Die Egmont Ehapa Verlag GmbH in Berlin, gegründet unter dem Namen Ehapa-Verlag, ist einer der führenden deutschen Comicverlage.
Im Jahr 1878 öffnete Egmont Harald Petersen in Kopenhagen eine eigene Druckerei, die den Grundstock für den Verlag bilden sollte. Der erste große Erfolg war die Familienzeitschrift Hjemmet 1904, die noch heute in Skandinavien existiert. Im Jahr 1914, zur Einweihung eines großen Druckereigebäudes, dem Gutenberghus, erhielt Egmont den Titel der königlichen Hofdruckerei.
1948 gelang es dem Verlag, sich die Rechte an den Disney-Comics für viele europäische Länder zu sichern. 1951 wurde mit Ehapa ein deutscher Ableger gegründet. Der Name Ehapa leitet sich aus den Initialen des Firmengründers Egmont Harald Petersen ab. Der Verlagssitz war über Jahrzehnte in Stuttgart bzw. Filderstadt, um die Jahrtausendwende nach Berlin verlegt. Teile des Verlags befinden sich nach wie vor in Filderstadt.
Zu den bekanntesten von Ehapa vertriebenen Comicserien gehören Disney-Comics wie Micky Maus (seit 1951) und Lustiges Taschenbuch (seit 1967), Asterix (seit 1968), Lucky Luke (seit 1977, zuvor bei "Koralle"), Werner (seit 2004, zuvor bei "Achterbahn") und Hotze (seit 2005).
1991 wurde der Reiner Feest Verlag aufgekauft. Unter diesem Label erschien im Februar 1994 mit Appleseed der erste Manga des Verlagshauses. Weitere Manga folgten, doch der große Durchbruch gelang erst 1997 mit Sailor Moon.
Aktuell: Der ehemalige Egmont Ehapa-Verleger Klaus M. Mrositzki starb mit 61 Jahren nach mehr als vierzig Berufsjahren und einem dreijährigen Ruhestand am 21. Februar nach schwerer Krankheit in Hamburg, "ein Urgestein des Comic-Marktes", wie ein führendes deutsches Fachmagazin ihn einmal beschrieb, davor u.a. bei Hoffmann und Campe, zuletzt Objektmarketing "Merian"; dann Carlsen für Kinderbücher, auch die Comics. Der Vestorbene hat den fantastischen Bildgeschichten von Tim und Struppi, Donald und Mickey sowie Asterix und Obelix ein Entrée im deutschsprachigen Buchhandel verschafft. Egmont Ehapa avancierte durch ihn zu einem der großen Comic-Buchverlage in Deutschland. Kein anderes Verlagsprogramm wurde in den neunziger Jahren häufiger mit dem renommierten Max-und-Moritz-Preis Erlangen, dem deutschen "Comic-Oscar" ausgezeichnet. Früh erkannte Mrositzki das Potenzial der japanischen Manga, galt "als die Inkarnation des aufrechten Gangs", schrieb die deutsche Fachpresse vor drei Jahren aus Anlass seines Rückzugs aus dem Berufsleben. (Bbl. Online, 2/2006)