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„Bilhorod-Dnistrowskyj“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in der Ukraine
|Ort = Bilhorod-Dnistrowskyj
|OrtK = Білгород- Дністровський
|Wappen = Герб Білгорода-Дністровського.svg
|Wappen =COA of Bilhorod-Dnistrovskyi.png
|Oblast = Oblast Odessa
|Rajon = KreisfreieRajon StadtBilhorod-Dnistrowskyj
|Höhe = 28
|Fläche = 31
|Einwohner = 50086
|EW_Stand = 2015
|KOATUU = 5110300000
|KATOTTH = UA51040010010048834
|lat_deg = 46 | lat_min = 12 | lat_sec = 0
|lon_deg = 30 | lon_min = 21 | lon_sec = 0
|PLZ = 67719
|Vorwahl = 4849
|Gliederung = 1 Stadt, 2 [[Siedlung städtischen Typs|SsT]]
|Adresse = вул. Леніна 56<br />67701 м. Білгород-Дністровський
|Bürgermeister = Mykola Dazenko
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|StatLink = 23536
}}
[[Datei:Karte_Odessa_02_01Karte Odessa 02 01.png|mini|hochkant=1.2|Umgebungskarte von Bilhorod-Dnistrowskyj]]
 
'''Bilhorod-Dnistrowskyj''' ({{UkS|'''Білгород-Дністровський'''}}; {{RuS|Белгород-Днестровский}}/''{{lang|ru-latn|Belgorod-Dnestrowski}}'', [[Rumänische Sprache|rumänisch]] Cetatea Albă; {{TrS|Akkerman}}; [[Deutsche Sprache|deutsch]] veraltet auch ''Weißenburg'') ist eine Stadt in der [[Oblast Odessa]] im Südwesten der [[Ukraine]]. Sie ist Zentrum des [[Rajon Bilhorod-Dnistrowskyj|gleichnamigen Rajons]] und eine [[Hafenstadt]] am [[Dnister-Liman]] in 18 Kilometer Entfernung zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]]. Die Stadt hat 50.000 Einwohner (2015<ref name="Bevölkerungszahlen">[http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm Cities & towns of Ukraine]</ref>), und gehörte zu der historischen Region [[Bessarabien]]. Sie gliedert sich in die eigentliche Stadt und die zwei Siedlungen städtischen Typs [[Satoka]] und [[Serhijiwka]].
 
== Geschichte ==
[[Datei:Ancient Greek Colonies of N Black Sea.png|miniatur|350px|Karte der griechischen Städte am nördlichen Schwarzen Meer]]
Im sechsten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. wurde an der Stelle der heutigen Stadt die Kolonie ''Tyras'' der [[Ionier|ionischen]] Stadt [[Milet]] gegründet, die bis zum vierten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. existierte. In der Umgebung siedelten [[Geten|getische]] und [[Daker|dakische]] Stämme, die zur großen Gruppe der [[Thraker]] gehören, sowie [[Skythen]] und [[Sarmaten]]. Im ersten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. war das Gebiet ein Teil des Reiches von [[Burebista]].
 
Das Gebiet der [[Daker]] wurde von den [[Römisches Reich|Römern]] im Jahr 105 durch [[Trajan]] erobert, um dort die Provinz [[Dacia (Provinz)Dakien#Geschichte|Dacia]] zu errichten. Später wurde die Stadt ein Stützpunkt der [[Römische Marine|römischen Flotte]]. An der Mündung des [[Dnister]] (antik ''Tyras'', lat. ''Dnjestr/Aestuaris'') lebte der dakisch-getische Stamm der ''Tyragetae''. Das römische Territorium hat dieses Gebiet damals nicht umfasst, doch belegen römische Münzfunde auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bilhorod-Dnistrowskyj römischen Einfluss. Eine aufgefundene römische Inschrift belegt, dass der Ort damals ein Freihafen war.
 
