„Bliesheim“ – Versionsunterschied
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Bliesheim besteht aus 2 Ortsteilen, einer liegt in der Erftniederung, der andere am Villehang. Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung Begriffsklärungsseiten-Links |
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'''Bliesheim''' ist ein südöstlicher Stadtteil von [[Erftstadt]] im [[Rhein-Erft-Kreis]] in [[Nordrhein-Westfalen]].
Beim [[Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021#Deutschland|Hochwasser in Deutschland im Juli 2021]] wurden die in der Erftniederung liegenden Häuser stark durch das Hochwasser der [[Erft]] getroffen. Das [[Unterdorf]] wurde fast vollständig überflutet und teilweise evakuiert. Das östlich am [[Ville (Rheinland)|Villehang]]
== Lage ==
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==== Verwaltung und Gericht ====
Zu Hochgerichtsverhandlungen erschienen im 17. Jahrhundert ausgebildete Juristen. So leiteten zwei Schöffen des Hohen Weltlichen Gerichtes in Köln die [[Hexenprozesse]], die von 1629 bis 1632 auf dem Fronhof stattfanden. Die Hexenprozesse, die größtenteils ihre Ursachen in dörflichen Streitigkeiten, nachbarlichen Beschuldigungen und [[Denunziation]]en hatten, endeten überwiegend mit Todesurteilen und anschließenden [[Hinrichtung]]en, an denen die Kölner Schöffen, die „Kommissare“, maßgeblich beteiligt waren.<ref>Archiv Schloss Gracht, Akten, 90, veröffentlicht in Stommel: Quellen, Band IV, Nr. 2340–2363</ref><ref name=Simons /><ref>[http://www.erftstadt.de/cms/docman/task, doc_download/gid,5/Iternid,256
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts stand der jeweilige Friesheimer Schultheiß, ein Jurist, dem Gericht vor.<ref>[[Historisches Archiv der Stadt Köln|HAStK]], Bestand St. Mariengraden, Akten 7E, veröffentlicht in Stommel: Quellen, Band V, Nr. 2898</ref>
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=== Preußische Zeit ===
Durch die [[Preußen|preußischen]] Behörden wurden die bisherigen Mairien als Bürgermeistereien und ab 1927 mit der Bezeichnung ''Amt'' weitergeführt. Bliesheim gehörte zur [[Bürgermeisterei Liblar]] im [[Kreis Lechenich]] und nach 1827 zum [[Kreis Euskirchen]].
[[Datei:Donatus Brikettfabrik.jpg|mini|Brikettfabrik Donatus]]
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=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Die [[NSDAP]] fand in der traditionell katholisch bestimmten Gemeinde mit einer langen [[Zentrumspartei|Zentrumstradition]] nur wenig Anhänger. Einige der patriotisch
Vorerst erfolgten nun einige Straßenumbenennungen. So wurden der Marktplatz, der nach dem Abriss eines alten Bauernhofes entstanden war, zum Adolf-Hitler-Platz, und die Feldstraße (heutige Lambertusstraße) benannte man zur Horst-Wessel-Straße um. Der bisherige Gemeindevorsteher wurde durch ein Parteimitglied ersetzt. Schließlich akzeptierten jedoch die meisten Einwohner die Maßnahmen der neuen Regierung.
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=== Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg ===
Die Gemeinde Bliesheim blieb Teil des [[Amt Liblar|Amtes Liblar]] bis zu dessen Auflösung durch die [[Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen|kommunale Verwaltungsreform]] und der Bildung der Stadt Erftstadt am 1. Juli 1969.<ref>{{Literatur|Autor=Martin Bünermann|Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen|Jahr=1970|Verlag=Deutscher Gemeindeverlag|Ort=Köln|Seiten=86}}</ref>
==== Neubaugebiete, Schulneubau und Erftregulierung ====
In den ersten Nachkriegsjahren wurden außerhalb des links der Erft gelegenen alten Ortskerns jenseits von Erft und Liblarer Mühlenbach Gemeindehäuser als Mehrfamilienhäuser erbaut, um die zahlreich zugezogenen [[Heimatvertriebene]]n unterzubringen. Einige dieser Neubürger erwarben auf der am [[Ville (Rheinland)|Villehang]] gelegenen ''Langen Heide'' eines der preisgünstig angebotenen Grundstücke zum Bau eines Eigenheims.<ref name=Bartsch /><ref name="Bormann_69–92" />
Das entstandene Neubaugebiet ''Lange Heide'' entwickelte sich zu einem begehrten Wohnort. Durch seine erhöhte Lage mit Panoramablick, seine verkehrsgünstige Lage durch die Anbindung an die [[Eifelstrecke|Eifelbahn]] (Köln –) Hürth-Kalscheuren – Trier über den Bahnhof ''Liblar'' (heute: ''Erftstadt''), wurden in den 1960er Jahren auch viele Kölner Bürger oder Bewohner aus den umliegenden Orten des [[Rheinisches Braunkohlerevier|Rheinischen Braunkohlereviers]] zu Neubürgern. Seit 1974 belastet das [[Autobahnkreuz Bliesheim]] diesen Ortsteil allerdings erheblich mit Verkehrslärm.
