Vienenburg

Stadtteil von Goslar, ehemals selbständige Gemeinde
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Vienenburg ist eine Kleinstadt im Landkreis Goslar in Niedersachsen, Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte
Vienenburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vienenburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 57′ N, 10° 34′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03153013Koordinaten: 51° 57′ N, 10° 34′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Goslar
Höhe: 141 m ü. NHN
Fläche: 71,14 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03153013 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 38690
Vorwahl: 05324
Kfz-Kennzeichen: GS, BRL, CLZ
Gemeindeschlüssel: 03 1 53 013
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Goslarer Straße 9
38690 Vienenburg
Website: www.vienenburg.eu
Bürgermeisterin: Astrid Eltner (SPD)
Lage der Stadt Vienenburg im Landkreis Goslar
KarteClausthal-ZellerfeldBraunlageClausthal-ZellerfeldClausthal-ZellerfeldSeesenLiebenburgLangelsheimGoslarGoslarBraunlageBraunlageBad HarzburgLangelsheimClausthal-ZellerfeldLandkreis GoslarNiedersachsenLandkreis WolfenbüttelSalzgitterLandkreis WolfenbüttelLandkreis HildesheimLandkreis NortheimLandkreis GöttingenThüringenSachsen-Anhaltgemeindefreies Gebiet Harz
Karte

Geografie

Lage

Die Stadt liegt im nordwestlichen Harzvorland rund 11 km (Luftlinie) nordöstlich von Goslar an der Einmündung der Radau in die Oker bzw. am Vienenburger See, der direkt an den Harly-Wald grenzt.

Nachbargemeinden

Die nächstgrößeren Orte sind die Kreisstadt Goslar, die Stadt Bad Harzburg und die Samtgemeinde Schladen. Im Osten grenzt die Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck an.

Stadtgliederung

Geschichte

Vienenburg wurde erstmals 1306 urkundlich genannt. Seit 1935 hat es Stadtrechte.

Auf eine Anfang des 13. Jahrhunderts durch Kaiser Otto IV. errichtete und 1291 zerstörte Burg (Harliburg), folgte um 1300 durch die Grafen von Wernigerode ein Burgbau „up de Viene“; seit 1803 Domäne.

Bis 1941 gehörte Vienenburg wie der gesamte Landkreis Goslar zur preußischen Provinz Hannover und wurde dann in das Land Braunschweig umgegliedert[2], das 1946 in Niedersachsen aufging.

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Immenrode, Lengde, Lochtum, Weddingen und Wiedelah eingegliedert.[3]

Am 1. Januar 2014 wird Vienenburg nach Goslar eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

 
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1821 4272
1848 5030
1871 5251
1885 6276
1905 9418
1925 9007
Jahr Einwohner
1933 8890
1939 8790
1946 13.690
1950 14.925
1956 13.325
1961 12.656
Jahr Einwohner
1968 12.598
1970 13.005
1975 12.265
1980 11.637
1985 11.172
1990 11.357
Jahr Einwohner
1995 11.487
2000 11.563
2005 11.234
2010 10.682

(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember)[4]

Religion

 
Katholische Kirche

In Vienenburg befindet sich eine evangelische Kirche, sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde 1912 umgebaut. Ihre Kirchengemeinde gehört zur Propstei Bad Harzburg.

Die katholische Kirche Heilige Familie, 1826-29 auf dem Kattenberg errichtet und 8. Dezember 1829 von Bischof Godehard Joseph Osthaus geweiht, gehört heute zur Pfarrgemeinde Liebfrauen in Bad Harzburg.

Ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas befindet sich am Vienenburger See.

Politik

Stadtratswahl 2011[5]
Wahlbeteiligung: 54,67 % (2006: 59,78 %)
 %
40
30
20
10
0
38,92 %
29,98 %
17,51 %
8,69 %
3,00 %
1,87 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−10,82 %p
−9,45 %p
+17,51 %p
+0,70 %p
+0,18 %p
+1,87 %p

Stadtrat

Der Rat der Stadt Vienenburg setzt sich für die Wahlperiode ab dem 1. November 2011 wie folgt zusammen:

SPD: 10 Sitze
CDU: 8 Sitze
Bürger für Vienenburg: 5 Sitze
GAW: 2 Sitze
NPD: 1 Sitz

Die Stadträte von Goslar und Vienenburg haben im Dezember 2012 die Eingemeindung von Vienenburg nach Goslar am 1. Januar 2014 beschlossen.[6]

Städtepartnerschaften

Es besteht eine Partnerschaft mit der schottischen Stadt Forres.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wegen der günstigen geographischen Lage Vienenburgs im Vorland des Harzes ist die Stadt ein beliebter Ausgangsort für seine Erkundung. Darüber hinaus bietet Vienenburg viele touristische Attraktionen, die Vienenburg zu einem Naherholungsgebiet machen.

Der weitläufige Vienenburger See und der Harlyturm auf dem Harlyberg, der sich im Mischwald des Harly-Walds befindet, laden zum Wandern ein. Darüber hinaus besitzt Vienenburg Freizeitangebote in Form eines Freibads, eines Ruder- und Tretbootverleihs sowie weitläufiger Angelsport-Möglichkeiten.

