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'''Ulm''' {{IPA|ʊlm|Tondatei=DE-Ulm.ogg}} ist eine [[Großstadt]] mit {{EWZ|DE-BW|08421000}} Einwohnern ({{EWD|DE-BW}}) in [[Baden-Württemberg]]. Die [[Universitätsstadt]] liegt an der [[Donau]] am südöstlichen Rand der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] an der Grenze zu [[Bayern]]. Die Stadt bildet einen eigenen [[Kreisfreie Stadt|Stadtkreis]] und ist Sitz des [[Landratsamt]]s des angrenzenden [[Alb-Donau-Kreis]]es.
Ulm ist nach dem [[Landesentwicklungsprogramm|Landesentwicklungsplan]] Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes und bildet mit [[Neu-Ulm]] eines der länderübergreifenden [[Doppelzentrum|Doppelzentren]] Deutschlands mit rund 190191.000722 Einwohnern (Stand Dezember 2023). Diese Beziehung wird auch als Doppelstadt oder Zweilandstadt bezeichnet, weil der eine Teil in Baden-Württemberg und der andere in Bayern liegt. Ulm ist die größte Stadt im [[Regierungsbezirk Tübingen]] und in der [[Region Donau-Iller]], zu der auch Gebiete des bayerischen [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirks Schwaben]] gehören.
 
Ulm ist die größte Stadt im [[Regierungsbezirk Tübingen]] und in der [[Region Donau-Iller]], zu der auch Gebiete des bayerischen [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirks Schwaben]] gehören.
Die Stadt ist bekannt für ihr [[Gotik|gotisches]] [[Ulmer Münster|Münster]], dessen Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Weiterhin bemerkenswert ist die lange bürgerliche Tradition Ulms mit der ältesten [[Verfassung]] einer deutschen Stadt und einem [[Theater Ulm|Stadttheater]], dessen Anfänge bis ins Jahr 1641 zurückreichen. In der Vergangenheit war Ulm Ausgangspunkt der Auswanderung der [[Donauschwaben]], die mit sogenannten [[Ulmer Schachtel]]n in ihre neuen Heimatländer im Südosten Europas fuhren.
 
Die Stadt ist bekannt für ihr [[Gotik|gotisches]] [[Ulmer Münster|Münster]], dessen Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Weiterhin bemerkenswert ist die lange bürgerliche Tradition Ulms mit der ältesten [[Verfassung]] einer deutschen Stadt und einem [[Theater Ulm|Stadttheater]], dessen Anfänge bis ins Jahr 1641 zurückreichen. In der Vergangenheit war Ulm Ausgangspunkt der Auswanderung der [[Donauschwaben]], die mit sogenannten [[Ulmer Schachtel]]n auf der Donau in ihre neuen HeimatländerSiedlungsgebiete im Südosten Europas fuhren.
Ulm, erstmals am 22. Juli 854 urkundlich genannt, war [[Königspfalz]] und [[Freie Reichsstadt]], ab 1802 [[Geschichte Bayerns|bayerisch]], seit 1810 [[württemberg]]isch, nach 1945 württemberg-badisch und seit 1952 baden-württembergisch. Seit 1810 ist Ulm getrennt von seinem ehemaligen Gebiet rechts der Donau, das bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt [[Neu-Ulm]] entwickelte.
 
Ulm, erstmals am 22. Juli 854 urkundlich genannt, war [[Königspfalz]] und [[Freie Reichsstadt]], ab 1802 [[Geschichte Bayerns|bayerisch]], seit 1810 [[württemberg]]isch, nach 1945 [[Württemberg-Baden|württemberg-badisch]] und seit 1952 baden-württembergisch. Seit 1810 ist Ulm getrennt von seinem ehemaligen Gebiet rechts der Donau, das bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt [[Neu-Ulm]] entwickelte.
 
Berühmte Persönlichkeiten sind beispielsweise der in Ulm geborene [[Albert Einstein]] (1879–1955), die Widerstandskämpfer [[Hans Scholl|Hans]] (1918–1943) und [[Sophie Scholl]] (1921–1943), die ab 1932 in Ulm aufwuchsen, sowie die Schauspielerin [[Hildegard Knef]] (1925–2002), die in Ulm geboren wurde, und der deutsche Gestalter und Grafikdesigner [[Otl Aicher]] (1922–1991), der in Ulm geboren wurde und aufwuchs.
 
Ulm gilt im Jahr 2024 laut [[Prognos]] als lebenswerteste Stadt in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prognos.com/de/staedteranking-2024 |titel=Prognos-Städteranking 2024 |titelerg=Blick in die Zukunft: Wo es sich morgen gut leben lässt |werk=www.prognos.com |hrsg=prognos.com |datum=2024-07-12 |abruf=2024-08-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Annika Keilen |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/staedteranking-2024-was-ulm-zur-lebenswertesten-grossstadt-deutschlands-macht-01/100045650.html |titel=Was Ulm zur lebenswertesten Großstadt Deutschlands macht |werk=www.handelsblatt.com |hrsg=handelsblatt.com |datum=2024-07-15 |abruf=2024-08-04}}</ref>
 
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== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
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Die aus dem 6. und 7. Jahrhundert stammenden, teils mit Importgütern aus dem Ostsee- und Mittelmeerraum ausgestatteten Bestattungen des großen [[Gräberfeld]]es aus der [[Merowingerzeit]] am ''Kienlesberg'' (unmittelbar nordwestlich des Stadtzentrums) sowie die frühmittelalterliche Königspfalz der [[Karolinger]] auf dem ''Weinhof'' und im Bereich des ''Hl.&nbsp;Geist Spitals'' (urkundlich erstmals erwähnt 854) unterstreichen die besondere Bedeutung Ulms als eines strategisch bedeutsamen Verkehrsknotenpunktes während des frühen Mittelalters.
 
Durch seine Lage am Knotenpunkt mehrerer Handels- und Pilgerrouten zu Lande und zu Wasser entwickelte sich Ulm während des Hoch- und Spätmittelalters als [[Freie Reichsstadt]] zu einem führenden Handels- und Kunstzentrum in Süddeutschland. Im Spätmittelalter unterhielten Ulmer Kaufleute ein dichtes Netz von Handelskontakten, die von [[Skandinavien]] bis nach [[Nordafrika]], von [[Syrien]] bis nach [[Irland (Insel)|Irland]] und darüber hinaus reichten. Einer der durch Jahrhunderte bedeutsamen Pilgerwege nach [[Santiago de Compostela]] zum Grab des von der katholischen Kirche verehrten [[Jakobus der Ältere|Heiligen Jakobus]], der [[Jakobsweg]], führte über Ulm nach Nordwestspanien und rückt seit dem Jahr 1997 als völkerverbindend im Sinne der europäischen Einigung in das fördernde Interesse der Stadt Ulm und des Landes Baden-Württemberg. Als [[Fränkisch-Schwäbischer Jakobsweg]] zieht er von Norden zum Münster und führt von dort als der [[Oberschwäbischer Jakobsweg|Oberschwäbische Jakobsweg]] gut markiert weiter nach Süden in die [[Schweiz]].
 
Ab dem späten 17. Jahrhundert wurde Ulm zum zentralen Sammlungsort für meist (aber nicht immer) schwäbische Auswanderer, die in den neueroberten Gebieten des [[Kaisertum Österreich|Habsburgischen]] und [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reiches]] in Südosteuropa und im südlichen [[Russland]] angesiedelt wurden. Eine erste Auswanderungswelle erreichte zwischen dem späten 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts auf [[Ulmer Schachtel]]n die neueroberten Länder des Habsburgischen Reiches im [[Südosteuropa|südöstlichen Europa]]. In ihren neuen Siedlungsgebieten im heutigen [[Rumänien]], [[Ungarn]] und [[Serbien]] entstanden die Volksgruppen der [[Ungarndeutsche]]n und/oder [[Donauschwaben]].
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Durch diese Auswanderungswellen wurden die bereits vor dieser Zeit vorhandenen engen Kontakte Ulmer Kaufmanns- und Schifferfamilien in diesen Raum nachhaltig verstärkt. Nach der [[Vertreibung]] der [[Ungarndeutsche]]n und [[Donauschwaben]] aus Serbien und Ungarn infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] sowie einer nach 1990 einsetzenden Auswanderungswelle von Donauschwaben aus [[Rumänien]] siedelten sich diese häufig in den ehemaligen Herkunftsgebieten ihrer Vorfahren an. Hierdurch entstand seit den späten 1940er Jahren rund um Ulm eine starke donauschwäbische Gemeinde. Heute bezeugen mehrere im Stadtgebiet aufgestellte Denkmäler, die an Geschichte und Vertreibung der Donauschwaben erinnern, das im Jahr 2000 in den Räumen der Oberen Donaubastion ([[Bundesfestung Ulm]]) eröffnete [[Donauschwäbisches Zentralmuseum|Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM)]] und zahlreiche Städtepartnerschaften und Kooperationsprojekte mit Gemeinden und Städten entlang der Donau die enge Verbindung Ulms mit den Donauschwaben und [[Südosteuropa]].
 
