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[[Datei:Rudolf Kelterborn.jpg|mini|hochkant|Rudolf Kelterborn (2009)]]
'''Rudolf Kelterborn''' (* [[3. September]] [[1931]] in [[Basel]]; † [[24. März]] [[2021]] ebenda<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Schacher |url=https://www.nzz.ch/feuilleton/nachruf-rudolf-kelterborn-emotionalitaet-entsteht-durch-intellekt-ld.1315978 |titel=Zum Tod von Rudolf Kelterborn: Die Emotion kommt aus dem Intellekt |werk=NZZ |datum=8.4.2021-04-08 |abrufsprache=8.4.2021de |spracheabruf=de2021-04-08}}</ref> [[2021]] in Basel) war ein [[Schweiz]]er [[Komponist]], [[Dirigent]], [[Pädagoge]] und [[Musikpublizist]]. undEr gehörte als „Musicus«Musicus universalis“universalis»<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schweizerkulturpreise.ch/awards/de/home/musik/musik-archiv/musik-2020/rudolf-kelterborn.html |titel=Rudolf Kelterborn |hrsg=Bundesamt für Kultur |datum=2020 |abruf=2021-04-08}}</ref> zu den einflussreichsten Figuren der internationalen [[Klassische Musik|Klassikszene]], vorwiegend im Bereich [[Neue Musik]].
== Leben ==
=== Ausbildung ===
Rudolf Kelterborn wurde am 3. September 1931 in Basel geboren. Sein Vater war der Architekt Ernst Kelterborn (1892–1969), Mitinhaber des Büros Eckenstein & [[Gustav und Julius Kelterborn|Kelterborn]]. Der Entschluss, die Musikerlaufbahn einzuschlagen, stand früh fest, und so erhielt Rudolf Kelterborn bereits während seiner Schulzeit Klavier-, Dirigier- und Theorieunterricht und machte erste kompositorische Versuche. 1950 legte er seine [[Matura#Maturität in der Schweiz|Matura]] am Humanistischen [[Gymnasium am Münsterplatz]] ab und besuchte danach Dirigierkurse bei [[Igor Markevitch]] in Salzburg. Von 1950 bis 1953 studierte er [[Dirigieren]] bei [[Alexander Krannhals]], [[Musiktheorie]] bei [[Gustav Güldenstein]] und [[Walter Müller von Kulm]], [[Klavier]] bei [[Eduard Henneberger]] und [[Komposition (Musik)|Komposition]] beim [[Ferruccio Busoni|Busoni]]-Meisterschüler [[Walther Geiser]] an der [[Musik-Akademie der Stadt Basel]] sowie [[Musikwissenschaft|Musikwissenschaften]]en bei [[Jacques Handschin]] an der [[Universität Basel]]. Weitere Kompositionsstudien folgten 1953 bei [[Willy Burkhard]] (Zürich) und [[Boris Blacher]] (Salzburg) sowie 1955 bei [[Günter Bialas]] und [[Wolfgang Fortner]] an der [[Hochschule für Musik Detmold|Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold]]. In den Jahren 1956 und 1960 besuchte er die [[Darmstädter Ferienkurse]].
=== Lehrtätigkeit ===
Von 1956 bis 1960 lehrte Kelterborn [[Musiktheorie]] an der [[Musik-Akademie der Stadt Basel]]. Von 1960 bis 1968 unterrichtete er Musiktheorie, [[Musikanalyse]] und Komposition an der [[Hochschule für Musik Detmold|Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold]]. 1963 wurde er zum [[Professur|Professor]] ernannt. Von 1968 bis 1975 und von 1980 bis 1983 lehrte er am [[Konservatorium Zürich|Konservatorium]] und an der Musikhochschule [[Zürich]]. Von 1980 bis 1983 dozierte er zudem an der [[Hochschule für Musik Karlsruhe]]. 1983 kehrte Kelterborn nach Basel zurück und amtete bis 1994 als Direktor der Musik-Akademie der Stadt Basel, wo er von 1994 bis 1996 abermals als Dozent für Musiktheorie und Komposition unterrichtete.
Als Gastdozent hielt Kelterborn Seminare und Vorlesungen in den [[USA]] (1970 und 1980), in [[England]] (1981), [[Japan]] (Kunitachi Music College Tokyo, 1986 und 1990), Südkorea (1986), [[China]] (Shanghai Conservatory of Music, 1993), Litauen ([[Musik- und Theaterakademie Litauens]], 1998), Russland ([[Sankt Petersburger Konservatorium]], 2001), Deutschland (Musikhochschule Münster, 2007) sowie in der Schweiz. Ausserdem wirkte er regelmässig als Juror bei internationalen Kompositionswettbewerben mit.
Als Lehrer hat er Generationen von Musikern geprägt. Zu seinen Schülern gehören u. a. [[Hartmut Fladt]], [[Anton Haefeli]], [[Martin Jaggi]], Lukas Langlotz, Christoph Neidhöfer, [[Andreas Pflüger (Komponist)|Andreas Pflüger]], [[Martin Christoph Redel]], [[Andrea Lorenzo Scartazzini]], [[Martin Schlumpf]], Bettina Skrzypczak, Peter Siegwart, [[Peter Wettstein]] und [[Alfons Karl Zwicker]].
