„Luitzen Egbertus Jan Brouwer“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
Brouwer war der älteste dreier Söhne von Egbertus Luitzens Brouwer und Henderika Poutsma. Sein Vater war, wie auch einige Verwandte, Lehrer. Sein jüngerer Bruder war der spätere Geologieprofessor [[Hendrik Albertus Brouwer]]. Nach einigen Umzügen und dem Schulbesuch in Hoorn und Haarlem erreichteerlangte der sechzehnjährige Brouwer 1897 seinen Gymnasialabschluss und immatrikulierte sich an der [[Universität Amsterdam]]. Im Zuge eines Übertritts zur [[Remonstranten|Remonstrantse Kerk]] im darauffolgenden Jahr ist ein [[Idealismus (Philosophie)|idealistisches]] und [[Solipsismus|solipsistisches]] religiöses Credo Brouwers überliefert.
 
An der Fakultät für Mathematik und [[Naturwissenschaft]]en arbeiteten so bekannte Personen wie der Physiker [[Johannes Diderik van der Waals|Johannes Diederik van der Waals]] und der Biologe [[Hugo de Vries]]. Die mathematischen Vorlesungen wurden hauptsächlich von [[Diederik Johannes Korteweg]] gehalten. Korteweg, der später auch Brouwers [[Dissertation]] akzeptieren sollte, bot ihm zwar Faszination, aber keine Inspiration. Er arbeitete in einem weiten Gebiet der [[Angewandte Mathematik|angewandten Mathematik]], hauptsächlich für die [[Physik]].
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Einfluss auf Brouwer übte vor allem der Philosoph und Mathematiker [[Gerrit Mannoury]] aus. Der Privatdozent für die logischen Grundlagen der Mathematik sensibilisierte Brouwer für die neuen Entwicklungen der [[Mengenlehre]] und der logischen Notation von [[Giuseppe Peano]] und [[Bertrand Russell]]. Brouwer setzte sich damit ausführlich in seiner Dissertation auseinander, die sich neben einem kleinen Teil aus mathematischen Resultaten ausschließlich dem Unterschied von Logik und Mathematik widmet (''Over de grondslagen der wiskunde'', 1907; dt. ''Über die Grundlagen der Mathematik'').
 
1908 veröffentlichte Brouwer den Artikel ''De onbetrouwbaarheid der logische principes'' (dt. ''Die Unverlässlichkeit der logischen Prinzipien''), wo er erstmals deutlich die Ablehnung des [[principium exclusii tertii (Satz vom ausgeschlossenen Dritten|principium exclusii tertii]]) formulierte. Er identifizierte dieses Prinzip auch mit dem Problem der Lösbarkeit eines jeden mathematischen Problems, was das Ziel des vom deutschen Mathematiker [[David Hilbert]] formulierten [[Hilbertprogramm|Programmes]] gewesen war.
 
=== Topologie ===
Der Besuch des [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongresses]] in Rom 1908 markiert den Beginn der eigentlichen topologischen Schaffensperiode in Brouwers Leben. Schon einige Jahre lang hatte er Arbeiten zur Geometrie veröffentlicht. Nun intensivierte sich diese Beschäftigung; die Grundlagen der Mathematik sollten erst später wieder Berücksichtigung finden.
 
Die Schrift ''Zur Analysis Situs'' (1910) bezog sich ganz auf die Entwicklungen der damaligen mengentheoretischen Topologie. Brouwer ergänzte und verbesserte die Arbeiten von [[Arthur Moritz Schoenflies]], zu denen er etliche Gegenbeispiele angeben konnte. Er hatte zuvor schon über [[Lie-Gruppe]]n und [[Vektorfeld]]er auf [[Fläche (Mathematik)|Flächen]] publiziert. Dies wiederum führte ihn zur Entdeckung des [[Abbildungsgrad]]es. Er bewies den [[Invarianz des Gebietes|Satz von der Gebietsinvarianz]] und verallgemeinerte den [[Jordanscher Kurvensatz|jordanschen Kurvensatz]] auf <math>n</math> Dimensionen ([[Jordan-Brouwer-Zerlegungssatz]]). Er klärte auch den Begriff der [[Dimension (Mathematik)|Dimension]] auf. Daneben entwickelte er die Methode der [[Simpliziale Approximation|simplizialen Approximation]]. Sein heute bekanntestes Resultat ist der [[Fixpunktsatz von Brouwer|brouwersche Fixpunktsatz]].
 
Zahlreiche dieser Arbeiten wurden in der deutschen Zeitschrift ''[[Mathematische Annalen]]'' gedruckt. Als einer von drei Hauptherausgebern wirkte damals in der Redaktion der ''Mathematischen Annalen'' [[David Hilbert]], der als führender Mathematiker der Epoche zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gilt. Mit Hilbert gelangte Brouwer zunächst zu einer einvernehmlichen Zusammenarbeit, welche dann jedoch im Rahmen des [[Grundlagenkrise der Mathematik|Grundlagenstreits in der Mathematik]] ein Ende fand.
 
