„Dieter Süverkrüp“ – Versionsunterschied

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Große Bedeutung gewannen die beiden erst im Zuge der [[Ostermarsch]]-Bewegung in den frühen 1960er Jahren, als sich das politische Lied wieder im deutschen Bewusstsein durchsetzen konnte. Seit den 1960ern textete Süverkrüp selbst und trug diese Texte bei politischen Veranstaltungen wie den Ostermärschen vor. Er sang in dieser Zeit sowohl Selbstverfasstes, klassische Arbeiterlieder und Lieder aus der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
 
Süverkrüp und [[Hanns Dieter Hüsch]], der mittlerweile auch beim pläne-Verlag mitarbeitete, fanden für ihre Aufnahmen keine Plattenfirma. AlsoDaher veröffentlichten sie selbst Kurzschallplatten mit jeweils vier Liedern und vertrieben sie von der eigenen Wohnung aus unter dem Namen „pläne.“ Nachdem Verkaufszahlen und Anforderungen an die Produktion stiegen, professionalisierte sich der Verlag als Musikproduzent; 1965 erschien die erste LP: ''Lieder des europäischen Widerstandes gegen den Faschismus 1933–1963'' in der Übersetzung von [[Gerd Semmer]]. Der Verlag wurde ein prägender Verlag der westdeutschen Linken. Bei ihm veröffentlichten neben Süverkrüp [[Hannes Wader]], [[Giora Feidman]], [[Liederjan]], [[Lydie Auvray]], [[Oysterband]], [[Zupfgeigenhansel]] oder [[Naked Raven]]. Dort erschien die erste deutsche Veröffentlichung von [[Mikis Theodorakis]] ebenso wie die des sozialistischen chilenischen Liedermachers [[Víctor Jara]]. Süverkrüp nutzte sein grafisches Talent und zeichnete für viele Plattencover und optische Gestaltung von pläne-Veröffentlichungen verantwortlich. Der Verlag trug sich finanziell stets selbst, wurde in der Öffentlichkeit aber oft für DKP-finanziert gehalten – wohl nicht zuletzt aufgrund des starken Engagements Süverkrüps in ihm.
 
Seine erste LP mit eigenen Stücken, ''Fröhlich ißt<!-- sic --> Du Wiener Schnitzel'', hatte noch kein geschlossenes Konzept. Lieder auf ihr reichten von Geblödel wie ''Lied eines heiseren Kindes'' über eine ziemlich gradlinige Parodie über ''den General''; der ''Touristenflamenco'' beschreibt Deutsche, die im damals franquistischen Spanien unter [[Francisco Franco|Franco]] Urlaub machten und dort ihre eigenen Sympathien für den Faschismus wiederentdeckten, während ''Wie man in Düsseldorf eine Kunstausstellung eröffnet'' bereits die zahlreichen Wortspiele enthält, die später prägend für viele seiner Texte wurden.