„University of Virginia“ – Versionsunterschied
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Ab 1868 vergab die Universität auch [[Bachelor]]-Abschlüsse, doch erst 1899 wurde der Bachelor das primär angebotene Studienziel.<ref name="Britannica" />
[[Datei:University of Virginia Rotunda fire
Am 27. Oktober 1895 kam es zu einem Brand im zentralen Gebäude und Wahrzeichen der Universität, der Rotunda. Das Feuer war im Anbau des Baus entstanden. Der Mathematikprofessor William H. „Reddy“ Echols, nach dem 1960 ein [[#Echols|prestigeträchtiges Förderungsprogramm für begabte Studenten]] (''honor student program'') benannt wurde, versuchte, den Brand mit einer Explosion von ca. 45 kg [[Dynamit]] einzudämmen, das er vom Dach der Rotunda auf die in Flammen stehende Verbindung zwischen Rotunda und Anbau warf.<!-- Pendleton Hogan (1987). The Lawn. S. 61 --> Stattdessen löste er damit den Einsturz der Gebäudekuppel der Rotunda aus. Nur 17.194 Bücher des über 56.000 Titel umfassenden Bestandes konnten gerettet werden.<ref name="Cocola">{{Webarchiv|url=http://faculty.virginia.edu/villagespaces/essay/ |wayback=20070908171113 |text=Jim Cocola (Stand: 6. Dezember 2004). ''The Ideological Spaces of the Academical Village: A Reading of the Central Grounds at the University of Virginia.'' |archiv-bot=2023-02-02 15:54:06 InternetArchiveBot }} (englisch) abgerufen am 8. März 2007</ref> Mithilfe von Dynamit und Wasser gelang es immerhin, ein Übergreifen des Feuers auf die nächstliegenden Pavillons zu verhindern.<ref name="Wills-107">Wills, Garry (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. (S. 107)</ref> Die Rotunda wurde unter Leitung des New Yorker Architekten [[Stanford White]] in veränderter Form wiederaufgebaut.<ref name="UVa History/Reconstructed">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/uvatours/shorthistory/reconstructed.html |text=Short History of U.Va.: ''A Reconstructed University'', auf der Internetseite der University of Virginia |wayback=20070104124603}} (englisch) abgerufen am 7. März 2007</ref>
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Die Zahlen erholten sich nach Kriegsende rasch wieder, vor allem aufgrund der [[GI Bill]]s, der allen Kriegsveteranen ein Hochschulstudium erlaubte. Die 50er Jahre brachten eine Verdopplung der Studentenzahlen und eine Verdreifachung der Professoren- und Dozentenzahlen (im Vergleich zu Vorkriegszahlen) sowie die Gründung mehrerer neuer Fachbereiche und die Auslagerung und Erweiterung bestehender Fächer in autonome Institute (''schools'': 1951 ''School of Architecture'', 1954 ''Graduate Business School'' (ab 1974: ''[[Darden Graduate School of Business Administration]]''), 1956 ''School of Nursing'').<ref name="UVa History/Wars" />
1954 beteiligte sich die University of Virginia mit zunächst 5.000 [[US-Dollar]] an den Kosten für den Aufbau des ''Clinch Valley College of the University of Virginia'' (ab 1999: [[University of Virginia’s College at Wise]]) in [[Wise (Virginia)|Wise]] (Nähe [[Norton (Virginia)|Norton]]) im [[Wise County (Virginia)|Wise County]] im Südwesten von Virginia. Das College bot anfangs nur zweijährige Studiengänge an, 1970 vergab es die ersten Bachelor-Abschlüsse nach der in den Vereinigten Staaten üblichen Studiendauer von vier Jahren. Heute ist das ''University of Virginia’s College at Wise'' das einzige Zweig-College der University of Virginia und genießt einen für ein staatliches [[Sieben Freie Künste#Liberal Arts in den USA|Liberal-Arts-College]] sehr guten Ruf, kann aber – wie die anderen staatlichen Liberal-Arts-Colleges der Vereinigten Staaten – den Vergleich mit den besten privaten nicht aufnehmen.<ref>In den umstrittenen [[Hochschulranking|Rankings]] von [[U.S. News & World Report]] wurde es nach eigenen Angaben als eines der zehn besten staatlichen Liberal-Arts-Colleges aufgeführt, allerdings listet das Ranking kein einziges der staatlichen unter die besten 50 Liberal-Arts-Colleges, und das University of Virginia’s College at Wise wurde zum Beispiel 2007 nicht unter die 100 besten Liberal-Arts-Colleges gezählt. – [http://www.uvawise.edu/uva-wise/facts/ ''Facts'', auf der Internetseite des ''University of Virginia’s College at Wise''] und [http://www.usnews.com/usnews/edu/college/rankings/brief/t1libartco_brief.php ''Liberal Arts Colleges: Top Schools'', auf der Internetseite von ''U.S. News & World Report''] (beide engl.; abgerufen am 20. März 2007)</ref>
==== 1970–2000: Studentenproteste 1970 und Pflege des architektonischen Erbes ====
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==== Seit 2000: Erweiterungen ====
Im Oktober 2001 kündigte das ''Board of Visitors'' an, einen Teil des Universitätsgeländes im Süden der altehrwürdigen, von Jefferson entworfenen Universitätsgebäude von dem renommierten modernen Architekturbüro [[Polshek Partnership]] neugestalten und erweitern zu lassen. Anlass des sogenannten ''South Lawn Project'' waren der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes ''New Cabell Hall'', das die meisten Veranstaltungsräumen der Universität beherbergt, und ein gestiegener Raumbedarf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.readthehook.com/stories/2002/02/14/theNewNewCabellPolshekPart.html |text=James D. Graham (14. Februar 2002). The new New Cabell: Polshek Partnership to tackle south Lawn project (''sic''). ''The HooK'' |wayback=20060605025401}} (englisch) abgerufen am 28. November 2008</ref> Im Frühjahr 2005 wurde die Zusammenarbeit mit Polshek Partnership beendet, da der Neubau teuer und für manchen Geschmack zu modern zu werden drohte. Stattdessen werden ''New Cabell Hall'' renoviert und ein zusätzlicher Neubau in konservativem rotem Backsteinstil mit weißen Bauelementen errichtet, ähnlich den alten Gebäuden der Universität (Stand 2008). Das Projekt löste kontroverse Diskussionen aus: Den einen war der ursprüngliche Entwurf zu modern für die ''Lawn''-nahe Lage, den anderen – unter anderem den Architekturprofessoren der Universität – gilt der nun durchgeführte konservative Entwurf als unkreatives Nachäffen von Jeffersons Architekturstil.<ref>alle engl.; abgerufen am 29. November 2008:<br />
Diskussion: [http://www.readthehook.com/stories/2006/04/20/onarchsouthlawn.aspx Dave McNair (20. April 2006). On architecture - Am not! Are so!: Architects scrap over South Lawn project. ''The Hook, Ausgabe 0516'']<br />
Diskussion: [http://www.readthehook.com/stories/2005/06/09/newsSouthLawnSetbackModern.html Courteney Stuart (11. Juni 2005). News - South Lawn setback: Modernist architects off the job. ''The Hook, Ausgabe 0423'']<br />
