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|deutscher Name = Kem
|Name in Landessprache = Кемь
|Name in Landessprache2 = Kemi
|Wappen = Coat of Arms of Kem (Karelia) (1788).png
|Landessprache2 = krl
|Wappen = Coat of Arms of Kem (Karelia) (1788).pngsvg
|Flagge =
|lat_deg = 64 |lat_min= 57 |lat_sec= 00
|lon_deg = 34 |lon_min= 36 |lon_sec= 00
|Art der Region = Republik
|Region = Karelien
|Region in der Tabelle =
|Art des Gebietes = Rajon
|Gebiet = Kem
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|innere Gliederung =
|Bezeichnung des Oberhaupts = Bürgermeister
|Oberhaupt = WladimirIgor PetrowPigalkin
|Gründungsjahr =
|erste Erwähnung = 14. Jahrhundert
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|offizielle Sprache =
|offizielle Sprache-ref =
|Bevölkerung = 13700
|Jahr der Zählung = 2007
|Ballungsraum =
|nationale Zusammensetzung =
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|Telefonvorwahl = (+7)81458
|Postleitzahl = 186610–186615
|RegionOKATO = Karelien86212501
|Gemeindeschlüssel = 86 212 501
|Webseite = http://kem.onego.ru/
}}
 
'''Kem''' ({{RuSruS|Кемь}}, [[Karelische Sprache|karelisch]]{{fiS}} und [[Finnische Sprache{{krlS|finnisch]] ''Kemi''}}) ist eine Stadt in der [[Republik Karelien]] im Nordwesten [[Russland]]s. Sie hat etwa 13.700{{EWZ|RU|86212501}} Einwohner (BerechnungStand 2007{{EWD|RU|86212501}})<ref name="einwohner_aktuell" /> und ist der Verwaltungssitz des [[Rajon]]s [[Rajon Kem|Kem]].
 
== GeographieGeographische Lage ==
Kem liegt im Norden Kareliens nahe der Mündung des [[Kem (Weißes Meer)|gleichnamigen Flusses]] in das [[Weißes Meer|Weiße Meer]]. Die Entfernung zur Republikhauptstadt [[Petrosawodsk]] beträgt 434&nbsp;km Richtung Süden; die nächstgelegene Stadt ist [[Belomorsk]] 48&nbsp;km südlich an der Küste des Weißen Meeres. An der Stadt vorbei verläuft die Trasse der [[Murmanbahn]] und die Fernstraße [[M18 (Russland)|M18]] von [[Sankt Petersburg]] nach [[Murmansk]].
 
== Geschichte ==
Erste Erwähnungen der Ortschaft deuten darauf hin, dass sie bereits im 14.&nbsp;Jahrhundert existiert haben muss. Somit ist Kem eine der ältesten erhaltenen Städte des russischen Nordens. Der Ursprung des Ortsnamens wird in den [[Finno-ugrische Sprachen|Finnofinno-ugrischen Sprachen]] vermutet, wo es bereits ähnliche geographische Bezeichnungen gibt (vor allem die der Stadt [[Kemi]] und des Flusses [[Kemijoki]]).
 
[[BildDatei:Kem, prokudin1916.jpg|thumbmini|leftlinks|Kem im Jahr 19111916 auf einem Foto von [[Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski|Sergei Prokudin-Gorski]]]]
Die Ersterwähnung Kems in einer russischen Urkunde stammt aus dem Jahr 1450, als es von der [[Republik Nowgorod|Nowgoroder]] Adligen [[Marfa Borezkaja]] dem [[Solowezki-Kloster]] als Lehen zugesprochen wurde. Später diente der Ort als Festung gegen Angriffe seitens der [[Schweden]]. 1598 wurde auf einer nahe gelegenen Insel eine hölzerne [[Ostrog]]-Festung errichtet, die rund 60 Jahre später neu erbaut wurde und im 16. und 17.&nbsp; Jahrhundert mehrmals Überfällen trotzen musste. In Friedenszeiten stellten bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert vor allem Fischerei und Jagd die Haupteinnahmequelle der hiesigen Bevölkerung dar.
 
Während der Regierungszeit [[Katharina II. (Russland)|KatharinaKatharinas der Großen]] kam der Ort im Zuge der Zwangsenteignung sämtlicher russischen Klöster in den Staatsbesitz und wurde 1785 zur Kreisstadt erklärt. Die Verleihung der Stadtrechte wurde vom damaligen Gouverneur des Kreiszentrums [[Olonez]] und bedeutendem Hofdichter [[Gawriil Romanowitsch Derschawin|Gawriil Derschawin]] persönlich proklamiert.
 
1802 wurde Kem dem [[Gouvernement]] [[Archangelsk]] zugesprochen. Im Laufe des 19.&nbsp;Jahrhunderts entwickelte sich dort neben der Fischerei auch der Schiffbau und die Forstwirtschaft.
 
