„Platon“ – Versionsunterschied
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Im literarischen [[Platonischer Dialog|Dialog]], der den Verlauf einer gemeinsamen Untersuchung nachvollziehen lässt, sah er die allein angemessene Form der schriftlichen Darbietung philosophischen Bemühens um [[Wahrheit]]. Aus dieser Überzeugung verhalf er der noch jungen Literaturgattung des Dialogs zum Durchbruch und schuf damit eine Alternative zur Lehrschrift und zur [[Rhetorik der Antike|Rhetorik]] als bekannten Darstellungs- und Überzeugungsmitteln. Dabei bezog er [[Poesie|dichterische]] und [[Mythos|mythische]] Motive sowie handwerkliche Zusammenhänge ein, um seine Gedankengänge auf spielerische, anschauliche Weise zu vermitteln. Zugleich wich er mit dieser Art der Darbietung seiner Auffassungen [[dogma]]tischen Festlegungen aus und ließ viele Fragen, die sich daraus ergaben, offen bzw. überließ deren Klärung den Lesern, die er zu eigenen Anstrengungen anregen wollte.
Ein Kernthema ist für Platon die Frage, wie unzweifelhaft gesichertes [[Wissen]] erlangt und von bloßen Meinungen unterschieden werden kann. In den frühen Dialogen geht es ihm vor allem darum, anhand der [[Sokratische Methode|sokratischen Methode]] aufzuzeigen, warum herkömmliche und gängige Vorstellungen über das Erstrebenswerte und das richtige Handeln unzulänglich oder unbrauchbar seien, wobei
Platon gründete die [[Platonische Akademie]], die älteste institutionelle [[Philosophenschulen der Antike|Philosophenschule]] Griechenlands, von der aus sich der [[Platonismus]] über die antike Welt verbreitete. Das geistige Erbe Platons beeinflusste zahlreiche jüdische, christliche und islamische Philosophen auf vielfältige Weise. Die Lehre seines Schülers Aristoteles, der [[Aristotelismus]], entstand aus der kritischen Auseinandersetzung mit dem Platonismus. In [[Spätantike]], Mittelalter und [[Frühe Neuzeit|Früher Neuzeit]] wurde der Aristotelismus zum Ausgangspunkt für Konzepte, die teils mit platonischen konkurrierten, teils mit ihnen verschmolzen wurden.
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=== Kindheit und Jugend ===
Laut der ''Chronik'' des [[Apollodor von Athen (Schriftsteller)|Apollodoros]] wurde Platon 428 oder 427 v. Chr. geboren,<ref>Dieser Quelle zufolge in der 88. Olympiade unter dem [[Archon (Athen)|Archon]] Diotimos, der 428–427 v. Chr. amtierte. Diese traditionelle, in der Forschung allgemein akzeptierte Datierung wird von Debra Nails: ''The people of Plato'', Indianapolis 2002, S. 243–247 abgelehnt; sie plädiert für 424/423 v. Chr.</ref> zur Zeit der [[Attische Seuche|Attischen Seuche]], nach der antiken Tradition am 7. Tag des Monats Thargelion (Mai/Juni), dem mythischen Geburtstag des Gottes Apollon. An diesem Tag feierten später – noch im 3. Jahrhundert n. Chr. – die Platoniker sein Geburtstagsfest.<ref>John K. Davies: ''Athenian Propertied Families, 600–300 B.C.'' Oxford 1971, S. 333; Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 43.</ref> Schon im 3. Jahrhundert v. Chr. war eine Legende verbreitet, wonach „Platon“ ursprünglich nur ein Beiname war, den er in Anlehnung an das griechische Wort {{lang|grc|πλατύς}} (''{{lang|grc-Latn|platýs}}'' „breit“) erhielt, womit angeblich auf die Breite seiner Stirn oder seiner Brust angespielt wurde. Diese Behauptung wird von der Forschung als unglaubwürdig betrachtet.<ref>James A. Notopoulos: ''The Name of Plato.'' In: ''Classical Philology.'' Bd. 34, 1939, S. 135–145; John K. Davies: ''Athenian Propertied Families, 600–300 B.C.'' Oxford 1971, S. 333; Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 35–38; Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 42 f.</ref> Auch eine Überlieferung, wonach Platon ursprünglich den Namen seines Großvaters Aristokles trug, ist eine im Rahmen dieser Legendenbildung entstandene Erfindung.<ref>James A. Notopoulos: ''The Name of Plato.'' In: ''Classical Philology.'' Bd. 34, 1939, S. 135–145, hier: 141–143; Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 35, 38.</ref> Seine Kindheit und Jugend verbrachte Platon in der Zeit des [[Peloponnesischer Krieg|Peloponnesischen Krieges]] (431–404 v. Chr.), der mit der Kapitulation seiner Heimatstadt endete. Als Sohn aus vornehmer Familie genoss er eine sorgfältige Erziehung. Es wird berichtet, dass er Unterricht in Sport, Grammatik, Malerei, Musik und Dichtung erhielt, seine poetischen Jugendwerke jedoch später verbrannte; diese Behauptungen wurden allerdings möglicherweise nachträglich aus seinen Dialogen abgeleitet.<ref>Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 44 f.; Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 39–51.</ref> In seiner Jugend nahm Platon an den [[Isthmische Spiele|Isthmischen Spielen]] teil und war ein preisgekrönter Ringer.<ref>[[Diogenes Laertios]] 3,4.</ref>
In die [[Philosophie]] führte ihn [[Kratylos (Philosoph)|Kratylos]] ein,<ref>Aristoteles, ''[[Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]'' I 6, 987a32; vgl. Debra Nails: ''The people of Plato.'' Indianapolis 2002, S. 105 f.</ref> ein Anhänger [[Heraklit]]s, nach dem Platon später seinen Dialog ''[[Kratylos]]'' benannte. Als Zwanzigjähriger begegnete er [[Sokrates]], dem er sich als Schüler anschloss. Bis zu Sokrates’ Tod rund ein Jahrzehnt später blieb er bei ihm. Als Lehrer und als Vorbild prägte Sokrates die geistige Entwicklung Platons.
