„August Bebel“ – Versionsunterschied
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Soziale Konflikte stärkten bei Bebel ebenfalls Zweifel daran, ob die enge Bindung der Arbeiter an den Liberalismus weiterhin sinnvoll sei. Eine Rolle spielte dabei der Kontakt mit dem Philosophen und Sozialpolitiker [[Friedrich Albert Lange]] in der Führung des VDAV. Bebel war in einem Buchdruckerstreik Vermittler und an der Gründung einer [[Gewerkschaft|Bergarbeitergewerkschaft]] beteiligt. Zusammen mit Anhängern Lassalles war die Organisation an einem Streik beteiligt.
Die Abwendung von der bürgerlichen [[Demokratie]], hin zum [[Sozialismus]], kostete Bebel nach seiner Darstellung keine „großen Seelenkämpfe“. Auch wenn dabei persönliche Beziehungen zerstört wurden, nahm er dies hin, weil er von seinem geänderten Standpunkt überzeugt war.<ref name="bebel-100">Bebel, aus meinem Leben, S. 100.</ref> Die Begegnung mit [[Wilhelm Liebknecht]], der 1865 nach Leipzig kam, bestärkte ihn darin. Liebknecht hatte in [[London]] zu den Kreisen um [[Karl Marx]] und [[Friedrich Engels]] gehört. Wenn auch nicht unkritisch, schloss sich Bebel in vielem Liebknechts Vorstellungen an. Von Liebknecht nahm Bebel die Grundthese an, dass der politische und soziale Kampf der Arbeiter eine Einheit sei. Daher müssten sich die Arbeitervereine auch von den Liberalen lösen. In seiner Autobiographie wies Bebel jedoch die Vermutung zurück, dass er durch Liebknecht zum Sozialisten geworden sei. Vielmehr sei er schon auf dem Weg dahin gewesen, als Liebknecht in sein Leben trat.<ref name="bebel-100" />
Kritisch äußerte sich Bebel darüber, dass Liebknecht ohne vorige Diskussionen vollendete Tatsachen schuf. Weil es Liebknecht an praktischem Geschick mangelte, mussten später andere die Maßnahmen ausführen. Dennoch galten beide als die „Unzertrennlichen“, und es entwickelte sich aus der bloßen Zusammenarbeit ein freundschaftliches Verhältnis.<ref>Bebel, aus meinem Leben, S. 97–101.</ref>
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