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{{Begriffsklärungshinweis|Zum Film siehe [[Die Leihmutter]].}}
[[Datei:Rechtliche Lage der Leihmutterschaft in Europa.png|alternativtext=Verbot oder Erlaubnis der Leihmutterschaft in europäischen Staaten|mini|Rechtliche Lage der Leihmutterschaft in Europa (2022)]]
Eine '''Leihmutter''' ist eine [[Mutter]], die das von ihr [[Schwangerschaft|ausgetragene]] [[Säugling|Kind]] einer anderen Person oder [[Familie]] überlässt.
 
In der '''''kommerziellen'' Variante''' der Leihmutterschaft wird das Kind nach der Geburt den bestellenden Eltern überlassen. Diese sind durch das Verfahren der [[In-vitro-Fertilisation]] in der Regel die [[Genetik|genetischen]] [[Elternschaft|Eltern]] des gezeugten Kindes. Die Leihmutter stelltbietet sichgegen den Bestellern entgeltlich zurBezahlung Verfügungan, die [[Schwangerschaft]] zu durchleben und das Kind zu gebären, wobei in derden Mehrzahlmeisten derFällen Fälleein bei einem erheblichenerhebliches Wohlstandsgefälle zwischen den Bestellern und Austrägernder Austrägerin besteht. Daneben besteht in geringerem Ausmaß eine '''''altruistische''''', also nicht-kommerzielle Variante der Leihmutterschaft.
 
Belastbare weltweite Statistiken über die Leihmutterschaft fehlen. Dieses Fehlen macht die Diskussion über die Leihmutterschaft schwierig. Aus den Leihmutterschaftsprogrammen wird berichtet, dass 19–33 % der [[Embryotransfer]]s zu Schwangerschaften führen. Das Durchschnittsalter der Leihmütter beträgt ca. 32 Jahre.<ref name=":4">{{Internetquelle |autor=Adrian Ellenbogen, Dow Feldberg, Wjatscheslaw Lokschin |url=https://gremjournal.com/journal/02-2021/surrogacy-a-worldwide-demand-implementation-and-ethical-considerations/ |titel=Surrogacy – a worldwide demand. Implementation and ethical considerations |werk=Gynecological and Reproductive Endocrinology & Metabolism |datum=2021-02 |sprache=en |abruf=2022-03-01}}</ref> Die [[Ethik|ethische]] Beurteilung der Leihmutterschaft wird intensiv diskutiert.
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Neben dem Begriff ''Leihmutter'' findet sich selten auch der Begriff ''Tragemutter'' oder der [[Anglizismus]] ''Surrogatmutter''.
 
Die '''''[[Kommerz|kommerzielle]]''''' Leihmutterschaft macht den weitaus größten Teil der Leihmutterschaften aus. Daneben existiert die sogenannte '''„[[Altruismus|altruistische]]“''', d.&nbsp;h. ''nicht-kommerzielle'' Leihmutterschaft, bei der der Leihmutter kein Gehalt, sondern nur eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Die Anwendung des Altruismus-Begriffs ist umstritten, da bereits jede [[Eizellspende]] in einen „global expandierenden, reproduktionsmedizinischen Markt eingebettet ist“<ref name=":5">{{Internetquelle |url=https://www.arbeitskreis-frauengesundheit.de/2022/03/14/arbeitspapier-zu-eizellspende-und-altruistische-leihmutterschaft-der-arbeitsgruppe-eizellspende-der-akf-gynaekologinnen/ |titel=Arbeitspapier zu „Eizellspende“ und „altruistische Leihmutterschaft“ der „Arbeitsgruppe Eizellspende“ der AKF Gynäkologinnen |werk=Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.&nbsp;V. |datum=2022-03-14 |sprache=de |abruf=2022-05-22}}</ref>, in dem reine Uneigennützigkeit kaum vorkommen kann.
 
Jede Mutterschaft besteht aus verschiedenen Elementen: aus '''''[[Genetik|genetischer]]'', ''austragender'', ''sozialer'' und ''rechtlicher'' Mutterschaft'''. Das Verfahren der Leihmutterschaft spaltet diese verschiedenen Aspekte auf, indem es das ''Austragen'' eines Kindes von den übrigen Mutterschaftsaspekten abtrennt.
 
Entsprechend wird nach der genetischen Beziehung der Empfänger-Eltern mit dem ausgetragenen Kind unterschieden:
 
'''''„Klassische“ Leihmutterschaft''''': Die [[Eizelle]] stammt nicht von der Leihmutter. Nach einer extrakorporalen Befruchtung der fremden Eizelle mit dem Samen des späteren Vaters trägt die Leihmutter ein genetisch fremdes Kind aus ''(Xenogravidität)''. Die Leihmutter übernimmt allein die „Gebärfunktion“ (sie stellt den späteren Eltern ihre Gebärmutter „leihweise“ zur Verfügung) und ist nicht mit dem Kind verwandt.
 
'''''Ersatzmutterschaft''''' (Rechtsbegriff): Die Eizelle stammt von der Leihmutter selbst und wird mit dem [[Sperma]] des späteren Vaters [[Künstliche Befruchtung|künstlich befruchtet]] ({{§|1|eschg|buzer}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;7 ESchG). Die Mutter ''(genetisch, austragend und rechtlich)'' heißt dann „Ersatzmutter“: Sie ersetzt die Frau, der sie das Kind nach der Geburt überlässt ''(soziale Mutterschaft)''.
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Die ''erste Leihmutterschaft'' fand 1985 im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] statt: Kim Cotton brachte für ein kinderloses Paar ein Kind zur Welt. Für die Leistung erhielt sie 6.500 Pfund und verkaufte die Geschichte für weitere 15.000 Pfund an eine Zeitung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/kuenstliche_befruchtung/pwieleihmuetter100.html |titel=Künstliche Befruchtung: Leihmütter |hrsg=WDR |datum=2019-09-17 |sprache=de |abruf=2022-05-22}}</ref> Die Britin gründete 1988 eine Agentur für Paare, die eine Leihmutter suchten, ''Childlessness Overcome Through Surrogacy'', die 2016 die Geburt des 1.000. Babys durch ihre Vermittlung meldete.<ref>{{Internetquelle |autor=WDR |url=https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/kuenstliche_befruchtung/pwieleihmuetter100.html |titel=Künstliche Befruchtung: Leihmütter |datum=2019-09-17 |sprache=de |abruf=2022-12-21}}</ref>
 
''[[Statistik]]en'' sind für die Leihmutterschaft fast nicht vorhanden. Es gibt keine nationale oder internationale Auswertung. Insofern kann es nur stückweise Annäherungen an die Realität der Leihmutterschaft geben. Auch in Deutschland fehlen offizielle Zahlen. Geschätzt wird, dass zwischen 50 und 100 Paare jährlich auf eine Leihmutterschaft zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/der-gemietete-bauch-100.html |titel=Der gemietete Bauch |sprache=de |abruf=2024-02-09}}</ref>
 
Unter den Leihgeburten sind ca. 30 % ''Zwillingsgeburten'' und 2 % ''Drillinge'' oder mehr (USA, 2017).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.surrogatesolutions.net/2017/11/24/gestational-surrogacy-stats-united-states/ |titel=Gestational Surrogacy Stats in the United States {{!}} Surrogate Solutions |datum=2017-11-24 |sprache=en |abruf=2022-05-22}}</ref>
 
In [[Indien]] sind zwischen 1999 und 2013 wahrscheinlich bis zu 25.000 Kinder für Leihmutterschaftsprogramme ausgetragen worden. In den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] waren es knapp über 30.000.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Justo Aznar, Miriam Martínez Peris |Titel=Gestational Surrogacy: Current View |Sammelwerk=The Linacre Quarterly |Band=86 |Nummer=1 |Datum=2019-02 |ISSN=0024-3639 |Seiten=56–67 |DOI=10.1177/0024363919830840 |PMC=6537344 |PMID=32431389 |Seiten=56–67}}</ref> In der Ukraine wurden vor dem [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Ukraine-Krieg]] jährlich über 2.000 Kinder pro Jahr per Leihmutterschaft ausgetragen, in über 50 Reproduktionskliniken.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Impossible choices for surrogate mothers and parents |Sammelwerk=BBC News |Datum=2022-03-22 |Online=https://www.bbc.com/news/world-europe-60824936 |Abruf=2022-12-21}}</ref>
 
== Ethische Diskussion der Leihmutterschaft ==
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Im Februar 2023 berief das [[Bundesministerium für Gesundheit (Deutschland)|Bundesgesundheitsministerium]] eine aus 18 Mitgliedern bestehende „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“. Diese soll die Neuformulierung des {{§|218|StGB|juris}} [[Strafgesetzbuch (Deutschland)|StGB]] vorschlagen und dafür unter anderem die „Legalisierung der Eizellspende und der altruistischen Leihmutterschaft“ prüfen.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/141328/Diskussion-um-Schwangerschaftsabbruch-BMG-beruft-Kommission |titel=Diskussion um Schwangerschaftsabbruch: BMG beruft Kommission |datum=2023-02-28 |sprache=de |abruf=2023-03-12}}</ref>
 
Im März 2023 veröffentlichte eine 100-köpfige, internationale Expertenkommission<ref>{{Internetquelle |url=https://ukdaily.news/world-first-international-experts-adopt-the-casablanca-declaration-for-the-abolition-of-surrogacy-370723.html |titel=World first: international experts adopt the "Casablanca Declaration" for the abolition of surrogacy - UK Daily News |datum=2023-03-05 |sprache=en-GB |abruf=2023-03-09}}</ref> die sogenannte „Casablanca Declaration“. Diese fordert alle Staaten dazu auf, jegliche Form der Leihmutterschaft zu verbieten, um die Würde des Menschen zu schützen und die [[Kommerzialisierung]] von Frau und Kind zu verhindern.<ref>{{Internetquelle |url=http://declaration-surrogacy-casablanca.org/ |titel=Déclaration internationale pour l'abolition universelle de la GPA |sprache=fr |abruf=2023-03-09}}</ref>
 
Die [[Kabinett Scholz|deutsche Bundesregierung]] will 2024 die Legalisierung der Leihmutterschaft prüfen.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148771/Expertenkommission-Vorschlag-zu-Leihmutterschaft-im-Fruehjahr |titel=Expertenkommission: Vorschlag zu Leihmutterschaft im Frühjahr |datum=2024-01-22 |sprache=de |abruf=2024-05-15}}</ref>
 
=== Befürwortung legaler Leihmutterschaft ===
Die Erfüllung des ''Kinderwunsches'' durch Leihmutterschaft nutzt Paaren, die ungewollt kinderlos bleiben, und bietet [[Homosexualität|homosexuellen]] Paaren die Chance, einen Kinderwunsch zu realisieren.<ref name=":6">{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107132/Pro-und-Contra-Sollte-die-nichtkommerzielle-Leihmutterschaft-auch-in-Deutschland-unter-Auflagen-erlaubt-werden |titel=Pro und Contra: Sollte die nichtkommerzielle Leihmutterschaft auch in... |datum=2019-11-11 |sprache=de |abruf=2022-12-21}}</ref> Bei der Leihmutterschaft wird, im Unterschied zur [[Adoption]], eine [[Genetik|genetische]] Verbindung zwischen Bestellern und Kind hergestellt.
 
