„Göttliche Komödie“ – Versionsunterschied
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Wie Türme ragen Riesen (Vergil nennt [[Nimrod]], [[Ephialtes (Gigant)|Ephialtes]], [[Briareus]], [[Tityos|Tityus]] und [[Typhon (Mythologie)|Typhoeus]]) am Rande des neunten Höllenkreises empor. Auf Bitten Vergils setzt [[Antaios|Antaeus]] die beiden Wanderer auf dem Grund des letzten Höllenkreises ab. Dort büßen die Verräter, bis zum Kopf in einen See eingefroren: in der ''Kaina'' die Verräter an Verwandten und in der ''Antenora'' die politischen Verräter. Die Verräter an Tischgenossen sind rücklings in der ''Tolomea'' eingefroren, sodass ihre zu Kristallen gewordenen Augen sich für immer verschließen. Den Sündern in dieser Zone können schon zu Lebzeiten die Seelen vom Körper geschieden werden. In die leblose Hülle schlüpft dann ein Dämon, der sein Unwesen auf der Welt treibt. In der untersten Höllentiefe, der ''Judecca'', liegen vom Eis völlig bedeckt diejenigen Sünder, die ihren Herrn und Wohltäter verraten haben. Und in ihrer Mitte steckt der Teufel im Eis, in seinen drei Mäulern die Erzverräter [[Judas Iskariot|Judas]], [[Marcus Iunius Brutus|Brutus]] und [[Gaius Cassius Longinus (Verschwörer)|Cassius]] zermalmend. In den meisten deutschen Übersetzungen wird im 118. Vers des vierunddreißigsten Gesangs der Teufel als Luzifer bezeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=z. B.: Dante Alighieri |Titel=Göttliche Komödie (in der Übersetzung von Karl Streckfuß) |Verlag=Deutsche Buch-Gemeinschaft GmbH |Ort=Berlin |Datum=1951 |Seiten=165}}</ref> Dante verwendet diesen Namen im Original jedoch nicht. Tatsächlich lautet der 118. Vers im Original:
''e questi, che ne fé scala col pelo,''
''fitto è ancora sì come prim'era''
Der Teufel wird von Dante lediglich im 124. Vers des vierunddreißigsten Gesangs als [[Beelzebub|Belzeebub]] bezeichnet. Auch hier taucht der Name Luzifer nicht auf.
''tanto quanto la tomba si distende,''
''che non per vista, ma per suono è noto''
Literaturgeschichtlich erfolgte eine Gleichsetzung Luzifers mit dem Teufel erstmals 1667 in [[John Milton]]s Werk ''[[Paradise Lost]]''.
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Dantes ''Commedia'' hat einen außerordentlichen Einfluss auch auf Werke der bildenden Kunst ausgeübt. [[Buchillustration|Illustrationen]] setzen in den Handschriften der ''Commedia'' bereits wenige Jahre nach seinem Tod ein,<ref>Verzeichnis der illustrierten Handschriften bei Bernhard Degenhart: ''Die kunstgeschichtliche Stellung des Codex Altonensis.'' In: ''Dante Alighieri, Divina Commedia, Kommentar zum Codex Altonensis.'' Hrsg. von der Schulbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg durch Hans Haupt, Berlin: Gebrüder Mann Verlag, 1965, S. 65–120.</ref> älteste datierte illustrierte Handschrift ist der Kodex Trivulzianus Nr. 1080 von 1337 in Mailand,<ref>Faksimile von Luigi Rocca: ''Il Codice Trivulziano 1080 della Divina Commedia, 1337.'' Mailand: Hoepli, 1921.</ref> möglicherweise schon einige Jahre früher (um 1330?) entstanden die 32 Illuminationen im sogenannten Poggiali Codex (Florenz, [[Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze|BNCF]], Palat. 313). In manchen Kirchen, vorrangig in Florenz, entstanden im 15. Jahrhundert Gemälde in der Art von Heiligenbildern.
[[Datei:Lì veggio d'ogni parte.jpg|mini|''Lì veggio d'ogni parte'' von [[John Flaxman]] (Purg. Canto XXVI)]]
Eine künstlerisch herausragende Stellung unter den Illustrationen des 15. Jahrhunderts nehmen die Zeichnungen zu allen drei ‚Cantiche‘ der ''Commedia'' ein, die [[Sandro Botticelli]] seit 1480 schuf, aber nicht mehr zur Vollendung brachte, und von denen 93 Stücke erhalten sind, deren Bestand sich heute auf das [[Kupferstichkabinett Berlin]] und die [[Vatikanische Apostolische Bibliothek|Vatikanische Bibliothek]] in Rom verteilt.<ref>Hein Altcappenberg (Hrsg.): ''Sandro Botticelli – The Drawings for Dante’s Divine Comedy.'' Katalog zu den Ausstellungen in Berlin, Rom und London, 2000–2001, London: Royal Academy of Arts, 2000, ISBN 0-900946-85-7.</ref> Sie bildeten
Weitere Beispiele für die Illustration der Commedia und für ihre Rezeption in der bildenden Kunst:
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