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Zunächst unbemerkt für die Öffentlichkeit entstanden beim ''Institute for Shipboard Education'' (Sitz nunmehr im [[Albemarle County]]) jedoch Schwierigkeiten, den 83,5-Millionen-$-Kredit zur Abzahlung der ''Explorer'' zu bedienen. Zu einem Zeitpunkt, als von dem Kredit noch 66,1 Millionen $ abzutragen waren, rettete sich das ISE am 2. Mai 2014 in einen Vertrag mit einer deutschen Bank, um sich vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen; Auflage war u. a. der Verkauf der ''Explorer'' über einen internationalen Schiffshändler bis zum 30. April 2015; außerdem musste das ISE vor Antritt jeder Fahrt nachweisen, dass es über die dazu nötigen finanziellen Mittel verfügte, andernfalls seien die Fahrt zu streichen und alle Studiengebühren an die Studenten zurückzuerstatten; die akademische Leitung (''sponsor'') durfte sich gemäß Vertrag zurückziehen. Diese Hintergründe wurden im Juli 2015 bekannt, nachdem die University of Virginia – zur zunächst allgemeinen Überraschung – einen Monat zuvor mitgeteilt hatte, sich zum 31. Mai 2016 in der Tat als akademische Leitung des Programms zurückzuziehen. Das ISE verfolgte zunächst den Plan, die ''Explorer'' zu verkaufen und zurückzu[[charter]]n. Letztlich wechselte das ''Semester at Sea'' jedoch zu einem anderen Schiff, nämlich zur ''[[Deutschland (Schiff, 1998)|Deutschland]]'' (dem ehemaligen „[[Das Traumschiff#Schiffe|Traumschiff]]“), die gerade von der insolventen Eigentümergesellschaft verkauft worden war.<ref>[https://www.americaninno.com/dc/semester-at-sea-may-sink-after-split-from-uva/ Molly Greenberg (15. Juli 2014). Semester at Sea May Sink After Split From UVa.] ''American Inno''</ref> Seither (Stand Juli 2020) nutzt ''Semester at Sea'' das Schiff, das im Sommer wieder als Kreuzfahrtschiff unter dem Traditionsnamen ''Deutschland'' fährt, für das Herbst- und Frühjahrssemester unter dem Namen ''World Odyssey'', d. h. mit offiziellem Namenswechsel von September bis April; nach den ersten zwei Jahren wurde ein entsprechender 10-Jahres-Vertrag bis 2027 abgeschlossen,<ref>[https://www.semesteratsea.org/2018/01/29/semester-at-sea-secures-ten-year-lease-on-mv-world-odyssey/ Vice President of Public Affairs [des Institute for Shipboard Education] (29. Januar 2018). Semester at Sea secures ten-year lease on MV World Odyssey.] auf ''semesteratsea.org''</ref> die früher üblichen Sommerreisen wurden indes seit 2014 nicht mehr durchgeführt.<ref>[https://www.semesteratsea.org/past-voyages/ (keine Autoren- oder Datumsangabe). Past Voyages] auf ''semesteratsea.org''</ref> Seit Sommer 2016 übernahm die [[Colorado State University]] von der University of Virginia die akademische Leitung des Programms.<ref name="study abroad"/> Im August 2017, anlässlich der rechtsextremen Demonstrationen auf dem ''Lawn'' und in der Innenstadt von Charlottesville (siehe [[#Ethnische Minderheiten und Frauen|Ethnische Minderheiten und Frauen]]), bekundete das ISE, das mittlerweile nach [[Fort Collins]] in Colorado umgezogen war, sich der University of Virginia jedoch weiterhin nahezufühlen: Ein Teil des Erbes von ''Semester at Sea'' wurzele in Charlottesville auf dem Campus der Universität von Virginia.<ref>[https://www.semesteratsea.org/2017/08/16/support-university-virginia-charlottesville/ Institute for Shipboard Education (16. August 2017). In support of the University of Virginia and Charlottesville.] auf ''semesteratsea.org''</ref>
2007 wurde die ''Frank Batten School of Leadership and Public Policy'' eingerichtet, deren erste Studenten im Jahr 2009 ihren Abschluss erhielten.<ref>{{Webarchiv |url=http://batten.virginia.edu/AboutBatten.html |text=''keine Autoren- und Datumsangabe''. About the School. The Mission and History of the Batten School. |wayback=20110326211536}} auf ''batten.virginia.edu'' (englisch) abgerufen am 12. Februar 2011</ref> Die ''Batten School'' trägt ihren Namen nach dem ehemaligen Virginia-Studenten und langjährigen Mäzen Frank Batten, der den neuen Fachbereich mit einer Spende über 100 Millionen US-Dollar förderte.<ref name="Factbook-08-10">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/factbook/uvaFactbook2008.pdf |text=''University of Virginia. State of the University. 2008'' („Factbook“), S. 10 |wayback=20120201092059}} ([[PDF]], engl.; abgerufen am 28. November 2008; 1,5 MB)</ref>
=== {{Anker|Minderheiten}} Ethnische Minderheiten und Frauen ===
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==== Seit 2000: Diversität trotz wiederholter Zwischenfälle ====
Inzwischen bietet die University of Virginia schwarzen Studenten laut dem ''Journal of Blacks in Higher Education'' gute Studienbedingungen: In einer 2005 veröffentlichten Untersuchung hatte die Universität mit 14 % die niedrigste Studienabbruchsquote von schwarzen Studenten unter allen [[Public Ivy|Public-Ivy]]-Universitäten, die bereits allgemein deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 60 % lagen. Diese Quote unterschied sich nur relativ wenig von den entsprechenden Zahlen für weiße Studenten (9 %), womit die University of Virginia gemeinsam mit zwei anderen Universitäten unter den ''Public Ivys'' ebenfalls führend war. Der Anteil schwarzer Studenten an der Gesamtstudentenzahl lag mit 8,5 % an zweithöchster Stelle der ''Public Ivy''s (zahlengleich mit einer anderen Universität).<ref name="jbhe">[http://www.jbhe.com/news_views/49_blackenrollment_publicivies.html Comparing Black Enrollments at the Public Ivies. ''The Journal of Blacks in Higher Education'', Herbst 2005] (englisch) abgerufen am 7. März 2007</ref>
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== Campus ==
Der University of Virginia gehören ca. 13,5 km² (3340 [[Acre (Einheit)|Acres]]) Land mit über 500 Gebäuden.<ref name="factbook-23">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/factbook/uvaFactbook2007.pdf |text=''University of Virginia. State of the University 2007'' („Factbook“), S. 14 |wayback=20120201092128}} ([[PDF]], engl.; abgerufen am 17. März 2007; 1,0 MB)</ref> Der Großteil davon liegt in Charlottesville und bildet den [[Campus (Universität)|Campus]] der Universität, der dort üblicherweise ''grounds'' oder ''The Grounds'' genannt wird. Er besteht aus zwei zusammenhängenden Teilen. Im dichter bebauten, südlichen Teil ''(South Grounds)'' liegt das Herz der Universität, das sogenannte ''akademische Dorf'' mit den ältesten Gebäuden des Campus. Im Laufe der Jahre ist die Universität weit darüber hinausgewachsen: In den 1970er Jahren wurde zusätzlich ca. zwei Kilometer weiter nördlich ein zweiter Schwerpunkt des Campus ''(North Grounds)'' ausgebaut.