Durch eine rechtlich geregelte Leihmutterschaft können Leihmutterschafts-Kinder „in ''rechtssichere Rahmenbedingungen'' hineingeboren werden“.<ref name=":6" /> Außerdem sind für den familiären Zusammenhalt nicht die genetischen Verbindungen ausschlaggebend, sondern „Liebe und Fürsorge“.<ref name=":7">{{Internetquelle |url=https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/jt-22-05-2014-leihmutterschaft.pdf, zuletzt|titel=Sollte abgerufendie amLeihmutterschaft 21.in DezemberDeutschland zulässig sein? |hrsg=Deutscher Ethikrat |abruf=2022.-12-21}}</ref>
 
Aus juristischer Sicht ist die ''Fortpflanzungsfreiheit'' ein schützenswertes Gut, also die Möglichkeit die Reproduktion frei zu gestalten.<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://kripoz.de/2022/09/28/sollte-die-leihmutterschaft-in-deutschland-zulaessig-sein-abstammung-und-gesellschaftlicher-wandel/ |titel=Sollte die Leihmutterschaft in Deutschland zulässig sein? Abstammung und gesellschaftlicher Wandel – KriPoZ |sprache=de-DE |abruf=2022-12-21}}</ref> Dieses ist nicht auf natürliche Fortpflanzungstechniken beschränkt, sondern kann in [[Künstliche Befruchtung|künstlicher Befruchtung]] oder auch in der Nutzung der Leihmutterschaft bestehen.
 
Die legalisierte Leihmutterschaft kann unter Umständen auch den sog. ''Leihmutterschaftstourismus'' bremsen, der die im Inland verbotenen Eingriffe ins Ausland verlagert.<ref name=":8" /> Durch die Legalisierung könnte die Ausbeutung von Leihmüttern verhindert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.openpetition.de/petition/argumente/anpassung-des-embryonenschutzgesetzes-an-die-lebenswirklichkeit |titel=Pro & Contra: Leihmutterschaft & Eizellspende: Anpassung des Embryonenschutzgesetzes an die Lebenswirklichkeit - Online-Petition |sprache=de |abruf=2022-12-28}}</ref>
 
Möglicherweise kann die Legalisierung der Leihmutterschaft in der Problematik des ''Geburtenrückgangs'' abhelfen.<ref name=":7" />
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==== Ausbeutung der Frauen ====
Leihmütter werden in der Regel nur aufgrund eines [[Vertrag]]es, gegen eine häufig nicht unerhebliche Geldleistung, mit den sogenannten Bestelleltern tätig. Daher steht der Begriff der Leihmutter in der Kritik, einen irreführenden Eindruck über ein ethisch umstrittenes Vorgehen zu vermitteln. Tatsächlich müsste daher in vielen Fällen von einer ''Mietmutterschaft'' gesprochen werden.<ref>{{Literatur |Autor=Chris Thomale |Titel=Mietmutterschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |NummerTitel=Mietmutterschaft |Auflage= |Verlag=Mohr Siebeck |Ort=Tübingen |Datum=2015 |ISBN= |Seiten=7&nbsp; f.}}</ref>
 
Da die Schwangeren in kommerziellen Leihmutter-Geschäften der Marktlogik unterworfen sind, steht der Verdacht der [[Ausbeutung]] der Frauen im Raum. Er wird dadurch genährt, dass sich vor allem Frauen aus Schwellen- und Entwicklungsländern als Leihmütter anbieten.<ref name=":1" /> Kennzeichnend ist, dass es eine „‚Bereitschaft‘ zur Leihmutterschaft vor allem in jenen Teilen der Welt gibt, in denen die sozialen und kulturellen Optionen aufgrund der ökonomischen Ungleichheit verzerrt sind: wie in Osteuropa und Indien.“<ref>{{Internetquelle |autor=Arathi Presenna Madhavan |url=https://bibliothek.wzb.eu/artikel/2015/f-19363.pdf |titel=Mutterschaft als Saisonarbeit |datum=2015-09 |format=PDF |abruf=2022-02-25}}</ref> Die Journalistin Eva Maria Bachinger berichtet, dass gerade die aus benachteiligten Regionen der Welt (wie Indien, Mexiko oder Ostafrika) stammenden Frauen, die einer Leihmutterschaft zustimmten, häufig Analphabetinnen seien, die „nicht einmal die Verträge lesen [könnten], die sie unterschreiben“.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Rehder (Interview mit Eva Maria Bachinger) |url=https://www.die-tagespost.de/politik/nationale-verbote-reichen-nicht-art-221593 |titel=Leihmutterschaft – Eva Maria Bachinger: „Nationale Verbote reichen nicht“ |datum=2021-10-02 |abruf=2022-05-20}}</ref> In Frankreich spricht die PhilisophinPhilosophin [[Sylviane Agacinski]] von einer „ganz neuen Form der Sklaverei“, die sich „sowohl den Gebrauch als auch den Nießbrauch der Organe einer Frau aneignet“.<ref>{{Literatur |Autor=Sylviane Agacinski |Titel=L'homme désincarné : du corps charnel au corps fabriqué |Ort=Paris |Datum=2019 |ISBN=978-2-07-286734-7 |Seiten=14}}</ref> In Deutschland betont [[Petra Bahr]] die Gefahr einer „Kolonialisierung des weiblichen Körpers“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2023/02/2023-02-02_1 |titel=Ethikerin Bahr kritisch gegenüber Legalisierung der Leihmutterschaft |datum=2023-02-02 |sprache=de |abruf=2023-02-09}}</ref>
 
Kritisiert wird, dass viele Frauen sich aus finanzieller Not in Leihmutterschafts-Programme begeben, und dass „Wunscheltern, Agenturen und Kliniken diese [[Prekariat|Prekarität]] zu ihren eigenen Gunsten nutzen“.<ref name=":0" /> „Von einer selbstbestimmten Entscheidung, sich als Leihmutter zur Verfügung zu stellen, könne in solchen Fällen kaum die Rede sein“<ref>{{Internetquelle |autor=Monika Konigorski |url=https://www.deutschlandfunk.de/der-gemietete-bauch-100.html |titel=Der gemietete Bauch |datum=2013-05-09 |abruf=2022-02-22}}</ref>, so [[Klaus Tanner]].
 
Insofern ''instrumentalisiert'' die Leihmutterschaft die Leihmutter: sie wird von der auftraggebenden Partei als käuflich behandelt. Dies kann als Verstoß gegen ihre [[Menschenwürde]] betrachtet werden, da sie auf ihren Körper und dessen Gebärfunktion reduziert wird; als Frau, die das Kind austrägt und gebiert, fungiert sie gleichsam lediglich als „Mittel zum Zweck“ – und nicht, wie es [[Immanuel Kant|Imanuel Kant]] in seiner ''Menschheitszweckformel'' fordert, als Zweck an sich, also als [[Person]].
 
==== Identität der Mutter ====
Im Familienrecht gilt der Grundsatz ''Pater semper incertus est, mater semper certa est''&nbsp;– während die Identität des Vaters unsicher ist, ist die der Mutter gesichert. Dieses Prinzip wird durch die Leihmutterschaft durchbrochen: Die Frau, die das Kind gebiert, soll gerade nicht seine Mutter sein. Sie tritt nur als „Gebärmutter“ in Erscheinung, die das Kind anderer Eltern trägt.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Barbara Bleisch |Titel=Leihmutterschaft als persönliche Beziehung |Sammelwerk=Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik |Band=17 |Nummer=1 |Datum=2012-07-01 |ISSN=1613-1142 |DOI=10.1515/jfwe.2012.17.1.5 |Seiten=5–28 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/jfwe.2012.17.1.5/html |Abruf=2022-02-28 |DOI=10.1515/jfwe.2012.17.1.5}}</ref> Die ''austragende'' und die ''soziale'' Mutter sind nicht identisch.
 
In der kommerzialisierten Leihmutterschaft ist in der Regel die rechtliche Möglichkeit ausgeschlossen, dass die ''austragende'' Mutter das Sorgerecht für das ausgetragene Kind erhält. Damit wird sie zum reinen Objekt eines Geschäfts, ihr Muttersein wird negiert.
 
==== Künstliche Befruchtung ====
''Siehe den eigenen Artikel [[{{Hauptartikel|In-vitro-Fertilisation|In-Vitro-Fertilisation]].''}}
Die meisten Leihmutterschaften greifen auf die Technik der [[Künstliche Befruchtung|künstlichen Befruchtung]] zurück. Diese wird deshalb kritisiert, weil sie dem Kind das Recht auf die Abstammung von einem Vater und einer Mutter entzieht, bzw.beziehungsweise diese Abstammung aufspaltet.
 
Die meisten Leihmutterschaften greifen auf die Technik der [[Künstliche Befruchtung|künstlichen Befruchtung]] zurück. Diese wird deshalb kritisiert, weil sie dem Kind das Recht auf die Abstammung von einem Vater und einer Mutter entzieht, bzw. diese Abstammung aufspaltet.
 
==== Leihmutterschaft und Abtreibung ====
Kritisch wird auch der Zusammenhang zwischen Leihmutterschaften und ''[[Schwangerschaftsabbruch|Abtreibung]]'' bewertet. So enthalten Verträge zur Leihmutterschaft in den USA regelmäßig auch die Pflicht der Leihmutter, das Kind auf Wunsch der Besteller [[Schwangerschaftsabbruch|abzutreiben]].<ref>{{Literatur |Autor=Chris Thomale |Titel=Mietmutterschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |NummerTitel=Mietmutterschaft |Auflage= |Verlag=Mohr Siebeck |Ort=Tübingen |Datum=2015 |ISBN=978-3-16-154239-8 |Seiten=13}}</ref> Verschiedene FälleEs sind verschiedene Fälle bekannt, in denen das Ergebnis nicht der Erwartung entsprach – Drillinge statt einem Kind, Junge statt Mädchen –, sodass die Besteller auf Abtreibung bestanden oder die Neugeborenen nicht abholten.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Vorsamer |url=https://www.sueddeutsche.de/leben/leihmutterschaft-ein-baby-bestellt-drei-bekommen-1.2883572 |titel=Ein Baby bestellt, drei bekommen |datum=2016-02-28 |abruf=2022-02-22}}</ref> KannDie dannFrage, ob der Besteller die Leihmutter zur Abtreibung zwingen? Indarf, einem Rechtsstreithat in den USA klagteeinen Rechtsstreit ausgelöst. 2016 wurde dem [[Supreme Court of California]] und dem [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Supreme Court of the United States]] eine Klage vorgelegt, in der eine Leihmutter dagegen vorging, eines von drei Kindern abtreiben zu müssen.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrea Barthélémy |url=https://www.welt.de/vermischtes/article152710683/Leihmutter-soll-einen-Drilling-abtreiben.html |titel=Leihmutter soll einen Drilling abtreiben |werk=welt.de |datum=2016-02-27 |sprache=de |abruf=2022-02-22}}</ref> Beide Klagen wurden abgewiesen.
 