Wie der Schweizer Musikwissenschaftler und Kelterborn-Schüler Anton Haefeli anlässlich des 70. Geburtstags des Komponisten in seinem Artikel schreibt, komme Kelterborns Ansatz, Struktur und Form voneinander zu trennen und die „übergeordnete«übergeordnete Form“Form» als die hörbare zu umschreiben, nicht zuletzt auch interessierten Laien und zudem all jenen entgegen, die mit Neuer Musik noch nicht vertraut sind. Er ermuntere in einem durchaus als emanzipatorisch zu verstehenden Akt die Hörwilligen zu Unbefangenheit, zu einem zuerst gleichsam „statistischen«statistischen Wahrnehmen“Wahrnehmen»: In einer unbekannten Musik sollte möglichst alles auditiv Hervorstechende, sollten alle formbildenden Faktoren in mehreren „Hörschritten“«Hörschritten» aufgenommen und in einem Hörprotokoll festgehalten werden. Das sei auch denen möglich, die eine Strukturanalyse nicht leisten könnten, und zugleich führe nur dieses Vorgehen zum richtigen Erkennen einer „übergeordneten«übergeordneten Form“Form». Ferner bemerkt Haefeli, dass Kelterborn Kompositionsunterricht stets als verständnisvolle und behutsame Begleitung und Entwicklung der individuellen Musiksprache anstatt Subordination unter die ästhetischen Maximen des Lehrers, mehr Dialog als Unterricht verstanden habe. Zu dieser Haltung sei er nicht zuletzt durch die eigenen positiven Erfahrungen als Lernender gekommen, wie u. a. folgende Aussage bestätige:<ref name=":1Haefeli" /><blockquote>„Ganz
{{Zitat
|Sprache=de-CH
|Text=Ganz wichtig waren für mich meine Lehrerinnen und Lehrer – nicht nur im Fach Musik oder in der beruflichen Ausbildung (meine Lehrer für Deutsch und Mathematik am Gymnasium haben mir zum Beispiel unendlich viel auf meinen Lebensweg mitgegeben). Ihnen allen verdanke ich sehr viel. Bei den Kompositionslehrern war es eigentlich immer so, dass ich selber nie so komponieren wollte wie der jeweilige Lehrer – und der jeweilige Lehrer hatte seinerseits nie den Wunsch, dass ich so komponieren sollte wie er selber; diese Erfahrung hat meine eigene Tätigkeit als Kompositionslehrer massgeblich mitbestimmt. Und in diesem Sinne haben mir auch meine Kompositionsstudierenden sehr viel gegeben.“
|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Kelterborn |Hrsg=[[Ulrich Mosch]] |Titel=Entre Denges et Denezy |Hrsg=Ulrich Mosch |Sammelwerk=Dokumente zur Schweizer Musikgeschichte 1900–2000 |Ort=Basel |Datum=2000 |Seiten=271f271 f.}}</ref></blockquote>}}
=== Sonstiges ===
Von 1969 bis 1974 war Kelterborn [[Chefredakteur|Chefredaktor]] der ''[[Schweizer Musikzeitung|Schweizerischen Musikzeitung]]'' und von 1974 bis 1980 leitete er die Hauptabteilung Musik des [[Schweizer Radio DRS]]. 1987 gründete er zusammen mit [[Heinz Holliger]] und [[Jürg Wyttenbach]] das unkonventionelle ''Basler Musik Forum'' (BMF), während vieler Jahre neben der [[IGNM]] Basel der wichtigste Veranstalter von zeitgenössischer Musik in Basel, für dessen Programme er bis 1997 als [[künstlerischer Leiter]] mitverantwortlich war. 1992 war er [[Composer in Residence]] beim [[Cheltenham Festival]].
Kelterborns Werke werden in ganz Europa, in den USA und in Japan aufgeführt. Daneben war er bis 1996 auch als (Gast-)[[Dirigent]] tätig, insbesondere als Interpret eigener Werke. Kelterborn veröffentlichte wichtige analytische Bücher sowie zahlreiche Aufsätze zu musiktheoretischen, kompositorischen und kulturpolitischen Themen. Sein kompositorisches Schaffen wurde in vielen Aufsätzen und Schriften gewürdigt und mit diversen Preisen ausgezeichnet.
Wie Haefeli ausführt, habe Kelterborn in seinen vielen Aktivitäten stets Theorie und Praxis miteinander verbunden, aber auch „ratio“«ratio» und „emotio“«emotio», „Analyse«Analyse und Interpretation“Interpretation», Musik und andere Künste, Komponieren und Ausführen, Instrumental- und Vokalmusik, Lehren und Organisieren, Forschen und Umsetzen, Schreiben und Redigieren, Programmieren und Verwalten, berufliches und politisches Engagement. Selbstverständlich habe er auch über die Interdependenzen zwischen den partikulären Positionen, Inhalten und Tätigkeiten reflektiert, den Dialog mit den Musikern gesucht, als Dirigent sowohl mit musikalischen Laien wie auch mit Profis gearbeitet, Pflicht- und Hauptfächer unterrichtet und sei als Direktor der Musik-Akademie Basel an allen ihm unterstellten Zweigen (Grundkursausbildung, Musikschule, Musikhochschule und [[Schola Cantorum Basiliensis]] – also Musikbildung für Laien aller Altersstufen und Berufsausbildung in alter und neuer Musik und ihren Instrumenten) und den darin involvierten Menschen (Schülerschaft, Studierende, Lehrpersonen, Verwaltungspersonal) gleichermassen interessiert, bei deren Veranstaltungen präsent und für sie da gewesen.<ref name=":1Haefeli" />
=== Privatleben ===
Rudolf Kelterborn lebte zumeist in seiner Heimatstadt Basel. 1957 verheiratete er sich mit der Basler Geigerin Erika Salathé, die er während seiner Studienzeit kennengelernt hatte; ihrer Ehe entsprossen eine Tochter und ein Sohn. Kelterborn starb am 24. März 2021 im Alter von 89 Jahren in Basel.
Der zuletzt in [[Neuchâtel (Stadt)|Neuchâtel]] tätige Organist, Dirigent und Komponist [[Louis Kelterborn]] (1891–1933) war sein Grosscousin.
== Ehrungen und Preise ==
== Werke ==
Rudolf Kelterborns Œuvre umfasst rund 200 Kompositionen aller Gattungen, darunter fünf [[Oper|Opern]]n (''Die Errettung Thebens'', ''Kaiser Jovian'', ''Ein Engel kommt nach Babylon'', ''Der Kirschgarten'' und ''Ophelia''), die [[Kammeroper]] ''[[Julia (Oper)|Julia]]'', das [[Ballett]] ''Relations'', zwei [[Oratorium|Oratorien]] (''Die Flut, Dies unus''), zahlreiche Orchesterwerke (u. a. [[Sinfonie|Sinfonien]]n I–V, z. T. auch mit Soloinstrumenten, Singstimme(n), Chor oder Elektronik) und Stücke für Kammerorchester, verschiedene Solowerke, Ensemble- und Kammermusik (u. a. [[Streichquartett|Streichquartette]]e I–VII), Stücke für Tasteninstrumente (Klavier, Orgel und Cembalo) sowie diverse Vokalwerke in gemischten Besetzungen. Die frühsten publizierten Kompositionen entstanden bereits in den 50er-Jahren, jedoch arbeitete er mit ungebrochener Schaffenskraft bis in hohe Alter. Seine Werke werden vom [[Bärenreiter-Verlag]] (Basel/Kassel), von [[Boosey & Hawkes]] (London) und von [[Ricordi]] (Berlin) sowie vereinzelt auch von [[Breitkopf & Härtel]] (Wiesbaden), Editions Henn (Genf), Hug & Co. Musikverlage (Zürich), Edizioni Pegasus (Basel), vom [[Gustav Bosse Verlag]] (Kassel), Carciofoli Verlag (Zürich) und Musica mundana Musikverlag (Ernen) und von der [[Universal Edition]] (Wien) verlegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.musinfo.ch/de/personen/komponisten/?pers_id=27&abc=K |titel=Kelterborn Rudolf (Werkliste) |werk=Musinfo |abruf=2021-04-08}}</ref>