=== Abwendung von der Politik und erste Reisen ===
Als nach dem Kriegsende 404 v. Chr. in Athen die von den siegreichen [[Geschichte Spartas|Spartanern]] gestützte [[Herrschaft der Dreißig|Terrorherrschaft der dreißig Oligarchen]] begann, zu denen Verwandte Platons gehörten, wurde er zur Beteiligung am politischen Leben eingeladen, lehnte jedoch ab, da er dieses Regime als verbrecherisch betrachtete.<ref>Platon, ''Siebter Brief'' 324d–325a.</ref> Die politischen Verhältnisse nach der Wiederherstellung der [[Attische Demokratie|Attischen Demokratie]] im Jahre 403 v. Chr. missfielen ihm aber auch. Ein Wendepunkt in Platons Leben war die Hinrichtung des Sokrates im Jahre 399 v. Chr., die ihn tief erschütterte. Das staatliche Vorgehen gegen seinen Lehrer wertete er als einen Ausdruck moralischer Verkommenheit und als Beweis für einen prinzipiellen Mangel im politischen System. Er sah nun in Athen keinerlei Möglichkeit einer philosophisch verantwortbaren Teilnahme am politischen Leben mehr, entwickelte sich zu einem scharfen [[Zeitkritik]]er und forderte einen von Philosophen regierten Staat.<ref>Platon, ''Siebter Brief'' 325b–326b.</ref>
Nach dem Tod des Sokrates begab sich Platon mit anderen Sokratikern für kurze Zeit nach [[Megara]] zu [[Euklid von Megara]], der ebenfalls ein Schüler des Sokrates war. In seinen Dialogen ''[[Phaidon]]'' und ''[[Theaitetos]]'' ließ er später diesen Euklid als Sokrates’ Gesprächspartner auftreten. In der Folgezeit soll er eine große Bildungsreise unternommen haben, die ihn laut verschiedenen Quellen, deren Angaben zur Route allerdings widersprüchlich sind, nach [[Kyrene]] zu dem Mathematiker [[Theodoros von Kyrene (Mathematiker)|Theodoros von Kyrene]], nach [[Ägypten]] und nach [[Süditalien]] führte. Die Einzelheiten und die Datierung sind in der Forschung umstritten; insbesondere wird bezweifelt, dass Platon jemals in Ägypten war. Einiges spricht dafür, dass der Aufenthalt in Ägypten erfunden wurde, um Platon mit ägyptischer Weisheitstradition in Verbindung zu bringen. Unklar ist, ob die Bildungsreise mit der ersten Sizilienreise verbunden war oder schon einige Jahre vorher stattfand.<ref>Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 46–48. Vgl. [[William Keith Chambers Guthrie|William K. C. Guthrie]]: ''A History of Greek Philosophy'', Band 4, Cambridge 1975, S. 14–16. Die Quellen sind zusammengestellt, übersetzt und kommentiert von Heinrich Dörrie, Matthias Baltes: ''Der Platonismus in der Antike.'' Band 2, Stuttgart-Bad Cannstatt 1990, S. 166–177, 427–453. Vgl. Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 61–69.</ref>
=== Erste Sizilienreise ===
Um 388 v. Chr. unternahm Platon seine erste Sizilienreise.<ref>Siehe zur Datierung [[Konrad Gaiser]]: ''Der Ruhm des Annikeris.'' In: Konrad Gaiser: ''Gesammelte Schriften.'' Sankt Augustin 2004, S. 597–616, hier: 615. Diese sonst allgemein akzeptierte Datierung wird von Debra Nails: ''The people of Plato.'' Indianapolis 2002, S. 129, 247 f. abgelehnt; sie plädiert für ca. 384/383. v. Chr.</ref> Zunächst fuhr er nach Unteritalien, wo im 5. Jahrhundert die Philosophengemeinschaft der [[Pythagoreer]] großen Einfluss erlangt hatte, dann aber in blutigen Unruhen stark geschwächt worden war. In [[Tarent]] traf Platon den damals prominentesten und politisch erfolgreichsten Pythagoreer, den Staatsmann und Mathematiker [[Archytas von Tarent]], der sein [[Gastfreund]] wurde. Von Archytas erhoffte er sich vor allem mathematische Erkenntnisse.<ref>Carl A. Huffman: ''Archytas of Tarentum.'' Cambridge 2005, S. 32–42.</ref> Zu den Philosophen, denen er in Unteritalien begegnete, soll auch [[Timaios von Lokroi]] gehört haben, den er später zum Hauptgesprächspartner seines Dialogs ''[[Timaios]]'' machte; die Historizität dieser Gestalt wird allerdings angezweifelt.<ref>Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 50, 262 f.; Debra Nails: ''The people of Plato.'' Indianapolis 2002, S. 293.</ref> Danach reiste Platon nach [[Syrakus]], wo damals der [[Tyrannis|Tyrann]] [[Dionysios I. von Syrakus|Dionysios I.]] herrschte.
Die Berichte über diesen ersten Aufenthalt in Syrakus sind großenteils legendenhaft und umstritten. Da die Konfrontation eines aufrechten Philosophen mit einem tyrannischen Herrscher in der Antike ein beliebtes literarisches Motiv war, betrachtet die Forschung die überlieferten Einzelheiten von Platons Begegnung mit dem Tyrannen und seinem Bruch mit ihm skeptisch.<ref>[[Karl Friedrich Stroheker]]: ''Dionysios I. Gestalt und Geschichte des Tyrannen von Syrakus'', Wiesbaden 1958, S. 100–105; [[Helmut Berve]]: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 19 f.; [[Kai Trampedach]]: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik'', Stuttgart 1994, S. 105.</ref> Jedenfalls hatte Platon mit Dionysios Kontakt, und der Ausgang war für den Philosophen ungünstig; der Freimut Platons soll den Herrscher erzürnt haben.<ref>Kai Trampedach: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik'', Stuttgart 1994, S. 106; Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 50; Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 74–85.</ref> Enge Freundschaft schloss Platon jedoch mit Dionysios’ Schwager und Schwiegersohn [[Dion von Syrakus|Dion]], der ein eifriger Platoniker wurde. Das Luxusleben in der [[Magna Graecia]], den griechischen Städten auf italischem Boden, missfiel Platon.<ref>Platon, ''Siebter Brief'' 326b–d; Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 50 f.</ref>
Laut Quellenberichten geriet Platon am Ende der Sizilienreise in Gefangenschaft und wurde als [[Sklaverei im antiken Griechenland|Sklave]] verkauft, kam aber bald wieder frei und konnte nach Athen zurückkehren. Ein Spartaner namens Pollis soll ihn im Auftrag des Dionysios auf dem Sklavenmarkt von Aigina verkauft haben, worauf der Käufer, ein gewisser Annikeris aus Kyrene, dem Philosophen aus Großmut und Wertschätzung die Freiheit schenkte. Sehr wahrscheinlich war aber Dionysios an der Episode nicht beteiligt; vielmehr wurde das Schiff, auf dem der Philosoph von Sizilien heimkehrte, von den Spartanern oder den Ägineten gekapert, die damals mit Athen im Krieg lagen.<ref>Eine Zusammenstellung der Quellenzeugnisse und gründliche Untersuchung bietet Konrad Gaiser: ''Der Ruhm des Annikeris.'' In: Konrad Gaiser: ''Gesammelte Schriften.'' Sankt Augustin 2004, S. 597–616. Siehe auch [[Hermann Breitenbach]]: ''Platon und Dion'', Zürich 1960, S. 15 f.; Helmut Berve: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 760; Karl Friedrich Stroheker: ''Dionysios I. Gestalt und Geschichte des Tyrannen von Syrakus'', Wiesbaden 1958, S. 105; William K. C. Guthrie: ''A History of Greek Philosophy'', Band 4, Cambridge 1975, S. 18 f.; Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 50 f.; Alice Swift Riginos: ''Platonica'', Leiden 1976, S. 86–92.</ref> Neue Lesungen in einem Papyrus, [[Philodemos von Gadara|Philodems]] ''Index Academicorum'', legen nahe, dass ein womöglich historischer Verkauf in die Sklaverei auf Ägina gegen Ende des Peloponnesischen Krieges (405/04 v. Chr.) oder alternativ 399 v. Chr., unmittelbar nach dem Tod von Sokrates, erst später auf Dionysios I. und die erste Sizilienreise übertragen wurde.<ref>Phld. Ind. Acad. Kol. 2,43-3,16,
=== Schulgründung und Lehrtätigkeit ===
[[Datei:Plato's Academy mosaic from Pompeii.jpg|mini|Platons Akademie, [[Mosaik]]fußboden in [[Pompeji]], 1. Jahrhundert n. Chr.]]
