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Kalenderübersicht 1294
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1294 | |
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Papst Coelestin V. dankt fünf Monate nach seiner Wahl wieder ab. | Nach dem Tod Kublai Khans wird Timur Khan Kaiser von China aus der mongolischen Yuan-Dynastie. |
1294 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 742/743 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1286/87 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1837/38 (südlicher Buddhismus); 1836/37 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 66. (67.) Zyklus
Jahr des Holz-Pferdes 甲午 (am Beginn des Jahres Wasser-Schlange 癸巳) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 656/657 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 672/673 |
Islamischer Kalender | 693/694 (Jahreswechsel 20./21. November) |
Jüdischer Kalender | 5054/55 (22./23. September) |
Koptischer Kalender | 1010/11 |
Malayalam-Kalender | 469/470 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1604/05 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1605/06 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1332 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1350/51 (Jahreswechsel April) |
Politik und Weltgeschehen
Asien
- Nach dem Tod Kublai Khans am 18. Februar wird sein Enkel Timur Khan Kaiser der mongolischen Yuan-Dynastie in China. Er setzt sich damit gegen seinen Bruder Kamala durch. Der alkoholabhängige Timur wird ein überraschend wohltätiger Herrscher, der die chinesischen Interessen vertritt, die Lehre des Konfuzius fördert und Kriege vermeidet.
Heiliges Römisches Reich
- um den 22. September: König Adolf von Nassau fällt verheerend in Thüringen ein, um das im Jahr davor von Landgraf Albrecht gekaufte Land in Besitz zu nehmen.
- Rudolf der Stammler erlässt als Herzog von Bayern die Rudolfinische Handfeste, die erstmals Rechte und Pflichten der Bürger Münchens festlegt.
- Der Lübecker Kanzler Albert von Bardewik lässt den nach ihm benannten Bardewikschen Codex als Fassung des Lübschen Rechts niederlegen.
West- und Südeuropa
- Zwischen dem französischen König Philipp IV. und dem englischen König Eduard I. kommt es zu einem Krieg um die englischen Festlandsbesitzungen in Frankreich (Guyenne), der sich bis 1297 hinzieht. Philipp ordnet an, das in Frankreich befindliche Vermögen der Riccardi aus Lucca wegen ihrer Zusammenarbeit mit der englischen Krone (seit 1274 deren wichtigste Kreditgeber) zu beschlagnahmen.
- Portugal unter König Dionysius und England schließen den ersten einer Reihe von Handelsverträgen. Die „Anglo-Portugiesische Allianz“ gilt als die älteste Handelspartnerschaft zwischen zwei Staaten, die immer noch fortbesteht.
Urkundliche Ersterwähnungen
- Erste urkundliche Erwähnung von Bellach, Brünisried, Ebenheid, Krün, Niedergösgen, Rolle, Saignelégier und Utzenfeld.
- Magdeburg erwirbt das Schultheißenamt vom Erzbistum.
- München erhält das Stadtrecht.
Wirtschaft
- Gaichatu, Herrscher der mongolischen Ilchane in Persien, versucht die durch seinen extravaganten Lebensstil und eine Rinderpest entleerte Staatskasse durch die Emission von zusätzlichem Geld wieder zu füllen. Am 13. August lässt er verkünden, dass jeder, der das neue „Papiergeld“ nicht akzeptiere, mit dem Tode bestraft werde.
- Oktober bis November: Im Iran sind gedruckte längliche Geldscheine mit chinesischem Aufdruck und dem mohammedanischen Glaubensbekenntnis in arabischer Schrift im Umlauf.
Religion
Papstwahl
- 5. Juli: Eremit Pietro del Murrone wird nach zweijähriger Sedisvakanz vom Konklave in Perugia zum Papst gewählt. Der fast 85-jährige Eremit steht im Ruf der Heiligkeit und wird bekannt durch einen Brief an die versammelten Kardinäle, den er als Haupt seiner Benediktinerkongregation geschrieben hat, und in welchem er sie auffordert, endlich zur Wahl zu schreiten. Nach einigen Tagen akzeptiert er trotz seiner Bedenken die Wahl. Dem Vorbild Christi am Palmsonntag folgend, reitet er am 28. Juli auf einem Esel in die Stadt L’Aquila ein, wo er den Namen Coelestin V. annimmt und in der von ihm gegründeten Kirche Santa Maria di Collemaggio, die inzwischen Hauptkirche seines Ordens ist, am 29. August gekrönt wird. Anschließend gerät er unter den Einfluss von Karl II., der ihn nach Neapel holt.
