Die '''Dreharbeiten''' (Singular: die Dreharbeit, umgangssprachlich auch der „Dreh“) sind in der Phasengliederung einer [[Filmproduktion]] die dritte, ausführende Phase,<ref>[[Filmproduktion#Projektentwicklung|Projektentwicklung]] – [[Filmproduktion#Vorproduktion|Vorproduktion]] – '''Dreharbeiten''' – [[Postproduktion (Film)|Postproduktion]] – [[Filmverwertung]]. Nach Josef Steiff: ''The Complete Idiot’s Guide to Independent Filmmaking''. Alpha Books, 2005. S. 26–28.</ref> in der durch die Arbeit des [[Filmstab]]s und der [[Schauspieler]] die eigentlichen Filmaufnahmen entstehen.<ref>[ {{Webarchiv|text=Dreharbeiten |url=http://www.vierundzwanzig.de/glossar/dreharbeiten Dreharbeiten]|wayback=20130630063535 }} im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 17. November 2011.</ref><ref name="bender1">Theo Bender: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=1866 Produktion, Pre-Production, Post-Production]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von [[Hans Jürgen Wulff|Hans. J. Wulff]] und Theo Bender.</ref> Der Begriff stammt vom Drehen der Antriebskurbel bei den ursprünglichen [[Filmkamera]]s der [[Stummfilm]]zeit.
== Tätigkeiten ==
[[BildDatei:Tournage de film.JPG|miniatur|[[Kameramann]] und [[Tonassistent]]<br />bei Dreharbeiten]]
{{Hauptartikel|Filmstab}}
An den Dreharbeiten ist neben den klassischen Filmberufen [[Schauspieler]], [[Filmregisseur|Regisseur]], [[Kameramann]] oder [[Tonmeister|Tonmann]] und ihren jeweiligen Assistenzen ([[Regieassistent]], [[Kameraassistent]], [[Tonassistent]]) vor allem der [[Erste Filmaufnahmeleitung|Aufnahmeleiter]] entscheidend beteiligt. Er ist für die tägliche Durchführung des Drehs zuständig und trägt die Verantwortung für die Tagesdisposition, die Organisation von Absperrungen und Transporten oder das Catering. Bei größeren Produktionen gibt es neben dem Aufnahmeleiter am Set des Öfteren einen zweiten im Produktionsbüro.<ref name="bender7">Theo Bender: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=79 Aufnahmeleiter]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> In Zusammenarbeit mit dem [[Filmproduktionsleitung|Produktionsleiter]] erstellt er im Vorfeld der Dreharbeiten zudem den [[Drehplan]] und sucht nach [[Drehort]]en. Der dem [[Filmproduzent|Produzenten]] unterstehende Produktionsleiter ist weiterhin für die möglichst wirtschaftliche Organisation der Mitarbeiter und Schauspieler verantwortlich und betreut neben der Überwachung der Dreharbeiten die gesamte Filmproduktion.<ref name="bender8">Theo Bender: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=299 Produktionsleiter / Production Manager]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Tätigkeiten, die der Organisation und dem geordneten Ablauf der Dreharbeiten dienen, etwa [[Kabelhilfe|Kabelträger]], [[Produktionsfahrer (Filmberuf)|Produktionsfahrer]] oder [[Set-Runner]]. Andere Tätigkeiten existieren in Zusammenhang mit der Anfertigung eines täglichen Produktionsberichts (engl. ''production report''), der den Fortschritt der Dreharbeiten gegenüber dem Drehplan aufzeigt und weitere Berichte beinhaltet.<ref name="bender21">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=4911 Production report]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Dazu gehört der Drehbericht (engl. ''dope sheet'') mit Hinweisen für das Kopierwerk und den Schneideraum,<ref name="bender22">Heinz-Hermann Meyer: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3255 Dope sheet]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> die [[Script/Continuity|Continuity-Notizen]] für die Einhaltung von [[Anschluss (Film)|Anschlussdetails]]<ref>[ {{Webarchiv|text=Anschluss |url=http://www.vierundzwanzig.de/glossar/anschluss Anschluss]|wayback=20130630073329 }} im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 15. September 2010.</ref> sowie ein Bericht über unvorhergesehene Ereignisse.<ref name="bender21" /> Daneben wird ein Tonbericht erstellt (engl. ''sound report''), der ähnlich dem Drehbericht detaillierte Angaben zum aufgenommenaufgenommenen Material, jedoch in Bezug auf die Tonaufnahmen, enthält.<ref name="bender23">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=6200 Sound report]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Weitere typische Tätigkeiten bei den Dreharbeiten sind die des [[Script Supervisor]]s zur Protokollierung von [[Drehbuch]]änderungen oder des [[Standfotograf]]en zur Anfertigung von Bildmaterial für Werbe- und Dokumentationszwecke.<ref>Matthias Christen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=2203 Standfoto]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
