Der Spitalacker ist ein Quartier der Stadt Bern und gehört zum Stadtkreis V Breitenrain-Lorraine. Seit dem Mittelalter lag nördlich der Altstadt auf der anderen Seite der Aare ein grosses landwirtschaftliches genutztes Grundstück. Es war im Besitz des Burgerspitals des Stadt Bern, was ihm den Namen «Spitalacker» eintrug. Mit dem Stadtwachstum im 19.Jahrhunderts entstand nördlich dieser Freifläche das rasch wachsende Breitenrain-Quartier. Die Nähe der Stadt legte eine Überbauung der Fläche nahe. Der Volksbeschluss zum Bau der Kornhausbrücke, der am 23. Oktober 1892 angenommen wurde, beinhaltete auch die Bebauung des Spitalackers. So entstand eines der ersten am Reissbrett geplanten Quartiere der Stadt Bern.
Spitalacker Statistischer Bezirk von Bern | |
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Koordinaten | 600917 / 200442 |
Einwohner | 6993 ( 2010) |
Postleitzahl | 3013 |
Stadtteil | Breitenrain-Lorraine |
Das Zentrum bildet der Viktoriaplatz, von dem die Strassen sternförmig wegführen. Seine Hauptzufahrt ist die Achse Kornhausbrücke-Kornhausstrasse, die das architektonische Gegenstück zum Helvetiaplatz im Kirchenfeld bildet. Die Stadt Bern wollte hier das Bundesarchiv erstellen, was aber durch die Bern-Land-Company verhindert wurde, weil sich diese grosse Teile des Baulandes gesichert hatte. Der erste Bebauungsplan des Viktoriaplatzes mit Brückenzufahrt wurde 1904 durch die städtische Baudirektion erstellt. Diesem folgte 1907 ein Änderungsvorschlag des Bernischen Ingenieur- und Architekturvereins (SIA).
Die beiden Hochstrassen parallel zu ansteigenden Kornhausstrasse wurden wie der Viktoriaplatz zwischen 1910 und 1920 bebaut. Das Gebiet zwischen Viktoriaplatz und Nordring wurde 1909 bebaut und wird auch das Viktoria-Quartier genannt. Infolge der hohen Zinslasten nach der Erstellung erhielt es auch den Übernamen „Hypotekenfriedhof“. Das eigentliche Spitalackerquartier zwischen Viktoriastrasse und Schänzlistrasse wurde zwischen 1926 und 1933 erbaut.
Literatur
- INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1921, Band 2, Basel, Bellinzona, Bern, Orell Füssli 1986, ISBN 3-280-01716-5, Seiten 423-426.