Während der [[Sowjetunion|Sowjetzeit]] wurde Kem der [[Karelo-Finnische SSR|Karelo-Finnischen Sowjetrepublik]] bzw. später der [[Karelische ASSR|Autonomen Sowjetrepublik Karelien]] unterstellt. In den 1930er-Jahren befand sich in der Stadt die Verwaltung des [[GULAG]]-Straflagers auf den [[Solowezki-Inseln]]. Später bestand hier das Hospital ''1755'' des [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|KriegsgefangenenlagerKriegsgefangenenlagers]]s ''212'', ''[[Segescha]]'', für [[Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg|deutsche Kriegsgefangene]] des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].<ref>[[Erich Maschke|Maschke, Erich]] (Hrsg.): ''Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges.'' Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-19771962–1977.</ref>
 
;Bevölkerungsentwicklung
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1897 || {{0}}2.447
|-
| 1939 || 16.624
|-
| 1959 || 18.127
|-
| 1970 || 21.025
|-
| 1979 || 20.962
|-
| 1989 || 18.522
|-
| 2002 || 14.620
|-
| 2010 || 13.051
|}
<small>''Anmerkung:'' Volkszählungsdaten</small>
 
== Wirtschaft ==
Hauptwirtschaftszweig Kems ist heute die Forstwirtschaft und die Holzverarbeitung. Mit der sogenannten „Kemer Kaskade“ mehrerer [[Wasserkraftwerk]]e am Fluss Kem ist die Stadt zudem ein bedeutendes regionales Zentrum der Energiegewinnung. Im Weißen Meer bei Kem entsteht seit 2017 Russlands erster Offshore-Windpark.
 
== Verkehr ==
Der [[Bahnhof]] von Kem liegt an der [[Murmanbahn]] von [[Sankt Petersburg]] nach [[Murmansk]]. Hier zweigt eine 12&nbsp;km lange [[Stichbahn]] zum Hafen ''Kem-Pristan'' (Кемь-Пристань) am Weißen Meer ab.<ref> Н. П. Лагутина, Т. Ю. Набокова, Т. П. Филатова: ''Атлас Железные Дороги.'' Omsk 2010, S. 6. </ref>
 
Auch die Fernstraße [[R21 (Russland)|R21]] von Sankt Petersburg nach Murmansk führt durch Kem.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
Zu den Sehenswürdigkeiten Kems gehören vor allem historische Bauten aus dem 18. und 19.&nbsp;Jahrhundert, darunter die 1711–1717 errichtete [[Holzkirche]] sowie die Verkündigungskathedrale aus dem Jahr 1904. Es gibt in der Stadt ein Heimatmuseum, das im ehemaligen Schatzmeisterhaus untergebracht ist.
 
== Persönlichkeiten ==
==Einzelnachweise==
<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. -->
<references/>
* [[Sergei Alexandrowitsch Solowjow (Regisseur)|Sergei Solowjow]] (1944–2021), Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor
* [[Sergei Nikolajewitsch Pyschjanow|Sergei Pyschjanow]] (* 1960), Sportschütze und olympischer Silbermedaillengewinner [[Olympische Sommerspiele 1992/Schießen|1992]]<ref>{{Webarchiv|url=https://www.sports-reference.com/olympics/athletes/py/sergey-pyzhyanov-1.html |wayback=20200417215805 |text=Sergey Pyzhyanov |archiv-bot=2022-03-08 18:06:16 InternetArchiveBot }} in der Datenbank von ''Sports-Reference'' (englisch)</ref>
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Kem (town)|Kem}}
* [http://kem.onego.ru/ Website der Stadt] (russisch)
* [http://www.mojgorod.ru/r_karelija/kemj/index.html ''Kem auf ''.] mojgorod.ru''] (russisch)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Navigationsleiste Orte in der Republik Karelien}}
 
[[Kategorie:Ort in der Republik Karelien]]
[[Kategorie:Namensgeber für einen Marskrater]]
 
[[Kategorie:Ersterwähnung 1450]]
[[ar:كيم]]
[[be:Горад Кемь]]
[[cs:Kem (Republika Karélie)]]
[[en:Kem (town)]]
[[es:Kem (ciudad)]]
[[et:Kemi (Karjala)]]
[[fi:Kemi (Viena)]]
[[fr:Kem (ville)]]
[[ja:ケミ (ロシア)]]
[[ko:켐]]
[[la:Kemium]]
[[lt:Kemė]]
[[nl:Kem (stad)]]
[[nn:Kem]]
[[no:Kem]]
[[pl:Kiem]]
[[ru:Кемь (город)]]
[[sk:Kem]]
[[sv:Kem]]
[[war:Kem (bungto)]]
[[zh:凱姆]]