BeimDie frühsten publizierten Kompositionen entstanden in den 50er-Jahren; er arbeitete er mit ungebrochener Schaffenskraft bis in hohe Alter. Seine Werke werden vom [[Bärenreiter-Verlag]] (Basel/Kassel), von [[Boosey & Hawkes]] (London) und von [[Ricordi]] (Berlin) sowie vereinzelt auch von [[Breitkopf & Härtel]] (Wiesbaden), Editions Henn (Genf), Hug & Co. Musikverlage (Zürich), Edizioni Pegasus (Basel), vom [[Gustav Bosse Verlag]] (Kassel), Carciofoli Verlag (Zürich) und Musica mundana Musikverlag (Ernen) und von der [[Universal Edition]] (Wien) verlegt oder existieren als [[Manuskript]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.musinfo.ch/de/personen/komponisten/?pers_id=27&abc=K |titel=Kelterborn Rudolf (Werkliste) |werk=Musinfo |abruf=2021-04-08}}</ref>
Bei den [[Weltmusiktage]]n der [[Internationale Gesellschaft für Neue Musik|IGNMInternationalen Gesellschaft für Neue Musik ISCM]]-Fest 1956 in Stockholm erstmals international beachtet, gehöre Kelterborn – wie [[Anton Haefeli]] bemerkt – zweifellos seit vielen Jahren zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten Schweizer Komponisten der Gegenwart. Seine Entwicklung sei von den ersten bis zu den jüngsten Werken kontinuierlich verlaufen. Er habe sich mit [[Neoklassik (Musik)|Neoklassik]], [[Zweite Wiener Schule (Moderne)|Zweiter Wiener Schule]], [[Serielle Musik|serieller Musik]] und [[Aleatorik]] auseinander gesetztauseinandergesetzt, Anregungen von der Musik [[Igor Strawinsky|Strawinskys]], [[Béla Bartók|Bartóks]], [[Anton Webern|Weberns]], [[Alban Berg|Bergs]], [[György Ligeti|Ligetis]], [[Pierre Boulez|Boulez]]'’ und anderer empfangen, sich aber dennoch immer eine unabhängige Haltung bewahrt und eine unverwechselbare Sprache gefunden, die ungezwungen aus verschiedenen Techniken und Materialien schöpfe und zwischen Konstanz und Innovation pendle. Ferner plädiere er sowohl bei fremden wie eigenen Werken dafür, nicht als erstes zu fragen, was eine Komposition bedeute, sondern sie als klangliches Substrat, als sie selbst zu rezipieren und andere Aspekte aus musikimmanenten Kriterien abzuleiten.<ref name=":1Haefeli">{{Internetquelle |autor=Anton Haefeli |url=https://dissonance.musinfo.ch/CH-Komponisten/Kelterborn.html |titel=Bewegung ist das Gegenteil von Erstarrung – Rudolf Kelterborn, ein musicus universalis, wird siebzig Jahre alt |werk=Dissonanz |datum=2001 |abruf=2021-04-08}}</ref>
=== Anmerkungen zur (eigenen) Musik ===
{{Zitat
<blockquote>„In meiner Musik spielen verschiedene Techniken von seriellen Verfahren bis hin zu einer begrenzten Aleatorik eine Rolle. In manchen Werken werden die Ausdrucksbereiche schon durch die Titel angedeutet: Nachtstücke, Phantasmen, Traummusik, Erinnerungen an Orpheus, Chiaroscuro. Der Bogen spannt sich von meditativer oder lyrischer Verhaltenheit bis zu dramatischer Expressivität, von auch kompositorisch-konstruktiv bedingter Distanziertheit bis zu elementarer Direktheit. Der ‚Inhalt‘ meiner Musik wird bestimmt durch die oft schier unerträgliche Spannung zwischen den Schönheiten dieser Welt, den unerhörten Möglichkeiten des Lebens einerseits und den Ängsten, Schrecken und Nöten unserer Zeit andrerseits.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.baerenreiter.com/programm/musik-des-2021-jahrhunderts/rudolf-kelterborn/mehr/zitate/#content |titel=Rudolf Kelterborn |werk=baerenreiter.com |abruf=2021-04-08}}</ref> (Rudolf Kelterborn)</blockquote>In einem Interview mit ''classicpoint.net'' (2013) erklärt Kelterborn, dass er seine Kompositionen in seinen inneren (Hör-)Vorstellungen entwickle, von der übergeordneten Architektur bis hin zu klanglichen Details, bevor er mit der Niederschrift beginne. Dabei halte er einzelne Aspekte in verbalen Notizen oder Noten-Skizzen fest. Bei Kompositionen mit Texten oder gar bei musiktheatralischen Stücken sei der Vorgang komplexer. Digitale Hilfsmittel benutze er keine. Weiter erläutert er, dass er für seine Werke sozusagen zwei Titel-Kategorien habe. Viele Stücke nenne er „Musik für...“, „Konzert“, „Quartett“, „Ensemble-Buch“, „Kammersonate“ usw. – das seien quasi neutrale Titel, die über Inhalt, Charakter, Ausdrucksklima nichts aussagen. Dann gebe es aber auch Überschriften wie „Traummusik“, „Phantasmen“, „Nachtstück“, „Adagio con interventi“, „Fantasien + Flashes“, welche die Assoziations-Fantasie der Zuhörerschaft in eine bestimmte Richtung lenken möchten. Ferner erwähnt Kelterborn, dass er bei jeder Kompositionsanfrage zunächst eine Bedenkzeit von einigen Wochen beanspruche. Während dieser Zeit teste er, ob ihm zum Auftrag etwas Überzeugendes einfalle, ansonsten lehne er ab.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Florian Schär |url=https://www.classicpoint.net/de/rudolf-kelterborn |titel=Rudolf Kelterborn im Interview |werk=Classicpoint.ch |datum=2013-07-08 |abruf=2021-04-07 |sprache=de}}</ref>
|Sprache=de-CH
|Text=In meiner Musik spielen verschiedene Techniken von seriellen Verfahren bis hin zu einer begrenzten Aleatorik eine Rolle. In manchen Werken werden die Ausdrucksbereiche schon durch die Titel angedeutet: Nachtstücke, Phantasmen, Traummusik, Erinnerungen an Orpheus, Chiaroscuro. Der Bogen spannt sich von meditativer oder lyrischer Verhaltenheit bis zu dramatischer Expressivität, von auch kompositorisch-konstruktiv bedingter Distanziertheit bis zu elementarer Direktheit. Der ‹Inhalt› meiner Musik wird bestimmt durch die oft schier unerträgliche Spannung zwischen den Schönheiten dieser Welt, den unerhörten Möglichkeiten des Lebens einerseits und den Ängsten, Schrecken und Nöten unserer Zeit andrerseits.