=== Intuitionismus ===
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Brouwer dagegen war in den 1920er Jahren vorwiegend damit beschäftigt, klassische Resultate der Mathematik neu zu beweisen und intuitionistisch umzuformulieren bis hin zum Entwurf einer neuen Funktionentheorie. Für Konfliktstoff sorgte nun die internationale Wissenschaftspolitik nach dem Krieg, die Gründung des ''Conseil International de Recherches'' und die ''Union Mathématique Internationale'': Brouwer hatte früh und erfolglos versucht, deren Boykott gegen deutsche Wissenschaftler aufzuheben. Als nun Jahre später (1928) von diesen Gesellschaften ein internationaler Kongress in [[Bologna]] abgehalten wurde, rief Brouwer die nun eingeladenen Deutschen ihrerseits zum Boykott auf. Von Hilbert, der an der Konferenz teilnahm, wurde dies als unzulässige Einmischung in deutsche Angelegenheiten und als Schaden für die Wissenschaft angesehen.
 
Hilbert schloss Brouwer kurz darauf von der Herausgeberschaft der [[Mathematische Annalen|Mathematischen Annalen]] aus, was zum Streit mit den anderen Herausgebern, vor allem Einstein und Carathéodory führte. Diese gehörten darauf ebenfalls dem Herausgeberkreis nicht mehr an. Dieser überraschende Schlag zerbrach das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Mathematikern endgültig, und belastete Brouwer sehr. Brouwer selbst führte ihn darauf zurück, dass er einem früheren Ruf (1919) nach [[Göttingen]], dem Sitz des Hilbertkreises, nicht gefolgt war. Im Umkreis von HilbertHilberts wurde vermutet, dass dieser befürchtete, bald zu sterben und dass Brouwer nach seinem Tod zu einflussreich werden könnte.<ref>{{SEP|https://plato.stanford.edu/entries/brouwer/|Luitzen Egbertus Jan Brouwer|Mark van Atten}}, Insbesondere Chronology 1928–1929.</ref>
 
Die Diskussion um die Grundlagen der Mathematik wurde indes von anderer Seite intensiv fortgeführt. Hesseling<ref>Dennis E. Hesseling: ''Gnomes in the fog: the reception of Brouwer’s intuitionism in the 1920s.'' 2003, S. 346.</ref> spricht von über 250 Arbeiten, die in den zwanziger und dreißiger Jahren auf die Auseinandersetzung reagierten.
 
=== 1930 bis 1966 ===
Öffentliche Vorlesungen in den Jahren 1927 und 1928 in Berlin respektive Wien waren vorerst die letzten beiden großen öffentlichen Auftritte Brouwers. Nach dem Eklat um die Mathematischen Annalen war Brouwer in der mathematischen Öffentlichkeit nicht präsent und publizierte kaum. Er engagierte sich in der Lokalpolitik und beschäftigte sich mit dem Fehlschlag einer privaten Investition.
 
Die Jahre nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren gekennzeichnet durch Differenzen Brouwers in [[Amsterdam]]. Die von ihm gegründete Zeitschrift ''Compositio Mathematica'' wurde seinem Einfluss entzogen, ein Forschungszentrum unabhängig von ihm gegründet. [[Arend Heyting]] trat schließlich seine mathematische Nachfolge an. Brouwer warwurde 1951 emeritiert worden.
 
Vortragsreisen führten Brouwer in die USA, nach Kanada und Südafrika. Er gab in Europa verschiedene Vorlesungen, hervorzuheben ist die längere Serie in [[Cambridge]]. Die späteren Publikationen brachten keine wesentlichen neuen Resultate, kreisenkreisten jedoch um den Begriff des ''kreativen Subjekts'' und weisenwiesen einen [[Solipsismus|solipsistischen]] Eindruck auf.
 
Brouwer starb 1966, sieben Jahre nach dem Tod seiner Frau Lize Brouwer-de Holl, in [[Blaricum]] bei einem Verkehrsunfall. Sie hatten keine gemeinsamen Kinder. Lize Brouwer-de Holl hatte jedoch aus erster Ehe eine Tochter, an deren Erziehung sich Brouwer beteiligte.
 
Brouwer war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften (u. &nbsp;a. der [[Royal Society]] of London und der [[Royal Society of Edinburgh]]), Ehrendoktorate verliehen ihm die Universitäten [[Universität Oslo|Oslo]] (1936) und [[Universität Cambridge|Cambridge]] (1955). Im Jahr 1924 wurde er zum Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Leopoldina]] in [[Halle (Saale)]] gewählt.
 
== Brouwers Intuitionismus ==
=== Philosophie ===
Brouwer lehnte akademisch betriebene Philosophie ab. Vielfach drückt er sich gegen philosophisches Vernünfteln aus; er besaß eine Skepsis gegen professionelle Philosophen wie [[G. J. P. J. Bolland]] und versuchte, die Integration des Faches Philosophie in den naturwissenschaftlichen Lehrplan zu verhindern.<ref>Walter P. van Stigt: ''Brouwer’s Intuitionism.'' 1990, S. 115ff.</ref> Schon in ''Leven, Kunst en Mystiek'' mokiert er sich über vorgebliche Klärungen der [[Erkenntnistheorie|Epistemologie]]. Dennoch ging seinen Versuchen, Mathematik auf Intuition zu gründen, und dem Misstrauen gegenüber Grundlegung in der Logik eine ausgedehnte philosophische Reflexion voraus. Brouwers Philosophie ist subjektivistisch und setzt mit einer Erwägung der mentalen Konstitution des Menschen ein.
 
