„Deutschlandsberg“ – Versionsunterschied
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|Gemeindekennzahl = 60344
|Adresse = Hauptplatz 35<br />8530 Deutschlandsberg
|Website = [https://www.deutschlandsberg.at/ www.deutschlandsberg.at]
|Bürgermeister = Josef Wallner<ref group="WR">Nr. 18, 1. Mai 2015, 88. Jahrgang 2015, S. 1.</ref>
|Bürgermeistertitel= <!--wenn z.B. Bürgermeisterin-->
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}}
'''Deutschlandsberg''' (Betonung auf -lands-, da der Name von ''Deutsch
== Geografie ==
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=== Stadtgliederung ===
Die Stadtgemeinde umfasst
{{Mehrspaltige Liste |breite=16em |liste=
* Bergegg (140,12 ha)
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Die Gemeinde Burgegg (mit Warnblick) kam ebenfalls 1941 zu Deutschlandsberg. Ihre Bürgermeister waren u. a. Josef Wallner sen. (1850–1877), Josef Reinisch (1877–1879), Josef Wallner jun. (1879–1913), [[Josef Rainer (Politiker, 1881)|Josef Rainer]] (1914–1916), August Krasser (1916), Josef Rainer (1916–1935).<ref group="WR">Gerhard Fischer: ''Aus dem Tagebuch des Bürgermeisters von Burgegg, Josef Wallner aus dem Jahre 1904.'' Nr. 5, 5. Februar 2021, 94. Jahrgang, S. 2.</ref>
Die frühere Gemeinde Wildbach wurde am 1. Jänner 1970 mit der Gemeinde Deutschlandsberg zusammengeschlossen.<ref>[
Die Gemeinde Sulz-Laufenegg kam mit 1. Jänner 1974 zu Deutschlandsberg,<ref>[
Mit 1. Jänner 2015 erfolgte der Zusammenschluss der Stadtgemeinde Deutschlandsberg im Rahmen der [[Steiermärkische Gemeindestrukturreform|steiermärkischen Gemeindestrukturreform]] mit weiteren fünf Gemeinden:
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* [[Kloster (Steiermark)|Kloster]]
* [[Osterwitz]]
* [[Trahütten]]<ref>[
=== Nachbargemeinden ===
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== Geschichte ==
=== Namensherkunft ===
Der Name „Lonsperch“ wurde erstmals um 1153 erwähnt, diese Aussprachevariante wird auch im 21. Jahrhundert in der Alltagssprache noch verwendet und dokumentiert die Herkunft des Namens. Der heutige Wortteil ''Land-'' im Namen Deutschlandsberg wird nicht auf das deutsche Wort für ein Gebiet, sondern auf einen [[Slawische Sprachen|slawischen]] Ausdruck zurückgeführt:<ref>Peter Gernot Obersteiner: ''Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848.'' In: ''Bezirkstopographie:'' Band 3. Erster Teilband, ''Allgemeiner Teil.'' Karte „Slawische und deutsche Ortsnamen in der Weststeiermark“,
In älteren Publikationen, die im Wesentlichen aus dem 19. Jahrhundert stammen, wird der erste Teil des Namens „Lonsperch“ auf das [[althochdeutsch]]e Wort „lôn“ für Lohn, Belohnung zurückgeführt.<ref>[[Ernst Förstemann]]: ''[[Altdeutsches Namenbuch]]''; [[Joseph von Zahn]]: ''Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter.'' Beide zitiert nach: Fritz Freiherr [[Lochner von Hüttenbach]]: ''Lexikon steirischer Ortsnamen von A–Z. Die Deutung der Siedlungsbenennungen mit ausgewählten Berg-, Flur- und Gewässernamen.'' Band 1 A–L, Leykam, Graz 2015. In der Reihe: ''Grazer vergleichende Arbeiten.'' Band 29. ISBN 978-3-7011-0327-0, S. 82.</ref> Das wird in Zusammenhang damit gebracht, dass Friedrich I. von Lonsperg 1153 für seine Dienste bei der Kolonisation des oberen Laßnitztales vom [[Eberhard von Biburg|Erzbischof von Salzburg]] den Burgberg erhielt.<ref>Benedikt Stanzel: ''[https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/download/pdf/1341315?originalFilename=true „Hie ligt begraben …“. Ausgewählte Inschriften und Grabmäler in der Weststeiermark (Bezirk Deutschlandsberg) – Edition und Kommentar.]'' Masterarbeit an der Universität Graz, Graz 2016, S. 27.</ref> In der neueren Literatur wird diese Ableitung nicht unterstützt<ref>Fritz Freiherr [[Lochner von Hüttenbach]]: ''Lexikon steirischer Ortsnamen von A–Z. Die Deutung der Siedlungsbenennungen mit ausgewählten Berg-, Flur- und Gewässernamen.'' Band 1 A–L, Leykam, Graz 2015. In der Reihe: ''Grazer vergleichende Arbeiten.'' Band 29. ISBN 978-3-7011-0327-0, S. 82. Die Eintragung setzt sich fort mit: Wir überlegen, ob in ''Lands-'' nicht ein slawisches Lexem vorliegt, urslaw. *Lǫč[[Ъ|ъnica]], slowen. ločica, zu urslaw. *lǫka, slowen. loka „Au, feuchtes Wiesenland“…. Die Eintragung ist auch unter „Slawische Lexeme in den Namen steirischer Städte und Märkte“ eingereiht in: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: ''Ortsnamen in der Steiermark. Zur Herkunft und Deutung von Siedlungs-, Berg-, Gewässer- und Flurbezeichnungen.'' Leykam, Graz 2008. In der Reihe: ''Grazer vergleichende Arbeiten.'' Band 21. ISBN 978-3-7011-0116-0, S. 44.</ref> und auf die oben erwähnte slawische Herkunft verwiesen. 2003 erschien ein Beitrag über die Entwicklung des Namens, worin das Entstehen des Buchstabens „d“ im Namen, der nicht zum Wort „lôn“ passt, als „volksetymologischer Prozess“ geschildert wird, in dessen Rahmen die im Volk unbekannte slawische Wurzel „lan“ zu einem bekannteren Wort wurde (1455 Lonsperg, 1564 Lonnsperg, 1592 Lannsperg).<ref>Günther Bernhard: ''Das Ministerialgeschlecht der Lonsperger.'' In: Helmut Bräuer, Gerhard Jaritz, Käthe Sonnleitner (Hrsg.): ''Viatori per urbes castraque. Festschrift für Herwig Ebner zum 75. Geburtstag.'' In: ''Schriftenreihe des Institutes für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz.'' Band 14. Graz 2003, ISBN 3-901921-19-2, S. 11–13 (Festschrift für [[Herwig Ebner]]).</ref>
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Erst im 19. Jahrhundert wurde dem Namen des Ortes das Wort ''Deutsch-'' vorangesetzt, um Verwechslungen mit dem im heutigen [[Slowenien]] gelegenen [[Podčetrtek|Windisch-Landsberg (Podčetrtek]]; vgl. [[Windisch (Slowenisch)|windisch]]) zu vermeiden. Eine erste Nennung als „Markt Teütschlandsberg“ wurde allerdings bereits für 1778 publiziert.<ref group="WR">Nr. 43, 25. Oktober 2018, 91. Jahrgang, S. 3.</ref>
Der Ortsname „Freidorf“ in der damaligen Gemeinde Freidorf wurde ab 1931 in „Hörbing“ geändert.<ref>[
Der Name des Ortsteils „Sulz“ wird auf ein Mineralwasservorkommen mit auffallendem salzigem Geschmack zurückgeführt. Das Wasser, das aus dem Bereich der Sulz kommt, wird auch als stark eisenhältig beschrieben.<ref name=Dittrich>Paul Dittrich u. a.: ''Deutschlandsberg und seine Umgebung.'' Hrsg. vom Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Deutschlandsberg, Verlag W. Sima, Deutschlandsberg 1961, S. 17.</ref> (zu einer solchen Namensableitung vgl. beim Namen von [[Stainz#Namen|Stainz]]).