Nach seiner Rückkehr kaufte Platon um 387 v. Chr. bei dem ''Akadḗmeia'' ({{lang|grc|Άκαδήμεια}}) genannten Hain des attischen Heros [[Akademos]] (Hekademos) im Nordwesten von Athen ein Grundstück, wo er philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann und seine Schüler zu Forschungen anregte. Dabei wurde er von Gastphilosophen und Gastwissenschaftlern sowie fortgeschrittenen Schülern, die Lehraufgaben übernahmen, unterstützt. Da im Laufe der Zeit der Name von dem Hain auf die Schule übertragen wurde, begannen sich die Schulmitglieder Akademiker ({{lang|grc|Άκαδημαικοί}} ''Akademaikoí'') zu nennen. So entstand die [[Platonische Akademie|Akademie]], die erste [[Philosophenschulen der Antike|Philosophenschule]] Griechenlands. Einen Anstoß dazu gab wohl das Vorbild der [[Pythagoreer]]gemeinschaft in Italien. Es bestand eine Rivalität mit [[Isokrates]], einem Lehrer der [[Rhetorik]], der kurz zuvor – um 390 v. Chr. – eine Schule der Beredsamkeit gegründet hatte; Platons Haltung zu den Bestrebungen des Isokrates war kritisch.<ref>Zu dem Konkurrenzverhältnis siehe Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 51, 348 f.; Malcolm Schofield: ''Plato in His Time and Place.'' In: [[Gail Fine]] (Hrsg.): ''The Oxford Handbook of Plato.'' Oxford 2008, S. 47–51; [[Christoph Eucken]]: ''Isokrates. Seine Position in der Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Philosophen'', Berlin 1983, besonders S. 107 ff., 235 ff.</ref> Auf dem Grundstück der Akademie lebte und lehrte Platon in den folgenden zwei Jahrzehnten.
=== Zweite Sizilienreise ===
Trotz der schlechten Erfahrungen auf der ersten Sizilienreise ließ sich Platon nach dem Tod des 367 v. Chr. gestorbenen Tyrannen Dionysios I. zu einer weiteren Reise nach Syrakus bewegen. Nachdem er zunächst starke Bedenken gehegt hatte, machte er sich 366 v. Chr. auf den Weg. Er folgte einer Einladung, die der Sohn und Nachfolger des Tyrannen, [[Dionysios II. von Syrakus|Dionysios II.]], auf Veranlassung von Platons Freund Dion an ihn gerichtet hatte. Dion erstrebte für sich eine maßgebliche Stellung am Hof. Platon hoffte, im Zusammenwirken mit Dion seine politischen Vorstellungen durch Einflussnahme auf den jungen Herrscher zur Geltung bringen und erproben zu können, günstigstenfalls ein Staatswesen nach dem Ideal der Philosophenherrschaft einzurichten. Dion war optimistischer als der von Anfang an eher skeptische Platon.<ref>Zu den Einzelheiten dieser Vorgänge siehe Helmut Berve: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 29–35, Hermann Breitenbach: ''Platon und Dion'', Zürich 1960, S. 22–27, Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 55. Kai Trampedach: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik.'' Stuttgart 1994, S. 107–109 vermutet bei Dion keine philosophischen, sondern nur machtpolitische Motive. Vgl. auch Kurt von Fritz: ''Platon in Sizilien und das Problem der Philosophenherrschaft.'' Berlin 1968, S. 63–68.</ref>
Es zeigte sich jedoch, dass Dionysios II. zu einer umfassenden Staatsreform nicht willens oder nicht in der Lage war; sein Hauptaugenmerk galt der Sicherung seiner stets bedrohten Herrschaft. Am Hof konnte sich nur durchsetzen, wer in den dortigen Intrigen und Machtkämpfen die Oberhand behielt.<ref>Helmut Berve: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 32–41.</ref> In den Auseinandersetzungen griff Dion zu konspirativen Mitteln, was (wohl im Spätsommer 366 v. Chr.) zu seiner Verbannung führte; er begab sich nach Griechenland.<ref>Helmut Berve: ''Dion.'' Wiesbaden 1957, S. 36–39.</ref> Nach diesem Fehlschlag reiste auch Platon im Jahre 365 v. Chr. ab. Es wurde aber mit Dionysios vereinbart, dass beide nach einer Beruhigung der Lage zurückkehren sollten. Zwischen Dion und Dionysios bestand eine Rivalität um die Freundschaft Platons, und Dionysios war darüber enttäuscht, dass Platon Dion den Vorzug gab.<ref>Helmut Berve: ''Dion.'' Wiesbaden 1957, S. 39 f., 45 f., 57.</ref>
=== Dritte Sizilienreise ===
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=== Umsturz in Syrakus ===
Nach dem Scheitern von Platons Bemühungen beschloss Dion, mit seinen Anhängern zur Gewalt zu greifen. Dabei ermutigten und unterstützten ihn Mitglieder der Akademie, der er auch selbst angehörte. Platon hielt sich davon fern, da er weiterhin in einem Verhältnis der [[Gastfreundschaft]] zum Tyrannen stand, doch widersetzte er sich diesen Aktivitäten seiner Schüler nicht.<ref>Helmut Berve: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 61, 65 f.; Kai Trampedach: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik'', Stuttgart 1994, S. 111 f.</ref> 357 v. Chr. wagte Dion den Feldzug mit einer kleinen Streitmacht von Söldnern. Es gelang ihm bald nach seiner Landung auf Sizilien, Dionysios mit Hilfe von dessen zahlreichen Feinden in Syrakus zu stürzen und in der Stadt die Macht zu übernehmen. Ob bzw. inwieweit er tatsächlich eine platonische Staatsordnung einführen wollte, wovon Platon selbst bis zuletzt überzeugt war, ist umstritten.<ref>Helmut Berve: ''Dion'', Wiesbaden 1957, S. 62–114, Hermann Breitenbach: ''Platon und Dion.'' Zürich 1960, S. 65–70. Kai Trampedach: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik.'' Stuttgart 1994, S. 115–122 und [[Jürgen Sprute]]: ''Dions syrakusanische Politik und die politischen Ideale Platons.'' In: ''[[Hermes (Zeitschrift)|Hermes]]'' 100, 1972, S. 294–313 sprechen Dion eine platonische Motivation ab. Vgl. Kurt von Fritz: ''Platon in Sizilien und das Problem der Philosophenherrschaft.'' Berlin 1968, S. 100 f., 108–118, 128–135.</ref> Jedenfalls versuchte er, die Verfassung umzugestalten, stieß dabei aber auf heftigen Widerstand und wurde verdächtigt, eine neue Tyrannenherrschaft errichten zu wollen. Dies führte nach mancherlei Wirren und Kämpfen 354 v. Chr. zu seiner Ermordung. Als Platon von Dions Tod erfuhr, dichtete er ein [[Epigramm]], mit dem er dem geliebten Freund ein literarisches Denkmal setzte. An Dions Verwandte und Parteigänger in Sizilien richtete er den siebten Brief, in dem er sein Verhalten begründete und erläuterte.