Brouwers Philosophie beschäftigt sich mit den mentalen Funktionen des Subjekts. Die dadurch gewonnene Sichtweise wird nicht nur auf die Grundlegung der Mathematik, sondern auch auf das Leben angewandt. In früheren Schriften ergeben sich dadurch moralische Untertöne.
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Erfahrungen von transzendentaler Wahrheit, die Wiedervereinigung der Welt mit dem Selbst, das Streben nach einem freien Leben, Abkehr von ökonomischen Kategorien, die Freiheit im Inneren, Abfall des Menschen von der natürlichen Ordnung und Brouwers Ansichten über die sprachliche Äußerung mystischer Erfahrungen etwa in der Kunst bilden den thematischen Block von ''Leven, Kunst en Mystiek''. Als philosophisches Argument wurde das Buch kaum wahrgenommen. Trotzdem lassen sich Spuren der späteren Differenzierungen darin bemerken.
 
In der Selbstreflexion, in der Mystik, erlebe man die Freiheit. Die äußere Realität wird dagegen als ''traurige Welt'' abgeschwächt. Brouwer äußert sich kritisch gegenüber der Sprache, die als Mittel des Ausdrucks der inneren Realität schwerlich in Frage kommt. Gleichläufig mit der Sprache ist der Intellekt. Er bewirkt auch den Abfall des Menschen. Die ursprüngliche Kondition des Menschen sei durch Zivilisation (begründet durch den Intellekt) beschädigt worden; die Kultur scheint als Spezialfall einer menschlichen ''Sündigkeit'' auf. &nbsp;— Durchwegs erhebt Brouwer die kritische Stimme gegen die Annahme einer allgemeingültigen und unabhängigen [[Realität]], welche die Menschen und ihren Intellekt aneinander binde. Von einer solchen Realität stammt auch nicht die Bedeutung der Sprache. Die Sprache kann erst in Anbetracht des jeweiligen [[Wille]]ns verstanden werden und ist Ausdruck einer inneren Realität. Das Werk ist zu einem Teil eine Reaktion auf den Hegelianer G. &nbsp;J. &nbsp;P. &nbsp;J. &nbsp;Bolland. Es sollte eine Gegendarstellung zu dessen rhetorisch flammenden Auftritten sein.
 
Einige Schriften Brouwers, darunter auch solche zur intuitionistischen Mathematik, haben einen moralisierenden oder pessimistischen Anklang; er spricht dabei auch von [[Sünde]] oder Sündhaftigkeit. Brouwers Bezeichnung „Sünde“ lässt sich jedoch als [[Bewusstsein]]szustand des Zentralisierens und Veräußerlichens beschreiben: Sünde deutet den Übergang der freien, ungerichteten Kontemplation im Selbst zur Konzentration auf ganz bestimmte Aspekte sowie die Verlagerung der erfahrenen Konzepte in ein unabhängiges Äußeres an. In einer kurzen privaten NoteNotiz nannte er Mathematik, ihre Anwendung und die Intuition der Zeit (siehe unten) als sündhaft.<ref>[[Dirk van Dalen]]: ''Mystic, Geometer, and Intuitionist: The Life of L. E. J. Brouwer.'' VolBand 1, 1999, S. 82f82&nbsp;f.</ref>
 
In späteren Schriften unterschied Brouwer drei Phasen des Bewusstseins:<ref>Walter P. van Stigt: ''Brouwer’s Intuitionism.'' 1990, S. 137.</ref>
# die naive Phase, die mit der Schaffung der Welt der [[Wahrnehmung|Sinnesempfindungen]] entsteht
# die isolierte [[Kausalität|kausale]] Phase der [[wissenschaft]]lichen Aktivität
# die soziale Phase des sozialen HandlungsHandelns und der [[Sprache]]
 
Das Bewusstsein der naiven Phase empfängt in der Stille spontan Empfindungen. Es verknüpft sie nicht, dazwischen bleibt Stille. Reaktionen auf diese Empfindungen sind direkt, spontan. Es gibt keine Aktivität des Willens.
 
Im Gefolge des Wechsels der Empfindungen beginnt das Bewusstsein, eine Sensation als ''vergangen'' zurückzuhalten und Vergangenes vom Gegenwärtigen zu unterscheiden. Das Bewusstsein erhebt sich also über den Wechsel der beiden Empfindungen und wird [[Geist]]. (Im Niederländischen schreibt Brouwer dafür das englische ''mind''.).
 
