανδρος Καλλιστράτου. c. 66 – 77.
c. 66/7 Γ. Μέμμιος Εὐθύ-
0δαμος (τὸ α’)
β. Ἔπανδρος Μηνοδώρου, [Φιλόν]ει[κος Ζ]ωσίμου
0γραμμ. [Μηνόδωρος] Μηνοδώρου
XXII 119
0067/8 ....... Bul. unbekannt. ‖ Besuch Neros in D. in der
     Priesterzeit des Νίκανδρος, Plut. de εἰ delph.
     1 u. 5, Jahrb. 1889, 549f.
XXII 120

XXIX a. Τιβ. Κλαύδιος Κριτόλαος καὶ Τιβ. Κλαύδιος Νείκανδρος

Die Priesterzeit ist anscheinend identisch mit der vorigen; beide Priester scheinen seit Neros Besuch in D.
den Gentilnamen des Kaisers zu führen [so auch XXII 152].
c. 68/9 Κριτόλαος (III)
0Δωροθέου
β. Πολέμαρχος Δάμωνος, Νείκανδρος Καλλιστράτου
0γραμμ. Διόδωρος Φιλονείκου ‖ Dieselbe
     Freilasserin wie a. 89.
00 69/70 ....... ........
c. 70/1 (Ξεναγόρας (II)
0Ἁβρομάχου (II)[τὸ α’])
Priesterzeit XXVI–XXIX
0071/2 ....... ........
c. 72/3 Ἀ(στόξεν)ος (III)
0Εὐκλείδου
β. Εὐήμερος ....., ––, ––, ‖ In XXII 121, 1 lautet
     der Archontenname Ἀριστόπιθος. Da der Text sehr
     schlecht geschrieben ist und dieser Name in D.
     bisher nicht wieder vorkommt, habe ich den
     bekannten Eukleidassohn eingesetzt (z. B. Buleut
      a. 85, ἄ Ξεναγόρα τὸ γ’).
XXII 121 not. 1
00 73/4 ....... ........
c. 74/5 (Ξεναγόρας [II]) Ἁβρομάχου (II) τὸ β’).
0075/6 ....... ........
c. 76/7 (Γ. Μέμμιος Εὐθύδαμος τὸ β’).
00 77/8 ....... ........
[2671]

XXX. Priesterzeit. Νείκανδρος – Εὐκλείδάς Ἀστοξένου. c. 78 – 83.
  oder: Νείκανδρος – Γ. Μέμμιος /.
Die Priesterzeit ist als solche nicht bezeugt, doch werden die Priester einzeln genannt.
c. 78/9 –– ––, Bul. unbek. ‖ Der Priester ist Ἐὐκλείδας Ἀστοξένου,
     falls daher die XXX. Priesterzeit Νίκανδρος
     Εὐθύδαμος heisst, muss unser Archontat zu
     XXXI gehören und auf a. 84/5 gesetzt werden.
0γραμμ. Ἄρχων Λέοντος
XXII 125
0079/80
0Πυθίοις
Τίτος Καῖσαρ
0Σεβαστός
β. Ἀγάθων, Ἀντίγονος. Vgl. Philol. LIV 239
     Die Priester sind unbekannt.
XXVIII 96
00 80/1 ....... ........
c. 81/2 Γ. Μέμμιος Εὐθύ-
0δαμος τὸ γ’
β. Bul. unbek. ‖ Über das Ehrendecret vgl. Philol. LIV 244.
     Das Archontat kann auch in XXXI–XXXII gehören.
XXVIII 97
00 82/3 ....... ........
0083/4
0Πυθίοις
[Καλλίστρατος] (III)
0Νεικάνδρου τὸ β’
β. Φιλ.... ––,Ἱπποκράτης Ἱπποκράτεος. Vgl. das
     Pythienjahr ἐπὶ Καλλιστράτου, Plut de def. orac. 2.
     Kurz vorher fungierte noch der Prophet (und
     (Priester) Νίκανδρος, Plut. a. O. 51
Philol. LIV 240. 596

XXXI. Priesterzeit. Γ. Μέμμιος Εὐθύδαμος – Εὐκλείδάς. c. 84 – 94.
00 84/5 ....... ........
c. 85/6 Ξεναγόρας (II)
0Ἁβρομάχου (II) τὸ γ’
β. Ἀστόξενος Εὐκλείδου, Διονύσιος Παραμόνου ‖ Die
     Priester werden in XXXI stets in umgekehrter Folge
      genannt (Εὐθύδαμος–Εὐκλείδας).
XXII 122
00 86/7 ....... ........
0087/8
0Πυθίοις
––, ––, att. ἄ. αὐτοκράτωρ Καῖσαρ Σεβαστὸς
     Δομιτιανὸς
Γερμανικός Ζεὺς Ἐλευθέριος
0Über sein attisches Archontat vgl. Philol. LIV 240, 56
     u. o. Bd. II S. 594. Der Text bezieht sich nach Colin
     auf die von den Athenern gesandte Procession; das
     scheint auf ein Pythienjahr zu weisen, also 87 oder
     (minder wahrscheinlich) 91 n. Chr.
XXII 153
00 88/9 ....... ........

h. Vier Jahresbuleuten. Getrennt davon wird der γραμματεύς erwähnt.
c. 89/90 Τ. Φλάβιος
0Πωλλιανός
β.Ἐπίνικος Εὐδώρου, Σωκράτης Κόσμου, Τιβ. Ἰούλιος
     Λέων, Αὐτόλυκος Ὀνησᾶ ‖ Vgl. Beitr. 79, 1 und
     Jahrb. 1889, 554. Dieselbe Freilasseerin wie oben
     im J. 68 Πωλλιανός ist der Gemahl von Plutarchs
     Pflegetochter (?) Eurydike.
0γραμμ. Τιβ. Ἰούλιος Λυκαρίων
XXII 124 = CIG
     1710 u. Ross n. 71
00 90 – 94 n. Chr. .... .......

i. Wieder zwei Jahresbuleuten.

XXXII. Priesterzeit. Εὐθύδαμος – Μέστριος Πλούταρχος. c. 95 – 104.
c. 95 – 104 n. Chr. .... Bezeugt z. B. CIG 1713, vgl. Jahrb. 1889, 551
     und Beitr. 79.
c. 98/9 Τ. Φλάβιος
0Σώκλαρος
Das unedierte Decret beginnt: ἄρχοντος ἐν Δελφοῖς
     Τ. Φλαουίου Σωκλάρου, μηνὸς Ἐνδυςποιτροπίου ζ,
     ἐν προσκλήτῳ ἐκκλησίᾳ· δόγμα βουλῆς καὶ δὴμου·
     ἐπειδὴ –– –– –– ; keine Buleuten (Bourguet briefl.).‖
     Als ungefähre Zeit des Archontats kommt 98 n. Chr.
     in Betracht, vgl. Beiträge 78f., 126 [so jetzt auch
     XXIII 574].
Bull. XXIII 493 anm.
[2673]
c. 100/01 Δαμ[όξενος (III)
0Δι]οδώρου (II)
β. [Ἀστόξενος ?] Εὐκλίδα καὶ Ἀριστο... ..φῶντος,
     (unediert). Der ἄ. scheint der Enkel des gleich-
     namigen ἄ. vom J. 1 n. Chr.; die Schrift ähnelt
     der der Plutarchherme, also wohl XXX–XXXII.
Haus n. 77

XXXIII. Priesterzeit. Πλούταρχος – x. c. 105 – a. 126 n. Chr.
c. 105/126 vgl. Jahrb. 1889, 556.
c. 105/17
0n. Chr.
Γν. Βάββιος Μάξιμος,
0Μάγνου υἱός
β. Φλάβιος Ἀριστότιμος ‖ Vgl. Beiträge 122 n. 16, wo
     der ἄ. als ἱερὸς παῖς zu ergänzen ist. Der β. war
     später Priester des Antinous in D. Der ἄ. unter
     Traian (Bourguet).
Ztschr. f. Nu-
0mism. XIII
0129, vgl. Bull.
0XX 41 n. 70. 71
c. 117/138 Π. Αΐλιος Πυθο..... Proxeniedecret für C. Iulius Eudaimon, der zugleich
     den Titel βουλευτής erhält und Pythiensieger war;
     wohl Pythienjahr, zweifellos unter Hadrian.
Bull. XIX 548
0 vgl. XVIII 98
c. 163/4 Τιβ. Ἰούλιος
0Ἀρισταίνετος (II)
Decret für den Philosophen Taurus. Pythienjahr. Bourguet
     br.
Unsichere Archontate:

ἄ. [Ἀρχελάου oder Κλέωνος τοῦ] Δαμοσθένεος, β. II. Sem. –, –, ......νος. W.-F. 229 a (Deckquader, unediert). Entweder ist a. 175 ἄ. Ἀρχελάου τ. Δαμοσθ.. zu erkennen, in dessen II. Sem. der dritte Buleut Ταραντῖνος heisst, oder wir haben ein neues Archontat des Κλέων Δαμοσθένεος vor uns, der von Priesterzeit IV–XI bezeugt ist. Unter den Zeugen scheint Ἀμύντας, Ἀν[δρόνικος ? erhalten; sind das die Priester, so ist der neue ἄ. Κλέων Δαμοσθένεος in V. Priesterzeit einzureihen, aus der auch die darunter stehenden Texte stammen.

ἄ. . .|Αl., βουλ. Δ......–, . ■β1■ (vielleicht Ἀρχέλαος). W.-F. 441 a (Deckquader, unediert). Den Resten nach kommt nur ἄ. [Λα]ϊάδ[α] a. 170 in Betracht, in dessen II. Sem. ein Buleut Ἀρχέλαος vorkommt, – oder der vorläufig in die Mitte des 3. Jhdts. gesetzte ἄ. Ἰατάδας, der dann ein Jahrhundert herabrücken muss. Als Priester sind genannt.. ος, Ἀμύντας, also III.–V. Priesterzeit.

ἄ......τοῦ . . ον . . ., β. . ΔI.... (wohl Ἀλκῖνος oder Λαϊάδας oder Μαντίας). W.-F. 275 b (Deckquader, unediert). Als Priester ist Ἀνδρόνικος genannt, also Priesterzeit V–VII. Vielleicht ist das J. 154 gemeint, ἄ. Φιλοκράτεος τοῦ Ξένωνος. β. I. Sem. Ἀλκῖνος, Λαϊάδας.

Seite|2674}}ἄ. Σ.......ου, μ, Βυσίου, β. Π. ΔI. . . Polygonm. (33), unedierte, getilgte Inschrift von 20 Zeilen. Wahrscheinlich ist gemeint ἄ. Σ[ωσιπάτρ]ου in IX a. 136, obwohl der zweite Buleut des II. Sem. Πάσων heisst, während die obigen Reste auf Πολυ. . . deuten.

ἄ. . ■β2■. . . . , Polyg. (1), getilgte Inschrift von acht Zeilen. Ergänzung ist unmöglich.