Die seit dem Mittelalter kontinuierlich gewachsenen, weitgespannten geistigen wie kommerziellen Verbindungen Ulms spielen auch heute noch im Bewusstsein vieler Ulmer als Basis gegenwärtigen und zukunftsorientierten Denkens und Handelns eine zentrale Rolle. Sie werden sehr bewusst als Teil der eigenen Geschichte und Identität gepflegt. Das seit 1998 alle zwei Jahre stattfindende ''Internationale Donaufest'' mit Vertretern aller Donau-Anrainerstaaten, die kürzlich2008 gegründete ''Europäische Donau-Akademie,'' der „lebende Kreuzweg“ der großen italienischen Gemeinde oder ein alljährlich stattfindendes „französisches Weinfest“ unterstreichen die engen und über Jahrhunderte hinweg gewachsenen und im Alltag gelebten gegenseitigen Verbindungen.
 
=== Nachbargemeinden ===
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=== Klima ===
Mit einer Durchschnittstemperatur von 8,4 [[Grad Celsius]] (°C) und einem [[Niederschlag]]s<nowiki />durchschnitt von 749 Millimeter (mm) pro Jahr liegt Ulm – wie ganz Deutschland – in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Klimazone]]. Im Vergleich zu anderen Städten Baden-Württembergs ist das Klima in Ulm jedoch relativ kalt. Die Durchschnittstemperatur liegt deutlich unter den Werten anderer Orte im Südwesten (zum Beispiel [[Heidelberg]] 11,4&nbsp;°C, [[Stuttgart]] 11,3&nbsp;°C).<ref>[https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/mittelwerte/temp_8110_fest_html.html?view=nasPublication&nn=16102 ''Temperatur: vieljährige Mittelwerte 1981–2010.''] In: ''[[Deutscher Wetterdienst|dwd.de]],'' 23. April 2019, abgerufen am 16. September 2019.</ref> Das Niederschlagsmittel weicht hingegen kaum von dem in Baden-Württemberg Üblichen ab (Heidelberg 745&nbsp;mm, Stuttgart 664&nbsp;mm).
 
Humoristisch wird Ulm gelegentlich als „Hauptstadt des Nebelreiches“ bezeichnet. Die Statistik des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdiensts]] weist für Ulm allerdings mit durchschnittlich 1659 Sonnenstunden pro Jahr einen Wert aus, der im Mittelfeld aller aufzeichnenden Wetterstationen liegt.<ref>[https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/mittelwerte/sonne_8110_fest_html.html?view=nasPublication&nn=16102 ''Sonnenscheindauer: vieljährige Mittelwerte 1981–2010.''] In: ''[[Deutscher Wetterdienst|dwd.de]],'' abgerufen am 17. September 2019.</ref> Die relevante Messstation befand sich allerdings bis 2014 auf dem ''Kuhberg,'' einer der höchsten Erhebungen der Stadt. Mittlerweile ist sie in den ebenfalls höher gelegenen Stadtteil Mähringen verlagert worden.<ref>Christoph Mayer: [https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/das-ulmer-wetter-kommt-jetzt-aus-maehringen-20475307.html ''Das Ulmer Wetter kommt jetzt aus Mähringen.''] In: ''[[Südwest Presse]].'' 6. August 2014.</ref> Aufgrund der erhöhten Messstandorte blieben [[Nebel]]<nowiki />felder im Donautal, in dem die Innenstadt Ulms liegt, bei den Messungen teilweise unberücksichtigt.
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Ulm ist nach einer 2007 publizierten Studie „Deutschlands gesündeste Großstadt“. Für die Bewertung waren aber neben [[Klima]]daten auch andere Kriterien wie beispielsweise [[Luftverschmutzung]], ärztliche Versorgung oder die Anzahl an Krippenplätzen ausschlaggebend.<ref>''Die gesündeste Stadt Deutschlands.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 21. August 2007<!-- {{Webarchiv |url=http://www.sueddeutsche.de/leben/ranking-die-gesuendeste-stadt-deutschlands-1.240517 |text=sueddeutsche.de |wayback=20111201224229}} --> (Wiederveröffentlichung: [https://www.sueddeutsche.de/leben/ranking-die-gesuendeste-stadt-deutschlands-1.240517 sueddeutsche.de] [17. Mai 2010, abgerufen am 12. Juli 2019]).</ref>
 
{{Klimatabelle
| TABELLE =
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# [[Lichternsee]]: 92,0&nbsp;ha; seit 16. Dezember 2014
 
Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)<ref>[https://wwwudo.lubw.baden-wuerttemberg.de/naturpublic/processingChain?conditionValuesSetHash=D4499B2&selector=naturLand.Schutzgebiete.nais%3Anais_z_sgb_at.sel&processings=nais%3Anais_sgb_statistik_kreis_sgbtyp%2Fnais_sgb_statistik_kreis_sgbtyp.rpt&sourceOrderAsc=false&columns=b14dc9ac-und8ed6-landschaft/schutzgebietsstatistik4065-88eb-ec7e74770b62&offset=0&limit=2147483647&executionConfirmed=false Schutzgebietsstatistik der LUBW.], Stand: 919. Dezember 2018.2024]</ref> stehen 137136,0594 Hektar des Stadtgebiets unter Naturschutz, das sind 1,15 Prozent.
 
==== Wasserschutzgebiete ====
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Damit ist der Weinhof wohl erst in ottonischer Zeit der Platz für eine Burg geworden. Dort entstand später auch ein Turm, ein Luginsland. Es kann vermutet werden, dass Otto&nbsp;I. wohl den ersten Schritt zur Stadtgründung getan hat.
 
Nach den Erkenntnissen der archäologischen Untersuchungen in der Neuen Straße führte der Weg Ulms von der königlichen Pfalz zur Freien Reichsstadt über folgende Entwicklungsschritte:
* Karolingische Pfalz beim Donauübergang ab Mitte 9. Jahrhundert;
* Befestigung und Ausbau zur Fluchtburg in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts;
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Seine Bedeutung als Ort von Königsaufenthalten verlor Ulm während der Zeit der sächsischen Könige im 10. und 11. Jahrhundert. Erst unter den [[Salier]]n – beginnend mit dem Hoftag [[Konrad II. (HRR)|Konrads&nbsp;II.]] im Jahr 1027 – sind wieder vermehrt königliche Aufenthalte nachweisbar. 1079 wurde Friedrich von Staufen mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Nach Festigung ihrer Macht in diesem Raum konnten die [[Staufer]] Ulm zu einem ihrer Hauptstützpunkte ausbauen. Das Aussterben der Salier führte zu Kämpfen um die Reichsgüter aus diesem Erbe, in deren Folge Ulms Umland 1131 niedergebrannt wurde, 1134 traf es dann auch die komplette Stadt.<ref>Hans Eugen Specker: ''Ulm. Stadtgeschichte.'' Ulm 1977, S. 37–38.</ref>
 
Unter den [[Staufer]]n wurde die Ulmer Pfalz ab 1140 wieder aufgebaut und im Gefolge wurde die Siedlung weiter ausgebaut. 1174 wird erstmals eine Donaubrücke urkundlich erwähnt.<ref>{{lang|la|''Est ibi pons per predictum flumen …''|de=Es gibt dort eine Brücke über den erwähnten Fluss …}} In: ''Continuatio Gerlachi Abbatis Milovicensis.'' MGH SS 17, S. 687 – zitiert nach: Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte (Hrsg.), [[Helmut Maurer (Historiker)|Helmut Maurer]] (Bearbeiter): ''Die deutschen Königspfalzen.'' Band 3.2: ''Baden-Württemberg.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-36519-9, S. 190 ({{Google Buch |BuchID=rIkPEK0SSLUC |Seite=190 |Hervorhebung="Est ibi pons per predictum flumen" |Linktext=Vorschau}}).</ref><ref>Direkter Zugang zur ''Continuatio Gerlachi Abbatis Milovicensis'' bei {{MGH|SS|17|687}}, Zeile 37.</ref><ref>1240 wird erneut eine Donaubrücke erwähnt, vgl. [https://stadtarchiv.ulm.de/ulmer-geschichte-im-netz/wasser/verkehr-und-handel/bruecken ''Brücken''] auf ''stadtarchiv.ulm.de''.</ref> 1181 wurde Ulm zur Stadt erhoben und 1184 zur [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ulmer-stadtportal.de/Lokal_Geschichte.php |text=''Ulmer Geschichte'' |wayback=20210121175324}}. In: ''ulmer-stadtportal.de,'' abgerufen am 3. Juli 2017.<!-- Beleg ungeeignet, da er auf dem WP-Art. Ulm beruht --></ref> Rund 100 Jahre später scheint Ulm komplett befestigt gewesen zu sein, da es einer Belagerung des Gegenkönigs [[Heinrich Raspe IV.|Heinrich Raspe]] im Winter 1246 standhalten konnte. Ulm entwickelte sich zu einem der Herrschaftsschwerpunkte der Stauferkönige und -kaiser. Zur Verfassungsentwicklung in der Frühphase Ulms ist wenig überliefert. „Eine Urkunde über die Erhebung Ulms zur Stadt ist nicht überliefert“. Die Stadtwerdung scheint seit dem 11. Jahrhundert etappenweise stattgefunden zu haben, ohne jedoch schriftliche Überlieferungen zu hinterlassen. Die Verleihung Esslinger Stadtrechts durch [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]] 1274 war wohl mehr „eine Verlegenheitslösung, um eine […] Lücke auszufüllen“.<ref>Beide Zitate: Hans Eugen Specker: ''Ulm. Stadtgeschichte.'' Ulm 1977, S. 38.</ref>
 
