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== Leben ==
=== Weimarer Republik und NS-Diktatur ===
''Laqueur'' wurde 1921 im damals oberschlesischen ''Breslau'' als Sohn des jüdischen Kaufmanns Fritz Laqueur und dessen Frau Else Berliner geboren und wuchs in einer säkularen, assimilierten Familie auf. Seine Eltern und die meisten seiner Verwandten wurden in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.munzinger.de/search/document?index=mol-00&id=00000011206&type=text/html&query.key=IZMVk3nX&template=/publikationen/personen/document.jsp&preview= |titel=Walter Laqueur - Munzinger Biographie |abruf=2022-02-10}}</ref> Laqueur besuchte in Breslau eine [[Volksschule|Grundschule]], in der er mit Schülern aus reichen aristokratischen Familien und aus der jüdischen oberen Mittelschicht zusammen war. In dieser eher [[Elite|elitären]] Umgebung fühlte er sich schnell fehl am Platz. Die Schulleitung gab ihm daher die Gelegenheit, vier Grundschuljahre in nur drei Jahren abzuschließen, was ihm vermutlich in der [[Nationalsozialismus|Nazi-Zeit]] das Leben rettete, da er so sein Abitur noch vor der [[Pogromnacht]] 1938 erwerben konnte.<ref name="Langer_WP" /> Später besuchte er das [[Johannesgymnasium Breslau]],<ref group="L">S. 29.</ref> wo ihn u.&nbsp;a. [[Willy Cohn]] unterrichtete. Die ersten größeren Ereignisse, an die sich Laqueur erinnerte, waren der Anblick des [[Luftschiff]]s [[LZ 127|Graf Zeppelin]], das über seiner Heimatstadt schwebte, und die [[Reichstagswahl 1930]], aus der die [[Nationalsozialisten]] als zweitstärkste Partei hervorgingen.
 
Schon in jungen Jahren war Laqueur, so schrieb er in seiner Autobiografie, ein passionierter Zeitungsleser. Da er es sich nicht leisten konnte, täglich viele Zeitungen zu kaufen, ging er in die Redaktionsgebäude und bat dort jeweils um Probeexemplare.<ref group="L">S. 18.</ref> Es gab die Literatur, Konzerte, Museen und das Kino in seiner Jugend.<ref group="L">S. 30f.</ref> Um sich abzulenken, betrieb Laqueur Sport, z.&nbsp;B. Leichtathletik, Fußball, Handball und Boxen.<ref group="L">S. 39.</ref> Laqueur sympathisierte mit der [[Kommunistische Partei-Opposition|KPO]] im Untergrund und las marxistische Literatur, etwa [[Karl Korsch]] oder [[Fritz Sternberg]]. Im Jahre 1935 oder 1936, angespornt durch seine Eltern, erkannte er die Notwendigkeit, das Land zu verlassen. Zu jener Zeit war schon die Hälfte seiner jüdischen Freunde ausgewandert. Laqueur versuchte, Verwandte im Ausland zu finden, jedoch ohne Erfolg. Er lehnte ein Angebot ab, ein Ingenieurstudium in der [[Tschechoslowakei]] zu beginnen. Anders als seine Eltern konnte Laqueur mit 17 Jahren im November 1938 kurz vor der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht]] auf legalem Wege ausreisen. Via [[Triest]] erreichte er noch im November [[Jerusalem]] in [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.munzinger.de/search/document?index=mol-00&id=00000011206&type=text/html&query.key=IZMVk3nX&template=/publikationen/personen/document.jsp&preview= |titel=Walter Laqueur - Munzinger Biographie |abruf=2022-02-10}}</ref>