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'''Weiberfastnacht''' – (auch ''Weiberfasching'', ''Wieverfastelovend'' ([[Rheinland]], vor allem in [[Kölner Karneval|Köln]]), '''Fettdonnerstag''' ([[RheinischerAachener Karneval|rheinischeAachen]]), '''Schwerdonnerstag''' ([[Koblenzer Karneval|Koblenz]]) oder, ''Weiberfasnet'' (schwäbisch[[Schwaben]]) oder '''Weiberfasching''' genannt –) ist der Donnerstag vor [[Aschermittwoch]]. Er markiert den Übergang vom [[Karnevalssitzung|Sitzungs]]- zum Straßen[[karneval]]. am Donnerstag vorAm [[AschermittwochNiederrhein (Region)|Niederrhein]]. Er wird er auch als ''Altweiberfasching'', ''Altweiberfastnacht'' oder einfach ''Altweiber'' ([[Krieewelsch]]: ''Aalwiewer'') sowie in der [[Schwäbisch-alemannische Fastnacht|alemannischen Fastnacht]] als ''[[Schmotziger Donnerstag|Schmotziger Dunschtig]]'' bezeichnet.
 
== Geschichte ==
[[Datei:Grieser Weiberfasching 2019.jpg|mini|Plakat des Weiberfaschings in [[Gries-Quirein]] ([[Bozen]]), 2019]]
Gemein ist allen Bräuchen zur Weiberfastnacht, dass den Frauen für einen Tag diedas MachtRegiment zugestandenüberlassen wird. Diese Idee, dass an einem Tag in der Fastnacht den Frauen das Regiment überlassen wird, gibt es seit dem [[Mittelalter]]. In einer Zeit, als die Frauen den Männern in allem untergeordnet waren und die Männer über die Frauen die Geschlechtsvormundschaft ausübten, galt es als „verkehrte Welt“, wenn den Frauen die Macht überlassenzugestanden wurde. In vielen Orten entwickelte sich diese Weiberfastnacht auch aus den [[Weiberzeche]]n, auf denen die Frauen von der Herrschaft zu [[Wein]] eingeladen wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Elisabeth Skrzypek |Hrsg= |Titel=„Toll trieben es die Weiberschaften“ – Frauen feiern die fünfte Jahreszeit |Auflage= |Verlag= |Ort=Reutlingen |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=232f}}</ref>
 
Viele Belege deuten allerdings darauf hin, dass im Mittelalter in vielen Orten der heutige [[Aschermittwoch]] der Tag war, an dem die Frauen ihre Fastnacht feierten.<ref>{{Literatur |Autor=Hans Moser |Hrsg= |Titel=Städtische Fastnacht des Mittelalters |Sammelwerk=Volksleben |Band=18 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1967 |ISBN= |Seiten=189}}</ref> Mit der Herausnahme der Sonntage aus der [[Fastenzeit]] und der Verschiebung der Fastnacht auf den heutigen Termin etablierte sich im Rheinland der Donnerstag vor Aschermittwoch als Tag der Weiberfastnacht, im Bereich der [[Schwäbisch-alemannische Fastnacht|schwäbisch-alemannischen Fastnacht]] wird die Weiberfastnacht zu unterschiedlichen Terminen begangen bzw. ging ganz unter.
 
== Weiberfastnacht im Rheinland ==
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[[Datei:Carnival in Düsseldorf 2011 - Altweiberfastnacht 2.jpg|mini|hochkant|[[Möhnen|Möhne]] in [[Düsseldorf]], 2011]]
 
Im gesamten Rheinland gilt Weiberfastnacht als inoffizieller Feiertag, an den meisten Arbeitsplätzen wird ab mittags nicht mehr gearbeitet. Die Feiern beginnen gewöhnlich um 11:11 Uhr. Im Unterschied zum [[Rosenmontag]] und den anderen Tagen gibt es in der Regel an Weiberfastnacht keine [[Karnevalsumzug|Umzüge]], es wird kostümiert in den Kneipen und auf den Straßen gefeiert.

=== Brauchtum ===
Es ist an diesem Tag seit Mitte des 20. Jahrhunderts Brauch, dass Frauen den Männern die [[Krawatte]] als Symbol der männlichen Macht abschneiden. So laufen die Männer nur noch mit einem Krawattenstumpf herum, wofür sie mit einem ''{{lang|ksh|[[Bützchen]]}}'' (Küsschen) entschädigt werden. Sofern der Träger der Krawatte dem Abschneiden nicht zuvor zugestimmt hat, kann eine Eigentumsverletzung vorliegen, wie das Amtsgericht Essen zugunsten eines Klägers entschied, dem als Kunde eines örtlichen Reisebüros die Krawatte abgeschnitten wurde. Das Einverständnis könne allerdings unterstellt werden, wenn er sich im Karnevalstreiben befinde und mitfeiere – und wissen müsste, dass dieser Brauch an Weiberfastnacht verbreitet ist.<ref>[http://www.kostenlose-urteile.de/Schadensersatz-fuer-abgeschnittenen-Schlips-an-Weiberfastnacht.news7455.htmAmtsgericht SchadensersatzEssen, fürUrteil abgeschnittenenvom Schlips3. anFebruar „Weiberfastnacht“1988, {{Rspr|20 ''kostenlose-urteileC 691/87}}.de'']</ref>
 
== Alemannisch ==
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== Datum ==
Weiberfastnacht findet im Rheinland stets am Donnerstag vor [[Aschermittwoch]] statt, also am 52. Tag vor [[Ostersonntag]].
Der frühestmögliche Termin ist der 29. Januar, der spätestmögliche ist der 4. März.
 
* 2022: 24. Februar
* 2023: 16. Februar
* 2024: 8. Februar
* 20222025: 2427. Februar
* 20232026: 1612. Februar
* 2027: 4. Februar
 
== Literatur ==
* [[Renate Matthaei]]: ''Matronen, heilige Jungfrauen und wilde Weiber. Zur Geschichte der Kölner Weiberfastnacht.'' Landpresse, Weilerswist 2001, ISBN 3-935221-05-3.
* Petra Pluwatsch: ''Weiberfastnacht. Die Geschichte eines ganz besonderen Tages.'' KiWi, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03805-7.
* Elisabeth Skrzypek: ''„Toll trieben es die Weiberschaften...“ …“ Frauen feiern die fünfte Jahreszeit'', Reutlingen 2016, ISBN 978-3-88627-691-2.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Fat Thursday|Weiberfastnacht}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/08/weiberfastnacht-donnerstag-rosenmontag-benennung-deutschlandkarte Deutschlandkarte „Weiberfastnacht“] des ZEITmagazins, 23. Februar 2017
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[[Kategorie:Tag mit Karnevalsbezug]]
[[Kategorie:Karneval nach Region]]
[[Kategorie:Donnerstag]]
[[Kategorie:Veranstaltung (Frauen)]]