==== Ulm im Spätmittelalter (1200 bis 1500) ====
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1480 wurde mitten „im reißenden Fluss“ eine neue Stadtmauer errichtet. Sie reichte vom 1348 erbauten Herdbruckertor bis zum an der heutigen Wilhelmshöhe gelegenen Fischertor. Diese heute noch existierende Stadtmauer entlang der Donau löste die alte, nur noch in Teilen übrig gebliebene Mauer ab, die vom Fischerturm über den Schweinemarkt und die beiden Blauarme (Reste in der heutigen Häuslesbrücke erhalten) in einem fast rechten Winkel auf die [[Buckelquader]]mauer der staufischen Pfalz stieß und dieser dann in östlicher Richtung folgte. Die mittelalterliche Mauer wurde dann 1527 nach [[Albrecht Dürer]]s Befestigungslehre (im selben Jahr in Nürnberg erschienen unter dem Titel ''Etliche underricht/zu befestigung der Stett/Schlosz/und flecken'') vom Nürnberger Baumeister [[Hans Sebald Beham|Hans Beham d.&nbsp;Ä.]] umgebaut.
 
Dürers Ideen wurden folgendermaßen von Beham umgesetzt: Die an die Stelle der Mauer tretende Mauer-Wall-Grabenwehr sollte dem Beschuss der damals modernen Feuerwaffen besser standhalten und dem Verteidiger zusätzlich ermöglichen, eigene [[Artillerie]] besser zu positionieren. Für die Artillerie wurden von der Stadtseite her auch Auffahrrampen gebaut. Nach außen wurde eine Brustwehr mit großen Schießscharten errichtet. Dürers Befestigungs-IdeenBefestigungsideen wurden weiterhin umgesetzt, indem die durch ihre Höhe bei Artilleriebeschuss besonders gefährdeten Türme der Stadttore radikal abgetragen und mit niedrigen Achteckgeschossen versehen wurden. Zudem sah Dürers System vor, dem Wall runde Basteien vorzulagern, von wo aus der Graben flankierend beschossen werden konnte. Auch die Stadtbefestigung beim Glöcklertor, Neuen Tor und beim Frauentor wurde dann demgemäß modernisiert. Die Anfang des 17. Jahrhunderts dann von [[Gideon Bacher]] im italienischen Stil realisierte [[Bastion]]ärbefestigung, welche die Verteidigungslinien weit in das Vorfeld hinaus verlagerte, veränderte das Stadtbild noch entscheidender als Behams Umbauten. Und gleich anschließend (ab 1617 bis 1622) setzten der holländische Ingenieur [[Johan van Valckenburgh]] und diverse Nachfolger mit ihren Um- und Neubauten nach niederländischem System, das damals als Nonplusultra der Festungsbaukunst galt, nochmals neue Maßstäbe. Überbleibsel ihrer Tätigkeit ist im Wesentlichen der Bereich Wilhelmshöhe/Promenade. Diese neuen Arbeiten kosteten rund zwei Millionen [[Gulden]], die durch Steuern aufgebracht werden mussten.
 
Zwischen 1484 und 1500 veröffentlichte der in Ulm wirkende, weitgereiste Dominikaner [[Felix Fabri]] seinen ''Tractatus de civitate Ulmensi'' (Abhandlung von der Stadt Ulm). Sie gilt als älteste erhaltene Chronik der Stadt Ulm überhaupt. Fabri beschreibt darin nicht nur die Gegenwart der Stadt zu seiner Zeit, sondern versucht auch, deren Geschichte möglichst umfassend darzustellen. Das Autograph dieses in lateinischer Sprache verfassten Werkes befindet sich im Ulmer Stadtarchiv.
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[[Datei:De Merian Sueviae 262.jpg|mini|links|Ulm von oben um 1650, Kupferstich von Merian]]
[[Datei:De Merian Sueviae 267.jpg|mini|Ulm in drei Blickrichtungen um 1650, Kupferstich von Merian]]
[[Datei:Free Imperial City of Ulm.jpg|mini|links|Territorium der Freien Reichsstadt Ulm (mit Exklave [[Wain]]) nach einer Karte von [[Johann Baptist Homann]] aus dem Jahr 1725]]
Ihren wirtschaftlichen wie kulturellen Höhepunkt erreichte die Stadtentwicklung um 1500: Ulm besaß das nach Nürnberg zweitgrößte reichsstädtische Territorium auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Drei Städte ([[Geislingen an der Steige|Geislingen]], [[Albeck (Langenau)|Albeck]] und [[Leipheim]]) sowie 55 Dörfer gehörten zum Gebiet. Die Stadt war wichtiger Umschlagplatz für Eisen, Textilwaren, Salz, Holz und Wein. Gleichzeitig entwickelte sich Ulm seit Mitte des 15. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Kunstzentren Süddeutschlands. Kunstwerke aus Ulmer Produktion (vor allem aufwändig gestaltete Skulpturen und Flügelaltäre) wurden weit über die Stadtgrenzen hinaus zu „Exportschlagern“ und bis nach Wien, Sterzing (Südtirol) und in die Niederlande gehandelt. Aus dieser Zeit stammt auch der Reim, der die Stellung der Stadt in der damaligen Welt untermauerte:
 
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[[Datei:Ulm-Oberer Kuhberg-2008-04-26-38.jpg|mini|hochkant|Fort Oberer Kuhberg (zeitweise KZ)]]
1918/19 wurde durch den [[Volksstaat Württemberg]] auch in Ulm die Demokratie der [[Weimarer Republik]] wirksam. 1919 wurde mit dem württembergischen Gemeindegesetz für alle Menschen das aktive und passive demokratische Wahlrecht eingeführt. Es wurde eine repräsentative Demokratie mit Stadträten geschaffen. Parteien wurden gegründet, die sich im Stadtrat in Fraktionen organisierten und die Verwaltung mit dem demokratisch gewählten Bürgermeister kontrollierten. Allerdings wurden die Parteien, die diese Demokratie abschaffen wollten, allen voran die [[Nationalsozialisten]], immer stärker.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Grotz |url=http://www.ulm.de/kultur_tourismus/stadtgeschichte/ulm_1918_1933.70586.3076,3963,4236,34709,70583,70586.htm |titel=3. Ulm 1918–1933 |titelerg=3.2 Parteien und Verbände von 1918 bis 1933 |werk=ulm.de |datum=2012 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170904153229/http://www.ulm.de/kultur_tourismus/stadtgeschichte/ulm_1918_1933.70586.3076,3963,4236,34709,70583,70586.htm |archiv-datum=2017-09-04 |abruf=2018-10-31}}</ref>
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] und die folgende [[Weltwirtschaftskrise]] hatten Ulm besonders hart getroffen, da die Wirtschaftsunternehmen der Stadt stark exportorientiert ausgelegt waren und als vormalige Rüstungsunternehmungen direkt von Reparationsforderungen und Herstellungsbeschränkungen des [[Versailler Vertrag]]es betroffen waren. Auch die radikale Verringerung der Anzahl des in Ulm stationierten Militärs wegen der Niederlage im Ersten Weltkrieg wirkte sich extrem negativ auf die örtliche Wirtschaft aus. Eine Protestveranstaltung gegen Lebensmittelknappheit und Wucherpreise wuchs sich am 22. Juni 1920 zu blutigen Unruhen mit sieben Toten aus.<ref>Michael Wettengel: ''Hunger und Blutvergießen in Ulm. Die Unruhen vom 22. Juni 1920.''. In: ''Ulm und Oberschwaben.'', 60. Jg., 2017, S. 409–428, [[doi:10.53458/uo.v60i.6855]].</ref> Später kam die Zerstörung der Währung durch die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923#Hyperinflation des Jahres 1923|Inflation 1922/1923]] dazu, die kurzzeitig zu einer eigenen [[Regionalwährung]] führte, dem Markengeld Wära.
 