Das Bewusstsein identifiziert nun verschiedene Sensationen und deren Komplexe, um eine Aufeinanderfolge zu kreieren. Spezialfälle solch einer aufeinanderfolgenden geistigen Wahrnehmung sind Dinge und [[Kausalität|Kausalfolgen]].
Zeile 76:
 
Der Übergang zum freien Willen, zum handelnden Menschen erfolgt durch den Vorgang, mit dem ein Wechsel der Eindrücke durch Handeln bewusst erlangt wird: die zielgerichtete Handlung.
Die dritte und soziale Phase umfasst nun alle Phänomene, in denen der Wille selbst in seiner Richtung geändert wird:, etwa durch Befehl oder Suggestion. Gesetze beziehen daraus ihre Wirkung. Sprache stellt für Brouwer ursprünglich nichts anderes dar als die Übertragung des Willens auf andere. Ausgehend von einfachen Gesten und primitiven Lauten brachte die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft eine ausgefeiltere Sprache mit sich, die auch als Gedächtnishilfe Verwendung findet.
 
=== Philosophie der Mathematik ===
Zeile 91:
Weiters fallen in der Ur-Intuition die Eigenschaften [[Diskretheit|diskret]] und [[Kontinuität (Philosophie)|kontinuierlich]] nicht auseinander: sie sind ineinander integriert und können nicht gegenseitig ausgezeichnet werden. Dies unterscheidet Brouwer besonders von [[Henri Bergson]], der sich um eine Differenzierung des Diskreten (als einzelnen Zeitpunkten) vom Kontinuierlichen bemüht.
 
Wissenschaftliche [[Messung|messbare]] Zeit ist für Brouwer ein abgeleitetes Phänomen. [[Zahl]] und [[Maßeinheit|Maß]] sind für ihn vorerst isoliert. Bei der Ur-Intuition der Zeit geht es ihm nur um die Zweiheit, die aus einer Zeitabfolge geschöpft werden kann.
 
; Konstruktion
Zeile 106:
Die intuitive Konstruktion selbst ist nicht sprachlich, sondern bleibt eine mentale Realität, auf die Ur-Intuition der Zeit gegründet. Jegliche Analyse des Wissens sollte nach Brouwer auf den ersten Punkt gerichtet bleiben.
 
Hier setzt Brouwers scharfe Kritik an den damals gängigen Philosophien der Mathematik ein. Nirgends wurde die Sprache deutlich von der Mathematik getrennt. Selbst der Intuitionismus der französischen Mathematiker [[Henri Poincaré]], [[Émile Borel]] und [[Henri Léon Lebesgue|Henri Lebesgue]], die in Opposition zum [[Logizismus]] und [[Formalismus (Mathematik)|Formalismus]] auftraten, brachte keine so scharfe Differenzierung. Im Vergleich zu Brouwer verwendenverwendeten sie den Begriff der [[Intuition]] vage und bauten darauf keine systematische Theorie. Insbesondere schien die Intuition nur für das Postulat der natürlichen Reihe [[Ganze Zahl|ganzer Zahlen]] auszureichen, nicht aber für die [[Reelle Zahl|reellen Zahlen]], deren [[Richard Dedekind|Dedekind’sche]] Einführung Brouwer für eine bloß sprachlich festgesetzte Sache hielt. Brouwer nannte später seine Trennung von Mathematik und mathematischer Sprache „die erste Handlung des Intuitionismus“.
 
; Anwendung der Mathematik
Zeile 130:
Seit der Arbeit an seiner Dissertation versuchte Brouwer, einen originären Beitrag zu den Grundlagen der Mathematik zu leisten. Durch seinen Lehrer [[Gerrit Mannoury]] war er auf die Tendenz zur [[Axiomatisierung]] und [[Formalisierung]] aufmerksam gemacht worden. Im Anschluss an [[Gottlob Frege]] wurde die Logik als Disziplin weiterentwickelt. [[Giuseppe Peano]] und [[Bertrand Russell]] schufen eine neue symbolische Notation, [[Georg Cantor]] schuf die [[Mengenlehre]], [[Ernst Zermelo]] axiomatisierte sie und bewies den [[Wohlordnungssatz]].
 
Man war zur Auffassung gekommen, dass die neu entdeckte Logik die Grundlage der Mathematik darstelle. Hilbert axiomatisierte die Geometrie und gründete sie auf gewisse Sätze, in denen ihre Grundbegriffe in gewissen Relationen standen. Er definierte sie nicht mehr explizit und ließ die zugrundeliegende Interpretation offen. Einige Jahre später, nachdem die Axiomatisierung auch anderswo erfolgreich angewendet werden konnte, rief er auf, die ganze Mathematik axiomatisch zu fundieren. Damit den dadurch entstehenden Theorien Sicherheit innewohne, sollte in einem umfangreichen [[Hilbertprogramm|Programm]] die Widerspruchsfreiheit der wichtigen Axiomensysteme auf besondere Weisegesondert erwiesen werden.
 