ἄ. [Αἰακίδα ?] τοῦ Εὐκλείδα. Unedierte Manumission in Haus 323 (ect. 227), eine Apolysis enthaltend, die vielleicht zu der darüber stehenden, unedierten Manumission aus XXI–XXII gehört. Dann wäre das Archontat vom J. 11 v. Chr. zu erkennen. Für diese Zeit spricht auch der Schluss des darüber stehenden Textes: [τ]ῶν ὁσίων Εὐκλ[είδας Αἰακίδα] κτλ., den wir als Hosier im J. 10 v. Chr. bereits kennen (s. o.). Sonst kämen nur die Archonten Ἡρακλείδας Εὐκλ. in XIV und Σώτας Εὐκλ. in XXVI in Betracht (es wäre auch denkbar, dass . . . τοῦ Εὐκλείδα schon zu den Buleuten gehörte).

ἄ. [ἐν Δελφ]οῖς ΑΛΝΕΛ · ΟΣΤΟΥ ΡΝ... ΟΣ W.-F. 239 a (Deckquader, unediert). Nach den Resten kommt wohl nur Λαμένεος [κατὰ ὑοθεσίαν δὲ Στρατάγου] in Betracht, dessen Archontat wir in XXV a. 21 n. Chr. kennen.


[2673]
IV. Die aitolischen Strategen.

Das aitolische Jahr beginnt in der Gegend des Herbstaequinoctiums, also zwei (bis drei) Monat später als das delphisch-attische. Daher fällt der Hauptteil der Amtsdauer der Strategen (8, ev. 9 Monate) in das darauffolgende julianische Jahr, z. B. bei a. 221 20, στρ. Ariston, auf 220 v. Chr, (Januar–September). Diese allgemein übliche Schreibweise giebt leicht zu Irrtümern Anlass, insofern die historisch wichtige Thätigkeit der Strategen erst in das auf ihren Amtsantritt folgende julianische Jahr fällt; sie musste aber beibehalten werden wegen der Gleichsetzung mit den delphischen Archonten, die etwa von Juli–Juni fungieren und deren Amtszeit ziemlich gleichmässig, mit etwa je 6 Monaten, auf zwei julianische Jahre verteilt ist.

a) Von 322–222 v. Chr.

Bei den durch litterarische Quellen überlieferten Namen lässt sich meist nicht unterscheiden, ob sie eponymen Strategen angehören, oder nur aitolische Anführer (οἳ ἦγον, οἱ ἄγοντες) bezeichnen. Diesen Zweifel deuten in a) eckige Klammern an.

[2675]

a.0322/10 Alexandros ‖ Diodor XVIII 38
a. 279/8 Eurydamos (Πλεισταίνου ? Καλλιπολίτας?
      = att. ἄ Ἀναξικράτης Paus. X 23, 4
‖ Paus. X 16, 4; den Sohn s. bei a. 245/0.
‖     Der Str. ist ἱερομν. a. 271; homonymer Kal-
‖     lipolit etwa 100 Jahr später, IGS III 226.
[Polyarchos, Polyphron, Lakrates, Philomelos], aitol. Anführer gegen die Kelten.
 Paus. X 20, 4. 22, 13; Strategenstatuen 16, 6.
a. 278/70
a. 277/6
a. 276/5
‖ Syagros

‖ Phylarch. frg. 5 bei Athen. IX 401 D. Aus frg. 4 folgt, dass Phylarch im
‖     4. Buch, zu dem auch frg. 5 gehört, den Kelteneinfall beschrieb; vermutlich
‖     war hierbei der aitol. Str. erwähnt, der vielleicht schon in 280/79 zu setzen ist.
a. 275/40




a. 245
a. 244
0Charixenos0I,0Τριχονεύς0(?)
      = att. ἄ Πολύευκτος
‖ CIA II 323. Bull. V 300. Dittenberger Syll.² 205. 206.
     In 205 not. 1 wird nach Unger ἄ. Πολύευκτος in unser Jahr
‖     gesetzt. Denselben Charixenos erkennt Köhler wieder im
‖     J. 287 (CIA II 323). Ob von ihm oder vom Enkel die Weih-
‖     inschrift des στρατ. Χαρίξ. stammt, die aus D. im Bull.
‖      XVII 614 erwähnt wird und die wohl sicher Patronymikon
‖     und Ethnikon enthält, muss die Zukunft lehren.
a. 2430
a. 242
a. 241
0[Pleistainos, Εὐρυδάμου] 0Sohn des Str. vom J. 279. erhält durch Thespiai eine Statue
‖     in Olympia, Paus. VI 16, 1. Niese vermutet, dass er
‖     damals Strateg war (II 250, 2)
a. 240/39 [Charixenos II Τριχονεύς]
a. 239/38 Timaios
0Beide werden auf dem von den Aitolern πανδημεί gegen Sparta
‖     unternommenen Zuge als Führer genannt, Polyb. IV 34, 9;
‖     die Zeit bei Niese II 262, 2. Charixenos ist Agonothet der
‖      Soterien a. 226, Bull. XX 628. Jahrb. 1897, 841, wohl Enkel des
‖     Strategen vom J. 275, vgl. o. Timaios als Strateg
‖     bezeugt Bull. V 404, 14. Jahrb. 1894, 833. Bei der
‖     Häufigkeit des Namens bleibt die Identification unsicher, doch ist
‖     es wahrscheinlich, dass Τίμαιος ἱερομν. a. 257 (?, ἄ. Πραόχου
‖     Jahrb. 1894, 511), πρεσβευτής c. 250–222 (Dittenberger
‖     Syll.² 234), Anführer c. 225 (Plünderer in Tainaron und Lusoi
‖     Polyb. IX 34) ein und dieselbe Person wie unser Stratege
‖     ist. Zu den von Gillischewski 54 angeführten Τίμ.
‖     Ἀπολλωνιεύς und Ἀρσινοεύς vgl. den Βούττιος und Φιστνός
‖     IGS III 380. 382. 385. 418.
a. 238/70 ‖ Pantaleon I (Πετάλου
‖     Πλευρώνιος)
0,Als Stratege in einer Inschrift von Mytilene‘ Niese II
‖     269, 2 (Arch. Ztg. 1885, 142f. Athen. Mitt. XI 263).
a. 237/60
a. 236/5
a. 235/4
[Pharykos]
[Polykritos]
0Ob einer von ihnen oder beide Strategen waren, wird nicht gesagt;
‖     Pharykos zerstört das argivische Heraheiligtum (von
‖     Niese II 271 um 235 angesetzt), Polykritos das des Poseidon
‖     bei Mantineia (nach Niese II 261 um 239 v. Chr.).
a. 234/30
a. 233/2
a. 232/1
a. 230/29


a. 229/28
a. 228/7
‖ Arkison I (Καλυδώνιος) 0W.-F. 1. Jahrb. 1894, 831. Die Zeit dort 250–222, aber die
‖     W.-F. 1 erwähnte πανοπλία weist auf ein Pythienjahr (vgl.
‖     CIA II 545, 29, vgl. Jahrb. 1897, 830) und ihr Stifter Athanion
‖     ist a. 234 Buleut. Also entweder dieses oder eins der kurz
‖     vorhergehenden oder folgenden Pythienfeste. Der Stratege
‖     ist wohl der Grossvater des gleichnamigen Kalydoniers a. 148,
‖     s. u. Sonst käme in Betracht Ἀρκίσων Βούττιος Zeuge in
‖     Naupaktos c. 80 Jahre später, IGS III 380.
a. 227/60
a. 226/5
a. 225/4
a. 224/3
....? [Ματρ]οπολίτας 0IGS III 364. Falls der Strateg ein aitolischer und das
‖     Ethnikon richtig ergänzt ist, käme nur die Zeit vor 219 in
‖     Betracht, da die Akarnanen in diesem Jahr Metropolis
‖     zurückerobern und es von da an behalten, Polyb. IV 64, 4, o. Bd. I
‖     S. 1154, 53. Aber wegen der Nachbartexte und wegen des
‖     Inhalts (Manumission) muss der unsrige bedeutend jünger
‖     sein (Anfang des 2. Jhdts.).
a. 223/20
a. 222/1
[Lattabos τὸ α’ ?]
0[Nikostratos, Δωριμάχου
     Τριχονεύς]
0Ob dieser oder der folgende Führer, die beide an den Pamboiotien
‖     frevelten (Polyb. IV 3, 5. 25, 3. IX 34. Niese II 409, 4),
‖      der eponyme Stratege war, ist ungewiss. Zeit: kurz vor
‖     dem Bundesgenossenkrieg. Da die Boioter a. 225 plötzlich
‖     auf der Pylaia fehlen, ist wohl dieses Jahr denkbar. Auch
‖     Nikostratos, des Dorimachos Vater (s. a. 219), ist sicher
‖     einmal Stratege gewesen.
b) Von 221 – c. 125 v. Chr.

Der Hauptteil der Liste ist von A. Mommsen Philol. XXIV 1ff. (Tafel II) aufgestellt und von Bergk ebd. XLII 237f. vervollständigt worden. Ihre Resultate wurden zusammengefasst und erweitert durch Gillischewski De Aetolorum praetoribus intra annos 221 et 168 a. Chr. n. [2677] munere functis, Berlin 1896. Dort sind, unter Beifügung der inschriftlichen Zeugnisse, die biographischen Notizen über jeden Strategen aus Polybios, Livius u. a. zusammengestellt. Auf diese Arbeit muss wegen der Belegstellen für alle Strategen verwiesen werden, bei denen jene im folgenden fehlen, oder die ohne weitere Zusätze aufgeführt sind; einzelne Versehen wurden stillschweigend berichtigt.

221/000
220/19
Ariston
Skopas τὸ α’ Τριχονεύς
‖ Ariston war mit Skopas und Dorimachos eng verwandt,
‖     Polyb.IV 5, darum erstere zwei wohl auch Τριχονεῖς. [Für Skopas ist
‖     das jetzt bewiesen durch die neue Thermon-Inschrift, s. a. 207].
219/18 Dorimachos I τὸ α’, Νικοστράτου Τριχονεύς ‖ Die richtige Namensform ist Δωρίμαχος,
 Dittenberger Syll.² 425 not. 3.
218/17 Agetas τὸ α’, Λοχάγου Καλλιπολίτας ‖ Vgl. auch Gött. Gel. Anz. 1898, 226.
217/16 Agelaos I τὸ α’, (Κλεονίκου ?) Ναυπάκτιος ‖ Zum Patronymikon vgl. den Enkel a. 170.
216/15
215/14
214/13
213/12