=== Alter und Tod ===
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Platon lehrend und forschend. In hohem Alter wandte er sich mit einem öffentlichen Vortrag ''[[das Gute|Über das Gute]]'' an ein breites, nichtphilosophisches Publikum, bei dem er jedoch auf Verständnislosigkeit stieß.<ref>''Über das Gute'' gilt traditionell als Alterswerk; allerdings treten einige Forscher für eine frühere oder gar sehr frühe Datierung ein. Siehe dazu Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 419–421.</ref> Er starb 348/347 v. Chr. und wurde auf dem Gelände der Akademie oder in dessen Nähe bestattet, laut [[Philochoros]] im Garten neben dem Museion.<ref>Zum Tod und den damit verbundenen Legenden siehe Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 57 f.; Alice Swift Riginos: ''Platonica.'' Leiden 1976, S. 194–198. Das Todesjahr war das erste Jahr der 108. Olympiade (Sommer 348 bis Sommer 347 v. Chr.). Zum über Philochoros in Phld. Ind. Acad. Kol. 2,31-33 überlieferten exakten Bestattungsort siehe Kilian Fleischer: ''Philodem, Geschichte der Akademie. Einführung, Ausgabe, Kommentar.'' Brill, Leiden/Boston 2023, ISBN 978-90-04-54653-0, S. 292–295.</ref> Sein Testament ist erhalten. Da er unverheiratet und kinderlos war, fiel sein Erbe an einen Neffen oder Großneffen, den Knaben Adeimantos. Zu seinem Nachfolger als Leiter der Akademie ([[Scholarch]]) wurde sein Neffe Speusippos gewählt.
== Werke ==
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=== Überlieferung und Echtheit ===
[[Datei:POxy3679 Parts Plato Republic.jpg|mini|Papyrusfragment der ''Politeia'' aus [[Oxyrhynchos]], 3. Jahrhundert. [[Oxyrhynchus
Alle Werke Platons, die in der Antike bekannt waren, sind erhalten geblieben, abgesehen vom Vortrag ''Über das Gute'', von dem es eine Nachschrift des Aristoteles gab, die verloren ist. Hinzu kommen Werke, die unter Platons Namen verbreitet waren, aber möglicherweise oder sicher unecht sind; auch sie gehören größtenteils zum ''Corpus Platonicum'' (der Gesamtheit der traditionell Platon zugeschriebenen Werke), obwohl ihre Unechtheit teils schon in der Antike erkannt wurde. Insgesamt sind 47 Titel von Werken bekannt, die Platon verfasst hat oder für die er als Autor in Anspruch genommen worden ist.<ref>Joachim Söder: ''II. Zu Platons Werken.'' In: Christoph Horn, Jörn Müller, Joachim Söder (Hrsg.): ''Platon-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung.'' Stuttgart 2009, S. 19–59, hier: 19.</ref> Das Corpus Platonicum besteht aus den Dialogen (darunter das unvollendete Spätwerk ''[[Kritias (Platon)|Kritias]]''), der ''[[Apologie (Platon)|Apologie des Sokrates]]'', einer Sammlung von 13 Briefen sowie einer Sammlung von Definitionen, den ''[[Horoi]]''. Außerhalb des Corpus überliefert sind eine Sammlung von [[Dihairesis|Dihairesen]], zwei weitere Briefe, 32 [[Epigramm]]e und ein Gedichtfragment (7 [[Hexameter]]); mit Ausnahme eines Teils der Gedichte stammen diese Werke sicher nicht von Platon.<ref>Eine gründliche Darstellung bietet Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 27–29, 99 ff., eine Zusammenfassung Thomas Alexander Szlezák: ''Platon.'' In: ''[[Der Neue Pauly]]'' Band 9, Stuttgart 2000, Sp. 1097–1100.</ref>
Zeile 163:
In die Dialoge sind eine Reihe von [[Mythos|Mythen]] eingebaut, darunter der [[Atlantis]]-Mythos im ''Timaios''<ref>Platon, ''Timaios'' 21e–26d.</ref> und ''Kritias'', die Mythen von den [[Kugelmenschen]]<ref>Platon, ''Symposion'' 189c–193e.</ref> und der Geburt des [[Eros (Mythologie)|Eros]]<ref>Platon, ''Symposion'' 203a–e.</ref> im ''Symposion'', die Mythen von [[Gyges]],<ref>Platon, ''Politeia'' 359d–360b.</ref> [[Er (Platon)|Er]]<ref>Platon, ''Politeia'' 614a–621d.</ref> und den Autochthonen<ref>Platon, ''Politeia'' 414c–415d.</ref> in der ''Politeia'', die Mythen vom Seelengespann<ref>Platon, ''Phaidros'' 246a–256e.</ref> und von Theuth<ref>Platon, ''Phaidros'' 274c–275b.</ref> im ''[[Phaidros]]'', der Mythos vom [[Goldenes Zeitalter|Goldenen Zeitalter]] im ''[[Politikos]]'',<ref>Platon, ''Politikos'' 268d–274d.</ref> der Welterschaffungsmythos im ''Timaios'' und mehrere Jenseitsmythen.<ref>Beispielsweise Platon, ''Phaidon'' 107d–114c, ''Gorgias'' 523a–527a.</ref>
Platon bietet seine Mythen in erzählerisch gestalteten Monologen dar, welche meist zu Beginn oder am Ende eines Gespräches eingeflochten sind. Typisch für diese Mythen ist, dass sie nicht nachprüfbare Behauptungen aufstellen. Manchmal kommen [[Griechische Mythologie|göttliche]] Figuren als Akteure ins Spiel, oder es ist von ferner Vergangenheit die Rede. In manchen Passagen verwendet Platon [[Metapher]]n und bildhafte [[Gleichnis]]se. Stets geht es darum, den Gehalt theoretischer Aussagen anschaulich zu machen, ihn [[Allegorie|allegorisch]] auf eine konkret wirkende Ebene zu übertragen und ihm zusätzliche Überzeugungskraft zu verschaffen. So sollen Platons Mythen etwa den Zustand der Welt ''(Politikos)'', ihre Entstehung ''(Timaios)'', menschliche Fähigkeiten (Theuth-Mythos), das Wesen der Seele ''(Phaidros)'' oder ihr Fortleben im Jenseits ''(Phaidon)'' illustrieren. Mit seinen mythologischen Exkursen greift Platon in vielen Fällen auf bestehende Traditionen sowie religiöse und philosophische Vorstellungen zurück, die in der [[Sophisten|Sophistik]], der [[Orphiker|Orphik]] oder dem [[Pythagoreer|Pythagoreismus]] gängig waren und die er abwandelt, um sie in den Dienst seiner Absichten zu stellen und seinen Überzeugungen anzupassen.<ref>Zum Mythos bei Platon siehe Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 89–92. Zu den religiösen Aspekten der platonischen Philosophie generell siehe [[Karl Albert (Philosoph)|Karl Albert]]: ''Griechische Religion und platonische Philosophie.'' Meiner, Hamburg 1980, ISBN 3-7873-0507-6.</ref>
Generell lassen sich Mythen, die Platon Sokrates vortragen lässt, von solchen unterscheiden, die andere Dialogteilnehmer erzählen. Unter den Mythen, die nicht Sokrates in den Mund gelegt werden, finden sich neben Berichten, die bestimmten Quellen zugeschrieben werden, auch solche, die ohne Hinweis auf eine Quelle Glauben beanspruchen, und [[Ätiologie (Erzählung)|aitiologische Sagen]], die erklären sollen, wie etwas zustande gekommen ist. So trägt der Sophist Protagoras im gleichnamigen [[Protagoras (Platon)|Dialog]] den Mythos des [[Prometheus]] über die Entstehung der Kultur vor, um seine Behauptung zu untermauern, dass Tugend ''([[Arete|aretḗ]])'' nach der Art der Sophisten gelehrt werden könne.<ref>Platon, ''Protagoras'' 320c–323a.</ref> Ähnlich will der Komödiendichter [[Aristophanes]] im ''[[Symposion]]'' mit dem Mythos der Kugelmenschen veranschaulichen, dass Erotik als Streben nach Wiederherstellung einer ursprünglichen Einheit und Ganzheit zu deuten sei.