=== {{Anker|Akademisches Dorf}} Das akademische Dorf ===
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Die zentralen Gebäude des Campus wurden in dem nach Thomas Jefferson benannten ''Jeffersonian style'' (engl.: Jefferson-Stil) errichtet, einer Ausformung des [[Palladianismus]], der seinerseits dem [[Klassizismus]] zugerechnet wird. Auf Jefferson selbst geht auch die Bezeichnung für diese ältesten Teile der Universität als ''akademisches Dorf'' (''academical village'') zurück.<ref>Während seiner US-Präsidentschaft schrieb Jefferson 1805, dass eine Universität nicht nur ein Gebäude, sondern ein Dorf mit Wohnräumen für Professoren und Studenten sein solle; spätestens 1810 benutzte Jefferson erstmals den Ausdruck ''academical village''. – Hogan, Pendleton (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 2)</ref> Zusammen mit seinem ebenfalls von ihm entworfenen Landsitz [[Monticello (Virginia)|Monticello]] nahe Charlottesville wurde das ''akademische Dorf'' 1987 von der [[UNESCO]] zum [[Weltkulturerbe]] erklärt. Die Gebäude zeichnen sich farblich durch die Verbindung von rotem Backstein und weißen Elementen (zum Beispiel Giebel, Säulen, Tür- und Fensterrahmen) aus, allerdings ergänzten Jeffersons ursprüngliche Entwürfe die Farbgebung um Kupfer und Sandsteintöne.<ref name="Cocola-34">{{Webarchiv|url=http://faculty.virginia.edu/villagespaces/essay/ |wayback=20070908171113 |text=Jim Cocola (Stand: 6. Dezember 2004): ''The Ideological Spaces of the Academical Village: A Reading of the Central Grounds at the University of Virginia.'' (Fußnote 34) |archiv-bot=2023-02-02 15:54:06 InternetArchiveBot }} (englisch) abgerufen am 8. März 2007</ref>
In Teilen der Literatur und ganz überwiegend in der Populärkultur wird das akademische Dorf der University of Virginia als alleiniges architektonisches Meisterwerk von Jefferson dargestellt. Diese Sicht ist jedoch zu undifferenziert, insbesondere mit Hinblick auf den damals in den Vereinigten Staaten führenden und zudem mit Entwürfen für Universitäten vertrauten Architekten [[Benjamin Latrobe]]. Die Bedeutung, die seine Mitwirkung für die Architektur des akademischen Dorfes gespielt hat, lässt sich heute nur noch teilweise beurteilen. Erhalten sind in diesem Zusammenhang allerdings mehrere Briefe zwischen Jefferson und Latrobe, einige Notizen auf Jeffersons Entwürfen und einzelne Zeichnungen von Gebäuden des akademischen Dorfes, die nach heutiger Sicht möglicherweise Latrobe zuzuschreiben sind. Sie deuten darauf hin, dass auf Latrobe nicht nur die Idee des zentralen Rundbaus (''Rotunda''), sondern auch Entwürfe für weitere Bauten (''Pavillons'') zurückgehen. Einem weiteren Gebäude liegt ein Entwurf [[William Thornton (Architekt)|William Thorntons]] zugrunde. Unbestritten bleibt Jeffersons architektonische Gesamtleistung, namentlich bei der Gesamtanlage, aber auch bei der weiteren Arbeit und Feinausführung der möglicherweise von anderen Architekten angeregten Entwürfe sowie bei der Innenarchitektur der Rotunda.<ref name="Wills-91-107-Bruce">Wills, Garry (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. (S. 91–107); ähnlich auch bereits [http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=BruHist.sgm&images=images/modeng&data=/texts/english/modeng/parsed&tag=public&part=22&division=div2 Bruce, Philip Alexander (1920). ''History of the University of Virginia, 1819–1919.'' Band 1, S. 187]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=BruHist.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=22&division=div2 }} (engl.; elektronische Kopie vom Elektronischen Textzentrum der University of Virginia Library, abgerufen am 25. März 2007)</ref>
==== {{Anker|Überblick}} Überblick über die Gesamtanlage ====
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==== {{Anker|Rotunda}} Die Rotunda ====
Am Kopfende des ''Lawn'' steht zentral die Rotunda (engl. für [[Rotunde]]), die als eines der herausragendsten architektonischen Werke der Vereinigten Staaten gilt<ref name="Lawn-0-nr-1">Pendleton Hogan (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 0 [sic]); beispielsweise erreichte die University of Virginia – allerdings als Gesamtanlage – den ersten Platz, als das [[American Institute of Architects]] im Jahr 1976, zum zweihundertjährigen Jubiläum der US-amerikanischen Unabhängigkeit, Architekten und professionelle Architekturkritiker nach der „stolzesten Leistung in der US-amerikanischen Architektur der letzten 200 Jahre“ (''the proudest achievement in American architecture in the past 200 years'') befragte. (Pendleton Hogan, 1987. ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. S. 0 [sic]; siehe auch [http://virginia.edu/registrar/records/03-04ugradrec/chapter1/chapter1.htm Undergraduate Record (2003–2004). ''University of Virginia: An Introduction'', auf der Internetseite der University of Virginia] – engl., abgerufen am 25. März 2007)</ref> und das Wahrzeichen der Universität ist.