- 27. September: Der Papst bestätigt die Regel des Cölestinerordens.
- 13. Dezember: Papst Coelestin V., der mit seinem Amt hoffnungslos überfordert ist, dankt fünf Monate nach seiner Wahl freiwillig ab. Zuvor hat er noch eine Konstitution über die Abdankung eines Papstes erlassen. Dazu sieht er sich durch den Widerstand des Volkes veranlasst, das mit einer Demonstration vor dem Amtssitz des Papstes dessen Demission verhindern will. Nach Erlass der Konstitution legt Coelestin die päpstlichen Insignien nieder und tauscht die päpstlichen Gewänder wieder gegen die Mönchskutte.
- 24. Dezember: Die Kardinäle wählen Benedetto Caetani zum Papst, der sich für den Namen Bonifatius VIII. entscheidet. Als erste Amtshandlung versucht er seinen Vorgänger inhaftieren zu lassen, um einer möglichen Kirchenspaltung zuvorzukommen. Coelestin kann jedoch bei seiner Überführung nach Neapel entkommen und flieht über Sant’Onofrio nach Rodi Garganico.
Sonstiges
- 18. April: Meister Eckhart hält anlässlich des Osterfestes eine Predigt mit dem Thema: Pascha nostrum (erstes urkundlich gesichertes Datum). Nach der Rückkehr nach Erfurt wird er Prior des Dominikanerkonvents und Vikar der Ordensnation Thuringia. Dort entstehen bis 1298/1300 die Reden der Unterweisung.
- Das Bistum Freising wird zum Hochstift erhoben.
- Der Franziskaner Johannes von Montecorvino erreicht nach dem Tod des Kublai Khan Peking.
- Der Dominikaner Dietrich von Freiberg wird zum Generalvikar des Ordens ernannt.
- Der Dominikaner, Inquisitor und Ordensschriftsteller Bernhard Gui lehrt Theologie in Castres.
Natur und Umwelt
- Deutschland: feucht-warme Sommerwitterung
Geburtsdatum gesichert
- 14. Juli: Obizzo III. d’Este, Herr von Ferrara und Modena († 1352)
- 18. März: Heinrich VI., Herzog von Breslau († 1335)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Hugo IV., König von Zypern († 1359)
- Hugo V., Herzog von Burgund († 1315)
- Kusunoki Masashige, japanischer Volksheld († 1336)
- Simonida, byzantinische Prinzessin († 1340)
- Hermann von Wickede I, Bürgermeister von Lübeck († 1367)
Todesdatum gesichert
- 2. Februar: Ludwig der Strenge, Herzog von Bayern und bei Rhein (* 1229)
- 18. Februar: Kublai Khan, mongolischer Herrscher (* 1215)
- 17. April: Rudolf von Bern, kindliches Mordopfer und Anlass zu einem Pogrom gegen die Berner Juden (* um 1290)
- 3. Mai: Johann I. von Brabant, Herzog von Brabant (* 1252/1253)
- 26. Oktober: Bogo de Clare, englischer Geistlicher (* 1248)
- 26. November: Albrecht von Ramstein, Abt des Bodenseeklosters Reichenau
- 25. Dezember: Mestwin II., Fürst und Herzog von Ostpommern (* um 1220)
Genaues Todesdatum unbekannt
- nach April: Ogerio Alfieri, italienischer Politiker und Chronist
- Philip Burnell, englischer Adeliger
- Guittone d’Arezzo, italienischer Dichter (* um 1250)
- Heinrich von Stretelingen, Angehöriger eines Rittergeschlechts am Thunersee und Minnesänger (* 1258)
- Brunetto Latini, italienischer Staatsmann, Gelehrter und Schriftsteller (* um 1220)
Gestorben um 1294
- um 1294: Roger Bacon, englischer Franziskaner und Philosoph (* um 1220)
Weblinks
Commons: 1294 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Meister Eckhart und seine Zeit: Johannes von Erfurt