Marstallmuseum Nymphenburg

Museum in Deutschland
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Das Marstallmuseum im Schloss Nymphenburg in München ist in den ehemaligen Stallungen im Südteil des Schlosses untergebracht. Es zählt zu den bedeutendsten höfischen Kutschensammlungen weltweit. Der Bestand zeigt einen Fuhrpark aus der Zeit der bayerischen und pfälzischen Kurfürsten und Könige des Hauses Wittelsbach. Die Sammlung gibt mit Ausstellungsstücken aus Deutschland, Frankreich und England einen umfangreichen Überblick über die Entwicklung der Kutschen vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Marstallmuseum Nymphenburg
Marstallmuseum Nymphenburg

Geschichte

Ähnlich wie am Wiener Hof wurden die reichhaltigen Bestände der Wittelsbacher bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestellt. Nach Ende der Monarchie wurden die verbleibenen hochwertigen Exponate ab 1923 in der ehemaligen Hofreitschule am Marstallplatz ausgestellt. Dieses östlich der Münchner Residenz gelegene Areal, wurde am 24./25. April 1944 durch Luftangriffe weitgehend zerstört. Bereits zuvor, 1941, war die Sammlung nach Schloss Nymphenburg ausgelagert worden. So befindet sich das heutige Marstallmuseum in den Räumen der ehemaligen Hofstallungen im Südtrakt von Schloß Nymphenburg. Es wurde 1952 eröffnet. 1986 erfolgte eine Sanierung und Neukonzeption.

Bestandteile der Sammlung

Die Sammlung gliedert sich in folgende Gruppen:

  • Kutschen
  • Galawagen (Imperialwagen, Krönungskarossen, Galaberlinen, Leichenwagen)
  • Alltagswagen (Stadtwagen, Parkwagen Reisewagen)
  • Freizeitwagen (Gartenwagen, Selbstkutschierwagen, Jagdfahrzeuge, Kinderkutschen)
  • Schlitten (Prunkschlitten, Kinderschlitten, Musikschlitten)
  • Galasänften und Tragsessel
  • ein Karussell
  • Geschirre, Sattelzeug, Schabracken usw.
  • Gemälde, Graphiken, historische Fotografien
  • das für die Nachwelt präparierte Lieblingspferd König Ludwigs II, Cosa Rara

Paradestücke sind der Prunkwagen des Kurfürsten Karl Albrecht, den er anlässlich seiner Krönung zum Kaiser Karl VII. 1742 benutzte und die beiden Krönungswagen von König Maximilian I. Joseph. Im privaten Auftrag König Ludwigs II. erstellt, gelangten die fünf Prunkwagen bzw. Schlitten erst nach dessen Tod im Jahre 1886 in die Sammlung. Die Portraitgalerie seiner „Leibreitpferde“, die Ludwig II. durch den Maler Friedrich Wilhelm Pfeiffer erstellen ließ, ist ebenfalls vertreten. Weniger aufwendig, aber dafür sehr elegant sind die Kutschen aus der Zeit des Prinzregenten Luitpold. Seit 2012 kann der neu restaurierte Herkules-Rennschlitten des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel bestaunt werden.

Im Obergeschoss befindet sich neben weiteren Exponaten auch die Porzellansammlung der Sammlung Bäuml mit Exponaten der Porzellanmanufaktur Nymphenburg aus drei Jahrhunderten.

Literatur

  • Rudolf H. Wackernagel, Staats- und Galawagen der Wittelsbacher, München 2001
  • Der Krönungswagen Kaiser Karls VII., Wahl und Krönung in Frankfurt am Main, Dachau 1992
  • Marstallmuseum in München, Hofwagenburg und Sattelkammer, München, 1923
  • Marstallmuseum in Schloß Nymphenburg, Amtlicher Führer, 1995
Commons: Marstallmuseum Nymphenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 9′ 21,1″ N, 11° 30′ 19,7″ O