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===== Geplante Nutzung und Entwurf der Rotunda =====
Jeffersons ursprünglicher Entwurf für das akademische Dorf (sog. ''[[#19. Jahrhundert|Albemarle Academy]] design'') sah kein besonders gestaltetes Gebäude für den Scheitelpunkt der Umbauung des – damals noch quadratisch geplanten – ''Lawn'' vor.<ref>[http://www3.iath.virginia.edu/wilson/uva/rotunda/descript.html ''Rotunda – Description'', auf den Seiten des Jefferson Architecture Electronic Archive Center] (englisch) abgerufen am 24. März 2007</ref> Die beiden Architekten Latrobe und Thornton, die er um Vorschläge für die Universitätskonzeption bat,<ref name="Briefe">{{Webarchiv |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=18&division=div1 |text=Brief Thomas Jeffersons an William Thornton (Monticello, 9. Mai 1817) |wayback=20140730180116}} und [http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images/modeng&data=/texts/english/modeng/parsed&tag=public&part=20&division=div1 Brief Thomas Jeffersons an Benjamin Henry Latrobe (Monticello, 12. Juni 1817)]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=20&division=div1 }}, elektronische Kopien als Teil von: Jefferson, Thomas, and others: ''68 Letters to and from Jefferson, 1805–1817''. Elektronisches Textzentrum der Bibliothek der University of Virginia (englisch) abgerufen am 25. März 2007</ref> empfahlen jedoch unabhängig voneinander ein zentrales Gebäude im Scheitelpunkt des hufeisenförmig umbauten ''Lawn''. Thornton sah einfach einen um ein Stockwerk erhöhten Pavillon vor. Latrobe hingegen schlug in seinem Antwortbrief vom 24. Juli 1817, mit einer beigefügten Zeichnung, für das zentrale Gebäude einen Rundbau mit Giebel und sechs vorgestellten Säulen vor; er empfahl drei Stockwerke, dessen oberstes ein runder Kuppelsaal einnehmen sollte.<ref>''Center building which ought to exhibit in Mass & details as perfect a specimen of good Architectural taste as can be devised. I should propose ''below'', a couple or 4 rooms for Janitors or Tutors, above, a room, for Chemical or other lectures, above a circular lecture room under the dome'' – [http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images/modeng&data=/texts/english/modeng/parsed&tag=public&part=33&division=div1 Brief von Benjamin Latrobe an Thomas Jefferson vom 24. Juli 1817]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=33&division=div1 }} (elektronische Kopie als Teil von: Jefferson, Thomas, and others: ''68 Letters to and from Jefferson, 1805–1817''. Elektronisches Textzentrum der Bibliothek der University of Virginia – engl.; abgerufen am 25. März 2007)</ref> Jefferson nahm die Anregung auf und erhielt auch später noch Ratschläge und vermutlich sogar ganze Skizzen von Latrobe für die Rotunda, so dass er sie in seinen Unterlagen einmal sogar ''Latrobe’s Rotunda'' nannte.<ref>Der Hinweis (''Latrobe’s'') wurde später auf der entsprechenden Skizze mit anderer Tinte gestrichen, was auch für andere namentliche Nennungen von Latrobe in Jeffersons Notizen und Skizzen gilt. Da andere Tinte benutzt wurde, konnte die ursprüngliche Schrift allerdings trotzdem entziffert werden, außerdem ist dadurch unklar, ob die Streichungen von Jefferson selbst vorgenommen wurden. Allerdings könnte auch der fehlende Skizzenbogen mit Latrobes Entwürfen für die Pavillons (siehe [[#Pavillons|Pavillons der Universität]]) darauf hindeuten, dass Jefferson, der sonst alle Unterlagen peinlich genau aufhob, die Rolle anderer Architekten für „seine“ Universität verschleiern wollte. Zu dieser Ansicht gelangen zumindest Gary Wills (2002. ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. S. 93–94) und der von ihm zitierte Joseph Lasala (1992. ''Jefferson’s Designs for the University of Virginia.'' [[Master#Der Master in den Vereinigten Staaten und in Kanada|M. A.]] Thesis, University of Virginia, S. 17–04 [sic]).</ref>
[[Datei:University of Virginia Rotunda.jpg|mini|Die Rotunda heute, Blick vom ''Lawn'']]
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[[Datei:Rotunda (University of Virginia) - dome.JPG|mini|Kuppelraum der Rotunda]]
Als Vorbild für den Rundbau benutzte Jefferson das römische Pantheon. Er hatte den antiken Bau nie gesehen und stützte seine Kenntnisse vor allem auf [[Andrea Palladio|Palladios]] Zeichnungen aus dessen Werk ''Quattro libri dell’architettura'' (dt.: ''Vier Bücher der Architektur''; Kapitel 20: ''Del Pantheon hoggi detto la Ritonda'')<ref name="Palladio">{{Webarchiv |url=http://www.cesr.univ-tours.fr/architectura/Traite/Images/LES1338Index.asp |text=Andrea Palladio (1570). ''I quattro libri dell’Architettura.'' Elektronische Kopie auf der Internetseite ''Architectura. Architecture, textes et images XVIe – XVIIe siècles'' der Universität von Tours |wayback=20070606220159}} (ital.; abgerufen am 21. März 2007)</ref> in der Übersetzung von [[Giacomo Leoni]]; darin wird das Pantheon gemäß seinem Kirchennamen ''Santa Maria della Rotonda'' (ab 607 n. Chr.) auf
Wie beim Pantheon bildete die Grundlage für Jeffersons Rotunda nach dessen eigenen Worten „eine Kugel in einem Zylinder“ (''a sphere within a cylinder'').<ref name="Writings-315">Brief Thomas Jeffersons vom 24. November 1821 an einen unbekannten Empfänger – Thomas Jefferson (1904). ''The Writings of Thomas Jefferson.'' The Thomas Jefferson Memorial Association. [http://books.google.com/books?vid=0UugglFJcL-Xyf-_TLU1VSw&id=QqiX_oFpR_gC&pg=PA4-IA1&lpg=PA4-IA1&dq=Jefferson+Writings#PRA2-PA315,M1 Elektronische Kopie auf Google Books] (englisch) abgerufen am 26. März 2007</ref> An den Zylinder ist ein Säulenvorhof (Portikus) mit korinthischen Säulen angefügt, deren [[Kapitell]]e (obere Säulenabschlüsse) aus [[Carrara]]-Marmor Jefferson fertig behauen aus Italien bestellte, nachdem sich heimischer Schiefer als unbrauchbar herausgestellt hatte.<ref name="Cocola-Fn56">{{Webarchiv|url=http://faculty.virginia.edu/villagespaces/essay/ |wayback=20070908171113 |text=Jim Cocola (Stand: 6. Dezember 2004): ''The Ideological Spaces of the Academical Village: A Reading of the Central Grounds at the University of Virginia.'' (Fußnote 56) |archiv-bot=2023-02-02 15:54:06 InternetArchiveBot }} (englisch) abgerufen am 8. März 2007</ref> Das Dach der Rotunda beschreibt einen 120°-Kreisbogen, wobei der untere Teil des Daches – wie auch beim Pantheon – außen in sechs Stufen ansteigt, an die sich die Wölbung anschließt. Anders als der antike Tempel hat Jeffersons Bau allerdings einen Keller, der im breiten Podest des Gebäudes untergebracht ist; die gedachte „Kugel in einem Zylinder“ reicht bei der Rotunda dadurch unter die Erdoberfläche (siehe Jeffersons Entwurf 1817), was – gemeinsam mit dem Verzicht auf den Doppelgiebel des römischen Baus – optisch zu anderen Proportionen als beim Pantheon führt.<ref name="O’Neal-3">O’Neal, William B. (1960). ''Jefferson’s Buildings at the University of Virginia. The Rotunda.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 3)</ref> Dennoch wirkt Jeffersons Entwurf von außen schlanker als das Pantheon:<ref>Vaughan, Joseph Lee, & Gianniny, Omer Allan, Jr. (1981). ''Thomas Jefferson’s Rotunda Restored, 1973–1976.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 17)</ref> Im Gegensatz zur Rotunda reicht die dem römischen Tempel einbeschriebene, gedachte Kugel nicht bis zu den Außenmauern des Baus.
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: ''Bilder aller Pavillons:'' siehe [[#Lawn-Überblick|Überblick über die Gebäude am ''Lawn'']]
===== Geplante Nutzung und Entwürfe der Pavillons =====
Die zehn Pavillons des akademischen Dorfes plante Jefferson einerseits als Wohnhäuser der Professoren, andererseits als [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]]<nowiki />ähnliche Unterrichtsgebäude mit Seminarräumen der jeweiligen Professoren: Jeder Professor lehrte allein ein weites Themenspektrum, beispielsweise umfasste die Professur für ''physico-mathematics'' nach Jeffersons Vorstellungen [[Mechanik]], [[Statik (Physik)|Statik]], [[Dynamik (Physik)|Dynamik]], [[Pneumatik]], [[Akustik]], [[Optik]], [[Astronomie]] und [[Geographie]].<ref name="Lawn-39">Pendleton Hogan (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 39)</ref> Die Unabhängigkeit der Professoren wurde auch dadurch unterstrichen, dass jeder Student – wie damals üblich – sich nicht in einem Fachbereich, sondern direkt bei einem oder mehreren Professoren einschrieb, denen er auch persönlich einen Teil der Studiengebühren zu zahlen hatte.<ref name="Lawn-42-43">Pendleton Hogan (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 42–43)<!-- auch Garry Wills, S. 63 --></ref> Aufgrund ihrer Bestimmung sollten die Pavillons damit neben der Bedeutung der Professoren auch die Wissenschaften repräsentieren, die in ihnen gelehrt wurden. Das erklärt – neben rein ästhetischen Gründen – mit die Bedeutung, die nach Jeffersons Entwürfen den Gebäuden auf dem ''Lawn'' zukommt.