Der ''Guardian'' berichtet von der Meldung einer ukrainischen Leihmutter, die während des Ukraine-Kriegs 2022 von ihrer Agentur zur Abtreibung gedrängt werde.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Sirin Kale |url=https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2022/mar/10/will-the-babies-be-left-in-a-war-zone-the-terrified-ukrainian-surrogates-and-the-parents-waiting-for-their-children |titel=‘Will the babies be left in a war zone?’ The terrified Ukrainian surrogates – and the parents waiting for their children |datum=2022-03-10 |sprache=en |abruf=2022-03-28}}</ref>
 
==== Leihmutterkinder mit Behinderungen ====
Auch in Fällen von Leihmutterkindern, die mit Behinderungen zur Welt kommen, gibt es Berichte über ein Zurücklassen dieser Kinder durch die Bestelleltern. Weltweite Aufmerksamkeit hat in diesem Zusammenhang das Schicksal eines im Februar 2016 in der Ukraine durch eine Leihmutter ausgetragenen Mädchens erregt, das 15 Wochen zu früh mit nur 800&nbsp;g Körpergewicht geboren wurde und, geistig wie körperlich beeinträchtigt, in ein Waisenhaus aufgenommen werden musste, da die leiblichen Eltern, die die Leihmutterschaft in Auftrag gegeben hatten, es ablehnten.<ref>{{Internetquelle |autor=Samantha Hawley |url=https://www.abc.net.au/news/2019-08-20/ukraines-commercial-surrogacy-industry-leaves-disaster/11417388 |titel=Damaged babies and broken hearts: Ukraine's commercial surrogacy industry leaves a trail of disasters |hrsg=ABC Australia |datum=2019-08-19 |sprache=englischen |abruf=2022-06-06}}</ref> Nachdem die biologischen Eltern das Mädchen zur Adoption freigegeben hatten, fand sich nach mehreren Jahren ein US-amerikanisches Ehepaar, das das Kind schließlich adoptierte und, nach einiger zeitlicher Verzögerung aufgrund des Ausbruch des [[Ukraine-Krieg]]s, im Mai 2022 als Sechsjährige zu sich nahm.<ref>{{Internetquelle |autor=Alina Juravel |url=https://www.waz.de/politik/ukraine-krieg-bridget-adoptiv-kind-usa-eltern-id234888805.html |titel=Ukraine-Krieg bremst Adoption: Bridget wartet auf die Eltern |hrsg=WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) |datum=2022-03-22 |abruf=2022-06-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Alina Juravel |url=https://www.morgenpost.de/vermischtes/article235435511/Im-Krieg-adoptiert-Happy-End-fuer-die-verstossene-Bridget.html |titel=Im Krieg adoptiert: Happy End für die verstoßene Bridget |hrsg=Berliner Morgenpost |datum=2022-05-24 |abruf=2022-06-06}}</ref>
 
==== Religiöse Bewertung ====
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Das Buch [[Genesis (Bibel)|Genesis]] erzählt die Geschichte von [[Hagar]], der Sklavin [[Sara (Erzmutter)|Sarahs]], die von ihrer Herrin selbst deren Gatten [[Abraham]] zugeführt wird, um an ihrer statt ein Kind zu bekommen ([[Genesis (Bibel)|Genesis]] 16). Abraham und seine Frau greifen mit dieser Leihmutterschaft zur „Selbsthilfe“.<ref name=":4" /> Hagar muss den mit Abraham gezeugten [[Ismael]] zwischen den Knien Sarahs gebären, um die Fiktion zu schaffen, dieser sei Sarahs Kind. Sarah zerstört diese jedoch selbst, als sie nach der Geburt ihres leiblichen Sohnes [[Isaak]] Hagar vertreiben lässt. Sie sagt: „Vertreib diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein“ (Genesis 21, 10).
 
Ismael bleibt also – trotz der LeihmutterschaftGeburt auf Sarahs Knien – Hagars eigenes Kind. So zeigt die Geschichte die Möglichkeit der Fortpflanzung, aber auch das „Konfliktpotential“,<ref name=":5" />, das durch das Delegieren der Fortpflanzung entsteht.
 
===== Römisch-katholische Kirche =====
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===== Islam =====
In 90 % der [[Islam|islamischen]] Länder ist Leihmutterschaft verboten. Entscheidend ist Sure 39: „Er erschafft euch in den Leibern eurer Mütter“.<ref>{{Internetquelle |url=https://islam.de/13827.php?sura=39 |titel=Quran Übersetzung – Suren |abruf=2022-02-28}}</ref> Der Islam verwirft die Leihmutterschaft außerdem, weil es für das Kind unmöglich wird, seine Herkunft zu kennen.<ref>{{Literatur |Autor=Sharmin Islam, Rusli Bin Nordin, Ab Rani Bin Shamsuddin, Hanapi Bin Mohd Nor, Abu Kholdun Al-Mahmood |Titel=Ethics of Surrogacy: A Comparative Study of Western Secular and Islamic Bioethics {{!}} Journal of the Islamic Medical Association of North America |DOI=10.5915/44-1-5920 |PMC=3708631 |PMID=23864994 |Online=https://jima.imana.org/article/view/5920 |Abruf=2022-02-25 |DOI=10.5915/44-1-5920 |PMC=3708631 |PMID=23864994}}</ref>
 
Der Iran erlaubt sie, schließt allerdings die kommerzielle Leihmutterschaft aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://vittoriavita.com/de/ivf-und-leihmutterschaft-in-der-islamischen-religion/ |titel=IVF und Leihmutterschaft in der islamischen Religion |datum=2021-03-26 |sprache=de |abruf=2022-02-22}}</ref>
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=== Verbot der Leihmutterschaft ===
In Deutschland verbieten {{§|1|eschg|buzer}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1, Nr.&nbsp;2 und Nr.&nbsp;7 [[Embryonenschutzgesetz|ESchG]] die [[Eizellspende]] und damit die sog. ''gespaltene'' Mutterschaft, bei der genetische und austragende Mutter nicht identisch sind.<ref>{{Literatur |Autor=Deutscher Bundestag |Titel=Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zum Schutz von Embryonen (Embryonenschutzgesetz - ESchG) |Verlag=Bonner Universitäts-Buchdruckerei |Ort=Bonn |Datum=1989-10-25 |Online=https://dserver.bundestag.de/btd/11/054/1105460.pdf}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages]] |Titel=Dokumentation: Eizellspende, Embryospende und Leihmutterschaft. Verfassungsrechtliche Diskussion |Nummer=WD 3 - 3000 - 174/18 |Verlag=Deutscher Bundestag |Datum=2018-07-06 |Online=https://www.bundestag.de/resource/blob/569260/59eb11f823277ee42b295d14967bdb6a/WD-3-174-18-pdf-data.pdf}}</ref>
 
Verboten ist, auf eine Frau eine fremde unbefruchtete Eizelle zu übertragen sowie eine Eizelle zu einem anderen Zweck [[Künstliche Befruchtung|künstlich zu befruchten]], als eine Schwangerschaft der Frau herbeizuführen, von der die Eizelle stammt (Leihmutterschaft). Strafbar ist auch, bei einer Frau, welche bereit ist, ihr Kind nach der Geburt Dritten auf Dauer zu überlassen (Ersatzmutter), eine künstliche Befruchtung durchzuführen oder auf sie einen menschlichen Embryo zu übertragen. Das Verbot betrifft jegliche ärztliche Handlung, nicht bestraft werden die Frau, von der die Eizelle stammt, die Frau, auf die die Eizelle übertragen werden soll, die Ersatzmutter sowie die Person, die das Kind auf Dauer bei sich aufnehmen will ({{§|1|eschg|buzer}} Abs.&nbsp;3 ESchG). Die Vermittlung von Leihmüttern ist in Deutschland nach dem [[Adoptionsvermittlungsgesetz]] gesetzlich verboten.
 
[[Privatrecht|Zivilrechtliche]] [[Vertrag|Verträge]] über eine Leih- bzw.beziehungsweise Ersatzmutterschaft zwischen den Wunscheltern und der Leih- bzw.beziehungsweise Ersatzmutter sind nach der überwiegenden Meinung in der Rechtswissenschaft nichtig.<ref>{{Literatur |Autor=Übersicht in: Philipp Fischinger |Hrsg=Julius von Staudinger |Titel=Kommentierung zu §&nbsp;138 |Hrsg=Julius von Staudinger |Sammelwerk=Bürgerliches Gesetzbuch |Band=Buch 1: Allgemeiner Teil |Auflage=Neubearbeitung 2021 |Datum=2021 |Fundstelle=Rn. 702 f}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Andere Ansicht: Rolf Schmidt |Titel=Familienrecht |Auflage=10. |Datum=2018 |ISBN=978-3-86651-223-8 |Fundstelle=Rn. 472 ff.}}</ref> Strittig ist lediglich, ob solche Verträge bereits gegen ein [[gesetzliches Verbot]] gemäß {{§|134|BGB|juris}} BGB (in Verbindung mit {{§|1|eschg|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1, Nr.&nbsp;2 und Nr.&nbsp;7 ESchG)<ref>{{Literatur |Autor=Dirk Looschelders |TitelHrsg=KommentierungThomas zuHeidel §u.&nbsp;134a. |HrsgTitel=ThomasKommentierung Heidelzu u.§&nbsp;a.134 |Sammelwerk=BGB |Band=Allgemeiner Teil {{!}} EGBGB |Auflage=4. |Datum=2021 |ISBN=978-3-8487-4586-9 |Fundstelle=Rn. 154 m.&nbsp;w.&nbsp;N}}</ref> verstoßen, oder ob diese gemäß {{§|138|BGB|juris}} [[Sittenwidrigkeit (Deutschland)|sittenwidrig]] sind (insb. diskutiert bei einer Leihmutterschaft nach natürlicher [[Zeugung]]),<ref>OLG Hamm NJW 1986, 781, 782; LG Freiburg NJW 1987, 1486, 1488; AG Hamm, Beschl. v. 22.02.2011 – XVI 192/08, Rn. 15.</ref> da diese Verträge das Kind zu einer „Handelsware“ herabstufen würden.
 
Innerhalb der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ist die Rechtslage jedoch unterschiedlich.<ref>{{Literatur |Autor=Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages |Hrsg=Deutscher Bundestag |Titel=Dokumentation: Rechtliche Regelungen zur Eizell- und Embryonenspende in ausgewählten europäischen Ländern und den USA |Nummer=WD 9 – 3000 – 035/18 |Verlag=Deutscher Bundestag |Datum=2018 |Online=https://www.bundestag.de/resource/blob/592444/73def56351900dabd10dbb3a8a25a945/WD-9-035-18-pdf-data.pdf}}</ref>
ausgewählten europäischen Ländern und den USA |Hrsg=Deutscher Bundestag |Nummer=WD 9 - 3000 - 035/18 |Verlag=Deutscher Bundestag |Datum=2018 |Online=https://www.bundestag.de/resource/blob/592444/73def56351900dabd10dbb3a8a25a945/WD-9-035-18-pdf-data.pdf}}</ref>
 
=== Rechtliche Behandlung ausländischer Leihmutterschaften ===
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Auch ein „Sorgevater“ kann nach deutschem Recht weder aus einem Vertrag über Leihmutterschaft noch aus einer ausländischen [[Geburtsurkunde]], in die er als „Vater“ eingetragen wurde, wirksam seine Vaterschaft begründen. Allerdings kann er die rechtliche Abstammung des Kindes von sich herstellen. Hierzu muss er mit Zustimmung der Leihmutter formwirksam die Vaterschaft anerkennen ({{§|1594|BGB|juris}} BGB). Eine solche Anerkennung kann aber nur dann wirksam vorgenommen werden, wenn nicht die Vaterschaft eines anderen Mannes besteht ({{§|1594|BGB|juris}} Abs.&nbsp;2 BGB). Ist die Leihmutter verheiratet, dann ist nach deutschem Recht ihr Ehemann der Vater des Kindes ({{§|1592|BGB|juris}} Abs.&nbsp;1 BGB), jedenfalls solange diese Vaterschaft nicht erfolgreich angefochten wurde.
 
