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{{Begriffsklärungshinweis|Zur gleichnamigen Gemeinde in der spanischen Provinz ToledoSpanien siehe: [[Pepino (Toledo)]], zum gleichnamigen Maler siehe [[Anton Josef Pepino]], zum Berg siehe [[Monte Pepino]].}}
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
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== Beschreibung ==
Die Pepino ist eine krautige, etwa 1,5 Meter hohe, stark verzweigende, [[Einjährige Pflanze|einjährige]] oder [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]] [[krautige Pflanze]] oder ein [[Halbstrauch]]. Die Pflanze isttoleriert nur nichtmilde frostbeständigFröste.
 
Die einfachen, ganzrandigen Laubblätter sind eiförmig bis eilanzettlich und rundspitzig oder spitz bis zugespitzt. Die langstieligen Blätter sind leicht behaart. Die [[Nervatur]] ist gefiedert und unterseits erhaben.<ref name="CRFG1996" />
 
Die zwittrigen, gestielten Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der kleine, grün-rötliche Kelch hat fünf lanzettliche Zipfel. Die trichterförmig verwachsenen [[Kronblätter]] mit bespitzenbespitzten und ausladenden Lappen, sind lila-weiß oder violett-rot gefärbt. Die Blütenfarbe ist außer von der Sorte auch von der Temperatur abhängig, ist bei über 27&nbsp;°C weiß und geht bei tieferen Temperaturen von 10 bis 20&nbsp;°C in bis sehr dunkle blau-violette Farben über.<ref name="Kita1989">N. Kita et al.: ''Physiological and ecological studies on pepino, Solanum muricatum Ait.'' In: ''Bulletin Kanagawa Horticultural Experiment Station.'' Band 39, 1989, S.&nbsp;21–35.</ref> Die [[Staubblatt|Staubblätter]] sind kürzer als die Kronblätter, die aneinandergepressten, länglichen [[Staubbeutel]] sind gelb und bilden eine Röhre, durch die der [[Griffel (Botanik)|Griffel]] führt, die kopfige, grüne [[Narbe (Botanik)|Narbe]] ragt leicht über die Staubbeutel hinaus.<ref name="neglected">J. E. Hernándo Bermejo, J. León (Editoren): ''Neglected crops: 1492 from a different perspective'' In: ''Plant Production an Protection Series.'' No. 26. FAO, Rom, Italy, S.&nbsp;181–191, 1994. ([{{Webarchiv|url=http://www.fao.org/docrep/t0646e/T0646E00.HTM |wayback=20181106132601 |text=Online] |archiv-bot=2022-12-26 21:09:02 InternetArchiveBot }}) ISBN 92-5-103217-3.</ref> Der [[Fruchtknoten]] ist oberständig.
 
Die Befruchtung erfolgt durch Selbst- oder Fremdbestäubung. Entsprechend der Herkunft und Zuchtlinie bildet die Pflanze mehr oder weniger [[Parthenokarpie|parthenokarpe]] Früchte aus.<ref name="Kowalczyk">K. Kowalczyk: ''The kind of pollination and ability to parthenocarpy of pepino (Solanum muricatum Ait.).'' In: ''Folia Horticulturae.'' Band 20, Nummer 1, 2008, S.&nbsp;23–29.</ref> Botanisch gesehen ist die Fruchtform eine [[Beere]] mit ein bis zwei Kammern.<ref name="Vogel1996">G. Vogel: ''Handbuch des speziellen Gemüsebaus – Pepino.'' 1996, ISBN 3-8001-5285-1, S.&nbsp;927–932.</ref> Die meist eiförmigen bis ellipsoiden Früchte werden 10 bis 20&nbsp;cm groß und 150 bis 400&nbsp;g schwer. Ihre dünne, glatte Schale färbt sich bis zur Reife von grünlich bis gelblich mit violetten Streifen. Das Fruchtfleisch ist gelblich -orange bis goldgelb und sehr weich. Es enthält zwei Hohlräume mit wenigen Samen. Die Frucht benötigt für Blüte bis Reife etwa 80 bis 105 Tage.<ref name="Kowalczyk" />
 