Es gelang den Nationalsozialisten und den mit ihnen verbündeten, die Demokratie ablehnenden Parteien, diejenigen Parteien, die die Weimarer Republik stützten, für die Reparationsverpflichtungen, die schlechte Wirtschaftslage und auch für den Abbau des Militärs verantwortlich zu machen, verbunden mit einem hohen Anteil von [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]]: Die Juden galten als Urheber aller negativen Geschehnisse der Weimarer Republik. Dazu kam die Bekämpfung der Kommunisten, die die Weimarer Republik selbst ablehnten. So kam es seit den späten 1920er Jahren in Ulm zu hohen Stimmenanteilen der Nationalsozialisten.
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[[Datei:Einwohnerentwicklung von Ulm - ab 1871.svg|mini|hochkant=2|Einwohnerentwicklung von 1871 bis 2017]]
 
Zwischen 1890 (36.000 Einwohner) und 1939 (75.000 Einwohner) verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt. Durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges verlor Ulm bis 1945 rund 30 Prozent (20.000) seiner Bewohner. 1951 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Stand von vor dem Krieg erreicht. 1980 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt erstmals die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Dieser Status ging in den 1980er-Jahren zwischenzeitlich verloren, seit der Volkszählung 1987 wurden jedoch konstant über 100.000 Einwohner gelistet. Laut [[Zensus 2011]] betrug die Zahl mit Stand 9. Mai 2011 116.761 Einwohner<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/auswertungsdb/download?pdf=084210000000&tableId=0&locale=DE&gmdblt=1 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Zensus 2011: Bevölkerung Ulm am 9. Mai 2011]</ref> und war damit geringer als bisher angenommen (laut Statistischem Bundesamt hatte Ulm Ende 2010 über 120.000 Einwohner).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/05/PD13_188_121.html |titel=Pressemitteilung Nr. 188 |werk=destatis.de |hrsg=Statistisches Bundesamt |datum=2013-05-31 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181126190835/https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/05/PD13_188_121.html |archiv-datum=2018-11-26 |abruf=2019-05-28 |offline=1}}</ref> Ende Dezember 2019 lebten in Ulm nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 126.790 Menschen mit [[Wohnsitz (Deutschland)#Haupt- und Zweitwohnsitz|Hauptwohnsitz]] und die Einwohnerzahl erreichte damit das vierte Jahr in Folge einen neuen historischen Höchststand.
Mit Stand vom 31. Dezember 2004 hatten 19.570 Einwohner (16,3 Prozent) einen ausländischen Pass (über 100 Nationen). 14,4 Prozent der Einwohner waren unter 15 Jahre alt, 17,5 Prozent 65 Jahre alt oder älter. Damit hat Ulm, ähnlich wie andere deutsche Städte, eine relativ niedrige Geburtenrate, die Einwohnerzahl steigt aber durch Zuwanderung noch um jährlich 0,5 Prozent.
 
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== Religionen ==
=== Konfessionsstatistik ===
Laut der [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Volkszählung 2011]] waren 25,9 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 35,6 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] und 38,5 % waren [[konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:084210000000,BEK_4_2_6,m,table Stadt Ulm Religion], [[Zensus 2011]].</ref> Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem beträchtlich gesunken. Ende 2023 hatte Ulm 130.276 Einwohner, davon waren 26,2 % katholisch, 18,4 % evangelisch und 55,4 % gehörten entweder einer anderen oder gar keiner Glaubensgemeinschaft an.<ref>[https://www.ulm.de/-/media/ulm/bd/bd-iv/statistik-und-wahlen/statistik/downloads/2023-ulmer-statistik-red/2023-ulmer-statistik-red1.pdf ''Ulmer Statistik 2023.''] (PDF; 1,1&nbsp;MB) Tabelle 0205, S. 35. In: ''ulm.de,'' abgerufen am 26. März 2024.</ref><ref>[https://www.ulm.de/-/media/ulm/bd/bd-iv/statistik-und-wahlen/statistik/downloads/jb-2018/jb2018-gesamtdokument.pdf Daten Ulmer Statistik Bevölkerungsstand am 31. Dezember 2018] (PDF; 3,9&nbsp;MB). S. 35, Tabelle 0205. In: ''daten.ulm.de,'' abgerufen am 12. November 2019.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Ulm |url=http://www.ulm.de/sixcms/media.php/29/JB2015%20Gesamtdokument_mit%20Inhaltsangabe%20neu.pdf |titel=Statistisches Jahrbuch 2015 |titelerg=Wohnbevölkerung nach Stadtteilen, Geschlecht, Konfession und Familienstand Tabelle 0205 |werk=ulm.de |datum=2016-10-25 |seiten=35 |format=PDF; 4,1&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170304035801/http://www.ulm.de/sixcms/media.php/29/JB2015%20Gesamtdokument_mit%20Inhaltsangabe%20neu.pdf |archiv-datum=2017-03-04 |abruf=2019-05-02 |format=PDF; 4,1&nbsp;MB |offline=1}}</ref>
 
Zahlen zu weiteren Glaubensgemeinschaften wurden letztmals beim Zensus von 2011 erhoben. Damals waren 3,3 % der Bevölkerung [[Orthodoxe Kirchen|christlich-orthodox]], 1,1 % Mitglieder einer [[Freikirche|evangelischen Freikirche]] und weitere 4,1 % gehörten sonstigen in Baden-Württemberg anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften an (darunter unter anderem die [[Alt-Katholische Kirche in Deutschland|Alt-Katholische Kirche]] und die [[Zeugen Jehovas]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:084210000000,BEG_4_2_6,m,table |titel=Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich) in % |werk=ergebnisse.zensus2011.de |abruf=2019-08-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.personenstandsrecht.de/Webs/PERS/DE/informationen/religionsgemeinschaften/_documents/kirche_bw.html |titel=Baden-Württemberg: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ besitzen |werk=personenstandsrecht.de |abruf=2019-08-03}}</ref>
Der Anteil der [[muslim]]ischen Bevölkerung in Ulm lag gemäß Berechnungen basierend auf den Zahlen des Zensus von 2011 bei 8,2 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Hahn |url=https://kartenseite.files.wordpress.com/2017/04/brd_muslime_in_den_grossstaedten_beim_zensus2011_sortiert_nach_regionalschluessel1.pdf |titel=Muslime in den Großstädten beim Zensus 2011 |datum=2017-12-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181219230456/https://kartenseite.files.wordpress.com/2017/04/brd_muslime_in_den_grossstaedten_beim_zensus2011_sortiert_nach_regionalschluessel1.pdf |archiv-datum=2018-12-19 |abruf=2019-08-03 |format=PDF; 29&nbsp;kB |offline=1 |zitat=Datengrundlage: [[Statistisches Bundesamt]], Zensus 2011 (zensus2011.de), eigene Berechnungen |offline=1}}.</ref>
 
=== Christentum ===
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[[Datei:Logo oberschw Pilgerweg 6.png|mini|Ökumenisches Wandern auf dem 2008 angelegten [[Oberschwäbischer Pilgerweg|Oberschwäbischen Pilgerweg]]]]
 
1529 trat Ulm auf dem Reichstag in Speyer den protestantischen Reichsständen bei. In einer Abstimmung vom 3. bis 8. November 1530 entschieden sich von 1.865 Abstimmungsberechtigten 1.621 für die Reformation.<ref>{{Internetquelle |autor=Gebhard Weig |url=https://stadtarchiv.ulm.de/ulmer-geschichte-im-netz/kirchen/reichsstadtzeit-bis-1802/ulmer-muenster-1377-1890 |titel=Das Ulmer Münster - Ein Generationenwerk, 1377 - 18901377–1890 |hrsg=Stadtarchiv Ulm |abruf=2022-05-15}}</ref> 1531 wurde die Reformation [[Ulrich Zwingli|Zwinglischer]] Richtung durch den Konstanzer Reformator [[Ambrosius Blarer]] eingeführt, doch näherte man sich bald [[Martin Luther]] an, als 1533 die Stadt eine lutherische Kirchenordnung erhielt. Somit war Ulm über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Bürgermeister Hans Ehinger von Balzheim (†&nbsp;1583)<ref>Das Grabmal von Hans und Martha Ehinger von Balzheim befindet sich in der Kirche von [[Kirchberg an der Iller|Sinningen]].</ref> unterzeichnete für den Rat der Stadt Ulm die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577.<ref>''[[Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche|Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche]]. Hrsg. im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930'' (BSLK) (= ''Göttinger Theologische Lehrbücher''). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1930; 9. AuflAuflage. Ebenda 1982, ISBN 3-525-52101-4, S. 765, Z. 15 f.; vgl. S. 17, Z. 2 f. (deutsch, lateinisch; überwiegend in [[Fraktur (Schrift)|Fraktur]]); 13. AuflAuflage., kartKart. Studienausg. der 12. Auflage. Ebenda 2010, ISBN 978-3-525-52101-4.</ref> Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert sank der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung Ulms (rund 20.000) auf ein Prozent (200 bis 250 im Jahre 1624) ab. Diese Zahl blieb bis Mitte des 18. Jahrhunderts konstant. Predigen durften die verbliebenen [[Priester (Christentum)|Priester]] nicht, katholische Taufen durften nur noch in den Privathäusern stattfinden. Zur [[Trauungsmesse|Brautmesse]], deren Feier in Ulm verboten war, gingen die wenigen Paare ins katholische Söflingen, wo es seit 1258 ein [[Kloster Söflingen|Klarissenkloster]] gab, das 1803 aufgelöst wurde. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren Katholiken vom Bürgerrecht ausgeschlossen. Die stärksten Gruppen unter den Katholiken waren die Patrizier und vor allem die Gesellen, Dienstboten und Taglöhner. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es wieder eine starke katholische Gemeinde, 1805 die erste katholische Stadtpfarrei nach der Reformation.
 