Während der [[Völkerwanderung]] zerstört, wurde die Stadt später von den [[Ostslawen|ostslawischen]] [[Tiwerzen]] unter dem Namen ''Belgorod'' („Weiße Stadt“) wiederaufgebaut, durch [[PolowzerKiptschaken]] und [[Tataren]] jedoch wieder zerstört. [[Republik Genua|Genueser]] bauten sie nach dem [[Abkommen von Nymphaion]] (1261) unter dem Namen ''Maurocastro'' wieder auf. Danach wurde die Stadt eine [[Fürstentum Moldau|moldauische]] Handelsmetropole (in dieser Zeit baute der moldauische Fürst [[Stefan der Große]] die Festung zu einem wichtigen Militärstützpunkt aus), die erst 1484 zusammen mit [[Kilija]] vom Sultan [[Bayezid II.]] als letzter [[Osmanisches Reich|nichtosmanischer]] [[Schwarzmeer]]-Hafen erobert wurde. Die Einwohner wurden zum Teil nach [[Konstantinopel]] deportiert.
 
Im Jahre 1812 kam Akkerman ebenso wie ganz Bessarabien durch den [[Friede von Bukarest (1812)|Frieden von Bukarest]] dauerhaft an [[Russland]].
Im Jahre 1904 eröffnete eine [[Straßenbahn Akkerman|Pferdestraßenbahn]] ihren Betrieb und führte ihn bis 1930. Am 2. Januar 1916 wurde die Stadt durch die Eröffnung der [[Bahnstrecke Odessa–Basarabeasca|Eisenbahnstrecke Leipzig–AkkermanOdessa–Akkerman]] an das Eisenbahnnetz angeschlossen.<ref>[http://books.google.com/books?num=50&hl=de&id=_UxPAAAAMAAJ&dq=railway+Akkerman&q=Akkerman&pgis=1#search_anchor The Russian year-book 1916, Seite 265]</ref><!-- Leipzig ist der damalige Name des Dorfes Serpnewe; siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Serpnewe. -->
 
Nach der Revolution im Jahre 1918 wurde die Stadt durch die nationale Selbstbestimmung [[Bessarabien]]s rumänisch. 1940 von der [[Sowjetunion]] besetzt und im Rahmen der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sowjetrepublik]] einverleibt (dabei 1940 kurzzeitig Hauptstadt der ''Oblast Akkerman'', später [[Oblast Ismajil]]), 1941–1944 nach dem deutschen [[Unternehmen Barbarossa|Überfall auf die Sowjetunion]] rumänisch besetzt und 1944 durch den Vormarsch der Roten Armee wieder sowjetisch und erneut Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik der UdSSR. 1991, nach der [[Auflösung der Sowjetunion]] und der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine, blieb die Stadt als Teil der Oblast Odessa ukrainisch.
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Bilhorod Dnistrovskyi.jpg|[[Festung Akkerman]] vom Liman aus
Церковь Николаевская, 1867 г..JPG|Kirche
МужскаяБудівля гимназия,земської 1900г.управи 065.JPG|Gymnasium
Еврейское кладбище.JPG|Jüdischer Friedhof
</gallery>
 
=== Historische Namen ===
Historisch und in anderen Sprachen war die Stadt auch bekannt als: [[Griechische Sprache|griechisch]] ''Asprokastron'' bzw. ''Maurokastron'', [[Lateinische Sprache|lateinisch]] ''Mauro-, Moncastrum'' und rumänisch ''Cetatea Albă''. In den slawischen Urkunden wird die Stadt ''Bialgorod'' („Weiße Stadt“) genannt, auf Ungarisch heißt sie ''Dnyeszterfehérvár'' („Weiße Stadt am Dnister“). Im 15.&nbsp;Jahrhundert sowie zwischen 1918 und 1940 und von 1941 bis 1944 trug die Stadt den amtlichen [[Rumänische Sprache|rumänischen]] Namen ''Cetatea Albă''. Von 1503 bis 1918 und von 1940 bis 1941 hieß die Stadt ''Akkerman''<ref name=Kaba>{{cite book|last=Kaba|first=John|title=Politico-economic Review of Basarabia|year=1919|publisher=American Relief Administration|location=United States|pages=15|url=http://www.wdl.org/en/item/7313/view/1/15/}}</ref> (Аккерман) ([[Türkische Sprache|türkisch]] für „Weißer Fels“). Von 1944 bis 1991 hieß die Stadt auf [[Russische Sprache|russischRussisch]] ''Belgorod-Dnestrowski'' (Белгород-Днестровский).
 