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[[Datei:University of Virginia Rotunda Neilson.jpg|mini|Rotunda mit Pavillons IX und X – Skizze evtl. von [[Benjamin Latrobe|Latrobe]], was ebenfalls für dessen starke Beteiligung spräche]]
Als Jefferson 1817 für die Universitätsanlage den Rat der Architekten Thornton and Latrobe einholte, schickte ihm Thornton Skizzen für zwei Pavillonfassaden, deren eine Jefferson für Pavillon VII benutzte und anpasste. Latrobe sandte Skizzen für wenigstens fünf Fassaden, wahrscheinlich sogar mindestens „sieben oder acht“, wie er in einem Brief ankündigte, eventuell gar einen kompletten Satz von zehn Entwürfen.<ref name="Latrobe-93">''a plan of the principal range of building (…) and seven or eight Elevations of pavilions, with a general elevation of the long ranges of Pavilions and portico.'' – [http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images/modeng&data=/texts/english/modeng/parsed&tag=public&part=37&division=div1 Brief von Benjamin Latrobe an Jefferson vom 12. August 1817]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=Jef1Gri.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=37&division=div1 }} (elektronische Kopie als Teil von: Jefferson, Thomas, and others: ''68 Letters to and from Jefferson, 1805–1817''. Elektronisches Textzentrum der Bibliothek der University of Virginia – engl.; abgerufen am 25. März 2007). Der Jefferson schließlich geschickte, heute nicht mehr erhaltene Skizzenbogen hatte mindestens fünf Skizzen in einer oberen Zeile, während unbekannt ist, was in der zweiten Zeile (oder möglicherweise weiteren Zeilen) abgebildet war; andere Möglichkeiten wären zum Beispiel weitere Skizzen für die Rotunda. – Wills, Garry (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. (S. 94)</ref> Jefferson wiederum schrieb an Latrobe, er werde zwei der Entwürfe für die nächsten zu errichtenden Pavillons nutzen,<ref>''We shall within [days] commence your Palladian Corinthian [Pavilion], being the left hand figure of the upper row on your paper … [and] a third or fourth Pavilion, which would probably be your third and fifth, or perhaps second in the same line.'' Thomas Jefferson in einem Brief an Latrobe vom 19. Mai 1818; zitiert in Wills, Garry (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. (S. 93)</ref> außerdem notierte er Latrobes Namen in seinen Skizzen für die Pavillons VIII und IX.<ref name="Lawn-112">Pendleton Hogan (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia. (S. 112)</ref> Daneben werden aufgrund stilistischer Überlegungen Einflüsse von Latrobe auf die Pavillons III und V sowie möglicherweise auch auf Pavillon X angenommen.<ref name="Bruce-187">[http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=BruHist.sgm&images=images/modeng&data=/texts/english/modeng/parsed&tag=public&part=22&division=div2 Bruce, Philip Alexander (1920). ''History of the University of Virginia, 1819–1919.'' Band 1, S. 187]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://etext.virginia.edu/etcbin/toccer-new2?id=BruHist.sgm&images=images%2Fmodeng&data=%2Ftexts%2Fenglish%2Fmodeng%2Fparsed&tag=public&part=22&division=div2 }} (engl.; elektronische Kopie vom Elektronischen Textzentrum der University of Virginia Library, abgerufen am 25. März 2007)</ref> Am weitesten geht wohl der Historiker [[Garry Wills]], der angesichts der nicht erhaltenen Skizzen von Latrobe sogar spekuliert, ob alle Pavillons bis auf den von Thornton beeinflussten Pavillon VII auf – von Jefferson zum Beispiel durch unterschiedliches Gebälk angepasste – Entwürfe von Latrobe zurückgehen könnten; dazu würde auch passen, dass Jefferson 1819 die Entwürfe für die fünf östlichen Pavillons in nur drei Wochen anfertigte.<ref name="Wills-101-102">Wills, Garry (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic. (S. 101–102)</ref>
Wer auch immer in welchem Ausmaß für die einzelnen Entwürfe verantwortlich ist, die Pavillons zeigen einen großen Formenreichtum, der aus einer Vielfalt der klassischen Bauelemente zusammengesetzt ist, oft nach den Vorbildern [[Roland Fréart de Chambray]] und Andrea Palladio. Die Vielseitigkeit der verwendeten Varianten wird neben der ästhetischen wiederum der pädagogischen Zielsetzung Jeffersons zugeschrieben – Architektur als Anschauungsmaterial für den Universitätsunterricht.<ref name="Wills-59-60-lawn-34-95" />
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==== {{Anker|Hotels}} Die Hotels und die Studentenzimmer des ''Range'' ====
===== Geplante Nutzung und Entwurf der Hotels =====
{| class="wikitable float-right"
|-
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== Studienbedingungen ==
Die University of Virginia gilt als eine der besten öffentlichen Universitäten der Vereinigten Staaten und als eine der 25 besten Universitäten des Landes. Seitdem die [[Hochschulranking|Rankings]] von [[U.S. News & World Report]] öffentliche und private Universitäten getrennt aufführen, hat die University of Virginia stets den ersten oder zweiten Platz unter den öffentlichen Universitäten belegt (Stand 2008).<ref name="Factbook-08-09">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/factbook/uvaFactbook2008.pdf |text=''University of Virginia. State of the University. 2008'' („Factbook“), S. 9 |wayback=20120201092059}} ([[PDF]], engl.; abgerufen am 28. November 2008; 1,5 MB)</ref> Insgesamt wurde die Universität seit 1993 von ''U.S. News & World Report'' neunmal als beste staatliche US-Universität ausgezeichnet (davon einmal, im Jahr 2003<!-- d. h. für die Ausgabe „America’s Best Colleges 2004“ -->, punktgleich mit der [[University of California]] Berkeley; Stand 2008). Die University of Virginia ist einziges US-Mitglied von [[Universitas 21]], einem internationalen Verbund von Forschungsuniversitäten, und seit 1904 Mitglied der [[Association of American Universities]], einem seit 1900 bestehenden Verbund von mittlerweile 62 führenden nordamerikanischen Forschungsuniversitäten.