Zeile 206:
In Hörbing und Leibenfeld ist eine römische Siedlung dokumentiert.<ref>Elisabeth Haspl: ''Die römische Siedlung Deutschlandsberg (KG Hörbing und Leibenfeld). Gesamtvorlage der Befunde der Grabungen der Jahre 1988–2017 sowie der Funde des Jahres 2005.'' Universität Graz, Masterarbeit 2019, 158.</ref>
Der „Tanzboden“ bei der Burg Deutschlandsberg enthält Hinweise auf eine prähistorische Wallanlage, welche bis in das Mittelalter verwendet wurde.<ref>„Deutschlandsberg Tanzboden“. In: [[Werner Murgg]], [[Bernhard Hebert]]: ''Mittelalterliche und Frühneuzeitliche Wehrbauten im Bezirk Deutschlandsberg: Aufnahme der Bodendenkmale.'' Mit Zeichnungen von Stefan Karl. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ. Band 10, Jahrgang 1994, Hrsg.: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien, {{ISSN|1011-0062}}, S. 61.</ref>
Am [[Kraxnerkogel]] im Gemeindeteil Warnblick, etwa 750 m südlich des Standorts der Burg Deutschlandsberg und jenseits des tief eingeschnittenen Laßnitztales befindet sich ebenfalls ein Rest einer Befestigungsanlage (Turmhügel). Er weist Siedlungsspuren von der [[Lasinja-Kultur]] der [[Kupferzeit]] bis in das Mittelalter auf.<ref>Werner Murgg, Bernhard Hebert: ''Mittelalterliche und Frühneuzeitliche Wehrbauten im Bezirk Deutschlandsberg: Aufnahme der Bodendenkmale.'' Mit Zeichnungen von Stefan Karl. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ, Band 10, Jahrgang 1994, Hrsg.: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien, {{ISSN|1011-0062}}, S. 56. Lageskizze S. 76. Koordinaten: {{Coordinate |text=DMS |NS=46/48/23/N |EW=15/11/48/E |type=landmark|region=AT-6 |name=Kraxnerkogel}}.</ref>
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Die Burg Deutschlandsberg war der Sitz der salzburgischen Verwaltung und Mittelpunkt der [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] Landsberg, die bis zum Kamm der [[Koralpe]] reichte. Zu ihr gehörten große Alm- und Waldgebiete, aber auch Bauernhöfe in [[Osterwitz]], [[Trahütten]], Warnblick, Laufenegg, [[Vochera an der Laßnitz|Vochera]], im [[Laßnitz (Sulm)|Laßnitztal]], in der Gleinz und im [[Wildbach (Laßnitz)|Wildbachertal]]. Zur Herrschaft Landsberg zählten rund 80 [[Hufe|Huben]] (niederdeutsch „Hufe“) oder Bauernhöfe von oft beachtlicher Größe sowie knapp 20 [[Keusche (Bauwerk)|Keuschler]], die dem [[Urbar (Verzeichnis)|Urbaramt]] Deutschlandsberg unterstanden.<ref>Werner Tscherne: ''Von Lonsperch zu Deutschlandsberg.'' Eigenverlag der Stadtgemeinde Deutschlandsberg, o. J. (1990),<!--laut Zettel der Nationalbibliothek Wien--> S. 59.</ref>
1383 ist die Errichtung einer Kapelle dokumentiert.<ref name="visit">[[Rudolf Karl Höfer]]: ''Die landesfürstliche Visitation der Pfarren und Klöster in der Steiermark in den Jahren 1544/1545. Edition der Texte und Darstellungen zu Nachrichten über das kirchliche Leben.'' Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark – HLK. XIV. Band, Graz 1992, Selbstverlag der HLK, ISBN 3-901251-02-2, S. 192.</ref>
Im Bereich Schmiedgasse/Flurgasse wurden archäologische Siedlungsstrukturen gefunden: ein Holzgebäuderest mit [[Metallurgie|Eisenverhüttung]], eine Kalkgrube zur [[Sumpfkalk]]herstellung und [[Pfostenloch|Pfostenlöcher]] eines hallenartigen [[Ständerbauweise|Ständerbaues]]. Diese Funde werden in die Zeit ab dem 14. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts datiert und sollten 2019 näher erforscht werden.<ref group="WR">Nr. 13, 29. März 2019, 92. Jahrgang, S. 2.</ref>
Das Gebiet der früher selbständigen Gemeinde Wildbach gehörte teilweise zur Grundherrschaft des Stiftes Admont, die sich von der Blumau bis auf die Höhe des Koralpenzuges bei der [[Hebalm]] beim Gebiet des Hofes [[vulgo|vlg.]] Reinischwirt (damals: Buchen-Reinisch genannt) erstreckte.<ref>Pitter: ''Wildbach'', S. 14.</ref> Ein weiterer Teil von Wildbach war die Grundherrschaft der Familie Wildenstein, zu der auch der frühere Pramerhof in Gersdorf bei Gams gehörte.<ref>
[[Datei:Landgericht Deutschlandsberg.jpg|mini|Der Zuständigkeitsbereich des Landgerichtes (D.)Landsberg im 17. Jahrhundert<ref name="mellpirch" />]]
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Im 15. und 16. Jahrhundert lag das damalige Landsberg nach der [[Vierteleinteilung der Steiermark 1462]] im „Viertel zwischen Mur und Traa“ (Drau), dem Vorgänger des [[Marburger Kreis (Steiermark)|Marburger Kreises]]. Es war aber unklar, ob der Ort und seine Umgebung Teil der Steiermark waren oder eine [[Exklave]] des [[Fürsterzbistum Salzburg|Fürsterzbistums Salzburg]] bildeten. Der [[Rezess von Wien 1535|Rezess von Wien]] klärte 1535 die Situation zugunsten der Steiermark. Die landesfürstliche [[Visitation]] 1544/45 behandelt die Kirche „zu Allen Heiligen zu Lansperg“ noch (ebenso wie die Kirche St. Ulrich) als Filiale von Sankt Florian: Lehensherr und Vogt war der [[Liste der Bischöfe von Lavant|Bischof von Lavant]]. 1556 wurde Landsberg ein eigener Priester zugeordnet.<ref name="visit" /> Dieser Priester erhielt 1634 die Rechte eines (Pfarr-)Vikars, 1643 wurde das Gebiet von Deutschlandsberg eine eigenständige Pfarre.