Das Kloster Wöltingerode liegt im gleichnamigen Stadtteil und ist die touristische Hauptattraktion der Stadt Vienenburg. Neben der Besichtigung der im Jahre 1174 gegründeten Klosteranlage mit Barockkirche ist eine Besichtigung der historischen Brennerei möglich.

Eine weitere Sehenswürdigkeit Vienenburgs ist das älteste noch erhaltene Bahnhofsgebäude Deutschlands aus dem Jahre 1840, das heute ein Eisenbahnmuseum beheimatet. Der Kulturverein Vienenburg präsentiert regelmäßig Künstler aus ganz Europa. Das Heimatmuseum hat eine umfangreiche Sammlung über die Geschichte der Stadt Vienenburg zusammengetragen. Außerdem sind drei Buchbände über die Geschichte der Stadt erschienen, die vom Heimatpfleger Herbert Müller verfasst wurden. Bis in die 1980er Jahre wurde in Vienenburg der Goldene Högen als Preis an herausragende Persönlichkeiten und Künstler verliehen.

Die Freiwillige Feuerwehr Vienenburg wurde 1892 als Freiwillige Turnerfeuerwehr Vienenburg gegründet. Heute existieren insgesamt sechs eigenständige Feuerwehren, die die Stadtfeuerwehr bilden. Außerdem sind in Vienenburg Pfadfinder sowie der Fußball-Verein FG 16 Vienenburg/Wiedelah (SG Vienenburg/Lochtum) vertreten. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer aktiver Vereine im sportlichen und kulturellen Bereich.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor Vienenburgs ist der Tourismus. Neben dem Tourismus sind weitere wichtige Wirtschaftsfaktoren die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie. Bekannt ist die 1921 gegründete „Käserei August Loose“ . Sie machte den Harzer Käse beziehungsweise Harzer Roller deutschlandweit bekannt. Seit dem Jahre 2004 gehört die Käserei Loose der Unternehmensgruppe Theo Müller an. Seit dem wird der Harzer Käse nicht mehr in Vienenburg hergestellt. Harzer Käse wird seitdem in Sachsen produziert.

Zwischen 1884 und 1930 wurde im Kaliwerk Vienenburg Kalisalz gefördert. Die Förderung wurde nach einem Grubenunglück eingestellt.

Verkehr

 
Bahnsteig des Vienenburger Bahnhofs

Vienenburg liegt an den Bundesstraßen 82 (Anbindung an die A 7 Hannover/Kassel) und 241 (Goslar) sowie der Autobahn 395 (Anbindung an die A 2; Braunschweig, Berlin/Dortmund) und der B 6/B 6n (Anbindungen zur A 14 Halle/LeipzigMagdeburg und nach Goslar sowie Bad Harzburg).

Der Bahnhof Vienenburg ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Von Vienenburg führen Eisenbahnstrecken in vier Richtungen: nach Norden in Richtung Braunschweig, nach Südosten in Richtung Halberstadt–Halle, nach Süden in Richtung Bad Harzburg und nach Südwesten in Richtung Oker–Goslar. Die stündliche Regionalbahn von Braunschweig fährt abwechselnd weiter nach Bad Harzburg oder Oker–Goslar. Richtung Halberstadt–Halle verkehren stündlich Züge, abwechselnd der HarzElbeExpress (HEX) Vienenburg–Halle und der Regionalexpress Hannover–Bad Harzburg–Vienenburg–Halle. Alle diese Züge (bis auf den HEX der Connex-Gruppe) betreibt die DB Regio AG. Freitags, samstags und sonntags verkehrt zudem der Harz-Berlin-Express (Connex-Gruppe) auf der Strecke Vienenburg–Berlin Ostbahnhof. Die ehemalige Güterstrecke nach Langelsheim wurde Opfer der deutschen Teilung und nicht wieder aufgebaut. Ab 2014 sollte Vienenburg zudem von der RegioStadtBahn Braunschweig bedient werden.

Bildung

Vienenburg besitzt neben einer Grundschule auch eine Hauptschule und eine Realschule sowie eine Schule für Lernhilfe und für geistig Behinderte. Andere weiterbildende Schulformen befinden sich in der Kreisstadt Goslar und Bad Harzburg.

Außerdem existiert die Marie Moelhoff-Barclay-Stiftung, die von der am 25. Dezember 1868 in Vienenburg-Wöltingerode geborenen und am 5. April 1939 in Narbert, Pennsylvania (USA), verstorbenen Marie Moelhoff-Barclay ins Leben gerufen wurde. Sie fördert die Ausbildung und Gesundheit junger Mädchen und Frauen unter 30 Jahren, die Einwohnerinnen der Stadt Vienenburg sein müssen. Gefördert werden die gymnasiale Schulbildung und das Studium an Fachhochschulen oder Universitäten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben

  • Loriot (1923–2011), Humorist, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Vienenburg
  • Birgit Arnold (* 1952 in Wiedelah), Politikerin (FDP/DVP), Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg, ging in Vienenburg zur Schule
Commons: Vienenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Vienenburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. | Verordnung über Gebietsbereinigungen im Raume der Hermann-Göring-Werke Salzgitter
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 270.
  4. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen. Abgerufen am 19. Mai 2013.
  5. http://www.vienenburg.eu/fileadmin/dokumente/Wahlergebnis_Rat_2011_endg..pdf
  6. Die Goslarsche.de
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