Auch die Qualität der Studenten ist überdurchschnittlich hoch. Für das Studienjahr 2007–2008<!--Stand 2007-2008--> wurden 65,2 % der Bachelor-Studienbewerber abgelehnt, 87 % der Studienanfänger gehörten als Schüler zu den besten 10 % ihrer Schule.<ref name="factbook-08-06">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/factbook/uvaFactbook2008.pdf |text=''University of Virginia. State of the University. 2008'' („Factbook“), S. 6 |wayback=20120201092059}} ([[PDF]], engl.; abgerufen am 28. November 2008; 1,5 MB)</ref> Die University ist unter den staatlichen Universitäten führend in der Zahl der Studenten, die eines der prestigeträchtigen [[Rhodes-Stipendium|Rhodes-Stipendien]] erhalten haben (45 bis 2004/05),<ref>{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/insideuva/2004/21/rhodes.html |text=Carol Wood & Kathleen Valenzi (3.–16. Dezember 2004). Two for the Rhodes. With 45, U.Va. boasts most Rhodes Scholars among nation’s public universities. ''Inside UVA Online, Band 34, Ausgabe 21'' |wayback=20071103100418}} (englisch) abgerufen am 17. März 2007; {{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/president/report05/students.html |text=Seeking Challenges, Serving Others, ''President’s Report 2004–2005'', auf der Internetseite der University of Virginia |wayback=20061231111055}} (englisch) abgerufen am 17. März 2007</ref> und belegt Platz 6 unter allen US-Universitäten (nach [[Harvard University|Harvard]], [[Yale University|Yale]], [[Princeton University|Princeton]], [[United States Military Academy|West Point]] und [[Stanford University|Stanford]]).
=== Zahlen zu den Studierenden ===
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Die Studiengebühren sind trotz der guten Finanzausstattung der Universität vergleichbar mit anderen US-amerikanischen Top-Universitäten oder – für Studenten, die nicht aus Virginia kommen – sogar unter den teureren Universitäten, denn die Kluft zwischen Gebühren für einheimische und andere Studenten ist im Vergleich mit den entsprechenden Unterschieden anderer staatlicher US-Universitäten groß. So liegen die jährlichen Gebühren über 9.000 US-Dollar für Studenten aus Virginia und bei knapp 30.000 US-Dollar für Studenten von außerhalb. Höhere Gebühren fallen – wie an anderen US-Universitäten – in der Regel für Studiengänge an, die in bestimmten, unabhängigen Fachbereichen der Universität (''professional schools'') angeboten werden. Die Studiengebühren dort reichen für Studenten, die nicht aus Virginia kommen, bis zu über 42.000 US-Dollar für Medizinstudenten oder über 45.000 US-Dollar für MBA-Studenten (Stand 2008).<ref name="tuition">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/Facts/Glance_Tuition.html |text=''Tuition & Fees'', Teil der ''Facts at a Glance'' auf der Internetseite der University of Virginia |wayback=20070323011957}} (englisch) abgerufen am 2. Januar 2009</ref>
Vor allem für Studenten vor dem Bachelor gibt es an der University of Virginia finanzielle Unterstützung für US-amerikanische Studenten. 2005/06 erfuhren 23,5 % aller Bachelor-Studenten zumindest teilweise Unterstützung, insgesamt brachte die Universität dafür 41,5 Millionen US-Dollar auf.<ref name="factbook-9">{{Webarchiv |url=http://www.virginia.edu/factbook/uvaFactbook2007.pdf |text=''University of Virginia. State of the University 2007'' („Factbook“), S. 9 |wayback=20120201092128}} ([[PDF]], engl.; abgerufen am 17. März 2007; 1,0 MB)</ref> Die Gelder wurden traditionell vor allem als Zuschüsse und Kredite gewährt. Seit 2004 besteht jedoch ein neues Programm („''AccessUVa''“) zur finanziellen Unterstützung von Studenten, das die nachgewiesenen Bedürfnisse der Studenten zu 100 % finanziert. Das Programm ist in den USA das erste, das bedürftigen Studenten (aus Familien bis zu 200 % über der Armutsgrenze) komplette Ausbildungsförderungen – im Gegensatz zu Krediten – bietet.<ref>[http://www.virginia.edu/accessuva/learn.html ''Learn About AccessUVa'', auf den Internetseiten ''AccessUVa'' der University of Virginia] (englisch) abgerufen am 21. März 2007</ref> Studenten nach dem Bachelor haben darüber hinaus, wie auch an anderen US-Forschungsuniversitäten, in vielen Fachbereichen die Möglichkeit, als geringverdienende Lehr- oder Forschungsassistenten (''teaching/ research assistents'') angestellt zu werden.
{{Anker|Echols}}Daneben gibt es Stipendien für begabte Studenten. Namentlich die Jefferson-Scholars-Stiftung (''Jefferson Scholars Foundation'') vergibt vierjährige Stipendien an derzeit insgesamt 125 Studenten vor dem Bachelor<ref>{{Webarchiv |url=http://www.jeffersonscholars.org/undergraduate/ |text=''Undergraduate Scholarship'', auf der Internetseite der Jefferson Scholars Foundation |wayback=20070211001029}} (englisch) abgerufen am 17. März 2007</ref> sowie weitere Stipendien an Studenten jenseits des Bachelor-Abschlusses. Stipendiaten der universitätseigenen ''honors programs'' (engl.: „Ehrenprogramme“, Förderprogramme für begabte Studenten) ''Echols'' (seit 1960 in ''Arts and Sciences''; ca. 8,5 % der dortigen Studenten)<ref>{{Webarchiv |url=http://artsandsciences.virginia.edu/echols/ |text=''Philosophy of the Echols Scholars Program'', auf der Internetseite des ''College of Arts and Sciences'' an der University of Virginia |wayback=20070329004020}} (englisch) abgerufen am 17. März 2007</ref> und ''Rodman'' (seit 1979 in den Ingenieurwissenschaften, d. h. an der ''University of Virginia School of Engineering and Applied Science''; ca. 35 Neustipendiaten pro Jahr)<ref>{{Webarchiv |url=http://www.seas.virginia.edu/rodman/ |text=''Welcome to the Rodman Home Page'', auf der Internetseite der ''School of Engineering and Applied Science'' an der University of Virginia |wayback=20070502160105}} (englisch) abgerufen am 17. März 2007</ref> hingegen erhalten keine finanzielle Unterstützung, sondern werden durch besondere Betreuung, freiere Kurswahl und/oder spezielle Kurse und Unterbringung in bestimmten Studentenheimen gefördert.
