„Eteokreter“ – Versionsunterschied
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Als wichtiger Hinweis für eine Zwei-Völker-Hypothese kann der gleichzeitige Gebrauch zweier grundverschiedener Schriftsysteme über einen längeren Zeitabschnitt der Minoischen Kultur gelten, die kretischen Hieroglyphen und die Linearschrift A.<ref>{{Internetquelle |autor=Ivo Hajnal |url=http://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/sprawi/pdf/Hajnal/mykgr1.pdf#3 |titel=Die mykenische Schrift – Die voralphabetischen Schriften in Kreta und Zypern, Die minoischen Schriften Kretas (und des griechischen Festlands): Typologie und Chronologie |hrsg=uibk.ac.at |seiten=3–6 |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120710070853/http://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/sprawi/pdf/Hajnal/mykgr1.pdf#3 |archiv-datum=2012-07-10 |zugriff=2010-08-23 |format=PDF; 1,1 MB}}</ref> Von den kretischen Hieroglyphen sind 137 [[Piktogramm]]e bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.obib.de/Schriften/AlteSchriften/Hieroglyphen/Kretisch.html |hrsg=www.obib.de |titel=Kretische Hieroglyphen |zugriff=2010-08-23}}</ref> Es handelt sich um eine [[Lautschrift]], von der vereinzelt Zeichen bereits auf [[Minoische Kultur#Vorpalastzeit|frühminoischen]] Siegeln erscheinen und von denen angenommen wird, dass sie dort [[ornament]]al verwendet wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Ivo Hajnal |url=http://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/sprawi/pdf/Hajnal/mykgr1.pdf#4 |titel=Die mykenische Schrift – Die voralphabetischen Schriften in Kreta und Zypern, Die minoischen Schriften Kretas (und des griechischen Festlands): Typologie und Chronologie |hrsg=uibk.ac.at |seiten=4 |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120710070853/http://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/sprawi/pdf/Hajnal/mykgr1.pdf#4 |archiv-datum=2012-07-10 |zugriff=2010-08-23 |format=PDF; 1,1 MB}}</ref> Neben dieser möglicherweise mit anatolischen Hieroglyphenschriften verwandten Schrift wurde die Linearschrift A verwendet.
Im Gegensatz zu den Kretischen Hieroglyphen, die nur auf sogenannten Siegelsteinen erscheinen, fand die Linear-A-Schrift eine breitere Verwendung. Linear A besteht aus 70 Silben repräsentierenden phonetischen und 100 sematografischen (bedeutungsbasierten) Symbolen, die Klänge, konkrete Objekte oder abstrakte Begriffe angeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.obib.de/Schriften/AlteSchriften/Kreta/LinearA.html |hrsg=www.obib.de |titel=Kretisch Linear A |zugriff=2010-08-23}}</ref> Der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Semitistik|Semitist]] und [[Orientalistik|Orientalist]] [[Cyrus H. Gordon|Cyrus Herzl Gordon]] vertrat die Ansicht, dass die minoische Linearschrift A einen nordwestsemitischen Dialekt wiedergibt<ref>{{Internetquelle |url=http://jewishstudies.rutgers.edu/component/docman/doc_view/53-on-jan-bests-decipherment-of-minoan-linear-a |autor=Gary A. Rendsburg |hrsg=jewishstudies.rutgers.edu |titel=On Jan Best’s „Decipherment“ of Minoan Linear A |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140306221846/http://jewishstudies.rutgers.edu/component/docman/doc_view/53-on-jan-bests-decipherment-of-minoan-linear-a |archiv-datum=2014-03-06 |zugriff=2010-08-20}}</ref> und brachte die Schrift mit dem [[Ugaritische Sprache|Ugaritischen]] in Verbindung.<ref>{{Literatur |Autor=Robert R. Stieglitz |Titel=Minoan vessel names |Sammelwerk=Kadmos |Band=10 |Nummer=Heft 2 |Datum=1971-01 |Seiten=110}}</ref> Dies korrespondiert mit Ableitungen von mit den Kydonen in Verbindung gebrachten Orts- und Namensbezeichnungen aus dem Semitischen durch [[Ernst Assmann (Mediziner)|Ernst Assmann]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Ernst Assmann (Mediziner)|Ernst Assmann]] |Titel=Zur Vorgeschichte von Kreta |Sammelwerk=Philologus – Zeitschrift für das classische Alterthum |Band=67 |Verlag=Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung |Ort=Leipzig |Datum=1908 |Seiten=168 ff. |Online={{archive.org|philologus67deutuoft|Ausgabe=DS|Fragment=page/168/mode/2up}}}}</ref> Und Herodot beschreibt in seinen [[Historien des Herodot|Historien]] im 5. Buch, Kapitel 58, über die griechischen Kadmossage die phönizische Herkunft der Schrift.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hs-augsburg.de/~harsch/graeca/Chronologia/S_ante05/Herodot/her_his5.html |hrsg=www.hs-augsburg.de |titel=Herodot: Ἱστοριῶν Ε, LVIII. |zugriff=2010-08-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=www.uni-graz.at |url=http://www.uni-graz.at/pdf-sosa-skriptum-dokumententheorie.pdf |titel=Dokumententheorie |autor=Hans Zotter |seiten=9 |zugriff=2010-08-23 |format=PDF; 446 kB |archiv-bot=2018-04-08 22:15:22 InternetArchiveBot |offline=ja }}</ref>
Ob es sich bei den Kydonen um ein den Westen und möglicherweise die Südküste Kretas bewohnendes semitisches Volk handelte, das mit den in der Mitte und im Osten der Insel, dabei auch an den dortigen Küsten siedelnden Eteokretern eine wechselseitige Beziehung einging, die heute „minoische Kultur“ genannt wird, bleibt offen. Indizien sprechen für zwei Völker, die in der Bronzezeit des zweiten vorchristlichen Jahrtausends die Insel bewohnten und weitere zwei, die Pelasger und die Achaier, die zu verschiedenen Zeiten in geringerer Zahl zuwanderten.
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