Das Kind einer mit einem Mann verheirateten Leihmutter ist also nach deutschem Recht zunächst das Kind von ihr und ihrem Ehemann. Sind die Leihmutter und ihr Mann keine deutschen Staatsangehörigen, hat das Kind rechtlich keinen deutschen Elternteil. Daher hat das Kind nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Deutsche Passbehörden dürfen dem Kind deshalb keinen deutschen Reisepass ausstellen. Eine Ausreise des Kindes nach Deutschland, z.&nbsp;B. aus der Ukraine oder Indien, ist ohne entsprechende deutsche Ausweispapiere nicht möglich.<ref>{{Literatur |Autor=Verwaltungsgericht Berlin |Titel=Beschluss VG 23 L 283.12 |Verlag= |Datum=2012-09-05 |Online=https://openjur.de/u/612206.ppdf}}</ref>
 
Etwas anderes kann sich nach einer Grundsatzentscheidung des [[Bundesgerichtshof]]s vom Dezember 2014 dann ergeben, wenn eine ausländische Gerichtsentscheidung vorliegt, nach der die Wunscheltern die rechtliche Elternstellung innehaben, nicht aber die Leihmutter. Als Eltern wurde in dem entschiedenen Fall von einem [[Kalifornien|kalifornischen]] Gericht ein deutsches verpartnertes gleichgeschlechtliches Paar anerkannt. Der Bundesgerichtshof urteilte, dass dieses US-amerikanische Gerichtsurteil anerkannt wird und das deutsche Paar die volle rechtliche Elternstellung daher auch in Deutschland innehabe. Der Bundesgerichtshof hat seine Entscheidung auf den Fall eingegrenzt, dass ein Wunschvater genetischer Erzeuger ist, die Eizelle hingegen nicht von der Leihmutter stammt, und letztere auch gar nicht die Mutterstellung einnehmen möchte.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de/inland/bgh-leihmutter-urteil-101.html | wayback=20141219230406 | text=''Beschluss des Bundesgerichtshofs Leihmutterschaft durch die Hintertür''. |wayback=20141219230406}} Tagesschau.de</ref><ref>[http://www.adoptionsinfo.de/2312.pdf ''Beschluss XII ZB 463/13.''] Bundesgerichtshof, 10. Dezember 2014.</ref> Die Auslandsvertretungen prüfen jeden Einzelfall gemäß Gesetzeslage und – falls erforderlich – unter Einbeziehung höchstrichterlicher Rechtsprechung. In Leihmutterschaftsfällen ist dabei der BGH-Beschluss vom 10. Dezember 2014, XI I ZB 463/13, bei Sachverhalten von Co-Mutterschaft der Beschluss vom 20. April 2016, XII ZB 15/15, zu berücksichtigen. Die Auslandsvertretungen erhalten über [[Runderlass]]e des Auswärtigen Amtes Arbeits- und Auslegungshinweise. Diese Runderlasse werden turnusmäßig und anlassbezogen aktualisiert. Dies ist für den Runderlass zur Prüfung der Abstammung nach Veröffentlichung des BGH-Beschlusses zur Leihmutterschaft geschehen und erfolgt auch hinsichtlich des Beschlusses zur Co-Mutterschaft.<ref>{{Internetquelle |autor=Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages |url=https://www.bundestag.de/resource/blob/485824/c7e199627102239642c9b56ccfed9dde/wd-7-156-16-pdf-data.pdf |titel=Sachstand. „Leihmutterschaftstourismus“ mit Blick auf die aktuelle Rechtsprechung des BGH |werk=bundestag.de |seiten=4–6 |datum=2016-11-06 |seiten=4–6 |format=PDF,; 198 KBkB |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref>
 
Die in {{§|1|ESchG|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr. 7 ESchG [[Legaldefinition|legaldefinierte]] Bezeichnung Ersatzmutter ''(eine Frau, welche bereit ist, ihr Kind nach der Geburt Dritten auf Dauer zu überlassen)'' ist in der deutschen Umgangssprache nicht üblich.
 
=== Politische Forderungen ===
In Deutschland forderte die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] im Jahr 2017 in ihrem Parteiprogramm die Zulassung der nichtkommerziellen Leihmutterschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/79447/FDP-fuer-Eizellspenden-und-nicht-kommerzielle-Leihmutterschaft |titel=FDP für Eizellspenden und nicht kommerzielle Leihmutterschaft |werk=aerzteblatt.de |hrsg=Deutscher Ärzteverlag GmbH |datum=2017-09-22 |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Heike Haarhoff |url=https://taz.de/FDP-will-neues-Fortpflanzungsgesetz/!5106987/ |titel=FDP will neues Fortpflanzungsgesetz: Die Freiheit der Entscheidung |werk=taz.de |hrsg=taz Verlags u. Vertriebs GmbH |datum=2011-11-22 |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Deckers |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-jamaika-verhandlungen-und-die-fdp-schwaechen-15241768.html |titel=Die Kalamitäten der FDP |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |datum=2017-10-11 |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Menkens |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article173068453/Kuenstliche-Befruchtung-FDP-will-Staatsfoerderung-drastisch-ausweiten.html |titel=FDP will künstliche Befruchtung für Singles und homosexuelle Paare |werk=welt.de |hrsg=Axel Springer SE |datum=2018-02-01 |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref> Ebenso wird dies unter anderem vom [[LSVD]]<ref name="Regenbogenfamilien">{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/458-Was-fordert-der-LSVD-fuer-Regenbogenfamilien |titel=Was fordert der LSVD für Regenbogenfamilien? LSVD-Positionspapier "Regenbogenfamilien im Recht" |werk=lsvd.de |hrsg=Lesben- und Schwulenverband (LSVD) e.&nbsp;V. |datum=2017 |sprache=de |abruf=2023-03-15}}</ref> und [[LiSL]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lisl-deutschland.de/kauch-fortschritte-beim-abstammungsrecht-aber-mehrelternschaft-und-leihmutterschaft-fehlen/ |titel=KAUCH: Fortschritte beim Abstammungsrecht – aber Mehrelternschaft und Leihmutterschaft fehlen |werk=lisl-deutschland.de |hrsg=Liberale Schwulen und Lesben (LiSL) |datum=2017-07-04 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180614121515/http://www.lisl-deutschland.de/kauch-fortschritte-beim-abstammungsrecht-aber-mehrelternschaft-und-leihmutterschaft-fehlen/ |archiv-datum=2018-06-14 |abruf=2023-03-15}}</ref> gefordert. Im Jahr 2021 vereinbarte die [[Ampelkoalition]] in ihrem Koalitionsvertrag die Prüfung einer „altruistischen Leihmutterschaft“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf |titel=Mehr Fortschritt wagen! Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP |werk=spd.de |seiten=116 |datum=2021-12-07 |seitenformat=116PDF |abruf=2023-03-15}}</ref>
 
== Situation nach ausgewählten Ländern ==
[[Datei:Maternidad subrogada situación legal.PNG|450px|mini|Rechtliche Lage zur Leihmutterschaft weltweit (2020):

{{legendFarblegende|#000080|Sowohl altruistische als auch kommerzielle Leihmutterschaft erlaubt}}
{{legendFarblegende|#4682B4|Keine rechtlichen Regelungen}}
{{legendFarblegende|#00BFFF|Nur [[Altruismus|altruistische]] Leihmutterschaft legal}}
{{legendFarblegende|#DA70D6|Erlaubt zwischen Verwandten bis zweiten Grades}}
{{legendFarblegende|#CD5C5C|Verboten}}
{{legendFarblegende|#DCDCDC|Unreguliert/rechtlicheRechtliche Lage unsicherunbekannt}}
]]
DieEin meistenTeil der Staaten weltweit verbietenverbietet die Leihmutterschaft, insbesondere in ihrer kommerziellen, nicht-altruistischen Form. In einem Großteil gibt es keine gesetzlichen Regelungen. In der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ist sie in 15 der 28 Mitgliedstaaten der EU verboten (Stand: 2014). Jegliche Form der Leihmutterschaft ist in den folgenden 12 der 27 EU-Mitgliedsstaaten verboten: Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden, Slowenien, Spanien, und Ungarn.<ref>{{Literatur |Autor=European Society of Human Reproduction and Embryology |Titel=Comparative Analysis of Medically Assisted Reproduction in the EU: Regulation and Technologies. Final Report |Sammelwerk=ESHRE |Ort=Grimbergen |Datum=2009 |Online=https://health.ec.europa.eu/system/files/2016-11/study_eshre_en_0.pdf}}</ref> In manchen der genannten Länder (z.&nbsp;B. Schweden) ist die Rechtslage jedoch nicht eindeutig. [[Spanien]] und [[Norwegen]] untersagen die Leihmutterschaft auf ihren Staatsgebieten, dulden jedoch Leihmutterschaften im Ausland, sofern die Leihmütter nicht auf der Geburtsurkunde erscheinen.
 
In wenigen Ländern wie [[Russland]]<ref name="svitlrart">{{Literatur |Autor=Konstantin Svitnev |Titel=Legal regulation of assisted reproduction treatment in Russia |Sammelwerk=Reproductive BioMedicine Online |Band=20 |Nummer=7 |Datum=2010-06 |Seiten=892–894 |DOI=10.1016/j.rbmo.2010.03.023}}</ref>, [[Ukraine]] sowie einzelnen Bundesstaaten der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derwesten.de/panorama/immer-mehr-frauen-in-den-usa-vermieten-ihren-bauch-id74776.html |titel=Immer mehr Frauen in den USA vermieten ihren Bauch |werk=derwesten.de |hrsg=FunkeMediengruppe |datum=2009-08-10 |sprache=de |abruf=2023-03-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.queer.de/detail.php?article_id=6576 |titel=Samenbank hat schwule Paare im Visier |werk=queer.de |datum=2007-03-15 |sprache=de |abruf=2023-03-27}}</ref> sind Leihmutterschaften sowohl in altruistischer als auch kommerzieller Form möglich und können von homosexuellen Paaren in Anspruch genommen werden. Einige Staaten – wie beispielsweise [[Australien]], [[Kanada]] und die [[Niederlande]] – erlauben ausschließlich die altruistische (d.&nbsp;h. nichtkommerzielle) Form der Leihmutterschaft.
 