Für die höhere [[Blutgerichtsbarkeit|(Blut-)Gerichtsbarkeit]] bildete das Gebiet von Landsberg (bis auf die Höhe des Koralmzuges) einen eigenen Gerichtssprengel: das ''Landgericht Landsberg''.<ref name="mellpirch">[[Anton Mell]]: [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=19305&viewmode=fullscreen&rotate=&scale=3.33&page=18 ''Hohe und niedere Strafgerichtsbarkeiten. Landgerichte und Burgfrieden in Steiermark.''] In: Anton Mell, [[Hans Pirchegger]]: [
Das engere Gemeindegebiet hatte im 16. und 17. Jahrhundert für die [[niedere Gerichtsbarkeit]] einen eigenen [[Burgfried (Gerichtsbezirk)|Burgfried]], der auf eine Verleihung durch Kaiser [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf]] 1278 zurückgeführt wurde (Bestätigung durch [[Friedrich IV. Truchsess von Emmerberg|Erzbischof Friedrich]] am 25. Jänner 1445).<ref name="ErlLgK" /> Dies galt allerdings nur außerhalb des [[Dachtraufrecht|Dachtraufes]]: Innerhalb dessen lag die volle niedere Gerichtsbarkeit im 16. Jahrhundert beim jeweiligen Grundherren.<ref>Mell: ''Strafgerichtsbarkeiten'', [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=19305&viewmode=fullscreen&rotate=&scale=2&page=25 Seite XXVI.]</ref>
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Deutschlandsberg und seine Umgebung lagen ab 1748 im damals neu eingerichteten [[Marburger Kreis (Steiermark)|Marburger Kreis]] des Herzogtums Steiermark, vorher lag das Gebiet im Viertel zwischen Mur und Drau. Die Kreisgrenze wurde zweimal nach Süden verschoben, verlief aber bis 1849 nördlich von Deutschlandsberg.<ref>''Bezirkstopographie:'' Erster Teilband, Allgemeiner Teil, Peter Gernot Obersteiner: ''Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848.'' S. 74.</ref>
1777 ist die Eröffnung der ersten Brauerei in Deutschlandsberg durch Martin Offner belegt. Die erste Mitteilung über ein Brauhaus stammt allerdings bereits aus 1322, wo in einem Urbar von einer Brauhausmühle (der heutigen Preinmühle in Laufenegg) gesprochen wird, Peter Paul Offner wird dort um 1750 als Bierbrauer genannt. Weitere Brauereien wurden durch die Familien Offner und Frizberg geführt, die letzte Brauerei durch die Familie Götz. Diese Brauerei mit ihrem angeschlossenen Gasthaus „Zur Bierhalle“ befand sich am rechten Laßnitzufer gegenüber dem Galthof. Die Getränke wurden in einem Felsenkeller gelagert, der sich bei der ersten Klausenbrücke über die Laßnitz befand.<ref group="WR" name=fisch3/> Sie wurde um 1900 geschlossen, in ihrem Bereich folgte die Baumschule „Westland“. Von 1911 bis in die 1980er Jahre bestand in Deutschlandsberg im Haus „Lebzelter“ am Hauptplatz 11 ein Bierdepot der Brauerei [[Reininghaus (Unternehmerfamilie)|Reininghaus]], Bier wurde dort nicht mehr gebraut.<ref group="WR">Gerhard Fischer: ''Brauereien in Deutschlandsberg.'' 6. Jänner 2017, 90. Jahrgang, S. 3.</ref>
[[Datei:Kreiseinteilung Graz Marburg 1855.jpg|mini|Die Grenze zwischen dem [[Marburger Kreis (Steiermark)|Marburger Kreis]] (gelb) und dem [[Grazer Kreis]] (rotbraun) wurde zwischen 1748 und 1850 mehrfach nach Süden verlegt.]]
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Ab 1947 befand sich an der Stelle des späteren Schulsportplatzes die Zentrale der „Steiermärkischen Pelzindustrie“. Ihr Unternehmer, Roman Eibner, verkaufte Pelzwaren auf Basis eines Ratensystems: Nach Einzahlung von zwei Drittel des Kaufpreises wurde die Ware geliefert. Der Kauf konnte in 200 Verkaufsstellen in ganz Österreich abgeschlossen werden. 4000 bis 5000 Pelzmäntel wurden jährlich verkauft. Das Pelzwerk kam Mitte der 1950er-Jahre in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste schließen.<ref group="WR">Nr. 51/52, 18. Dezember 2020, 93. Jahrgang, S. 10.</ref>
Ab 1948 gab es Überlegungen, die Lage der Stadt in der Weststeiermark mit [[Meran]] in [[Südtirol]] zu vergleichen und Deutschlandsberg als „das steirische Meran“ zu bewerben. Einer der Anlässe war ein entsprechender Vergleich durch den Schriftsteller [[Rudolf Hans Bartsch]].<ref name=Dittrich/> Der damalige Bürgermeister Paul Dittrich, dem die Sanierung der Burgruine zu verdanken ist, förderte Pläne zur Errichtung eines Großgasthofes mit mindestens 100 Betten bei der Burg (die ganze Stadt hatte damals nur 44 Fremdenzimmer) und die Übernahme der [[Radlpass Straße|Radlpass-Straße]] als Bundesstraße, was 1951 auch durchgeführt wurde. Für spätere Zeiten wurde eine [[Luftseilbahn|Seilschwebebahn]] von der Burg auf den „weststeirischen Semmering“, nach [[Trahütten]] überlegt.<ref group="WR">''Visionen eines Bürgermeisters.'' Nr. 19, 14. Mai 2021, 94. Jahrgang 2021, S. 2.</ref> In dieser Zeit wurde 1952/53 auch der Bau einer Umfahrungsstraße geplant. Diese Straße wäre von Frauental aus von der Abzweigung der Straße nach Gams parallel zur Bahntrasse vorbei am Sägewerk Liechtenstein und dem [[Schloss Feilhofen]] sowie weiter vorbei am Stiftungshaus (heutiger Kindergarten) etwa entlang des späteren Dr.-Hans-Kloepfer-Weges bis zur Einmündung in die Glashüttenstraße bei der Bahnkreuzung in Burgegg verlaufen. Von dort aus wäre sie wie die Glashüttenstraße über die Laßnitzbrücke vorbei an der Bierhalle nach Leibenfeld und zur Fuchswirt-Kreuzung gelegen. Als Vorteile wurde der Entfall des Bahnüberganges in Frauental und einiger enger Kurven und Brücken sowie die Tatsache gesehen, dass die Straße weitgehend im (damals) unverbauten Gelände verlaufen wäre. Als Nachteile wurden die Kreuzung mit der noch wenig befahrenen Straße nach Freiland und die mögliche Blendwirkung durch die Lokomotiven der Bahn gesehen. Einen einstimmigen Beschluss der Stadtgemeinde und Unterstützung durch die Landesplanung hatte es bereits gegeben. Die [[Bundesstraßen in Österreich|Bundesstraßenverwaltung]] stimmte nicht zu, sie unterstützte den Umbau der (stark ansteigenden, die alte Trasse ist teilweise noch im Wald neben der heutigen Straße erkennbar) Straßentrasse über die Leibenfelder Höhe mit einer neuen Rampe und einer Brücke über die Bahn, wie es später auch tatsächlich (an den Ortskernen von Frauental und Deutschlandsberg vorbei) für die Radlpass-Straße B 76 gebaut wurde.<ref group="WR">''Was passiert wäre wenn … Wie man „Klein Deutschlandsberg“ umfahren hätte.'' Nr. 44, 1. November 2024, 97. Jahrgang, S. 2.</ref>
