„Wladimir Michailowitsch Besobrasow“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Linkvorschlag-Funktion: 3 Links hinzugefügt. |
|||
Zeile 4:
== Leben ==
=== Herkunft ===
Er war der Sohn des Petersburger Bezirksvorstandes und kaiserlichen Kammerherrn Graf Michail Alexandrowitsch Besobrasow (1815–1879) und seiner Frau Olga Grigorjewna, geborene Gräfin Nostitz (1828–1894). Jüngerer Bruder des Staatssekretärs Alexander Michailowitsch Besobrasow (1853–1931), Enkel (väterlicherseits) des Senators Alexander Michailowitsch Besobrasow (1784–1871) und Enkel (mütterlicherseits) des Generals Karl von Nostitz-Jänkendorf (1781–1838), Urenkel des Generals Graf [[Fjodor Grigorjewitsch Orlow]] (1741–1796).
=== Militärkarriere ===
Zeile 15:
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kommandierte er die Gardetruppen im Rahmen der [[4. Armee (Russisches Kaiserreich)|4. Armee]] unter General [[Alexei Jermolajewitsch Ewert|Ewert]] in der [[Schlacht in Galizien]]. Das Korps deckte Ende August 1914 vom westlichen Weichselufer das Vorgehen der russischen 4. Armee aus dem Raum [[Lublin]] nach Süden. Am 6. September konnten seine Truppen den Vorstoß des österreichisch-ungarischen X. Korps bei Targawki stoppen und zurückwerfen, für diese Leistung wurde er mit dem Militärorden des Heiligen Georg ausgezeichnet. Während der [[Schlacht bei Krakau|Schlacht zwischen Krakau]] und [[Tschenstochau]] (November 1914) konnten seine Truppen den feindlichen Durchbruch an der Naht zwischen der russischen 4. und [[9. Armee (Russisches Kaiserreich)|9. Armee]] verhindern. Bis zum Ende des Jahres 1914 fungierte Besobrasows Korps (1. und 2. Garde-Division und Garde-Schützenbrigade) als Reserve der mittleren Front im Raum [[Warschau]]. Am 15. Dezember 1914 wurde er zum Generaladjutanten des Zaren ernannt.
Im Frühjahr 1915 war das Gardekorps der [[12. Armee (Russisches Kaiserreich)|12. Armee]] und ab Juni 1915 der [[3. Armee (Russisches Kaiserreich)|3. Armee]] unter General [[Leonid Lesch]] zugeteilt. Während der Schlacht von [[Krasnystaw|Krasnostaw]] (16. bis 18. Juli 1915) standen seine Truppen dem preußischen [[Gardekorps]] gegenüber. Er widersetzte sich dem [[Großer Rückzug|Großen Rückzug]] der Armee und wurde am 25. August 1915 dem Oberbefehlshaber zur Verfügung gestellt. Am 26. November 1915 wurde er nach der Aufstellung des II. Gardekorps, das mit dem Garde-Kavalleriekorps verschmolzen wurde, zum Kommandeur dieser Reserve-Einheit ernannt, welcher zunächst bei der [[Nordwestfront (Rote Armee)|Nordwestfront]] im Raum Wolochisk ? konzentriert wurde.
Am 2. Juni 1916 wurde er Kommandant aller Garde-Truppen. Am 26. Juni beschloss die [[Stawka]] den [[Hauptschlag]] der Südwestfront unter General [[Alexei Brussilow]] durch den Einsatz der [[Besondere Armee (Russisches Kaiserreich)|Besonderen Armee]], deren Oberbefehl General Besobrasow übertragen wurde, zu unterstützen. Bei der [[Brussilow-Offensive]] wurden General Besobrasow im August 1916 auch die 3. Armee und der rechte Flügel der [[8. Armee (Russisches Kaiserreich)|8. Armee]] (I. und XXXV. Armeekorps und V. Kavalleriekorps) als eigenständige Armeegruppe unterstellt. Die zum Durchbruch auf [[Kowel]] angesetzte Besondere Armee war aus dem I. Gardekorps (General der Kavallerie [[Pawel Alexandrowitsch Romanow|Großfürst Paul]]) und dem II. Gardekorps (General der Kavallerie [[Gergi Ottowitsch Rauch|Rauch]]) und Garde-Kavalleriekorps (General der Kavallerie [[Hüseyn Xan Naxçıvanski|Hussein Khan Nachtschiwanski]]) gebildet. Obwohl die Armeegruppe Besobrasow etwa 20.500 Gefangene einbringen konnte, war sie nicht in der Lage, die gegnerische [[Heeresgruppe Linsingen]] am 3. August zu durchbrechen.
Nach schwieriger Umgruppierung startete Besobrasow am 8. August 1916 einen zweiten Angriff: das zusätzlich unterstellte XXX. Armeekorps wurde gestoppt und das I. Armeekorps wurde mit einem Verlust von etwa 4000 Soldaten zurückgeschlagen. Das I. Gardekorps hatte beim Angriff aus dem Kuckhara-Wald große Verluste erlitten und musste sich ebenfalls zurückziehen. Das russische II. Garderkorps versuchte am 9. August vergeblich aus dem westlichen [[Stochod]]-Brückenkopf bei Witoniez hervorzubrechen, am 11. August musste die Offensive endgültig eingestellt werden. Die Besondere-Armee wurde an die Westfront verlegt, General der Kavallerie Besobrasow wurde am 14. August von seinem Kommando abberufen, verblieb aber im Hauptquartier des Zaren. Am 28. Februar 1917 forderte er in Sankt Petersburg vergeblich entschlossenes Handeln gegenüber den Aufständischen. Nach der [[Oktoberrevolution|Oktoberrevolution von 1917]] floh er nach Kopenhagen und ging dann mit seiner Gattin ins französische Exil nach [[Nizza]].
|