Für die große Schülerzahl reichte der bisherige Klassenraum nicht aus. 1958 entstand ein Neubau mit Lehrschwimmbecken. Für das Treppenhaus schuf [[Jakob Riffeler]] ein Wandmosaik aus farbigen Kacheln.
Bis zur Regulierung der Erft wurden die niederen Gebiete Bliesheims von
==== Veränderung in Erwerbstätigkeit und Wirtschaft ====
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|Frank Jüssen
|}
Von 2015 bis 2017 war Norbert Vianden (CDU) Ortsbürgermeister. Er verstarb bei einem Autounfall.<ref>{{Internetquelle |autor=Udo Beißel |url=https://www.ksta.de/region/rhein-erft/erftstadt/unfall-bei-erftstadt-bliesheimer-ortsbuergermeister-norbert-vianden-stirbt-bei-unfall-auf-der-l33-bei-friesheim-321815 |titel=Unfall bei Erftstadt: Bliesheimer Ortsbürgermeister, Norbert Vianden, stirbt bei Unfall auf der L33 bei Friesheim |werk=Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de) |datum=2017-08-16 |abruf=2024-12-27}}</ref> Sein Nachfolger wurde Frank Jüssen.<ref>https://www.erftstadt.de/web/rathaus-in-erftstadt/rat-und-ausschuesse/ortsbuergermeister</ref>
== Heutiges Ortsbild ==
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=== Allgemeine Einrichtungen ===
Die notwendigste medizinische Versorgung vor Ort gewährleisten eine Apotheke, Arztpraxen und das nahe gelegene
Bliesheim ist gut an das regionale Verkehrsnetz angeschlossen. Die Kreisstraße 45 und die Landstraßen 163 und 263 sowie die Buslinie 920 verbinden den Ort mit den Nachbarorten.
Die Grundschule des Ortes, die nach der Schulreform von 1968 beibehalten wurde, unterrichtet Bliesheimer und Blessemer Grundschüler. Der Unterricht findet in dem alten Schulgebäude und einem Erweiterungsbau vom 1958 mit Anbauten aus den Jahren 2000 und 2007 statt.
=== Verkehr ===
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== Lauerbusch ==
Der Lauerbusch ist ein 8,3 Hektar großes Waldstück in Bliesheim. Es diente im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Munitionslager der deutschen Wehrmacht. Um 1940 wurden dort 18 Gebäude errichtet, welche nach Kriegsende Flüchtlingen als Wohnungen dienten. Da sich mindestens vier tödliche Unfälle ursächlich wegen der gelagerten Restmunition ereigneten, wurden die Wohnungen 1969 geräumt und später abgerissen. 1988 wurde der Lauerbusch unter Naturschutz gestellt.<ref>{{Toter Link |datum=2024-12-27 |url=http://www.bliesheim.info/der_ort/lauerbusch/lauerbusch.php |text=www.bliesheim.info}}</ref>
== Persönlichkeiten ==
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* Kirche St. Lambertus
* Mariensäule vor dem Kirchenportal. Die Säule ist eine Stiftung der Familie Wynand im Jahr 1867. Die ca. 5 m hohe, von einer Marienfigur bekrönte Säule, ist ein Werk des Bonner Bildhauers Josef Olzem
* Das Kruzifix an der Ecke Frankenstraße / Merowingerstraße, angefertigt um 1500, aus der Kölner Werkstatt des [[Meister Tilman]] (Tilman Heysacker) hing seit 1803 am Dorfhof „Alte Schmiede“ und wurde, um das Original zu schützen, durch eine Nachbildung (von Jörg Großhaus aus Burscheid) ersetzt. Auf einem alten Foto erkennt man zwei Figuren, die das Kreuz flankierten.<ref>Frank Bartsch: Bliesheim in historischen Ansichten. Titelbild und Abb. 19</ref><ref>[{{Toter Link |inline=1 |datum=2024-12-27 |url=http://www.bliesheim.info/der_ort/kirchliche_einrichtungen/wegkreuze/triumph-kreuz/triumph-kreuz.php}} Historische Bilder und Geschichte des Kreuzes bei bliesheim.info]</ref> Nach seiner aufwändigen Restaurierung wurde das Original im Vorraum von St. Lambertus aufgehängt.
* Lambertushäuschen Frankenstraße / Am Höhlchen, errichtet 1892
* Kreuz Ecke Frankenstraße / Am Kreuz
* Bliesheimer Mühle (17./18. Jh., Standort-Ersterwähnung 1260), zurzeit in Restauration des noch weitgehend vorhandenen Mahlwerks<ref>[
== Literatur ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [
== Einzelnachweise ==
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<ref name="EinwohnerErftstadt">
{{Internetquelle
|url=https://www.erftstadt.de/
|titel=Einwohner:innen in Erftstadt (01.08.2024)
|werk=erftstadt.de
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