„Novosedly na Moravě“ – Versionsunterschied
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Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wird Neusiedl durch die Nikolsburger Besatzung überfallen und geplündert.
Im Jahre 1771 wird der Ort eine Expositur und 1785 eine eigene Pfarrgemeinde. Im gleichen Jahr wird der Friedhof von der Kirche weg verlegt. 1831 fordert die Cholera 72 Opfer, worauf auf dem Weg nach Prerau eine Feldkapelle mit dem gegeißelten Heiland errichtet wird. 1856 wurde ein Schulgebäude errichtet. Bis 1918 war diese Schule vierklassig. Des Weiteren mussten im Rathaus zwei weitere Klassen für die Kinder aus Neu Prerau unterhalten werden. 1871 erfolgte der Bau der Eisenbahnstrecke [[Lundenburg]]–[[Znaim]] und ein Jahr später der Bau einer Abzweigung von Neusiedl nach [[Laa an der Thaya]]. Im Jahre 1887 wütete ein Großbrand und zerstörte zwei Drittel der Ortschaft. Wochenmarkt war seit 1874 jeden Dienstag, er wurde später jedoch eingestellt, da der Dürnholzer Markt genügte. Aufgrund der Thayaregulierung wurde der Betrieb der alten Mühle (erstmals im Urbar 1414 erwähnt und später umgebaut) eingestellt. Der größte Teil der Einwohner lebte von der Landwirtschaft. Einen besonderen Stellenwert nahm hierbei der seit Jahrhunderten bekannte Weinbau ein. Zwar wurden durch die [[Reblaus]]plage um 1900, ungefähr die Hälfte aller Weinstöcke vernichtet. Trotzdem behielt der Ort seine blühende Weinbaukultur mit mehr als 200 ha Anbaufläche.<ref>Hans Zuckriegl: ''Ich träum’ von einem Weinstock,'' Kapitel 7, S. 262.</ref> Weiters gab es neben dem üblichen Kleingewerbe eine Dampfmühle mit Lagerhaus, eine Käserei, eine Sparkassa und ein Ziegelwerk. Im Jahre 1883 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde der Ort Teil der neugegründeten [[Tschechoslowakei]]. Es kam durch neue Siedler und durch Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalität. Im [[Münchner Abkommen]] wurde 1938 die Abtretung der [[sudetendeutsche]]n Gebiete an das Deutsche Reich bestimmt. Infolgedessen gehörte Neusiedl bis 1945 zum [[Reichsgau]] [[Niederdonau]].
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] starben 106 Ortsbewohner. Am 16. April 1945 floh ein Teil der Bevölkerung vor den anrückenden [[Rote Armee|sowjetischen Truppen]]. Die Flüchtlinge wurden aber von diesen bei [[Retz]] eingeholt und kehrten teilweise nach Neusiedl zurück. Nach Kriegsende am 8. Mai 1945 wurden jene Territorien, die nach dem [[Münchener Abkommen]] bei Deutschland gewesen waren, wieder der [[Tschechoslowakei]] zugeordnet. Ab Ende Mai 1945 flohen deutsche Einwohner oder wurden in „wilden Vertreibungsaktionen“ über die nahe Grenze nach Österreich [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|vertrieben]].<ref>Archiv Mikulov, Odsun Němců – transport odeslaný dne 20. kvĕtna, 1946.</ref><ref>Ludislava Šuláková, übersetzt von Wilhelm Jun: Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Städtischen Volksausschusses (MNV) und des Bezirks-Volksausschusses (ONV) Nikolsburg: ''Südmährisches Jahrbuch 2001'' S. 45f, {{ISSN|0562-5262}}</ref> Dabei kam es zu 13 Toten unter den Vertriebenen aus Novosedly.<ref>Walfried Blaschka, Gerald Frodl: ''Der Kreis Nikolsburg von A–Z,'' Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige, 2006, S. 216.</ref> Der Ort wurde neu besiedelt. In Übereinstimmung mit den Überführungszielen des [[Potsdamer Abkommen]]s sollten alle in Österreich befindlichen Neusiedler nach Deutschland weiter transferiert werden. Trotzdem konnten etwa 150 Familien in Österreich verbleiben, der Großteil wurde in Deutschland ansässig. Zwei Personen wanderten in die USA und Brasilien und je eine nach [[Kanada]] und Australien aus.<ref name="Schickel">{{bibISBN|3927498270|Seite=252|Kommentar=Neusiedl |format=Literatur}}</ref><ref>Brunnhilde Scheuringer: ''30 Jahre danach. Die Eingliederung der volksdeutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in Österreich,'' Verlag: Braumüller, 1983, ISBN 3-7003-0507-9</ref>
== Wappen und Siegel ==
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