0Ι....., Ἀρσινοεύς
Gillischewski 26. Collitz 1439 = Stephani n. 15.
‖     Decret von Lamia für einen Ματροπολίτας Ἀκαρνάν, also
‖     zunächst 229–189 (Malis aitolisch, Jahrb. 1897. 793).
‖     Matropolis erst seit 219 vom aitolischen Joch befreit, daher
‖     der Str. I..... wohl 216–213. Auf demselben
‖     Stein auch Str. Agetas a. 218.
212/11
211/10
Skopas [τὸ β’ oder γ’]
Dorimachos [τὸ β’ od. γ’]
‖ Die Jahre 212–210, nicht 211–209 (Livius), sind
‖     fixiert von Niese II 477 not.
210/9 König Attalus und Pyrrhias (Τιμαγόρου Ἡρακλειώτης ?) ‖ Vgl. Collitz nr. 1456 b.
209/8
208/7
Lattabos [τὸ β’?] (Σωσιπάτρου Ναυπάκτιος?)
[..... τὸ γ’] vgl. a. 204
‖ Bull. XX 629. XVIII 241; da hier Athamane
‖ und Magnet a./M. fehlt, kommt nur a. 209
‖ oder 216–213 in Betracht. Der Sohn (?)
‖ Freilasser a. 185, W.-F. 285.
207/6
206/5
Agelaos I τὸ β’ ‖ Unedierte Inschrift aus Thermon. [Jetzt bei Kern Inschr. v.
‖     Magnesia a. M. S. XIV]. Das Jahr folgt aus Dittenberger
‖     Syll.² 256 (14–15 Jahre nach 221).
205/4 Lykopos, Πολεμάρχου Καλυδώνιος ‖ IGS III 415. Jahrb. 1897, 798.
204/3 ..... τὸ δ’[25] ‖ CIG 2350. Dittenberger Syll.² 247. Jahrb. 1894, 834, 7.
‖     – Name + Ethnikon hat 13–14 Zeichen.
203/2

202/1
201/0
200/199
199/8
Alexandros τὸ α’, (Νικία?) Καλυδώνιος = ἄ. Μεγάρτας
[Thoas τὸ α’, Τριχονεύς]
Agetas τὸ β’ = ἄ. Εὐάγγελος
Damokritos τὸ α’, Καλυδώνιος = ἄ. Μαντίας
Chalepos, Ναυπάκτικος = ἄ. Ὑβρίας
‖ Replik von Le Bas III 85 u. 84, jetzt
‖     in Delphi wieder gefunden. Bull.
‖     XVIII 240 stammt aus diesem Archontat.
‖     Der Sohn des Str. heisst
‖     Νικίας Ἀλεξ. Καλυδ. Jahrb. 1894, 665
198/7

197/6
196/5
Phaineas τὸ α’ (Νικέα Σωσθενεύς?)
      = ἄ. Ὀρθαῖος Ι
Alexamenos Καλυδώνιος = ἄ. Ἐμμενίδας
Alexandros τὸ β’= ἄ. Ὀρθαῖος IΙ
‖ Zum Namen: Jahrb. 1897, 762; ein
‖     Φαινέας in Thyrrheion jetzt IGS
‖     III 487. [Bei Liv. XXXII 32 falsch
‖     princeps Aetolorum statt praetor. Nissen 22.]
195/4 Dikaiarcos τὸ α’, Τριχονεύς = ἄ. Διόδωρος ‖ Der Str. ist ein Bruder des Thoas a. 194.
194/3 Thoas τὸ β’ ἄ. Πειθαγόρας
193/2 Damokritos τὸ β’ = ἄ. Ἐκέφυλος
192/1 Phaineas τὸ β’ = ἄ. Κλεόδαμοσ
191/0 Archedamos τὸ α’, Φόλας = ἄ. Φαῖνις
190/89 Nikandros τὸ α’ = ἄ. Βίττου
189/8 [Eupolemos τὸ α’] = ἄ. [Καλλικράτης
188/7 Archedamos τὸ β’ = ἄ. Κλεόδαμος
187/6 [Dikaiarchos τὸ β]’ [= ἄ. Νικόβουλος
186/5 Pantaleon II τὸ α’, (Πε)τάλου[26] Πλευρώνιος
185/4 Alexandros τὸ γ’ = ἄ. Εὐκράτης
184/3 Nikandros τὸ β’ = ἄ. Κράτων
183/2 Proxenos Τριγονεύς = ἄ. Ἀρισταίνετος
182/1 Archedamos τὸ γ’ = ἄ. Δαμοσθένης
181/0 Thoas τὸ β’ = ἄ. Ἀνδρόνικος
180/79 Pantaleon II[27] [τὸ β’] = ἄ. [Μαντίας]
179/8 Lochagos Ἀγήτα Καλλιπολίτας = ἄ. Εὐάγγελος
178/7 Lykiskos τὸ α’, Στράτιος = ἄ. Πραξίας
177/6 Nikandros τὸ γ’ = ἄ. Μελισσίων
176/5 Eupolemos τὸ β’ = ἄ. Ξενοχάρης
175/4 Archedamos τὸ δ’ = ἄ. Ἀρχέλαος
174/3 Pantaleon II τὸ γ’ = ἄ. Σωσίνικος
173/2 Thoas τὸ δ’ = ἄ. Αἰακίδας
172/1 ........ + Lykiskos τὸ β’ (suffectus)
171/0 Proandros, Προάνδρου Φόλας = ἄ. Μένης
170/69 Agelaos II, (Κλεονίκου?[28]) Ναυπάκτιος [= ἄ. Λαϊάδας
169/8
168/7

[2679]

167/6 Panaitolos, Φυταιεύς = ἄ. Ξεβέας ‖ z. B. [W.-F. 189
166/5
165/4 Hybristas, Ἀκρινιεύς = ἄ. Πύρρος ‖ [W.-F. 153
164/3
163/2 Philli(s) oder -i(das), ανταλέωνος Πλευρώνιος[29]
162/1 Klean(dros ?) ‖ IGS III 372.
161/0 Damotimos[30]
160/59 [(Bi)ttos τὸ α’ (Νικάνδρου) Τριχονεύς], doch s. zu a. 140
159/8
158/7 [Ladikos τὸ α’ Ἀρσινοεύς]
157/6 .......... (10 Zeichen; vgl. Παναίτωλος[31] a. 167)
156/5 [Trichas τὸ α’ Στράτιος]
155/4 ....... Τριχονεύς ‖ IGS III 417
154/3 Alexandros II (Νικία) Καλυδώνιος = ἄ. Φιλοκράτης ‖ W.-F. 243
153/2
152/1 Ladikos τὸ β’, Ἀρσινοεύς ‖ IGS III 380
151/0 Lys(o)n, Στράτιος[30]
150/49 Trichas τὸ β’, Στράτιος ‖ IGS III 381
149/8
148/7 Arkison II, Καλυνδώνιος[30]
147/6 Dorimachos II (Νικοστράτου) Τριχονεύς = ἄ. Σώξενος ‖ W.-F. 422
146/5
145/4
144/3
143/2 Satyros τὸ α’ (Ναυπάκτιος ?) = ἄ. Δαμοσθένης ‖ Bull. V 422, 35; z. Ethnikon
 s. IGS III 381
142/1
141/0
140/39 (Bi)ttos τὸ β’ (Νικάνδρου) Τριχονεύς ‖ IGS III 400; oder ein Menschenalter später?
139/8
138/7 [Ganz unbestimmt bleiben die Texte IGS III
366 στραταγέοντος – – –,
und 416 στραταγέοντο[σ τῶν Αἰτωλῶν .......τ]οῦ
Πολυδαίτα –, beide der 2. Hälfte
des 2. Jhdts. angehörig. Zweifelhaft
ist nr 367 u. 368 –ος Διοκλέος, wo
wahrscheinlich nicht:
[στραταγέοντ]ος zu ergänzen ist.]
137/6
136/5
135/4
134/3
133/2
132/1
c. 130–120 Satyros τὸ β’ = ἄ. Καλλικράτης II ‖ CIG 1702. Jahrb. 1895, 464.
V. Die Hieromnemonenverzeichnisse.

Bis vor kurzem besassen wir Verzeichnisse der amphiktionischen Vertreter erst vom 3. Jhdt. an. Für das 4. Jhdt. waren wir auf die Liste der Amphiktionieteilnehmer angewiesen, die Aischines und Theopomp überliefern und die sich beide auf die Zeit vor 346, d. h. vor der Neuordnung der Amphiktionie durch Philipp beziehen. Jetzt sind wir durch die neuen, von Bourguet edierten Tempelbaurechnungen und die Urkunden über die Phokerzahlungen in den Stand gesetzt, jene Veränderungen vom J. 346 genau zu überblicken. Sie stellen sich wesentlich anders dar, als in dem Artikel Amphiktionia oben Bd. I S. 1928ff. angenommen wurde. Da nun die Geschichte der pylaeisch-delphischen Amphiktionie und die Kenntnis ihrer Zusammensetzung zum grössten Teil auf den Listen der jedesmal anwesenden ,heiligen Gesandten‘ beruht, bezw. aus ihnen hervorgeht, so schien es geboten, alle bis jetzt bekannten derartigen Urkunden in chronologischer Ordnung zusammenzustellen.

Für die Litteratur ist R.-E. I 1909ff. auf Bürgel 12ff. Thumser bei C. Fr. Hermann I⁶ 84f. verwiesen, auch findet sie sich Jahrb. 1894, 499, 5 zusammengestellt. Seitdem ist die eingehende Bearbeitung der ,Archontate der Amphiktionendecrete‘ in den Fasti Delphici II hinzugekommen: Jahrb. 1894 u. 1897, s. u.

a) Viertes Jahrhundert v. Chr.
a. 363/2 (Herbst), ἄ. –; Θεττακῶν · Ἀωδρόνικος

CIA II 54 (Dittenberger Syll.² 100). Der Text stammt aus dem Anfang des Boedromion (Boathoos); etwa drei Wochen[32] vorher (Bukatios) werden die amphiktionischen Decrete über des Astykrates Verbannung gefasst worden sein. Diese hat man dann in Athen annulliert und dem Verbannten schleunigst Isopolitie gewährt. Darnach würde der Zeitpunkt der Pylaia hier noch im Anfang des Bukatios liegen, wie schon im J. 380 (CIA II 545, 45); später änderte sich das, s. unten a. 346.

[2680]

a. 346 /Juni):

Aischines II 116 κατηριθμησάμην ἔθνη δώδεκα τὰ μετρχοντα τοῦ ἱεροῦ (auf dem Congress zu Pella im Juni 346).

1) Θετταλούς 07) Μάγνητας
2) Βοιωτούς (οὐ Θηβαίους μόνους)  08) .τοκρούς
3) Δωριᾶς 09) Οἰταίους (d. h. Ainianen)
4) Ἴωνας 10) Φθιώτας
5) Περραιβούς 11) Μαλιᾶς
6) [Δόλοπας] 12) Φωκέας.