Das Stadtbild um den Hauptplatz ist durch eine Reihe von Gewerbebetrieben der Nahversorgung geprägt. Ihre Namen bzw. jene der Vorgänger um 1950 sind in einem Artikel der Regionalzeitung dokumentiert.<ref group="WR">''Das Deutschlandsberger Stadtbild und wie es sich verändert hat.'' Nr. 29, 23. Juli 2021, 94. Jahrgang, S. 4.</ref> Das Kaufhaus Pieber (im ehem. Färberhaus), das später mit mehreren Filialen als Universalkaufhaus inkl. Baustoff-, Brennstoff-, Eisenwaren-, Hausrat- und Lebensmittelhandel, später auch Sportartikel, geführt wurde, war 1894 gegründet worden. Es wurde mit Jahresende 2012 geschlossen.<ref name=pieb group="WR"/>
Das Unternehmen ''Kortschak'' betrieb bis 1954 Autobuslinien über Trahütten nach Glashütten und über Freiland nach St. Oswald in Freiland, weiters ein Bestattungsunternehmen und einen Fuhrwerksbetrieb. 1931 war dafür ein zehnsitziger [[Tatra (Automobilhersteller)|Tatra]]-Gebirgswagen angeschafft worden, ab 1949 wurde ein zum Autobus umgebautes Fahrgestell eines [[Pontiac (Automarke)|Pontiac]]-Armeefahrzeuges verwendet: Dieses Fahrzeug wurde zum ''Koralpenexpress''. Die Unternehmensgeschichte ist in einem umfangreichen Privatarchiv dokumentiert.<ref group="WR">Nr. 23, 10. Juni 2011, 84. Jahrgang, S. 3 (auf der Titelseite falsch als Nr. 21 vom 27. Mai 2011 bezeichnet).</ref> Die beiden kleinen Autobuslinien waren auf Dauer nicht wirtschaftlich zu führen. Sie mussten wegen des schlechten Straßenzustandes teilweise mit umgebauten, geländegängigen Armeefahrzeugen betrieben werden, die für z. B. eine Fahrt nach Glashütten auf 16 km 30 Liter Benzin verbrauchten (die Verwendung von Dieselfahrzeugen war nach dem Zweiten Weltkrieg anfangs noch behördlich untersagt). Die Winterfahrpläne stießen weiters auf die Schwierigkeit, dass einerseits Betriebspflicht herrschte, andererseits sich niemand um die Schneeräumung der Straßen kümmerte (es handelte sich um Bezirks- und Gemeindestraßen). Die Fahrpreise konnten auch nicht an die gegebenen Belastungen angepasst werden. Die Linien wurden 1954 an den Busbetrieb der Graz-Köflacher-Bahn übergeben.<ref group="WR">Gerhard Fischer: ''Erinnerungen von Alexander Kortschak III.'' Nr. 11, 94. Jahrgang 2021, S. 2. Mit Hinweis auf: A. Kortschak: Erinnerungen anlässlich der 100-Jahr-Feier des Betriebes.</ref> Die GKB leistete in diesen Liniendiensten weitere Pionierarbeit bei der Erschließung der Berggemeinden des Koralpenzuges, zu denen bis zu 27 % steile Schotterstraßen befahren wurden. Verwendet wurden dabei kleinere Saurer-Personenbusse mit zuschaltbarem Sperrdifferential und Allradantrieb, Type 5 GAF-0, Bj. 1945–55, 6 Zyl. Diesel, 130 PS 30 Sitze, 14 Stehplätze 7,5 t, 8,65 m lang.<ref>Rainer Krafft-Ebing (Redakteur): ''50 Jahre Kraftwagenbetrieb. 1935–1985. Festschrift anläßlich des 50jährigen Bestandes des Kraftwagenbetriebes der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft.'' Herausgegeben von der Direktion der Verkehrsbetriebe der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft. Graz 1985. Seite 14.<!-- österr. Nationalbibliothek in Wien, Signatur 1242190-B Neu Mag--></ref>
[[Datei:Deutschlandsberg Solo Gebäude Hof.jpg|mini|Lagergebäude der SOLO Deutschlandsberg]]▼
In der Stadtgeschichte spielt auch die [[Haus Liechtenstein|Fürstenfamilie Liechtenstein]] eine wichtige Rolle, welche lange Zeit große Gebiete der heutigen Stadt besaß. Das am 29. Jänner
=== SOLO-Zündholzfabrik im 19. und 20. Jahrhundert ===
[[Datei:Deutschlandsberg Zeittafel Solo.jpg|mini|Zeittafel der SOLO Deutschlandsberg]]▼
Von 1856 bis 1982 befand sich im Nordosten des Ortskerns ein großes Werk der [[Streichholz|Zündholzindustrie]]. Dieses Werk war von [[Florian Pojatzi]] (1830–1917), einem gebürtigen Deutschlandsberger, gegründet worden. Weitere Gesellschafter waren Carl Franz (1837–1911) und Franz Cerweny (1848–1921). 1892 hatte das Unternehmen, zu dem auch die Zündholzfabrik Stallhof bei Stainz gehörte, 700 Beschäftigte.▼
▲Von 1856 bis 1982 befand sich im Nordosten des Ortskerns ein großes Werk der [[Streichholz|Zündholzindustrie]]. Dieses Werk war von [[Florian Pojatzi]] (1830–1917), einem gebürtigen Deutschlandsberger, gegründet worden. Weitere Gesellschafter waren Carl Franz (1837–1911) und Franz
1903 wurde das Werk mit anderen bedeutenden Zündholzfabriken der [[Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarischen Monarchie]] zur [[Solo Zündwaren|„Solo Zündwaren- und Wichsefabriken AG“]] zusammengeschlossen, 1907 wurde ein 45 Meter hoher Schornstein errichtet. Das Werk und seine Besitzer waren Ursprung einer Reihe weiterer Unternehmen und sozialer Einrichtungen, wie der Papierfabriken in Burgegg und Hörbing, Arbeiter- und Beamtenwohnhäusern sowie eines Quellschutzgebietes und des ersten Krankenhauses in Deutschlandsberg.▼
▲1903 wurde das Werk durch Franz Czerweny, den Schwiegersohn Pojatzis,<ref group="WR">''Ausstellung „120 Jahre SOLO“ von Dr. Gerhard Fischer.'' Nr. 33, 16. August 2024, S. 1.</ref> mit anderen bedeutenden Zündholzfabriken der [[Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarischen Monarchie]] zur [[Solo Zündwaren|„Solo Zündwaren- und Wichsefabriken AG“]] zusammengeschlossen, 1907 wurde ein 45 Meter hoher Schornstein errichtet. Das Werk und seine Besitzer waren Ursprung einer Reihe weiterer Unternehmen und sozialer Einrichtungen, wie der Papierfabriken in Burgegg und Hörbing, Arbeiter- und Beamtenwohnhäusern sowie eines Quellschutzgebietes und des ersten Krankenhauses in Deutschlandsberg.