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Ein beträchtlicher Teil der heutigen Forschung ist der Auffassung, dass der Gehalt der Lehren, die mündlicher Mitteilung vorbehalten blieben, wesentlich über das in den Dialogen Dargelegte hinausging. Strittig ist, ob Platon den Anspruch erhoben hat, mit seiner ungeschriebenen Lehre im Besitz gesicherter Wahrheit zu sein, ob er also „[[Dogma]]tiker“ und erkenntnistheoretischer Optimist war oder nur seinen Schülern Hypothesen zur Diskussion stellte. Jedenfalls ist die ungeschriebene Lehre nicht als starres, doktrinär fixiertes und autoritär verkündetes System zu verstehen. Vielmehr stand sie einer kritischen Prüfung offen.<ref>Konrad Gaiser: ''Prinzipientheorie bei Platon.'' In: Konrad Gaiser: ''Gesammelte Schriften.'' Sankt Augustin 2004, S. 295–315, hier: 295.</ref> Sehr unterschiedlicher Meinung sind die Philosophiehistoriker über die Frage, ob es sich überhaupt um ein ausgearbeitetes System oder nur um einen Denkansatz handelte. Kontrovers diskutiert wird auch, ob die ungeschriebene Lehre mit Platons sonstiger Philosophie vereinbar ist und ob sie mit ihr zu einem konsistenten Welterklärungsmodell zusammengefügt wurde.
Eine andauernde lebhafte Debatte in der Forschung dreht sich um die Frage, ob bzw. inwieweit die ungeschriebene Lehre rekonstruierbar ist und den Kern der platonischen Philosophie bildet.<ref>Siehe zu dem Fragenkomplex beispielsweise Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 406–411.</ref> Die Gelehrten der sogenannten „Tübinger Schule“, zu der [[Hans Krämer (Philosoph)|Hans Joachim Krämer]],<ref>Hans Joachim Krämer: ''Arete bei Platon und Aristoteles.'' Heidelberg 1959, S. 380–486. Weitere einschlägige Arbeiten Krämers sind aufgelistet bei Jens Halfwassen: ''Monismus und Dualismus in Platons Prinzipienlehre.'' In: ''Bochumer philosophisches Jahrbuch für Antike und Mittelalter.'' Bd. 2, 1997, S. 1–21, hier: S. 1 f. Anm. 1.</ref> [[Konrad Gaiser]]<ref>Konrad Gaiser: ''Platons ungeschriebene Lehre.'' 3. Auflage. Stuttgart 1998; Konrad Gaiser: ''Gesammelte Schriften.'' Sankt Augustin 2004, S. 295–340.</ref> und [[Thomas A. Szlezák]]<ref>Thomas Alexander Szlezák: ''Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie. Interpretationen zu den frühen und mittleren Dialogen.'' Berlin 1985, S. 364–375, 397–410; Thomas Alexander Szlezák: ''Zur üblichen Abneigung gegen die agrapha dogmata.'' In: ''Méthexis.'' Bd. 6, 1993, S. 155–174.</ref> zählen, bejahen diese Annahmen mit großer Zuversicht, und auch andere Forscher wie [[Jens Halfwassen]] haben eingehend dargelegt, warum sie die ungeschriebene Lehre für den wichtigsten Bestandteil von Platons Unterricht halten und sein Gesamtwerk im Licht dieser Einschätzung deuten.<ref>Jens Halfwassen: ''Platons Metaphysik des Einen.'' In: Marcel van Ackeren (Hrsg.): ''Platon verstehen. Themen und Perspektiven.'' Darmstadt 2004, S. 263–278; Jens Halfwassen: ''Der Aufstieg zum Einen.'' 2. Auflage. Leipzig 2006, S. 183–405.</ref> Zu den zahlreichen Gelehrten, bei denen das Tübinger Platonbild Zustimmung gefunden hat – wenn auch teilweise mit Abstrichen und Vorbehalten –, zählen [[Michael Erler (Altphilologe)|Michael Erler]], [[Vittorio Hösle]], Detlef Thiel, [[Rafael Ferber]], [[Herwig Görgemanns]], [[Karl Albert (Philosoph)|Karl Albert]], [[Heinz Happ]], [[Klaus Oehler]], [[John Niemeyer Findlay]], [[Willy Theiler]], [[Hans-Georg Gadamer]] und Christina Schefer.<ref>Michael Erler: ''Platon'', München 2006, S. 162–171; Vittorio Hösle: ''Wahrheit und Geschichte'', Stuttgart-Bad Cannstatt 1984, S. 374–392; Detlef Thiel: ''Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie'', München 2006, S. 137–225; Rafael Ferber: ''Warum hat Platon die „ungeschriebene Lehre“ nicht geschrieben?'' 2. Auflage. München 2007 (mit Forschungsbericht S. 80–84); Herwig Görgemanns: ''Platon'', Heidelberg 1994, S. 113–119; Karl Albert: ''Platon und die Philosophie des Altertums'', Teil 1, Dettelbach 1998, S. 380–398; Heinz Happ: ''Hyle.'' Berlin 1971, S. 85–94, 136–143; Klaus Oehler: ''Die neue Situation der Platonforschung.'' In: Thomas Alexander Szlezák (Hrsg.): ''Platonisches Philosophieren.'' Hildesheim 2001, S. 31–46; Klaus Oehler: ''Der entmythologisierte Platon.'' In: ''[[Zeitschrift für philosophische Forschung]]'' 19, 1965, S. 393–420; John N. Findlay: ''Plato. The Written and Unwritten Doctrines'', London 1974, S. 6 f., 19–23, 80, 350 f., 455–473; Willy Theiler: ''Untersuchungen zur antiken Literatur'', Berlin 1970, S. 460–483, hier: 462 f.; Hans-Georg Gadamer: ''Dialektik und Sophistik im siebenten platonischen Brief.'' In: Hans-Georg Gadamer: ''Gesammelte Werke'', Band 6: ''Griechische Philosophie II'', Tübingen 1985, S. 90–115, hier: 111–113; Hans-Georg Gadamer: ''Platos ungeschriebene Dialektik.'' In: Hans-Georg Gadamer: ''Gesammelte Werke'', Band 6: ''Griechische Philosophie II'', Tübingen 1985, S. 11–13, 28 (vgl. Giuseppe Girgenti (Hrsg.): ''Platone tra oralità e scrittura'', Milano 2001, S. 9–15); Christina Schefer: ''Platons unsagbare Erfahrung.'' Basel 2001, S. 2–4, 10–14, 225.</ref> Da sich auch der Mailänder Philosophiehistoriker [[Giovanni Reale]] nachdrücklich für diese Auffassung ausgesprochen hat und Forscher aus seinem Umfeld dem zustimmten, spricht man heute auch von einer „Tübinger und Mailänder Schule“.<ref>Rafael Ferber: ''Warum hat Platon die „ungeschriebene Lehre“ nicht geschrieben?'' 2. Auflage. München 2007, S. 81; Michael Erler: ''Platon.'' Basel 2007, S. 409. Giovanni Reales einschlägiges Hauptwerk liegt auch in deutscher Sprache vor: ''Zu einer neuen Interpretation Platons. Eine Auslegung der Metaphysik der großen Dialoge im Lichte der „ungeschriebenen Lehren“.'' 2. Auflage. Paderborn 2000.</ref>
