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1468 wurden die Orkneys vom [[Königreich Schottland]] annektiert und in die allgemeine Reichsverwaltung integriert. Die Jarltümer erloschen. 1472 gingen die Inseln vom Erzbistum Nidaros auf das Erzbistum [[St Andrews|St. Andrews]] über. Als [[Christian III. (Dänemark und Norwegen)|Christian&nbsp;III. von Dänemark und Norwegen]] 1555 eine Flotte von mehr als 125 Schiffen ausrüstete, die aus dem [[Öresund]] –&nbsp;vermutlich zur [[Freibeuterei|Freibeuter]]-Bekämpfung&nbsp;– in die Nordsee auslief,<ref>Vgl. Dietrich Schäfer: ''Geschichte von Dänemark'', Bd. IV. Perthes, Gotha 1893, S. 482f.</ref> vermutete man bei der [[Hanse]], aber auch in Frankreich und Schottland dahinter seine Absicht, die „Orkaden“ zurückerobern zu wollen.<ref>Bericht der Kölner Gesandten Melchior von Mülheim (1510–1583) und [[Heinrich Sudermann]] vom Hansetag in [[Lübeck]], 18. Juli 1555; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 83 Hanse, A 29, Blatt 13).</ref>
 
Die Sprache der skandinavischen Herrscher auf den Orkneys wandelte sich allmählich zum ''Norn'', einem Dialekt, der dann im 17.&nbsp;Jahrhundert ausstarb.<ref>Tomany S. 92.</ref> Gleichwohl wurden lange Zeit noch die traditionellen Bindungen an Norwegen gepflegt. So waren in den Jahren 1613–1650 noch 78 Bürger der Orkneys in [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] registriert.<ref>Thomson (2001) S. 240.</ref> Die frühneuzeitlichen Abschriften der ''Orkneyinga saga'' wurden in Bergen erstellt.
 
Die [[Reformation]] zerstörte die wirtschaftlichen Grundlagen der Kirche. Ihr Besitz wurde an einflussreiche Familien am schottischen Königshof verteilt. Die Stewart Earls Robert und Patrick herrschten bis 1615 über Orkney. In diesem Jahr wurde Patrick enthauptet. Der Vorwurf lautete Kollaboration mit Dänemark und Anwendung falscher Maße und Gewichte.<ref>Thomson (2001) S. 247–286.</ref> Man geht davon aus, dass hier gegen die schottische Krone an alten Traditionen festgehalten wurde.<ref>Tomany S. 93.</ref> In den folgenden Jahrhunderten konzentrierte sich der Landbesitz bei wenigen Familien, den sogenannten ''lairds''. Am Ende der Regierungszeit der Königin Viktoria betrieben nur noch 10 % der Bauern die Landwirtschaft auf eigenem Land.<ref>Thomson (2001) S. 301–314.</ref> Zwischen 1780 und 1830 kam es zu einem Aufschwung, als aus [[Tangwald|Kelp]] in großen Mengen [[Natriumcarbonat]] und [[Kaliumcarbonat]] gewonnen wurden.<ref>http://www.ambaile.org.uk/en/item/item_photograph.jsp?item_id=21649</ref> 1848–1880 kam es zu einer Agrarrevolution mit ebenfalls beträchtlichen Einnahmen, die die letzten Überbleibsel bäuerlicher Traditionen und Familienkulturen zerstörte. Danach schrumpften die Einkünfte wieder, das wirtschaftliche Interesse wandte sich der Industrie zu, und das Interesse am Landbesitz in Orkney schwand. Die Großländereien wurden aufgeteilt und in kleinen Flächen den einheimischen Bauern verkauft (''ownership revolution'').<ref>Thomson (2001) S. 416–433.</ref>
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] spielten die Orkneys eine nicht unbedeutende Rolle. Die Zahl der dort stationierten Soldaten überstieg die der einheimischen Bevölkerung um ein Vielfaches. Dies führte zu großem wirtschaftlichen Aufschwung. Daraufhin zogen zahlreiche Ortsfremde auf die Orkneys.