Im September 1921 waren 500 Arbeiter beschäftigt, die 440.000 Zündholzschachteln herstellten. Von 1949 bis 1951 arbeitete das Werk auch an einem größeren Exportauftrag nach [[Peru]], für den 211 Arbeiterinnen und 62 Arbeiter zusätzlich aufgenommen wurden, der aber wegen ungünstiger Verhältnisse auf dem Weltmarkt nicht fortgesetzt werden konnte. Diese Beschäftigten wurden im Jänner 1951 wieder gekündigt.<ref name=peru group="WR"/> Im November 1950 hatte das Werk 700 Arbeiter mit einer Erzeugung von über 1,2 Millionen Schachteln. Für 1951 wird von 799 Arbeitern und Arbeiterinnen berichtet.<ref name=peru group="WR">''Kündigungen bei der SOLO. Kurioses - Interessantes - Berichtenswertes. Was 1951 in der WR zu lesen war.'' Nr. 32, 9. August 2024, S. 6.</ref> ▼
[[File:Matchbox Label Fl Pojatzi & Comp Deutschlandsberg Zünder PERU UNIDAD VECINAL DE MATUTE Zündholzschachteletikett.jpg|mini|Zündholzschachtel der SOLO mit peruanischem<ref>spanische Wikipedia: [[:es:Unidad Vecinal Matute|Unidad Vecinal Matute]] in [[Lima]].</ref> Motiv]]▼
▲Im September 1921 waren 500 Arbeiter beschäftigt, die 440.000 Zündholzschachteln herstellten. Von 1949 bis 1951 arbeitete das Werk auch an einem größeren Exportauftrag nach [[Peru]], für den 211 Arbeiterinnen und 62 Arbeiter zusätzlich aufgenommen wurden, der aber wegen ungünstiger Verhältnisse auf dem Weltmarkt nicht fortgesetzt werden konnte. Diese Beschäftigten wurden im Jänner 1951 wieder gekündigt.<ref name=peru group="WR"/> Im November 1950 hatte das Werk 700 Arbeiter mit einer Erzeugung von über 1,2 Millionen Schachteln. Für 1951 wird von 799 Arbeitern und Arbeiterinnen berichtet.<ref name=peru group="WR">''Kündigungen bei der SOLO. Kurioses - Interessantes - Berichtenswertes. Was 1951 in der WR zu lesen war.'' Nr. 32, 9. August 2024, S. 6.</ref>
<gallery widths="140" caption="Solo-Zündholzfabrik in Deutschlandsberg">
Matchbox Label Fl Pojatzi & Comp Deutschlandsberg Deutsche Schulvereins Zünder Zündholzschachteletikett.jpg|Motiv des Deutschen Schulvereins
Matchbox Label Fl Pojatzi & Comp Deutschlandsberg Zünder MARABOUT Zündholzschachteletikett.jpg|Exportpackung arabische Länder
Matchbox Label Fl Pojatzi & Comp Deutschlandsberg Zünder THE PIPE Zündholzschachteletikett.jpg|Packungsmotiv „Pfeife“ neutral
Matchbox label Pojatzi Vindobona 2.jpg|Motiv „Vindobona 2“
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Matchbox Label Fl Pojatzi & Comp Deutschlandsberg Zünder PERU MINISTERIO DE HACIENDA Zündholzschachteletikett.jpg|Peruanisches Finanzministerium
Matchbox Label Pojatzi Sulphur Match Crocodile-Matches.jpg
Matchbox Sicherheitszünderschachtel Edelweiß Solo-Werk Deutschlandsberg um 1955.jpg|Eine der häufigsten Zündholzpackungen der SOLO ab den 1950er-Jahren
</gallery>
1976 wurde das Werk von einem schwedischen Zündholzkonzern übernommen, der das Unternehmen mit 31. März 1982 schloss. Das Werksgelände wurde von der Stadtgemeinde Deutschlandsberg übernommen, die Industrieanlagen bis auf wenige Reste abgetragen und das Gebiet neu verbaut. Von der einstigen Industrieanlage, die auch ein großes Holzlager und eine eigene schmalspurige Werksbahn umfasste, ist noch das Warenmagazin in der Frauentalerstraße erhalten.<ref group="WR">''Zum 30. „Todestag“ der SOLO.'' Nr. 12, 23. März 2012, S. 12.</ref>
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fontsize:M pos:(35,20)
text:"Quelle: Statistik Austria, alle Daten laut Gebietsstand 2021"
</timeline>Zu Beginn des Jahres 2024 zählte die Stadtgemeinde 11.753 Einwohner. Damit ist Deutschlandsberg die größte Stadt der Weststeiermark, gefolgt von Köflach mit knapp unter 10.000 Einwohner.[[Liste der Gemeinden in der Steiermark|[Link]]]
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Deutschlandsberg - Burg (a).JPG|mini|Burg Deutschlandsberg]]
{{weitereBDA}}
* Die [[Burg Deutschlandsberg]] ist das [[Wahrzeichen]] von Deutschlandsberg. Sie ist seit 1932 im Besitz der Stadt und beherbergt seit 1981 das Museum
* Das [[Schloss Wildbach]] befindet sich im gleichnamigen Ortsteil.
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* [[Pfarrkirche Freiland bei Deutschlandsberg]]
* [[Pfarrkirche Maria Osterwitz]]
* [[Pfarrkirche St. Oswald in Freiland]]
* [[Pfarrkirche Trahütten]]
* Die Höllbauer-Kapelle am Wallfahrtsweg zur Wolfgangikirche oberhalb Hollenegg im Süden der Stadt {{Coordinate|text=ICON0|NS=46.805412|EW=15.202047|type=landmark|elevation=460|name=Höllbauerkapelle|region=AT-6}} wird auf ein Gelübde aus der Zeit um 1770 zur Rettung des letzten Kindes einer Bauernfamilie zurückgeführt, nachdem bereits 10 Kinder innerhalb eines Monats verstorben waren. Sie wurde ab 2020 renoviert und am 3. Juni 2023 neu eingeweiht.<ref group="WR">''Kapellenweihe in Deutschlandsberg''. Nr. 24, 16. Juni 2023, 96. Jahrgang, S. 4.</ref>
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Die Bands, die sich hier etablierten, sind zum Beispiel die „Lonsperch Roffler“, man findet aber genauso junge Talente wie die Gruppen „Denny’s Drive In“, „Kismet“, „AudioFlow“ oder „Di Baend“, die im Irish Punk, Rock und Pop Bereich tätig sind.
=== Theater und Kino ===
Der Bereich des darstellenden Spiels wird vom Theaterzentrum Deutschlandsberg abgedeckt. Dabei setzt das Theaterzentrum Deutschlandsberg vor allem auf die Jugend, welche schon früh in den tatsächlichen Spielbetrieb eingebaut wird.