Diese Liste (vgl. Jahrb. 1894, 738) fixiert zwei Monate vor der Neuordnung durch Philipp noch einmal den alten Bestand. Die in den Handschriften fehlenden Doloper sind nach Ausweis der gleich folgenden inschriftlichen Listen hinter den Perraebern eingeordnet. Die epigraphische Reihenfolge der Namen ist eine fest [2681] bestimmte und liegt auch der Aufzählung des Aischines zu Grunde; umgestellt sind in dieser nur die Boioter (sonst hinter 6), die Magneten (sonst hinter 10) und die Ainianen (sonst vor 11). Im September 346 hat man dann die neu creierten Stimmen Philipps und der Delphier gleich hinter den Thessalern als 2 und 3 eingeschoben (vgl. Jahrb. 1894, 738ff. und 1897, 846f.). Ob die Phoker von Anbeginn die letzten (12) gewesen waren, wie es Aischines überliefert, bleibt ungewiss.

a. 346/5 (Herbst) ἄ. Δαμοξένου[33] [345]. ἱερομναμονεόντων τῶν μετὰ Κοττύφου καὶ Κολοσίμμου

Bull. XXII 304, 21, vgl. XXI 324. Kottyphos und Kolosimmos bleiben sieben Jahre Vertreter der Thessaler (346–339). Der Zeitpunkt der damaligen amphiktionischen Zusammenkünfte war um zwei Monat gegen früher verschoben (s. oben a. 363). Die Herbstpylaia fällt nicht mehr in den Bukatios, sondern in den (übernächsten) Monat Heraios, z. B. a. 351, Bull. XX 198, 9; die Frühjahrspylaia nicht mehr in den Bysios, sondern in den übernächsten Monat Endyspoitropios, z. B. a. 338, Bull. XXI 337, 25.

a. 344–342 (s. nebenstehend).

a. 344,3 ἄ. Κλέωνος*) [343], 343/2 ἀ. Χαιρόλα*) [342], 342/1 ἄ. Πειθαγόρα*) [341].

Bull. XXI 322ff. (die Quittungen über die fünf ersten Zurückzahlungen der heiligen Gelder durch die Phoker), darnach Jahrb. 1897, 846f.

a. 341/0 ἄ. Ἀριστονύμου*) [340].

Die beiden Listen dieses Jahres sind zwar erhalten, aber noch nicht ediert (Bull. XX 238). Bekannt ist aus ihnen bisher:

Herbst 341: Θεσσαλῶν Κόττυφος καὶ Κολοσίμμος, vgl. das J. 346), Ἰώνων Διόγν[ητος Ἀθη]ναῖος, Μαλιέων Φύρος Ἡρακλειώτας (Bull. XXI 326).
Frühjahr 340: Θεσσαλῶν Κόττυφος καὶ Κολοσίμμος, τῶν παρὰ Φιλίππου Νικάνωρ....., (Bull. XXI 343), [Ἰώνων Διόγνητος Ἀθηαιῖος], Μαλιέων Βαθίας Ἡρακλειώτας (Bull. XXI 326). Auch Περραιβῶν Δολόπων Ἄσανδρος, Φαῖκος steht fest (Bull. XXI 236), doch fehlt die Angabe, ob diese an beiden Pylaiai fungierten.

Über den attischen Vertreter Diognetos handelt Bourguet Bull. XX 238. Er ist aus Aisch. III 115 für das J. 340/39 als ἱερομν. bekannt, scheint also ausnahmsweise zwei Jahre lang fungiert zu haben. [Wenn ἄ. Aristonymos auf 340 herabrückt, fungiert Diogn. nur ein Jahr, was weitaus wahrscheinlicher ist, s. Nachtrag].

a. 340/39 ἄ. Παλαίου*) [339].

Dürftige Reste der Herbstliste sind erhalten, aber noch nicht ediert (Bull. XXI 343, vgl. 324); aus ihr ist sicher:

Herbst 340: Θεσσαλῶν Κόττυφος καὶ Κολοσίμμος, τῶμ παρὰ Φιλίππου Νικάνωρ ..... (Bull. a. a. O.), Ἰώνων Διόγνητος Ἀθηναῖος; (Aisch. III 115).

Vgl. Κόττυφος Φαροάλιος ὁ τὰς γνώμας ἐπιψηφίζων Aisch. III 124. Dass die von Aischines geschilderte Pylaia in den Herbst 340 (nicht in das Frühjahr 339) gehört, ist nachgewiesen Rh. [2682]

[Teil I] a. 344/3* [343] ἐπὶ Κλέωνος ἄρχοντος
ἐν Δελφοῖς, ἱερομναμονεόντων τῶνδε
 
Herbst 344. Frühjahr 343.
01. Θεσσαλῶν· ..... Κοττύφου, Κολοσίμμου
02. τῶμ παρὰ Φιλίππου· ..... Ἐυρυλόχου, Κλεάνδρου
03. Δελφῳν· ..... Δάμωνος, Μνασιδάμου
04. Δωριέων· [ἐγ ματροπόλιος Νίκ]ωνος ἐγ ματροπόλιος Νίκωνος
  ...... Ἀργείου Λειμονενεος
05. Ἰώνων· ....Ἱστιαιέος Τιμώνδα,
  Μνησιλόχου Ἀθηναίου Μνησιλόχου Ἀθηναίου
06. Περραιβῶν Λολόπων· Ἀσάνδρου, Φαίκου[34] Φαίκου, Ἀσάνδρου
07. Βοιωτῶν· Διονυσίου, .....ος Δαιτάδα, Ὀλυμπίωνος
08. Λοκρῶν· Χαρίνου, Δ... Πλειστέα, Θεομνάστου
09. Ἀχαιῶν· Πυθοδώρου, Ἀγασικράτου Ἀγασικράτου, Πυθοδώρου
10. Μαγνήτων· Ἀγησιπόλιος, Φιλοναύτα Φιλοναύτα, Ἐπικρατίδα
11. Αἰνιάνων· Ἀγελάου, Κλεομένεος Ἀγελάου, Κλεομένεος
12. Μαλέων· Ψαιδάρου Ἡρακλειώτα Ἀντιμάχου Ἡρακλειώτα
  Σθενεδάμου Λαμιέος Δημοκράτους Λαμιέος


[Teil II] a. 343/2* [342] [ἐπὶ Xairola ἄρχοντος
ἐν Δελφοῖς, ἱερομναμονεόντων τῶνδε]
 
α. 342/1* [341] ἐπὶ Π[ει–
θαγόρ]α ἄ. ἐν Δ. ἱερομν.
Herbst 343.[35] Frühjahr 342. Herbst 342.
01. Θεσσαλῶν· ..... Κοττύφου, Κολοσίμμου Κοττύφου, Κολοσίμμου
02. τῶμ παρὰ Φιλίππου· ..... .....ου, Ἄκρωνος Ἄκρωνος, Θεοδώρου
03. Δελφῳν· ..... .....α, Δάμωνος Ἀλκιμάχου, Θεολύτου
04. Δωριέων· ..... [Π........ [36]
  ..... ......γέ]νους  
05. Ἰώνων· ..... ........  
  ..... Ἀθηναίου Πολυκρίτου  
06. Περραιβῶν Λολόπων· ..... Ἀσάνδρου, Φαίκου  
07. Βοιωτῶν· ..... .....νος .....  
08. Λοκρῶν· ..... .....νος .....ου  
09. Ἀχαιῶν· ..... Ἀγασικράτους, Πυθοδώρου  
10. Μαγνήτων· ..... Φιλοναύτα, Ἐπικρατίδα  
11. Αἰνιάνων· ..... Ἀγελάου, .....ου  
12. Μαλέων· ..... ....., Ἡρακλειώτα  
  ..... Θεομνάστου Λαμιέος  

[2683]

Mus. LI 347 anm. [Kottyphos und Kolosimmos sind zum letztenmal thessalische Hieromnemonen im Herbst 339, ἄ. Παλαίου, der nach der neuen Datierung auf 339/8 fest steht. In der nächsten Session, d. h. der Frühjahrpylaia 338, ἄ. Παλαίου, treten statt dessen zum erstenmal Daochos und Thrasydaos auf. Bourguet briefl. und Bull. archéol. 1899, 7].

a. 338/7 ἄ. Δαμοχάρεος.

Herbst und Frühjahr: ἱερομνημ. τῶμ μετὰ Δαόχου καὶ Θρασυδάου Bull. XXI 478, 5. 337, 25.

In Bull. XXI 492, 1–6 sind die Anfänge der Schlusszeilen der einst vollständigen Liste des Frühjahrs (vgl. XXI 494) erhalten; aus ihnen ist nur zu ersehen, dass die Reihenfolge der Stämme unverändert ist (Magneten, Ainianen, Malier).

a. 336/5. ἄ. Δίωνος.

Frühjahr 335: ἐαριν. πυλ., μ. Ἐνδυςποιτροπίου, ἐπὶ Δίωνος ἄ. ἐν Δ., ἱερομναμονεόντων τῶνδε·

Θεσσαλῶν· Δαόχου, (–)ρασυδάου
παρ’ Ἀλεξάνδρου· Εὐθυκράτεος, Φιλοξένου
Δελφῶν· Χαιρόλα, Φιλοξένου
Δωριέων· Νικαίου Ματροπολίτα [Φ]άντου ἐκ Πελοποννήσου
Ἰώνων· Ἀρχιδήμου Ἀθηναίου Φ[ι]λ[ιστίδ]ου Εὐβοιέως
Περραιβῶν Δολόπων· Φαίκου, ...ωνος
Βοιωτῶν· Ὠφελία, /....Δλίωνος (keinEthnikon!)
Λοκρῶν ..... Ἑσπερίου Νικ]ασιδάμου Ὀπουντίου

Bull. XX 697 und Bourguet brieflich; der Stein ist äusserst verwaschen. Ob unter den Boiotern Thebaner waren, ist nicht zu entscheiden, da die Ethnika fehlen [jetzt XXIV 130].

a. 333/2 ἄ. Λυκίνου [s. den Nachtrag].

(Frühjahr 332); [ἐπὶ Λυ]κίνου ἄ. [ἐν Δελφοῖς] –– –– [ἱερομνημ. τῶνδε].

Θεσσαλῶν· Πολίτα [Νικασίππου]
[Παρ’ Ἀλεξάνδρου· Εὐθυ]κράτεος, Ἀρχεπόλιος
Δελφῶν·––, ––],
Δωριέων· Λυσιμάχου, ––
[Ἰώνων·] ––, ...οφίλου
Περραιβῶν Δολόπων· ––, ––,
[Βοιωτῶν]· Χαιρέα, Ὀρσιχίδα
[Λοκρῶν]· ––, ––
[Ἀχαιῶν]· Ἐπισθένους, Ξενο.....
[Μαγνήτων·] ––, .......μου
Αἰνιάνων· Τηλ....., ––
[Μαλιέων]· ....νίκου, Ἀρχίππου [ΛΑμιέος]

Bull. XXIII 360. Durch die στοιχ. Ordnung ist die Zahl der ausgefallenen Namen und Buchstaben gesichert.

a. 332/1 ἄ. Βα[θ]ύλλου [s. den Nachtrag].

(Herbst 332): ἱερομνημ. ἐν Δελφοῖς [τῶμ μετὰ Πολίτα Φαρσαλίου] καὶ Νικασίππου [Πελινναιέως –– ––, darauf neuer Anfang: [ἐπὶ Βαθύ]λλου ἄ. –– –– ἱε[ρομνημ. τῶνδε·]

[Θεσσαλῶν· Πολίτα Φ]αρσαλίου, Νι[κασίππου Πελινναιέως]
[παρ’ Ἀλεξάνδρου· Ἀρχε]πόλιος. ––
[Δελφῶν·––] ... ύτου
Δωριέων· .....[Ματροπολίτα] ....ου Ἀργείου
Ἰώνωνων· ........[Ἀθηναιου] .....οφίλου Ἱστιαιέος
Περραιβῶν Δολόπων·, ––,
Βοιωτῶν· Χαιρέα ––,
Λοκρῶν· Ἀμεινία Ὀπουντίου –– ––

[2684]

[Ἀχαιῶν]· –– –—
Μαγνήτων· Παυσα[νία Μεθωναίου], —– –—
Αἰνιάνων· —– –—
[Μαλιέων]· –– –—

Bull. XXIII 362. Aus der Übereinstimmung (bezw. Verschiedenheit) einzelner Hieromnemonen mit der vorigen Liste (besonders des Boioters) folgert Bourguet mit Recht, dass wir zwei aufeinanderfolgende Pylaiai desselben iulianischen Jahres vor uns haben.

a. 331/0 ἄ. Κάφιος.