Die Ideen dazu waren schon zur Zeit bekannt, als Brouwer ''Over de grondlsagen der wiskunde'' schrieb.<ref>David Hilbert: ''Über die Grundlagen der Logik und der Arithmetik.'' In: ''Verhandlungen des Dritten Internationalen Mathematiker-Kongresses in Heidelberg vom 8. bis 13. August 1904.'' S. 174–185.</ref> Brouwer unterzog die entsprechende Arbeit Hilberts einer Analyse und kam zur Auffassung, der Großteil sei ein unmathematischer unbewusster Akt.<ref>Dirk van Dalen: ''Mystic, geometer, and intuitionist: The life of L. E. J. Brouwer.'' VolBand 1, 1999, S. 110f110&nbsp;f.</ref> Brouwers Zergliederung ergibt acht Stufen, er erkennt drei Systeme der Mathematik darin, die einmal mit, dann ohne Sprache auftreten. Folgendes Schema erhellt seinen Grundgedanken und beschreibt den Übergang von Mathematik erster Ordnung zur Mathematik zweiter Ordnung:<ref>Walter P. van Stigt: ''Brouwer’s Intuitionism.'' 1990, S. 215.</ref>
# Aufzeichnung mathematischer Konstruktionen (Sprache der Mathematik)
# Wahrnehmung einer [[Struktur (erste Stufe)|Struktur]] darin, bewusste Verwendung dieser Struktur (klassische Logik)
# Isolation von Symbolen und Struktur, Abstraktion vom mathematischen Inhalt, formale Konstruktionen (formale Logik)
 
Zeile 146:
Regularitäten der Sprache, die die [[Mathematik]] begleitet, wie sie von [[Aristoteles]] aufgegriffen und klassifiziert wurden, sind für Brouwer bloße Muster; sie geben nicht notwendig eine ursprüngliche Konstruktion an. Umgekehrt allerdings lässt sich auf jede mathematische Konstruktion etwa das [[Satz vom ausgeschlossenen Dritten|Prinzip des ausgeschlossenen Dritten]] anwenden und führt niemals zu einer [[Kontradiktion]]. In der Arbeit ''De onbetrouwbaarheid der logische principes'' (1908) legte Brouwer dar, warum man keinen Grund habe, das Prinzip für wahr zu halten.
 
Brouwer verwendete hierzu Existenzaussagen wie: „Es gibt in der Dezimalentwicklung von Ππ eine Folge 012…9.“ Laut Brouwer bestünde kein Grund, hier das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten für wahr zu halten, da man keine Möglichkeit ins Auge fassen könnte, dies zu überprüfen. Brouwer hielt das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten für äquivalent mit der Behauptung, dass jedes mathematische Problem lösbar sei. Weitere „schwache Gegenbeispiele“, die auf damals ungelösten Problemen beruhen, sind im Brouwer-Eintrag der [[Stanford Encyclopedia of Philosophy]] zu finden. Später ersetzte Brouwer tatsächlich die Dichotomie von wahr und falsch indurch diefolgende vier Möglichkeiten: dass die Aussage als wahr oder falsch bewiesen ist, weiters, falls kein Beweis vorliegt, dass ein [[Algorithmus]] für die Entscheidung auf Wahrheit oder Falschheit bekannt ist, und viertens, dass auch ein solcher Algorithmus nicht bekannt ist.
 
Nachdem Brouwer eine intuitionistische Mengenlehre aufgestellt hatte, konnte er auch „starke Gegenbeispiele angeben“ (siehe unten).
 
; Negation
Die fruchtbarste Anwendung von Brouwers Anschauungen geht allerdings auf einige Zeilen seiner Arbeit ''Intuitionistische Zerlegung mathematischer Grundbegriffe'' (1925) zurück. Dort versucht Brouwer unter anderem, intuitionistische Korrekturen für die [[Negation]] anzugeben, und skizziert dabei die Grundlagen einer neuen Disziplin, der [[Intuitionistische Logik|intuitionistischen Logik]]. Brouwer spricht dabei von Absurdität und Korrektheit anstelle von wahr und falsch und stellt einige Prinzipien auf, wobei er die doppelte Negation intuitionistisch interpretiert:
 
* Brouwer verwirft das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten (<math> A\lor \neg A</math>).
* Insbesondere verwirft er einen Spezialfall davon, nämlich das Prinzip der Reziprozität von Komplementärmengen (siehe die Gleichung: <math>A \cup A^{{\rm c}}=U</math> im Artikel [[Komplement (Mengenlehre)]]).
* Also wird verworfen: <math>A\leftrightarrow\neg\neg A</math>.
* Beibehalten wird: <math>A\to\neg\neg A</math>.
* Bewiesen wird jedoch: Absurdität-der-Absurdität-der-Absurdität ist äquivalent mit Absurdität. Bei einer dreifachen Negation kann man zwei Negationen demnach kürzen. (<math> \neg\neg\neg A\leftrightarrow \neg A</math>).
 
[[Arend Heyting]] war der erste, der eine derartige Logik formalisierte. Von Brouwer selbst wurde der Versuch zwar unterstützt, er betrachtete die Aufgabe freilich als steril.
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Das Ziel von Brouwers Mathematik war die Entwicklung einer Theorie der [[Reelle Zahl|reellen Zahlen]], des Kontinuums. Erst nach seinen topologischen Erfolgen kehrt Brouwer zurück zur Mengenlehre und veröffentlicht 1918 die ''Begründung der Mengenlehre unabhängig vom logischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten''. Brouwer nennt den darin vollzogenen Schritt später den „zweiten Akt des Intuitionismus“. Ungleich seinen vorigen Anschauungen lässt er nämlich nun zur Konstruktion von Mengen (''spreads'' im Englischen) nicht nur Punkte zu, die durch endlich viele Angaben oder durch ein Gesetz zur Konstruktion anzugeben wären, sondern auch sogenannte [[Wahlfolgen]]. Wahlfolgen beinhalten ein Element der Willkür und können nicht vollständig angegeben werden. Das Konzept der Wahlfolgen geht in die Definition einer Punktmenge (''spread'') ein:
 