|Autor=Rudolf Kelterborn
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.baerenreiter.com/programm/musik-des-2021-jahrhunderts/rudolf-kelterborn/mehr/zitate/#content |titel=Rudolf Kelterborn |werk=baerenreiter.com |abruf=2021-04-08}}</ref>}}
In einem Interview mit ''classicpoint.net'' (2013) erklärt Kelterborn, dass er seine Kompositionen in seinen inneren (Hör-)Vorstellungen entwickle, von der übergeordneten Architektur bis hin zu klanglichen Details, bevor er mit der Niederschrift beginne. Dabei halte er einzelne Aspekte in verbalen Notizen oder Noten-Skizzen fest. Bei Kompositionen mit Texten oder gar bei musiktheatralischen Stücken sei der Vorgang komplexer. Digitale Hilfsmittel benutze er keine. Weiter erläutert er, dass er für seine Werke sozusagen zwei Titel-Kategorien habe. Viele Stücke nenne er «Musik für …», «Konzert», «Quartett», «Ensemble-Buch», «Kammersonate» usw. – das seien quasi neutrale Titel, die über Inhalt, Charakter, Ausdrucksklima nichts aussagen. Dann gebe es aber auch Überschriften wie «Traummusik», «Phantasmen», «Nachtstück», «Adagio con interventi», «Fantasien + Flashes», welche die Assoziations-Fantasie der Zuhörerschaft in eine bestimmte Richtung lenken möchten. Ferner erwähnt Kelterborn, dass er bei jeder Kompositionsanfrage zunächst eine Bedenkzeit von einigen Wochen beanspruche. Während dieser Zeit teste er, ob ihm zum Auftrag etwas Überzeugendes einfalle, ansonsten lehne er ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Florian Schär |url=https://www.classicpoint.net/de/rudolf-kelterborn |titel=Rudolf Kelterborn im Interview |werk=Classicpoint.ch |datum=2013-07-08 |sprache=de |abruf=2021-04-07}}</ref>
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt erzählte Kelterborn, dass er zu neuen Einfällen und Ideen komme, indem er unnachgiebig seine Fantasie herausfordere und dabei alles sehr kritisch überprüfe. Er würde daher weniger von ‚erfinden‘ als von ‚sich-einfallen-lassen‘ sprechen – und dies betreffe alle Ebenen: von der übergeordneten Grossform und deren Gliederung über räumliche Aspekte bis hin zur kompositorischen Gestaltung der inneren Strukturen. Genaueres könne er allerdings nicht erklären.<ref>{{Internetquelle |autor=Marie Luise Maintz |url=https://www.takte-online.de/portrait/detailansicht-portrait/artikel/rudolf-kelterborn-zum-80-geburtstag/index.htm |titel=Rudolf Kelterborn zum 80. Geburtstag |werk=[t]akte |datum=2010 |abruf=2021-04-08}}</ref>
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt erzählte Kelterborn, dass er zu neuen Einfällen und Ideen komme, indem er unnachgiebig seine Fantasie herausfordere und dabei alles sehr kritisch überprüfe. Er würde daher weniger von «erfinden» als von «sich-einfallen-lassen» sprechen – und dies betreffe alle Ebenen: von der übergeordneten Grossform und deren Gliederung über räumliche Aspekte bis hin zur kompositorischen Gestaltung der inneren Strukturen. Genaueres könne er allerdings nicht erklären.<ref>{{Internetquelle |autor=Marie Luise Maintz |url=https://www.takte-online.de/portrait/detailansicht-portrait/artikel/rudolf-kelterborn-zum-80-geburtstag/index.htm |titel=Rudolf Kelterborn zum 80. Geburtstag |werk=[t]akte |datum=2010 |abruf=2021-04-08}}</ref>
Gegenüber Schweizer Radio SRF äusserte er sich im September 2020 vielsagend:<blockquote>„Die Kunst ist meiner Meinung nach ‚Fülle des Lebens‘. Und ich traue der Musik die Kraft zu, diese Fülle ohne verbale und bildhafte Unterstützung und ohne literarische und biografische Programme und ohne kompositionstechnische Erklärungen zum Ausdruck zu bringen.“<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Florian Hauser |url=https://www.srf.ch/audio/musik-unserer-zeit/musicus-universalis-rudolf-kelterborn?id=11828649 |titel=Musicus universalis: Rudolf Kelterborn |hrsg=SRF |datum=2020-09-16 |abruf=2021-04-09}}</ref></blockquote>Im weiteren Verlauf der Reportage berichtet Florian Hauser, dass Kelterborn sich mit offenen Ohren buchstäblich von Werk zu Werk, von Entdeckung zu Entdeckung treiben lasse, sich in jedem einzelnen Werk neu erfinde und er bis heute Neugier und Staunen nicht verlernt habe. Dass er an etwas glaube und es beharrlich verfolge – kein leichter Weg, aber ein lohnender! Kelterborn sei ihn schon immer gegangen, sowohl beim Komponieren der eigenen Musik als auch beim Hören der Musik von Kolleginnen und Kollegen.<ref name=":2" />
Gegenüber Schweizer Radio SRF äusserte er sich im September 2020 vielsagend:
Im offiziellen Nachruf des SRF vom 8. April 2021 heisst es über den bedeutenden Basler Komponisten: „Kelterborn schien, je älter er wurde, umso unbeschwerter in seinem Komponieren. Vielleicht auch einfach befreiter von den vielen Verantwortungen, die er zeitlebens auf sich genommen hat. Sein kritischer Blick, seine klaren Urteile und seine beeindruckenden Fähigkeiten als Netzwerker – das zeichnete ihn aus in seinen leitenden Funktionen. Begleitet haben ihn dabei immer sein riesiges Engagement und seine Leidenschaft für die Sache der Musik. […] Auch viele junge Ensembles arbeiteten gerne mit Rudolf Kelterborn zusammen. Zahlreiche Auftragswerke entstanden so gerade auch in den späten Jahren seines Lebens. Es sind Kompositionen, in denen Kelterborn zu einem sehr persönlichen Ton gefunden hat – voller Frische und Direktheit, aber auch Tiefe. […] Geblieben bis zum Schluss ist seine Gradlinigkeit und Unbestechlichkeit. Mit gutem Recht hätte sich Rudolf Kelterborn im Alter aus der Öffentlichkeit zurückziehen können. Aber immer wieder imponierte er bei kulturpolitischen Debatten mit seinen unverblümten und couragierten Statements. Und so bleibt Rudolf Kelterborn als ein enorm wichtiger Impulsgeber in Erinnerung – als eine von allen respektierte Persönlichkeit des Schweizer Musiklebens.“<ref>{{Internetquelle |autor=Cécile Olshausen |url=https://www.srf.ch/kultur/musik/rudolf-kelterborn-gestorben-nur-aufhoeren-konnte-er-nicht |titel=Nur aufhören konnte er nicht |hrsg=SRF |datum=2021-04-08 |abruf=2021-04-09}}</ref>
{{Zitat
|Sprache=de-CH
|Text=Die Kunst ist meiner Meinung nach ‹Fülle des Lebens›. Und ich traue der Musik die Kraft zu, diese Fülle ohne verbale und bildhafte Unterstützung und ohne literarische und biografische Programme und ohne kompositionstechnische Erklärungen zum Ausdruck zu bringen.
