„Korrumpierungseffekt“ – Versionsunterschied
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Deci<ref name="DEC">Deci, E. L. (1971). Effects of externale mediated rewards on intrinsic motivation. ''Journal of Personality and Social Psychology, 18'', 105 – 115.</ref> lieferte erste experimentelle Bestätigungen zum Korrumpierungeffekt. Eine Meta-Analyse mit 128 Studien<ref name="DEC2">Deci, E. L., Koestner, R., & Ryan, R. M. (1999). A meta-analytic review of experiments examining the effects of extrinsic rewards on intrinsic motivation. ''Psychological Bulletin, 125'', 627-668. [http://www.psych.rochester.edu/SDT/documents/1999_DeciKoestnerRyan_Meta.pdf Artikel online] (PDF-Datei; 7MB).</ref> zeigte 1999 bedeutsame negative Effekte aufgrund von Belohnungen, eingeschränkter Autonomie und externer Verhaltenskontrolle auf die intrinsische Motivation.
Intrinsische Motivation kann nur korrumpiert werden, wenn sie vorhanden ist. Je leichter die Person in den regressiven Steuerungsmodus gebracht werden kann, desto stärker werden die Korrumpierungsbedingungen wirken. Ist die [[Top-down-Steuerung]] intakt, können Belohnungen intrinsisch motivierender Tätigkeiten die Motivation weniger beeinträchtigen als in [[Regression (Psychologie)|Zuständen]] die von Erregung, Ängstlichkeit oder Stress geprägt sind. Jemand der weniger selbstkongruent handelt, wird eher vom [[Flow (Psychologie)|persönlichen Sinn einer Tätigkeit]] abgelenkt und ist manipulierbarer durch einzelne Anreize auch wenn sie für das eigene Wertesystem unwichtig sind oder es verletzen.
Das Korrumpierungsphänomen deutet auf einen Gesichtspunkt der Ausgeglichenheit zwischen grund und top Steuerungsebenen: Die Hintergrundsaktivierung der Systeme muss die intrinsische Motivation genügend speisen (z. B. durch Sinnstiftung, [[Kongruenz (Psychotherapie)|Selbstkongruenz]] o.a.), da ansonsten bei zu geringem Hintergrundsbewusstsein für die intrinsische Motivationslage die Belohnung die erwarteten positive Wirkung entfalten kann (vgl. Cameron et al., 2001)<ref name="Kuhl2008">Kuhl, Julius 2009 (im Druck). Motivation und Persönlichkeit: Interaktionen psychischer Systeme. Göttingen: Hogrefe.</ref>.
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