Frühjahr 330: ἐπὶ τῆς ἠρινῆς πυλαίας, ἐπὶ Κάφιος κτλ., (Bourguet brieflich).

Die Liste ist erhalten, aber noch nicht ediert (Bull. XXI 494f., vgl. 344). Sie ist fast identisch mit der des folgenden Jahres ἄ. Χαριξένου, gehört also dicht an dieses Jahr (Bull. XX 698). [XXIII 361f. wird bemerkt, dass ein malischer ἱερομν. unter Kaphis Ἄρχιππος Λαμιεύς, ein achaeischer Ἐπισθένης Μελιταεύς hiess, beide im Lykinos-Archontat a. 334].

a. 330/29. ἄ. Χαριξένου [s. den Nachtrag].

Frühjahr 329: ταῦτα διελογίσθη ποτὶ τοὺς ναοποιούς, ἐπὶ Χαριξένου ἄ., τῆς ἠριν. πυλ. κτλ. .. Ἐνεφανίζθη τοῖς ἱερομνάμοσιν ὁμόλογα. Παρῆν ἱερομνάμονες τοίδε·

Θεσσαλῶν· Πολίτας Φαρσάλιος, Νικάσιππος Πελινναιεύς.
παρὰ βασιλέως Ἀλεξάνδρου· Ἀρχέπολις, Ἄγιππος.
Ἀλέξαρχος, Καλλίξενος Δελφοί.
Δωριέων· Εὔθρεισος Λακεδαιμόνιος, Ἀριστομήδης Πελοποννάσιος
Ἰώνων· Λυσίστρατος Ἀθηναῖος, .....ος Χαλκιδεύς
Περραιβῶν Δολόπων· Ἀριστόλας Φαλανναῖος, Ἑλλανοκ[ράτης] .....αῖος
Βοιωτῶν· Ὕλιμος Θεσπιεύς, Καλλίας Πλαταιεύς
Λοκρῶν· Πολυκλῆς Ὀπούντιος, Τιμοκράτης Ἑσπέριος
Ἀχαιῶν· Μεγαλλίας Μελιταιεύς, Εὔξενος Λαρισαῖος
Μαγνήτων· Σιμμίας Ὁμολιεύς, Φειδόλας Κοροφαῖος
Αἰνιάνων· Εὐπόλεμος, Εὐρύας
Μαλιέων· Νικάτας Λαμιεύς,Λυκόφρων Ἡρακλεώτας

Bull. XX 205f. Z. 127ff. (die Liste Z. 148ff.); vgl. Jahrb. 1897, 742ff. 759ff. Herm. XXXII 399f. (Keil). XXXIII 330f. [Als ersten Dorier verbessert Baunack 2502 B 43 jetzt Εὔθρεπτος].

c. a. 328/7. ἄ. Θέωνος [s. den Nachtrag].

Frühjahr 327: ἐπὶ Θέωνος ἄ., ἐαριν. πυλ., ἱερομνημ.

Θετταλῶν· Κυρσίλου, Φερ....
Δελφῶν· Κλεοβούλου, Νίκωνος
Δωριέων· Τηλεμάχου ἐγ ματροπόλιος Μενμάχου Ἀργείου
Ἰώνων· beide noch unediert, andere als in der vorigen Liste)
Περραιβῶν Δολόπων· Ἀριστόλας Φαλανναῖος. Ἑλλανοκ[ράτης] ......αῖος
Βοιωτῶν· Μοιρίχου, Ἱπποσσθένεος
Λοκρῶν· Πολυκλῆς Ὀπούντιος (d. zweite unediert)
Ἀχαιῶν· Μεγαλλίας Μελιταιεύς, Εὔξενος Λαρισαῖος
Μαγνήτων· (d. erste unediert) (Φειδόλας Κοροφαῖος
Αἰνιάνων· Εὐπόλεμος, Εὐρύας

[2685]

Μαλιέων· Νικάτας Λαμιεύς Λθκόφρων Ἡρακλεώτας

Bull. XX 700, 6. XXII 612 und Bourguet brieflich. Die 2 Makedonen fehlen, es sind nur 11 Gruppen mit zusammen 22 Hieromnemonen. Von diesen finden sich 10 Personen auch in der Liste des Charixenos-Archontates (a. 330/29) wieder, also gehört dieses dicht an das Jahr des ἄ. Θέων.

b. Drittes Jahrhundert v. Chr.

Die Listen des 3. Jhdts., von 278 — c. 201 reichend, zerfallen nach der Zahl der aitolischen Vertreter in 6 Gruppen (A—F). Von ihnen hat die letzte (F) das Kennzeichen, dass sie dem Namen des Hieromnemon schon die Städtebezeichnung hinzusetzt; sie beginnt nach dem Frieden von Naupaktos (217).

Die Urkunden sind gesammelt und bearbeitet in Fasti Delphici II 1 u. 2 (Jahrb. 1894, 497—558, vgl. die Taf. S. 826. 1897, 737ff. 785ff.). Die Belegstellen der einzelnen Listen finden sich oben bei den betreffenden Jahren und Archontaten der Hauptliste III aufgeführt, sie sind daher hier meist ausgelassen.

Gruppe A.
a. 270/69 ἄ. Νικοδάμου Βοιωτῶν 0a. 258/7 ἄ. Δίωνος
(2 Aitoler)
 
 (Πυθίοις)       Φαινάνδρου  0Pythienjahr (fehlt). 
0a. 278/7 α. Ἱέρωνος 0Αἰτωλῶν      Γέρμωνος. 0Αἰτωλῶν
0Frühjahr ἱερομν.      Τιμολόχου 0Φωκέων      Λυκώπου
0Θεσσαλῶν      Νεοπτολέμου      Μενεξένου.      Αἰακίδα
     Ἱποδάμα      Γέλωνος 0Λακεδαιμονίων      Πολυκλείτου
     Λέοντος.      Δικαιάρχου      Φαβέννου.      Νικάνορος
0Αἰτωλῶν      Στρατάγου 0––––––––––––––––––      Πανταινέτου
     Λυκέα      Κρωβύλου 0ἄ. Ἀμύντα      Δίωνος
     Δωριμάχου.      Ἀνδρομάχου      [Herbst]      Ἀλκιδάμου
0Βοιωτῶν      Ἀλεξάνδρου 0Αἰτωλῶν      Ἀγεμάχου
     Ἀσώπωνος      Ξενοκράτους.      Ἀριστοβούλου      Νικία.
     Διονυσίδου. 0Δελφῶν      Λέωνος 0Ἐχ. Χίου· Γάννωνος.
0Φωκέωνν      Ἀριστοκράτους      Ἀλεξάνδρου 0Δελφῶν
     Εὐφρέα Χαρεέα
0[vgl. jetzt Bull. XXIV 87]     
     Ἄνδρωνος.
0Βοιωτῶν
     Νικίαδα
     Γεννάδα
     Ἐχεκρατίδα
     Νικαΐδα.
00––––––––––––––––––––      Φαείνου      Παιδία 0Βοιωτῶν
Gruppe B.
     Φιλίππου.      Ἀλαθίωνος      Εὐπολέμου
(9 Aitoler)
0–––––––––––––––––––      Νικοβούλου      Λανίκου
0a. 272/1 ἄ. Ἀρισταγόρα
     (Herbst)
0a. 269/8 ἄ. Κλεώνδα
     (Herbst)
     Ἀντιλέωνος
0Κωνωπίωνος Χίου
0Φωκέων
      Ἀρχιδάμου
0Αἰτωλῶν 0Αἰτωλῶν 0Δελφῶν [37]
     Πολύφρονος      Φίλωνος      Νικομάχου      
     Τελέστα      Ὀρθαίου      Ἀγάθωνος.      
     Ἀλεξάνδρου      Παυσανία 0Βοιωτῶν      
     Εὐκταίου      Ἀγελάου      Θαρσία      
     Μιμνέα      Βίωνος      Τιμόλα.      
     Εὐνίκου      Ἀργίου 0Φωκέων      
     Λύκου      Εὐστράτου      Στράτωνος      
     Πολεμάρχου      Τιμαγόρου  [Frühjahr] 0––––––––––––––––––––––
     Πολεμαίου      Λέωνος. 0Χίου Ἀμφίκλου 0a. 257/6 ἄ. Πραόχου
0Δελφῶν 0Δελφῶν 0––––––––––––––––––  [Herbst?]
     Ἀρχιάδα      Βούλωνος 0a. 259/8 ἄ. Νικαΐδα 0Αἰτωλῶν
     Μαντία      Πυρρίνου  [Herbst]      Δαμοτίμου
0Ἱστιαιέων 0–––––––––––––––––– 0Αἰτωλῶν      Ἀνδρέα
     Φύτωνος.            Στομᾶ      Λευκία
0a. 271/0 ἄ. Ἐμμενίδα
Gruppe C.
     Φυσκίωνος      Δέωνος
 [Herbst] 0(9 Aitoler, 1 Phoker etc.)      Φιλοδάμον      Δαμοτίμου
0Αἰτωλῶν 0a. 266/5 ἄ. Καλλικλέος      Πολεμάρχου      Φιλονίκου
     Εὐπολέμου  Herbst      Ἀλεξάνδρου      Τιμαίου
     Διοκλέα 0Αἰτωλῶν      Σιμύλου      Μνασία
     Σιννέα      Νικιάδα      Ἀγήμονος      Θευδότου.
     Εὐρυδάμου      Λυκέα      Στρατάγου 0Κλεοκύδου Χίου
     Ἀριστίππου      Μικκύλου      Σθέννεος. 0Δελφῶν
     Ἀλέξωνος      Ὑβρίλλου      Ἀμφίκλου Χίου.      Δαμονίκου
     Εὐμηλίδα      Λέωνος 0Δελφῶν      Εὐθυδίκου.
     Δίωνος      Κρινολάου      Πραόχου 0Βοιωτῶν
     Νικάνδρου.      Ἀντιλέωνος      Κλεομάντιος.      Ἡροδάμου
0Δελφῶν      Δαμοξένου 0Βοιωτῶν      Σωσικράτεος.
     Κλεοδάμου      Ἀμυνάνδρου      Ἀνδροκλέος 0Φωκέων
     Αἰσχρώνδα. 0Δελφῶν      Ἀρίστωνος.      Λέωνος.
0Ἱστιαιέων      Δεξιθέου      Φωκέων      
     Ἀντιφῶντος      Ἥρυος.      Νικάνδρου.       0––––––––––––––––––

[2687]