Erste Theateraufführungen sind für 1858 durch das „Markttheater Deutschlandsberg“ dokumentiert, das in verschiedenen Gaststätten auftrat. Der Bau eines eigenen Theatergebäudes wurde in den Jahren um 1874/75 überlegt, es kam aber nicht dazu. 1885 traten in Deutschlandsberg Gäste des damaligen [[Schauspielhaus Graz|Grazer Landestheaters]] auf.<ref group="WR">''„In DL wurde immer schon Theater gespielt“''. Nr. 5, 3. Februar 2017, 90. Jahrgang, S. 2.</ref>
Das erste Kino von Deutschlandsberg, das „Lichtspieltheater Faulend“ befand sich in der Kirchengasse. Es wurde bis 1985 von der Familie Faulend betrieben.<ref group="WR">''Dr. Nikolaus Faulend - 100 Jahre.'' Nr. 35, 30. August 2024, 97. Jahrgang, S. 3.</ref>
=== Veranstaltungen ===
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Der Kaufmann Karl Trücher gründete Anfang der 1960er-Jahre eine [[Gardetanz|Mädchengarde]], die bis zum Fasching 1970 bestand.<ref group="WR">Herbert und Helen Kriegl: ''Die Deutschlandsberger Mädchengarde.'' Nr. 7, 17. Februar 2023, 96. Jahrgang, S. 2f.</ref>
===
==== Engtal der Laßnitz, Ausbaupläne ====
Die [[Klause (Engpass)|Klause]] ist ein geschütztes romantisches Felstal im Westen von Deutschlandsberg, das von der [[Laßnitz (Sulm)|Laßnitz]] durchflossen wird. Diese Klamm ist in Gneise und Glimmerschiefer eingeschnitten, ihre steilen Hänge sind von felsigen Stellen durchsetzt. Ihr Klima ist feucht, hat wenig Sonne und relativ geringe Temperaturunterschiede. Die Bewaldung gehört zur unteren [[Rotbuchenwald|Buchenwaldstufe]].
[[Datei:Klauseneingang und Frizberghaus von Jakob Wibmer (1814-1881), um 1855.jpg|mini|Klauseneingang und Frizberghaus, Gemälde vom Jakob Wibmer (1814-1881), um 1855]]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, am Klauseneingang einen Staudamm für ein Elektrizitätswerk zu errichten. Das kam nicht zustande, weil das Wasserrecht, das dem damaligen Besitzer Fürst Alfred von und zu Liechtenstein zustand, nicht zu diesem Zweck freigegeben wurde, weil es nicht der Allgemeinheit dienen solle.<ref group="WR">Nr. 12.2021, 26. März 2021, 94. Jahrgang, S. 2, mit Bild des geplanten Staudamms.</ref>▼
Die Klause ist durch einen Fußweg erschlossen, der an einer (nie bewohnten) [[Eremit|Einsiedelei]] vorbei auf die das Tal überragende Burg Deutschlandsberg führt. Die Klause wurde nach 1811 vom damaligen Besitzer [[Moritz Reichsgraf von Fries|Moritz von Fries]] und dessen Oberförster Sebastian Hofer mit Wegen und („als romantisches Attribut“) den Gebäuden der Einsiedelei ausgestattet. Von den späteren Besitzern aus der Familie Liechtenstein wurde die Anlage weiter erhalten. Der Aufwand dafür war hoch, weil Hochwässer der Laßnitz immer wieder Anlagen wegrissen und 1867 die Kapelle der Einsiedelei durch Blitzschlag zerstört wurde. Sie wurde 1887 von [[Henriette von Liechtenstein]] wieder aufgebaut. 1890 wurden die gesamten Weganlagen in der Klause für die Öffentlichkeit freigegeben, wobei allerdings die Gemeinde einen Teil der Erhaltungskosten zu übernehmen hatte. Der Ansturm an Besuchern war so stark, dass zeitweise Tafeln für ein Betretungsverbot aufgestellt waren, was lange Diskussionen im Gemeinderat der Stadt auslöste.<ref group="WR" name=Teil2>Gerhard Fischer: ''Die Klause, ein Juwel Deutschlandsbergs - Teil 2''. Nr. 34, 23. August 2024, 97. Jahrgang, S. 9.</ref> In den Jahren nach 1923 verfiel die Anlage mangels finanzieller Mittel und wegen der Notlage der Bevölkerung. Allein 1931 wurden 24 Personen bei Holzdiebstählen ertappt, Diebe horteten in einer Höhle ihre Beute.<ref name=fisch3 group="WR">Gerhard Fischer: ''Die Klause, ein Juwel Deutschlandsbergs - Teil 3''. Nr. 35, 30. August 2024, 97. Jahrgang, S. 5.</ref> Nach 1938 verfiel die Anlage weiter, eine Räuberbande hatte dort ihr Quartier. Die Anlage wurde 1948 restauriert und am 27. Juni 1948 wieder eröffnet.<ref group="WR">Nr. 32, 8. August 2009, 82. Jahrgang, S. 3.</ref>
Die Einsiedelei wurde im Dezember 2012 durch einen Felssturz zerstört<ref group="WR">Nr. 1, 4. Jänner 2013, 86. Jahrgang, S. 3.</ref> und am 23. August 2013 renoviert eröffnet.<ref group="WR"><!-- umfangreicher Bericht -->30. August 2013, S. 1–2.</ref><ref group="WR" name=fisch3/> Sie wurde 2014 durch umgestürzte Bäume nochmals zerstört, aber ebenfalls wiedererrichtet.<ref group="WR" name=fisch3/>▼
Anlass für den Ausbau der Klause war ursprünglich der Wunsch, Holzbestände des oberen Laßnitztales für die Messingfabrik in Frauental zu nutzen. Umfangreiche Waldbestände bei der [[Handalm]] und der Landsberger Brendl sowie im Buchwald des Amtes Trahütten sollten abgeholzt und das Holz über Triftanlagen der Laßnitz abtransportiert werden. Dafür wurde ein Wegenetz für die Triftarbeiter geschaffen, das später ausgebaut und auch für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Der Holzrechen wurde auch für Bringungsarbeiten anderer Forstwirtschaften genützt.<ref group="WR" name=fisch3/> Teile der Ausmauerungen der Triftanlagen sind sichtbar geblieben, z. B. unter dem Falkenstein. Maßgebend für die Öffnung waren der Besitzer der liechtensteinischen Güter (damals ein [[Familienfideikommiss|Fideikommiss]]), [[Franz de Paula von und zu Liechtenstein]], der Gründer der Zündwarenfabrik [[Florian Pojatzi]] und der Mühlenbesitzer Carl August Schleicher. Sie wurden vom Brauereibesitzer Michael Friz Edler von Frizberg unterstützt, der am Klauseneingang eine [[Bierbrauerei]] mit angeschlossener Gaststätte „Zur Bierhalle“ errichtete.<ref group="WR">Gerhard Fischer: ''Die Klause, ein Juwel Deutschlandsbergs''. Nr. 33, 16. August 2024, 97. Jahrgang, S. 5.</ref>
Die Nutzung der Laßnitz für die Holztrift wurde später durch eine Waldbahn abgelöst. Die [[Waldbahn Deutschlandsberg]] verlief nicht durch die Klause, sondern verließ das Laßnitztal an der nördlichen Grenze der Klause durch einen Tunnel Richtung Osten und führte im Norden um die Stadt herum weiter zum Sägewerk Deutschlandsberg beim Bahnhof der Stadt. Nur in der Bauphase der Waldbahn bestand ab 1921 eine provisorische Bahnanlage durch die Klause, die erst 1923 abgetragen wurde.<ref group="WR" name=Teil2/>
▲Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, am Klauseneingang einen Staudamm für ein Elektrizitätswerk zu errichten. Das kam nicht zustande, weil das Wasserrecht, das dem damaligen Besitzer Fürst Alfred von und zu Liechtenstein zustand, nicht zu diesem Zweck freigegeben wurde, weil es nicht der Allgemeinheit dienen solle.<ref group="WR">Nr. 12.2021, 26. März 2021, 94. Jahrgang, S. 2, mit Bild des geplanten Staudamms.</ref> Dessen Sohn Franz stand den Plänen aufgeschlossener gegenüber und richtete auch zu diesem Thema ein Schreiben an die damals zuständige Fideicommissbehörde, Proteste des Verschönerungsvereins folgten. Das Projekt wurde nicht umgesetzt.<ref group="WR" name=Teil2/>