Die Gegenposition der Skeptiker, welche die Existenz oder zumindest die philosophische Relevanz und die Rekonstruierbarkeit einer ungeschriebenen Lehre Platons bezweifeln, hat besonders im englischsprachigen Raum Anhänger gefunden. In den USA haben sich [[Harold Cherniss]]<ref>Harold Cherniss: ''Die ältere Akademie. Ein historisches Rätsel und seine Lösung'', Heidelberg 1966 (Übersetzung von: ''The Riddle of the Early Academy'', Berkeley 1945; enthält drei Vorträge von 1942) und ''Aristotle’s Criticism of Plato and the Academy.'' Band 1, Baltimore 1944. Eingehende Kritik an Cherniss’ Position übt Hans Joachim Krämer: ''Arete bei Platon und Aristoteles.'' Heidelberg 1959, S. 380–447.</ref> und [[Gregory Vlastos]]<ref>Gregory Vlastos: ''Platonic Studies.'' 2. Auflage. Princeton 1981, S. 379–403.</ref> als besonders entschiedene Vertreter dieser Richtung profiliert.<ref>Zu den englischsprachigen Skeptikern siehe Thomas Alexander Szlezák: ''Schleiermachers „Einleitung“ zur Platon-Übersetzung von 1804.'' In: ''[[Antike und Abendland]]'' 43, 1997, S. 46–62, hier: 61 f.</ref> In der deutschsprachigen Platon-Forschung lehnen unter anderen [[Theodor Ebert (Philosoph)|Theodor Ebert]], [[Dorothea Frede]], [[Andreas Graeser]], [[Ernst Heitsch]], [[Franz von Kutschera]], [[Günther Patzig]] und [[Wolfgang Wieland (Philosoph)|Wolfgang Wieland]] die Positionen der „Tübinger Schule“ ab.<ref>Theodor Ebert: ''Meinung und Wissen in der Philosophie Platons.'' Berlin 1974, S. 2–4; Dorothea Frede: ''Platon: Philebos. Übersetzung und Kommentar.'' Göttingen 1997, S. 403–417; Dorothea Frede: ''Die wundersame Wandelbarkeit der antiken Philosophie in der Gegenwart.'' In: [[Ernst-Richard Schwinge]] (Hrsg.): ''Die Wissenschaften vom Altertum am Ende des 2. Jahrtausends n. Chr.'' Stuttgart 1995, S. 9–40, hier: 28–33; Andreas Graeser: ''Die Philosophie der Antike'', Band 2: ''Sophistik und Sokratik, Plato und Aristoteles.'' 2. Auflage. München 1993, S. 130–132; Andreas Graeser: ''Kritische Retraktationen zur esoterischen Platon-Interpretation.'' In: ''Archiv für Geschichte der Philosophie'' 56, 1974, S. 71–87; Ernst Heitsch: ''ΤΙΜΙΩΤΕΡΑ.'' In: Ernst Heitsch: ''Gesammelte Schriften.'' Band 3, München 2003, S. 338–347; Franz von Kutschera: ''Platons Philosophie.'' Band 3, Paderborn 2002, S. 149–171, 202–206; Günther Patzig: ''Platons politische Ethik.'' In: Günther Patzig: ''Gesammelte Schriften.'' Band 3, Göttingen 1996, S. 32–54, hier: S. 36 Anm. 3 (vgl. dazu die Kritik von Hans Krämer: ''Kritische Bemerkungen zu den jüngsten Äußerungen von W. Wieland und G. Patzig über Platons ungeschriebene Lehre.'' In: ''Rivista di Filosofia neo-scolastica.'' Bd. 74, 1982, S. 579–592, hier: 586–592); Wolfgang Wieland: ''Platon und die Formen des Wissens.'' 2. Auflage. Göttingen 1999, S. 40–50, 328–330, 340 (vgl. Hans Krämer: ''Kritische Bemerkungen zu den jüngsten Äußerungen von W. Wieland und G. Patzig über Platons ungeschriebene Lehre.'' In: ''Rivista di Filosofia neo-scolastica.'' Bd. 74, 1982, S. 579–592, hier: 579–585).</ref>
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==== Mittelplatonismus ====
[[Antiochos von Askalon]] unternahm einen Neuanfang mit betonter Abkehr von der skeptischen Haltung, die er für unplatonisch hielt. Er gründete eine neue Schule, die er im Sinne einer Rückkehr zum ursprünglichen Konzept Platons „Alte Akademie“ nannte. Zu seinen Schülern gehörte [[Marcus Tullius Cicero]], der sich 79 v. Chr. in Athen aufhielt. Damit begann die Zeit des [[Mittelplatonismus]], dessen Vertreter sich insbesondere mit theologischen und kosmologischen Fragen auseinandersetzten. Die Mittelplatoniker griffen zum Teil [[Stoa|stoische]] und aristotelische Ideen auf, die nach ihrer Ansicht mit der Lehre Platons übereinstimmten. Daneben gab es aber auch eine von [[Numenios von
==== Neuplatonismus ====
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* [[John Burnet (Philologe)|John Burnet]] (Hrsg.): ''Platonis opera''. 5 Bände, Oxford University Press, Oxford 1900–1907 (kritische Ausgabe; mehrfach nachgedruckt).
* ''Platonis opera''. Oxford University Press, Oxford 1995 ff. (maßgebliche kritische Edition; ersetzt die Ausgabe von Burnet, aber bisher nur Band 1 erschienen)
** Band 1: ''Tetralogiae I–II'', hrsg. von Elizabeth A. Duke,
'''Übersetzungen (deutsch)'''
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* Michael Erler: ''Platon.'' In: [[Bernhard Zimmermann (Philologe)|Bernhard Zimmermann]], [[Antonios Rengakos]]: ''Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit'' (= ''Handbuch der griechischen Literatur der Antike'', Band 2 = ''[[Handbuch der Altertumswissenschaft]]'', Abteilung 7, Band 2). Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-61818-5, S. 311–347.
* [[Christoph Horn]], Jörn Müller, Joachim Söder (Hrsg.): ''Platon-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung''. Metzler, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-476-02193-9.
* [[Richard Kraut]] (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to Plato.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1992, ISBN 0-521-43018-6.