[[BildDatei:LondonSmog.jpg|miniatur|hochkant|Dreharbeiten „on location“, also am Ort der Erzählung]]
== Ablauf ==
=== Vorbereitung ===
{{Siehe auch|Filmproduktion#Vorproduktion|titel1=Vorproduktion}}
Dreharbeiten können im [[Filmstudio]] oder an Originalmotiven durchgeführt werden. Die Wahl des [[Drehort]]s (engl. ''location'') hat dabei künstlerische und ökonomische Gründe.<ref name="bender9">Daniel Möhle: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7938 Drehort]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Während der Dreh im Filmstudio die größte Planungssicherheit bietet, ist die Produktion der Kulissen mitunter mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. Auch aus künstlerischen Gründen (vgl. auch [[Nouvelle Vague]] und [[Dogma 95]]) wird deshalb oft an Originalschauplätzen gefilmt, also „on location“,<ref name="bender9" /><ref name="bender11">Hans Jürgen Wulff: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=279 On location]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> obwohl Außendrehs einen höheren Aufwand als Studiodrehs erfordern, da Ausrüstung und Personal an den Drehort gebracht werden müssen. Während in der Frühzeit des Films möglichst viele Außenaufnahmen gemacht wurden, weil Sonneneinstrahlung eine Belichtung des noch recht unempfindlichen Materials ermöglichte, wird heutzutage, auch durch den vermehrten Einsatz von [[Computer Generated Imagery|CGI-Effekten]], immer mehr im Studio gedreht.<ref name="bender10">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5143 Außenaufnahme]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
In Abhängigkeit von den Gesetzen des jeweiligen Landes sind vom Produzenten vor Drehbeginn für die gewählten Drehorte [[Drehgenehmigung]]en von Privatpersonen, Behörden oder Firmen einzuholen.<ref name="bender2">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=530 Drehgenehmigung]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Bei aufwendigen Filmaufnahmen sind unter Umständen Sperrungen im Innenstadtbereich mit Beschilderung und Umleitungen notwendig. In Deutschland ist für Dreharbeiten im öffentlichen Straßenraum eine Ausnahmegenehmigung nach {{§|46|stvo_2013|juris}} [[StVO (D)| StVO]] notwendig. Sie muss immer dann vorliegen, wenn öffentliches Straßenland abweichend von der StVO genutzt werden soll.<ref name="bender2" /> Meistens ist eine Drehgenehmigung innerhalb städtischer Gebiete mit Gebühren verbunden,<ref>[ {{Webarchiv|text=Drehgenehmigung |url=http://www.vierundzwanzig.de/glossar/drehgenehmigung Drehgenehmigung]|wayback=20130630084354 }} im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 7. Oktober 2009.</ref> unddie abhängig ist von Aufwand und Umfang der Filmaufnahmen sowie der Attraktivität des Drehorts.<ref name="bender2" />
[[BildDatei:Drehplan Beispiel.jpg|miniatur|Beispiel eines [[Drehplan]]s]]
Wenn die Drehorte feststehen, werden die Drehbuchszenen jeweils in einen [[Drehbuchauszug]] (engl. ''script breakdown'') mit allen für die Dreharbeiten relevanten Informationen zusammengefasst. Anschließend entsteht mit dem [[Drehplan]] die organisatorische Abfolge der Dreharbeiten unter Angabe der Schauplätze, Dekorationen sowie des notwendigen Personals und Equipments, geordnet nach Datum und Uhrzeit.<ref name="bender3">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=876 Drehplan]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Dabei ist dieDie Reihenfolge der zu drehenden Szenen ist nicht chronologisch, sondern richtet sich nach organisatorischen Aspekten wie der Verfügbarkeit der Darsteller oder des Motivs sowie bei Außenaufnahmen nach Jahreszeit, Wetter und Lichtsituation. In der Regel werden alle Szenen eines Motivs am Stück gedreht.<ref>[{{Webarchiv | url=http://www.vierundzwanzig.de/glossar/drehplan | wayback=20140429045646 | text=Drehplan]}} im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 15. Oktober 2008.</ref>
