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== Geschichte ==
[[Bild:karte_Stift-Mockstadt_von_felix_kaiser.JPG|thumb|left|upright=1.5|Ausschnitt einer um 1680 gezeichneten Karte des Stifts Mockstadt]]
Mockstadt wurde am 20. März 930 als ''in inferiore Muggunstat''<ref>Ernst Friedrich Johann Dronke: ''Codex diplomaticus Fuldensis'', Kassel 1850.</ref> erstmals urkundlich erwähnt, die Wortform Ober-Mockstadt am 1. Juli 1308. Bereits im 10. Jahrundert wird der Ort als [[Oppidum]] bezeichnet, war also bereits befestigt. Der [[Ortsname]] lässt sich nach vorherrschender Meinung auf einen altdeutschen Personennamen ''Muggo'' zurückführen. Es wird angenommen, dass der Ort zwischen dem 7. und 9. Jhdt. entstanden ist.<ref>Ernst Förstemann: ''Altdeutsches Namenbuch'', Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen. 2. Aufl., bearbeitet von Hermann Jellinghaus, Bonn 1913/16</ref><ref>Karl Weigand: ''Oberhessische Ortsnamen''. Archiv für hessische Geschichte und Alterthumskunde 7, Ss.241-332.</ref>.
Religiöse Einflüsse prägten den Ort schon während seiner Gründung und sind bis heute vorhanden. Der Ort wurde am 20. März 930 als ''Muggunstat superiori'' erstmals erwähnt. Die Wortform Ober-Mockstadt taucht aber erst in einer Urkunde vom 1. Juli 1308 auf. Zu dieser Zeit wies Mockstadt jedoch schon eine Kirche und eine Vielzahl an Einwohnern auf, so dass die Schätzung des Alters des Ortes auf das Jahr 500 zurückläuft. Der [[Ortsname]] von Mockstadt (Mock), das allem Anschein nach die älteste Dorfgründung unserer Gegend war, lässt sich zurückführen auf die ehemals keltische Besiedlung dieses Gebietes. „Mog“ oder „Mug“ war ein keltischer Sonnengott, dessen Name auch in der lateinischen Bezeichnung für [[Mainz]] ([[Mogontiacum]]) enthalten ist.
 
Als im Jahre 950 die Gemahlin des Edelfreien [[Büdingen (Adelsgeschlecht)|Hartmann von Büdingen]] im Sterben lag, stiftete er der Donatus-Kirche zu Mockstadt (damals Muggistat) die Gebeine von fünf [[Märtyrer]]n, um das Seelenheil seiner Gemahlin zu retten. Auf Grund dieser Schenkung wurde Mockstadt ein [[Wallfahrtsort]].
 
Zitat:
„...in Gemeinschaft mit ihrem Gemahl Hartmann, ihr Gut zu „Oboldshuson“ jetzt der Oppelshäuser Hof, der Pfarrkirche zu Mockstadt mit der Bestimmung, daß dasselbe zur Errichtung eines Kollegiatsstiftes verwendet werden sollte.“
[[Bild:Ober-Mockstadt_Untergasse_von_felix_kaiser.JPG|thumb|Die Untergasse]]
Die anschließende Entwicklung des Ortes veranlasste, dass schon im Jahre 1132 erstmals ein [[Propst]] in Mockstadt gemeldet war. Als nun ein Propst in Mockstadt war, besaß das Stift genügend Güter und Geld, um eine neue große Kirche für Stift, Propstei und Gemeinde zu bauen. Am 20. Mai 1220 übernahm der Erzbischof von Mainz alle Baukosten der Ober-Mockstädter Kirche bis sie vollendet sei, um das Seelenheil seines toten Bruders zu retten. Durch diese glückliche Begebenheit konnte die Kirche noch größer und gewaltiger gebaut werden als eigentlich geplant.
 
Am 11. Februar 1404 verkaufte Johann II. von Limburg, unter Geldnot, das Schloss und die Stadt Staden mit den in Mockstadt ansässigen Gerichten und Heegheim an [[Löw von Steinfurth]] und verschiedene Adlige aus der Wetterau. Einige Monate später trat auch Johann II. von Ysenburg-Büdingen mit in den Kauf ein. Man schloss einen [[Burgfrieden]].
 
Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] lebten in Mockstadt nur noch neun Familien, die den Ort wieder aufbauten.