 [Frühjahr?] 0Βοιωτῶν 0Δελφῶν 0a. 227/6 ἄ. Νικάρχου
0Αἰτωλῶν      Θηβαγγέλου      Ἁγνία   Herbst
     Λαοδάμεος      Μοιρίχου      Δαμαρμένου. 0Αἰτωλῶν (14)
     Ἀγελόχου      Φαντία. 0Φωκέων      Ἀριστάρχου
     Ἄκρωνος 0Εὐβοιέων      Βουθήρου      Πραμίου
     Ἀρίστωνος      Ἐπηράστου.      Εὐδαμίδα      Ἐχετάρμου
     Ἀλεξάνδρου 0Ἀθηναίων      Τιμώνδα.      Εὐτέλεος
     Ἐπιά[νθου?]      Ἁσωποδώρου. 0Βοιωτῶν      Μενεσάνδρου
     Ἀλέξωνος      Σικυωνίων      Εὐσύτου      Κομαίθου
     Ἀξιόχου      Εὐθυδάμου      Ἱπποκρίτου      Ἀλέξωνος
     Φιλοδήμου 0–––––––––––––––––––– 0Ἀθηναίων      Μενάρχου
0Δημώνακτος Χίου. 0a. 234/3 ἄ. Στράτωνος 0.......(?)      Ἀλέξωνος
0Δελφῶν  Herbst 0Ἱστιαιέων      Σίμου
     Ταραντίνου 0Αἰτωλῶν      Κλεομέδοντος      Οἰνοκλέα
     Δεξώνδα.      Βουτήρα 0γραμμ. Λαμπρίωνος 0Αἰτωλοῦ      Θορίωνος
0Φυκέων      Καλλία            Λαττύπου
     Καλλικράτους      Φρίκωνος 0––––––––––––––––––      Νικοστράτου
0––––––––––––––––––      Ἀλκιάδα       0Χίου Μητροδώρου.
0a. 246/5 ἄ. Πλείστωνος      Ἁποκία.
Gruppe E.
0Δελφῶν
 Herbst 0Δελφῶν 0(7, 11 und 14 Aitoler)      Ἵππωνος
0ἱερομνημονούντων      Ἀθάμβου            Ἀντάνδρου
0τῶν περὶ       Ἁμεινία. 0a. 230/29 ἄ. Πειθαγόρα 0Βοιωτῶν
     Μάχωνα 0Φωκέων  Herbst      Μέδωνος
     Ξεννίαν      Πύλητος 0Αἰτωλῶν (7)      Θευφάνεος
     Οἰκιάδαν      Καφισία      Τελέωνος 0–––––––––––––––––––
     Στράταγον. 0Δοκρῶν      Βίττου 0a. 226/5 ἄ. Καλλία
0–––––––––––––––––––      Φρίκου Ἀλπωνίου      Λεοντομένους  Herbst
Gruppe D.
0Βοιωτῶν      Βούκριος 0ἀγωνοθετ. Χαριξένου Ἁἰτ.
(5 Aitoler.)      Δαμοφίλου      Δρωπάκου      ἐκ Τριχονείου (Jahrb.
           Κλεώνδα      Ὁμάρου      1897, 841)
0a. 236/5 ἄ. Ἀρχιάδα 0Εὐβοέων      Χήρία. 0Αἰτωλῶν (14)
 Frühjahr      Ἀμφικράτους Χαλκιδέος 0Δελφῶν      Λύκου
0Αἰτωλῶν 0Ἀθηναίων      Λύσωνος      Ἀλέξωνος
     Γαύσου      Ἱερονύμου.      Ζακυνθίου      Ἀνδροσθενίδα
     Τριχᾶ 0Ἐπιδαυρίων 0Φωκέων      Ἀντάνδρου
     Πολύφρονος      Λαφίλου.      Νικάρχου      Τεισάρχου
     Τεισάρχου 0––––––––––––––––––      Τιμασικράτους.      Ἐξακέστου
     Πολυχάρμου. 0a. 233/2 ἄ. Ἀθάμβου ? 0Βοιωτῶν      Δεινύλου
0Φωκέων 0(? vielleicht ein homo-      Οἰνάδου      Δαμοκράτεος
     Δωροθέου 0nymes Archontat in      Ξενοφάνους      Ἀξιόχου
     Πεισίωνος.  Gruppe E) 0γραμμ. Μελανθίου Αἰτω-      Ἂμυνάνδρου
0Δελφῶν        λοῦ.      Ἀριστομάχου
     Ἀναξανδρίδα 0Αἰτωλῶν 0––––––––––––––––––      
     Νικοδάμου. 02–4 Namen, dann): 0a. 233/2 ἄ. Ἥρυος      Λυκέα
0Βοιωτῶν 0.....ος  Herbst      Σωτύλου.
     Θηβαγγέλου      Κόνων 0Αἰτωλῶν (11) 0Δελφῶν
     Μοιρίχου.      Ἀντίμαχος.      Φύσκου      Νικία
0Ἀθηναίων 0Φωκέων      Δαμοτέλεος      Ὀρέστα.
     Φαλαίκου.      ....      Φαλαυσία 0Βοιωτῶν
0Εὐβοιέων      ....      Δικαιάρχου      Ἀλκινόου
     Ἐπηράστου 0[Δελφῶν ?] –– ––      Δαϊμάχου      Πτωϊοκλέους.
0Σικυονίων 0Μαλιέων      Ἀγεμάχου 0Χίου Διδυμάρχου.
     Σωσικλέους.      Λακράτης.      Πολεμάρχου 0––––––––––––––––––
0–––––––––––––––––– 0[Βοιωτῶν ?] –– ––      Τεισία 0a. 225/4 ἄ. .....
0a. 235/4 ἄ. Εὐδόκου 0[Εὐβοεέων ?] –– ––      Κυψέλου 0Bull. XX 628 u. Jahrb.
 Herbst 0[Auhnai?]ων      Καφισία  1897, 840:
0Αἰτωλῶν      Ἱερώνυμος.      Ἀντιγένευς.  Herbst
     Γαύσου 0Δωριέων τ[ῶν ἐκ Πελο– 0Δελφῶν 0ἀγωνοθετ. Ξεννία τ.
     Τριχᾶ  πονν.] ––      Πολύωνος      λανίκου Αἰτ. ἐκ Τρι–
     Πολύφρονος 0––––––––––––––––––      Διοδώρου.      χονείου.
     Πολυχάρμου 0a. 225/4 ἄ. Δημοσθένεος 0Οἰνοπίδου ἐκ Χίου. 0Αἰτωλῶν (14–15)
     Τεισάρχου  Herbst 0––––––––––––––––––      Κρατίδα
0Δελφῶν 0Αἰτωλῶν 0a. 228/7 ἄ. Ἡρακλείδα.      Τηλ..?..ιπάλου
     Ἁγίωνος      Νικάνορος 0Aus Anecd. 46, vgl. Jahrb.      Πυρραίθου
     Ἡρακλείδου      Φιλοξένου 01894, 536, ist bekannt:      Ἀριστομάχου
0Φωκέων      Εὐρύα 0Βοιωτῶν      Τιμοθέου
     Δωροθέου      Θεοδώρου      Εὐρυτίων Τύχωνος Τα–      Φιλλέα
     Πεισίωνος      Νικοφῶντος.  ναγραῖος.      Αἰτωλίωνος


