„Walter Naumann (Literaturwissenschaftler)“ – Versionsunterschied

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'''Walter Naumann''' (* [[3. November]] [[1910]] in [[Ústí nad Labem|Aussig]], [[Böhmen]]; † [[1. April]] [[1997]] in [[Darmstadt]]) war ein deutsch-[[Vereinigte Staaten|amerikanischer]] [[Romanist]], Germanist und [[Komparatist]] (Vergleichender Literaturwissenschaftler). Er war zuletztab 1962 Lehrstuhlinhaber in Darmstadt.
 
== Leben ==
Walter Naumann, Sohn von Luise Naumann, geborene Nowitzky, und des Ingenieurs Martin Naumann sowie Neffe von [[Friedrich Naumann]], besuchte Gymnasien in [[Breslau]] und [[Jelenia Góra|Hirschberg]] in [[Schlesien]] und machte 1929 Abitur. Er studierte Romanistik (Romanische Philologie), Germanistik und Anglistik in Marburg, München, Dijon und Bonn und wurde 1935 bei [[Ernst Robert Curtius]] promoviert. Von 1935 bis 1937 war er Deutscher Lektor an der Universität Toulouse, 1937 bis 1938 in Paris. Dann floh er vor dem [[Nationalsozialismus]] in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] und fand mit Hilfe des [[American Friends Service Committee]] eine feste Anstellung als Dozent.
 
Die Stationen seiner Hochschullaufbahn waren das ''McPherson College'' in [[McPherson (Kansas)]] (1939–1943), die [[University of Michigan]] in [[Ann Arbor]] (1943–1945), die Erlangung der amerikanischen Staatsangehörigkeit (1945), sasdas [[Oberlin College]] in [[Ohio]] (1945–1947, ''Instructor'' für Französisch), die [[University of Wisconsin-Madison]] (1947–1955 Assistenzprofessor, für Neuere deutsche Literaturgeschichte), die [[Ohio University]] (1955), die [[Ohio State University]] (1955–19621957–1962 Professor), die Habilitation in Germanistik an der Universität Marburg (1956), die [[Technische Universität Darmstadt]] mit dem Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft (1962–1979). 1951 und 1962 war er ''Guggenheim Fellow''.
 
Naumann, derwar evangelisch, mit der Jüdin Hanna Jacobsohn († 1997), Tochter von [[Hermann Jacobsohn]] und Schwester von [[Helmuth Jacobsohn]], verlobt war, holte sie 1941 in die USA und heiratete sie dort im selben Jahr. Aus der später geschiedenen Ehe gingen die Kinder Ruth, Andreas und Naomi Naumann hervor. Im Jahr 1975 heiratete er die Germanistin Elfriede Neubuhr (1938–2015). Aus dieser Verbindung gingen die Kinder Anne und Matthias Naumann hervor.
 
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
* ''Der Sprachgebrauch [[Stéphane Mallarmé|Mallarmé’s]].''Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970. Zugleich Philosophische Dissertation Marburg 1936. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970.
* (als Hrsg.): ''First readings in German masterpieces''. Selected and edited with introductory comments, footnoes, questions and vocabulary.'' Ginn, Boston 1951.
* ''[[Grillparzer]]. Das dichterische Werk.''. Europa-Verlag, Zürich und /Wien 1956.; Kohlhammer, Stuttgart.
* ''Traum und Tradition in der deutschen Lyrik.''. Kohlhammer, Stuttgart 1966.
* ''Hofmannsthal,. derDer jüngste deutsche Klassiker.''. Darmstadt 1967.
* ''Die Dramen Shakespeares.''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978.
* (als Übersetzer): [[Maurice Scève]]: ''Gedichte.''. Darmstadt 1981.
* (als Übersetzer): ''Altprovenzalische Gedichte.''. Darmstadt 1989.
* ''Betrachtungen.''. Darmstadt 1990.
* (als Übersetzer): [[Dante Alighieri]]: ''Die göttliche Komödie.''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997,; weitere Auflagen 2003, und 2014.
 
== Literatur ==
* Hans Gerd Rötzer, Herbert Walz (Hrsg.): ''Europäische Lehrdichtung. Festschrift für Walter Naumann zum 70. Geburtstag.''. Hrsg. Hans Gerd Rötzer und Herbert Walz. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981.
* Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 994.
* ''Deutsche und österreichische Romanisten als Verfolgte des Nationalsozialismus''. Hrsg. [[Hans Helmut Christmann]] und [[Frank-Rutger Hausmann]]. Stauffenburg Verlag, Tübingen 1989, S. 310.
* [[Hans Helmut Christmann]], [[Frank-Rutger Hausmann]] (Hrsg.): ''Deutsche und österreichische Romanisten als Verfolgte des Nationalsozialismus.'' Stauffenburg Verlag, Tübingen 1989, S. 310.
 
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118586629}}
* [https://www.darmstadt-stadtlexikon.de/seiten/n/naumann-walter.html Eintrag] im Stadtlexikon Darmstadt
* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=118586629|titel=Naumann, Walter|datum=2024-07-15}}
 
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