|ref=<ref name="Hauser">{{Internetquelle |autor=Florian Hauser |url=https://www.srf.ch/audio/musik-unserer-zeit/musicus-universalis-rudolf-kelterborn?id=11828649 |titel=Musicus universalis: Rudolf Kelterborn |hrsg=SRF |datum=2020-09-16 |abruf=2021-04-09}}</ref><ref name="Hauser" />}}
Im weiteren Verlauf der Reportage berichtet Florian Hauser, dass Kelterborn sich mit offenen Ohren buchstäblich von Werk zu Werk, von Entdeckung zu Entdeckung treiben lasse, sich in jedem einzelnen Werk neu erfinde und er bis heute Neugier und Staunen nicht verlernt habe. Dass er an etwas glaube und es beharrlich verfolge – kein leichter Weg, aber ein lohnender! Kelterborn sei ihn schon immer gegangen, sowohl beim Komponieren der eigenen Musik als auch beim Hören der Musik von Kolleginnen und Kollegen.<ref name="Hauser" />
== Literatur ==
Im offiziellen Nachruf des SRF vom 8. April 2021 berichtet Cécile Olshausen über den bedeutenden Basler Komponisten: «Kelterborn schien, je älter er wurde, umso unbeschwerter in seinem Komponieren. Vielleicht auch einfach befreiter von den vielen Verantwortungen, die er zeitlebens auf sich genommen hat. Sein kritischer Blick, seine klaren Urteile und seine beeindruckenden Fähigkeiten als Netzwerker – das zeichnete ihn aus in seinen leitenden Funktionen. Begleitet haben ihn dabei immer sein riesiges Engagement und seine Leidenschaft für die Sache der Musik. […] Auch viele junge Ensembles arbeiteten gerne mit Rudolf Kelterborn zusammen. Zahlreiche Auftragswerke entstanden so gerade auch in den späten Jahren seines Lebens. Es sind Kompositionen, in denen Kelterborn zu einem sehr persönlichen Ton gefunden hat – voller Frische und Direktheit, aber auch Tiefe. […] Geblieben bis zum Schluss ist seine Gradlinigkeit und Unbestechlichkeit. Mit gutem Recht hätte sich Rudolf Kelterborn im Alter aus der Öffentlichkeit zurückziehen können. Aber immer wieder imponierte er bei kulturpolitischen Debatten mit seinen unverblümten und couragierten Statements. Und so bleibt Rudolf Kelterborn als ein enorm wichtiger Impulsgeber in Erinnerung – als eine von allen respektierte Persönlichkeit des Schweizer Musiklebens.»<ref>{{Internetquelle |autor=Cécile Olshausen |url=https://www.srf.ch/kultur/musik/rudolf-kelterborn-gestorben-nur-aufhoeren-konnte-er-nicht |titel=Nur aufhören konnte er nicht |hrsg=SRF |datum=2021-04-08 |abruf=2021-04-09}}</ref>
=== Schriften von Rudolf Kelterborn ===
* ''Der Komponist und seine Umwelt''. In: [https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1960/1960_1078.html Basler Stadtbuch 1960, S. 59–69].
*''Etüden zur Harmonielehre'' (in Zusammenarbeit mit Gustav Güldenstein), Bärenreiter, Kassel 1967. (vergriffen)
*''Sinfonische Nachspiele'', in: Schweizer Musikzeitung 1968, S. 3–6.
*''Ein Engel kommt nach Babylon''. Anmerkungen zu meiner Dürrenmatt-Oper. In: Melos / Neue Zeitschrift für Musik 1977, S. 313–316.
*''Zum Beispiel Mozart''. Ein Beitrag zur musikalischen Analyse (Zwei Bände: Textteil / Notenteil). Bärenreiter, Basel 1981. (vergriffen)
*''Musik im Brennpunkt''. Positionen – Analysen – Kommentare (Gesammelte Aufsätze). Bärenreiter, Kassel 1988. (vergriffen)
*''Gibt es eine Begrenzung der musikalischen Imagination?'' (Musik in der Zeit. Universitätsforum 5), Helbing und Lichtenhahn, Basel / Frankfurt am Main 1990.
*''Analyse und Interpretation''. Eine Einführung anhand von Klavierkompositionen. Amadeus, Winterthur 1993.
*''Musiktheatermusik in unserer Zeit''. In: Musiktheater heute, S. 33–46. Schott, Mainz 2003.
*''Exquisite Einfälle und meisterliche Routine''. In: Nähe aus Distanz. Bach-Rezeption in der Schweiz, S. 307–319. Amadeus, Winterthur 2005.
*''Ohne Titel keine Musik – Was einem Komponisten so alles durch den Kopf gehen kann.'' In: Tages-Anzeiger (24.11.2005), 2005, S. 4.
*''Aktuelles musikalisches Denken im Umgang mit Mozarts Musik.'' In: Dissonance 95, 2006, S. 28ff.
*''Untergründiger Avantgardismus in langsamen Sätzen von Mozarts Klaviersonaten''. In: Schweizer Musikzeitung 2/2008, S. 19 ff.
*''Hier und Jetzt: Reflexionen und Gespräche zur kompositorischen Gestaltung''. Michael Kunkel (Hrsg.). Pfau, Büdingen 2016, ISBN 3-89727-535-X.
=== Schriften über Rudolf Kelterborn ===
* ''Der Komponist und seine Umwelt.'' In: ''[[Basler Stadtbuch]].'' 1960, S. 59–69. [https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1960/1960_1078.html Digitalisat].
* Ernst Mohr: ''Über Rudolf Kelterborn''. In: Schweizerische Musikzeitung 100, 1960, S. 8–12.
* mit Gustav Güldenstein: ''Etüden zur Harmonielehre.'' Bärenreiter, Kassel 1967.
*Ernst Mohr: ''Zur Kompositions-Technik Rudolf Kelterborns''. In: Musica 14, 1960, S. 281–285.
* ''Sinfonische Nachspiele.'' In: ''[[Schweizer Musikzeitung]]'', 1968, S. 3–6.
*[[Dino Larese]] und [[Franzpeter Goebels]]: ''Rudolf Kelterborn – Eine Lebensskizze''. Amriswiler Bücherei, Amriswil 1970.
* ''«Ein Engel kommt nach Babylon.» Anmerkungen zu meiner Dürrenmatt-Oper.'' In: ''Melos / Neue Zeitschrift für Musik'', 1977, S. 313–316.
* Dino Larese: ''Begegnung mit Schweizer Komponisten''. Amriswil 1974. S. 43–48.
* ''Zum Beispiel Mozart. Ein Beitrag zur musikalischen Analyse.'' (Zwei Bände: Textteil / Notenteil). Bärenreiter, Basel 1981.