[2689]
     Ἀλεξάνδρου 0a. 213/12 ἅ. Πολυκλείτου 0[Δελφῶν]
     Πυρρίνου  [Herbst?]       ......
     Σωτίωνος 0[Αἰτωλῶν] (12)       ....α[γόρας.
     ....νίωνος      .βολος Φαρσάλιος 0 Ἀθαμάνων
     Λυσιμβ(ροτ)ου      Πολέμαρχος Εἰλαῖος      Φεύδοτος
     Ὑβρίστα      Φαλακρίων Παροχθεύς 0γραμμ. ...........ης
     [Π]ει[σι]κλέος.      Πειθιμένης Θεστιεύς 0––––––––––––––––––
0Χίων Νικ[ία?]      Φίλων Φυσκεύς 0a. 203/2 ἅ. Μεγάρτα
0Δελφῶν      Λάμιος Λυσιμαχεύς  [Frühjahr]
     Μνάσωνος      Θρασυβουλίδας Στράτιος 0Αἰτωλῶν (11)
     Βαβύλου.      Ἀρχίδαμος Καλλιπολίτας      Ἀρίσταρχος Ἀμφισσεύς
0––––––––––––––––––      Νίκαρχος Πτολεμαιεύς      Φιλλέας [Οἰνοαῖ]ος
0a. 222 (oder 272?) ἄ.      Λέων .ιεκριεύς (Κιεριεύς?)      Λάμιος Οἰχαλιεύς
      Ἀρισταγόρα Frühjahr            
0Αἰτωλῶν      Τιμόμαχος Ὁμιλιάδας      Ξενοκράτης Στράτιος
     Πολεμάρχου      Ἀριστόμαχος Ἀμβρακιώτας.      Λεοντομένης Φυταιεύς
     Ἀλεξαμενοῦ 0Δελφῶν      Βουθήρας Ἀρσινοεύς
     Δάμωνος      Παρνάσσιος      Ἀγοραῖος Ὑπαταίος
     –– ––      Βαβύλος.       Πυρρίας Θηβαῖος
     –– ––      Χίων      Ἅρμοστος Λαμιεύς
0––––––––––––––––––      Λεωχίδης (Ἀναξιάδου).      Δαμοκράτης Εἰτεαῖος
 a. ..... ἄ. ..... 0Βοιωτῶν      Λαμίσκος Ἀργεῖος.
 Bull. XX 627      Φιλοξενίδης 0Κεφαλλάνων
 Herbst      Νίκων.      Σώτακος.
0Αἰτωλῶν (10) 0Ἀθηναίων 0Δελφῶν
     .......      Μένανδρος.      Πράοχος
     ....... 0γραμμ. Μοσχίων Ἡρακλεώτας.      Πατρέας.}
     ......ος 0–––––––––––––––––– 0Χίων
     Φάλακρος  a. 209/8 ἄ. ......      Πλειστίας.
     Ἀλεξάμενος 0(nur teilweis ediert XVIII) 0Μαγνήτων (a. Maeand.)
     Πολύστρ[ατος       241. [Herbst?]       ....γένης.
     ....... 0ἱερομν. [τοίδε] 0Ἀθηναίων
     .......      .....ικος Θαυμακός      Ἀμύκλας.
     .......      Πολ...... Στράτιος      [Die Magneten am Maeander
     [Πολ]ύκριτος.      Λάμιος ...... 0erhalten ihre amphiktionische
0Δελφῶν      Θαρσύας Οἱν(ο)αῖος 0Stimme durch die Aitoler in der
     Ἄρχιππος      Δαμόκριτος Μετα[πα]ῖος 0zweiten Strategie des Agesilaos I
     Ἡραλείδας.      Πολλέας Φαρσάλιος 0von Naupaktos, a. 207 (oder
0τῶν δείνων      Θεόδοτος Ἀπέραντος 0208). Vgl. die Thermon-Inschrift
     .......      Ὑλαῖος Λυσιμαχεύς 0bei Kern Inschr. von Magnesia
     .......      Λυκίσκος Θεσ[τ]ιεύς 0S. XIV].
0[Χίων]      Εὔδαμος (Ἀπολλωνίου) Ἀθηναῖος 0––––––––––––––––––
     .....της.      Δαμόκριτος Ἀμβρακιώτας      a. 202/1 ἄ. Φιλαιτώλου
–––––––––––––––––––––––––––        Herbst
0Bull. XX 628 B. Ähnliche Liste      Δράκων Κεφαλλάν 0Αἰτωλῶν (11)
0wie a. 225, unediert; darin ein      Ἡρόδοτος Χίος.      Τελέσαρχος Ἀπειρικός
0Vertreter der Κεφαλλάνων und  [Frühjahr?]      Λέων Ναυπάκτιος
 wohl auch Χίων. 0Bull. XX 628 c und 627 wird eine      Στόμιος Μακετιεύς
––––––––––––––––––––––––––– 0Liste angekündigt, darin nur      Θεόδωρος Ἀργεῖος
Gruppe F.
     Aitoler und:      Νικόβουλος Θηβαῖος
0(meist 12 Aitoler mit Ethnicis) 0Δελφῶν      Εὐρύμαχος Θαυμακός
a. 214/3 ἄ. ...
     Φιλόξενος      Δορυμένης Ὑπαταῖος
Πυθίοις
     Ἡρακλείδας.       Θεόδωρος Κοτταεύς
0Αἰτωλῶν (12) –––––––––––––––––––––––––––      Δαττάμιος Βουχατιεύς
     Φίλιππος Λαμιεύς
a. 208/7 ἄ. Βαβύλου
     Εὔδαμος Ἀρσινοεύς
     Σίναργος .........
[Herbst?]
      Λάμιος Ἀπολλωνιεύς
     ......... ........ 0Αἰτωλῶν (12)      
     ......... ........      Χλαινέας Καλυδώνιος 0Κεφαλλάνων Οἰνανθίας.
     [Τελέ]στας Πρόσχειος      .ενισ......... 0Δελφῶν
     Πολύξενος Λιμναῖος      .φόδοτος Ἀ(ρ)μ(ε)νιεύς      Ἀριστόμαχος (Ἀριστοβούλου)
     ......... ........      Πυρρανθι.......      Καλλικράτης (Ἁνδρονίκου).
     ......... ........      .αν]δρος Θυρισκαῖος 0Ἀθηναίων
     ......... [Δι]λαιεύς      <λέων Λιμν[αῖος      Ἀριστοκλῆς.
     Μνασιλαΐδας Ἀμβρακιώτας      ....... [Γομ]φεύς 0Βοιωτῶν
     ......... ........      Δάμων Κυτινιεύς      Φόξος
     ......... ........      ..... ......      Καλλικράτης.
0[Χίων? Πλεί]σταινος. 0Ἄρ]χιππος Μελιταιεύς 0Μαγνήτων (a. Maeand.)
0Δελφῶν      Φιλάχαιος Κορο...      Πολέμαιος.
     Τελέδαμος      ......ων Ὑαῖος. 0Χίων
     Ἐμμενίδας. 0Χίων      Ματροφάνης.
0γραμμ. [Μένανδρος?]Θαυμακός.      Πολυαρχίδης (Ἑρμάρχου). 0γραμμ. Μένανδρος Θαυμακός.
  1. H. Pomtow hat die Freundlichkeit gehabt, das Manuscript, welches im Winter 1897/8 abgeschlossen war und nachher nur geringe Zusätze erfahren hat, und später auch die Druckbogen durchzusehen und mit Verbesserungen und Zusätzen zu versehen, wofür wir diesem hervorragenden Kenner der delphischen Geschichte und Topographie hier unseren besten Dank aussprechen.
  2. Auf Wunsch des Freiherrn Hiller v. Gaertringen werden die delphische Archontentafel und die übrigen Beamtenverzeichnisse seinem Artikel über D. beigegeben. Es ist das nicht ohne schwere Bedenken geschehen, denn der derzeitige Stand unserer Kenntnis war für solche Zusammenfassung noch nicht reif. Die Rücksicht auf die Erscheinungsweise der Real-Encyklopädie und die Erwägung, dass solche Tabellen grade hier erwartet werden und der Benutzung am zugänglichsten sind, hat schliesslich jene Bedenken überwunden, und so wurden die seit mehr als einem Decennium zusammengestellten Listen in erweiterter Form zum Abdruck gebracht. Angesichts des täglich zuströmenden Stoffes, der häufiger Verschiebungen und veränderte zeitliche Ansätze zur Folge haben wird, muss aber dem Wunsche Ausdruck gegeben werden, dass man diese Tabellen nicht blos zum Zwecke der Polemik citieren möge, sondern sie als das betrachte, was sie sind: das provisorische Ergebnis des bis Frühjahr 1899 vorliegenden, häufig selbst nur in provisorischer Gestalt bekanntgegebenen Materials.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Siehe Nachtrag. Die Zahlen in [] bezeichnen die neuen Vorschläge des Nachtrags. Im J. 333 ist der neue Archont Lykinos zu notieren, s. Nachtrag.
  4. a b c d e f g [Ein Jahr herabzurücken]
  5. a b c d e f g h [Ein Jahr herabrücken, s. Nachtrag]
  6. a b c d e f Siehe Nachtrag. Die Zahlen in [ ] bezeichnen die neuen Vorschläge.
  7. Der Stern * unter dem Archontennamen verweist auf den Nachtrag am Schluss des Artikels. Die Jahreszahlen in [ bezeichnen die neuen Ansätze des Nachtrags.]
  8. im Philol. LVII 532 sind diese Prytanen mit denen des J. 339 für identisch erlärt worden, weil Ταραντῖνος und Ἀγαθύλλος sich hier auch finden, bezw. ergänzt werden könnten; dies wird jetzt unmöglich, weil nach Mitteilungen Bourguets unter den Prytanen des J. 341 sich sicher nicht Ἐτυμώνδας befunden hat, der doch im J. 339 sicher πρυτανεύων war.
  9. Für das J. 333 ist der neue Archont Λυκῖνος zu notieren, s. Nachtrag.
  10. Citate wie n. (16) oder Polyg. (16) bezeichnen die bis vor kurzem unedierten Texte der Polygonmauer (Strecke B–C), die mit diesen Nummern auf dem Plan III der Beiträge zur Topographie von D. vermerkt sind; sie sind unter Hinzusetzung derselben Nummern jetzt veröffentlicht von Couve-Bourguet Bull. XVII 343ff.
  11. Beginn eines neuen 19jährigen kallippischen Schaltcyclus, s. Nachtrag.
  12. [*) A. Mommsen Philol. LIX 61f. weist nach, dass man in der ersten Hälfte der VI. Priesterzeit noch nach alter Weise gewöhnlich die Buleuten als ἄρχοντες verzeichnet, während sie in der zweiten Hälfte in 2 βουλεύοντες und 1 γραμματεύων getrennt werden; demgemäss würde ἄ. Θρασυκλῆς Πραξία (c. a. 148/7) an den Schluss der ersten Gruppe gehören und zwar in das J. 150/49, während mit ἄ. Δεξώνδας Δάμωνος die zweite Gruppe beginnt und letzterer nebst seinem Nachfolger ἄ. Εὐχαρίδας um ein Jahr herabrückt. Völlig sicher ist das Kriteriοn aber nicht, s. a. O. s. 61 Anm. 86].
  13. Betreffs der Reihenfolge der Archontate steht fest, dass Xenokritos der letzte der drei ist (vgl. Jahrb. 1889, 517, 10), denn Polyg. (18) ist später geschrieben als (17), also Xenokritos später als ἄ Δάμων; das gleiche gilt von W.-F. 425 und Polyg. (79), welche nach ihrer Stellung später sind als Polyg. (78), also Xenokritos auch später als ἄ. Κλεόδαμος. Dass Xenokritos vor IX gehört (es ist immer nur der Priester-Archon bezeugt), beweist das Vorkommen des späteren Priesters Athambos-Ἁβρομάχου (IX) unter den ἰδιῶται in unserem Archontat W.-F. 425 (wo Z. 30f. auf dem Stein steht Ἰατάδα, Ἄθαμβος Ἁβρομάχου, Τιμόκριτος. Weniger sicher ist die Stellung des ἄ. Damon vor ἄ. Klezdamow, aber doch wahrscheinlich nach der Art der Priesternennung (Archon öfter vor Dromokleidas, als hinter ihm).
  14. Dabei hat er übersehen, dass der Grossvater des ersten Smyrnaeers Ἑρμόδωρος, Ἑρμοκράτεος τοῦ Ἑρμοδώρου, d. h. der ältere Hermodoros, als Gesandter seiner Vaterstadt unter Seleukos in der von Couve XVIII 230 herausgegebenen Inschrift vom Jahr c. 242 ἄ. Δαμοτίμου schon genannt ist. Da in XXIII 556 der jüngere Hermodoros bereits seinen erwachsenen Sohn Hermokrates d. j. als Mitgesandten bei sich hat, muss er selbst etwa 60–65 Jahre zählen, sein Vater Hermokrates d. ä. also etwa a. 242 geboren sein. So kommen wir mit dem neuen ἄ. ebenfalls auf c. 140. Dieser findet sich als Ἀγησ. Ταραντίνου in den J. 167, 164, 162, 159 (bis hierher ohne, von hier ab mit Patronymikon) als β. 151, 145, als βεβ. 144, 143. Es folgt Ἀγησ. Ξενοκράτεος von 108–78 v. Chr., dann dessen Sohn Ξενοκρ. Ἀγησιλάου a. 66 und 65. Da nun die Buleutennamen eher auf das 1. Jhdt. v. Chr. weisen (doch s. Κλεόμαντις β. a. 129), so kann Ξεν. Ἀγησ.. als ἄ. etwa für 58 candidieren, und wir müssten annehmen, dass nicht drei, sondern sechs Generationen der Smyrnaeer zwischen den beiden Texten lägen.
  15. In letzter Stunde gehen mir durch Homolles Güte die Abklatsche sämtlicher Texte der Polygonmauerstrecke A–B zu, darunter auch der von Le Bas 928. Er ist schwer zu lesen, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass der angebliche νεωκόρος Μένης nicht auf dem Steine steht (wahrscheinlich statt dessen Εὐκλῆς). Damit rückt der ἄ. Σωσίπατρος an eine ganz andere Stelle und Priesterzeit IX gewinnt ein anderes Ansehen. Auch scheinen ἄ. Hagion und ἄ. Ateisidas nach der Stellung auf dem Stein V 44; n. (11)–(13) später als a. 130 ἄ. Ἀριστίων.
  16. Über die Stellvertreter der Priester und die angebliche Dreizahl der letzteren s. die Anmerkung zum J. 20 v. Chr.
  17. Die Apolysis bedeutet die definitive Freilassung des Sclaven, seine Loslösung von der häufig in den Manumissionen stipulierten Clausel, dass der Sclave noch bis zum Tode des Freilassers bei diesem auszuharren habe. Die betr. Urkunde wird auf dem Stein meist so dicht wie möglich an die erste, ausführliche Manumission herangeschrieben, und man ist geneigt, sie auch zeitlich der letzteren möglichst nahe zu rücken. Indessen vergehen zwischen Manumission und Apolysis doch bisweilen selbst zwanzig und mehr Jahre. Immerhin bieten diese Urkunden ein willkommenes Mittel zur relativen Rangierung der Archontate und zur Controlle der Richtigkeit der Priesterzeitsfolge; sie sind deshalb sämtlich angeführt worden.
  18. Vgl. oben a. 138. Vielleicht ist ἄ. Πύρρος auf a. 59 zu setzen, das Pythienjahr 58 aber dem neuen ἄ Ἀγησίλαος (Ξενοκράτεος) zu geben.
  19. Kirchner Rh. Mus. LIII 391, 1 und Gött. Gel. Anz. 1900, 478, 1 würde am liebsten das vorige Pythienjahr 30 v. Chr. für Architimos ansetzen, lässt aber (brieflich) auch a. 26 noch gelten. J. 22 ist ihm zu spät.
  20. κατὰ δὲ ὑοθεσίαν Βαβύλου τοῦ Αἰακίδα
  21. Aug. Mommsen hat auf meine Bitte, noch ehe ich mich selbst mit dem Gegenstand beschäftigen konnte, die Frage der angeblichen Dreizahl der Priester geprüft und schrieb mir darüber: „Die Monatsfolge im Epinikosarchontat ist im Bull. XXII 66ff. nicht beachtet. Das Jahr des d. Epinikos verlief noch unter den Priestern Kallistratos und Philon, die auch in den Vorjahren amtiert hatten (Priesterzeit XXI). Dem erkrankten Kallistratos wurde" (schon im [Apell]aios nach meiner Ergänzung) „ein Gehülfe (Diodoros) beigegeben" (XXI a Καλλίστρατος, Διόδωρος, Φίλων) „und im Theoxenios musste er sich vertreten lassen durch einen andern" (Polemarchos, vgl. XXI b Πολέμαρχος, Φίλων), „angestellter Priester aber war weder der Gehülfe (Diodoros), noch der Vertreter (Polemarchos). Und bald darauf genas Kallistratos wieder, so dass er im Endyspoitropios mit seinem alten Collegen (Philon) fungieren konnte (wieder XXI Καλλίστρατος, Φίλων). Im Jahre darauf mag er gestorben sein; Philon, der ihn überlebte, blieb angestellter Priester, und neben diesem avancierte nun der früher nur zur Vertretung herangezogene Polemarchos und wurde ebenfalls angestellter Priester, so dass der Priesterschaft Kallistratos-Philon (XXI) die Priesterzeit Philon-Polemarchos (XXII) gefolgt, Colins aus drei wirklich Angestellten bestehende Priesterschaft XXIII (Καλλίστρατος, Διόδωρος, Φίλων, jetzt XXI a) beseitigt ist. Darnach lässt sich fragen, ob die priesterlichen Triaden der Inschriften Colins überhaupt auf Unterstützung eines Priesters durch einen Nichtpriester hinauskommen."
  22. a b c d e f Siehe Nachtrag.
  23. Die fünf Hosioi bekleideten ihr Amt lebenslänglich (Plut. qu. gr. 9), worauf auch die Inschriften weisen. In den letzten 30 Jahren v. Chr. (XX.–XXIII. Priesterzeit) hiessen die Fünf: Μεγάρτας, Εὐαγγέλου, Βαβύλος Λαϊάδα; Εὐκλείδας Αἰακίδα, Νικίας Φιλονείκου, Κλέων Νικία. Dies geht nicht nur aus den oben bei den J. 10 v. Chr. und 3 n. Chr. angeführten Texten hervor, sondern auch aus der unedierten Manumission Haus 323 (ect. 227), deren Schluss heisst [τ]ῶν ὁσίων Εὐκλ[είδας Αἰακίδα κτλ.] (vgl. am Schluss von Liste III das vorletzte der ,unsicheren Archontate‘ S. 2674) und aus Nikitsky Delph. epigr. Stud. fig. XIV, wo [τῶν ὁ]σίων Βαβύλος [Λαϊάδα] zu lesen ist. Erstere gehört zu XXII III, letztere zu XX–XXI.
  24. S. Fussnote von vorhergehender Seite
  25. Die angebliche dritte Strategie des Skopas (vgl. Gillischewski 15f.) beruht auf falscher Lesung bei Polyb. XIII 2, 1, wo mit den kaiserl. Codd. für Constantin Porphyrog. (Vatic. palimps. 73 und Peiresc.) in sachlicher Übereinstimmung mit Polyb. XIII 1 und 1 a Σκόπας ὁ τῶν Αἰτωλῶν νομογράφος zu lesen ist, statt des στρατηγός der Exc. Vales., denen Hultsch folgt.
  26. Vgl. Jahrb. 1894, 833, 6 nach dem Melitaiavertrag (Collitz n. 1415. Dittenberger Syll.² 425).
  27. Unedierte Inschrift W.-F. 278 b; t6 Sevre-qov fehlt, der Name des delphischen ἄ. ist getilgt, doch steht dicht darüber W.-F. 278 a aus dem Archontat des Μαντίας
  28. Vgl. den Zeugen Ἀγέλαος Κλεονίκου in Naupaktos IGS III 365 Z. 20, genau aus unserer Zeit.
  29. IGS III 411.
  30. a b c Im Jahrb. des russischen Ministeriums der Volksaufklärung 1884, December, S. 47ff. hat Nikitsky acht lokrische Inschriften veröffentlicht, die dem übrigen Europa bisher unbekannt geblieben sind (sie fehlen auch in IGS III 1). Es sind Freilassungsurkunden aus dem Asklepiosheiligtum von Krunoi bei Naupaktos, gefunden in demselben Orte στὴ Λογγά bei Νέα Σκάλα, wo Woodhouse kürzlich so reiche Ernte gehalten (IGS III 379ff.). Da letzterer Nikitskys Steine nicht kennt, scheinen sie seitdem verloren. Sie gehören genau in dieselbe Zeit, wie die Woodhouse-Texte, d. h. in die Jahre c. 160—140 v. Chr.; das wird durch identische Personennamen unzweifelhaft bewiesen. Der neue Stratege Damotimos steht bei Nikitsky S. 48, Lys(on) S. 50 (der Verfasser ergänzt zweifelnd [Ν]αύσ[ω]νος?), Arkison II S. 51.
  31. IGS III 365
  32. Vgl. die Parallele oben Bd. I S. 1922 ,ein an den Pythien gefasster Beschluss wurde in Athen im Boedromion mitgeteilt‘ (Cauer auf Grund von CIA II 551).
  33. Der * und die eingeklammerten Jahreszahlen weisen auf den Nachtrag.
  34. Die Worte Περραιβῶν–Φαίκου sind im Herbst 344 hier vergessen und am Schluss der Columne hinter den Maliern nachgetragen
  35. Die Columne ist auf dem Stein abgebrochen.
  36. Die übrigen sind nicht mehr aufgeführt, weil die Columne der Uniformität wegen nicht tiefer herabreichen dollte, als die links daneben stehende; ach hätte der Raum auf dem Stein nicht ausgereicht).
  37. Soeben eine neue Hieromnemonenliste dieses Archontats ediert XXIII 566; sie erweist das Jahr als Pythienjahr und giebt den Namen des 2. Boeoters als Λάνικος (bisher [Ἑλ]λάνικος)].

