„Androzentrismus“ – Versionsunterschied
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'''Androzentrismus''' („Männerzentriertheit“) ist eine [[Weltanschauung]], bei der der Mann als Zentrum, [[Normal|Maßstab]] und [[Soziale Norm|Norm]] verstanden wird. Androzentrismus ist eine Form des [[Sexismus]].<ref>{{Literatur |Autor=Carolyn Hibbs |Titel=Androcentrism |Sammelwerk=Encyclopedia of Critical Psychology |Verlag=Springer |Ort=New York, NY |Datum=2014 |ISBN=978-1-4614-5583-7 |DOI=10.1007/978-1-4614-5583-7_16 |Seiten=94–101}}</ref> Im Androzentrismus werden die Bedürfnisse, Prioritäten und Werte von Frauen vernachlässigt. Unbewusst wird „Mann“ mit „[[Mensch]]“ gleichgesetzt und als allgemeingültig angesehen, während Frauen als „Spezialfall“ gelten. In androzentrischen Kontexten erhält das Geschlecht von Frauen eine besondere Beachtung, während es bei Männern als irrelevant gilt.<ref name=":4" />
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Als Versuch, dem Androzentrismus entgegenzuwirken, entstand in den 1970er Jahren die Bewegung des [[Gynozentrismus]]. Die Gegenbewegung zum Androzentrismus, die sich durchgesetzt hat, ist aber der [[Feminismus]], der alle Geschlechter als gleichwertig ansieht. Für Männer, die androzentristische Rollenbilder und Verhaltensmuster selbstkritisch hinterfragen, hat sich der Begriff [[Kritische Männlichkeit]] etabliert, wobei hier auch die Binnenhierarchie zwischen Männern untersucht wird. Das Pendant zum Androzentrismus bezüglich der sexuellen Orientierung ist die [[Heteronormativität]].
== Gesellschaftlich wirkmächtige Androzentrismen ==
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Männer sind stärker von androzentrischen Denken betroffen als Frauen.<ref>{{Literatur |Autor=April H. Bailey, Marianne LaFrance, John F. Dovidio |Titel=Implicit androcentrism: Men are human, women are gendered |Sammelwerk=Journal of Experimental Social Psychology |Band=89 |Datum=2020|ISSN=0022-1031 |DOI=10.1016/j.jesp.2020.103980}}</ref> Die Ideologie des Androzentrismus hat dennoch substanzielle Auswirkungen auf die Denkweise aller Menschen, die in ihr leben. In einer Studie von 2022, in der 3815 Menschen eine Auswahl von 256 Bildern gezeigt wurde, auf denen „illusorische Gesichter“ zu sehen waren, also Objekte, in denen Menschen Gesichter erkennen, wurden beispielsweise 90 % der in den Objekten erkannten Gesichter als männlich gesehen.<ref>{{Literatur |Autor=Susan G. Wardle, Sanika Parajape, Jessica Taubert, Chris I. Baker |Titel=Illusory faces are more likely to be perceived as male than female |Sammelwerk=[[PNAS]] |Band=119 |Nummer=5 |Datum=2022 |DOI=10.1073/pnas.2117413119 |Sprache=en}}</ref>
Einige Forschende erklären den geringen Anteil von Frauen in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen durch eine dort herrschende androzentrische Kultur – z. B. in den [[MINT-Fächer]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Nina Brötzmann, Katharina Pöllmann-Heller |url=https://sozial-gesundheitswissenschaften.oth-regensburg.de/fileadmin/Bereiche/Fakultaet_S/Bilder_Forschung/Mint_Strategien4.0/MINT-Strategien_4.0_OTH_Zwischenergebnisse.pdf |titel=Programme zur Unterstützung von Frauen in MINT-Fächern an Fachhochschulen – neue Ansätze durch intersektionale und fachkulturelle Perspektiven. Erste Ergebnisse aus dem Teilvorhaben A „Intersektionale und fachkulturelle Perspektiven“ |seiten=12 |datum=2020 |abruf=2024-04-18}}</ref> Androzentrismus führe zu einer Unterrepräsentation von Frauen, was wiederum einen Mangel an weiblichen Vorbildern bewirke, denen nachgeeifert werden kann.<ref>{{Literatur |Autor=Mary Nixon |Titel=FEW WOMEN IN SCHOOL ADMINISTRATION: SOME EXPLANATIONS |Sammelwerk=The Journal of Educational Thought (JET) |Band=21 |Nummer=2 |Datum=1987 |Seiten=63–70, hier S. 67 |JSTOR=23768072}}</ref>
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