Politische Berühmtheit erhielt Akkerman durch den zwischen Russland und der [[Hohe Pforte|Hohen Pforte]] am 6.&nbsp;Oktober 1826 abgeschlossenen [[Konvention von Akkerman|Vertrag von Akkerman]], dessen Nichterfüllung seitens der Pforte den [[Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)|Russisch-Türkischen Krieg]] von 1828 zur Folge hatte.
 
=== BevölkerungVerwaltungsgliederung ===
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten ''Stadtgemeinde Bilhorod-Dnistrowskyj'' (Білгород-Дністровська міська громада/''Bilhorod-Dnistrowska miska hromada'')<ref>[https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/720-2020-%D1%80#Text Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 720-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Одеської області"]</ref>, bis dahin bildete sie zusammen mit den zwei Siedlungen städtischen Typs [[Satoka]] und [[Serhijiwka]] die gleichnamige ''Stadtratsgemeinde Bilhorod-Dnistrowskyj'' (Чорноморська міська рада/''Tschornomorska miska rada'') welche direkt der Oblast unterstellt war.
 
Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des [[Rajon Bilhorod-Dnistrowskyj|Rajons Bilhorod-Dnistrowskyj]]<ref>[https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/807-IX Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"]</ref>.
 
== Bevölkerung ==
{{Démographie
| 1897= 28.258
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[[Ukrainer]] (53,7 %), [[Russen]] (20,3 %) und [[Juden in Russland|Juden]] (19,7 %) bildeten um 1900 die größten ethnischen Bevölkerungsgruppen. Unter den [[Minderheit]]en befanden sich 2,1 % [[Armenier]], 1,0 % [[Bulgaren]], 0,8 % [[Rumänen]], 0,8 % [[Deutsche]] und 0,6 % [[Polen]].
 
2001 lebten hier 62,9 % Ukrainer, 28,2 % Russen, 3,7 % Bulgaren, 1,9 % Rumänen, 0,6 % [[WeißrussenBelarussen]], 0,4 % [[Gagausen]], 0,3 % Juden, 0,3 % Armenier sowie 0,3 % [[Sinti und Roma]].
 
== Söhne und Töchter der Stadt ==
<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. -->
* [[Maxim Karolik]] (1893–1963), US-amerikanischer Tenor, Schauspieler und Kunstsammler
* [[Anatoli Antonowitsch Jazkow|Anatoli Jazkow]] (1913–1993), sowjetischer Diplomat
* [[Nicolae Văcăroiu]] (* 1943), rumänischer Politiker
* [[Anatolij Lomatschenko]] (* 1964), Boxtrainer
* [[Tatjana Michailowna Turanskaja|Tatjana Turanskaja]] (* 1972), transnistrische Politikerin
* [[Wassyl Lomatschenko]] (* 1988), Boxer
* [[Juri Sacharjejew]] (* 2002), Boxer
 
== Literatur ==
* Sergej Udowik: ''Die Ukraine. Historische Orte''. Wakler-Verlag, Kiew 2010, ISBN 978-966-543-102-2; S.&nbsp;100–101.
* Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung über Bessarabien: [http://www.nzz.ch/aktuell/international/bessarabien--auch-ein-stueck-schweizer-geschichte-1.18087011 ''Bessarabien – auch ein Stück Schweizer Geschichte.''] Neue Zürcher Zeitung, 25. Mai 2013
 
== Weblinks ==
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* [http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkPath=pages\T\Y\Tyras.htm Stadtgeschichte Tyras]
* [http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?AddButton=pages\B\I\Bilhorod6Dnistrovskyi.htm Stadtgeschichte Bilhorod-Dnistrovskyi]
* [{{Webarchiv | url=http://www.fondazione-delbianco.org/ingrandimenti/settim04_05/Akkerman_1.htm Fotos| wayback=20160523081842 | text=Foto der Festung Akkerman]}}
 
== Einzelnachweise ==
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{{NaviBlock
|Navigationsleiste Orte in der Oblast Odessa
|Navigationsleiste Rajons in der Oblast Odessa
|Navigationsleiste genueser Kolonien}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=42932944293293-42|LCCN=n87880487|VIAF=131445492}}
 
[[Kategorie:Ort in der Oblast Odessa]]
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[[Kategorie:Bessarabien]]
[[Kategorie:Ort am Dnister]]
[[Kategorie:Rajon Bilhorod-Dnistrowskyj]]
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