[2691]

c) Zweites Jahrhundert v. Chr.

Die Urkunden dieses Zeitraums sind als Gruppe G der Ampiktionendecrete zusammengestellt in Jahr. 1894, 657ff. nr. 1–13.

––––––––––––––––––––––––––––––––
a. 194/3 ἄ. Πειθαγόρα
Jahrb. 1894, 658
(Πυθίοις)
Das Decret enthält den Vertreter
der Μαγνήτων (a. Maeander):
     Σωσικλῆς (Διοκλέος).
––––––––––––––––––––––––––––––––
Bull. VI 237, 72. Jahrb. 1894, 662
(ἱερομνάμονες τοίδε)
[Μα]λιέων
     Ξεν.... ......
–– ––
[Ἁθηναίων
     Εὔ]χειρ Εὐβουλί[δου
–– ––
..... [Δο]ρκύλου
     Νικόλ... .......
–– ––
.....\ας Ἀπολλοδώρου
––
[Βοιωτῶν]
....... .........
....... Θεοπιεύς
Αἰνιάνων
....... .........
....... .........
[Λοκρῶν Ὑπ]οκνημιδίων
     Σω.... .......
––
..... ιανός
Δωριέων [τῶν ἐκ ... ....]
–– ––
––––––––––––––––––––––––––––––––
a. 178/7 ἄ. Πραξία
(Πυθίοις)
Δελφῶν
     Ξενοκράτης Πραόχου
     Μελισσίων Εὐαγγέλου
Θεσσαλῶνν
     Ἱππόλοχος Ἀλεξίππου  Λαρισαῖος
     Πολύξενος Θρασίππου Εὐαγγέλου Λαρισαῖος.
παρὰ βασιλ. Περσεέως
     Ἅρπαλος Πολεμαίου Βεροιαῖος
     Σιμωνίδης Ἀπολλωνίδου Βεροιαῖος
Βοιωτῶν
     Ὀφέλημος Ὀφελήμου Θηβαῖος
     Ἑρμίας Ζωΐλου Ὠρώπιος.
Ἀχαιῶν Φθιωτῶν
     Ξενοφάης Ἄγιδος Λαρισαῖος
     Κρατησίμαχος Κλεάνδρου Θηβαῖος.
Μαγνήτωνν
     Χαρικλῆς Νίκωνος  Δημητριεῖς
     Γένθιος Φρασισθνους Δημητριεῖς
Δολόπων
     Σύαγρος Δατυιάδου.
Αἰνιάνων
     ΛόχαγοςἈγήτα Καλλιπολίτης
     Νικίας Ἀλεξάνδρου Καλυδώνιος.
Ἡρακλεωτῶν
     Φαινέας Νικία Σωσθενεύς
Μαλιέων
     Διόδωρος Κριτοβούλου Λαμιεύς.
Εὐβοέων
     Ἀπολλοφάνης Διονυσίου Χαλκιδεύς.
Ἀθηναίων
     Ἑρμαγόρας Λυσιστράστου.
Λοκρῶν ἑκατέρων
     Πρόανδρος Προάνδρου Φόλας
     Νίκανδρος Βίττου Τριχονεύς.
Δωριέων τῶν ἐν μητροπόλει
     Ἀνάξανδρος Τελεσάρχου Ἀπειρικός.
Περραιβῶν
     Ἀπολλόδωρος Ἀσκληπιοδώρου
     Φαλανναῖος.
(Summa 23 Stimmen; nicht anwesend ist der Dorier vom Peloponnes, wieder ausgeschlossen sind die 2 Phoker).

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Nachträge und Berichtigungen

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Band R (1980) S. 96
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Delphoi

Phok. Stadt. Topographie (1. H.). S IV 1189. (2. H.). S V.