== Herkunft und Geschichte ==
Die Herkunft der Pepino sind die [[Anden]]. Häufige archäologische Funde phytomorpher Keramiken der [[Moche]] und Huari-Kultur (600-1200 AD) in Peru belegen, dass die Frucht in präkolombinischen Zeiten von großer wirtschaftlicher Bedeutung gewesen sein muss.<ref name="Hermann1988">M. Hermann: ''Beiträge zur Ökologie der Frucht- und Ertragsbildung von Solanum muricatum Ait.'' Dissertation, TU Berlin, Nr. 186, 1988, [https://www.google.de/books/edition/Beitr%C3%A4ge_zur_%C3%96kologie_der_Frucht_und_E/Zjq6tT837DkC?hl=de&gbpv=1&dq=hermann+solanum+muricatum&printsec=frontcover Vollständig verfügbar bei Google Books]<!-- diese Dissertation ist vollständig downloadable von Google Books, ich weiss aber nicht wie man das hier berichtigen kann... bitte helfen -->.</ref> Eine Wildform der Art ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass ''[[Solanum caripense]]'', ''[[Solanum tabanoense]]'' oder ''[[Solanum basendopogon]]'' Vorfahren der Pepinos darstellen. Verschiedene Untersuchungen auf molekularer Ebene zeigen, dass ''Solanum basendopogon'' entfernter verwandt ist als die beiden anderen Arten, was diese als wahrscheinlichere Kandidaten für direkte Vorfahren der Pepino erscheinen lässt. 85 % der untersuchten südamerikanischen Exemplare zeigten eine nähere Verwandtschaft zu ''Solanum caripense'', während die restlichen Exemplare näher an ''Solanum tabanoense'' einzuordnen sind. Dies lässt entweder auf zwei unterschiedliche Ursprünge schließen oder auf eine [[Hybride|Hybridisierung]] nach der eigentlichen Herkunft der Art.<ref name="Heiser99">C. Heiser, G. Anderson: ''"New" solanums.'' In: J. Janick (Hrsg.): ''Perspectives on new crops and new uses.'' ASHS Press, Alexandria, VA (USA) 1999, S.&nbsp;379–384. ([httphttps://www.hort.purdue.edu/newcrop/proceedings1999/v4-379.html online]).</ref><ref>G. J. Anderson, R. K. Jansen und Y. Kim: ''The origin and relationships of the pepino, Solanum muricatum (Solanaceae): DNA restriction fragment evidence.'' In: ''Economic Botany.'' Band 50, Nummer 4, 1996, S.&nbsp;369–380, {{ISSN|0013-0001}}.</ref> Weiterhin nahe verwandt mit Pepino sind ''Solanum perlongistylum'' und ''Solanum catilliflorum''.<ref>G.J. Anderson et al.: ''Solanum perlongistylum and S. patilliflorum, New Endemic Peruvian Species of Solanum, Section Basarthrum, Are Close Relatives of the Domesticated Pepino, S. muricatum.'' In: ''Novon: A Journal for Botanical Nomenclature.'' Band 16, Nummer 2, 2006. S.&nbsp;161–167.</ref>
 
Außerhalb der Anden wurde die Pepino wahrscheinlich zuerst in [[Neuseeland]] und [[Australien]] kultiviert und von dort aus in die [[USA]], [[Israel]], [[Europa]] und nach [[Japan]] exportiert.<ref name="Heiser99" /><ref name="Prono-Widayat2003" /> 1785 wurde Pepino nach Frankreich gebracht, und 1882 wurde sie in Kalifornien in den USA als Kulturpflanze beworben.<ref>[[Heinz Brücher|H. Brücher]]: ''Tropische Nutzpflanzen: Ursprung, Evolution und Domestikation.'' (Original-Titel: ''Commercial Tropical Plants: Origin, Evolution and Domestication''), Springer Verlag, Berlin 1977.</ref>
 
== Nutzung ==