Nach dem Übergang an Württemberg (1810) wurde Ulm Sitz eines Generalats (heute [[Prälatur Ulm|Prälatur]]) innerhalb der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]], der die evangelischen Gemeindeglieder angehören, sofern sie nicht Mitglied einer evangelischen Freikirche sind. Des Weiteren besteht in Ulm an der Adlerbastei – &nbsp;neben der evangelischen Prälatur &nbsp;– ein [[Dekan (Kirche)|Dekanat]], dessen Stelleninhaber dem evangelischen [[Kirchenbezirk Ulm]] mit insgesamt 55.408 [[Protestantismus|Protestanten]] vorsteht (Stand 2005). Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Ulm ist die Nachfolgeeinrichtung der historischen eigenständigen Ulmer Reichsstadtkirche und bildet zurzeit einen Verbund aus sechs Kirchengemeinden: Auferstehungskirche, Christuskirche, [[Lukaskirche (Ulm)|Lukaskirche]], [[Martin-Luther-Kirche (Ulm)|Martin-Luther-Kirche]], [[Ulmer Münster|Münster]], Paul-Gerhardt-Kirche ''(wurde 2007 abgerissen und wich Eigentumswohnungen)'' und [[Pauluskirche (Ulm)|Pauluskirche]]. Die gewählten Vertreter dieser sechs Kirchengemeinden bilden den Gesamtkirchengemeinderat Ulm. Dieser repräsentiert 21.561 Gemeindeglieder (Stand 2006) und trägt die Verantwortung für das evangelische kirchliche Leben in der Stadt.
 
Die Katholiken in der Stadt gehörten anfangs zum [[Bistum Konstanz]], später zum [[Bistum Augsburg]] und ab 1817 zum [[Generalvikariat]] Rottenburg, aus dem später das Bistum Rottenburg und dann das bis heute bestehende [[Bistum Rottenburg-Stuttgart]] hervorgingen.
 
Mit der Eingemeindung umliegender katholischer Orte veränderte sich das Gewicht zwischen evangelischen und katholischen Christen. Heute beträgt der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung 35,0 %, zum protestantischen Glauben bekennen sich 25,5 % (Stand: 2012<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ulm.de/politik_verwaltung/rathaus/einwohner.3794.3076,3571,3744,4336,3599,3794.htm |titel=Jahrbuch der Stadt Ulm 2012 |werk=ulm.de |datum=2012-12-31 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140215193718/http://www.ulm.de/politik_verwaltung/rathaus/einwohner.3794.3076,3571,3744,4336,3599,3794.htm |archiv-datum=2014-02-15 |abruf=2018-10-31 |offline=1}}</ref>).
 
Seit dem Ende des Eisernen Vorhangs verzeichnete Ulm eine große Zuwanderung osteuropäischer Bevölkerungsgruppen, von denen ein großer Anteil verschiedenen [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] angehört. Die in den letzten Jahren stark angewachsene russisch-orthodoxe Gemeinde Ulms nutzt für ihre Gottesdienste neben der [[Valentinskapelle (Ulm)|Valentinskapelle]] („Schmalzhäusle“) auf dem südlichen [[Münsterplatz (Ulm)|Münsterplatz]] auch das von ihr 2007 übernommene, ehemals baptistische Gemeindezentrum am Judenhof.
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[[Datei:Ulm Weinhof Neue Synagoge 2012 11 03.jpg|mini|Neue Synagoge, seit 2012 am Weinhof, das [[IRGW-Gemeindezentrum Ulm]]]]
[[Datei:Neue Synagoge, Ulm.JPG|mini|[[IRGW-Gemeindezentrum Ulm]] von oben]]
Die Jüdische Gemeinde Ulm hat eine lange und wechselhafte Geschichte. Seit dem Mittelalter gab es in Ulm eine jüdische Gemeinde (1241/42 erstmals belegt) mit einer [[Synagoge]] im ''Judenhof''. Während der [[Pest]] 1349 wurden die Juden verfolgt und ihre Gemeinde nahezu vernichtet. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts siedelten sich erneut [[Judentum|Juden]] an, die große wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt hatten, doch 1499 aus der Stadt gewiesen wurden. Erst ab 1806 konnten Juden wieder zuziehen. Eine eigene israelitische Gemeinde gab es seit 1854. Von 1871 bis 1873 wurde am Weinhof eine Synagoge errichtet,<ref>{{Literatur |Autor=Christof Rieber |Hrsg=Stadt Ulm |Titel=Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten |Verlag=Jan Thorbecke Verlag |Ort=Ostfildern |Datum=2018 |ISBN=978-3-7995-1281-7 |Kapitel=Kapitel: ''Jüdische Gemeinde Ulm'' |Seiten=50}}</ref> die am 9. November 1938 zerstört wurde. Seit 1889 war Ulm Sitz eines [[Rabbinat]]s. Die höchste Zahl wurde um 1880 mit 694 jüdischgläubigen Personen erreicht. 1933 lebten rund 530 Juden in Ulm. Diese wurden größtenteils durch Enteignung und andere Verfolgung von Seiten städtischer Institutionen und Mitbürger in die Emigration gedrängt. 141 Mitbürger, der Rest der jüdischen Einwohner, wurden durch die Behörden der Stadt zum Abtransport ([[Deportation]]) in die [[Vernichtungslager]] gezwungen. 121 jüdische Mitbürger wurden dort ermordet. Nach dem Kriegsende gab es kein jüdisches Leben mehr in Ulm.<ref>Rüdiger Soldt: ''Skulptur der Entschiedenheit – Die neue Ulmer Synagoge ist am historischen Ort eröffnet.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 3. Dezember 2012, S. 9 ([https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/synagoge-in-ulm-skulptur-der-entschiedenheit-11979892.html faz.net]).</ref>
 
Erst seit 1990 zogen mit den Aussiedlern aus Osteuropa wieder vermehrt Juden nach Ulm, die seit 1999 auch wieder von einem Rabbiner betreut werden. Die jüdische Gemeinde umfasst heute ca. 450 Ulmer Bürger. Ein Zuzug jüdischer Migranten nach Ulm wird laut Vorstand der [[Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs|IRGW]] (Mai 2008) durch eine verstärkte Zuweisung jüdischer Neuzuwanderer erfolgen.<ref>Gemeindezeitung Ausgabe August/September 2008 (Hrsg. Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs), Tamus/Aw/Elul/Tischri 5768/5769, Nr. 08/09, August/September 2008, S. 17.</ref> 2002 wurde die jüdische Gemeinde als Filialgemeinde von Stuttgart neu gegründet und am 5. Mai des gleichen Jahres ein neues jüdisches Gemeindezentrum mit einem Gebetsraum eingeweiht, der erste seit Zerstörung der Synagoge 1938. Am 2. Dezember 2012 wurde die [[IRGW-Gemeindezentrum Ulm|neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Ulms]] an nahezu derselben Stelle wie die 1938 zerstörte [[Alte Synagoge (Ulm)|Alte Synagoge]] eingeweiht.<ref>{{Internetquelle |autor=Ralf Grimminger |url=https://www.ulm-news.de/weblog/ulm-news/view/dt/3/article/17000/Festakt_zur_Einweihung_der_neuen_Synagoge_am_2-_Dezember_-_Strenge_Kontrollen_in_der_Ulmer_Innenstadt.html?page=5 |titel=Festakt zur Einweihung der neuen Synagoge am 2. Dezember - Strenge Kontrollen in der Ulmer Innenstadt |werk=ulm news |datum=2012-11-27 |abruf=2022-05-15}}</ref> In Ulm besteht außer dem stillgelegten [[Alter Israelitischer Friedhof (Ulm)|alten jüdischen Friedhof]], an den seit 1987 ein Gedenkstein erinnert, eine jüdische Abteilung auf dem Stadtfriedhof.
 
=== Islam ===
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== Politik ==
=== Geschichte ===
[[Datei:Rathaus Ulm.jpg|mini|Ulmer Rathaus, links im Hintergrund die [[Stadtbibliothek Ulm|neue Zentralbibliothek]] (Glaspyramide)]]
An der Spitze der Stadt Ulm standen anfangs der ''[[Amtmann|Ammann]]'' sowie der ''Rat der Stadt''. Seit dem 13. Jahrhundert gab es neben dem Ammann einen Bürgermeister als Geschäftsführer des Rates, der ab 1345 den Vorsitz im Rat und die Leitung der Stadt übernahm. Ab 1325 wurde den Zünften im ''Kleinen Schwörbrief'' nach bürgerkriegsähnlichen Wirren mehr Mitspracherecht neben dem städtischen Patriziat, das bis dahin allein die Politik bestimmte, eingeräumt. Zwischen 1397 und 1547 sicherte der ''[[Schwörmontag|Große Schwörbrief]]'' als Verfassung der Reichsstadt den Zünften die Mehrheit im Rat und den Zugang auch zu hohen städtischen Ämtern. 1547 wurden die im Große Schwörbrief garantierten Rechte der Zünfte durch Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] aufgehoben und dem städtischen Adel (Patriziat) wieder die Mehrheit eingeräumt. Der Zugang zu höheren städtischen Ämtern war fortan Nichtadligen kaum mehr möglich. Ulm wurde de facto zu einer [[Adelsrepublik]]. Ursprünglich 17 Patrizierfamilien wählten fortan den Bürgermeister und die hohen Staatsbeamten aus ihren Reihen. Infolgedessen waren nahezu alle höheren staatlichen Ämter im Besitz des städtischen Patriziats, ehrenamtlich und auf ein bis zwei Jahre beschränkt. Nach ihrer Amtszeit galt für die vormaligen Amtsinhaber (insbesondere die Bürgermeister) eine Art ''Sperrfrist'', so dass jene, von Ausnahmen abgesehen, nicht unmittelbar zweimal nacheinander in das gleiche Amt gewählt werden konnten, wohl aber ein anderes Amt annehmen durften. 1802 wurde die reichsstädtische Verfassung aufgehoben.
 