=== Georgien ===
In [[Georgien]] ist die kommerzielle Leihmutterschaft erlaubt, aber auf verheiratete, heterosexuelle Paare beschränkt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrea Rodrigo, Romina Packan |url=https://babygest.com/de/georgien/ |titel=Leihmutterschaft in Georgien: Wie ist die Rechtslage? |werk=babygest.com |hrsg=Eureka Fertility |datum=2019-10-03 |sprache=de |abruf=2022-05-14}}</ref>
 
Seit 1997 ist in Georgien die Leihmutterschaft und Sperma- oder Eizellspende gesetzlich zugelassen. Laut diesem Gesetz besitztbesitzen der Spender oder die Leihmutter ''kein'' Elternschaftsrecht. Bereits in der Geburtsurkunde wird nur das auftraggebende Paar als Eltern registriert. Diese rechtliche Festlegung geschieht auch dann, wenn Spermien und Eizellen nicht vom auftraggebenden Paar, sondern von fremden Spendern stammen. Die Geburtsurkunde wird innerhalb eines Tages nach der Geburt des Kindes ausgestellt. Die Leihmutter wird in der Geburtsurkunde ''nicht'' eingetragen. Zur Eintragung des Paares in der Geburtsurkunde des Kindes ist die Zustimmung der Leihmutter nicht erforderlich. Für die Ausstellung der Geburtsurkunde ist kein Anwalt erforderlich.
Nach georgischer Gesetzgebung wird bereits in der Geburtsurkunde nur das auftraggebende Paar als Eltern registriert. Diese rechtliche Festlegung geschieht auch dann, wenn Spermien und Eizellen nicht vom auftraggebenden Paar, sondern von fremden Spendern stammen. Die Geburtsurkunde wird innerhalb eines Tages nach der Geburt des Kindes ausgestellt. Die Leihmutter wird in der Geburtsurkunde nicht eingetragen. Somit unterscheidet sich die Geburtsurkunde des Kindes, das durch Leihmutterschaft geboren wurde, nicht von den Urkunden anderer Kinder. Zur Eintragung des Paares in der Geburtsurkunde des Kindes ist die Zustimmung der Leihmutter nicht erforderlich. Für die Registration des Paares als Eltern des Kindes sind folgende Unterlagen erforderlich: durch das Paar abgeschlossener Vertrag über die Leihmutterschaft, durch die Klinik für In-vitro-Befruchtung ausgestellte Bescheinigung über die Übertragung des Embryos in die Gebärmutter der Leihmutter und durch die Entbindungsklinik ausgestellte Bescheinigung über die Entbindung. Die Prozedur der Ausstellung der Geburtsurkunde ist einfach und es ist nicht erforderlich, dafür einen Anwalt zu nehmen. Nach Erhalt der Geburtsurkunde haben die Eltern jederzeit das Recht, das Kind in ihr Herkunftsland mitzunehmen. Dies gilt jedoch nicht mehr für Deutschland.<ref>{{Internetquelle |autor=Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Tiflis |url=https://tiflis.diplo.de/blob/1673792/261f247448446482dbfe7d3cb2c4e6d5/merkblatt-leihmutterschaft-data.pdf |titel=Leihmutterschaft in Georgien |hrsg=Auswärtiges Amt |datum=2023-01-03 |sprache=de |abruf=2023-03-11}}</ref>
 
Jedoch wird nach deutschem Recht „kein rechtliches Abstammungsverhältnis“ zwischen dem Kind und den bestellenden Eltern begründet.<ref>{{Internetquelle |autor=Auswärtiges Amt |url=https://tiflis.diplo.de/ge-de/service/-/2184312 |titel=Leihmutterschaft in Georgien |sprache=de |abruf=2023-03-28}}</ref>
Wenn die Spermien vom auftraggebenden Vater, die Eizellen jedoch nicht von der auftraggebenden Mutter stammen, ist zur Eintragung der Frau in die Geburtsurkunde des Kindes die registrierte Ehe des Paares erforderlich. Nur aufgrund der Heiratsurkunde des Paares kann die Frau in die Geburtsurkunde des Kindes als Mutter eingetragen werden.
 
=== Griechenland ===
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=== Indien ===
[[Datei:The Chairperson of National Commission for Women, Smt. Lalitha Kumaramangalam addressing a press conference on ‘The National Consultation on Surrogacy Issues’, in New Delhi on October 15, 2015.jpg|mini|Pressekonferenz zum Thema „Die nationale Konsultation zu Leihmutterschaftsfragen“, 15. Oktober 2015 in Neu-Delhi]]
Indien war im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre die „Drehscheibe“ des Geschäfts mit der kommerziellen Leihmutterschaft. Jahrelang stand das Verbot der kommerziellen Ausübung und der Zugang für Ausländer im Raum. Mit der sich abzeichnenden Veränderung der Rechtslage etablierteetablierten sich zunächst Kambodscha als neuer Zielort.<ref>{{Internetquelle |autor=Christa Wichterich |url=https://www.asienhaus.de/fileadmin/_migrated/news_uploads/Blickwechsel_Transnationale_Geschaefte_mit_Wunschkindern_01.pdf |titel=Transnationale Geschäfte mit Wunschkindern |datum=2018-11 |format=PDF |abruf=2022-02-25}}</ref> und schließlich Georgien<ref>{{Internetquelle |autor=Business Standard |url=https://www.business-standard.com/article/current-affairs/as-india-banned-commercial-surrogacy-couples-now-find-refuge-in-georgia-122061000511_1.html |titel=With commercial surrogacy banned in India, couples find refuge in Georgia |datum=2022-06-10 |sprache=en-US |abruf=2023-03-28}}</ref> als neue Zielorte. 2019 wurde das entsprechende Verbot schließlichder kommerziellen Leihmutterschaft für Ausländer rechtskräftig.<ref>{{Internetquelle |autor=Antonia Holewik |url=https://www.ief.at/ind-neues-gesetz-soll-kommerzielle-leihmutterschaft-verbieten/ |titel=IN / Leihmutterschaft: Neues Gesetz soll kommerzielle Leihmutterschaft verbieten |werk=IEF |datum=2019-01-29 |abruf=2022-02-25}}</ref>. Seit 2022 ist die Leihmutterschaft auch für Inländer verboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imabe.org/bioethikaktuell/einzelansicht/baby-business-der-krieg-in-der-ukraine-draengt-die-leihmutterschaft-auf-neue-maerkte |titel=Nur ein internationales Verbot kann Rechte von Frauen und Kindern schützen |sprache=de |abruf=2023-03-30}}</ref>
 
=== Japan ===
In [[Japan]] hat die Japanische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie ([[Japanische Sprache|japanisch]] {{lang|ja|日本産科婦人科学会}}, ''Nihon sanka fujinka gakkai'', engl.[[Englische Sprache|englisch]] ''The Japan Society of Obstetrics and Gynecology'') im Oktober 1983 [[In-vitro-Fertilisation]] und Embryotransfer untersagt. 2001 wurde dieser Beschluss auf einer Generalversammlung kollektiv bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jsog.or.jp/kaiin/html/inf7_2001.html |titel={{lang|ja|会員へのお知らせ}} |hrsg=Nihon Sanka Fujinka Gakkai |datum=2009-05-28 |sprache=ja |hrsg=Nihon Sanka Fujinka Gakkai |abruf=2009-06-06}}</ref> Die Gesellschaft hat jedoch keine Durchsetzungsmöglichkeit dieses Beschlusses. So gab es laut Hiro Netsuya ({{lang|ja|根津八 紘}}) zwischen 1999 und 2008 15 Versuche von Leihmutter-Schwangerschaften, 8&nbsp;davon erfolgreich, 4&nbsp;der Leihmütter waren bereits im Alter zwischen 55 und 61 Jahren, 5&nbsp;leibliche Mütter und eine ungenannte Zahl der Leihmütter waren Schwestern.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.yomiuri.co.jp/iryou/news/iryou_news/20080821-OYT8T00317.htm |text={{lang|ja|61歳の母親が「孫」代理出産 国内最高齢か}} |wayback=20090228064324}} (japanisch).</ref> Daher hat sich April 2008 der Japanische Wissenschaftsrat für ein prinzipielles Verbot von Leihmutter-Schwangerschaften auf gesetzlicher Basis ausgesprochen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.scj.go.jp/ja/info/kohyo/pdf/kohyo-20-t56-1.pdf#page=4 |titel={{lang|ja|代理懐胎を中心とする生殖補助医療の課題 -社会的合意に向けて-}} |hrsg=Japanischer Wissenschaftsrat |seiten=4 |datum=2008-04-08 |format=PDF |sprache=ja |abruf=2009-06-06 |format=PDF}}</ref>
 
=== Kambodscha ===
In [[Kambodscha]] stieg die Zahl der Leihmutterschaften 2016 stark an, nachdem der Nachbarstaat Thailand die Leihmutterschaft verboten hatte; im selben Jahr wurde die Leihmutterschaft auch in Kambodscha verboten. Leihmutterschaft ist dort jedoch weiterhin verbreitet, was vor allem mit dem Ende der [[Ein-Kind-Politik]] in China in Zusammenhang gebracht wird.<ref name="bbc-2024-12-03">{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/news/articles/c8rjdj336xpo |titel=Cambodia jails 13 pregnant Filipino surrogates |werk=bbc.com |datum=2024-12-03 |sprache=en |abruf=2024-12-04}}</ref> Auch die Vermittlung zwischen einem Adoptivelternteil und einer schwangeren Frau ist strafbar; kommerziellen Leihmutterschafts-Anbietern drohen höhere Haftstrafen.<ref name="bbc-2018-12-06">{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/news/world-asia-46466888 |titel=Cambodia releases surrogate mothers who agree to keep children |werk=bbc.com |datum=2018-12-06 |sprache=en |abruf=2024-12-04}}</ref>
 
Im Juni 2018 wurden 32 Frauen, die für chinesische Bestelleltern schwanger geworden waren, wegen [[Menschenhandel]]s angeklagt und im Dezember 2018 unter der Auflage freigelassen, das Kind selbst großzuziehen. Sollten sie gegen die Auflage verstoßen, drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft.<ref name="bbc-2018-12-06"/> Im Dezember 2024 wurden in Kambodscha 13 philippinische Frauen, die im Rahmen einer Leihmutterschaft schwanger geworden waren, wegen Menschenhandels zu vier Jahren Haft verurteilt, zwei davon auf Bewährung. Ihnen wurde vorgeworfen, den Verkauf der Kinder beabsichtigt zu haben. Was mit den Kindern geschehen soll, wurde nicht bekanntgegeben. Ein Vertreter der philippinischen Behörden erklärte, die Frauen seien selbst Opfer von Menschenhandel; die kambodschanische Innenministerin Chou Bun Eng erklärte jedoch, die Frauen seien selbst verantwortlich. Weitere ausländische Frauen, die zur gleichen Zeit festgenommen worden waren aber nicht schwanger waren, wurden abgeschoben.<ref name="bbc-2024-12-03"/>
 
=== Kanada ===
In Kanada verschafft der ''Assisted Human Reproduction Act'' seit 2004 Klarheit über die Rechtslage: Leihmutterschaften sind erlaubt, solange diese uneigennützig sind. Ein Paar, welches die Leihmutterschaft in Anspruch nehmen möchte, darf der Leihmutter kein Geld anbieten, damit diese das Kind austrägt.<ref>{{Literatur |Autor=Kanadischer Senat und Unterhaus |Titel=Assisted Human Reproduction Act (S.C. 2004, c. 2) |Verlag=Kanadische Regierung |Datum=2004-03-29 |Seiten=2 |Online=https://laws-lois.justice.gc.ca/eng/acts/A-13.4/FullText.html}}</ref> Allerdings können Kosten von dem Paar übernommen werden, um die Leihmutter für gewisse Ausgaben zu entschädigen, wenn der Staat diese Art der Zahlung zugelassen hat.
 