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[[Datei:Honorsystematuva.jpg|mini|Gedenkplakette auf dem ''Lawn'' zum 150-jährigen Bestehen des Ehrenkodexes]]
Der Ehrenkodex wird an der Universität immer wieder kontrovers diskutiert. Kritisiert worden ist aus juristischer Sicht, ob die studentischen Gerichtsprozesse, gegen die es keine Berufung vor den regulären Gerichten der USA gibt, rechtmäßige Gerichtsverfahren (''due process'') im Sinne des [[14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten|14. Zusatzartikels zur US-amerikanischen Verfassung]] darstellen, was jedoch bereits 1983 von einem US-amerikanischen [[Appellationsgericht|Berufungsgericht]] anerkannt wurde.<ref>United States Court of Appeals for the Fourth Circuit, Henson v. Honor Committee of U.Va., 719 F.2d 69 (1983). – Der deutsche Jurist Bernd Hartmann, der auch einen [[Master of Laws|Master-of-Laws- (LL.M.)]]-Abschluss von der University of Virginia hat, merkt an, dass eine solche Auffassung dem ''deutschen'' Verfassungsrecht (Art. 19 IV [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]]) fremd sei: [http://www.jura.uni-muenster.de/download.cfm?DownloadFile=55DC1465-B27B-8F35-6462BF4EDA400C35 Bernd J. Hartmann (2003). Das LL.M.-Studium an der University of Virginia School of Law. ''Jura, 356 ff.'' (Fußnote 4)] (abgerufen am 19. März 2007)</ref> Unter Studenten und Professoren steht vor allem die unabgestufte Bestrafung durch Universitätsverweis (''single sanction'') im Mittelpunkt der Diskussionen, da sie keine Berücksichtigung der Schwere des Verstoßes erlaubt, weshalb einige Studenten vorziehen, kleinere Verstöße – entgegen den Bestimmungen des Ehrenkodexes – nicht anzuzeigen.<ref>[https://www.csie.ntu.edu.tw/~lyuu/virginia.html Diana Jean Schemo (10. Mai 2001). ''U. of Virginia Hit by Scandal Over Cheating. ''New York Times] (englisch) abgerufen am 21. März 2007</ref> Die Mehrzahl der Studenten hat sich in Studentenumfragen in der Vergangenheit trotzdem immer für die unveränderte Beibehaltung des Ehrenkodexes ausgesprochen, jüngst mit 60 % der abstimmenden Studenten am 28. Februar 2007 (Wahlbeteiligung 32 %). Als Vorteil wird vor allem angesehen, dass der Ehrenkodex insgesamt eine Atmosphäre von größerem Vertrauen und Ehrlichkeit schaffe. Zeitweilig war es den Studenten sogar möglich, Bücher oder Essen zu kaufen und dem Verkäufer lediglich ihr Wort zu geben, später zu bezahlen, wenn sie gerade kein Geld dabei hatten. Einige Professoren nutzen den Ehrenkodex zudem seit Jahren bei Prüfungen, die die Studenten jenseits von Seminarraum oder Vorlesungssaal schreiben dürfen (''take home examinations''). Sie setzen für diese Prüfungen etwa maximale Bearbeitungszeiten (z. B. vier Stunden) oder beschränken die erlaubten Materialien (z. B. keine Lehrbücher, kein Internet) und vertrauen darauf, dass die Studenten die Vorgaben eigenverantwortlich einhalten.
Zum bisher aufsehenerregendsten Fall unter dem Ehrenkodex kam es im Mai 2001, als ein Professor 1800 Kurzhausarbeiten für seine Physik-Einführungsveranstaltung mit einem selbst geschriebenen Computerprogramm auf übereinstimmende Textpassagen überprüfte und dabei 122 Studenten identifizierte, deren Arbeiten einer anderen in weiten Teilen glichen; die Zahl erhöhte sich später noch auf 158.<ref name="Bloomfield">{{Webarchiv |url=http://www.cavalierdaily.com/CVArticle.asp?ID=14343&pid=943 |text=Paul Quinlan (26. November 2002). Bloomfield honor trials finish, 20 found guilty. Over a year of investigating 158 students accused of plagiarism in Physics 105, 106 culminates with 48 leaving the University. ''The Cavalier Daily'' |wayback=20071015163804}} (englisch) abgerufen am 21. März 2007</ref> Da der Professor auch Arbeiten untersucht hatte, die in vergangenen Semestern eingereicht worden waren, hatten einige der betroffenen Studenten die Universität bereits mit einem Abschluss verlassen. Die Vorfälle und mit ihnen die Diskussion über die unabgestufte Bestrafung erregten Aufmerksamkeit in den nationalen Medien.<ref>z. B. [[CNN]]: [http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0105/10/bp.00.html Abschrift der Sendung ''University of Virginia Tackles Cheating Head On'' der Serie ''CNN Burden of Proof'', ausgestrahlt am 10. Mai 2001 um 21.30 EST]; [[New York Times]]: [https://www.csie.ntu.edu.tw/~lyuu/virginia.html Diana Jean Schemo (10. Mai 2001). ''U. of Virginia Hit by Scandal Over Cheating'']; [[Washington Post]]: [http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn?pagename=article&node=&contentId=A638-2001May8¬Found=true Amy Argetsinger (9. Mai 2001). ''Technology Exposes Cheating at U-Va. Physics Professor’s Computer Search Triggers Investigation of 122 Students''] (alle engl.; abgerufen am 21. März 2007)</ref> Da die Bestimmungen der Physikveranstaltung Bezugnahmen auf frühere Arbeiten erlaubten, wurden später vor allem die ursprünglichen Autoren der Hausarbeiten, von denen abgeschrieben wurde, vom Vorwurf, unehrlich „Hilfe gegeben“ zu haben, freigesprochen. 59 Studenten wurden schließlich unter dem Ehrenkodex formell angeklagt. Am 25. November 2002 wurden 20 Studenten und Absolventen der Universität schuldig gesprochen. 28 Studenten hatten bereits die Universität verlassen, um dem Verfahren zu entgehen.<ref name="Bloomfield" />
=== {{Anker|Freizeit}} Freizeitaktivitäten ===
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== {{Anker|Sport}} Leistungssport ==
[[Datei:Lacrosse women cropped.jpg|mini|hochkant=0.8|Meisterschaftsfinale im [[Lacrosse]] 2005 gegen die [[Northwestern University|Wildcats]]]]
[[Datei:2006-2007 Virginia Tech at Virginia men's basketball wide action shot.jpg|mini|hochkant=0.8|
[[Datei:Cav Man UVa canters 2009.jpg|mini|hochkant=0.8|Der ''Cavalier'' vor einem [[American Football|Football]]-Spiel]]
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Die Mannschaften der University of Virginia tragen den Namen ''Virginia Cavaliers''. Der Name entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bezieht sich auf den Ausdruck ''Cavalier'' für die damals auch in Virginia weit verbreiteten Unterstützer der englischen Krone zu Zeiten des [[Englischer Bürgerkrieg|Englischen Bürgerkriegs]] (1642–1649) und [[Interregnum]]s (1649–1660). Dementsprechend ist auch das Maskottchen der Universität, offiziell seit 1963, ein ''Cavalier'' – ein berittener, mit einem Säbel bewaffneter Uniformierter. Am 11. Oktober 1947 ritten zum ersten Mal als ''Cavaliers'' gekleidete Studenten vor einem Heimspiel auf das American-Football-Feld.<ref name="virginiasports">{{Webarchiv |url=http://virginiasports.cstv.com/trads/va-trads.html |text=''Traditions'', auf der ''Official Site of University of Virginia Athletics'' |wayback=20070306082305}} (englisch) abgerufen am 16. März 2007</ref> In den folgenden Jahren gab es immer wieder Auftritte solcher Reiter, und inzwischen reitet seit mehreren Jahren vor jedem American-Football-Heimspiel ein als ''Cavalier'' gekleideter Mann säbelschwenkend in das Stadion ein, um das Publikum in Stimmung zu bringen.