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[[Ivo Gönner]] (SPD) war drei Amtszeiten lang, von 1992 bis 2016, Oberbürgermeister.
Im November 2015 setzte sich [[Gunter Czisch]] (CDU) mit 52,9 % der Stimmen gegen sechs weitere Kandidaten durch und trat sein Amt zum 29. Februar 2016 an.<ref>[https://www.ulm.de/tourismus/stadtgeschichte/persönlichkeiten/oberbürgermeister Informationen zum Oberbürgermeister] auf der Seite der Stadt Ulm.</ref> Im Dezember 2023 verlor Czisch in der Stichwahl gegen [[Martin Ansbacher]] (SPD) mit 44,9 % zu 55,1 % (bei einer [[Wahlbeteiligung]] von 38,4 %), nachdem er im ersten Wahlgang noch mit über 13 %Prozentpunkten Vorsprung vorne gelegen hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Dennis Bacher, Philip Hertle, Selina Ehrenfeld, Simon Schwörer |url=https://www.schwaebische.de/regional/ulm-alb-donau/ulm/stichwahl-in-ulm-wer-wird-neuer-oberbuergermeister-2130180 |titel=Martin Ansbacher ist neuer Oberbürgermeister von Ulm |werk=[[Schwäbische Zeitung]] |datum=2023-12-17 |sprache=de |abruf=2023-12-17}}</ref>
 
==== Oberbürgermeister seit 1819 ====
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Der Gemeinderat hat 40 Mitglieder.
 
Ergebnis der [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Wahl zum Gemeinderat am 9. Juni 2024]]:<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08421000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=2496&stimmentyp=0&id=ebene_-8900_id_14330 |titel=GR-Wahl Ulm 9.6.2024 |werk=wahlergebnisse.komm.one |datum=2024-06-10 |abruf=2024-06-15}}</ref>
{{Absatz}}
{{Wahldiagramm
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{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Fraktionen
| Überschrift = '''Fraktionen im Gemeinderat 20192024'''
| Land = DE
| float = right
|SPD|GRÜNE|Klima|FWG|FDP|CDU|FraktionslosAfD
| SPD = 7
| GRÜNE = 129
| FWGKlima = 103
| FWG = 9
| FDP = 2
| CDU = 8
| FraktionslosAfD = 32
| Piraten Farbe = FF8800;
| Fraktionslos Farbe = c4c4c4
}}
 
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|[[SPD Baden-Württemberg|SPD]] || 15,0 % || (+ 1,23) || 6 Sitze || (+ 1)
|-
|[[Bündnis 90/Die Grünen]] || 19,8 % 26,7 % || (− 56,9) || 8 Sitze || (− 2)
|-
|[[Freie Wählergemeinschaft Ulm|Freie Wähler/FWG]] || 4,9 % || (− 2) || 2 Sitze || (− 1)
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Anja Hirschel (Piraten) und Eva-Maria Glathe-Braun (Linke) schlossen sich der SPD-Fraktion an.
-->
 
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Ulm}}
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Im [[Donauschwäbisches Zentralmuseum|Donauschwäbischen Zentralmuseum]] (dzm), das in einem Teil der Festungsanlage Obere Donaubastion (Teil der [[Bundesfestung Ulm]]) untergebracht ist, werden Geschichte, Kultur und Schicksal der sogenannten Donauschwaben, deutschstämmiger, meist schwäbischer Auswanderer, die im 18. Jahrhundert nach Südosteuropa auswanderten und deren Nachfahren nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebene zurückkehrten, in wechselnden Ausstellungen dargestellt. Das dzm ist eine gemeinsam von der Stadt Ulm, dem Land Baden-Württemberg, dem Bund sowie der EU finanzierte Einrichtung von europäischer Bedeutung.
 
DieDas NaturkundlichenNaturmuseum Ulm (bis 2023 Naturkundliches Bildungszentrum Ulm, frühere Bezeichnung: Naturkundliche Sammlungen der Stadt Ulm) werdenwird auch als „lebendiges Museum“ bezeichnet. Die Themen [[Mineralogie]], [[Geologie]], [[Paläontologie]], [[Botanik]], [[Zoologie]] und [[Ökologie]] können dabei nicht nur kognitiv, sondern auch sinnlich erfahren werden. Durch diese Konzeption ist das Museum insbesondere für Familien mit Kindern und Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung besonders geeignet. Das Museum verfügt über zahlreiche Informationstafeln in [[Blindenschrift]]. Seit März 2013 ist das Naturkundliche BildungszentrumNaturmuseum eine von 26 Infostellen des [[Geopark Schwäbische Alb|UNESCO-Geoparks „Schwäbische Alb“]].<ref>[https://www.naturmuseum-ulm.de/ Naturmuseum Ulm]</ref>
 
Das nicht öffentlich zugängliche [[Setra-Museum]] im Ulmer Fischerviertel (Fischergasse 23) zeigt die Geschichte der Marke [[Setra]] (Omnibusse mit '''se'''lbst'''tra'''gender Karosserie, entwickelt Mitte des 20. Jahrhunderts vom damaligen Ulmer Unternehmen [[Kässbohrer Fahrzeugwerke|Karl Kässbohrer GmbH]]). Außerdem gibt es eine Ausstellung von Omnibusmodellen.
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Das ''[[Ulmer Zelt]]'' ist seit 1986 mit sechseinhalb Wochen Programm von Mitte Mai bis Anfang Juli das längste Kulturzeltfestival Deutschlands. Es findet in der Friedrichsau mit internationalen Top-Acts, aber auch weniger bekannten Künstlern sämtlicher Genres sowie Kabarett, Kinderaktionswiese, Kindertheater und weiteren Veranstaltungen statt. Veranstalter ist der Verein zur Förderung der freien Kultur Ulm e.&nbsp;V.<ref>{{Internetquelle |url=https://ulmerzelt.de/ |titel=ulmer zelt |werk=ulmer zelt |abruf=2022-05-15}}</ref>
 
Seit 2014 finden die ''Ulmfilmtage'' statt; hier werden zu Jahresbeginn in Ulmer Kinos Filme über Ulm aus den Jahren ab 1922 gezeigt (z. &nbsp;B. [[Kinderland ist abgebrannt]] von [[Sibylle Tiedemann]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://ulmfilm.de/ulmfilmtage/ |titel=ulmfilmtage |werk=ulmfilm.de |abruf=2024-02-11}}</ref>
 
=== Kulturelle Vereine ===
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==== Botanischer Garten ====
 