: Zunächst wird eine unbegrenzte Folge von Zeichen festgelegt mittels eines ersten Zeichens und eines Gesetzes, dadas aus jedem dieser Zeichenreihen das nächstfolgende herleitet. Wir wählen z.&nbsp;B. die Folge ζ der „Nummern“ 1, 2, 3,&nbsp;… Sodann ist eine Menge ein Gesetz, auf Grund dessen, wenn immer wieder eine willkürliche Nummer gewählt wird, jede dieser Wahlen entweder ein bestimmtes Zeichen mit oder ohne Beendigung des Prozesses erzeugt, oder aber die Hemmung des Prozesses mitsamt der definitiven Vernichtung seines Resultates herbeiführt, wobei für jedes ''n'' > 1 nach jeder unbeendigten und ungehemmten Folge von ''n'' – 1 Wahlen wenigstens eine Nummer angegeben werden kann, die, wenn sie als n-te Nummer gewählt wird, nicht die Hemmung des Prozesses herbeiführt.<ref>L. E. J. Brouwer: ''Intuitionismus.'' 1992, S. 23.</ref>
 
Ein reeller Punkt entsteht, wenn dabei ineinander geschachtelte Intervalle ausgewählt werden. Punktmengen sind besondere Arten von Punktspezies. Eine Punktspezies wird von Brouwer als eine Eigenschaft definiert, die nur einem Punkt zukommen kann; die Definition lässt sich auch verallgemeinern zu höheren Spezies, die Eigenschaften von Spezies sind. Spezies erlauben auch klassische Operationen der [[Mengenlehre]] (etwa Durchschnitt, Vereinigung); eine konstruktive Einschränkung besteht wie oben (Negation) bemerkt, bei den [[Komplement (Mengenlehre)|komplementären]] Spezies.
 
Die strukturellen Theoreme über diese Mengen (spreads) sind das ''Fan Theorem'' und das ''Bar Theorem''.<ref>Beweise und rigorose Formulierungen siehe L. E. J. Brouwer: ''Intuitionismus.'' 1992.</ref> Zusammen mit dem ''Stetigkeitsprinzip'' ergibt sich der überraschende Satz für volle (das heißt, auf dem ganzen abgeschlossenen Intervall von 0 bis 1 definierten) [[Funktion (Mathematik)|Funktionen]]:
Zeile 180:
 
== Wirkung ==
Die Resultate, die Brouwer 1909 bis 1913 hervorbrachte, beeinflussten die Topologie nachhaltig. Brouwer verband die mengentheoretische Topologie von [[Georg Cantor]] und [[Arthur Moritz Schoenflies]] mit den Methoden [[Henri Poincaré]]s. Insbesondere baute Hermann Weyls Arbeit über [[Riemannsche Fläche]]n auf Brouwers Topologie auf. Sein [[Fixpunktsatz von Brouwer|Fixpunktsatz]] fand zahlreiche Anwendungen auch außerhalb der Topologie.
 
Durch Weyls provokativen Artikel<ref>[[Hermann Weyl]]: ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002366002 Über die neue Grundlagenkrise der Mathematik].'' (9.&nbsp;Mai 1920). In: ''Mathematische Zeitschrift.'' 10, 1921, S.&nbsp;39–79.</ref> bekam der Intuitionismus Brouwers, besonders seine Ablehnung des Prinzips des ausgeschlossenen Dritten, einen hohen Grad an Bekanntheit, der durch seine eigenen Schriften und Vorlesungen nicht erreichbar war. Er selbst besaß keine sonderliche didaktische Fähigkeit, um den Intuitionismus bekannter oder populärer zu machen. Allerdings widmete [[Adolf Abraham Halevi Fraenkel|A. A. Fraenkel]], der die [[Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre|Axiome der Mengenlehre]] von [[Ernst Zermelo]] ergänzte, in seinen zahlreichen Büchern über Mengenlehre dem Intuitionismus stetige Aufmerksamkeit.
Zeile 189:
 
Inwieweit Brouwer Einfluss auf Gödel haben konnte, welcher ihn vermutlich – wie auch [[Ludwig Wittgenstein]] – bei seiner Wiener Vorlesung 1928 hörte, ist nicht klar. Dass aber die genannte Vorlesung Wittgenstein philosophisch interessierte, ist in Anekdoten von [[Herbert Feigl]] und [[Rudolf Carnap]] überliefert. Wittgenstein soll dort den Impuls für seine späteren philosophischen Arbeiten erhalten haben.
 
