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== Rezeption ==
 
=== Quelllen ===
Aufgrund der Propaganda Octavians im Bürgerkrieg, die die ganze spätere Überlieferung dominiert, ist es kaum möglich, ein verlässliches Bild von Person und Politik des Marcus Antonius zu gewinnen. Der Vorwurf, er habe, von Kleopatras Liebeskünsten umgarnt, die römischen Tugenden verraten, um eine orientalische [[Despotie]] zu errichten, ist sicher übertrieben. Durch seine Beziehung zu Kleopatra ist Marcus Antonius in Literatur und Kunst eingegangen (insbesondere in [[William Shakespeare]]s Dramen ''[[Julius Cäsar (Drama)|Julius Cäsar]]'' und ''[[Antonius und Cleopatra]]'').
 
Zeitgenössische Quellen zum Leben des Antonius stellen Bemerkungen Ciceros in seinen Briefen an Freunde und [[Titus Pomponius Atticus|Atticus]] sowie seine ''Philippischen Reden'' dar, ferner Caesars Ausführungen vor allem in seinem ''Bürgerkrieg''. Plutarch schrieb eine ausführliche Biographie über Antonius, die er zum Leben des [[Demetrios I. Poliorketes]] in „Parallele“ setzte. Beide dargestellten Männer wertete der Biograph als keine positiven ethischen Vorbilder für Politiker. Weitere Nachrichten über Antonius liefert Plutarch in seinen Viten von Caesar, Cicero und Brutus. Sueton bringt mancherlei Informationen über Antonius in seinen Lebensbeschreibungen von Caesar und Augustus, etwa Bruchstücke seiner Korrespondenz. An erhaltenen antiken Geschichtswerken ist außer Caesar insbesondere das 2. bis 5. Buch von Appians ''Bürgerkrieg'' und das 41. bis 51. Buch von Cassius Dios ''Römischer Geschichte'' sowie die kürzere Darstellung des Velleius Paterculus heranzuziehen. Flavius Josephus berichtet im 14. und 15. Buch seiner ''Jüdischen Altertümer'' über Antonius’ Beziehungen zu Herodes. Dagegen ist die ausführliche Darstellung des Livius für das 1. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr vorhanden, sondern nur noch knappe Zusammenfassungen seiner [[Epitome (Auszug)|Epitomatoren]] wie [[Florus]] und [[Orosius]].
 
=== Moderne Forschung ===
Die moderne Forschung sucht die von der augusteischen Propaganda zugedeckte wahre Persönlichkeit von Antonius wenigstens ansatzweise herauszuschälen. Der Althistoriker Helmut Halfmann vertritt in seiner Antonius-Biographie die Meinung, dass Antonius bis zum Schluss durch und durch ein Römer geblieben sei, der stets Caesar als Vorbild betrachtet habe. Sein Auftreten im Osten habe sich immer im Rahmen der auch von anderen römischen Statthaltern geübten Herrschaftspraxis und -repräsentation bewegt. Es sei seine Absicht gewesen, nach Ablauf des Triumvirats 32 v. Chr. durch die Abhaltung eines Triumphes über Armenien wieder Präsenz in Rom zu zeigen. Dies habe Octavian als Bedrohung seiner Herrscherstellung in Italien empfunden und durch geschickte Propaganda – dass Antonius ein willenloser Liebhaber Kleopatras und entarteter Römer sei – und durch seinen anschließenden militärischen Sieg verhindert. Das von Octavian geformte Zerrbild des Antonius sei von der geschichtlichen Überlieferung noch weiter ausgebaut worden.
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* [[Michele Peyramaure]]: Kleopatra, hist. Roman, Knaur, München, 1999, ISBN 3-426-63112-1
* [[Dietrich Oldenburg]]: Tod eines Leitwolfes, Roman, Haag und Herchen, Frankfurt, 2007, ISBN 978-3-89846-439-0
 
=== Quelllen ===
Aufgrund der Propaganda Octavians im Bürgerkrieg, die die ganze spätere Überlieferung dominiert, ist es kaum möglich, ein verlässliches Bild von Person und Politik des Marcus Antonius zu gewinnen. Der Vorwurf, er habe, von Kleopatras Liebeskünsten umgarnt, die römischen Tugenden verraten, um eine orientalische [[Despotie]] zu errichten, ist sicher übertrieben. Durch seine Beziehung zu Kleopatra ist Marcus Antonius in Literatur und Kunst eingegangen (insbesondere in [[William Shakespeare]]s Dramen ''[[Julius Cäsar (Drama)|Julius Cäsar]]'' und ''[[Antonius und Cleopatra]]'').
 
Zeitgenössische Quellen zum Leben des Antonius stellen Bemerkungen Ciceros in seinen Briefen an Freunde und [[Titus Pomponius Atticus|Atticus]] sowie seine ''Philippischen Reden'' dar, ferner Caesars Ausführungen vor allem in seinem ''Bürgerkrieg''. Plutarch schrieb eine ausführliche Biographie über Antonius, die er zum Leben des [[Demetrios I. Poliorketes]] in „Parallele“ setzte. Beide dargestellten Männer wertete der Biograph als keine positiven ethischen Vorbilder für Politiker. Weitere Nachrichten über Antonius liefert Plutarch in seinen Viten von Caesar, Cicero und Brutus. Sueton bringt mancherlei Informationen über Antonius in seinen Lebensbeschreibungen von Caesar und Augustus, etwa Bruchstücke seiner Korrespondenz. An erhaltenen antiken Geschichtswerken ist außer Caesar insbesondere das 2. bis 5. Buch von Appians ''Bürgerkrieg'' und das 41. bis 51. Buch von Cassius Dios ''Römischer Geschichte'' sowie die kürzere Darstellung des Velleius Paterculus heranzuziehen. Flavius Josephus berichtet im 14. und 15. Buch seiner ''Jüdischen Altertümer'' über Antonius’ Beziehungen zu Herodes. Dagegen ist die ausführliche Darstellung des Livius für das 1. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr vorhanden, sondern nur noch knappe Zusammenfassungen seiner [[Epitome (Auszug)|Epitomatoren]] wie [[Florus]] und [[Orosius]].
 
== Literatur ==
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== Weblinks ==
 
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