{{Hauptartikel|Botanischer Garten Ulm}}
Ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausflugsziel ist der ''Botanische Garten Ulm,'' eine zentrale Einrichtung der [[Universität Ulm]]. Mit 28&nbsp;ha ist er einer der größten [[Botanischer Garten|Botanischen Gärten]] Deutschlands. Pflanzensammlungen, Versuchsflächen im Freien sowie mehrere Gewächshäuser stehen sowohl dem Unterricht von Studenten und der Forschung als auch Besuchern zur Verfügung. Im Grünen Klassenzimmer wird für Schulen ganzjährig Umweltbildung angeboten. Besucher können das Außengelände ganzjährig, die Gewächshäuser zu bestimmten Zeiten betreten. Im oberen Teil des Freigeländes des Botanischen Gartens hat das pharmazeutische Unternehmen [[ratiopharm]] in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm im Jahr 2001 den ''Neuen Apothekergarten Ulm'' eröffnet. In den angelegten Beeten sind über 200 [[Heilpflanze|Heil-]] und Nutzpflanzen zu finden.
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=== Sport ===
Der bekannteste Verein Ulms ist der [[SSV Ulm 1846 (Verein)|SSV Ulm 1846]], welcher mit seiner [[SSV Ulm 1846|Fußballabteilung]] in der Saison 1999/2000 in der [[Fußball-Bundesliga 1999/2000|Bundesliga]] spielte. Die seit Januar 2009 ausgegliederte Abteilung spielt ab der Saison 2024/25 in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]], nachdem sie 2023 aus der Regionalliga aufgestiegen war und 2024 vorzeitig Meister der [[3. Fußball-Liga|3. BundesligaLiga]] wurde. Die [[Volleyball]]damen des SSV Ulm 1846 wurden 2003 [[Deutscher Volleyball-Meister|Deutscher Meister]] und [[DVV-Pokal|Pokalsieger]] und spielen derzeit in der Regionalliga Süd. Der SSV Ulm 1846 ist zugleich mit 9500 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein Baden-Württembergs. Im Basketballsport ist der Bundesligist [[ratiopharm ulm|Ratiopharm Ulm]] derzeit der erfolgreichste Ulmer Sportverein. Er spielt bereits seit 2006 in der 1. Basketball-Bundesliga, 1996 gewann er den deutschen Pokal und 2023 die Deutsche Meisterschaft. Nach dem SSV Ulm 1846 ist die TSG Söflingen der mitgliederstärkste Sportverein Ulms. Er ist vor allem mit der Turn- und Handballsektion erfolgreich, bringt aber auch in sogenannten Nischensportarten wie [[Radball]] und [[Rollstuhlbasketball]] erfolgreiche Sportler hervor. Mit seinen etwa 700 Mitgliedern ist der [[ESC Ulm]] mit acht Abteilungen in den Sportarten Kegeln, Fußball, Tennis, Tischtennis, Gymnastik, Taekwondo, Angeln und Schützen in der Stadt vertreten. Vor allem die Kegler spielten in der Vergangenheit bereits in der 1. und 2. Bundesliga. Der Post SV Ulm e.&nbsp;V. wurde 1952 gegründet und besteht aus sechs Abteilungen.<ref>[http://post-sv-ulm.de/ Abteilungen des Post-SV-Ulm e.&nbsp;V.] Abgerufen am 12. November 2021.</ref> Erfolgreichste Abteilung ist die Schachabteilung, die zeitweilig in der Bundesliga spielte. Ihr entstammt mit [[Klaus Bischoff (Schachspieler)|Klaus Bischoff]] auch der erfolgreichste Sportler des Vereins. Der Verein betreibt eine Tennishalle in Ulm.
 
Der 1971 gegründete Sporttauchverein Sporttauchergruppe Ulm/Neu-Ulm e.&nbsp;V. ist mit über 250 Mitgliedern einer der größten Tauchvereine Baden-Württembergs. Einer der größten Rudervereine Baden-Württembergs ist der Ulmer Ruderclub Donau e.&nbsp;V. Mit [[Urs Käufer]], der Weltmeister im [[Deutschland-Achter]] 2009 und Teilnehmer bei den [[Olympische Sommerspiele 2008/Rudern|Olympischen Spielen 2008]] in Peking war, und [[Kerstin Hartmann (Ruderin)|Kerstin Hartmann]] befinden sich einige Ulmer Ruderer in den Nationalmannschaften ihrer jeweiligen Altersklasse. Zudem verfügt der Ulmer Ruderclub Donau e.&nbsp;V. über einige, teilweise amtierende Landes- und Bundesmeister. Erfolgreichste Ulmer Ruderer waren [[Maximilian Reinelt]] im [[Achter (Rudern)|Achter]] und [[Raimund Hörmann]] sen. mit [[Dieter Wiedenmann]] im [[Vierer (Rudern)|Vierer]]. Letztere wurden im Doppelvierer zweimal Vizeweltmeister (1979 und 1982) sowie je einmal Weltmeister (1983) und Olympiasieger (1984).
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Der Kanu-Verein Ulmer Paddler wurde 1925 gegründet und betreibt im [[Illerkanal]] eine Trainingsstrecke. Als zweiter Kanu-Verein ist der Verein Ulmer Kanufahrer e.&nbsp;V. aktiv, der ebenfalls 1925 gegründet wurde. Die [[American Football]] spielenden Ulm Sparrows wurden 1984 gegründet und waren bis zur Auflösung 2012 eine Untergruppe des VfB Ulm. Die ehemalige Baseball-Abteilung des VfB Ulm spielte als die [[Ulm Falcons]] von 2018 bis 2022 in der [[Baseball-Bundesliga]].
 
Ulm war wiederholt Austragungsort internationaler Sportveranstaltungen. Im Rahmen der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] wurden vier Vorrundenspiele des [[Olympische Sommerspiele 1972/Handball|Olympischenolympischen Handballturniers]] in der Ulmer Donauhalle ausgetragen.
Im Ulmer [[Donaustadion]] fand unter anderem das Finale der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001]] statt.
 
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Im Jahre 2016 erbrachte Ulm, innerhalb der Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 9,253 Milliarden&nbsp;€ und belegte damit Platz&nbsp;38 in der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]]. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 75.044&nbsp;€ (Baden-Württemberg: 43.632&nbsp;€, Deutschland 38.180&nbsp;€) und liegt damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. 2016 verzeichnete die Wirtschaftsleistung der Stadt ein nominelles Wachstum von 2,8 %. In der Stadt gab es 2016 ca. 122.400 erwerbstätige Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |abruf=2019-01-07 |kommentar=<!-- aktuelle Website: https://www.statistikportal.de/de/vgrdl -->}}</ref> Die [[Arbeitslosenstatistik|Arbeitslosenquote]] lag im Dezember 2018 bei 3,2 % und gehörte damit zu den niedrigsten unter den deutschen Großstädten.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Baden-Wuerttemberg-Nav.html |titel=Bundesland Baden-Württemberg |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190109204814/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Baden-Wuerttemberg-Nav.html |archiv-datum=2019-01-09 |abruf=2019-01-07}}</ref>
 
Im [[Zukunftsatlas]] 2016 belegte die kreisfreie Stadt Ulm Platz 17 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |titel=PROGNOS Zukunftsatlas 2016 |werk=[[Handelsblatt]] online |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161217100240/http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |archiv-datum=2016-12-17 |abruf=2019-05-01}}</ref>
 
=== Wohnungs- und Grundstückspolitik ===
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* [[Schwenk Zement]] KG: Zement, Beton
* [[Seeberger (Unternehmen)|Seeberger KG]]: Trockenfrüchte, Nusskerne und Kaffee
* [[Seifert Logistics Group]]: Transport- und Logistikunternehmen
* [[Joyson Safety Systems]] (Ehemalige [[Takata (Unternehmen)|Takata KK]]: Hersteller von Insassenschutzsystemen für Automobile) (z.&nbsp;B. Airbags, Gurtstraffer)
* [[Teva Pharmaceutical Industries]] Ltd.: Pharmazeutik
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=== Umwelt/Ökologie ===
Die FUG GmbH (Fernwärme Ulm) betreibt eines der größten Biomasseheizkraftwerke Deutschlands (60&nbsp;MW installierte Leistung) in der Ulmer Weststadt ''(Siehe auch: [[Liste von Kraftwerken in Deutschland]])''. Darüber hinaus nimmt Ulm in den letzten Jahren regelmäßig in der Kategorie Großstädte einen der vordersten Plätze in der [[Solarbundesliga]] ein und ist neben Ingolstadt die deutsche Großstadt, in der am meisten Solarstrom je Einwohner produziert wird. Der 1976 gegründete [[Weltladen]] in Ulm ist einer der ältesten und heute größten Weltläden Deutschlands. 2007 und 2011 wurde die Stadt Ulm für ihr vorbildliches kommunales Energiemanagement und ihre Verdienste um den Klimaschutz mit dem European Energy Award ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ulm.de/ulm_erhaelt_european_energy_award.44870.3076,.htm |titel=Ulm erhält ‚European Energy Award‘ |werk=ulm.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180704035120/http://www.ulm.de/ulm_erhaelt_european_energy_award.44870.3076,.htm |archiv-datum=2018-07-04 |abruf=2018-10-31 |offline=1}}</ref> Seit Januar 2008 wird das Ulmer Münster vollständig mit [[Erneuerbare Energie|regenerativer Energie]] versorgt<ref>{{Internetquelle |url=http://www.swu-fakten.de/fakten/swu/ |titel=SWU Fakten |werk=swu-fakten.de |hrsg=Stadtwerke Ulm |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080503052308/http://www.swu-fakten.de/fakten/swu/ |archiv-datum=2008-05-03 |abruf=2018-10-31 |offline=1}}</ref> und seit April 2008 ist in Ulm für Neubauten der [[KfW-40]]-Energiestandard vorgeschrieben. Im Februar 2010 wurde das ''Bündnis 100 % Erneuerbare Energien'' gegründet, das mit allen wesentlichen Akteuren der Region Ulm/Neu-Ulm bis 2030 einen Umstieg der Region Ulm/Neu-Ulm auf 100 % erneuerbare Energien erreichen möchte.<ref>[http://www.100ee.de/ www.100ee.de.] Abgerufen am 16. September 2019.</ref>
 
==== Klimaschutzkonzept ====
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Durch Ulm und an Ulm vorbei verlaufen mehrere [[Autobahn (Deutschland)|Autobahnen]] und zum Teil [[Autobahnähnliche Straße|autobahnähnlich]] ausgebaute [[Bundesstraße]]n, die die Stadt an das Umland und an weiter gelegene Städte binden:
 
