„Hinterlandswald“ – Versionsunterschied
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Als ''' Hinterlandswald ''' werden im [[Rheingau]] die Waldungen bezeichnet, die im Gegensatz zum ''Vorderwald'' außerhalb des [[Rheingauer Gebück]]s lagen und nach dem ''Rheingauer [[Weistum]]'' von 1324 als Land[[allmende]] dem ''Generalhaingericht'' des Rheingaus unterstanden. Das heißt, der Hinterlandswald war anders als der Vorderwald nicht auf die Rheingauer Gemeinden aufgeteilt, sondern das Nutzungsrecht stand ihnen nur gemeinsam zu. Die Waldungen erstreckten sich im Wesentlichen im [[Ernstbach]]tal und seinen Nebentälern bis zur [[Wisper]].
Aufgrund der Abgeschiedenheit des ''Hinterlandswaldes'' und des unwegsamen Geländes wurde er hauptsächlich für [[Köhlerei]] und [[Waldweide]] genutzt. Nachdem schon vor dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] Anzeichen für [[
Erst nach dem Übergang des Rheingaus an das [[Herzogtum Nassau]] trat eine Wende ein. Die Haingerichtsverfassung wurde 1808 aufgehoben, die Aufteilung des Hinterlandswaldes auf die Rheingaugemeinden eingeleitet und 1822 durch einen [[Vergleich (Recht)|Vergleich]] abgeschlossen, mit dem sich jede Gemeinde einverstanden erklärte. Unter dem Herzogtum Nassau begann
Mit dem Ziel einer intensiveren [[Waldbewirtschaftung]] wurde 1939 der ''[[Zweckverband (Deutschland)|Zweckverband]] Hinterlandswald'' gegründet. Zur besseren Erschließung der abgelegenen Waldgebiete wurde vom [[Reichsarbeitsdienst]] die 13 Kilometer lange ''Hinterlandswaldstraße'' gebaut. Sie führt von [[Hausen vor der Höhe]] auf dem [[Höhenrücken]] zwischen Ernstbach- und [[Gladbach (Wisper)|Gladbachtal]] nach Norden und ist bis zum Ende der [[Kammlinie]] mit einem Asphaltbelag befestigt. Dann steigt sie kurvenreich an den Steilhängen des Wispertals hinunter zur [[Laukenmühle (Lorch)|Laukenmühle]].
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Die Abgeschiedenheit des Hinterlandswaldes mit seinem [[Laubmischwald]] hat dazu geführt, dass sich der seltene [[Schwarzstorch]] angesiedelt hat und ungestört brüten kann. Das große Waldgebiet bietet mit seinen Bächen und Tümpeln ein ideales Gelände für diesen scheuen Vogel.
2021 wurden erstmals wieder [[Wolf|Wölfe]] im Hinterlandswald nachgewiesen. Es handelte sich um das erste Wolfsrudel in Hessen. Aus den drei Welpen, die die Wolfseltern in jenem Sommer zur Welt gebracht hatten, sind ein Jahr später Jährlinge geworden, die ein eigenes Revier brauchen.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannelore Wiedemann |url=https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/kreis-rheingau-taunus/landkreis-rheingau-taunus/weidetierhalter-wegen-wolfsrudel-besorgt-1999069 |titel=Landkreis Rheingau-Taunus – Weidetierhalter wegen Wolfsrudel besorgt |werk=Wiesbadener Kurier |datum=2022-08-27 |abruf=2022-12-26 |abruf-verborgen=1}}</ref>
== Literatur ==
* Wolfgang Dertz: ''650 Jahre Stadtwald Eltville.''
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
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== Einzelnachweise ==
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