Außer unter dem Namen ''Cavaliers'' sind die Mannschaften der University of Virginia – und oft auch die Studenten allgemein – traditionell unter mehreren weiteren Bezeichnungen bekannt. Nach dem spätestens 1890<ref name="virginiasong">[http://virginiasports.cstv.com/trads/va-song.html ''The Good Old Song'', auf der ''Official Site of University of Virginia Athletics'']{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 18:20:44 InternetArchiveBot |url=http://virginiasports.cstv.com/trads/va-song.html }} (englisch) abgerufen am 16. März 2007</ref> vom [[Dartmouth College]] übernommenen<ref>[http://www.dartmo.com/Indian_Yell_Meacham.pdf Scott Meacham: ''The Persistence of „Wah-Hoo-Wah,“ Dartmouth’s „Indian Yell,“ At the University of Virginia'', auf dartmo.com] ([[PDF]]; engl.; abgerufen am 16. März 2007; 157 kB)</ref> (und dort heute nicht mehr benutzten) Schlachtruf der Universität – „''Wah-hoo-wah!''“ – werden die Mannschaften informell auch ''Wahoos'' oder kurz ''Hoos'' genannt. Der Ausdruck ''Wahoo'' entstand angeblich in den 1890er Jahren unter [[Baseball]]-Wettkampfgegnern der [[Washington and Lee University]] und wurde in der Folge von den Studenten der University of Virginia übernommen; er hat also nichts mit dem Fisch [[Wahoo]] zu tun. Heute werden die Namen zunehmend auch von den US-amerikanischen Medien benutzt, die die Mannschaften ansonsten als ''Cavaliers'' oder einfach als ''Virginia'' bezeichnen.<ref name="virginiasports" />
Bis 1888 waren die Universitätsfarben Grau und [[Kardinalrot]], nach der Uniformfarbe der Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg und dem dort geflossenen Blut,<ref name="Cocola" /> 1888 wechselte die Universität zu den seither gebräuchlichen Farben Orange und Marineblau.<ref name="virginiasports" /> Das Logo für den Universitätssport ist ein großes ''V'' mit zwei darunter gekreuzten Säbeln. Als Universitätslied, das vor allem bei Sportveranstaltungen (z. B. nach jedem [[Touchdown (Sport)|Touchdown]] bei American-Football-Heimspielen) zu hören ist, dient seit 1893 ''The Good Old Song'' (engl.: Das Gute Alte Lied), eine umgetextete Version des Liedes [[Auld Lang Syne]].<ref name="virginiasong" />
== Persönlichkeiten ==
Untrennbar ist die University of Virginia mit dem Namen ihres Gründers und Architekten Thomas Jefferson verbunden, so dass sie manchmal, zum Beispiel in manchen Buchtiteln, auch als ''Jefferson’s University'' bezeichnet wird.<ref>z. B. Dabney, Virginius (1981). ''Mr. Jefferson’s University: A History.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
[[Datei:James Madison cropped.jpg|mini|hochkant=0.8|[[James Madison|Madison]], 4. US-Präsident bis 1817, Universitätsrektor ab 1826]]
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[[James Monroe]], der fünfte US-amerikanische Präsident, gehörte unter Jefferson wie auch unter Monroe dem ''Board of Visitors'' an, jenem mehrköpfigen Rat, der die Universität leitete. [[William Barton Rogers]] unterrichtete von 1835 bis 1853 an der University of Virginia Naturphilosophie und leitete den Fachbereich Philosophie der Universität, bevor er in [[Cambridge (Massachusetts)|Cambridge]] (bei [[Boston]] in Massachusetts) das renommierte [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT) gründete.
Der Nobelpreis- und zweifache [[Pulitzer-Preis|Pulitzerpreis]]<nowiki />träger [[William Faulkner]] (* 1897; † 1962) war von Februar bis Juni 1957 und im Jahr 1958 ''writer in residence''<ref>Blotner, J. and Frederick L. Gwynn
Zu den vielen in ihren jeweiligen Bereichen renommierten Professoren gehören unter anderem die Nobelpreisträger [[Alfred G. Gilman]] (University of Virginia: 1971–1981; Nobelpreis in Medizin 1994), [[Barry J. Marshall]] (1986–1996; Nobelpreis in Medizin 2005) und [[Ferid Murad]] (1970–1981; Nobelpreis in Medizin 1998). [[Ronald Coase]] unterrichtete 1958 bis 1964 Wirtschaft und veröffentlichte 1960 seinen berühmten Artikel „The Problem of Social Cost“, bevor er 1991 den [[Von der schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteter Preis für Wirtschaftswissenschaften|„Wirtschaftsnobelpreis“]] erhielt.<ref>[https://coase.org/aboutronaldcoase.htm coase.org]</ref> [[Antonin Scalia]] lehrte von 1967 bis 1971 Jura, bevor er unter [[Richard Nixon]] in den Regierungsdienst und 1986 an den [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten]] wechselte.
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Die Malerin [[Georgia O’Keeffe]] besuchte zu einer Zeit, als Frauen noch nicht zum regulären Studium zugelassen waren, an der Universität Sommerkurse, in denen sie die Malerei für sich entdeckte. Später arbeitete sie an der University of Virginia mehrere Jahre als ''teaching assistent'' (etwa: Lehrassistent).
Weiterhin haben mehrere namhafte Sportler ihre Karriere an der University of Virginia begonnen. Neben einigen American-Football- und Basketball-Größen, wie [[Bill Dudley]], [[Henry Jordan]] oder die Brüder [[Ronde Barber|Ronde]] und [[Tiki Barber]], besuchten auch sieben spätere Mitglieder der US-amerikanischen
Weitere berühmte Persönlichkeiten, die an der Universität von Virginia studiert haben, – unter anderem vier Astronauten, mehrere [[Gouverneur (Vereinigte Staaten)|Gouverneure]] und [[Senat der Vereinigten Staaten|US-Senatoren]], Pulitzerpreisträger und die [[Miss America]] 2005
=== Präsidenten der Universität ===
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* Bruce, Philip Alexander (1920–1922). ''History of the University of Virginia, 1819–1919''. New York: The MacMillan Co. (''fünfbändig'')
: [http://etext.virginia.edu/toc/modeng/public/BruHist.html Erster Band] elektronisch verfügbar vom Elektronischen Textzentrum der University of Virginia Library
* Dabney, Virginius (1981). ''Mr. Jefferson’s University: A History.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
* O’Neal, William B. (1968). ''Pictorial History of the University of Virginia''. Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
'''Architektur und Anlage:'''
* Hogan, Pendleton (1987). ''The Lawn. A Guide to Jefferson’s University''. Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
* O’Neal, William B. (1960). ''Jefferson’s Buildings at the University of Virginia. The Rotunda.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
* Vaughan, Joseph Lee, & Gianniny, Omer Allan, Jr. (1981). ''Thomas Jefferson’s Rotunda Restored, 1973–1976.'' Charlottesville, Virginia: University Press of Virginia
* Robert Vickery (1998). ''The Meaning of the Lawn: Thomas Jefferson’s Design for the University of Virginia.'' Weimar: Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften (VDG). (Ausgabe von 2001: ISBN 978-3-932124-21-1)
* [[Garry Wills|Wills, Garry]] (2002). ''Mr. Jefferson’s University''. National Geographic
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Universität in Virginia|Virginia]]
[[Kategorie:Monticello und Universität von Virginia in Charlottesville]]
[[Kategorie:Association of American Universities|Virginia]]
[[Kategorie:Organisation (Charlottesville)]]
[[Kategorie:Gegründet 1819]]
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