* [[Bundesautobahn 7|A&nbsp; 7]]: Flensburg–Hamburg–Hannover–Kassel–Fulda–Würzburg–Ulm–Memmingen–Kempten–Füssen/Reutte (Tirol)
* [[Bundesautobahn 8|A&nbsp; 8]]: Karlsruhe–Stuttgart–Ulm–Augsburg–München–Salzburg
* [[Bundesstraße 10|B&nbsp; 10]]: Pirmasens–Karlsruhe–Stuttgart–Ulm–Augsburg
* [[Bundesstraße 28|B&nbsp; 28]]: Strasbourg–Freudenstadt–Tübingen–Reutlingen–Ulm
* [[Bundesstraße 30|B&nbsp; 30]]: Ulm–Biberach (Riß)–Ravensburg–Friedrichshafen
* [[Bundesstraße 311|B&nbsp; 311]]: Ulm–Ehingen–Tuttlingen–Geisingen(–Donaueschingen)
 
In Ulm bestand seit dem 1. Januar 2009 eine [[Verordnung zum Erlass und zur Änderung von Vorschriften über die Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge#Umweltzone|Umweltzone]]; seit dem 1. Januar 2013 war die Einfahrt nur noch mit grüner [[Feinstaubplakette]] gestattet. Die Umweltzone erstreckte sich nicht auf das gesamte Stadtgebiet, sondern hauptsächlich auf die Kernstadt, und wurde nach Norden und Westen hin durch den ''Berliner Ring, Kurt-Schumacher-Ring'' und ''Kuhbergring'' (sog. ''Nord-'' und ''Westtangente'') sowie nach Süden und Osten im Wesentlichen durch die [[Donau]] begrenzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ulm.de/leben-in-ulm/umwelt-energie-entsorgung/l%C3%A4rm,-mobilfunk,-luftreinhaltung/luftreinhaltung |titel=Luftreinhalteplan |werk=ulm.de |hrsg=Stadt Ulm |abruf=2018-11-30}}</ref> Anfangs war die in Nord-Süd-Richtung durch das Stadtgebiet verlaufende [[Bundesstraße 10]] noch von der Umweltzone ausgenommen. Diese Ausnahmeregelung wurde jedoch zum 1. Januar 2013 – gleichzeitig mit der Beschränkung der Einfahrt auf grüne [[Verordnung zur Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge mit geringem Beitrag zur Schadstoffbelastung#Kennzeichnung durch Plaketten|Feinstaubplaketten]] und der Einführung neuer [[Tempolimit]]s – aufgehoben.<ref>{{Literatur |Titel=Umweltzone wurde auf Stadtautobahn B&nbsp;10 ausgedehnt |Sammelwerk=[[Südwest Presse]] |Datum=2013-01-09 |Online={{Webarchiv |url=https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/umweltzone-wurde-auf-stadtautobahn-b-10-ausgedehnt-17089409.html |text=swp.de |wayback=20181101095608}} |Abruf=2017-06-11}}</ref> Zum 4. Juni 2024 wurde die Umweltzone in Ulm aufgehoben.<ref>[https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/kreis-und-kommune/umweltzonen-in-reutlingen-tuebingen-und-ulm-werden-aufgehoben/ Umweltzonen in Reutlingen, Tübingen und Ulm werden aufgehoben - Staatsanzeiger Baden-Württemberg]</ref>
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==== Fernwanderwege ====
Der [[Schwäbischer Albverein|Schwäbische Albverein]] betreut als Wanderverein ein gut ausgebautes Netz an [[Fernwanderweg]]en durch Süddeutschland, das Ulm berührt. Wichtig ist der [[Schwäbische-Alb-Südrand-Weg]] (HW&nbsp;2) und der [[Main-Donau-Bodensee-Weg]] (HW&nbsp;4), die sich im Stadtgebiet kreuzen. Beide Wege weisen wiederum zahlreiche Zugangswege aus dem Umland im Ulmer Stadtgebiet auf.
 
Der [[Hus-Weg]] mit seinen 780 Kilometern Länge führt durch Ulm und erinnert an das Geschick von [[Jan Hus]].
 
==== Flugverkehr ====
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** [[Datei:BwKrhs Ulm 2015.svg|rahmenlos|hochkant=0.1]] [[Bundeswehrkrankenhaus Ulm]] ([[Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr|ZSan]])
** Arztgruppe Ulm (ZSan)
Zum Gedenken der [[Fahnenflucht#Fahnenflucht aus Streitkräften zur Zeit des Nationalsozialismus|Deserteure]] der Wehrmacht wurde 1989 in der ''Oberen Donaubastion'' vor dem Roxy eine sechs Tonnen schwere Stahlplastik aufgestellt. Das als „Stein des Anstoßes“ von der Bildhauerin [[Hannah Stütz-Mentzel]] entworfene Mahnmal ließ der Gemeinderat jedoch bald darauf wieder entfernen. 2005 fand es im Lehrer Tal am unteren Eingang des [[Botanischer Garten Ulm|Botanischen Garten]] seinen endgültigen Standort.<ref>{{Internetquelle |autor=Axel Korn |url=http://www.oliverthron.de/oliverthron/dokumentation_files/deserteurdenkmal-ulm.pdf |titel=Ulm hat sein Deserteurdenkmal |werk=oliverthron.de |hrsg=Jugend-für-Frieden Ulm |datum=2006-04-04 |seiten=1, 6 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160126134421/http://www.oliverthron.de/oliverthron/dokumentation_files/deserteurdenkmal-ulm.pdf |archiv-datum=2016-01-26 |abruf=2018-10-31 |format=PDF; 1,2&nbsp;kB |kommentar=Dokumentation |offline=1}}</ref>
 
=== Feuerwehr ===
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===== Ansässige Institute =====
 
* IDT – Institut für Diabetestechnologie
* IKT – Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik
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* Andrea Bräuning u.&nbsp;a.: ''Um Ulm herum. Untersuchungen zu mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Ulm. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 23.'' Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1396-8.
* {{Literatur
|Autor=Marianne Dumitrache, Gabriele Kurz, Gabriele Legant, Doris Schmid
|Hrsg=[[Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg|Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart]] in Verbindung mit den Fachreferaten für Denkmalpflege in den Regierungspräsidien
|Titel=Der lange Weg zur Stadt
|TitelErg=Neuer Blickwinkel der Archäologie zur Stadtgründung Ulms
|Sammelwerk=Denkmalpflege in Baden-Württemberg
|Band=35. Jg.
|Nummer=Heft 1
|Ort=Esslingen am&nbsp;Neckar
|Datum=2006
|ISSN=0342-0027
|Seiten=28–37
|Kommentar=[[Web-Archivierung#Begrifflichkeiten|Memento]] im [[Internet Archive]]
|Online={{Webarchiv |url=http://www.denkmalpflege-bw.de/fileadmin/media/publikationen_und_service/nachrichtenblaetter/2006-01.pdf |text=denkmalpflege-bw.de |wayback=20160114233858}}
|Format=PDF
|KBytes=3200
|Abruf=2018-10-31}}
* [[Ingeborg Flagge]]: ''Ulm (FSB Architekturführer. Stadtführer zeitgenössischer Architektur).'' Verlag Das Beispiel, Darmstadt 2003, ISBN 3-935243-35-9.
* [[Johann Herkules Haid]]: ''Ulm mit seinem Gebiete.'' Wagner, Ulm 1786, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb10019354-1}}.
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* Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): ''Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden'' (in acht Bänden); Band VII: ''Regierungsbezirk Tübingen.'' Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.
* Martin Nestler: ''Ulm – Geschichte einer Stadt.'' Sutton Verlag GmbH, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-544-2.
* Wolf-Henning Petershagen: ''Ulms Straßennamen. Geschichte und Erklärung.''. 2. AuflAuflage. Kohlhammer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-17-033184-6.
* Wolf-Henning Petershagen: ''Ulm und Neu-Ulm. Kleine Stadtgeschichte.''. Pustet, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-3039-4.
* Wolf-Henning Petershagen: ''Die Ulmer Donauschifffahrt im 19. Jahrhundert.''. Kohlhammer, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-17-041966-7.
* Wolf-Henning Petershagen: ''Der Michelsberg'' (= ''Kleine Reihe des Stadtarchivs Ulm.'' Band 14). Klemm+Oelschläger, Ulm 2023, ISBN 978-3-86281-182-3.
* {{Literatur
|Autor=Christof Rieber
|Hrsg=Stadt Ulm
|Titel=Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten
|Verlag=Jan Thorbecke Verlag
|Ort=Ostfildern
|Datum=2018
|ISBN=978-3-7995-1281-7
|Kapitel=Kapitel: ''Jüdische Gemeinde Ulm''
|Seiten=49–52}}
* Hans Eugen Specker: ''Ulm. Stadtgeschichte.'' Separater Druck des Beitrags für Band II der Amtlichen Kreisbeschreibung, ergänzt durch einen einführenden, die Stadtentwicklung dokumentierenden Bildteil sowie eine Zeittafel und ein abschließendes Register. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1977, ISBN 3-920921-95-X. Auch in: ''Der Stadtkreis Ulm. Amtliche Kreisbeschreibung.'' Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg und der Stadt Ulm. Ulm 1977, S. 34–324.
* [[Herbert Wiegandt]]: ''Ulm – Geschichte einer Stadt.'' Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1977, ISBN 3-87437-134-4.