'''Biographisches und Historisches'''▼
* [[Alice Swift Riginos]]: ''Platonica. The Anecdotes concerning the Life and Writings of Plato.'' Brill, Leiden 1976, ISBN 90-04-04565-1.▼
* [[Kai Trampedach]]: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik'' (= ''[[Hermes (Zeitschrift)|Hermes]] Einzelschriften.'' Heft 66). Franz Steiner, Stuttgart 1994, ISBN 3-515-06453-2.▼
* Kilian Fleischer: ''Philodem, Geschichte der Akademie. Einführung, Ausgabe, Kommentar.'' Brill, Leiden/Boston 2023, ISBN 978-90-04-54653-0.▼
* Robin Waterfield: ''Plato of Athens. A life in Philosophy.'' Oxford University Press, Oxford 2023, ISBN 978-0-19-756475-2.▼
▲'''Einführungen und Allgemeines'''
* [[Gernot Böhme]]: ''Platons theoretische Philosophie.'' Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01765-6 (systematische Darstellung der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung wissenschaftsgeschichtlicher Aspekte; Grundkenntnisse werden vorausgesetzt).▼
* [[Michael Bordt]]: ''Platon.'' Herder, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-04761-6 (Einführung, auch für Leser ohne Vorkenntnisse geeignet).
* [[Karl Bormann (Philosoph)|Karl Bormann]]: ''Platon.'' 4. Auflage. Alber, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-495-48094-3 (Einführung in die Ideenlehre, Seelenlehre und Staatslehre).
* Michael Erler: ''Platon.'' Beck, München 2006, ISBN 3-406-54110-0 (auch für fachfremde Leser geeignete Einführung).
* [[Bettina Fröhlich]]: ''Platon. Eine Einführung.'' Reclam, Ditzingen 2023, ISBN 978-3-15-014414-5 (Einführung aus philosophischer Perspektive)
* [[Herwig Görgemanns]]: ''Platon.'' Winter, Heidelberg 1994, ISBN 3-8253-0203-2 (Einleitung mit besonderer Berücksichtigung philologischer Aspekte).
* [[Ekkehard Martens]]: ''Platon.'' Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-020325-5.
* [[Franz von Kutschera]]: ''Platons Philosophie.'' 3 Bände, Mentis, Paderborn 2002, ISBN 3-89785-277-2 (Gesamtdarstellung aus philosophischer Perspektive; Kenntnis von Platons Werken wird vorausgesetzt).▼
* Uwe Neumann: ''Platon.'' Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-50533-9 (Einführung für Leser ohne Vorkenntnisse).
* [[Georg Römpp]]: ''Platon.'' Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-8252-3007-4 (Überblick über einige zentrale Themen).
* [[Thomas A. Szlezák|Thomas Alexander Szlezák]]: ''Platon lesen.'' Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1993, ISBN 3-7728-1577-4 (Anleitung zum Umgang mit Werken Platons; keine systematische Darstellung der Philosophie).
* Thomas Alexander Szlezák: ''Platon: Meisterdenker der Antike.'' C.H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-76526-1 (umfassende Gesamtdarstellung zu Leben, Werk und Philosophie Platons).▼
* [[Barbara Zehnpfennig]]: ''Platon zur Einführung.'' 4., ergänzte Auflage. Junius, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88506-348-3 (Überblick über das Gesamtwerk für Leser ohne Vorkenntnisse).
'''Gesamtdarstellungen'''
'''Schriftlichkeit, ungeschriebene Lehre'''▼
▲* [[Gernot Böhme]]: ''Platons theoretische Philosophie.'' Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01765-6 (systematische Darstellung der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung wissenschaftsgeschichtlicher Aspekte; Grundkenntnisse werden vorausgesetzt).
* [[Konrad Gaiser]]: ''Platons ungeschriebene Lehre.'' 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-608-91911-2.▼
▲* [[Franz von Kutschera]]: ''Platons Philosophie.'' 3 Bände, Mentis, Paderborn 2002, ISBN 3-89785-277-2 (Gesamtdarstellung aus philosophischer Perspektive; Kenntnis von Platons Werken wird vorausgesetzt).
* Giovanni Reale: ''Zu einer neuen Interpretation Platons. Eine Auslegung der Metaphysik der großen Dialoge im Lichte der „ungeschriebenen Lehren“.'' 2., erweiterte Auflage. Schöningh, Paderborn 2000, ISBN 3-506-77052-7 (allgemeinverständliche Darstellung, daher als Einführung geeignet).▼
▲* Thomas Alexander Szlezák: ''Platon: Meisterdenker der Antike.'' C.H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-76526-1 (umfassende Gesamtdarstellung zu Leben, Werk und Philosophie Platons).
* Christina Schefer: ''Platons unsagbare Erfahrung. Ein anderer Zugang zu Platon.'' Schwabe, Basel 2001, ISBN 3-7965-1561-4.▼
* Thomas Alexander Szlezák: ''Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie.'' Teil 1: ''Interpretationen zu den frühen und mittleren Dialogen.'' Teil 2: ''Das Bild des Dialektikers in Platons späten Dialogen.'' De Gruyter, Berlin 1985–2004, ISBN 3-11-010272-2 bzw. ISBN 3-11-018178-9.▼
* Jürgen Villers: ''Das Paradigma des Alphabets. Platon und die Schriftbedingtheit der Philosophie.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3110-5.▼
▲'''Biographisches und Historisches'''
'''Handlungstheorie'''▼
* Carol Atack: ''Plato: a civic life.'' Reaktion Books, London 2024, ISBN 978-1-78914-946-3.
* Wolfram Brinker: ''Platons Ethik und Psychologie. Philologische Untersuchungen über thymetisches Denken und Handeln in den platonischen Dialogen'' (= ''Europäische Hochschulschriften.'' Band 95). Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-53520-2 (überarbeitete Fassung einer Dissertation von 2003).▼
* [[
▲* [[Alice Swift Riginos]]: ''Platonica. The Anecdotes concerning the Life and Writings of Plato.'' Brill, Leiden 1976, ISBN 90-04-04565-1.
▲* [[Kai Trampedach]]: ''Platon, die Akademie und die zeitgenössische Politik'' (= ''[[Hermes (Zeitschrift)|Hermes]] Einzelschriften.'' Heft 66). Franz Steiner, Stuttgart 1994, ISBN 3-515-06453-2.
▲* [[Kilian Fleischer]]: ''Philodem, Geschichte der Akademie. Einführung, Ausgabe, Kommentar.'' Brill, Leiden/Boston 2023, ISBN 978-90-04-54653-0.
▲* Robin Waterfield: ''Plato of Athens. A life in Philosophy.'' Oxford University Press, Oxford 2023, ISBN 978-0-19-756475-2.
'''Chronologie der Werke'''
* Leonard Brandwood: ''The Chronology of Plato’s Dialogues.'' Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 978-0-521-39000-2.
* Luc Brisson: ''Plato the Myth Maker.'' University of Chicago Press, Chicago 1998, ISBN 0-226-07518-4 ([http://books.google.de/books?id=xtKwwrdUKuoC&dq=luc+brisson+%22Myth+Maker%22+university+press&pg=PP1&ots=QXaSm1aTKK&sig=ZahOof1klbFtEIbldeB2kKZAEOQ&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA87,M1 Online-Auszüge]).▼
* [[Markus Janka (Altphilologe)|Markus Janka]], [[Christian Schäfer (Philosoph)|Christian Schäfer]] (Hrsg.): ''Platon als Mythologe. Interpretationen zu den Mythen in Platons Dialogen.'' 2., überarbeitete Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-25494-1 (1. Auflage 2002, ISBN 3-534-15979-9).▼
'''Seelenlehre'''
* [[Rachana Kamtekar]]: ''Plato’s Moral Psychology. Intellectualism, the Divided Soul, and Desire for Good.'' Oxford University Press, Oxford 2017, ISBN 978-0-19-879844-6.