*Rolf-Urs Ringger: ''Rudolf Kelterborn''. In: Weltwoche, 1970, Nr. 30.
* ''Musik im Brennpunkt. Positionen – Analysen – Kommentare.'' (Gesammelte Aufsätze). Bärenreiter, Kassel 1988.
*Wolf-Eberhard von Lewinski: ''Schwierige Musik zum Verstehen''. Der Komponist Rudolf Kelterborn. In: Musica 24, 1970, S. 16–19.
* ''Gibt es eine Begrenzung der musikalischen Imagination?'' (= ''Musik in der Zeit. Universitätsforum.'' 5). Helbing und Lichtenhahn, Basel / Frankfurt am Main 1990.
*Martin S. Weber: ''Die Orchesterwerke Rudolf Kelterborns''. Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1981, ISBN 3-7649-2203-6.
* ''Analyse und Interpretation. Eine Einführung anhand von Klavierkompositionen.'' Amadeus, Winterthur 1993.
*Martin S. Weber: ''Rudolf Kelterborn.'' ''Ein engagierter Opernkomponist.'' In: Schweizer Theater Jahrbuch 45, 1983, S. 124–138.
* ''Musiktheatermusik in unserer Zeit.'' In: ''Musiktheater heute'', Schott, Mainz 2003, S. 33–46.
*Kurt von Fischer: ''Rudolf Kelterborn''. In: Dissonance 4, 1985, S. 16–18.
* ''Exquisite Einfälle und meisterliche Routine.'' In: ''Nähe aus Distanz. Bach-Rezeption in der Schweiz.'' Amadeus, Winterthur 2005, S. 307–319.
*Wolf-Eberhard von Lewinsky: ''Eindeutig und kunstvoll – Der Komponist Rudolf Kelterborn'', in: Komponisten des 20. Jahrhunderts, Paul Sacher-Stiftung, Basel 1986, S. 401–406.
* ''Ohne Titel keine Musik – Was einem Komponisten so alles durch den Kopf gehen kann.'' In: ''[[Tages-Anzeiger]]'', 24. November, 2005, S. 4.
*Roman Brotbeck''':''' ''Mann über Männer über Frauen''. Opern-Uraufführungen von Martin Derungs und Rudolf Kelterborn, in: ''Dissonance 28,'' 1991, S. 26–28.
* ''Aktuelles musikalisches Denken im Umgang mit Mozarts Musik.'' In: ''Dissonance'', 95, 2006, S. 28ff.
*Michael Töpel: ''Immer dort, wo etwas geschieht''. Rudolf Kelterborn zum 60. Geburtstag. In: Takte 1/91, Bärenreiter, S. 7–8.
* ''Untergründiger Avantgardismus in langsamen Sätzen von Mozarts Klaviersonaten.'' In: ''Schweizer Musikzeitung'', 2/2008, S. 19 ff.
*[[Andres Briner]] (Hrsg.): ''Rudolf Kelterborn. Komponist, Musikdenker, Vermittler''. Zytglogge Verlag und Pro Helvetia, Bern/Zürich 1993, ISBN 3-7296-0452-X.
* ''Hier und Jetzt: Reflexionen und Gespräche zur kompositorischen Gestaltung.'' Hrsg.: Michael Kunkel. Pfau, Büdingen 2016, ISBN 3-89727-535-X.
*Sigfried Schibli: ''Ein Kämpfer für die Belange der Kunst. Zum Rücktritt Rudolf Kelterborns''. In: [https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1994/1994_2352.html Basler Stadtbuch 1994, S. 118–119].
*Anton Haefeli: ''Rudolf Kelterborn''. In: ''[[Komponisten der Gegenwart]]'' (KDG). Edition Text & Kritik, München 1996, ISBN 978-3-86916-164-8.
== Literatur ==
*Anton Haefeli: ''Kontinuität und Unabhängigkeit'', Rudolf Kelterborn zum 65. Geburtstag. In: Takte 1/96, Bärenreiter, S. 11–12.
* Ernst Mohr: ''Über Rudolf Kelterborn.'' In: ''Schweizerische Musikzeitung'', 100, 1960, S. 8–12.
*Anton Haefeli: ''Konstanz und Innovation'', Rudolf Kelterborns neue Werke. In: Takte 2/97, Bärenreiter, S. 13.
* Ernst Mohr: ''Zur Kompositions-Technik Rudolf Kelterborns.'' In: ''Musica'', 14, 1960, S. 281–285.
*Michael Töpel: ''"Immer wieder neue Fenster öffnen"''. Gespräch mit Rudolf Kelterborn. In: Takte 1/2001, Bärenreiter, S. 8–9.
* [[Dino Larese]], [[Franzpeter Goebels]]: ''Rudolf Kelterborn – Eine Lebensskizze.'' Amriswiler Bücherei, Amriswil 1970.
*Anton Haefeli: ''"Unsere Natur ist in der Bewegung"''. Rudolf Kelterborn zum 70. Geburtstag. In: ZeitSchrift / Reformatio 4/2001, S. 229–236.
* Dino Larese: ''Begegnung mit Schweizer Komponisten.'' Amriswil 1974, S. 43–48.
*Sibylle Ehrismann: ''"Meine Texte suche ich erst, wenn die Musik schon da ist".'' Ein Gespräch mit Rudolf Kelterborn. In: Schweizer Musikzeitung 9/2001, S. 3–8.
*Anton Haefeli:[[Rolf ''"BewegungUrs istRingger]]: das Gegenteil von Erstarrung"''. Rudolf Kelterborn zum 70. Geburtstag.'' In: Dissonance 70''Weltwoche'', 20011970, SNr. 24–3330.
* [[Wolf-Eberhard von Lewinski]]: ''Schwierige Musik zum Verstehen. Der Komponist Rudolf Kelterborn.'' In: ''Musica'', 24, 1970, S. 16–19.
*Anton Haefeli: ''"Vegghio, penso, ardo..."''. Zu Kelterborns Werk "Namenlos". In: Entre Denges et Denezy. Dokumente zur Schweizer Musikgeschichte 1900–2000, Schott, Mainz 2001.
* Martin S. Weber: ''Die Orchesterwerke Rudolf Kelterborns.'' Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1981, ISBN 3-7649-2203-6.
*Sabine Kappeler: ''Ein Briefwechsel mit Rudolf Kelterborn''. In: lamed, Zeitschrift für Kirche und Judentum, 5/6-2003 (Spezialheft Musik), Zürich, S. 18–20.
* Martin S. Weber: ''Rudolf Kelterborn. Ein engagierter Opernkomponist.'' In: ''Schweizer Theater Jahrbuch'', 45, 1983, S. 124–138.