NebenFür derjeden allgemeinen VorbereitungDrehtag gibt es für jeden Drehtag eine Tagesdisposition (engl. ''production breakdown''), welche die relevanten Informationen aus dem Drehplan zusammenfasst und genau auflistet, wer für einen geplanten Tagesdreh am Set sein muss.<ref name="bender4">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=1526 Production breakdown]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Gleichzeitig gibt sie Auskunft über Szenen-Nummern, die für den Tag verbindlichen Drehbuchseiten, dieund Drehorte sowie das nötige Equipment.<ref name="bender6">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7018 Disposition]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
Unmittelbar vor dem Dreh einer Einstellung wird die Szene mit einer Drehprobe unter Beteiligung von Kamera, Licht und Ton durchgespielt.<ref>[http://www.vierundzwanzig.de/glossar/drehprobe Drehprobe] im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 3. November 2008.</ref> ▼
=== Hauptdreharbeiten ===
[[File:Clapperboard, O2 film, September 2008.jpg|miniatur|[[Filmklappe]] kurz vor Beginn der eigentlichen Aufnahme]] ▼
Die Phase der eigentlichen Dreharbeiten ist erfahrungsgemäß die kostenintensivste, weil hier die Gagen der Schauspieler anfallen.<ref name="bender12">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=4910 Principal photography]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Mit dem Beginn der Dreharbeiten ist die Vorbereitungszeit abgeschlossen, das heißt, dass Drehbuch liegt in seiner Endfassung vor, die Besetzung steht fest, die Bauten am Set sind weitestgehend abgeschlossen und die Motive der Außenaufnahmen festgelegt.<ref name="bender13">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5590 Drehbeginn]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Sofern alle Vorkehrungen getroffen wurden, verläuft die Aufnahme mit einer ritualisierten, schnellen Folge von Anweisungen und Bestätigungen:<ref name="bender14">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5410 Aufnahmestart]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> ▼
▲Die Phase der eigentlichen Dreharbeiten ist erfahrungsgemäß die kostenintensivste, weil hier die Gagen der Schauspieler anfallen.<ref name="bender12">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=4910 Principal photography]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans . J. Wulff und Theo Bender.</ref> Mit dem Beginn der Dreharbeiten ist die Vorbereitungszeit abgeschlossen, das heißt, dassdas Drehbuch liegt in seiner Endfassung vor, die Besetzung steht fest, die Bauten am Set sind weitestgehend abgeschlossen und die Motive der Außenaufnahmen festgelegt.<ref name="bender13">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5590 Drehbeginn]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans . J. Wulff und Theo Bender.</ref> Sofern alle Vorkehrungen getroffen wurden, verläuft die Aufnahme mit einer ritualisierten, schnellen Folge von Anweisungen und Bestätigungen:<ref name="bender14">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5410 Aufnahmestart]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
▲Unmittelbar vor dem Dreh einer [[Einstellung (Film)|Einstellung]] wird die Szene mit einer Drehprobe unter Beteiligung von Kamera, Licht und Ton durchgespielt.<ref> [ {{Webarchiv|text=Drehprobe |url=http://www.vierundzwanzig.de/glossar/drehprobe Drehprobe]|wayback=20130630081458 }} im Glossar der [[Deutsche Filmakademie|Deutschen Filmakademie]]. Letzte Änderung am 3. November 2008 .</ref> Anschließend läuft die Aufnahme mit einer ritualisierten, schnellen Folge von Anweisungen und Bestätigungen ab:<ref name="bender14">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5410 Aufnahmestart]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans J. Wulff und Theo Bender.</ref>
▲[[ FileDatei:Clapperboard, O2 film, September 2008.jpg|miniatur|[[Filmklappe]] kurz vor Beginn der eigentlichen Aufnahme]]
