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Weil russische Schiffbauer unerfahren mit Kampfschiffen dieser Größenordnung waren, wurden die Entwürfe von einem Konsortium italienischer, deutscher ([[Blohm + Voss|Blohm & Voss]]) und britischer ([[John Brown & Company]]) Werften und Ingenieure gefertigt; insgesamt 51 Entwürfe wurden begutachtet. Von diesen gelangten zehn in die engere Wahl. Ausgewählt wurde dann ein von Blohm & Voss eingereichter, der aufgrund von Widerständen in der russischen [[Duma]] jedoch nicht zur Ausführung gelangte. Russische Konstrukteure verfertigten einen neuen Entwurf, der starke italienische Einflüsse erkennen ließ und eine Art Zwischentyp aus Schlachtschiff und Schlachtkreuzer mit starker Bewaffnung und mäßigem Panzerschutz anstrebte. Ihr Bau wurde im Jahre 1908 von der russischen Duma bewilligt, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Schiffe auf russischen Werften gebaut werden sollten; bereits 1909 wurden die Schiffe bestellt.
 
Die vier in der [[Admiralitätswerft (Sankt Petersburg)|Admiralitätswerft]] und der [[Baltisches Werk|Baltischen Werft]] in [[Sankt Petersburg]] auf Stapel gelegten und vollendeten Schiffe erhielten die Namen von Schlachten, zwei davon aus dem [[Nordische Kriege|Nordischen Krieg]] unter [[Peter der Große|Peter dem Großen]], die beiden anderen erhielten die Namen von Schlachten aus dem [[Krimkrieg]]. Drei Schiffe waren Ersatzbauten für im [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] verlorene Linienschiffe mit ähnlicher Namensgebung, lediglich das vierte war ein [[Vermehrungsbau]]. Die Ausarbeitung der Konstruktion übernahm die britische Werft John Brown & Company, [[Clydebank]].
 
Aufgrund der zahlreichen Missstände in russischen Werften schritt der Bau nur langsam voran, und die Kosten für die Schiffe erwiesen sich auch deshalb als deutlich höher als ursprünglich geplant. Später sollte festgestellt werden, dass beim Bau auf ausländischen Werften bis zu 40 % der Kosten eingespart worden wären.
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Die Konstruktionspläne verwerteten die im Russisch-Japanischen Krieg gesammelten Erfahrungen aus russischer Sicht. So hatten beispielsweise die russischen Schiffe während der [[Seeschlacht bei Tsushima|Schlacht von Tsushima]] durch Treffer in den ungepanzerten Aufbauten und oberen Rumpfteilen schwere Schäden und hohe Verluste an Besatzungen hinnehmen müssen, so dass der Panzerschutz nun auf einen größeren Teil des Rumpfes ausgedehnt wurde. Die Aufbauten selbst waren im Verhältnis sehr klein, um weniger Zielfläche zu bieten. Die Panzerung fiel jedoch aus Gewichtsgründen dafür deutlich dünner aus als bei anderen Schiffen, der Zitadellpanzer erreichte lediglich eine Stärke von 102 mm und der Gürtelpanzer eine von 203 mm, während die Geschütztürme mit einer 203 mm starken Panzerung genauso unzureichend geschützt waren. Diese Reduzierung wurde auch vorgenommen, um eine größere Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, und tatsächlich waren die Schiffe mit etwa 23 Knoten deutlich schneller als zeitgenössische Schlachtschiffe, aber langsamer als [[Schlachtkreuzer]]. Vorübergehend wurde auch der Einbau von [[Dieselmotor]]en erwogen, jedoch aufgrund bis dato ungenügender Leistungsparameter wieder verworfen.
 
Die Hauptbewaffnung bestand aus zwölf 305-mm-Geschützen in vier Drillingstürmen, die in der sogenannten [[Vittorio Cuniberti|Cuniberti]]-Aufstellung montiert waren: nur der vorderste und der achterste Turm konnten nach vorn bzw. achtern feuern, die beiden anderen standen zwischen den Aufbauten und konnten lediglich nach den Seiten eingesetzt werden. Die [[Mittelartillerie]] zählte sechzehn 120-mm-Geschütze in Einzelkasematten und war damit relativ schwach ausgelegt. Dazu kamen vier unter Wasser montierte 457-mm-Torpedorohre. Da die Türme der schweren Artillerie etwa 200 t schwerer als geplant ausfielen, mussten einige weitere Einsparungen an der Panzerung vorgenommen werden.
 
Die Schiffe der ''Gangut''-Klasse waren für die [[Baltische Flotte]] vorgesehen und erhielten eine entsprechende Ausstattung für die besonderen Verhältnisse in der Ostsee, so war der Bug aller Schiffe als Eisbrecher ausgelegt. Die vollendeten Schiffe bereiteten jedoch einige Probleme; sie galten als unwohnlich und schlecht lüftbar, die Sauberhaltung erwies sich als schwierig, und sie nahmen bei hohen Fahrtstufen viel Wasser über. Auch war die Konstruktion der Kamine verbesserungsbedürftig; die niedrigen Schornsteine unmittelbar hinter dem Brückenturm behinderten die Sicht mit Schwaden von Kohlenrauch und verschmutzten Deck und Aufbauten. Außerdem waren sie bei ihrer Indienststellung eigentlich bereits veraltet, in Bewaffnung und Panzerung waren sie zeitgleich gebauten Schiffen der britischen und deutschen Marinen unterlegen.
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* ''[[Poltawa (Schiff, 1914)|Poltawa]]'' in ''Michail Frunse'' nach [[Michail Wassiljewitsch Frunse]], einem sowjetischen Heerführer
 
Lediglich die ''Oktjabrskaja Revoljuzija'' und die ''Parischskaja Kommuna'' waren während des Bürgerkriegs stets in brauchbarem Zustand, die anderen beiden Schiffe waren durch erlittene Schäden und Vernachlässigung nicht einsatzbereit. Entsprechend wurde die ''Michail Frunse'' nach den 1922 erlittenen Beschädigungen bei einem Großbrand nur noch als [[Hulk (Schiffstyp)|Hulk]] verwendet und anschließend kanibalisiert, und die ''Marat'' 1921, nach Behebung der 1919 erlittenen Beschädigungen durch Torpedotreffer, wieder in Dienst gestellt. Die ''Parischskaja Kommuna'' wurde nach langandauernder Modernisierung 1929 ins [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] verlegt, wo die sowjetische Flotte keine Großkampfschiffe mehr besaß. Die für die russische [[Schwarzmeerflotte]] gebauten Schiffe der [[Imperatriza-Marija-Klasse|''Imperatriza-Marija''-Klasse]] waren durch Unfälle und Kriegseinwirkung verlorengegangen. Auf der Reise erlitt die ''Parischskaja Kommuna'' in einem Sturm schwere Schäden am Vorschiff und musste in [[Brest (Finistère)|Brest]] ins Dock gehen, um repariert zu werden. Der dort eingezogene Not[[steven]] blieb noch einige Jahre bestehen.
 
== Modernisierungen ==