Seit 1970 ist ein [[Mondkrater]] nach ihm und [[Dirk Brouwer]] benannt.<ref>[https://planetarynames.wr.usgs.gov/Feature/893 Gazetteer of Planetary Nomenclature]</ref>
 
Ihm zu Ehren vergibt die [[Niederländische Mathematische Gesellschaft]] seit 1970 alle drei Jahre die [[Brouwer-Medaille]].
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* ''Leven, kunst en mystiek.'' J. Waltman Jr., Delft 1905. (niederländisch)
* ''Over de grondslagen der wiskunde. Academisch proefschrift.'' Maas & van Suchtelen, Amsterdam 1907. (niederländisch; Dissertation; [httphttps://archive.org/details/overdegrondslage00brouuoft im Internet-Archiv], [httphttps://archive.org/details/overdegrondslag00brougoog dito])
* ''[http://archive.org/stream/algemeennederlan02genouoft#page/152/mode/2up De onbetrouwbaarheid der logische principes].'' Tijdschrift voor Wijsbegeerte 2, 1908, S. 152–158. (niederländisch)
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002263181 Zur Analysis Situs].'' (14. Mai 1909). In: ''Mathematische Annalen.'' Band 68, 11. März 1910, S. 422–434.
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN00226370X Beweis der Invarianz der Dimensionenzahl].'' In: ''Mathematische Annalen.'' Band 70, 14. Februar 1911, S. 161–165.
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002264021 Über Abbildung von Mannigfaltigkeiten].'' (Juli 1910). In: ''Mathematische Annalen.'' Band 71, 25. Juli 1911, S. 97–115 (''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002264390 Berichtigung]'', 23. Januar 1912, S. 598; mit [[Fixpunktsatz von Brouwer]])
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002264196 Beweis des Jordanschen Satzes für den n-dimensionalen Raum].'' In: ''Mathematische Annalen.'' Band 71, 16. November 1911, S. 314–319.
* ''Begründung der Mengenlehre unabhängig vom logischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten.'' In: ''Verhandelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam.'' (eerste sectie) 12
** ''[http://archive.org/stream/verhandel1219151919koni#page/n213/mode/2up Erster Teil: Allgemeine Mengenlehre].'' Nr. 5, März 1918, S. 1–43 (''[http://archive.org/stream/verhandel1219151919koni#page/n401/mode/2up Berichtigungen zum ersten Teile].'')
** ''[http://archive.org/stream/verhandel1219151919koni#page/n365/mode/2up Zweiter Teil: Theorie der Punktmengen].'' Nr. 7, März 1919, S. 1–33.
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002126222 Intuitionistische Mengenlehre].'' In: ''Jahresbericht der DMV.'' Band 28, 1919, S. 203–208.
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002267977 Besitzt jede reelle Zahl eine Dezimalbruchentwicklung?]'' (10. Dezember 1920). In: ''Mathematische Annalen.'' Band 83, 23. Juli 1921, S. 201–210.
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002169398 Über die Bedeutung des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten in der Mathematik, insbesondere in der Funktionentheorie].'' In: ''Journal für die reine und angewandte Mathematik.'' Band 154, 1924, S. 1–7. (ursprünglich niederländischer Vortrag vom August 1923)
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002127466 Intuitionistische Zerlegung mathematischer Grundbegriffe].'' (6. Februar 1924). IN: ''Jahresbericht der DMV.'' Band 33, 1925, S. 251–256. (ursprünglich Vortrag vom 24. November 1923)
* ''[http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN235181684_0097&DMDID=dmdlog7 Über Definitionsbereiche von Funktionen].'' (28. April 1926). In: ''Mathematische Annalen.'' Band 97, 1927, S. 60–75.
* ''[httphttps://www.dwc.knaw.nl/toegangen/digital-library-knaw/?pagetype=publDetail&pId=PU00015590 Intuitionistische Betrachtungen über den Formalismus].'' (17. Dezember 1927). In: ''Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam: Proceedings of the section of sciences.'' Band 31, 1928, S. 374–379.
* ''[httphttps://www.dwc.knaw.nl/toegangen/digital-library-knaw/?pagetype=publDetail&pId=PU00015952 Essentieel-negatieve eigenschappen].'' (25. September 1948). In: ''Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam: Proceedings of the section of sciences.'' Band 51, 1948, S. 963–964. (niederländisch)
* ''Consciousness, Philosophy and Mathematics.'' In: [[Evert Willem Beth|E. W. Beth]], H. J. Pos, J. H. A. Hollak (Hrsg.): ''Proceedings of the 10th International Congress of Philosophy (Amsterdam, August 11–18, 1948).'' North-Holland, Amsterdam 1949, S. 1235–1249. (englisch)
* ''[httphttps://www.dwc.knaw.nl/toegangen/digital-library-knaw/?pagetype=publDetail&pId=PU00018620 De non-aequivalentie van de constructieve en de negatieve orderelatie in het continuum].'' (29. Januar 1949). In: ''Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam: Proceedings of the section of sciences.'' Band 52, 1949, S. 122–124. (niederländisch)
* ''[httphttps://www.dwc.knaw.nl/toegangen/digital-library-knaw/?pagetype=publDetail&pId=PU00018643 Contradictoriteit der elementaire meetkunde].'' (26. März 1949). In: ''Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam: Proceedings of the section of sciences.'' Band 52, 1949, S. 315–316. (niederländisch)
 