# Aufnahmeleiter/Regisseur: „Ruhe bitte!“
# Regie/Regieassistenz: „Ton ab!“. Antwort: „Ton läuft!“ (oder kurz „Läuft!“)
# Regie/Regieassistenz: „Kamera ab!“. Antwort: „Kamera läuft!“
# Es folgt die [[Filmklappe|Klappe]].
# Regisseur: „Action„Und bitte!“ (alternativin „Unddeutschen bitteFilmsynchronfassungen fälschlich: „Action!“)
# Es folgt die [[Szene (Film)|Szene]].
# Regisseur: „Cut„Danke!“ (alternativin „Dankedeutschen Filmsynchronfassungen fälschlich: „Cut!“)
Die Ritualisierung dient der allgemeinen Konzentration am Drehort und hat den Zweck, Kosten für Filmmaterial zu sparen, indem nur die Aufnahmen zum Film aufgenommen werden und nicht die Vorbereitungen zur Aufnahme.<ref name="bender14" /> Jede Aufnahme wird so oft wiederholt, bis der Regisseur mit ihr zufrieden ist.
[[Datei:Dreharbeiten_Tatort_Borowski.jpg|mini|Dreharbeiten zu einem [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]]]
Neben dem eigentlichen Filmteam, das die Hauptaufnahmen des Films erstellt (engl. ''unit''), existiert vor allem bei aufwendigeren Produktionen ein zweites Team (engl. ''second unit''), das wiederum eine vollständige Filmcrew mit einem eigenen Regisseur umfasst.<ref name="su">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=1223 Second unit]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans J. Wulff und Theo Bender.</ref> Die ''[[Second Unit]]'' arbeitet unabhängig, jedoch in Abstimmung mit dem Regisseur des Gesamtprojekts und ist zum einen für Stadt- und Landschaftsaufnahmen, [[Establishing Shot]]s und Zwischenbilder sowie zum anderen für aufwendige Massen-, Action- und Stunt-Szenen zuständig.<ref name="su" />
NebenDie demLänge eigentlichender Filmteam,Dreharbeiten dasrichtet diesich Hauptaufnahmennicht allein nach der Länge des Films, erstelltsondern (englauch nach Anzahl und Art der Drehorte. ''unit'') Die Drehzeit für einen 90-minütigen Film liegt in Europa bei 12 bis 100 Tagen. In den USA wird bei Studioproduktionen je nach Filmprojekt eine Drehzeit von 15 bis 20, existiertvon 40 bis vor50 allemoder bei aufwendigerengrößeren Produktionen einvon zweites80 Teambis (engl. ''second100 unit'')Tagen zugrunde gelegt, daswobei wiederumin eineanderen vollständigeLändern zum FilmcrewTeil mitnoch einemwesentlich eigenenlänger Regisseurgedreht umfasstwird.<ref name="subender15">JamesAnsgar zu HüningenSchlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=12235594 Second unitDrehzeit]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> DieWegen ''[[SecondDrehpausen Unit]]''und arbeitetschwer unabhängig,kalkulierbaren jedochNachdrehs inwird Abstimmungdie mitAnzahl demder RegisseurDrehtage desin Gesamtprojektsder undRegel isthöher zumangesetzt einenals füreigentlich Stadt-notwendig.<ref undname="bender16">Ansgar Landschaftsaufnahmen,Schlichter: [[Establishinghttp://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5593 ShotDrehtage]]s. undIn: ZwischenbilderLexikon sowieder zumFilmbegriffe, anderenHrsg. fürvon aufwendigeHans Massen-,J. Action-Wulff und Stunt-SzenenTheo zuständigBender.</ref name="su" />
