„Scheibaniden“ – Versionsunterschied
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Unter dem Begriff '''Scheibaniden''' (oft auch
== Anfänge ==
Als die Linie Batu Khans aufgrund von Machtkämpfen Mitte des 14. Jahrhunderts ausstarb, erhoben die Scheibaniden als mehr oder minder rechtmäßige Nachfolger Jochi Khans ihren Anspruch auf den gesamten [[Ulus]], der auch [[Sibirien]] und [[Kasachstan]] umfasste. Ihre wichtigsten Rivalen waren die Nachkommen [[Orda Khan]]s und Tuqa Timurs, d. h. Jochi Khans ältesten und dreizehnten Sohn. Einige Jahrzehnte voller Auseinandersetzungen brachten ihren Rivalen die Kontrolle über die [[Goldene Horde|Goldene Horde]] und ihre europäischen Nachfolgestaaten, namentlich die [[Khanat]]e von [[Khanat Kasan|Kasan]], [[Khanat Astrachan|Astrachan]] und der [[Khanat der Krim|Krim]].<ref>"Unter den Kindern von Dschingis befand sich das [[Patrimonium]] meines (Vor-)vaters [[Shibani Khan|Scheiban]] dicht bei deinem. Aber seit dieser Zeit wurde das [[Namagan-Patrimonium|Timur-Namagan-Patrimonium]] erschaffen und nun sind wir (d.h. die Scheibaniden) weiter entfernt von dir. An die Wolga gekommen, suche ich die Plätze meines (Vor-)vaters auf und ziehe gegen die [Nachkommen] von Timur Qutlugh."<br>Ibaq, [[Khanat Sibir|Khan von Sibir]] an [[Iwan III. (Russland)|Iwan III.]] (1493) über die Verdrängung der Scheibaniden rund hundert Jahre zuvor (Vgl. Byzantinische Forschungen Bd. XV, S. 373)</ref> ▼
Der Namensgeber der Dynastie, [[Mohammed Scheibani|Abu'l-Fath Mohammed Scheibani]], lebte von 1451 bis 1510 und war Begründer des [[Usbeken-Khanat]]s.
Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts unterstanden die Scheibaniden der Autorität ihrer ranghöheren Verwandten, den Herrschern der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]], d. h. der Nachkommen [[Batu Khan]]s an der Wolga (z. B. [[Usbek Khan]]) und [[Orda Khan]]s im heutigen Kasachstan. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts nahmen ihre Fürsten den Islam an.
Ungeachtet der Rückschläge in Europa drängte im frühen 15. Jh. ein Zweig der Scheibaniden nach Süden bzw. nach [[Transoxanien]], wo er es nach einem Jahrhundert des Konflikts schaffte, die [[Timuriden]]-Herrschaft zu beseitigen. Es war Abu'I-Chair Khan (regierte von 1428-68), der mit der Vereinigung der (nachfolgend als „Usbeken“ bekanntgewordenen) Stämme im Gebiet zwischen [[Tjumen]] und dem Fluss [[Tura (Fluss)|Tura]] einerseits und dem [[Syrdarja|Syr-Darja]]-Gebiet anderseits begann. Sein Enkel [[Mohammed Scheibani]] (reg. 1500-10) entriss [[Samarkand]], [[Buchara]] und [[Herat]] der Kontrolle des Timuriden [[Babur]] und errichtete die kurzlebige Dynastie der Scheibaniden. Ihm folgten sein Onkel, ein Neffe und diverse Cousins, deren Nachfahren Buchara und Samarkand bis 1598 beherrschten (vgl. [[Usbeken-Khanat]]). ▼
Als die Linie Batu Khans aufgrund von Machtkämpfen Mitte des 14. Jahrhunderts ausstarb, erhoben die Scheibaniden als mehr oder minder rechtmäßige Nachfolger Dschötschi Khans ihren Anspruch auf den gesamten [[Ulus]], der auch [[Sibirien]] und [[Kasachstan]] umfasste. Ihre wichtigsten Rivalen waren die Nachkommen [[Orda Khan]]s und Tuqa Timurs, d. h. Dschötschi Khans ältesten und seinem dreizehnten Sohn. Die [[Tuqay-Timüriden]] standen lange im Schatten der Scheibaniden, konnten sie jedoch später, 1599, im [[Khanat Buchara]] von der Macht verdrängen.<ref>Welsford, Thomas: Four types of loyalty in early modern central Asia: the Tūqāy-Timūrid takeover of greater Mā Warā al-Nahr, 1598–1605; Brill-Verlag, Leiden 2013, S. 11.</ref>
Ein anderer Zweig, die Nachkommen von Arabsah (reg. ca. 1378 im Wolgaraum) gründeten in [[Chwarezm]] das [[Khanat Chiwa]], das sie bis ins frühe 18. Jh. hinein beherrschten.▼
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Ein weiterer Staat, der von Scheibaniden regiert wurde, war das [[Khanat Sibir]], dessen letzter Herrscher [[Kütschüm Khan]] 1598 von den [[Russen]] abgesetzt worden ist. Sein Sohn und Enkel wurden vom Zar nach Moskau gebracht und erhielten den Nachnamen Sibirsky. Außer diesem berühmten Zweig verlangten noch andere Adelsfamilien aus [[Kirgisien]] und Kasachstan von der russischen Regierung die Anerkennung ihrer Scheibanidenwurzeln, doch meistens umsonst.▼
== Erfolge im Usbeken-Khanat, in Chiwa und Sibir ==
[[Datei:The Battle between Shah Ismail and Abul-Khayr Khan.jpg|mini|Die Schlacht zwischen [[Ismail I. (Schah)|Schah Ismail]] und Scheibani Khan, 1510. Bild aus Isfahan, von 1688]]
▲Ungeachtet der Rückschläge in Europa drängte im frühen 15.
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▲Ein weiterer Staat, der von Scheibaniden regiert wurde, war das [[Khanat Sibir]]
== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
▲* Hambly, Gavin (Hg.): Zentralasien [=Fischer Weltgeschichte, Band 16], 9. Auflage: 2002, Originalausgabe, Frankfurt am Main 1966
* [[René Grousset]]
* [[Clifford Edmund Bosworth]]
* [[Svatopluk Soucek]]:
== Anmerkungen ==
<references />
[[Kategorie:Scheibaniden| ]]
▲* [[Vasily Bartold]]: ''The Shaybanids''. Collected Works, Vol. 2, Teil 2. Moskau, 1964.
▲* [[René Grousset]] (1970) ''The Empire of the Steppes: a history of central Asia'' Rutgers University Press, New Brunswick, NJ, (translated by Naomi Walford from the French edition, published by Payot in 1970), Sp. 478-490 ''et passim'', ISBN 0-8135-0627-1
▲* [[Clifford Edmund Bosworth]] (1996) ''The new Islamic dynasties: a chronological and genealogical manual'' Columbia University Press, New York, S. 288-9, ISBN 0-231-10714-5
▲* [[Svatopluk Soucek]] (2000) ''A History of Inner Asia'' Cambridge University Press, Cambridge, S. 149-157, ISBN 0-521-65169-7
[[Kategorie:Dynastie]]
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