„Königliche Oper (Stockholm)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Tippo (Ihrer); K
Zeile 3:
Die '''Königliche Oper''' ({{svS|''Kungliga Operan''}}) ist die schwedische [[Staatsoper]]. Um sie von anderen königlichen [[Opernhaus|Opernhäusern]] zu unterscheiden, wird sie im deutschsprachigen Raum oft „Königlich Schwedische Nationaloper“ genannt, im englischen Sprachgebrauch (auch in den internationalen Künstlerverträgen der Oper) ''„Royal Swedish Opera“''.
 
Sie befindet sich im zentralen Stadtbezirk [[Norrmalm]] der Hauptstadt [[Stockholm]] in einem historischen architektonischen Ensemble am ''Gustav Adolfs Torg'' (Gustav Adolfs Platz), direkt gegenüber dem Erbfürstenpalais (''[[Arvfurstens palats]]'', dem heutigen [[Außenministerium]]) am nördlichen Ufer des ''Norrström'', über den sie die Brücke ''[[Norrbro]]'' mit dem [[Stockholmer Schloss|Königlichen Stockholmer Schloss]] und dem [[Riksdagshuset|Reichstag]] (''([[Riksdagshuset]])'') verbindet. An ihrer Rückseite befindet sich der ''[[Kungsträdgården]]'' (Königsgarten), einer der ältesten Stadtparks Stockholms. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das [[Sagersches Haus|Sagersche Haus]], die Dienstwohnung des schwedischen [[Ministerpräsident|Premierministers]].
 
== Fakten und Geschichte ==
Zeile 14:
Die Königlich Schwedische Nationaloper spielt eine tragende Rolle in der Kulturgeschichte Schwedens, da sie und ihre Vorgängereinrichtungen durch die direkten kulturpolitischen Impulse und Einflussnahmen der jeweiligen Königinnen und Könige (namentlich [[Gustav I. Wasa|Gustav Wasa]], [[Christina (Schweden)|Kristina]], [[Gustav III. (Schweden)|Gustav III.]], [[Oskar II. (Schweden)|Oskar II.]]) Spiegel des entsprechenden künstlerischen Stils und Zeitgeists waren, der repräsentativ für die jeweilige Zeit von der Hauptstadt aus auf die weitere Umgebung des Landes ausstrahlte.
 
Ihre Geschichte ist zudem eng mit ihrem&nbsp;– wesentlich älteren&nbsp;– „Hausorchester“, der Königlichen Hofkapelle ''(Kungliga Hovkapellet)'', verquickt, welche seit Ihrerihrer Gründung im 16.&nbsp;Jahrhundert unter König Gustav Wasa <ref>Gunilla Petersén, "[http://www.hovkapellet.com/sv/om_orkestern/om_orkestern.do#english From the History of the Royal Court Orchestra 1526-2007]"</ref> von den jeweiligen königlichen Machthabern mitunter stark gefördert wurde und [[Komponist]]en und [[Kapellmeister]] international anzog, die wiederum prägend auf das Opernschaffen einwirkten. Zu ihnen gehören eine Reihe von deutschen Musikern, darunter namentlich mehrere Mitglieder der [[Düben (Begriffsklärung)|Düben-Familie]] sowie [[Johann Gottlieb Naumann]], [[Georg Joseph Vogler]] und [[Joseph Martin Kraus]].
 
Als die Geburtsstunde der schwedischen Oper wird der Beginn der Aufführungen unter [[Gustav III. (Schweden)|Gustav III]], [[König von Schweden]], im ''Bollhuset'' am 18. Januar 1773 gesehen. Sie wurde damals schlicht ''Königliches Theater'' (''(Kungliga Teatern)'') genannt. Allerdings wurden neben den [[Oper]]n- und [[Ballett]]aufführungen auch [[Schauspiel]]e aufgeführt. Das erste Opernhaus wurde jedoch nicht vor 1782 eröffnet.
 
Nach 15 Jahren gründete Gustav III. 1788 zusätzlich das ''[[Königliches Dramatisches Theater|Königlich Dramatische Theater]]'' als eine Abspaltung vom bereits bestehenden ''Königlichen Theater'' (''(Kungliga Teatern)'') an einem hinter dem [[Opernhaus]] am ''[[Kungsträdgården]]'' gelegenen eigenen Spielort, um Musik- und Sprechtheater räumlich zu trennen. Seit dieser Abspaltung war das neu gründete ''Königliche Dramatische Theater'' ausnahmslos der Aufführungsort von gesprochenem Schauspiel. Das ''Königliche Theater'' hingegen blieb als reines [[Opernhaus]] für Oper und Ballett bestehen und heißt seit 1997 ''Kungliga Operan'' (Königliche Oper).
 
