„Louis Baraguey d’Hilliers“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Général_Louis_Baraguey_d'Hilliers.jpg|thumb|Louis Baraguey d’Hilliers]]
'''Louis Baraguey d’Hilliers''' (* [[13. August]] [[1764]] in [[Paris]], [[Königreich Frankreich (987–1792)|Königreich Frankreich]]; † [[6. Januar]] [[1813]] in [[Berlin]], [[Königreich Preußen]]<ref>Nach älteren Quellen im Dezember [[1812]]</ref>) war ein [[Frankreich|französischer]] [[General der Infanterie]]. Seine Schlachtstrategien gelten bis heute als beispielhaft und sind fester Bestandteil des Lehrplans an Offiziersschulen.
 
== Leben ==
Baraguey war der Sohn des Gardeoffiziers Louis Philippe Baraguey und dessen Ehefrau Marie Anne Delehousse de Breteuil. Der Architekt [[Thomas Pierre Baraguey]] (1748–1820) war sein Cousin. Seine Familie zählte zu Frankreichs [[Niederer Adel|niederem Adel]].
 
Im Rang eines [[Leutnant|Sous lieutenant]] trat Baraguey 1784 in die Armee ein. Nach einigen Versetzungen innerhalb Frankreichs kam er im Rang eines [[Brigadegeneral|Général de brigade]] zur Revolutionsarmee. Während der [[Belagerung von Mainz (1793)|Belagerung von Mainz]] (→[[Mainzer Republik]]) fungierte er als [[Aide-de-camp]] von General [[Adam-Philippe de Custine]] in dessen Stab. Da General Custine dabei offizielle Befehle missachtet hatte, wurde er am 14. August 1793 vor den [[Wohlfahrtsausschuss]] geladen und beschuldigt „das Interesse der Republik“ verraten zu haben. Am 27. August sprach man das Todesurteil und am Morgen des 28. August wurde Custine [[Guillotine|guillotiniert]]. Als Custines [[Stabsoffiziere|Stabsoffizier]] wurde Baraguey mitverurteilt und bis zu seiner [[Hinrichtung]] im „Gefängnis“ [[Palais du Luxembourg]] eingesperrt. Erst als [[Maximilien de Robespierre]] am 28. Juli 1794 vom [[Revolutionstribunal]] hingerichtet worden war, kam Baraguey wieder frei.
 
Nach seiner Freilassung, stand Baragueys Karriere in der Armee vorerst nichts mehr im Weg. In dieser Zeit heiratete er in Paris Marie-Éva Zittier (1774–1831) und hatte mit ihr eine Tochter Clémentine (1800–1892), spätere Ehefrau von General [[Charles-Marie Denys de Damrémont]] (1783–1837), und einen Sohn, den späteren [[Marschall von Frankreich]] [[Achille Baraguey d’Hilliers]]. Seine Adoptivtochter Elisabeth Daniels (1790–1868) heiratete später General [[Maximilien Foy]].
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1796 wurde unter seinem Kommando ein Aufstand in ''St.-Antoine'', einer Vorstadt von Paris, niedergeschlagen. Da man in ihm aber weiterhin einen Unterstützer der [[Haus Bourbon|Bourbonen]] sah, ließ er sich zum Westheer in den Stab von General [[Lazare Hoche]] versetzen. In dieser Zeit wurde [[Napoleon Bonaparte]] auf ihn aufmerksam, der ihn nach Italien entsandte und mittels zwei [[Halbbrigade]]n die Besetzung [[Bergamo]]s befahl. Im März 1797 erhielt er den Rang eines [[Generalmajor|Général de division]] und half mit [[Venedig]] zu besetzen. Bis zur Vertreibung durch die österreichische Armee wirkte er dort als Militärgouverneur.
 
Als Napoleon 1798 seine [[Ägyptische Expedition|Invasion nach Ägypten]] plante, holte er auch Baraguey in seinen Stab. Nach der Besetzung [[Malta]]s schickte man ihn zusammen mit der Kriegsbeute zurück nach Frankreich. Von der [[Royal Navy]] abgefangen, kam Baraguey erst in englische Kriegsgefangenschaft, später dann wurde er auf [[Ehrenwort]] zurück nach Frankreich entlassen. Da man sich seiner Verganheit als Royalist (und damit seiner militärischen Unzuverlässigkeit) erinnerte, stellte man ihn vor ein Kriegsgericht und klagte ihn u. a. „des Paktierens mit dem Feind“ an. Nach Freispruch und Rehabilitierung wurde er zur [[Armée du Rhin (1791)|Armée du Rhin]] kommandiert und kam in den Stab von General [[Michel Ney]]. Später kämpfte er zusammen mit [[Jacques MacDonald]] in Graubünden.
 
1801 wurde er Generalinspektor der Infanterie und 1804 zum [[Colonel général]] der [[Dragoner]] ernannt. Im Feldzug von 1805 führte er die Reservekavallerie und zeichnete sich in der [[Schlacht bei Austerlitz]] aus. 1808 wurde er zum zweiten Mal Gouverneur von Venedig. 1809 tat er sich unter dem Vizekönig [[Eugène de Beauharnais]] besonders in der [[Schlacht bei Raab]] (14. Juni 1809) hervor. Als am 14. Oktober 1809 der [[Friede von Schönbrunn]] ausgerufen worden war, übertrug Napoleon ihm den militärischen Oberbefehl von [[Tirol]]. Dort konnte er durch Mäßigung und Vorsicht viel für die politische Entspannung des Landes erreichen.