*Gisela Sandner: ''Aspekte des Totentanzes in "Der Tod und die Jungfrau" von Rudolf Kelterborn'' (Mitteilungen der Paul Sacher Stiftung), Basel 2005.
*{{Theaterlexikon| [[Kurt von Fischer]]: ''Rudolf Kelterborn|2|985|986|Autor=Hanspeter.'' In: ''Dissonance'', 4, 1985, S. Renggli}}16–18.
* Wolf-Eberhard von Lewinsky: ''Eindeutig und kunstvoll – Der Komponist Rudolf Kelterborn.'' In: ''Komponisten des 20. Jahrhunderts.'' Paul-Sacher-Stiftung, Basel 1986, S. 401–406.
*Susanne Kübler: ''Frequenzen 2. Vier Schweizer Komponisten. Rudolf Kelterborn, Ernst Pfiffner, Rolf Urs Ringger, Peter Wettstein''. Rüffer + Rub, Zürich 2005.
*Susanne KüblerRoman Brotbeck: ''DenkenMann undüber Glühen''.Männer Zumüber 75Frauen. GeburtstagOpern-Uraufführungen desvon SchweizerMartin KomponistenDerungs und Rudolf Kelterborn.'' In: Takte''Dissonance'', 1/200628, Bärenreiter1991, S. 1226–28.
* [[Michael Töpel]]: ''Immer dort, wo etwas geschieht. Rudolf Kelterborn zum 60. Geburtstag.'' In: ''Takte'', 1/91, Bärenreiter, S. 7–8.
*Hansruedi Lerch: [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009506/2006-03-31/ ''Rudolf Kelterborn''], In: [[Historisches Lexikon der Schweiz]], 2006.
*Sara Imobersteg[[Andres Briner]] (Hrsg.): ''Rudolf Kelterborn. imKomponist, GesprächMusikdenker, Vermittler.''. In:Zytglogge SchweizerVerlag Musikzeitungund Pro Helvetia, Bern 3/2007 Zürich 1993, S.ISBN 15–163-7296-0452-X.
* Sigfried Schibli: ''Ein Kämpfer für die Belange der Kunst. Zum Rücktritt Rudolf Kelterborns.'' In: ''Basler Stadtbuch'', 1994, S. 118–119[https://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1994/1994_2352.html Digitalisat].
*Christoph Neidhöfer: ''Energetik und Form. Analytische Reflexionen über Rudolf Kelterborns Four Pieces for Four Players (2005)''. In: Dissonance 115, 2011, S. 18–31.
* [[Anton Haefeli]]: ''Rudolf Kelterborn.'' In: ''[[Komponisten der Gegenwart]]'' (KDG). Edition Text & Kritik, München 1996, Loseblattsammlung.
*Björn Gottstein: ''Swiss Piano (CD ZHdK). Piano Works by Emmanuel Nunes and Rudolf Kelterborn.'' In: ''Dissonance'' 115, 2011, S. 89–90.
*Michael Kunkel'''Anton Haefeli:''' ''"MusikKontinuität istund Fülle des Lebens"''Unabhängigkeit. Rudolf Kelterborn imzum Gespräch mit Michael Kunkel (Basel,65. 27Geburtstag.'' Mai 2011), inIn: ''DissonanceTakte'', 1151/96, 2011Bärenreiter, S. 4–1711–12.
*Thomas Meyer'''Anton Haefeli:''' ''ErinnerungenKonstanz anund eine "grüne Oper"''Innovation. Rudolf Kelterborn:Kelterborns Derneue Kirschgarten (1979–81),Werke.'' inIn: ''DissonanceTakte'', 1152/97, 2011Bärenreiter, S. 32–3713.
* Michael Töpel: ''«Immer wieder neue Fenster öffnen». Gespräch mit Rudolf Kelterborn.'' In: ''Takte'', 1/2001, Bärenreiter, S. 8–9.
*Christoph Neidhöfer: ''Energetik und Form. Analytische Reflexionen über Rudolf Kelterborns "Four Pieces for Four Players" (2005)''. In: ''Dissonance'' 115, 2011, S. 18–31.
* Anton Haefeli: ''«Unsere Natur ist in der Bewegung.» Rudolf Kelterborn zum 70. Geburtstag.'' In: ''ZeitSchrift / Reformatio'', 4/2001, S. 229–236.
* [[Sibylle Ehrismann]]: ''«Meine Texte suche ich erst, wenn die Musik schon da ist.» Ein Gespräch mit Rudolf Kelterborn.'' In: ''Schweizer Musikzeitung'', 9/2001, S. 3–8.
* Anton Haefeli: ''«Bewegung ist das Gegenteil von Erstarrung.» Rudolf Kelterborn zum 70. Geburtstag.'' In: ''Dissonance'', 70, 2001, S. 24–33.
* Anton Haefeli: ''«Vegghio, penso, ardo …» Zu Kelterborns Werk «Namenlos».'' In: ''Entre Denges et Denezy. Dokumente zur Schweizer Musikgeschichte 1900–2000.'' Schott, Mainz 2001.
* Sabine Kappeler: ''Ein Briefwechsel mit Rudolf Kelterborn.'' In: ''lamed, Zeitschrift für Kirche und Judentum'', 5/6-2003 (Spezialheft Musik), Zürich, S. 18–20.
* Gisela Sandner: ''Aspekte des Totentanzes in «Der Tod und die Jungfrau» von Rudolf Kelterborn'' (= ''Mitteilungen der Paul Sacher Stiftung''). Basel 2005.
* {{Theaterlexikon|Rudolf Kelterborn|2|985|986|Autor=Hanspeter Renggli}}
* Susanne Kübler: ''Frequenzen 2. Vier Schweizer Komponisten. Rudolf Kelterborn, Ernst Pfiffner, Rolf Urs Ringger, Peter Wettstein.'' Rüffer + Rub, Zürich 2005.
* Susanne Kübler: ''Denken und Glühen. Zum 75. Geburtstag des Schweizer Komponisten Rudolf Kelterborn.'' In: ''Takte'', 1/2006, Bärenreiter, S. 12.
* {{HLS|9506|Rudolf Kelterborn|Autor=Hansruedi Lerch}}
* Sara Imobersteg: ''Rudolf Kelterborn im Gespräch.'' In: ''Schweizer Musikzeitung'', 3/2007, S. 15–16.
* Christoph Neidhöfer: ''Energetik und Form. Analytische Reflexionen über Rudolf Kelterborns «Four Pieces for Four Players» (2005).'' In: ''Dissonance'', 115, 2011, S. 18–31.
* Björn Gottstein: ''Swiss Piano (CD ZHdK). Piano Works by Emmanuel Nunes and Rudolf Kelterborn.'' In: ''Dissonance'', 115, 2011, S. 89–90.
* Michael Kunkel: ''«Musik ist Fülle des Lebens.». Rudolf Kelterborn im Gespräch mit Michael Kunkel (Basel, 27. Mai 2011).'' In: ''Dissonance'', 115, 2011, S. 4–17.
