„Armjansk“ – Versionsunterschied
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Im August 2018 kam es zu einem Chemieunfall mit massivem Austritt von Schwefelsäure aus der Titanfabrik „Krimski Titan“. Einwohner berichteten bereits im August über eine ungewöhnliche Luftverschmutzung und eine ölige Substanz, die sich auf Zäunen, Dächern und Autos ablagerte. Bäume verloren ihre Blätter und Pflanzen gingen ein. Den Berichten und Anzeichen zum Trotz dementierte die von Russland eingesetzte Regierung bis Anfang September, dass es Probleme gebe.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/krim-tausende-menschen-nach-vertuschtem-chemieunglueck-evakuiert-a-1226937.html ''Krim: Tausende Menschen nach vertuschtem Chemieunglück evakuiert'']. In: ''Spiegel Online'', 7. September 2018.</ref><ref>[https://www.n-tv.de/der_tag/Behoerden-vertuschten-wochenlang-Chemieunfall-auf-der-Krim-article20611345.html ''Behörden vertuschten wochenlang Chemieunfall auf der Krim'']. In: ''N-tv'', 6. September 2018.</ref> In nahegelegenen Krankenhäusern wurde eine große Zahl von Patienten mit Atemproblemen und chemischen Verbrennungen behandelt. Die russischen Behörden bestanden weiter darauf, dass der Kontakt mit den entwichenen chemischen Stoffen kein Gesundheitsrisiko darstelle. Im September unternahm Russland schließlich „vorbeugende Maßnahmen“ und evakuierte über 4.000 Kinder aus Armjansk.<ref>[https://www.bbc.com/news/world-europe-45433463 ''Russia evacuates children as Crimea town 'coated in rust''']. In: ''BBC'', 6. September 2018.</ref> Nach russischen Medienberichten wurden über 20.000 Menschen dem Schwefeldioxid ausgesetzt. Russische Behörden vermuten, dass die Fabrik nicht genug Wasser hatte, um den Schwefelsäurespeicher mit einer schützenden Wasserschicht zu bedecken und die Chemikalien zu binden. Moskau sieht die Wasserknappheit auf der Krim als Ursache.<ref>[https://www.washingtonpost.com/world/2018/09/07/when-humidity-rises-your-skin-burns-gas-leak-causes-evacuations-crimea-russia-ukraine-trade-blame/?utm_term=.44eccedc2fda '''When the humidity rises, your skin burns': Gas leak causes evacuations in Crimea as Russia and Ukraine trade blame'']. In: ''The Washington Post'', 7. September 2018.</ref><ref>[https://www.dw.com/en/crimea-mysterious-chemical-incident-evokes-memories-of-chernobyl-disaster/a-45376308 ''Crimea: Mysterious chemical incident evokes memories of Chernobyl disaster'']. In: ''Deutsche Welle'', 6. September 2018.</ref> Vor der Annexion erhielt die Krim bis zu 85 Prozent der benötigten Wasserlieferungen über den Nord-Krim-Kanal im Süden der Ukraine. Seit der russischen Besetzung 2014 übernimmt die Ukraine die Wasserversorgung der Krim nicht mehr.<ref>J Kusznir: [http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAnalysen201.pdf ''Russische Infrastrukturprojekte auf der Krim – eine Bestandsaufnahme'']. In: ''Ukraine-Analysen''. Nr. 201, Mai 2018.</ref> Gemäß dem [[Genfer Konventionen#Genfer Abkommen IV|vierten Genfer Abkommen]] (Artikel 55 und 56) ist es Aufgabe der [[Besatzungsmacht]], die besetzten Gebiete mit lebensnotwendigen Gütern wie Wasser zu versorgen.<ref>''The Law of the Belligerent Occupation''. In LR Blank, GP Noone: ''International Law and Armed Conflict: Fundamental Principles and Contemporary Challenges in the Law of War'' (2. Ausgabe). Wolters Kluwer, New York 2019, ISBN 978-1-4548-8135-3, S. [https://books.google.ca/books?id=fmxuDwAAQBAJ&pg=PA204 204 ff].</ref><ref>[https://medium.com/@westbrook84rn/the-northern-crimea-is-turning-into-new-chernobyl-d040bbcfeda2 ''The northern Crimea is turning into new Chernobyl'']. In: ''Medium'', 10. September 2018.</ref>
Im Oktober 2018 beschwerten sich die Einwohner von Armjansk und Menschen aus benachbarten Orten wieder über den Austritt von Chemikalien aus der Titanfabrik und berichteten über Symptome wie Hautverfärbungen, angeschwollene Augen, starke Hustenanfälle und Säuregeschmack im Mund. Die Stadtverwaltung sagte, dass die ökologische Situation stabil sei. Einwohner, die mit Journalisten sprachen und ein Treffen mit der Regierung forderten, wurden im staatlichen Fernsehen und von der Stadtverwaltung der Eigenwerbung und Destabilisierung beschuldigt und als ukrainische Handlanger beschrieben. Die Polizei ermahnte die Einwohner, dass Versammlungen nicht ohne vorherige Genehmigung stattfinden dürften.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/articles/2018/10/12/78182-samopiar-na-katastrofe
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