„Gangut-Klasse“ – Versionsunterschied
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!bgcolor="lightsteelblue" colspan="2"| Schwesterschiffe
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|Namen||'' [[Gangut (1911)|Gangut]]'', ''[[Sewastopol (Schiff, 1911)|Sewastopol]]'', ''[[Petropawlowsk (1911)|Petropawlowsk]]'', ''[[Poltawa (1911)|Poltawa]]''
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|Bauwerften
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== Bau ==
Aufgrund der Unerfahrenheit russischer Schiffbauer mit Kampfschiffen dieser Größenordnung wurden die Entwürfe von einem Konsortium italienischer, deutscher ([[Blohm + Voss|Blohm & Voss]]) und britischer ([[John Brown & Company]]) Werften und Ingenieure gefertigt, insgesamt 51 Entwürfe wurden begutachtet. Von diesen gelangten zehn in die engere Wahl, ausgewählt wurde dann ein von Blohm & Voss eingereichter, der aufgrund von Widerständen in der russischen [[Duma]] jedoch nicht zur Ausführung gelangte. Russische Konstrukteure verfertigten einen neuen Entwurf, der starke italienische Einflüsse erkennen ließ und eine Art Zwischentyp aus Schlachtschiff und Schlachtkreuzer mit starker Bewaffnung und mäßigem Panzerschutz anstrebte. Ihr Bau wurde im Jahre 1908 von der russischen Duma bewilligt, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Schiffe auf russischen Werften gebaut werden sollten; bereits 1909 wurden die Schiffe bestellt.
Die vier in der Admiralitätswerft und der Baltischen Werft in [[Sankt Petersburg]] auf Stapel gelegten und vollendeten Schiffe erhielten die Namen von Schlachten, zwei davon aus dem Nordischen Krieg unter [[Peter I. (Russland)|Peter dem Großen]], die beiden anderen erhielten die Namen von Schlachten aus dem [[Krimkrieg]]. Drei Schiffe waren Ersatzbauten für im [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] verlorene Linienschiffe mit ähnlicher Namensgebung, lediglich das vierte war ein Vermehrungsbau. Die Ausarbeitung der Konstruktion übernahm die britische Werft John Brown & Company, [[Clydebank]].
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Der Bau aller vier Schiffe war beim Kriegsausbruch bereits weit gediehen, so dass sie nach und nach von der Flotte in Dienst gestellt wurden. Sie nahmen jedoch nur an wenigen Einsätzen teil – zu groß schien die Gefahr, die wertvollen Großkampfschiffe etwa durch Minentreffer, Torpedoangriffe oder das unverhoffte Auftauchen gegnerischer Schlachtschiffe einzubüßen. Mit dem Ausbruch der Revolution fielen die Schiffe in die Hand der Roten, die während des Bürgerkrieges jedoch kaum Gebrauch von ihnen machten. Die einzige größere Aktion, an der sie alle teilnahmen, war der berühmte [[Eismarsch der Baltischen Flotte]].
Die ''Petropawlowsk'' fiel während des Eingreifens der britischen [[Royal Navy]] dem Angriff des britischen Motortorpedobootes ''CMB 88'' zum Opfer, konnte jedoch gehoben und behelfsmäßig repariert werden; die ''Poltawa'' erlitt 1922 schwere Schäden durch einen Brand.
Nach dem Ende des [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieges]] wurden alle Schiffe umbenannt - die neuen Namen standen für das Programm der [[Bolschewiki]]:
* ''[[Gangut (1911)|Gangut]]'' in ''Oktjabrskaja Revoljuzija'' nach der [[Oktoberrevolution]]
* ''[[Sewastopol (Schiff, 1911)|Sewastopol]]'' in ''Parischskaja Kommuna'' nach der [[Pariser Kommune]]
* ''[[Petropawlowsk (1911)|Petropawlowsk]]'' in ''Marat'' nach [[Jean Paul Marat]], dem Politiker aus der Zeit der Französischen Revolution
* ''[[Poltawa (1911)|Poltawa]]'' in ''Michail Frunse'' nach [[Michail Wassiljewitsch Frunse]], einem sowjetischen Heerführer
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== Modernisierungen ==
[[Datei:Oktyabrskaya Revolutsiya interwar.jpg|400px|
In den 1930er-Jahren wurden die noch im Dienst stehenden Schiffe (bis auf die ''Michail Frunse'') einem Totalumbau unterzogen, bei dem sie mit neuen Aufbauten, ölgefeuerten Maschinen und einer stärkeren Flugabwehrbewaffnung ausgerüstet wurden. Die bisherigen Aufbauten waren für moderne Anforderungen schlicht zu klein geraten und wurden vergrößert, zusätzlich wurde ein Katapult für ein Wasserflugzeug auf den dritten Geschützturm gesetzt. Ein auffälliges Merkmal war der Umbau des vorderen Schornsteins, dessen Kopf weit nach hinten gezogen wurde, um die Rauchbelästigung für den Kommandoturm zu verringern. Während des Zweiten Weltkrieges erhielten die Schiffe außerdem britische Radaranlagen. Die Bugsektion wurde erneuert, um die Seeeigenschaften zu verbessern, und einige der Schiffe erhielten außerdem Torpedowulste. Für die ''Marat'' war ebenfalls ein umfangreiches Modernisierungsprogramm vorgesehen, bei dem neue Maschinen und eine verbesserte Mittelartillerie eingebaut sowie eine veränderte Anordnung der Geschütztürme vorgenommen werden sollte; aufgrund des Kriegsausbruches kam es jedoch nicht mehr dazu. Ein weiterer derartiger Plan sollte nach dem Kriegsende umgesetzt werden, wurde jedoch ebenfalls verworfen.
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