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== Definitionen und Abgrenzung ==
Im deutschen Sprachgebrauch sowie in den Medien findet oft keine formelle Abgrenzung zum Begriff KünsterlischeKünstlerische Freiheit mehr statt.<ref name = SPA>[https://www.unesco.at/kultur/vielfalt-kultureller-ausdrucksformen/kuenstlerische-freiheit ''Künstlerische Freiheit > Kunstfreiheit. Warum ist Künstlerische Freiheit mehr als Kunstfreiheit?''] [[UNESCO]], abgerufen am 15. Juni 2023.</ref><ref name = UNESCO>[https://www.unesco.de/sites/default/files/2019-05/kuenstlerische_freiheit_2019_0.pdf ''Künstlerische Freiheit''] [[UNESCO]], abgerufen am 9. Juni 2023.</ref>
 
Aus Sicht der UNESCO beinhaltet die Kunstfreiheit (artistic freedom) folgende Aspekte:<ref name = UNESCO/><ref>[https://en.unesco.org/creativity/sites/creativity/files/artistic_freedom_pdf_web.pdf ''Artistic Freedom''] [[UNESCO]], abgerufen am 14. Juni 2023.</ref>
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Die [[Zensur in der Volksrepublik China]] betrifft auch die Kunstfreiheit. Chinesische Vorschriften, wie beispielsweise das 2020 erlassene „[[Chinesisches Sicherheitsgesetz für Hongkong|Sicherheitsgesetz für Hongkong]]“ ermöglichen das juristische Vorgehen im Fall von „Verrat, Sezession, Aufruhr, Subversion gegen die zentrale Volksregierung“. Die Einschränkung der politischen Meinungsfreiheit beinhaltet neben [[Journalismus|journalistischer Berichterstattung]] und [[Literatur]] auch Kunst sowie [[Satire]]. Einige Künstler, wie beispielsweise Kacey Wong, verließen aus Protest gegen die verschärften Gesetze [[Hongkong]].<ref name = TAG/>
 
Der chinesische Künstler und Träger des [[Friedensnobelpreis]]es [[Ai Weiwei]] verließ sein Heimatland 2015, nachdem er 2011 ohne Anklage inhaftiert worden war. Bereits 2008 war er bei Recherchen zum politischen Versagen im Kontext mit dem [[Erdbeben in Sichuan 2008|Erdbeben in Sichuan]] angegriffen und schwer am Kopf verletzt worden. Ai Weiwei greift unter anderem kummunistischekommunistische Propaganda, Überwachung, Zensur und Emigration künstlerisch auf.<ref>[https://www.woz.ch/2203/ai-weiwei/die-rote-linie-des-globalisierten-kunstbetriebs ''Ai Weiwei: Die rote Linie des globalisierten Kunstbetriebs''] [[WOZ Die Wochenzeitung]], abgerufen am 14. JunilJuni 2023</ref>
 
Das internationale Interesse an den gesellschaftskritischer, chinesischer Kunst, wie den Arbeiten von [[Fang Lijun]] oder [[Yue Minjun]] ist ungebrochen.<ref name = NZZ/>
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== Das Kunstrecht in Deutschland ==
=== Geschichtliches ===
Bereits im späten Kaiserreich wurde um die Kunstfreiheit diskutiert. In der Eröffnungsrede zur [[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellung]] 1912 wies [[Max Schlichting]] auf die staatliche Rolle hin: „Im Gegensatz zu PrivataussstellungenPrivatausstellungen hat eine vom Staat unterstützte Ausstellung die Verpflichtung, alle künstlerische Bestrebungen gleichmäßig zu fördern, und jedem steht ihre Hilfe offen, der sie für seine Person anrufen will.“<ref>[https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kunstwelt1911_1912/0681 ''Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst'' — 1.1911-1912, S. 577]</ref>
 
Insbesondere in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde die Kunstfreiheit stark eingeschränkt, zum Beispiel durch die [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennung 1933]], verschiedenste Verbote für Künstler (Auftrittsverbot, Ausstellungsverbot usw.) oder Herabwürdigung der Künstler und/oder ihrer Werke, zum Beispiel durch [[NS-Propaganda]],
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Wenn Künstler sich Freiheiten nehmen, die strafrechtlich bedeutend sind, fällt es auch den Konsumenten von Kunst schwer, diese unabhängig und unbefangen wahrzunehmen. Kuratoren scheuen sich mittlerweile nicht nur Darstellungen der nackt dargestellter Minderjähriger (wie z. B. [[Lina Franziska Fehrmann]]) auszustellen, sondern betrachten einen Teil der Werke von [[Ernst Ludwig Kirchner]], [[Erich Heckel]] und [[Otto Mueller]] mit anderen Augen. Mitunter wurde auch klar, dass Künstler ihre Fantasien auch jenseits ihrer Kunst auslebten, so musste sich beispielsweise [[Egon Schiele]] wegen sexueller Übergriffe auf Minderjährige vor Gericht verantworten.<ref>[https://rp-online.de/kultur/debatte-um-nackte-kinder-in-der-kunst_aid-9534363 ''Düsseldorf Debatte um nackte Kinder in der Kunst''] [[Rheinische Post]], abgerufen am 9. Juni 2023.</ref>
 
Das politische System beeinflusst die Grenzen der künstlerischen FriheitFreiheit, so arbeitet die [[Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistische Diktatur]] beispielsweise gezielt mit dem Begriff „[[Entartete Kunst]]“, um Werke aus [[Expressionismus]], [[Dadaismus]], [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|Neue Sachlichkeit]], [[Surrealismus]], [[Kubismus]] oder [[Fauvismus]] als entartet verbieten zu können.
 
== Beispiele für Kontroversen und Indizierungen ==