Nach dem Tod erschienen:
* ''Collected Works.'' North-Holland, Amsterdam.
# [[Arend Heyting]] (Hrsg.): ''Philosophy and foundations of mathematics.'' 1975, ISBN 0-7204-2805-X. ([httphttps://www.ams.org/journals/bull/1977-83-01/S0002-9904-1977-14185-2/ englische Rezension])
# [[Hans Freudenthal]] (Hrsg.): ''Geometry, analysis, topology and mechanics.'' 1976, ISBN 0-7204-2076-8.
* [[Dirk van Dalen]] (Hrsg.): ''Intuitionismus.'' B.I. Wissenschaftsverlag, 1992, ISBN 3-411-15371-7. (eingeleitet und kommentiert von Dirk van Dalen; [httphttps://d-nb.info/920731562/04 Inhaltsverzeichnis], [[PDF]]-Datei, 60 kB)
* ''[httphttps://projecteuclid.org/euclid.ndjfl/1039886518 Life, art, and mysticism].'' In: ''Notre Dame Journal of Formal Logic.'' 37, Sommer 1996, S. 389–429. (englische Übersetzung von ''Leven, kunst en mystiek'', 1905, von Walter P. Van Stigt)
* Dirk van Dalen (Hrsg.): ''L.&nbsp;E.&nbsp;J. Brouwer en de grondslagen van de wiskunde.'' Epsilon Uitgaven, Utrecht 2001, ISBN 90-5041-061-8. (niederländisch; kommentierte Neuauflage der Dissertation, Fragmente und Aufsätze der Folgejahre wie ''Onbetrouwbaarheid der logische principes''; [httphttps://www.gbv.de/dms/goettingen/369365224.pdf Inhaltsverzeichnis], PDF-Datei, 22 kB; [httphttps://www.zentralblatt-math.org/zmath/en/search/?an=1024.03003 Zentralblatt-Rezension])
 
== Literatur ==
* Dirk van Dalen: ''Mystic, geometer, and intuitionist: The Life of L. E. J. Brouwer.'' Clarendon Press, Oxford u.&nbsp;a.
** VolumeBand 1: ''The dawning revolution.'' 1999, 2002 (corr.repr.), ISBN 0-19-850297-4.
** VolumeBand 2: ''Hope and disillusion.'' 2005, ISBN 0-19-851620-7.
* Walter P. van Stigt: ''Brouwer’s intuitionism.'' North-Holland, Amsterdam u.&nbsp;a. 1990, ISBN 0-444-88384-3. (enthält auch kurze Biographie und vollständige Bibliographie der veröffentlichten Schriften Brouwers)
* Dennis E. Hesseling: ''Gnomes in the fog: the reception of Brouwer’s intuitionism in the 1920s.'' Birkhäuser, Basel u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-7643-6536-6. (Monographie über den Grundlagenstreit)
* Victor Pambuccian: ''Brouwer’s Intuitionism: Mathematics in the Being Mode of Existence.'' Published in: Sriraman, B. (ed) ''Handbook of the History and Philosophy of Mathematical Practice''. Springer, Cham, 2022. {{DOI|10.1007/978-3-030-19071-2_103-1}}
 
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118988131}}
* [http://poortman.kb.nl/long2.php?TABEL=T_NAAM&ID=1432 Literatur von und über L.E.J. Brouwer] in der Königlichen Bibliothek der Niederlande
* {{MacTutor Biography|id=Brouwer}}
* {{MathGenealogyProject|id=19467}}
* Mark van Atten: ''[http://plato.stanford.edu/entries/brouwer/ Luitzen Egbertus Jan Brouwer].'' In: ''[[Stanford Encyclopedia of Philosophy]].'' 26. März 2003 bis 6. Mai 2011. (englisch; mit Literaturangaben)
* JoanMark Moschovakisvan Atten: ''[httphttps://plato.stanford.edu/entries/logic-intuitionisticbrouwer/ IntuitionisticLuitzen LogicEgbertus Jan Brouwer].'' In: ''[[Stanford Encyclopedia of Philosophy]].'' 126. SeptemberMärz 19992003 bis 286. AprilMai 20102011. (englisch; mit Literaturangaben)
* MarkJoan van AttenMoschovakis: ''[httphttps://plato.stanford.edu/entries/brouwerlogic-intuitionistic/ LuitzenIntuitionistic Egbertus Jan BrouwerLogic].'' In: ''[[Stanford Encyclopedia of Philosophy]].'' 261. MärzSeptember 20031999 bis 628. MaiApril 20112010. (englisch; mit Literaturangaben)
* [httphttps://www.nieuwarchief.nl/serie5/toonnummer.php?deel=17&nummer=4&taal=0 Brouwer-Heft, Nieuw Archief voor Wiskunde, Dezember 2016]
* [httphttps://plato.stanford.edu/entries/brouwer/strongcounterex.html Eintrag über Strong Counterexamples in der Stanford Encyclopedia of Philosophy]
* [https://dwc.knaw.nl/en/biografie/pmknaw/?pagetype=authorDetail&aId=PE00004406 Luitzen E.J. Brouwer] Eintrag bei der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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[[Kategorie:Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]]
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