* Hendrik Lorenz: ''The Brute Within. Appetitive Desires in Plato and Aristoteles.'' Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-19-956169-8.
'''Erkenntnistheorie
* [[Theodor Ebert (Philosoph)|Theodor Ebert]]: ''Meinung und Wissen in der Philosophie Platons.'' De Gruyter, Berlin 1974, ISBN 3-11-004787-X.
* Andrew Gregory: ''Plato’s Philosophy of Science.'' Duckworth, London 2000, ISBN 0-7156-2987-5.
* Jessica Moss: ''Plato’s Epistemology: Being and Seeming.'' Oxford University Press, Oxford 2021, ISBN 978-0-19-886740-1.
* Filip Karfik: ''Die Beseelung des Kosmos. Untersuchungen zur Kosmologie, Seelenlehre und Theologie in Platons Phaidon und Timaios.'' Saur, München 2004, ISBN 3-598-77811-2.▼
* [[Wolfgang Wieland]]: ''Platon und die Formen des Wissens.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-30127-8; 2., erweiterte Auflage 1999, ISBN 978-3-525-30133-3.
* Richard D. Mohr: ''The Platonic Cosmology.'' Brill, Leiden 1985, ISBN 90-04-07232-2.▼
'''Ethik'''
* [[Julia Annas]]: ''Platonic Ethics, Old and New.'' Cornell University Press, Ithaca 1999, ISBN 978-0-8014-8517-6.
* [[Terence Irwin]]: ''Plato’s Ethics.'' Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-508645-4.
* Terence Irwin: ''Plato’s Moral Theory. The Early and Middle Dialogues.'' Oxford University Press, Oxford 1977, ISBN 0-19-824614-5.
▲'''Handlungstheorie'''
▲* Wolfram Brinker: ''Platons Ethik und Psychologie. Philologische Untersuchungen über thymetisches Denken und Handeln in den platonischen Dialogen'' (= ''Europäische Hochschulschriften.'' Band 95). Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-53520-2 (überarbeitete Fassung einer Dissertation von 2003).
* [[Clemens Kauffmann]]: ''Ontologie und Handlung. Untersuchungen zu Platons Handlungstheorie.'' Alber, Freiburg im Breisgau 1993, ISBN 3-495-47758-6.
'''Das Gute'''
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* [[Rafael Ferber]]: ''Platos Idee des Guten.'' 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Richarz, Sankt Augustin 1989, ISBN 3-88345-559-8.
'''
▲* Luc Brisson: ''Plato the Myth Maker.'' University of Chicago Press, Chicago 1998, ISBN 0-226-07518-4 ([http://books.google.de/books?id=xtKwwrdUKuoC&dq=luc+brisson+%22Myth+Maker%22+university+press&pg=PP1&ots=QXaSm1aTKK&sig=ZahOof1klbFtEIbldeB2kKZAEOQ&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA87,M1 Online-Auszüge]).
▲* [[Markus Janka (Altphilologe)|Markus Janka]], [[Christian Schäfer (Philosoph)|Christian Schäfer]] (Hrsg.): ''Platon als Mythologe. Interpretationen zu den Mythen in Platons Dialogen.'' 2., überarbeitete Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-25494-1.
'''Literaturtheorie'''▼
* Stefan Büttner: ''Die Literaturtheorie bei Platon und ihre anthropologische Begründung.'' Francke, Tübingen 2000, ISBN 3-7720-2754-7.▼
▲'''Politik'''
* [[Christopher Bobonich]]: ''Plato’s Utopia Recast. His Later Ethics and Politics.'' Clarendon Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-925143-6.
* Andreas Eckl, [[Clemens Kauffmann]] (Hrsg.): ''Politischer Platonismus.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3554-8.
* [[Henning Ottmann]]: ''Geschichte des politischen Denkens.'' Band 1: ''Die Griechen'', Teilband 2: ''Von Platon bis zum Hellenismus'', Metzler, Stuttgart und Weimar 2001, ISBN 3-476-01898-9.
▲'''Literaturtheorie'''
▲* [[Stefan Büttner (Philologe)|Stefan Büttner]]: ''Die Literaturtheorie bei Platon und ihre anthropologische Begründung.'' Francke, Tübingen 2000, ISBN 3-7720-2754-7.
'''Kosmologie'''
▲* Filip Karfik: ''Die Beseelung des Kosmos. Untersuchungen zur Kosmologie, Seelenlehre und Theologie in Platons Phaidon und Timaios.'' Saur, München 2004, ISBN 3-598-77811-2.
▲* Richard D. Mohr: ''The Platonic Cosmology.'' Brill, Leiden 1985, ISBN 90-04-07232-2.
'''Theologie'''
* [[Michael Bordt]]: ''Platons Theologie.'' Karl Alber, Freiburg/München 2006, ISBN 978-3-495-48190-5.
▲* [[Konrad Gaiser]]: ''Platons ungeschriebene Lehre.'' 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-608-91911-2.
▲* Giovanni Reale: ''Zu einer neuen Interpretation Platons. Eine Auslegung der Metaphysik der großen Dialoge im Lichte der „ungeschriebenen Lehren“.'' 2., erweiterte Auflage. Schöningh, Paderborn 2000, ISBN 3-506-77052-7 (allgemeinverständliche Darstellung, daher als Einführung geeignet).
▲* Christina Schefer: ''Platons unsagbare Erfahrung. Ein anderer Zugang zu Platon.'' Schwabe, Basel 2001, ISBN 3-7965-1561-4.
▲* Thomas Alexander Szlezák: ''Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie.'' Teil 1: ''Interpretationen zu den frühen und mittleren Dialogen.'' Teil 2: ''Das Bild des Dialektikers in Platons späten Dialogen.'' De Gruyter, Berlin 1985–2004, ISBN 3-11-010272-2 bzw. ISBN 3-11-018178-9.
▲* Jürgen Villers: ''Das Paradigma des Alphabets. Platon und die Schriftbedingtheit der Philosophie.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3110-5.
'''Lexika'''
* Michael Erler: ''Kleines Werklexikon Platon'' (= ''Kröner Taschenbuch.'' Band 502). Kröner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-520-50201-8.
* [[Olof Gigon]], Laila Zimmermann: ''Platon. Lexikon der Namen und Begriffe.'' Artemis, Zürich 1975, ISBN 3-7608-3639-9.
* Hugo Perls: ''Lexikon der Platonischen Begriffe.'' Francke, Bern/München 1973, ISBN 3-7720-1021-0.
* Christian Schäfer: ''Platon-Lexikon. Begriffswörterbuch zu Platon und der platonischen Tradition.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-17434-8.
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{{Wiktionary}}
* {{DDB|Person|118594893}}
* [http://www.perseus.tufts.edu/
* {{PGDA|462}} (Übersetzungen, größtenteils von Schleiermacher)
* {{Zeno-Autor|/Philosophie/M/Platon|Platon}} (Übersetzungen von Schleiermacher, [[Franz Susemihl]] und anderen)
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