Die Provinz [[Quebec|Québec]] jedoch erlaubt weder die kommerzielle noch die nichtkommerzielle Form der Leihmutterschaft.<ref>{{Internetquelle |autor=Christine Baudouin, Heenan Blaikie |url=http://www.cfas.ca/index.php?option=com_content&view=article&id=772&Itemid=523 |titel=Surrogacy in Quebec: First Legal Test |hrsg=Canadian Fertility and Andrology Society |datum= |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150402111452/http://www.cfas.ca/index.php?option=com_content&view=article&id=772&Itemid=523 |archiv-datum=20112015-1104-0902 |abruf=2023-03-27}}</ref>
 
=== Russland ===
Die Leihmutterschaft über IVF, darunter auch kommerziell, ist in Russland rechtmäßig,<ref name="svitlrart2">{{Literatur |Autor=Konstantin Svitnev |Titel=Legal regulation of assisted reproduction treatment in Russia |Sammelwerk=Reproductive BioMedicine Online |Band=20 |Nummer=7 |Datum=2010-06 |Seiten=892–894 |DOI=10.1016/j.rbmo.2010.03.023 |Seiten=892–894}}</ref> dabei ist sie praktisch für alle interessierten Erwachsenen verfügbar.<ref name="svitsurlr2">Konstantin Svitnev: ''Surrogacy and its legal regulation in Russia.'' In: ''Reprod BioMed Online.'' Supplement 3. Abstracts of the 5th Congress of the World Association of Reproductive Medicine, 2010 ({{Webarchiv |url=http://jurconsult.ru/publications/reproductiveBioMed.pdf |text=Präsentation |wayback=20150215031553}}; PDF; 1,1&nbsp;MB).</ref> Seit Dezember 2022 ist sie jedoch für Ausländer verboten, wenn nicht mindestens ein Teil des bestellenden Paares die russische Staatsangehörigkeit besitzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.express.de/politik-und-wirtschaft/russland-verbietet-leihmutterschaft-fuer-auslaender-377312?cb=1679907587960 |titel=Neues Schock-Verbot für Ausländer – homophobe Begründung macht fassungslos |werk=express.de |hrsg=DuMont Rheinland |datum=2022-12-09 |sprache=de |abruf=2023-03-27}}</ref> Es muss eine bestimmte medizinische Indikation zur Leihmutterschaft geben.<ref name="svitlrart2" />
 
Das erste russische Leihmutterschaftsprogramm wurde 1995 im Institut für Geburtshilfe und Gynäkologie in St.&nbsp;Petersburg erfolgreich realisiert.<ref name="histrus2">{{Internetquelle |autor=Konstantin Svitnev |url=https://surrogacy.ru/de/surrogacy/surrogacy_history/ |titel=Geschichte der Leihmutterschaft in Russland |werk=surrogacy.ru |sprache=en |abruf=2023-03-27}}</ref> Die öffentliche Meinung im Land ist leihmutterschaftsfreundlich; es kommen häufig Fälle vor, dass z.&nbsp;B. ein berühmter Sänger oder eine prominente Geschäftsfrau die Leihmutterschaft offen in Anspruch nimmt und eine positive Berichterstattung erfährt. Mehrere russische Frauen<ref name="histrus2" /> sind durch die postmortalen Leihmutterschaftsprogramme Großmütter geworden, d.&nbsp;h., ihre Enkel wurden nach dem Tod ihrer Söhne in vitro gezeugt.
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Die Kinder, die von nicht verheirateten heterosexuellen Paaren oder Single-Wunscheltern durch Leihmutterschaft über IVF abstammen, werden im Einklang mit Analogie de Jus (Art. 5 des Familiengesetzbuches) registriert. Dazu kann ein Gerichtsurteil benötigt werden. Am 5. August 2009 hat das St. Petersburger Gericht den Streit um die Frage, ob eine Single-Frau eine Leihmutterschaft beauftragen darf, definitiv gelöst und das Standesamt angewiesen, die 35-jährige Single-Wunschmutter Natalja Gorskaja als Mutter ihres durch Leihmutterschaft geborenen Sohnes einzutragen.<ref name="svitsurlr2" />
 
Am 4. August 2010 hat das Moskauer Gericht beschlossen, dass ein Single-Mann, der ein Leihmutterschaftsprogramm unter Einsatz von gespendeten Eizellen aufgetragen hat, als einziger Elternteil seines Sohns registriert werden darf; somit ist er der erste Mann in Russland geworden, der sein Recht auf Vaterschaft durch Gerichtsprozess durchgesetzt hat.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.surrogacy.ru/de/news/news2.php |titel=Russisches Gericht entscheidet: Single-Männer können Väter durch Leihmutterschaft werden |werk=surrogacy.ru |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305005009/http://www.surrogacy.ru/de/news/news2.php |archiv-datum=2016-03-1505 |abruf=2023-03-27}}</ref> Der Name der Leihmutter wurde auf die Geburtsurkunde nicht eingetragen, der Vater gilt als einziger Elternteil. Danach wurden noch viele identische Urteile im Bezug von Single-Männern, die durch Leihmutterschaft Väter geworden sind, von russischen Gerichten gefällt. Somit können alle Single-Eltern, unabhängig von ihrem Geschlecht bzw.beziehungsweise ihrer sexuellen Orientierung, ihren Kinderwunsch in Russland erfüllen. Diese liberale Gesetzgebung machte Russland für Fortpflanzungstouristen vor dem Verbot für Ausländer (2022) zu einem attraktiven Reiseziel. Wunscheltern konnten bis dahin die russische Geburtsurkunde im Laufe von drei Tagen nach der Geburt erwerben.<ref>{{Literatur |Autor=Isabelle Stuyver, Petra De Sutter |Titel=P-306: A five-year experience with gestational surrogacy and the impact of legal changes |Sammelwerk=Abstracts of the 26th Annual Meeting of ESHRE |Band= |Nummer= |Ort=Rom |Datum=2010-01-06 |Seiten=235–236 |Online=https://watermark.silverchair.com/humrep-de-25-s1-306.pdf?token=AQECAHi208BE49Ooan9kkhW_Ercy7Dm3ZL_9Cf3qfKAc485ysgAAAwEwggL9BgkqhkiG9w0BBwagggLuMIIC6gIBADCCAuMGCSqGSIb3DQEHATAeBglghkgBZQMEAS4wEQQMBamv1_LWumOiyFbRAgEQgIICtADwVhMPal7f59lnuiSBGrdXC0a9Y71sendV1HARZprKg22Waq1lntJFOzzGCT7e59jKrGA4iQgkzH_qJMfqpUVkZOcaL4t20D83BNTItu3FglPLhHau9lu0cuoOYuk4Vb7zbsedN8FUizZ2flgbKJoEC2F0m5TMbq7kJGLvsF7nsJae2XsZnDSkjQTrNvcdD20n3WAgP0LAUEiHgnGfDo5TuqBBZJ0Ejfpnr7h_q_27sL5GLpKhXfFmmUpJ_5cax52R3y269Q8pB7mbjFKK58YDjVNsvjpK80HwCpHCr3pfF8UZmwizwdz-2_kyL68G84xSt7sKrMSRiRVhN3QCcdmBim7YvXnU13Mhhz5SnWephXzoa4qOxruhcn3N1rcSzh5bG441_Af8yqhelbhlzEklteK2MhPTlaGsdX4YbgS-ixZtLU8teWd3tj1QolqNVeOny-iGllz_75RNFaV6tjpDzvRy0PDqFCMqcK5IdNEFeKavGA5BLmAk5WYNLQvc77COgiTMX8lRwTLdcXCN6Xop9VcYLhUo8r7H7CtlQVJYLdz7di2J5qtVj_MigntYwXcDnypwvacE7jhi8cv6Y8eoliV-WvA2Fod8uO3Rht_Xi-dLMG6oUtYJ_BTbqXTFfYviH4x8aG0pBI7iUwLc7Xvwn5BAH_SDcREnNaPLB_ARC3N6v0jdy_u1GTBvXWZxnAHaHrcZ_DWtmyr8x-4RwH9drpPANvBE_QnidvvIZP2kS-KOQ8mm9uuAmgCWSOi6hDKQbuB8fgtVp1JM9uLuGrvCQYtZNe6hgBytGN6yDxFWml2WG6NMqWoLDsBpBRzPmjx-J91b9Zgmw0xQ1q1lX_r86Rts6hD4ZNwAYjbUXiXLsCdFdhRWR0jBVxojhTY6etyGO9rLaN-GXp-pqxKcO5NAhiUi |Abruf=2023-03-27}}</ref>
of legal changes |Sammelwerk=Abstracts of the 26th Annual Meeting of ESHRE |Band= |Nummer= |Ort=Rom |Datum=2010-01-06 |DOI= |Seiten=235–236 |Online=https://watermark.silverchair.com/humrep-de-25-s1-306.pdf?token=AQECAHi208BE49Ooan9kkhW_Ercy7Dm3ZL_9Cf3qfKAc485ysgAAAwEwggL9BgkqhkiG9w0BBwagggLuMIIC6gIBADCCAuMGCSqGSIb3DQEHATAeBglghkgBZQMEAS4wEQQMBamv1_LWumOiyFbRAgEQgIICtADwVhMPal7f59lnuiSBGrdXC0a9Y71sendV1HARZprKg22Waq1lntJFOzzGCT7e59jKrGA4iQgkzH_qJMfqpUVkZOcaL4t20D83BNTItu3FglPLhHau9lu0cuoOYuk4Vb7zbsedN8FUizZ2flgbKJoEC2F0m5TMbq7kJGLvsF7nsJae2XsZnDSkjQTrNvcdD20n3WAgP0LAUEiHgnGfDo5TuqBBZJ0Ejfpnr7h_q_27sL5GLpKhXfFmmUpJ_5cax52R3y269Q8pB7mbjFKK58YDjVNsvjpK80HwCpHCr3pfF8UZmwizwdz-2_kyL68G84xSt7sKrMSRiRVhN3QCcdmBim7YvXnU13Mhhz5SnWephXzoa4qOxruhcn3N1rcSzh5bG441_Af8yqhelbhlzEklteK2MhPTlaGsdX4YbgS-ixZtLU8teWd3tj1QolqNVeOny-iGllz_75RNFaV6tjpDzvRy0PDqFCMqcK5IdNEFeKavGA5BLmAk5WYNLQvc77COgiTMX8lRwTLdcXCN6Xop9VcYLhUo8r7H7CtlQVJYLdz7di2J5qtVj_MigntYwXcDnypwvacE7jhi8cv6Y8eoliV-WvA2Fod8uO3Rht_Xi-dLMG6oUtYJ_BTbqXTFfYviH4x8aG0pBI7iUwLc7Xvwn5BAH_SDcREnNaPLB_ARC3N6v0jdy_u1GTBvXWZxnAHaHrcZ_DWtmyr8x-4RwH9drpPANvBE_QnidvvIZP2kS-KOQ8mm9uuAmgCWSOi6hDKQbuB8fgtVp1JM9uLuGrvCQYtZNe6hgBytGN6yDxFWml2WG6NMqWoLDsBpBRzPmjx-J91b9Zgmw0xQ1q1lX_r86Rts6hD4ZNwAYjbUXiXLsCdFdhRWR0jBVxojhTY6etyGO9rLaN-GXp-pqxKcO5NAhiUi |Abruf=2023-03-27}}</ref>
 
Im Februar 2014 bereitet die [[Duma]] einen Gesetzentwurf zum Verbot der Leihmutterschaft für alleinstehende Männer und homosexuelle Paare vor.<ref>{{Internetquelle |autor=Anonym |url=https://www.queer.de/detail.php?article_id=20961 |titel=Russland: Keine Leihmütter für Schwule |werk=queer.de |datum=2014-03-27 |abruf=2015-02-01}}</ref> 2021 wurde hier außerdem ein Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem die Leihmutterschaft für Ausländer und gleichgeschlechtliche Paare verboten werden soll.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.fafce.org/russian-duma-moves-to-overturn-liberal-surrogacy-law/ |titel=Russian Duma Moves to Overturn Liberal Surrogacy Law |werk= |hrsg=Federation of Catholic Family Associations in Europe |datum=2021-03-31 |sprache=en |abruf=2022-02-28}}</ref> Seit der Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes im Jahr 2022 steht die Leihmutterschaft nur noch inländischen heterosexuellen Paaren und inländischen Frauen offen, die keine Kinder bekommen können.<ref>{{Internetquelle |autor=Zaira Salvador, Romina&nbsp;P. |url=https://babygest.com/de/russland/ |titel=Die Leihmutterschaft in Russland: Gesetzgebung, Kosten und Anerkennung |datum=2019-10-17 |abruf=2020-03-23}}</ref>
 