* Thomas Meyer: ''Erinnerungen an eine «grüne Oper». Rudolf Kelterborn: «Der Kirschgarten» (1979–81).'' In: ''Dissonance'', 115, 2011, S. 32–37.
== Diskografie ==
* GRAMMONT CTS-P 35-2 (1990): ''Fünf Gesänge'' (auf Gedichte von [[Herbert Meier (Autor)|Herbert Meier]] / 1980-19811980–1981); ''Sonatas for Winds (1986''); ''Streichquartett V (1988''–''19891988–1989);'' ''Relations'' (Ballett-Konzertfassung / 1973–1974). Grammont CTS-P 35-2.
*DIVOX CDX 29002 (1991): ''Streichquartett IV'' (1969–1970). Divox CDX 29002.
*JECKLIN 296-2 (1993): ''Duett'' (1989). Jecklin 296-2.
*MUSICA HELVETICA SBC MH CD 84.2 (1994): ''Canto appassionato'' (1959). Musica Helvetica SBC MH CD 84.2.
*COL LEGNO WWE 1CD 31878 (1995): ''Changements pour grand orchestre'' (1972–1973); ''Escursioni'' (1989); ''Ensemble-Buch I'' für Bariton und Ensemble (mit Gedichten von [[Erika Burkart]] / 1990); ''Fantasia a tre (1967);'' ''Variationen (1960)''. COL LEGNO WWE 1CD 31878.
*MUSICAPHON BM 55706 (1995): ''Ensemble-Buch II'' (1992–1994). Musicaphon BM 55706.
*MGB CD 6069 (1996): ''Sinfonie IV'' (1985–1986), ''Sonate für Cello und Klavier (1985);'' ''Nuovi canti'' für Flöte und Kammerorchester (1973). MGB CD 6069.
*PAN CLASSICS 510 112 (1998): ''Vier Fantasiestücke'' (1992–1993); ''Visions sonores'' (1979); ''Musik für 6 Schlagzeuger'' (1983–1984); ''Annäherungen'' (1998). PAN Classics 510 112.
*TUDOR 7052 (2000): ''Fantasien, Inventionen und Gesänge'' (1996). Tudor 7052.
*MGB CTS-M 69 (2000): ''Variationen'' (1960). MGB CTS-M 69.
*MGB CD 6182 (2001): ''Konzert für Cello und Orchester'' (1998–1999); ''Namenlos'' (1996); ''Kammerkonzert'' für Klarinette und 14 Instrumente (1999–2000). MGB CD 6182.
*CTS-M 87 (2003): ''Ensemble-Buch III'' (1997). CTS-M 87.
*MGB CD 6254 (2007): ''Spektren'' (1993). MGB CD 6254.
*GMCD 7318 (2007): ''Klavierstücke 1–6'' (2001–2004). GMCD 7318.
*MGB CTS-M 107 (2007): ''Sonata'' (1955); ''Klavierstück "«Quinternio"»'' (2005). MGB CTS-M 107.
*MGB CTS-M 108 (2007): ''Vier Stücke'' für Klarinette in B und Klavier (1969). MGB CTS-M 108.
*GMCD 7322 (2008): ''15 Moments musicaux'' (2006). GMCD 7322.
*MGB CTS-M120 (2009): ''Kammersinfonie Nr. 3'' (2007). MGB CTS-M120
*NEOS 11118 (2011): ''Hommage à FD'' (2010); ''Kammersinfonie 3'' (2007); ''Ich höre mich'' (2006); ''Konzert für Viola und Orchester'' (2009). NEOS 11118.
*MGB CTS-M 135 (2012): ''Das Ohr des Innern – Musik mit japanischen Haikus'' (2011). MGB CTS-M 135.
*GEN 14315 (2013): ''Kammersonate'' für Saxophon, Cello und Akkordeon (2008). GEN 14315.
*MGB CTS-M 143 (2014): ''Klavierstücke 1–6'' (2001–2004). MGB CTS-M 143.
*MGB CTS-M 142 (2014): ''Sinfonie Nr. 5 "«La Notte"»'' (2011–2012). MGB CTS-M 142.
*NEOS 11506 (2015): ''Four Pieces for Four Players'' (2005). NEOS 11506.
*NEOS 11903 (2019): ''Ensemble-Buch I'' (1990); ''Musik mit 5 Trios'' (2016–2017); ''Gesänge zur Nacht'' (1978). NEOS 11903.
== Weblinks ==
* {{DNBHelveticat-PortalGND|gnd=118561227|TYP=Werke von und über}}
* {{Nationalphonothek}}
* {{Worldcat id|lccn-n80144675}}
* {{DNB-Portal|118561227|TEXT=Werke von und über}}
* {{Munzinger|17000000286|Rudolf Kelterborn||KDG – Komponisten der Gegenwart}}
* [https://www.musinfo.ch/de/personen/alle/?pers_id=27 Rudolf Kelterborn bei.] musinfo].
* [https://dissonance.musinfo.ch/de/archiv/hauptartikel/232 Dossier Rudolf Kelterborn bei.] Dissonance].
* [https://www.baerenreiter.com/programm/musik-des-2021-jahrhunderts/rudolf-kelterborn/aktuelles/ Rudolf Kelterborn beim.] Bärenreiter-Verlag].
* [httphttps://www.boosey.com/cr/catalogue/ps/powersearch_results.asp?search=Rudolf+Kelterborn Rudolf Kelterborn bei.] Boosey & Hawkes].
* [httphttps://musica-mundana.com/?page_id=564kelterborn-rudolf/ Rudolf Kelterborn.] bei ''musica mundana]''.
* [https://www.hebu-music.com/de/musiker/rudolf-kelterborn.1230/ Rudolf Kelterborn beim.] Hebu-Musikverlag].
* [https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/K/Kelterborn-Rudolf.aspx?search=kelterborn&cat=Artists Rudolf Kelterborn bei.] Ricordi Berlin].
* [https://www.classicpoint.net/de/rudolf-kelterborn Interview] mit dem Schweizer Klassikportal Classicpoint.ch]
* Tonaufnahmen mit Werken des Komponisten aus dem Archiv von Schweizer Radio [[SRG SSR]] auf [https://neo.mx3.ch/rudolfkelterborn Neo.Mx3.ch]
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Komponist (Schweiz)]]
[[Kategorie:Dirigent]]
[[Kategorie:Librettist]]
[[Kategorie:Sachbuchautor (Musik)]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer (HfM Karlsruhe)]]
[[Kategorie:Komponist (Oper)]]
[[Kategorie:Musiker (Basel)]]
[[Kategorie:Librettist]]
[[Kategorie:Sachbuchautor (Musik)]]
[[Kategorie:Person (Rundfunk)]]
[[Kategorie:Schweizer]]
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