Die Länge der Dreharbeiten richtet sich nicht allein nach der Länge des Films, sondern auch nach Anzahl und Art der Drehorte. Die Drehzeit für einen 90-minütigen Film liegt in Europa bei 12 bis 100 Tagen. In den USA wird bei Studioproduktionen je nach Filmprojekt eine Drehzeit von 15 bis 20, von 40 bis 50 oder bei größeren Produktionen von 80 bis 100 Tagen zugrunde gelegt, wobei in anderen Ländern zum Teil noch wesentlich länger gedreht wird.<ref name="bender15">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5594 Drehzeit]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Wegen Drehpausen und schwer zu kalkulierbaren Nachdrehs wird die Anzahl der Drehtage in der Regel höher angesetzt als eigentlich notwendig.<ref name="bender16">Ansgar Schlichter: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=5593 Drehtage]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref>
=== Nachaufnahmen ===
Bei der Verwendung von analogen Kameras wird das belichtete Material des Vortags vom Regisseur, Kameramann und Produzenten gesichtet, um festzustellen, ob Aufnahmen nachgedreht werden müssen.<ref name="bender25">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=1857 Muster / Musterung]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> Bei digitalen Kameras kann die Sichtung der sogenannten Muster (engl. ''dailies'') bereits direkt nach der Aufnahme erfolgen. Sofern sich das Material als ungenügend oder fehlerhaft erwiesen hat, wird noch am Drehtag (digital) oder am Tag der Musterung (analog) ein Nachdreh durchgeführt.
Seltener sind Aufnahmen nach Abschluss der gesamten Dreharbeiten, weil sich Material im Nachhinein als unbrauchbar herausgestellt hat oder zusätzliche Aufnahmen benötigt werden,<ref name="bender24">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=551 Nachaufnahme]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans . J. Wulff und Theo Bender.</ref> etwa weil nach den Dreharbeiten Mängel in der Erzählstruktur erkennbar werden. Andere Gründe für die Notwendigkeit eines nachträglichen Nachdrehs sind zum Beispiel der Wunsch desder [[Filmproduktionsgesellschaft|Produktionsgesellschaft]], einen Film kommerzieller zu gestalten, oder die Berücksichtigung von [[Schauspieler]]nSchauspielern, deren Leistung nicht ausreichend war, oder die im Nachhinein nicht zum Projekt passen und ersetzt werden müssen. ▼
== Weblinks ==
▲Seltener sind Aufnahmen nach Abschluss der gesamten Dreharbeiten, weil sich Material im Nachhinein als unbrauchbar herausgestellt hat oder zusätzliche Aufnahmen benötigt werden,<ref name="bender24">James zu Hüningen: [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=551 Nachaufnahme]. In: Lexikon der Filmbegriffe, Hrsg. von Hans. J. Wulff und Theo Bender.</ref> etwa weil nach den Dreharbeiten Mängel in der Erzählstruktur erkennbar werden. Andere Gründe für die Notwendigkeit eines nachträglichen Nachdrehs sind zum Beispiel der Wunsch des [[Filmproduktionsgesellschaft|Produktionsgesellschaft]], einen Film kommerzieller zu gestalten, oder die Berücksichtigung von [[Schauspieler]]n, deren Leistung nicht ausreichend war, oder die im Nachhinein nicht zum Projekt passen und ersetzt werden müssen.
{{Wiktionary|Dreharbeit}}
* {{DNB-Portal|4232013-6}}
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4232013-6|LCCN=sh85088104}}
{{Schreibwettbewerb}}
[[Kategorie:FilmDreharbeiten| ]]
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