=== Thailand ===
In Thailand ist es seit 2015 infolge mehrerer Skandale Ausländern verboten, einheimische Leihmütter kommerziell zu beauftragen. Die Leihmutterschaft wurde auf die altruistische Form beschränkt und ist nur heterosexuellen Paare zugänglich, die mindestens drei Jahre verheiratet sein müssen und nachweisen können, dass sie kein eigenes Kind bekommen können.<ref>{{Internetquelle |autor=Natalia Alvarez, Romina Packan |url=https://babygest.com/de/thailand/ |titel=Leihmutterschaft in Thailand: aktuelle Rechtslage |werk=babygest.com |hrsg=Eureka Fertility |datum=2019-10-17 |sprache=en |abruf=2022-05-14}}</ref> Vor dem Erlass des entsprechenden Gesetzes hatten australische Elternteile eines der beiden Zwillingskinder zurückgelassen, das ammit Downsydrom littzurückgelassen. In einem anderen Fall hatte ein Japaner mindestens zehn Kinder austragen lassen und sorgte in den Lokalmedien für Schlagzeilen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/thailand-verbietet-leihmutterschaft-fuer-auslaender-nach-fall-gammy-a-1019457.html |titel=Thailand erlaubt Leihmutterschaft nur noch für Einheimische |werk=spiegel.de |datum=2015-02-20 |sprache=de |abruf=2023-03-27}}</ref>
 
=== Ukraine ===
In der [[Ukraine]] ist die kommerzielle Leihmutterschaft in Kombination mit Ei-/Samenspende als Methode der Fruchtbarkeitsbehandlung 2002 legalisiert worden. Bereits 1991 fand in [[Charkiw]] die erste Leihmutter-Geburt der ehemaligen Sowjetrepubliken statt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Veronika Siegl |url=https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/284394/analyse-leihmutterschaft-in-der-ukraine-aufstieg-und-fall-eines-lukrativen-internationalen-marktes/ |titel=Analyse: Leihmutterschaft in der Ukraine: Aufstieg – und Fall? – eines lukrativen internationalen Marktes |datum=2019-01-23 |abruf=2022-02-22}}</ref> Jährlich werden mehr als 1.000 Kinder für ausländische Kunden ausgetragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/ukraine-internetvideo-loest-debatte-ueber-leihmutterschaft-100.html |titel=Ukraine / Internetvideo löst Debatte über Leihmutterschaft aus |abruf=2022-02-22}}</ref> Offizielle Statistiken gibt es jedoch nicht, da die Zahlen der Reproduktionskliniken nicht an das Gesundheitsministerium weitergeleitet werden müssen.<ref name=":0" />
 
Nach dem Dekret des ukrainischen Gesundheitsministeriums Nr. 787 aus dem Jahr 2013 wird Leihmutterschaft als eine „Methode zur Behandlung von Unfruchtbarkeit“ eingestuft.<ref>{{Internetquelle |autor=Ukrainisches Gesundheitsministerium |url=https://leihmutterschaft-zentrum.de/pdf/leihmuttershaft_law.pdf |titel=Auftrag des Ministeriums für Gesundheitswesen den Artikel 787 am 09.09.2013 |autor=Ukrainisches Gesundheitsministerium |werk=Feskov-Leihmutterschaftsagentur |datum=2020 |format=PDF |abruf=2020-07-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ukrainisches Gesundheitsministerium |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/z1697-13#Text |titel=Міністерство Охорони Здоров’я України Наказ 09.09.2013 № 787 |autor=Ukrainisches Gesundheitsministerium |werk=Міністерство юстиції України |datum=2013-09-09 |abruf=2020-07-14}}</ref> Nach Art. 123, Abs.&nbsp;2 des ukrainischen [[Familiengesetzbuch]]s ist die Leihmutter ''nicht'' Mutter des von ihr ausgetragenen Kindes. Als Eltern gelten die Zellspender des reproduktionstechnisch eingesetzten Embryos.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/2947-14/page2#Text |titel=Сімейний кодекс України |abruf=2022-02-22}}</ref> Damit hat die Ukraine eines der liberalsten Leihmutterschaftsgesetze der Region.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000132620047/leihmutterschaft-wie-stehen-sie-dazu |titel=Leihmutterschaft: Wie stehen Sie dazu? |datum=2022-01-19 |abruf=2022-02-22}}</ref> Der Anbieter „Feskov“ wirbt mit dem Satz: „Sie (genetische Eltern) sind vollständig vor dem Risiko geschützt, dass eine Leihmutter das Kind nehmen wird, da in der Ukraine solche Handlungen einer Leihmutter eine Straftat darstellen. Nur Sie sind die Eltern des Kindes“.<ref>{{Internetquelle |url=https://leihmutterschaft-zentrum.de/gesetz-leihmutter-ukraine.php#:~:text=Die%20Gesetzgebung%20der%20Ukraine%20betrachtet,der%20Anonymit%C3%A4tsfaktoren%20des%20Prozesses%2C%20geregelt. |titel=Gesetzgebung: Vorteil der ukrainischen Gesetzgebung im Bereich der Leihmutterschaft |abruf=2022-02-22}}</ref>
 
Die Wunscheltern kommen hauptsächlich aus Deutschland, Spanien, Frankreich und den Vereinigten Staaten. ''All-inclusive-Pakete'' für Kunden aus dem Ausland (medizinische und rechtliche Bearbeitung und Gehalt der Leihmutter) werden in der Ukraine für 30.000 bis 40.000 Euro angeboten, während gleichartige Programm in den Vereinigten Staaten bei 100.000 Euro beginnen. Ukrainische Leihmütter erhalten rund 10.000 Euro pro Schwangerschaft – das durchschnittliche Monatseinkommen der Frauen liegt bei 250 Euro.<ref name=":0" />
 
Der [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Ukraine-Krieg]] 2022 führt zu massiven Störungen im ukrainischen Leihmutterschafts-Kommerz.<ref>{{Internetquelle |autor=Sirin Kale |url=https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2022/mar/10/will-the-babies-be-left-in-a-war-zone-the-terrified-ukrainian-surrogates-and-the-parents-waiting-for-their-children |titel=‘Will the babies be left in a war zone?’ The terrified Ukrainian surrogates – and the parents waiting for their children. |datum=2022-03-10 |sprache=englischen |abruf=2022-06-06}}</ref> Dies betrifft die Sicherheit der Schwangeren, die Versorgung der Neugeborenen und die Einreise der Empfänger-Eltern aus dem Ausland, die durch das Kriegsgeschehen verzögert oder verhindert wurde. So berichtete z.&nbsp;B. die [[Tagesschau (ARD)]], dass Neugeborene in Kellern auf die Abholung durch ihre Wunscheltern warteten, notdürftig betreut von Krankenschwestern.<ref>{{Internetquelle |autor=Mareike Aden und Anastasiia Obratszova |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-leihmuetter-kinder-101.html |titel=Im Krieg geboren, im Keller gestrandet. Leihmütter-Babys in der Ukraine. |werk= |hrsg= |datum=2022-04-11 |abruf=2022-06-06}}</ref> Eine Flucht der Leihmutter ins Ausland und die dortige Entbindung bzw.beziehungsweise eine Übergabe des Kindes an die Auftraggeber-Eltern außerhalb der Ukraine birgt rechtliche Schwierigkeiten für beide beteiligten Parteien, da die Gesetzeslage des jeweiligen Landes zu beachten ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Sirin Kale |url=https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2022/mar/10/will-the-babies-be-left-in-a-war-zone-the-terrified-ukrainian-surrogates-and-the-parents-waiting-for-their-children |titel='Will the babies be left in a war zone?’ The terrified Ukrainian surrogates – and the parents waiting for their children |datum=2022-03-10 |sprache=en |abruf=2022-06-06}}</ref>
 
=== Vereinigtes Königreich ===
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] sind ''altruistische'' Leihmutterschaften seit 2008 erlaubt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.queer.de/detail.php?article_id=7955 |titel=GB: Elternschaft von Homos erleichtert |autor=Anonym |werk=queer.de |datum=2007-11-22 |sprache=de |abruf=20152023-0203-0127}}</ref> Kommerzielle Leihmutterschaften sowie Werbung dafür sind bereits seit 1985 verboten. Leihmutterschaftsvereinbarungen sind rechtlich nicht durchsetzbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.uk/government/publications/having-a-child-through-surrogacy/the-surrogacy-pathway-surrogacy-and-the-legal-process-for-intended-parents-and-surrogates-in-england-and-wales |titel=The surrogacy pathway: surrogacy and the legal process for intended parents and surrogates in England and Wales |hrsg=UK Department of Health & Social Care |datum=2021-07-23 |sprache=en |abruf=2022-04-28}}</ref>
 
=== Vereinigte Staaten ===
In den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] sind Leihmutterschaften in 18 von 50 Bundesstaaten (Stand: März 2014)<ref>[{{Internetquelle |autor=Karen Schärer |url=https://www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/zwei-vaetervater-fuerfur-eine-familie-in-der-schweiz-koenntekonnte-das-bald-einfacher-werden-127815170 Aargauerld.1827333 Zeitung:|titel=Zwei Väter für eine Familie in der Schweiz könnte das bald einfacher werden] |werk=aargauerzeitung.ch |datum=2014-03-26 |sprache=de |abruf=2023-03-27}}</ref> erlaubt. [[Kalifornien]] ist als leihmutterschaftsfreundlicher Bundesstaat bekannt:<ref>{{WebarchivInternetquelle |autor=Lorraine Ali |url=https://web.archive.org/web/20110903053938/http://www.thedailybeast.com/newsweek/2008/03/29/the-curious-lives-of-surrogates.html | waybacktitel=20110903053938 | text=Newsweek Magazine:The Curious Lives of Surrogates |hrsg=The Daily Beast |datum=2008-03-29 |sprache=en |abruf=2023-03-27}}</ref> 2012 wurde ein Gesetz erlassen, wonach gleichgeschlechtlichen Eltern mittels Leihmutterschaft gleichberechtigte Elternrechte gewährt werden.<ref>[{{Internetquelle |url=https://www.wallstreet-onlineots.deat/nachrichtpresseaussendung/OTS_20121018_OTS0113/5025478-kalifornien-erlaesst-wegweisendes-gesetz-das-gleichgeschlechtlichen-eltern-mittels-leihmutterschaft-gleichberechtigte-rechte-als-eltern-gewaehrt Wallstreet-online.de:|titel=Kalifornien erlässt wegweisendes Gesetz], das gleichgeschlechtlichen Eltern mittels Leihmutterschaft gleichberechtigte Rechte als Eltern gewährt |werk=ots.at |datum=2012-10-18 |sprache=de |abruf=2023-04-01}}</ref>
 
Die Regelung variiert von Bundesstaat zu Bundesstaat stark, wie hier ersichtlich:
Der Großteil der US-Bundesstaaten regelt die Leihmutterschaft nicht. Daher unterliegt die ''pre-birth order'' oder ''post-birth order'' der Entscheidung des Gerichts.
Meistens urteilen sie zugunsten der Wunscheltern.
Es gibt Bundesstaaten, in denen Leihmutterschaft unter Vorsicht<!-- Was heißt "unter Vorsicht"?--> möglich ist: [[Arizona]], [[Idaho]], [[Indiana]], [[Iowa]], [[Montana]], [[Nebraska]], [[Tennessee]] oder [[Wyoming]].
In diesen Staaten herrscht Unsicherheit darüber, wie ein Urteil zur Vaterschaftsanerkennung ausfallen wird.
So kann es beispielsweise sein, dass es zu wenige Fälle von Leihmutterschaft gibt, um zu wissen, ob die Gerichte zu Gunsten der Wunscheltern urteilen. Manchmal sind das Staaten, in denen das Gerichtsurteil stark durch die genetische Beziehung bedingt ist. In Indiana oder Nebraska zum Beispiel werden Verträge als unwirksam erklärt.
 