▲Die Einsiedelei wurde im Dezember 2012 durch einen Felssturz zerstört<ref group="WR">Nr. 1, 4. Jänner 2013, 86. Jahrgang, S. 3.</ref> und am 23. August 2013 renoviert eröffnet.<ref group="WR"><!-- umfangreicher Bericht -->30. August 2013, S. 1–2.</ref>
Am Weg befindet sich eine Reihe von Tafeln mit kurzen Inschriften. Ihre Texte stammen aus Werken von [[Seneca]], [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], [[Friedrich von Matthisson]] und [[Friedrich von Schiller|Schiller]].<ref group="WR">Gerfried Pongratz: ''Die Inschriften auf den Marmortafeln in der Klause von Deutschlandsberg.'' Nr. 14.2021 (9. April 2021), 94. Jahrgang, S. 3.</ref>
==== Naturschutzgebiet ====
Die Deutschlandsberger Klause ist Naturschutzgebiet (NSG-c19): Das Schutzgebiet erstreckt sich auf einer Länge von rund 1200 Metern mit einer Ausdehnung von etwa 27 ha und einer durchschnittlichen Seehöhe von 400 bis 500 Metern zu beiden Seiten der Laßnitz. Es dient dem Schutz seiner Pflanzengesellschaft (Buchenwald, Kräuter, Farne, Moose).<ref>Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg vom 22. Februar 1982 über die Erklärung der Deutschlandsberger Klause zum Naturschutzgebiet (Pflanzenschutzgebiet), kundgemacht in der Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark, vom 5. März 1982, 9. Stück, {{ZDB|1291268-2}}, S. 120–122. Davor: Verordnung vom 12. November 1968, Grazer Zeitung 1969, 33. Stück, S. 339.</ref><ref>[
Die Deutschlandsberger Klause ist weiters in einem Bereich von 22,7 ha ein [[Natura 2000|NATURA-2000-Schutzgebiet]] (Europaschutzgebiet).<ref group="WR" name=fisch3/> Schutzgüter sind die Lebensräume der dort wachsenden Pflanzen. Die nähere Beschreibung lautet:
: „Die Schluchtstrecke, im steirischen Randgebirge gelegen, wird von Bergsturzhalden aus grobem, blockigem Material durchzogen. Die Flußstrecke des Lassnitzbaches bietet ein abwechslungsreiches Bild mit Kolken, Inselbildungen und großen Felsblöcken. Kleine Waldbäche, Rieselfluren und Sickerstellen treten an den steilen Hängen auf.“<ref>Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. April 2006 über die Erklärung des Gebietes „Deutschlandsberger Klause“ (AT2214000) zum Europaschutzgebiet Nr. 33. Stmk. LGBl. Nr. 76/2006. CELEX Nr. 31992L0043, 32003R1882.
Diese Verordnung beruht auf der [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie]] (FFH RL) 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen, ABl. EU Nr. L 206 S. 7, zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. September 2003, ABl. EU Nr. L 284, S. 1 ff.</ref>
=== Burgegger Lisl ===
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=== Sport ===
Bekannte sportliche Veranstaltung in Deutschlandsberg ist der Ölspurlauf für [[Laufsport|Läufer]] und [[Nordic Walking|Nordic Walker]].<ref>[
Die Weltradsportwoche wurde 2012 zum 25. Mal in Deutschlandsberg abgehalten, danach aber mangels weiterer Subventionen eingestellt.<ref group="WR">Nr. 32, 10. August 2012, 85. Jahrgang, S. 1.</ref>
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Deutschlandsberg ist über die [[Wieserbahn]] [[Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb|(GKB)]], die als [[S-Bahn Steiermark|S6 und S61]] in das steirische Schnellbahnnetz aufgenommen wurde, mit dem Zentralraum Graz verbunden. Der Bahnhof Deutschlandsbergs trägt seit 2020 den Namen „Deutschlandsberg Stadt“. Die Strecke wird bis 2025 elektrifiziert. Die GKB bedient diese Strecke bis dahin mit dieselelektrischen Zügen (Stadler-GTW 2/8), die es ermöglichen, eine Verbindung zwischen Deutschlandsberg und Graz mit Fahrtzeiten von 40 Minuten über das erste Teilstück der [[Koralmbahn]] anzubieten. Durch die Koralmbahn und den zu errichtenden Bahnhof Weststeiermark soll ab 2025 der Anschluss der Region Deutschlandsberg an das hochrangige Eisenbahnnetz verbessert werden.
Das Sägewerk in Deutschlandsberg nördlich des Bahnhofes der GKB war bis zur Einstellung der schmalspurigen [[Waldbahn Deutschlandsberg]] auch deren Endpunkt. Aus dem Bahnhof Deutschlandsberg
Die erste [[Tiefgarage]] Deutschlandsbergs wurde am 9. September 2016 eröffnet. Sie befindet sich am östlichen Ende des Hauptplatzes (Standort des früheren Hotels Rainer) und hat über 90 [[Personenkraftwagen|PKW]]-Abstellplätze, von denen 57 als [[Kurzparkzone]] kostenfrei bis zu drei Stunden von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden.<ref group="WR">Nr. 34, 89. Jahrgang, 26. August 2016, S. 2 bzw. 2. September 2016, S. 2.</ref>
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Deutschlandsberg ist Einkaufsstadt für die Weststeiermark mit Niederlassungen großer Anbieter.
Die Sparkasse Deutschlandsberg (nun: [[Steiermärkische Sparkasse]]) nahm ihren Betrieb am 1. Februar 1866 auf. Sie verwaltete neben einer Reihe anderer Widmungen auch die Dr.-Knaffl-Stiftung, deren Zinsertrag den Gemeindeangehörigen zugutekam, die keine andere Gemeindeversorgung erhielten. Ihr Stifter war Rechtsanwalt mit Sitz im Sparkassengebäude in der Schulgasse, er hatte 1912 ein Buch über die Geschichte Deutschlandsbergs<ref>Wilhelm Knaffl: ''Aus Deutschlandsbergs Vergangenheit.'' Kommissionsverlag der Buchhandlung [[Leykam]]. Graz 1912. [
Das wichtigste Unternehmen für die Stadt ist der [[Halbleiterhersteller]] [[Epcos]] (ehemalige Teilsparte der [[Siemens AG]]). Das japanische Elektronik-Unternehmen [[TDK]] übernahm den Betrieb 2008/09 und baute es zu einem Entwicklungs- und Produktionszentrum aus. 2023 war dieses Werk mit 70.000 m² das größte TDK-Werk in Europa.<ref>[https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/3040116/karriere/tdk-electronics-standorte/deutschlandsberg TDK in Deutschlandsberg] (abgerufen am 4. August 2023).</ref>
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==== Landeskrankenhaus ====
Das LKH Deutschlandsberg
=== Bildung ===
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== Politik ==
[[Datei:Deutschlandsberg Rathaus.jpg|mini|Rathaus]]
[[Datei:Wallner Josef DSCN8032.JPG|mini|hochkant=0.36|ohne|Bürgermeister<br />Josef Wallner (2008)]]</div>▼
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
* Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 6 ÖVP und 2 FPÖ.