Die Königliche Oper hat in ihrer Geschichte durch die jeweiligen Könige in zeitlicher Folge zwei Gebäude am selben Ort erhalten; das zweite ist die heutige ''Kungliga Operan'' (Königlich Schwedische Nationaloper).
Zeile 25:
[[Datei:Operan GustavIII 1880.jpg|miniatur|250px|Das erste Königliche Opernhaus ca. 1880]]
 
König [[Gustav III. (Schweden)|Gustav III.]] machte sich für die Oper stark und ließ erstmals 1775 ein Opernhaus am Gustav-Adolf-Platz nach Plänen des Architekten [[Carl Fredrik Adelcrantz]] errichten. Bei der Einweihung am 30. September 1782 wurde die schwedische Oper ''Cora och Alonzo'' von [[Johann Gottlieb Naumann]] aufgeführt. Gustav III. fand in der Königlichen Oper den Tod, als er bei einem Maskenball am 16. März 1792 ermordet wurde. Dieses Ereignis wurde von [[Giuseppe Verdi]] fast 70 Jahre später in seiner Oper ''[[Un ballo in maschera]]'' (''(Ein Maskenball)'') behandelt.
 
Als exakte Nachbildung des Opernhauses ließ König Gustavs Schwester Prinzessin Sofia Albertina zwischen 1783 und 1794 den Palast des Erbfürsten (''([[Arvfurstens palats]])'') nach Plänen von [[Erik Palmstedt]] direkt gegenüber dem Opernhaus am Gustav Adolfs Platz erbauen, sodass dort architektonisch eine [[Symmetrie (Geometrie)|Symmetrie]] entstand. So ist die ursprüngliche Architektur des ersten Opernhauses bis heute erhalten geblieben, nachdem jenes für einen Nachfolgebau 1891 weichen musste. Heute befindet sich im ''Arvfurstens palats'' das Außenministerium.
 
== Das zweite Königliche Opernhaus ==
[[Datei:Operan 2008a.jpg|miniatur|275px|Das zweite Königliche Opernhaus mit der Brücke ''[[Norrbro]]''. Blick von Westen (heute)]]
 
Nach über hundert Jahren wurde das erste Opernhaus 1891 abgerissen, da es abgenutzt und zu klein geworden war. Das Ensemble war in den sieben Jahren, von 1892 bis 1898, die der Neubau dauerte, im [[Schwedisches Theater|Schwedischen Theater]] (''(Svenska Teatern)'') auf ''Blasieholmen'' untergebracht. Das neue Opernhaus wurde im [[Neoklassizismus (Bildende Kunst)|neoklassizistischen]] Stil von [[Axel Anderberg]] an derselben Stelle errichtet, an der sich das alte Haus befand. Es ist das heutige Opernhaus der Königlichen Oper.
 
Die Einweihung fand am 19. September 1898 durch König [[Oskar II. (Schweden)|Oskar II.]] statt. Gespielt wurde [[Adolf Fredrik Lindblad]]s Oper ''Frondörerna'' (''(Die Rebellen)''). Der Saal hat etwa 1100 Plätze; an der Decke befindet sich ein zwei Tonnen schwerer [[Kronleuchter]]. Das imposante sogenannte ''Goldfoyer'' (''(Guldfoajé)'') (auf der Höhe des ersten [[Loge (Zuschauerraum)|Logen-Ranges]] im ersten Stock oberhalb des Haupteingangsbereiches) ist sehr aufwändig mit Gold und Spiegeln verziert und misst 28 mal 8 Meter. Im neuen Haus gibt es seit 1895 auch ein Restaurant und seit 1905 eine Bar. Die Außenfarbe des Gebäudes entspricht der des am gegenüberliegenden Ufer des ''Norrstrom'' liegenden [[Stockholmer Schloss|Königlichen Stockholmer Schlosses]].
 
Für die Familie des schwedischen [[König]]s [[Carl XVI. Gustaf]] bleibt die ''Königsloge'' im ersten Rang oberhalb des [[Orchestergraben]]s sowie ein Privatzimmer im Hause der Oper reserviert.
Zeile 62:
{{Coordinate |NS=59/19/47/N |EW=18/4/14/E |type=landmark |elevation= |region=SE-AB}}
 
{{SORTIERUNG:Konigliche Oper (#Stockholm)}}
[[Kategorie:Opernhaus|Stockholm, Konigliche Oper]]
[[Kategorie:Bauwerk in Stockholm]]