FürIn [[Michigan]], und [[New York (Bundesstaat)|New York]] und [[Washington (Bundesstaat)|Washington]] ist die Teilnahme an einer kommerziellen Leihmutterschaft sogar ein Straftatbestand und kann mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Mark P. Trolice |url=https://babygest.com/de/leihmutterschaft-in-den-usa/ |titel=Leihmutterschaft in den USA |werk=Babygest.es |hrsg=DCIP Consulting Solutions. SL |datum=2018-09-04 |sprache=de |abruf=2019-05-15 |sprache=de}}</ref>
 
=== Volksrepublik China ===
Leihmutterschaft ist in China verboten. 2017 hat Chinas Gesundheitsbehörde das Verbot auch nach dem Ende der [[Ein-Kind-Politik]] bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://german.people.com.cn/n3/2017/0209/c209053-9176031.html |titel=Leihmutterschaft bleibt in China verboten |hrsg=People's Daily Online |datum=2017-02-09 |sprache=de |abruf=2022-02-28}}</ref> Anfang 2021 erfuhr der Fall Zheng Shuang große Aufmerksamkeit: die Schauspielerin hatte in den USA zwei Leihmutterschaften in Auftrag gegeben und die daraus geborenen Kinder nicht abgeholt.<ref>{{Internetquelle |url=http://german.china.org.cn/txt/2021-01/20/content_77136092.htm |titel= Chinesische Schauspielerin verlässt Kinder ihrer Leihmütter in den USA_ChinaUSA |werk=china.org.cn |hrsg=China Internet Information Center (CIIC) |datum=2021-01-20 |sprache=de |abruf=2022-02-28}}</ref>
 
=== Weitere Länder ===
Die Leihmutterschaft ist in ''[[Belgien]]'' weder ausdrücklich erlaubt noch verboten.<ref>{{Internetquelle |autor=Anne-Sophie Bruyndonckx |url=https://www.rtbf.be/article/gpa-la-belgique-tolere-mais-n-encadre-pas-avec-quelles-consequences-10424532 |titel=GPA : la Belgique tolère mais n'encadre pas. Avec quelles conséquences ? |werk=rtbf.be |datum=2020-02-15 |sprache=fr |abruf=2022-04-28}}</ref> So ist sie auch homosexuellen Paaren zugängig. Die Praxis wird durch die Politik der Krankenhäuser geregelt. Diese prüfen streng, inwiefern die Paare, welche die Leihmutterschaft in Anspruch nehmen wollen, geeignet sind. Im Ergebnis wird fast jedes zweite Paar (unabhängig von der sexuellen Orientierung) abgelehnt wird. Darüber hinaus müssen die Paare selbst eine passende Leihmutter finden, ohne auf kommerzielle Vermittlung zurückgreifen zu können.<ref name="aerzteblatt-46130">{{Internetquelle |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46130/Belgien--Leihmutterschaft-auch-f_r-homosexuelle-Paare-m_glich.htm |titel=Belgien: Leihmutterschaft auch für homosexuelle Paare möglich |werk=aerzteblatt.de |datum=2011-06-06 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120326124950/http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46130/Belgien--Leihmutterschaft-auch-f_r-homosexuelle-Paare-m_glich.htm ''[[Deutsches|archiv-datum=2012-03-26 Ärzteblatt|aerzteblatt.de]]''abruf=2023-03-27}}</ref>
 
In ''[[Dänemark]]'' ist die kommerzielle Leihmutterschaft verboten, die altruistische jedoch erlaubt. Die nicht-kommerzielle Form unterliegt strengen Richtlinien. Eine [[Adoption]] durch die auftraggebende Mutter kann erst etwa zweieinhalb Jahre nach der Geburt erfolgen, die Vormundschaft kann allerdings bereits davor bestehen. Hat die Leihmutter jedoch einen finanziellen Ausgleich erhalten, der die entstandenen Kosten übersteigt und den [[Lebensstandard]] der austragenden Mutter verbessert, ist eine Adoption rechtlich nicht mehr möglich. Es ist nicht erlaubt, öffentlich nach einer potenziellen Leihmutter zu suchen oder Personen dabei zu helfen, eine Frau dafür zu finden. Künstliche Befruchtung können im Inland nicht erfolgen. Verträge, die die Leihmutterschaft regeln, gelten rechtlich als nicht bindend, was den Vorgang für die beteiligten Personen juristisch unsicher macht. Aufgrund der Beschränkungen entscheiden sich dänische Paare deshalb oft dafür, Leihmutterschaften in anderen LänderndurchzuführenLändern durchzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=http://commercialsurrogacy.wix.com/home/commercial-surrogacy#!__commercial-surrogacy/denmark |titel=Commercial Surrogacy, Its Legacy, We Suffer From! – Commercial Surrogacy |werk=commercialsurrogacy.wix.com |offline=2022-03-14 |abruf=2018-10-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kevin Ahrens |url=https://www.dr.dk/nyheder/indland/overblik-maa-man-bruge-rugemor-i-danmark-her-er-reglerne |titel=Overblik: Må man bruge rugemor i Danmark? Her er reglerne |werk=dr.dk |datum=2019-03-17 |sprache=da |abruf=2019-03-19}}</ref>
 
In ''[[Israel]]'' sind Leihmutterschaften für Ehepaare erlaubt. Seit 2022 ist sie homosexuellen Paaren und Alleinstehenden zugänglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Ellen Trachman |url=https://abovethelaw.com/2022/03/surrogacy-for-gay-men-is-now-legal-in-israel-but-difficult/ |titel=Surrogacy For Gay Men Is Now Legal In Israel, But Difficult |werkhrsg=Above the Law |datum=2022-03-23 |sprache=en |abruf=2022-04-28}}</ref>
 
In den ''[[Niederlande]]n'' legalisierte eine Gesetzesänderung im Jahre 1994 die altruistische Leihmutterschaft, wobei die kommerzielle Variante verboten blieb.<ref>{{WebarchivInternetquelle |url=http://www.leihmutter.de/pages/gesetzliche-regelungen/leihmutter-niederlande.php |texttitel=Die Leihmutter in den Niederlanden |waybackwerk=leihmutter.de |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150707055623/http://www.leihmutter.de/pages/gesetzliche-regelungen/leihmutter-niederlande.php |archiv-datum=2015-07-07 |abruf=2023-03-27}}</ref> Wie in Belgien sind nichtkommerzielle Leihmutterschaften zwar legal, jedoch herrschen auf diesem Gebiet äußerst strenge Vorgaben, die den Zugang bzw.beziehungsweise die Inanspruchnahme erschweren.
 
In ''[[Neuseeland]]'' sind Leihmutterschaftsgesetze durch 2004 gesetzlich geregelt worden. Die Verordnung verbietet Leihmutterschaften nicht ''an sich''. Ihr zufolge ist die nicht-kommerzielle Variante der Leihmutterschaft legal; gezielte Abkommen zu kommerziellen Leihmutterschaften sind hingegen verboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.legislation.govt.nz/act/public/2004/0092/latest/whole.html |titel=Human Assisted Reproductive Technology Act 2004: |hrsg=Parlamentarische Beratungsstelle Neuseeland |datum=2004-11-21 |sprache=en |abruf=2023-03-27}}</ref>
http://www.legislation.govt.nz/act/public/2004/0092/latest/whole.html (englisch)</ref>
 
''[[Portugal]]'' hat 2017 die Leihmutterschaft für [[Heterosexualität|heterosexuelle]] Paare zugelassen.
 
In ''[[Kuba]]'' ist seit September 2022 die Leihmutterschaft erlaubt.<ref>[{{Internetquelle |url=https://www.granma.cu/codigo-de-las-familias/2022-09-27/gano-el-si-se-ha-hecho-justicia-27-09-2022-02-09-39 Gamma.cu:|titel=Ganó el Sí, se ha hecho justicia ],|werk=granma.cu |datum=2022-09-27. September|sprache=es 2022|abruf=2023-04-01}}</ref>
 
== Literatur ==
* Susanne Benöhr-Laqueur: ''Leihmutterschaft und Kindesverkauf via Internet: Der Fall „Baby DonnaDonna“.'' In: ''Die Hebamme.'', Band 22, Heft 2/2009, S. 84–87, [[doi:10.1055/s-0029-1233334]].
* Stacy Ziegler: ''Pathways to Parenthood: The Ultimate Guide to Surrogacy.'' Brown Walker Press, 2004, ISBN 1-58112-434-1.
* Zara Griswold: ''Surrogacy Was the Way: Twenty Intended Mothers Tell Their Stories.'' Nightengale Press, 2006, ISBN 1-933449-18-7.
* Alexander Diel: ''Leihmutterschaft und Reproduktionstourismus.'' Metzner, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-943951-16-5 (Dissertation an der Universität Marburg 2013).
* Solvejg Sonja Voss: ''Leihmutterschaft in Deutschland: rechtliche Folgen und Verfassungsmäßigkeit des Verbotes.'' Kovač, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8437-2 (Dissertation an der [[Universität Nürnberg]] 2015).
* Konrad Duden, Jürgen Basedow: ''[https://www.mpipriv.de/797781/research_report_9834841 Internationale Leihmutterschaft: Das Kind im juristischen Niemandsland].''&nbsp;2015, httpsIn://www ''Jahrbuch Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht.mpipriv.de'' Heft 2/797781/research_report_98348412015.
* [[Andreas Bernard (Autor)|Andreas Bernard]]: ''Kinder machen. Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie. Samenspender, Leihmütter, Künstliche Befruchtung.'' S.&nbsp;Fischer, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-10-007112-5.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4167241-0}}
* {{IEP|http://www.iep.utm.edu/surr-par/|Surrogate Parenting|Rosemarie Tong}}
* [https://www.spiegel.de/international/world/0,1518,580209,00.html Sandra Schulz: ''In India, Surrogacy Has Become a Global Business.'']
* {{Internetquelle
* {{Internetquelle |url=https://www.mpicc.de/meddb/ |titel=Max-Planck-Datenbank zu den rechtlichen Regelungen zur Fortpflanzungsmedizin in europäischen Ländern |hrsg=Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht |abruf=2013-01-17}}
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* {{Internetquelle |url=https://www.mpicc.de/meddb/ |titel=Max-Planck-Datenbank zu den rechtlichen Regelungen zur Fortpflanzungsmedizin in europäischen Ländern |hrsg=Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht |abruf=2013-01-17}}
|hrsg=Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht
|abruf=2013-01-17}}
* Melanie Croyé, Zacharias Zacharakis: [https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-05/leihmuetter-griechenland-babys-kinderlose-paare-deutschland ''Das ist nicht ihr Baby.''] In: Die Zeit Online, 24. Mai 2019.
<!--* {{http://www.nomaternitytraffic.eu/wordpress/?page_id=4135&lang=de}}-->
 
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
 
{{Rechtshinweis}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4167241-0|LCCN=sh85130850|NDL=00935615}}
 
[[Kategorie:Reproduktionsmedizin]]