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 SPÖ, 4 ÖVP, 1 FPÖ und 1 GRÜNE.{{Gemeinderatswahl Stmk Ref |Jahr=2005 |Abruf=2024-10-05 |Name=Deutschlandsberg}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 5 ÖVP, 1 GRÜNE, 1 FPÖ und 1 BZÖ.{{Gemeinderatswahl Stmk Ref |Jahr=2010 |Abruf=2024-10-05 |Name=Deutschlandsberg}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 SPÖ, 6 ÖVP, 4 FPÖ, 2 GRÜNE und 1 KPÖ.{{Gemeinderatswahl Stmk Ref |Jahr=2015 |Abruf=2024-10-05 |Name=Deutschlandsberg}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020]] hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 20 SPÖ, 5 ÖVP, 4 GRÜNE, 1 FPÖ und 1 KPÖ.{{Gemeinderatswahl Stmk Ref |Jahr=2020 |Abruf=2024-10-05 |Name=Deutschlandsberg}}
▲[[Datei:Wallner Josef DSCN8032.JPG|mini|hochkant
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen-->
* 1973–1999 Hubert Zingler (SPÖ)
* seit 2000 Josef Wallner (SPÖ)<ref group="WR">''HR Mag. Josef Wallner - 25 Jahre Bürgermeister der Stadt.'' (Amtsübergabe Dezember 1999) Nr. 51/52, 20. Dezember 2024, 97. Jahrgang 2024, S. 3.</ref>
▲<!-- === Bürgermeister === -->
=== Kleinregion und Tourismusverband ===
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Wappen Trahütten.jpg|Trahütten
</gallery>
Fünf der sechs Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit.
Das derzeit (2024) geführte Wappen der Stadtgemeinde Deutschlandsberg
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
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* 1906: [[Franz Czerweny von Arland]] (1848–1921), Industrieller (SOLO-Zündholzfabrik)<ref name=czer group="WR">Gerhard Fischer: ''Franz Czerweny und seine Altersheimstiftung.'' Nr. 3, 22. Jänner 2021, 94. Jahrgang, S. 2.</ref>
* 1935: [[Josef Rainer (Politiker, 1881)|Josef Rainer (1881–1961, Landwirt; Ehrenbürger der Katastralgemeinde Burgegg, ab 1941 Stadtgemeinde Deutschlandsberg)]]
* 1963: Franz Pieber (<!-- das waren drei, der III. geb. 1943 - 22. 9. 2024-->II., + 1966)<ref name=pieb group="WR">''Zum Tod von Franz Pieber.'' Nr. 39, 27. September 2024, 97. Jahrgang, S. 3.</ref>, Kaufmann, Warenhausbesitzer<ref>Südost-Tagespost vom 27. Oktober 1963, S. 6.</ref>
* 1999: [[Elisabeth Leonskaja]], [[Pianist]]in
* 2019: [[Barbara Faulend-Klauser]], Musikpädagogin
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=== Söhne und Töchter der Stadt ===
<!--alphabetisch nach Familienname-->
{{Mehrspaltige Liste
|breite = 30em|* [[Robert Czerweny von Arland]] (1878–1962), Industrieller (SOLO-Zündholzfabrik)
* [[Viktor Czerweny von Arland]] (1877–1956), Industrieller und Erfinder (Czerweny-Zündholzautomatmaschine)
* [[Michael Berger (Fußballspieler)|Michael Berger]] (* 1990), Fußballspieler
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* [[Max Ringel]] (1907–1992), Landrat
* [[Julia Scheib]] (* 1998), Skirennläuferin
* [[Michael Schimpl]], Guinness
* Christoph Schreiner (* 1975), Footballer und Geschäftsführer der [[Graz Giants]], Träger der Ehrennadel der Gemeinde Deutschlandsberg<ref>Daniel Jerovsek: ''American Football. Nach 30 Jahren wurde das Undenkbare doch denkbar.'' In: Tageszeitung ''[[Kleine Zeitung]]'' Ausgabe Graz, 5. Februar 2021, S. 61.</ref>
* Josef Silldorf (1921–2008), Musiker und Maler<ref group="WR">''Josef Silldorf – Landschaften. Ausstellung im Laßnitzhaus.'' Nr. 46, 18. November 2022, 95. Jahrgang, S. 2.</ref>
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* [[Maria Huber]] (* 1979), Politikerin (Grüne), Gemeinderätin, Mitglied des Bundesrates
* [[Andreas Kiendl]] (* 1975), Schauspieler, Komponist und Regisseur, wuchs in Deutschlandsberg auf
* Gerhard Klinkicht (*
* Herbert Kriegl (* 1938), Musiker, Kulturhistoriker und Autor der Südweststeiermark, Leiter des Kulturgeschichtearchivs in Deutschlandsberg<ref group="WR">''Musiker und Kulturhistoriker Mag. Dr. Herbert Kriegl feiert seinen 85. Geburtstag.'' Nr. 42, 20. Oktober 2023, S. 3.</ref>
* Hubert Zingler (* 1925 in Bärnbach; † 20. Mai 2024), Bürgermeister von 1972 bis 1999<ref group="WR">''Zum Tod von Altbürgermeister Ing. Hubert Zingler.'' Nr. 21, 24. Mai 2024, S. 3.</ref>
* Josephine, Herzogin von [[Lobkowitz (Adelsgeschlecht)|Lobkowitz]], geb. von [[Thun-Hohenstein]] (1886–1971) lebte hier in den letzten Jahren ihres Lebens und starb hier.<ref>KASÍK, Stanislav; MAŠEK, Petr; MŽYKOVÁ, Marie. ''Lobkowiczové, dějiny a genealogie rodu''. Veduta, České Budějovice 2002, ISBN 80-903040-3-6, S. 184.</ref>
* Gerd (auch:Gert) Meditz (* 1943), Dirigent, Gründer des Österreichischen Jugendsymphonieorchesters (begonnen 1974 als steirisches Jugendorchester), der Gesellschaft der Musikfreunde Deutschlandsberg (1964) und der Sommerfestspiele Frauenthal (2002), ist in Deutschlandsberg aufgewachsen.<ref group="WR">Helen Kriegl: ''Musikfreunde erinnern sich.'' Nr. 34, 26. August 2022, S. 2.</ref>
* Jakob Wibmer (* 17. Oktober 1814 Matrei in Osttirol; † 12. März 1881 Deutschlandsberg), Maler, bekannt durch seine [[Stillleben]] steirischer Früchte in Körben und Schalen, lebte lange Zeit in Deutschlandsberg.<ref>Robert Preis: ''[https://www.pressreader.com/austria/kleine-zeitung-steiermark/20150607/282218009405204 Der vergessene Obstmaler]''. In: ''Kleine Zeitung'', 7. Juni 2015.</ref>
== Historische Ansichten ==
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